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Dresdner Nachrichten : 12.07.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-07-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187707121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-07
- Tag1877-07-12
- Monat1877-07
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1877
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Skr. ISS NW« «««,«»»«8 »liNrljützi» Antel. Ru«»«n> «SPs,». 32000 »,»«. >«, dir «»««»»c »Ui». «a»de»r vionuleri»«, »che j«ch die Red,ctlo» »Ich« »<kdl»dllch. Ans,rat,»-«»»«hm« «u»> »ür«» Laa«»nN«»»u,i» Vogl«»!» »,!Ndu»g. B,r. »n. Wien, Lei,»!,. «alrl. «eetlau.ffe ««»Null ». M.. »N« in Berlin, v>i»n. -imdur^ . «.. Mit». Le«»««». Aionliurt a _ »en — »au»« » «a. «n Yranftur« a. M. — «r. v«>gl ln Lhrmnttz «»>»>, «.»me», Iinllle» ch No. in Pari». Donnerstag, »e» IS. Julis! Börsenbericht und Iremdenkiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ziepst!) Ä Neikhardl in Dresden. Verantw. Nedacteu«: Fr. Gotdsrhe in Dresden. «ingejan» le 3» Ptge. n« »R SM«,»>» «,,»,» «»eie» Llr»d« e» »«»«».» Ul, M>»e»««»k», «»»»«»,» »I» Mtl««,» »N Uhr L» «ruft»»«: «roh« »loiur- a»1i« » »'»Rachm.LU«,«. — Der Raum einer ei». 1»Ll»igki> Vetilteil« k»il»t »d P„e. « Zeile l «ine warantie für da» »ächillugig« «eiche«»»» d«r 2»ierat« wird »ich» «e «eben. «luiwärtige «imonce»» Aullräge vo» »!>L und»» lonulen glime» und Per» ione» inieriirn wir »u» ,e,»n v'linumrra»»»- ZaHluu, durch Briet» marlen oder Pailelniad- >u»g. Achl Sildcn loste» >b Piz,. Inserate >ü» di« Montags Nummer «der »ach einem Jestla«« die Peliljejse 2» Psge. XXII. Jahrgang. Für das Feuilleton: U.nilvtg: Mitredacteur: I»r. LiinN Dresden, 1877. Politisches. Wenn ein Heer, wie die Kaukasus Armee der Nüssen, den achten Theil ihres Bestandes verloren hat und moralisch wie tactisch ruinirt ist, dann setzt es Nasen an die Obcrcommandanten. Bereits hat der Zar dem Großfürsten Michael seine Unzufriedenheit mit seiner ganzen Armeeleitung auSgedcückt; er hätte ihn sofort ab- gcsetzt, wenn nur sofort Ersah vorhanden und namentlich der greise Feldmarschall Barjantisky, einst der Bezwinger des Kaukasus, sich bereit hätte finden lassen, das Obercommando zu übernehmen. Die unglücklichen Untergeneräle Loris - Melikow und Eonsorten werden wahrscheinlich schneller springen müssen. Kein Tag, der nicht den Nüssen eine Hiobspost aus Kleinasicn brächte. Einem geschlagenen und auf dem Rückzuge begriffenen Heere geht eben Alles fehl. Ohne die Erfolge der russischen Waffen in Europa würde der Krieg jetzt eine Wendung erhalten haben, die den Ausbruch von Volksbeweg ungen im Inneren Rußlands sehr wahrscheinlich machen würde. Nicht ohne zwingende Gründe hat Rußland bisher 4 Armeccorps noch gar nicht mobilisirt. Wer weiß, zu welchem inneren Dienste man sie gebraucht, wenn das Kriegsglück der zarischen Waffen in Zukunft so unbeständig lächelt? Reiterarmuth und angeborenes Phlegma hat den türkischen Generalissimus Abdul Kenn« verhindert, dem Vordr ingen der Russen bis an den Fuß des Balkan Halt zu gebieten. Es war ein verwegener Eavalcrie-Coup, der die Russen in den Besitz der bulgarischen Haupt stadt Tirnowa brachte. Das von den Russen auf dem rechten Donau-Ufer bis jetzt besetzte Gebiet ist vor der Hand nur ein sehr schmaler Landstreifen links und rechts von der Straße Sistowa- Tirnowa. Da nun sowohl von Sofia und Widdin-Nikopolis, als von Nustschuk-Schumla her jeden Augenblick Angriffe der Türken zu erwarten sind, so glauben wir nicht, daß die Russen im Ernste «vagen würden, unbekümmert hierum, gerade gegen die befestigten Balkanpässe vorzudringcn, deren Vcrtheidigung Suleiman Pascha von dem befestigten Lager zu Adrianopel aus leiten soll. Offenbar will Abdul Kerim seine ganze Macht im Festungs-Viereck beisammen behalten, um, sobald sich der Feind eine Blöße gicbt, über denselben mit wuchtigen Schlügen hcrzufallcn. Es ist auzunehmcn, daß in diesem Augenblick auch die äußersten Anstrengungen türkischerseitö 8»,nacht ivcrden, um den dünnen Faden, der die russische Invasions- Armee mit ihrer Operations-Basis verbindet, die ohnedies nicht sehr feste Brücke von Sistowa nach Zimnitza zu zerreißen. Bei Nikopolis bildet man zu diesem Zwecke, unter de»« Schutze der dortigen Mo nitors, bereits eine Flottille von Schleppschiffen, beladen mit Steinen, Baumstämmen und Pctroleumfässern, die auf gegebene Ordre den Strom hinabgelassen werden soll. Das ungemein Prekäre ihrer Eommunitätioncn und der Lage der drei Armee-Eorps bei Sistomo einsehend, hat denn auch die russische Kricgöführung den Versuch er neuert, etwas oberhalb Oltenitza-Turtukai, bei Türkisch-Eömil, das bulgarische Donau-Ufer zu gewinnen, die türkische Vertheidigungs Linie Nustschuk-Silistria zu durchbrechen und Nustschuk von den übrigen Donau-Festungen zu isoliren. Der Versuch hat jedoch wieder mit einer Niederlage der Russen geendet, bei welcher auch ein russischer General gefallen sein soll. Trotzdem richtet sich der russische Eivil-Gouverncur Fürst Tscherlaskoy, laut „Tagcsgeschichte", ein, um Bulgarien in eine russische Satropie umzuwandeln. Die Vorbedingungen scheinen unmenschliche Greuelthaten der Russen an den Muselmännern zu sein. Was eine amtliche Bcschwerdcschrift des türkischen Ministers an die europäischen Großmächte hierüber für Einzelheiten enthält (Nicdermctzeln der Bevölkerung, Schändung der Frauen und der Leichen, Ausstichen von Augen, Ausstopsen der Augenhöhlen mit Brod, und andere Unmenschlichkeiten) sind Dinge, bei deren Niederschreiben die Feder erreichet und die als unauslösch liche Schmach diese Kriegsführung entehren, sobald sie nur zum Theil begründet sind. Wie eine Idylle muthct Einen« angesichts solcher Abscheulich kciten die nunmehr perfekt gewordene Absetzung des Privatdoccnten Dühring von der Berliner Universität an. Dieses Ereigniß greift tiefer, als es erst den Anschein hatte. Selbst wer nicht wie die leicht entzündbare akademische Jugend die Maßregelung dieses Privat- docenten in eine Parallele mit dein Giftbecher stellt, den Sokrates trinken mußte, oder mit jenem Scheiterhaufen der Inquisition, auf welchem ein Giardino Bruno seine freie Seele aushauchte, kann seine schweren Bedenken gegen die Gefährdung der freien Forschung und wissenschaftlichen Lehrthätigkcit nicht unterdrücken', die sich in dem Verbote an Dühring ausspricht, von dem Katheder der Berliner Universität die Ergebnisse seiner tieferen Forschungen der Blüthc der Nation vorzutragen. Selbst die N.-Ztg., die im Uebrigcn die Maßregelung Dührings ganz in der Ordnung findet, zieht einen Vergleich dahin, daß, wenn die neuere Gesetzgebung die Entziehung selbst einer Schankconcession von einem Rechtsspruche nach öffent lichem Gehör der Parteien abhängig macht, es wenig schicklich sei, einem Universitätslehrer das Recht der Vorlesungen in einem ge heimen schriftlichen Verfahren durch eine bloße Verwaltungsbehörde zu entziehen. Der „gutgesinnten" Presse sagt die Maßregelung eines, unerschrockenen Lehrers natürlich zu. Jeder Originaldenker, jeder scharfgeschnittene Charakterkopf ist unseren nationalservilen Mol luskenseelen antipathisch. Sie loben die Amtsentsetzung Dührings, indem sie mit Schauder erzählen, daß er in der wissenschaftlichen Polemik gegen seine älteren College» den gesellschaftlichen Anstand verletzt habe. Du lieber Gott! Wer hätte nicht schon eine Streit schrift von Gelehrten gelesen! Diese Herren Professoren, oft die Unterwürfigkeit und Sanftheit selbst gegenüber Machtinhabcrn, schreiben, wenn sie einen ihres Gleichen angreifen, einen Lehrsatz von ihm bemängeln, oder etwa eine seiner Lesarten eines alten Classiker bekriteln, in einem solchen groben Deutsch, ihre Ausdrücke sind dann so urwüchsig, sie ziehen in den sachlichen Streit die Person ihres Gegners so hahnebüchen hinein, daß, wer sein Schimpflexicon um « prächtige Ausdrücke bereichern will., nur solch eine „gelehrte" Ab handlung zu lesen braucht. Dühring hat sich viel feiner gehalten. Er wurde aber hohen Orts lästig, weil er das Cliquenwesen, die Gevatterschaft der Herren Examinatoren geißelte, die Prosessoren- Perrücken mit rauhem Kamme frisirte, weil er erborgte Pfauen federn den gelehrten Staarmätzen heruntcrriß und namentlich, «veil er auf die Schäden unserer wirthschastlichen Gesetzgebung zu einer Zeit himvicS, wo an dieser hohen Regierungsweisheit zu zweifeln Niemandem einfiel. Dühring verdantt cü Deutschland, daß er vor einem Jahrzehnt bereits auf einen Bruch mit der Manchestcr-Theoric drängte, die uns die Sozialdemokratie großgezogen hat. Was der berühmte Kultusfalke jetzt an Dühring that, wird ihm, wir besagen es, die Nachwelt nicht als geistige Großthat allrechnen. Die Berliner Universität erleidet durch die Maßregelung eines ihrer begabtesten Mitglieder eine schwere Einbuße. Möge man in Leipzig das Banner der freien Wissenschaft mit fester Hand um so höher halten! Locales und Sächsisches. - Nach einer Mittbeilung des „Dr. Jour»." sind II. Mai. der König und die K bnigi», von Pontrcsina kommend,stam 7. Juli Abends wohlbehalten in TaraSp cingctrofse» und habe» vo» hier aus täglich bei günstiger Witterung Ausflüge in die schönen Umgcbilngen unternomincn. Während I. M. die Königin noch einige Zeit in genannten« Badeorte verweilen wird, hat S. SN. der König die Rückreise über Landcck und Innsbruck angc- treten, und «rar dessen Eintreffc» heute Morgen in der Residenz erwartet. — — Der königl. sächs. Gesandte und Bundcs-Bevollmüchtigte v. Nostitz-Wallwitz ist von seinem Urlaube nach Berlin zurück gekehrt. — Der Professor Schöne ist a» Stelle des Professors vr. Wohlrab zum Eonrector an dem hiesigen Krcuzgviimasiuni ernannt worden. — Dem Lebrer Karl Gottlicb Schönherr l» Pobershau ist das Verdicuttkreuz verlieben worden. — - Den« Ordinarius der Jurtstensacultät i» der Universität Leipzig, Wirkt. Geb. Rath l)r. Georg Karl vo» Wächter, welcher bereits in den Jahren von 1833 bis 1836 daielbst als RechtSlehrcr gewirkt batte und in, Jahre 1852 am 10. Juli von Lübeck zun« zweiten Male in genannte Facultät beruicn worben war, sind an dieicm Tage, also nach Verlaus einer 25jäbrigen Tbätigkett, die anirick'tlgstrn Glückwünsche. und zwar scvrlitllcv, da der 80iäbrtge rüstige Greis i» Franzcnsbad weilt, targcbracht worden. — - Da in Parlier Blättern vor Kurzem behauptet worden war, das, „der bekannte dcutscbc General vo» Fabrlcc" i» eine« außcrordruklick'cii Mission In Paris cingctroffc» i»w das, in Folge dessen ein ansjerortcutlichcr Ministerrath abgebalte», auch aus die bringenden Borstellungcn des Kricgsministcrs Bcr- tbaud und des Herzogs Dccazcs eie Beschleunigung rer-Hlus- schrcibnng der Wahlen beschlossen worben sei, fühlt sich bas „Dr. Journ." in Betracht, daß mit dein genannte» General nur unser KrtcgSmiiiistcr, General derEapalciiie, pon Fabriec, gemeint sei» könne, derselbe aber tn letzter Zeit Dresden nicht verlasse» habe, zu der Erklärung veranlaßt, das, die Nachricht von dessen Ankunft in Paris am Erfindung bäsire. — — Tie Oiiiziere dcö G a r de re i terreg i n« cn tö haben am 7. und 8. Juli unter Führung des Regimentöcomman- teurö Maiorv von Nostitz-Drzcwiccki einen Rccognoöci- rungs«ttt nach Berggießhübel, Oelsen, Lauenstcin, Bärcnstein und Glashütte anögeführt. — — Sämmtlichc unter staatlicher Aufsicht stehenden Kassen sind i» Preuße» tvermulhlich auch in Sachsen u. andern Bundes staaten) jetzt angcwiescn worden, die bei ihnen einacbcnden Thalcrstücke (.',0 Pseniilgstücke) nicht wieder zu verausgaben, son der» an die nächste Postkasse gegen Ersatz abzuliesern. Die AußerkurSjctzung dieser Münzen dürste min bald folgen, und eö würde von den alte» Münzen alöbann nur noch die Thalcrstücke einstweilen noch i» Zirkulation bleiben. — Königl. sack,lischc StaatS-Eiscnbab»cn. Der Monat April war für den Betrieb weniger günstig, als die voraufgcgangcncn Monate dieses Jahres, denn während dicGc- sainmt-Eiiniabmcn 4,070,74l M. erreichten, betrugen dieselben in der gleichen Periode deö Vorjahres 4,718,035 Ni., mithin 38,203 Ni. weniger. Dieselben vcrtheilen sich aus den Per sonenverkehr mit 1,328,118 M. l— 0007 N!.), den Fahrzcngs- und Thicrtransport mit 55,504 M. Es- 11,571 M.) und der Güterverkehr mit 3,200,058 Bi. <— 40,108 NI.) Dagegen batten sich die Gcsammt-Elnnabmc» bis ult. April aus 18,750,444 M. gegen 18,002,007 Ai., also noch um 07,370 Ni. hoher als iin gleiche» Zeitraum des Vorjahres. Bei den in Staatsverwaltung stehenden Privatbabncn wnrden biö Ende April an Einnabinen erzielt: Zittau-,Iteichcnbcrg 145,557 NI. <- I4.200M.) Gößnitz- Gera 21I.M2 M. t- 1438 NI.>. Altcnbnrg-Zcitz 201.802 M. <- 23,803 M.>, Leipzig-Gaschwitz-N.'cmclwitz 07,100 Mk. (— 10,470 Ni » — Von den« jährlich zwei mal erscheinenden Härtel' schen „Brief- und Fahrposl-Bc«Acht nebst Telegra« phen-Tarif" ist jetzt taS Heit für das zweite Halbjahr 1877 erschienen. Das Heit hat zwei Ausgabe» , von denen die eine 50 Psennige. die andere dagegen, in Folge eines besonderen An hanges: „Bestimmungen über den Fahrpostverkchr nach dem Anstande", 80PkennIgc kostet. Zu habe» bei allen Postanstaltcn und Buchhandlungen. -- Das diesjährige Ge »eral-A u S bebungö»-G e- schüft sür den Bezirk Dresden Stadt bat am 5. d. MS. begon nen und währt bis zum 20. Juli. Nicht wie in den letzten Jahren sind hierzu die Räume des sich auf der Königstraße be findlichen Lusscrt sck'en Etablissements gepachtet, sondern dieses Mal die leerstehenden Säle der zweiten Etage der Stadt-Walb- schlößchcn-Ncttaurallon am Postplatz sür die D«uier der Aushebung gepachtet. Da die Musterung Morgens gegen 0 Uhr ibrcn Anfang nimmt, die dazu beorderten GesieUungöpsltchtlgen indest schon von 7 Ilhr ab sich einzufinden haben, so beginnt von dieser Zelt In den Parterrclokalitäten, oberen und Gartenräumcn bis spät zur Mittagszeit ein verkehrsreiches und reges Leben und eö bringt die sich eingestmdene dichte Bevölkerung nicht allein später dein Heere, vielmehr auch dem Wlrtb aus einige Zeit Ersatz sür etwa gehabte weniger günstige Geschäfts - Perioden und es mag da mancher Schoppen gegen das sonstige Maß ins Blanc hinein geleert wervcn. Die Ober-Ersatz-Eoinmisston Ist aus den Vorsitzenden vom Militär und Civil durch die Herren General Major — Der Dresdner Tpterschutzverein hielt am 4. Juli seine Monatöversammlung. Unter den verschiedene» Mittheil- ungen dcö Vorsitzenden, Direktor N! arguart, war die Vogel well besonders reich vertreten. Von Interesse war ein Fall, wo ein Ktiabe einen Hahn derart gehetzt hatte, daß dessen Tod erfolgt war. AIS dcrielbe aus Veranlassung des Thicrschutzvcreins des halb vom Direktor der Schule angcsprochc» worden. empfing letzterer einen Bries, worin ein Hausgenosse zur Entschuldigung des Knaben angab. derselbe habe es aus ici» Geheiß gethan, um den Hab» iortzuiagcn. KclncösallS ist eö gut zu heißen, Kinder mit Bewrgmigcil zu betrauen, iür deren Auöiübrung ein gewisses, dem selbstständigen Unheil überlassenes Maßhaltcn unerläßliche Bedingung ist, und umsoweniger, wen» in Ermangcinng desselben sogar — wie tie Thatsache vorllcgt - die Möglichkeit eines tödt liehen AuögangcS gegeben ist. Jedermann wird cinräumen, daß eö einen Unterschied giebt zwischen eine»« berechtigten und zu lässigen Fortschcuchen und einem über die Notbwcndigkeit hinaus fortgesetzten Zu-Tode-Hetzen. Zweimal war icrucr daS Ein schreiten deö Vereins erbeten «norden, wo Vogelnester, in denen Junge befindlich, vermauert oder zugestopit worben. Ucbcr den Transport teo Geflügels, in dichten Säcken eng zusamnicugestopsl, wild immer auj'ö Neue geklagt. Nächst dein Geflügel wurde der Pierte gedacht. Für eine bei eine«» hiesige» öffentlichen Bau wahrgenommene Ucbcraiistrcngung vo» Picrdcn «rar mit ancr- kenncnswerthcr Bereitwilligkeit schleunigst Abhilfe getroffen «norden. Hierbei hatte sich hcranögestcllt. daß derartige Vor kommnisse wcnigcr in örtlichen Hindernissen, alö in der häufigen Ucberlastung von Bamubre» bcgrüutct scic». Kommt hierzu eine Ungeschicklichkeit des Kutschers, «nie cs einmal geschehe», daß der Wagen vom festen Knüppeldamm ab in den weichen Boden ge lenkt «norden, so bcgrciil man, welche Anstrengung in solchem Falle den Zugthicrcn zugcmukhet wird. Hoffen «vir, daß die in hiesiger Stadt durch Ucbcrladung von Bausuhren in der letzten Zeit wiederholt vorgekonuncnen Uuglückssälle und dadurch herbci- geiührtcn Verluste und Bestrafungen die betreffenden Fuhrwerks- besitzcr klüger und zugleich fürsorglicher sür ihre Pserbe machen. Nanicntlich sind die Auffabrtö- und Landungsplätze zur Dampi- sähre häufig der Schauplatz arger Thicrguälecei. Auch des Schlachtviehes geschah Erwähnung, namentlich mit Bezug aus eine» kürzlich in der Ostraallcc beobachteten OchsentrauSport. bei welchem der die einzelnen Thicre untereinander verbindende Strick zugleich derart um die Köpic geschlungen war. daß die Mäuler lest geschlossen waren und die Thicre kaum athmen konnten. An dere Unzuträglichkcitcn bei Transporten von Schlachtvieh, welche durch den Verein zur Anzeige gebracht worben, hatten Ver- urtheilungcn zu Gelbsiraicn von 0 bis 30 Ni. berbeigesührt. In Betreff der Fische wurde Klage erhoben. daß lebende Fische aus längere Strecken ohne Wasser Iransportstt und selbst in diesem Zustande von Hans zu HauS zum Verkäme hcrumgctragen wür den ; ebenso daß beim Verkauf derselbe» nicht genügend Vorsorge getroffen würde, «»» dieselben vollständig zu tödtcn, da es kürzlick« vorgekommc», daß ein angeblich kodier Karpsen der Köchin noch mals auö dem Korb entsprungen war. Der Vorsitzende batte ln alle» diese» Fälle» seines Amtes gewaltet. Gegen die thicrguä- lerischc Spielerei der s.g.Guininircltcr am Goldfischen war glück licherweise i» hiesiger Stadt nicht cinzuschrcitcii, ta eine Ui»,rage l» säinmtlichcii tcrarligen Geschälte» zur Ehre der Inhaber er geben batte, daß dieser Artikel bei ihnen nicht gcinhrt werde. Näheres hicrühcr enthält ein »Artikel im neuesten Antrokluö. — Die vor nmimchr 14 Jahre» mit einem Kapital von nur 040 THIr. begründete königl. sä cl, s. Invalidcn - Stis - tung hat lürlli.h ihren Bericht aus das verflossene Geschäfts jahr heranßgcgcbcu, nach welchem ihr gelammtes Kapital - Ver mögen 77,511 Mark bctägt und sich während dcö verflossenen JabrcS um 0274 Mark am die obige Summe erhöht hat. ES haben 1870 251 Mann mit im Ganzen 3704 Mark unterstützt werben können. An die Stelle des im verflossenen Jabrc durch den Tod aus dem Vcrwaltungöratbe ausgcschiebene» Gencral- Nlaiorö v. Zczschwitz ist Herr Gencral-Lientenant z. D. Freiherr v.Hausen einberuicu worden. — Auch der Vorstand dcsAlbert- Zweig-Vereins Leipzig übersendet uns einen Auszug auS seine»« Geschäftsberichte aus das Jahr 1870. Die Gesuche uni Ucberlassung von Albertlnerlnncn zur Krankenpflege sind bei den« vorgenannten Zivcigvercine wälncnd 1876 so zahlreich ein- gcgaiigcii. baß kcnsclbcn nur theilwciic entsprochen werben konnte. Besonders günstig waren die Einnahmen; ein Leipziger Bürger schenkte 1000 Mark und andere auch nicht ganz gcringiüglge Schenkungen wäre» »ock« incbrcre zu verzeichne». Der Kassen- bestand betrug am 31. Dezember 76 15,174 M. oo Pi. Von den Einnahmen von 20,720 M. brauchten nur 14,545 AI. per wandt zu werden, was nicht auöschloß, daß sür die Arinenpflege gleichwohl noch besonders 700 Ni. verwandt werden konnten. — Der Verein Dresdner Gastwirtbc.schloß ln seiner letzten Versammlung am Dienstag <in der Großen Wirtb- schait des kgl. Großen Gartens« das dritte Jahr seines Bestehens ab. I» derselben wnrde die Vorbereitung einer Petition an die zuständige Behörde um Hinzuzlchung vo» Gastwirtben bei der Stencrabschätzung derselben beschlossen, sowie auch im Prlneip dem Bestreben dcS hiesigen MarktvereinS. bic Jahrmärkte zu er halte», beigctrctcn. Ebenso tanh der Beschluß de« am 18. Junt im Hotel zur Stadt London stattgchabtcn allgemeinen sächsischen Vorstantösttzunsi, zur Deckung tce Kosten kür gemcinsaincS Vor gehen bei der Landcöbertrctnng eine Kopfsteuer von 10 Pfg. zu erbeben, einstimmige Annahme. Aus der Kasse wurde» 250 und vorschußweise 200 Mark iür Dekorationen und Musik für taS nächsten Dienstag, den 17. Juli, im LInckc'schen Bade stattfin dende StiitungSiest bewilligt, woraus hervorgebt. daß cs auch diesmal, »nie früher, diesem Feste nicht a» opulenter Ausstattung tedlen wird. Zu der damit verbundenen Präniiirung sind circa 20 Personen angemciect und ein Fonds von 1000 Mark vor banden. — Von großem Interesse war der Vorlrag des Herrn ür. Geißler über seine in letzter Zeit gemachten Bcobachiunge» bei Untersuchung verdächtiger Lcbenömittcl. Von 8 von ihn, unter« suchtcnWcincnblicbkeincrunbeanttanbct.lbellöwurbeNachgährnng. »Heilsz» starke Schwctelung, Gells «Nack,Hille in bcr Farve constatlrt. In ronservirtcn Gemüsen fand er starken Kupsergchalt und in den verschiedenen Buttcrsorlcn einen üderwicgcnvcn Käsestoff- gchalt. Gute Butter müsse mindestens oo Proc. Fett enthalten» er «visse aber auö trüberer Ersahrung, das dieser Gebalt oft bis aut 00 Proc. berabsinkc. Von den 54 Sorten Milch, die er untersucht habe, seien nur 7 tadellos gewesen, die anderen haben theiiS durch Abrahmung, thctlö durch Waffcrzusap, thcils durch Beides eine Verlälschung erlitten. Der Waffcrzusatz sei solch ein enormer, baß «vir in Dresden jährlich 270,000 Liter Wasser sür Milch bczablen. Zum Schluß warnt der Vortragende vor An feuchtung der Wäsche <Serviette») mit Kalkwalicr, da der Kalk zerstörend am duö Gewebe wirke. Außerordentlich günstig lautete der Bericht des Herrn Knust über die Fortbildungsschule. Die- v. Rudorfs «mb NegierungSrath v. Hartman» berusen Die Zahl der täglich zu Musternden Ist verschieden; »istunter selbe bestehe letzt aus 81 Schülern und habe niän fortwährend reicht dieselbe bis über 300 Nlilitärvstickitlge. was iilcht seilen! zur Vermehrung der Lchrgegenstäiide schreiten können. Hervor- ben ganzen Vormittag t» Anspruch nimmt. i znhcben sei insbesondere der unermüdliche Eller der Herren Lehre«
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