Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 20.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187708200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-20
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.08.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nr. 232 »icrteljä»»- Kummer» IS VI,». «u,la,» 32000 Gitr die »Ü-I,abe etn^» iandier Maiiulcripl« »Ml sich die Redictto» «Ichl verdikdltq. AnIeralen.Annohme »ul- L»>ri« Haal,,isi«tn »n» Vogl«» m Hamburg, Ber- liu, Wien, Leipzig. Botel. Lreilou, Jranllun a, M, — Mud. Most» in Berlin. Leipzig. Wi«», tzamdurg. tzlnukiurl a. M,, Mil», üe». — Taub« » «». gii Nranliur» a. M, — Pr. Vota« in llheinni».— tlara», l-»ltilo, Ilulile» L 0o. >,, Pari». Montag» Sen 20 Angnst. Tageblatt für Politik, Anterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Aremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ntpslh L Ntlchardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Fr. (Hoedslhc in Dresden S»ier»l« »erde» Marie»« «i,»i>e IL di»«d.» Udr »»»-nammen. Sonnt«,» »>» id.illa,» »2 Ui,r. 2» »ieutzadl^ grobe Sioiier« gape 6 di»Nachm.» »>>». — Der Raum einer el»> Ipaliigeii PeiilzeU« koii«, lä Pige. L-Ilgeiandr »N ^«Ue du P>g«. Etize Sloeooiie Ilir bl» » ^ i!> ilii! g. ,e ürjche'ne» der ^viiole wird »tq>» , e g«d e». Vurwvrlig» Unnonce». Äiiilroge vo» u>ii n»i>«» laiinlen o,innen und Per» Ionen »>,c>,e,„ >oir >iur gigeii Pr»„un»ra»da» ^aiilung biiich Bries- niarilii oder Pojleiiijad» Imil,. Acht Siideii kotte» lü P!ge. Iiuerat« iur di« '»ionlog'. - Nummer «de» n .,!i eiii^iil i^eillag» die Pciiizc>ic og XXII. Jahrgang. Locales and Sächsisches. — Mit unseren journ alistischenColkegen ist am Sonnabend das gute Wetter in unsere Stadt eingczogen. Die erste gesellige Bereinigung dcö Deutschen Ioucnaiistentageö am Liiicnv aus dem Belvedere der Vrübl'schen Terrasse verlies daher durchweg angenehm und zeigte Vieien berühmtesten deutschen Stadtauösichtspunkt auch äußerlich in beitem Lichte, während snr die ..innere Vortrefflichkcit" Herr Flediger ln bewährtester Weise sorgte. Man tauschte Erinnerungen, knüpste Bckanlitschai- ten. und die durch Damen i» licdenSwüidigftcr Art geschmüäte Bcrsammlung sühlte sich ersichtlich woßl. In der ftaltllchcn Phalanx waren Pani Lindau. Jul. Stettcnhcim, Klette, Singer von der „Alten Presse", 1),-. 7Läici»bcoa vom ,,'N. Wr. Tagebl.". Iw. Goldammer und t>r. 'BZcrlhucr von der „St. Fr. Presse" und viele bcruicne und auserwählte Helte» von der Feder vereint. Heir Oberbürgermeister l>r. Stü bcl als Stadkoberhaupk er- giisf In tactvvllcr Weiic die Geicgenbclt, die iremden Bcrlrcter der sechsten Großmacht hier in Sachsens Hauptstadt. wo ein journaliulschcr Locaivcrcin leider nicht eristirt, verglich willkom men zu heißen. Auch HcrrGcncialstaatöanwalk 1)r. v. S ch w a r z c beeorte dieic erste Bcrsamminng mit seiner Gegenwart. Bon der Ficibeit des Thcatcrbcjuä'co hatten an diesem ersten Albend wenige -vcrrcn Gebrauch gemacht. — Gestern Bormiltag nach I l Uhr verialiimcitc lieh der XII. Deutsche Ionrnalistentag im Saale der Stadtverordnete». Die programmgemäße Abwläclungdcr Tagcs- crduuna erlitt dureh das Siichtcrscheinc» einiger sttcicieitten iIw. Ster», Otto Hörth, Frauti, Zrg„ und deö i>>. Deruburg- '/ceU»; einige Störung. Anwesend waren laut Präsenzliste cirea üi> Ntttgiicdco, 'Auä' einige sächsische Provinziat-Zciluugcn waren durch ihre Eiaciithümer, rcsp. Rcdactcure. die „Garlcnlanbc" durch Herrn Aibcrt Träger vertreten. Stach Wahl des BurcauS, in ivclchrs Uv. Stein iBresl. Ztg.» als Präsident und tcrGciic- raiiceretair 1),. Wenzel «Berlin» dcsigntrt wurden, crivlgic der Bericht üver die Gcschästoffstnuiig, so>vie die Rcchiiuugsablage, »voraus Letztgenannter im Allgemeinen über die dcutichcn Prem Verhältnisse und insbesondere über die Statistik der Preßprocenc eine Ucbcrsicht gab. Unter dem Bedauern, da»! sei» Bettuch, durch Ansschiekung von Fragebogen eine vollständige Statisitk der periodischen Presse zu criangen, an der Painvität eines großen ThcilcS der Fettungen gescheitert sei, schildert Rcic- rent speclell die zablreichen Prcsivroccffe Berlins. In den l'ütcn tüns Jahren wurden dort bom Stadtgericht gegen die Prcsic 2«,«; Untersuchungen cingeleitet, von denen 45, Proccnt ans tz 1b«> dcö R.-Str.-G.-B. tBclcittgung von Behörden und Beamte»! süßten. In 250 Fällen wurde rechtskräftig erkannt; chtmal auf Freisprechung, Il'Mmal aus Geldbuße und 48mat aut Geiangnitt. Die Geldstrafen erreichten !» diesen Fällen eine Gc- saimnthöve von 30,147 Ntart. die Gcsängnißstrasc» von 5431 Tagen. Ai»meisten wurden vcriirthcilt die clcrioaic ..Germania", die svcialdemokratischc Presse und von den Böricn-BIättcni na mentlich der ./Berliner Börscir-Eouricr". Punkt 4 der Tages ordnung: Behandlung der wegen politischer Vergehen vcrurwcik- teii Journalisten im Gttäligiiiß bctr., »vurdc ans heule vertagt, »vorüber wir icrner berichten werden. — Zu dein '/--st Ubr iin tttcibcdcre veranstalteten Fcstmal ie waren über U»0 Couverts gezeichnet. — Nachdem die überwiegend grobe Majorität der Handels kammern sich damiteinverstanben erklärt hat, dal» seitens der Bcamlcu > er Neichspostverwaltung die Ausnahme der Wechselproteste er trügen möge, wird, wie die „Franki. Z." erfährt, seitens des Geiicralpoltmcisierü ein daraus hinzielendcr Antrag an den Bundcorath gestellt werden. ES ist daher anzuiicbmen, das, dem Ncicl'Stag cm darauf dezüglichcr Borschlag wegen Abänderung der Wechselordnung in der nächsten Session zngchc» wird. Die .' osten für die Ausnahme der Wechselproteste seitens der Po»« deamtcn werden bestimmt normirt werden, iedensaUS aber billiger Mb stellen wie heute, »vo die Protcstausnabmen durch Sicchts- aawältc besorgt werden. Ein grobes finanziclicS Geschält »vitd die Postvcrwaitung dabei niebt machen, sie läsjt bei ihrem Bor- sg'lagc sich nur vo» dem Gesichtspunkte aus letten, dem Publikum e ao Erleichterung und Ersparung an Kosten zu verschaffen. In iclcm Drtc dcSNclchcs wird der dort oder in dcrNäve slationirtc Postbeamte mit dem Mandate der Auinabme von'Wechselprotesten beauftragt iverdcn. Den grösffc» pekuniäre» Borthcil von dieser neuen Einrichtung »vcrde» die Bcwvbncr dcö platten Landes und die l» der Nähe grösserer Städte in kleinen Drtichastcn wobncn- s !I Personen habe». Am einen scharfen Protest der Fittancr Handelskammer gegen diese neue Stephau'schc Idee kommen »vir zurück. — Herr Bürgermeister Ludwig-Wolf in Groffcnhain l at sich zu einem Entschluff aufgerafft, zu welchem »vir ihm nur beglückwünsche» können. Er verzichtet auf jede Eandidatur für den nächsten Landtag. Db die Erkenntnis,', das» seine Eandidatur völlig aussichtslos gewesen wäre, auf diesen Entlchitm durchschla gend eingcwirkt, kann man rublg dahingestellt sein lassen. Davon, baff der Herr'Bürgermeister seine Bcwerbu»gc» um die erledigten Stadtratbsstellc» in Leipzig und in Dresden ivon der Polizci- tircctorsteüc in Ehemnitz ganz zu schweigen) ausgcgeven bade, ist »roch Nichts bekannt. Der Accent ist aus daS „noch" zu legen. — Am gestrige» Sonntagmorgen wurde auf dem TrinitatlS- Kirchboie der '.»>> Jahre alte 'Nestor der Bolköschullehrcr Sachsens in würdiger Wette zur Erbe bestattet, Herr Iobau» Gottfried B cl,len trich, zuletzt Kirchschullebrcr in Grosffchlrma bei Frci- bera, weicher nach mcbr als äOjährigcr Amlirung seine letzten LcbcnSiabrc in dcr Familie eines hier wolmbaiten Enkelö verlebt bat. Er war ein Zögling des Seminars zu Dresden - Fricdrich- liadt zur Zelt der Direktion des berühmten DIntcr, von dessen Schülern nun nur »och ein cbcns.iUS 87 Jahre zählender Eme ritus am Leben ist und der cücnsallö nebst mehrere» anderen bejahrten College» dem Betttorbcncn das letzte Geleite gegeben hat. Herr DlaconuS Neubcrt sprach die treffliche Grabrede und ein auch bereits hochbejahrter BcreinS- und Slmtögenosse des Verstorbenen rief diesem noch ein „Nnhe sanft!" in die stille Kammer nach. — Die Einnahmen der Haile-Sorau-Gubencr Bahn sind In den letzten Monaten ganz auffcrordentlich gestiegen, eine Folge deö von der k. preusffschcn Verwaltung dieser Bahn clngcführten PrinzlpeS, keinen Eentner Gut auf andere Bahnen übergehen zu lassen, wenn nur Irgendwie die MSailchkett der Beförderung mit der eigenen Bahn gegeben ist. Ein großer Thcil dcr Mchr- tt»nähme resultirt aus den den sächsischen StaatSbahncn adge- t'.'iniuenen Transporten, wir wissen also, wessen wir und von der preußischen Verwaltung zu gewärtigen haben. An die Spitze der Berlin - Dresdner Bai»» soll dem Vernehmen nach daö seit« herige Direktions-Mitglied der bergisch- märkischen Eisenbahn, Meg.-Nath Wehrmann, eine außerordentliche vlrbcitökrast au! dem Gebiete dcö TarittveienS, treten. Daß sich auch vier ein kleiner E oacurrciizkrtt-g rntspttme» wirv, ist leicht abziisehcn, wir glauben >'»r. baß du. erbältnlsie hier nicht verwickelt genug sind, um eine epochemachende Thätigkcit entfalten zu können Mitredacteur: vr» k>»11 Für daö Feuilleton: — Flora. Dcr letzte Besuch galt den beiden Licbig'schcn Gärtnereien am Tatzbcrg Nr. 1 »mb :ih, in denen von den be kannten Dresdner Hauptculturen besonders Azalee» tgegcn 400 Sorten». Eameüicn iüber !li»oSorten», Nhodotendrons. Epakris, Ertkc». Eonlieren, »vurzelechte »tosen rc. nicht nur nach Tausen den, sondern sogar nach H>i"derttguscndcn vom kleinsten Steckling bis zur auögcbilvcslim Pstt nz 'gezüchtet werten und eine» gültige» Beweis von der Tüchtigkci» uad Lcistungssäbigkeit der Dresdner Handelögärtuereicn geben. Aue Pflanze» iandc» »vir in bester Eultur, dabei überall musterhaile Drduung und Sauberkeit, so daß alle Besucher wohlbesricdigt beite EtablisscmeittS veriieltc». Borauögcgangen »var diesem Besuch eine Ercursien aus krn Eck- be»g lBilia Seuchav) bei Losch»vitz, die sich gleichfalls dcr zabl- rrichsic» Tbciluahme erireutc. Sie »var aber auch wlinderöübsch, diese Erciirsioii. und die rcizente »,'iussicht über das prächtige Eibtbal biö zu den Höben des Erzgebirges und der sächsttchen Schweiz, die wohlgepsieglen Gartenanlagen, die schattigen Spazier gänge durch de» geräumigen Park, die »cichgesegucleii Dbstbäiunc und Wcinstöcfc aus dem zum Grunbslncc gehörigen, aber jeuseits dcö MvrdgrundcV gcicgenci» Weinberg crircute» alleTbciinchmc» in bobcm Grade, »vic nicht minder die Freundlichkeit des Ercur- sionötührcro Herrn Obcrgärkncr Pietzsch. — Wen» ittihcr in dcr heißen Jahreszeit die bairischen Biere und namentlich die E rr l m b a ch c r B i c r c immer bezüglich Ibrcr Güte ins Schwanke» gcriethcn, io itt jcitt, seit dem ratio- ncllcn Brauveriahrcn der erste» Orttuibachcr Actieiigcscllschatt, diesem 'ür die zahllescn Freunde dieses Bicrcv bttlcrcm Ucbcl- liandc abgcboiic», dem» auch jetzt, in dcr warme» sogcnanittc» Pslaumcuzcis, hält sich dieser prächtige Stoff vorzüglich. Herr Thiele in der Ostra - AlIce. gegenüber dcr Herzogin Gatten, vergebt cö namentlich, die Güte dcö vortrefflichen Stoßes durch sorgtältige Pflege zu erhöhe» und gehört cs zu tcu icimlcn Ge nüssen, in seine» hübschen Lokglttälci» ci» Gins crsicc> Eulm bachcr zu schlüricu. — Eine B c > s c r u » g Sge n o s s e»s ch a t t arbeitsscheuer Bctllcr. Man schreibt dcr „Soc.-Eorrcsp.": „Ich tainttc in der Släi'c von »iicsa a. d. Elbe einen blinden Korbmacl ermcisicr, weicher tüns biinde Geselle» beschäftigte, und unter diesen befand sich ein grenzenlos llugiiictiichcr, den» er iah nicht, er hörte nicht, »var stumm, batte den Grruch und Geichmack verloren, ihm »var, eine Folge von Skropbcl». ihatsächlich von allen snn! Sinnen nur der dcö Gefühls übrig geblieben. Wir werden dem arme» braven »Na»ne unsere größte Hochachtung bezeugen müssen, wenn »vir hören, baß er in dicicr beispiellos traurige» Lage von mit, bis spat an seinem Tagewerk arbeitete, sich ictbst ernährte. — Nt an betrachte dem gegenüber die U nzabi vo» Bettlern, welche unser»» Weg kreuzen, man sehe ihre gesunde» Arme und Singe», denke dabci des »»iglnttlichc» Korbmachcrgkhilicn bei Riesa in Lachse», und »vir werde» etwas i» »ns cnipfindrn. was uns mahnt, mit aller Energie dcr Faulheit dcn Krieg z» erklären, »vo man sie findet. Wie man eine Zahl derartiger Faullcnzcr zum Fleiß bekehrt, darüber kann ich auS eigener Eriahrnng einen kleinen Beitrag lieicr». Es war im Jahre 1<>i;, als ich eine» großen Ehaussceban im schlesischen »iiesengcbirgc lcltclc, und zwar in dem'Bczirrc, »reichen» dcr spätere Dberpräsident von Schlesien, Gras Eberhard zu Ltolberg-Wcrnigcrodr. ein wahrer Mcnichcn- ircund, damals als Lankrath Vorstand. In diesem Kreise'befand sich, wie überhaupt in de» meisten Gcbirgsbczirkcn, eine große Zahl von arbeitsscheuen Bettlern und Tagedieben, »reiche nicht leicht zur seile» Arbeit heranzuzicbcn »raren. Um dies dennoch zu erreichen, wandte» »vir iolgendes Mittel an: Daö ganze von Schmutz u»v Ungeziefer starrende Geiindcl. ca. 80 Mann stark, wurde in der Krcissiatt zusammciigctticbcii, wo man de» Leuten kundgab, daß sic eine ireic Arbeitergenossenschaft bilden sollen, weiche unter einem Auffchcr täglich U» Stunden iür einen bc> stimmten Lohn arbeiten wili^ Dcr Auisclicr «welcher ein allge- mein geachteter Bürger des Srics war) sei ihr bevollmächtigter 'Vorstand, welcher den Lohn für sic einzunebmen habe, sie speisen, reinigen und kleiden ließe, er sei so zu sage» ibrVormund. »Nach dem sich diese Genossenschaft unter Anfsicht des Grasen Stolbcrg i» einen» Walde gcgemcttig gewaschen, die Haare geschnitten und überhaupt »adieal gereinigt und neu bekleidet hatte, »vurdc sic in uumtttclbarcc Näbe mctncr Wohnung i» einem großen Hause cinguarticrt. Es »var borauSzuschen. daß einer oder dcr andere dieser Burschen von dcr 'Arbeit oder aus dem gemelnichaitlichcii Woh»bau«c iorllauien würde. Dabcr »vurdc» die einzelnen Glie der dcr Genossenschaft veranlaßt, ein Protokoll zu unterschreibe», in welchem u. A. ci» Paragraph enthalten war, weiche» Straft» ftitsetzte. die sie gegenseitig a» sich zu vollziehen hatte». Es han delte siä, hier um ein Pensum vo» Kiiutcnhiebc», und zwar für das erste Vergebe» süni. iür das zweite zehn Schläge u. s. w. Da die Sicherheitspolizei sehr gut »rar, io konnte ein Entiauftner schon in wenigen Tage» wieder zur Arbeit eingclicftrt »vcrde», »voraus dcr Deliiigucift im Kreise der Genossenschaft von Seiten eines Mitgliedes seinen verdienten Lob» anSgezablt erhielt. Ich füge nur iioch bei, daß vo» säinmtlichc» Mitglieder» dieser aus nicht ganz gcwöhnftchcm 'Wege zusammciigctrctciic» Gciiosscuschai't nur ievr wenige die Arbeit verlassen haben. Ebe ci» baibcö Iabr verging, halten die Leute sich a» Arbeit und Ordnung so gewblnft, dgß der 'Auisehcr entlassen und die bcrcgte „Gcnosicnschgst" auf gelöst werden konnte." — In Leipzig ist am i7. August dcr Dachstubl dcö in der Langcstraße dcsmttiche» Dianabaccö durch Feuer zerstört worden. — — Zn Meißen batte in der Stacht zum 18. August ein junger Lehrer aus Dresden die Absicht, sich von dcr Brücke aus in die Elbe zu stürzen, herbcikommcnde Leute verhinderten ihn jedoch daran. — — In Weißbach bei Rochlitz hat sich am 14. August dcr SchneidcrgcscUe Kübn erbangt. Er hat jedenfalls eine »rege» Körperverletzung ihn drohende Strafe gcsürchlct. — - Zn der Nacht zum 15. August hat ein Blitz das Stall- gcbäude des GntbbeiitzerS Hofmann iu Nüssen entzündet und ist dasselbe Infolge dessen nftdcrgcbrannt. — In Groitzsch brannte an demselben Tage der Dachftuhi dcö Kaufmann Gräft- schen Hanseö nieder. - — In einer Sandgrube bei Burgbors ist am IO. August die vcrehel. E. aus Schönau a. d. E. von einer Krdwand ver schüttet und ihr dadurch der linke Oberschenkel zerschlagen worben. — — In der P.'schen Ziegelei in Reick wurde am vergange nen Freitag durch eine herembrrchcnde Lchniwanv ein Arbeiter schwer verletzt. - Witter«„aS»«e»»e»qtuna am Iv. August, VNItt.1 Uhr. Barometerstand nach OSrarvosolt (Wallstr. Ivs: 28 Pariser Zoll — L.tsettgest. '/LL-acs.s. — Veränderst - Tbcrmometrogravbnach Rea»mur:2i"Wärme. Differenz von gestern zu heute t l' B': nic- drtgste Trinp. ft'/B'W., höchste Temp. 21" W. — Die Cchloß- thurmsabnr zeigte Süd-Wind. - Himmel: trübe. - «Idv-hetn Dr<»d«n.l8.Vug..Mitt.: 123 Lent. unterst. Tresse«, 1877. krlni»»;« i>. dl»c!i 6si» tjullotiu Voulvotu-v 3e6v»u»tv IlLmdurj,' bvriuj,' lzie> 'lowi.er-^v» sm 18. äiixuirl. ui,» 8 OUr AlorLSiiu. Ort. . . . 762.5 uxo Nl»>I. »«tt« r. -I- lroi'viilins,'6ii . . . . 756.-'. I-i.-I.t. -- >a.-i 7.',,>.2 s r^'xo Ivi' I»t 12> 757.0 S «... OiUt» j v.vaa^ -ö 7,'. »4 751.0 L'l vt.UI a b . . . 7« l.8 «tili icl..r I o.5 Ö'orlc .... . . 750.1 3 15.'i Uroit. .... 766.5 8o Ivi, lit. i.'0'tG '^) 4 >7,0 Ucller.... 762.0 ^ill -f- I o.7 75d) 5 tii'-rii ! E-sIIil^ -öl 1,8 7>.'.6 L V» ftitt« l« -0 >-,.7 -7 759.it V.' n.-.a.-iL !. i. 1.1, Ouiittt.'') -0 l,7,8 757.5 w 4-17.1 756.2 ZS I.i.I.t c.!<t ') -z >8> 1'rrri» .... 80 -f 17.5 >«> Or«>toI<I . . . 7iNt.O VV.-VV ^ Oi.tisß -> 765.5 8>V i N« , Iclur -Z- >7,S 76U.7 8t«Il I.-it, r«) 4 16.0 7,)5.:r t-lill -t 10 8 767. l >v I.°i,>',.ix . . . 7i.6.5 VV8^V C'.ill 'vauz..!-) -z »0,u 7«>2.2 L >v.^v -4-17.0 >Vi<m .... 762.0 !. ir iit r -i I V- Itrcvlrru . . . 7'.6.0 ii». >.-,»1; 4 »6.0 d>6ü ruitis;. (.p^.-iurr t»5.4 -Z'l.'. "> 8>'s'Uil»!7 i iit. »uor, 'loivis^r. »ttttv mit. !i.' "l- EivniN'.'i U'trttvrioue.Iiton. Sv lvru Ui' NI°. icisvS.' Dto '1'0k»l>oifttur i.-zt 8rö88^e»,t.!io!l8 im 3iilX't-n o. <»m 18. -Uiomle;. für äio nLoliftton ^6 llor Ivü-zlo: V»nrotlstrHeiiv>, » tiv.!.» Icüi»!üi08 >Votic,r, »m >t bi i ttiooc-j^ou, ubli^tiva- Fcttillcton. -r Frau L e o p ol d i n e B c rg vom Wallnertheater in Berlin eröffncle im kgl. Hofthcatcr ihr Gastspiel »ät der Frau Rentiere Llcvctrcu in Schwcitzcr'tz Luslipici „Großstädtisch". Tie Rolle bietet wenig Bbwccbftluug »»nb verläuft etwas passiv. Trotzdem vermochte die Gamu ein lebbask anregendes Spiel zu cntiaftcn und zwar durch icme ivohltglentirteDetaiimalcrei. Sie hat ihre technischen Rcguisitcn zu ircicm Gebrauch durchgearbeilet. SN »der günstig gestaltete sich dcr Gcsamnfteintruct, dem es an einem testen Kern gebrach; man kam bei den gutgcniachtcn Eiuzelbcikcn in Mimik, Sprache und Bewegung nicht zur Erkennt nis! einer bestimmten Individualität und genoß mehr das Ber gungen eine geistreiche Schauspielerin zu leben, als daß man die origiiicllc pedantische FrauLicbctrcu aus Selters überzeugend und naturgetreu vor siä' gehabt hätte. Kleinstädter machen beim Ein tritt in das Getriebe dcr Weltstadt einen mebr verblüfften und befangene» Eindruck; immer wird sich bei ibneu das Unbehagen ausdrüekcli, bgs sic bei jeder ihnen befremdliche» Eciahrung cm- ptintcn. Frau Berg spielte mit dem Geiichtöausdruek zu über legen, vcrrätb zu viel Gcwandtheit, Schliff. Uebrigciis ist zu berücksichtigen, daß komische Wirkungen gar sehr von dem persön lichen Rapport des Schauspielers mit dem Publikum abhängia sind. Biel zu »reuig Feinheit der Ebarcittcrislft entsaftete He»r Hä »»sei er als SNackcdch; er begnügte sich, i» üdcrwericiw schnellem Tempo seine Rolle zu sprechen und die Slichredcn dreimal monoton zu wiederholen. Aber Humor »rar dieser von Herrn Dessoir hier io gclunae» cingclührten Rolle nicht anzu- incrken und ebensowenig Originalität der SNanicrcn. Die scha- bionische flache Anlage erzielt natürlich auch wenig Effekt und ma» begreift kaum, daß dieser gedankenlos schwätzende Buch händler den Mittelpunkt aller Bewcgung im Stücke bilden kann. Sä'weitzcr'ö Stück wird von Tag zu Tag Vesser. Wem» Roft» und Moser aus den dekretenenWegen rüstig weiter binabarbciien, dann erleben »vir'S noch, daß Schweitzer zu de» Elassikern aus- rüät. Bei ihm ist doch wcnigstciio ein Plan bcrwlgt und der Secncnbau nicht ganz aus den Kops gestellt. Schwciper schrieb noch Lceucn, aus denen sich naturgemäß Witze ergaben. Die Allerneuesten schieben Personen und Scene» ganz willttirlich und ohne Logik i» fertige e-ftückc tZ- B. SNoscrs Hypochonders ein, nur um irgend einen Wortwitz giizubringc». L ud >vi g Hart m a n n. -j- Dcr Im Publikum nicht mit Unrecht borhandcueu Miß stimmung über die abermalige Al da-Absage begegnen nir mit dcr Notiz, daß Fräul. Sido »icRoth die Absage veranlaßt bat. Sowobl Herr Riese wie Ftt. Nanitz, Herr Bulß, Hr. Köbler u. >v. waren alle in der Ersatzopcr „RIgoictto" mit sehr gutem Erjdlg beschäftigt. Z In Lllien beginnen heute die Proben zu Ignaz Brü l l'o neuer Oper „Dcr Landsricdc". weiche am 4. Octobcr iu -Lcciic geht. -ß Einige unS vorliegende Nummern dcö „Krcuznacher Tageblattes" beschäftigen sich eingehend mit unserem ge schätzte» Mitbürger, Hcrrn Kapellmeister SN annoseidt, den wir in kurzer Zelt wieder mit Freuden i» nuscrcr Mitte sehen iverdcn. Sie sprechen sieu im höchste» Grade anerkennend über die Wirksamkeit Maiinöieitt'ö und seiner porzüglichen Kapelle aus; er hatte den verwöhnten Badegästen erst kürzlich wieder ein LIiiionic-Eonrcrt zu höre» gegeben, über welches daö Tageblatt sagt, cs sei sür die musikaftschen Feinschmecker ci» gar leckeres Souper gewesen. Die allgemeinste Hochachtung die ma» dem trefflichen Dirigenten und dcn künsllerisä'cn Leistungen seiner Kapelle allgemein zollt, spricht sich in allen Artikeln aus. Mit Ungeduld warten auch schon hier wieder viele unserer Musik freunde aus den Beginn der guten Maniiöftldt'schc» C onccrtc. -ß In dcr durch stwe kartographischen 'Arbeiten rühmiichst bc« kannte» Verlagsbuchhandlung von George Wcstmuaiin in Braun- iclnvcig sind zwei Karten von dcn beiden Kriegsschau plätzen I» Europa und Asien erschiene». Ein Vorzug dcrKar- ten ist die klare, übersichtliche Zeichnung und Fortlassung aller überflüssigen, zum Verständnis; dcr strategischen Operaffonen nicht unbedingt nothweiidigen Ortsnamen, wodurch daö Auge ange nehm berührt und die Bcttolguug der tactischen Bewegungen un- gemein erleichtert wild. Dcr Maßstab ist in dein Verbältniß von i: 1,250,000 gehalten. Preis dcr cinzcluen Karle 40 Pfennige. Briefkasten. W. W. „Kann e-8 alö gcfttzwidttge Vervielfältigung an« gesehen und verfolgt werden, wen» ich ein Musikstück, daö gedruckt bei»» Verleger in O-Sur zu haben ist. in andcrc Tonartc» um schreiben laste und von diesen Umschriften Andere» Abschrift zu nchmen gestatte?" — Freilich ist daö strafbar. Wozu glauben Sic dcn». daßStücke gcdriickl werden und den Autoren Hono rare gezahlt, wen» man daö Abschreiber, o» graü betreibt. Für sich selbst können Sie privatim adschrelben so viel Sic »vollen.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview