Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 03.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187708036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-03
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.08.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«r. SIS «»rirnftritz« l». »»,». »tertklliidr« Nü, 2 Mark Pf,e.. d««ch »t,P,« 2 Mar« .i Ul»trl Slummir» I0PI»». >u,I°,e 32000 »l»l. -Ir dir «I^,a»r rknM» landtrr Mc»»>Icri»t« ««ch« lutz dir virdactis» nicht »erblndltch. Jnirrairn-Annahmk «u». »ür»r- Haa»«nl„tu un» Vogl«» »i Hamburg, il«r- Iln. Wirn. Leibtig. Baitl, vreiliiu. Irankkurt a. M- -Rud.iißosI» Lklpti«. wirn. Hamburg, -rankiurl a M., Müii. chc» — Daud« » lt«. »n granliurr »> M. — Vr. «olg« in llhemnl».- da»»», Uallit», NuUlrg ch in Par,«. Arettag, den A. August: Tageblatt fürUolitik Börsenbericht und Ircmdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ^ Rtichardt in Dresden. Verantw. Redakteur: Fr. Goedsche in Dresden. 2»t«»i« »««drn Man«» «iratr »I Ub, »ngraamm». «onnrag» »I« Miitag» »r U»r. 2» ««uftodl: groß« Slaiirr» «ogc I b,«Nachm.I Ubr. — Drr Raum r>»«r ria- .^aliigc» PruijrUe kaUet lä >PIgk. iiuigijaiidt di» Leilr M Plgr. <t»r Aarintte kür dag » utbiiiu,,g, Erjchr'Nr» drr .iui-rulr wird »ich« gc grbrn. NubwarUgr Nmwnrrn» Auurugi von un» und«» kanutiu gnmln und Prr» lonr» »„«„>!„ w,r nur gigki, !vru„„m,ra»d»» -;atii»»o durch Brirl» marlrn odrr Poilrintad- Iu»q. Acht Lilbeu Ion,» iö Pigr. Inwrale lue die Moniogs. Nummer oder nach einrm Jelliag« die Pillljcjic Pj,,. XXL. Jahrgang. Für daö Feuilleton: I H»rt»n»i»i». Mitretactcur: I»r. Lu»ll Trcsdc», 1877. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, den 2. August. Der Kaiser reist am 7. von Gastein nach Salzburg, geht am 8. nach Ischl, n>o er Mittags 12 Uhr cin- trifft, um am 9. August über Ebensee, Gmunden nach Passau und von dort nach Eger zu reisen, wo er Abends tO/z llhr eintrifft. Die Abreise von Eger erfolgt den 10. früh nach Babelsberg. Wien, 2. August. Ein Telegramm der Presse meldet aus Cettinje: Gestern erstürmten die Montenegriner den Schlüssel zur Festung Niksik: das Fort Tschadschaurtza. Die Mehrzahl der Weiber und minder flüchteten sich in die mit 12 Kanonen armirte eigentliche Festung Niksik. Stadt und Festung sind stark ver- barrikadirt. P est, 2. August. Minister Tisza empfing eine Deputation des Pester Meetings unter Führung Pulsjdys und antwortete nach der Verlesung der von dem Meeting gefaßten Resolution, daß eine dauernde Abhilfe der Gräuel in der Türkei erst nach Herstellung des Friedens möglich sei; eine unberufene Einmischung einer einzelnen Macht könnte die Kriegsdimensioncn nur vergrößern. Er hoffe, das; die Zeit nicht mehr ferne sei, wo den europäischen Großmächten Gelegenheit geboten würde, die Gräuel dauernd zu beenden. Die Negierung betrachte den Schutz der österreichisch-ungarischen Inter essen als ihre Aufgabe, müsse jedoch hierbei Gut nnd Blut der Nation möglichst schonen. Die Negierung wird zur geeigneten Zeit nicht zögern, auch geeignete Mittel zu ergreifen, sich aber vor jeder lieber- eilung hüten. Konstantinopel, 2. August. Ueber den Kampf des tür kischen Eorps unter Reouf Pascha mit den Nüssen wird weiter gemeldet: Am Dienstag griffen die Russen Reouf Pascha bei Eccki- Zagra an und mußte sich derselbe nach siebenstündigem Kampfe auf Karabourna zurückzichen. Suleiman Pascha nahm den Kampf wieder auf, schlug die Russen und eroberte Esti-Zagra. Der Ver lust der Russen mar bedeutend. Politisches. Keine Mobilisirung. sondern nur eine Vollmachtsertheilung an den Grafen Andrassy, im Bedarfsfälle zu mobilisiren. Auf dieses Ergebniß schrumpft der dreistündige Ministerrath zusammen, der in Wien unter persönlichem Vorsitz des Kaisers Franz Joseph statt- sand. Wer mit uns der Ansicht »st, daß das Erscheinen einer ein zigen Großmacht auf dem Kriegstheater unweigerlich nach und nach alle anderen Großmächte herbeizieht und sonach das Signal zum allgemeinen Kriege giebt, der kann sich durch den unscheinbaren, bescheidenen Ausgang des so pomphaft angekündigtcn Wiener Ministerrathes nur befriedigt finden. Graf Andrassy erhielt von den Ministercollegien beider österreichischen Reichöhülftcn ein glän zendes Vertrauensvotum. Seine Politik wurde von Ungarn, Deutschen wie Slaven als die „bestmöglichste" anerkannt. Bereits vor der großen Conferenz hatten sich die beiderseitigen Collegien dahin geeinigt. Hat Andrassy die Kräfte der Monarchie bisher mög lichst geschont, so ist nicht zu besorgen, daß er von der ihm ertheilten Vollmacht: nach seinem Ermessen in Dalmatien und Eroaticn 90—60,000 Mann aufzustellcn, einen ungeeigneten Gebrauch macht. Heutzutage, wo mehrere Hunderttauscnde von Kriegern erst eine große Armee bilden, wo man eine Million bewaffneter Männer ins Feld stellen muß, um überhaupt was Rechtes zu bedeuten, wol len diese möglicher Weise erst zu mobilisirenden 90,000, ja 60,000 Mann Oesterreicher nicht viel sagen. Gewiß genügen sie, Monte negro im Zaume zu halten und Serbien den Daumen aufs Auge zu drücken, aber um Rußland zu imponiren oder die Türkei willig zu machen, ivären sie nur eine halbe Maßregel. Hoffen wir, daß es auch dazu nicht kommt. Kaiser Franz Joseph kann daher zunächst den Kaiser Wilhelm am 8. d. in Ischl begrüßen mit dem Bewußtsein, daß Oesterreich den Verpflichtungen des Dreikaiserbündnisscs »licht untreu »vurde und neutral blieb. Erleichtert »vurde (warum dies nicht aussprcchen?) den, Grafen Andrassy seine Stellung durch die türkischen Siege. Der Ungargraf hatte seltenes Glück. Gerade in dem Augenblicke, wo er sein Reich auf den KricgSpsad führen wollte, ermöglicht ihm der Türkensäbel das Beharren in der Neutralität. Man braucht > ac nicht seine 5 Sinne anzustrengcn, vielmehr kann man sich's an leinen -> Fingern abzählen, daß in, Falle der Niederlage Rußlands keine einzige Großmacht sich militärisch an der Neuordnung des Orients zu belheiligcn braucht. Nur wenn Rußland entscheidend siegle und (bei einiger Gedächtnißschwäche gegen früher ertheiltc Zu sagen) von der türkischen Beute einen größeren Fetzen verlangte, als ihm das übrige Europa zugestehen darf, rückt die Gefahr eines allge meinen Krieges näher. Nun ist aber — augenblicklich wenigstens! — das Mißgeschick Rußlands ein so eclatantes, daß, wenn sich nicht bald eine Wendung zu Gunsten der moskowitischen Waffen bemerk- lich macht, Zar Alexander seinen Vater beneiden darf, von dem curopäischen Westen und der Türkei, nicht aber von diesen verach- re»en Muselmännern allein bekriegt worden zu sein. Nicht nur ist es "Nichts gewesen mit dem glänzenden Siege der Nüssen am Lom- stusse. vielmehr guetschcn die concentrisch sich der russischen Linie von Ost und West nähernden Pascha's die Russen an der Jantra zusammen. Fortwährend verlieren die Russen an Terrain; ihre Schreckens-Taktik, den Ucberall und Nirgends zu spielen und mit kühnen Husarenstreichen zu blenden, bestraft sich grausam. Seit 9 Wochen sind sie über die Donau und heute müssen sie sich gegen die aus der Erde »vachsenden Türken unter äußerst schwicrigcn Ver hältnissen vertheidigen. Ihre Entwürfe sind unklar, die Ausfüh rung zeigt schwankende Halbheit. Rustschuk ist noch nicht cernirt, Osman Pascha, statt aus Pleivna vertrieben, im stetigen Vorrücken, MchemedAli, nahe daran, seine Verbindung mitOsman inTirnowa zu bewerkstelligen. Die Erfolge Gurko's jenseits des Balkan, in den Rosengärten von Kassanlik, beschränken sich auf die Unterbrechung zweier Eisenbahn- und Telegraphen Linien und neuerdings muß er sich sogar wieder nach dem Balkan zurückziehcn. So stürmt Ver lust auf Verlust über die Russen herein und es bedarf glänzender Siege, um dem Fortgange des Krieges mit Ruhe cntgegenzusehen. Italien macht sich auf unangenehme Weise bemerklich. Es will im August in den lombardischen Ebenen ein Kavalcrielorps und gleichzeitig in Piemont, am Po und in der Umgebung von Rom 9 ganze Armeekorps aufstellen, natürlich — um Friedcnsmaiiövcr auszuführen. Es scheinen indes; diese Konzcntrirungen in Wien sowohl als in Paris nicht ohne Mißtrauen bcmcrlt zu werden, und es wäre nicht unmöglich, daß man von beiden Orten aus sehr be stimmte Aufklärungen über die Entfaltung so großcrTruppenmassen an Stellen begehrte, von »vo aus sie mit leichter Mühe sowohl gegen Norden als gegen Westen Front machen könnten. In Frankreich »vürde man jedenfalls eine Ableitung derVolks- ausmerksamkcit auf das Ausland gern sehen. Mac Mahon könnte nichts Lieberes passiven, als wenn die Gcmüthcr der Franzosen, statt sich um die Wahlen zu kümmern, an dem Orientkricge Interesse nähmen. Denn es leidet keinen Zweifel, das; die Wahlaussichtcn für das jetzige Eabinct täglich sich schlechter gestalten. Die Legitimisten sind in Heller Fehde mit den Bonapartistcn und diese selbst wieder unter einander uneins. Dem gegenüber ist die DiSciplin d-er Repu blikaner musterhaft. Mac Mahon hat sich durch den freundlichen Empfang, den er in Bourgcs fand, ermuthigt gefühlt, noch die Reisen noch n,»deren Städten zu projektiren. Von der Thätigkeit der in Berlin zusammengetretcncn Stcmpel- steuer-Conserenz verlautet begreiflicherweise noch'Nichts. Wir hoffen, das; der sächsische Coinmissar dahin instruirt ist, die Hand zu Allem! <» > > ^ bereit, den sectisle» bescheidene» Fahrgast zu dulden — zu bieten, was eine durch die bestehenden RcichSgesetze nothwendigc > r» lieber Gott, die Fahrt bauen ja nur 20-90 Minute». Und Neuordnung der Stempelabgaben aus Gerichtsgcbühren im allge ! wie. wenn oben 4 friedliche Lchullindcr sitzen und es blickck ei» - -- - - ' Wscwiirerlos-- werde»tlcKindcr a u i oifc»e» Lan dkl ra ßc bgcicpt? Tie o criüguug des Raibcö verlangt cd cnn, auch den gulc» Milieu aller Insassen aadtriülliel' een- statlrcnd. tars kein Kino in Lao mit 18 Iusajic» besetzte nur nicht damit locken, daß, wenn eine Neichsstcmpelsteuer kommt, die Matrikularumlagen Sachsens sich etwas vermindern. Der ge ringe Nutzen, der hier herausspringt, geht zehnmal verloren, wenn die einzelnen sächsischen Staatsangehörigen bei Käufen, Erbschaften u. s. »v. die viel, viel höheren Reichsstempclsteuern zu zahlen hätten. In Berlin kommt cs darauf an, möglichst viel Geld aus den einzel nen Bundesstaate» zu ziehen. Diesen aber ist cs kein Trost, keine Erleichterung, vielmehr eine Mehrbelastung, wenn zwar die Staats kasse als solche im Ganzen ctivas weniger nach Berlin schickt, dafür aber die einzelnen Landesangchörigcn so und so viel Mal wehr abzuliesern haben. Sächsische Einkonnncaprucr und erhöhte Neichsstcmpelsteuer auf einmal — Himmel, ist das nicht des Guten zu viel ? Wageninnere, noch aus de» Perron treten. Wo bleibe da die persönliche Freiheit des Publikums, »vo die Meni'ckieiiltcbt »iib Duldsamkeit? Die Erbitterung tn »»iö vorliegende» Be schwerde» ist nur zu gerecht. In Egiilpagcn mag fahren, w»r nicht iin „Omnibus" i„sür Alle", sich vertragen will. Aber die Mevrzabl soll nicht vo» der Hupochontrle des Einzelnen leiden. — ES stebt munncbr, laut den Veröffentlichungen des königl. statistischen Bureaus, fest, daß die Abschätzungen bclluls Erbebung der Elntommensleuer ein Gesammt - Einkommen der Bewobucr Sachsens in Hölle von Millionen Mark ergeben Hallen De» größte» Tbc» dieser Summe liefert daö Etnlommeii aus Hantel »»uv Gewerbe: :<!>:>,4 Milt. Mk., dann folge» Gehalte und Löhne mit :l>7,2 Mill. Mk., »veiler 210,8 Milt. Mk. aus dem Grundbesitz, endlich nur tund das gewiß zu uictrlg gegriffen» n»,8 Mlll. Bit. aus Renicngenuß. Obige Gesamiiiliunlme von 1092,:r Mill. Mk. mindert sich jedoch um 84,2 Mill. Nit., welche als Schuldzinsen abzuziebe» find, sodaß ci» sleuerpftichtigeö Ge- sainiiiteinkommc» vo» 048.8 Mill. Ml. sich crgicbt. Dieses Ge- sammtcinkommen der Bcwollncr Sachsens ist gegen das Vorjahr um 79,2 Mill. Mk. zurückgcgangen, denn 187', betrug es ein schließlich der 81.5 Mill. Mk.. 1109,1 Mill. Mk. Die Schulden haben sich also etwas vermehrt »nid die Erträgnisse der Actlc» erheblich vermindert. Nimmt man nun die Bevölkerung Sachsens laut der letzten Volkszählung aus 2,760.580 Einwohner an. w hatte 1877 der Kopf der Bevölkerung in Sachsen eine Einnahme von nur noch 949 M., während er 1870 eine wiche von 970Mk. halte. Vermutbllch ist aber der Rückgang iin Elnkommcn dcS Einzelnen noch etwas stärker, weis sich bis 1877 die Bevölkerung gegen daö Vorjahr etwas vermehrt hatte. Wenn cs Trost ge- währt, i», Unglück Gefährten zu besitzen, so sei daraus hingewieicn, daß in Preußen das Gcsainmteinkommcn 7240 MiU.Mk. betrug und aus den Kops nur 200 Mk. kommen. — Auch für viele Leser unseres BlatleS, namentlich autz dem akade,Nischen Kreise, dürste cs von Interesse »ein. zu erfahren, daß an, 20. Juli der 89 Jahre alte, allbekannte, noch rüstige Burg- v 01gtSainiel der Rudel 0 bu» g daö 50iäbrigc Jubiläum seines Amtes unter großer Bctheiligung von nah und fern gc. feiert bat. - — Au» 29. August findet »vicdcr eine totale M 0IIbsI n st e r- »1 > ß statt, ähnlich der, welche am 27. Februar t. I. beobachtet 0 Uhr 50 Minuten Aben dS. erreicht Uhr 48 Minuten und endet Morgens meinen Rcichsintcresse erheischt, daß er aber nicht dazu beiträgt, bei» ^ Immobilien-, dcn Spielkarte» und den Erbschafisstcmpel der sächsi- ! ^ sch»» Laiidesgcsetzgel'luig zu entzichrn. Lasse man sich in Sachsen! sl LocaleS und Sächsisches. — Dem Advoeat Karl Wilhelm Heinrich Gütz i» Leipzig ist daö Ritterkreuz erster Klasse vom Verdienstorden verliehen, der Landstalimeister Oberst v. d. A. von M a ng 0 ldt »nlcr Ver leihung des Eomtburkicuzes erster Klane von temsclbc» Orden in Ruhestand versetzt, der Rittergutsbesitzer Gral zu Mim st c r zum LandstaUmcislcr und der Geh. Ftiianzrath Wahl zum Zoll- und Steuer-Dircetor ernannt worden. - — Nach einer Bekanntmachung des Ministeriums dcS In nern soll tn der Zeit vom 7. dis 15. Octobcr in Nürnberg eine A uösteIl u n g von Hopse» unb H 0 psenbangerä - tbc» veranstaltet werden. Der Prospekt kan» in der Minisic- rial-Kanzlei Ungesehen werden. — — Der bisherige Vertreter der Universität Leipzig, Prof. Fricke, hatte eine Wiederwahl in die erste Kammer abgelehnt. Die Wahl fiel zunächst auf den Senior der Universität, den hochberühmtcn Geh. Rath Di. v. Wächter Leider hat derselbe gebeten, von seiner Wahl abzusehen, da sein hohes Alter ihn verhindere, das Amt eines Land- tagsabgeordnetcn auszuübcn. So tan» denn Prof. Overbeck zur Wahl, ein Vertreter der Nationalliberalen. Da die archäologischen Eollegien Overbeck's auf verhältnißmäßig nur wenig Studenten größere Anziehungskraft ausübten, kann genannter Herr uin so leichter seine Vorlesungen unterbrechen. — Der in der Streitsache zwischen den Königreichen Preußen und Sachsen bezüglich der Berlin-Dresdener Eisenbahn von dem hanseatischen Ober-Appcllationsgericht zu Lübeck unterm 28. v. M. gefällte und dcn beiden betheilrgtcn Regierungen bereits un mittelbar zugestcllte Schiedsspruch ist sammt den EntschcidungS- gründen Seitens des Reichskanzlers dem Bundesrath zur Kcnnlniß- nahme vorgelegt worden. Daß zwei der obersten Neichsbeamten als preußische Minister sich an dem AuStrage des Streits zu bc- thciligcn für gut fanden, wird u»s auch von anderer Seite, als unserer nculichen Onellc, bestätigt. — Die stadträthllehen Verfügungen gegen die Pferde- b a b n 1 regue»tc» machen viel boseS Blut und werden nicht mit Unrecht als Eingriff in die pcisöiiliehcn Rechte des PubUkumö empfunden, das sieh bisher, während 4 Jahre», reck» gut der- tragen hat. Olme Fweisel mag die Absicht des Rathcö gut sei».sulcht ganz hintainusctzen; cs ist ia »n»r wenig Geld, mir welchem derEsickt ist aber herzlich verfehlt. Wenige Hypochonder werden !„ Pg pa Ltephani" keine Meisterschaft belohnt zn sehen sich bislang beklagt haben, wc»» eS bei plötzlichen Regenschauern! wünscht. Daö nach dem Wege zur Vogelwiese aus der Blunicn- rc. einmal etwas gedrängt zuging und Jeder hgt wohl gern eiujstraße gelegeneBgltlolgl, chciinils Güldnc Aue gewinnt, irnr Wchulkindchen geduldet, das vor ihm im Gauge dev Wagens lg»» vorigen Somitgg von gegen OOOo Personen besucht. Den friedlich stand. Jetzt ist das Alles so unpraktisch wie möglich!Ban leitete Herr Baiimciiler Weber, dessen erster selbstständiger ..wcgvcrsügk". Ia, wem, »nr dasBedürmiß auch wcgzupcr,»gen! Neubau die jetzigen Mlßdach's Säle sind. Die prachtvollen Dc- wärc. Gestern wltte ein 70jähriger greiser höhcrcr Beamter vom) korationcn und Malereien sind von Herrn Sensen auogeführt, Eondiictcur gezwungen werken, im Regen am das Verdeck z» die eleganten GaSanlagen von Herrn El. Richter, Eliscnstraß-, klettern, oder nicht mltzufahrcn. Dem widerlichen Streik angc'ertigt. Das Ganze macht ctncn höchst günstigen Eindruck, inachtc ein anderer Herr ci» Ende, der statt des Genannte» I — Heute ist's F c u c» w c r l. Nlöge .Invilor i'Iuvins genug des hinaus,„cg. lind koch staute» am dem Perron »»r 5 Herren,! Wassers vergeudet haben und sich lieber was für die Promcna- dcmprengung spare». Heute verlangen wir ichöncs Wetter. Tic zralilc spinuig kuimmc Krcuc Tic muckt dcn nickt fctt »illccr'c. <§ril ku't den» e?v»jtl»en der Naki tcu lii'.t die Noll» mnu der N/r'iielen! — Während des starken Windes am vorgestrigen NachmiNa., in der vicric» Stunde wmdc durch das ve» demiclbe» hrrvorge- Machte Geräusch in der Bautzuecslraßc das zn einem dieselbe wmte. Dieselbe beginnt lbre» Höhepunkt um 11 2 Uhr 40 Minuten. - - Daö am vergangenen Mittwoch im Skating Rink dcS schlechten Wetters wegen anögesallene S o m me riest wirb bei günikiger Witterung heute Freitag Abciidö von 7 biö II Udo mit miberändcitcm Programm slairfiiidcn. Da der Skating Rind am Wege nach der Vogelwiese, Blnmeiistraße 91, belegen ist, w türite es manchem Boucher der letzteren iebr angenehm sein, in diesem reizende» Elablissemt dcl gutem Eoiiccrr ein amüsantes Ruheplätzc! cn zu finde». -- Am der V 0 gclwicsc regnete c6 Mittwoch gerate so gut wie in Dicsde» und der Regen war dorten nicht »»luder naß wie hier — nur, daß er i» der Stadt gewöhnliche Menschen trcu. auf der WIcö' jedoch die lönigl. sächs. priv. Bogenschützen. War daö ein Mansch —. bodenlos die Wege, »nd Damen die nicht »nt absonderö zierlichen Fiißchcn durchs Leben hüpfe», hatten ihre Roth heim Uebersprnigen der Regen-Flüsse und Bäche zu ver bergen. waö man nicht sehe» sollt. Und die Dächer der „Zelt stadt" welche nicht massiv geholzt, sondern von lustiger Leinwand construirt sind, ließen in bedächtigen großen Tropfen, die auf dem Wege vom Himmel durch die Leinwand brännlichgelb geworden »raren, dcn Regen auf die Büffets, die Trinker, auf die Zinnober- gefärbten Schönen dcö Kunstvicitelö wie aus die Nasenspitze des heiseren AuSruicrS fallen. Aber doch »rar viel Besuch draußen, viel lustiges Leben unk die Wirthschaiten brillant besucht. Plan muß gestehen, daß letztere sehr zn rühmen sind. Das Bier ist fast überall irtich und kalt, die Butter im lmlt Recht berühmten, Radeberger Zelt (Herr Seile» war trotz der Wärme der Luft, schier gefroren. Auch das Fleisch ist überall gut und frisch und vor "Allem dieBcdic n »> ng zu lob e n. Das ist c!» schwieri ger Posten in diesem Trubel rasch, höflich und exact zu bedienen, iin Ganzen ist das Personal trefflich Bei Rctscwitzeliö, im F-eldichlößchen. in» Radeberger, im Plauenichcn Lagrrkcllcr des Herrn Franz — überall wird man. von dem Stainmpersonal natürlich besonders, musterhaft bedient. Alö cs gegen '/ülo Uhr Immcr nässer regnete. spannte man überm Eisen die Schirme aus. daß die Bratwurst sein trocken blieb — und cö ging lustig unb gut fort. Die auf der Vogelwiese befindliche amerikanische Windturbinc, die Ihren lustigen, ken Windströmlingen aus- gesetzten Standpunkt aut der Geweibebaile dcö Handwerker- Vereins gefunden bat, ist aus dem Etablissement teS Herrn Eart Reinsch hier hervorgcgangcn. Die Turbine siebt in Verbindung mlt einer doppeltwirkenden Saug- und Druckpumpe unb wird daö Wasser auö einem entkernt liegenden Brunnen in einer 59 Meter lange» Leitung ziemlich 29 Bieter hoch befördert. Bei nur mäßigem Luftzug bebt die Mühle i ro Minute 5000 Liter Wasser und dieses findet zum Betrieb der von dem Hoiklcmpncr Herrn Lange auögrstelitc» Wasserkünste seine Verwendung. In dem von der Mevingcr Brauerei erbauten, direct am Droschkcneiniuhrplatze der Vogelwiese gelegenen Zelte ist, um zu jeder Zeit mit elsirischem Bier aufwarten zu können, cigenö ein Eiskeller errichtet worden, von welchem ans daö Bier direct mittelst BicrapparateS verzapft wird. Der Besuch dcö Publikums war ei» so reger, daß in dem räumlich »übt zu großen Zelte ,z. B. am vergangenen Montag binnen 4 Stunden 1500 Liter vcrschcnlt wurden. Kleinen und großen Kindern »nacht das KaSperle-Theater des alten, wohlbekannten Stephani viel Vergnüge» und wenn »vir es auch nicht rlstircn können, einen Kunsiveiiclit über die theatralischen Leistungen der mitwirkenden Hailptpersone» vom Stapel zu lassen, so sind doch die drolligen Späße außer der empsänglichen Kindcrwclt auch kür Erwachsene
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview