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Dresdner Nachrichten : 12.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-12
- Monat1877-09
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.09.1877
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Rr. 25S W««-»»«»« ». »»,«. »lettkljädr« tich r Mark «W-r^ durch »,„» L Mar« .» Vize, ttaael.rrummrr» >0 VII». «ist«» 3200Ü «Ml. Wir dir «><-,»- rtn». Iiadtrr Mailulcripl« »Lr sich die Rrdacll»» ulcht verdi-dNch. Anlrratrn>«»m>»mr au». Warldchaasrnftalriu«» >»a>»rsiiL»»idurg,B«r. «», Wien. I'e>v»i,. Vale«, »rellau, stranksurt -. M, — «u». SloN« «n verlin, LeiVttg. Wien. Homdnr^ Orouksurl a. M., Mün. chen. — Daud« ch ln granltur« »rvatgtln ata« in ah«,,»,!».— iara», siaNllr, Iialller » t-o. i» Pari». Mittwoch, de» 12. September. Tageblatt fürUokitiK 'Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch L Neichar-t tn Dresden. Lerantw. Redakteur: Ernst Litpsch in Dresden ixrdr» Mar««» l» di,«,».» vd, anarnammrn. Sonntag! »,» Min«,» »r Uhr I, «rusiadt: zrvsie »lallt«» gasi« d di«Nachm.! Uli«. — D«r Raum «Iner kl». «»alllgin Pe»i«et>« kasiat Id Plze. ltmgelaud« d» Ztilc 2U PIgk. EI», Saranur «ilr da! »achsilagig« Siiche-ne« dar Initial« wird »Ich» g« gada». «uiwarlige »nnantr»» Nuneoze von UN» und«» «annleu Zirmen und Per. lonkn inlkrittn wir uu« gkgrn wrü„um«ra»da» «zasilung durch Prikt» marlrn odrr Potieinjad- lunz. Acht Tilde» koucn Id PIgr. Jnlrrat« til« die Moniogi - Nummer «dir »ach tinrm IZtlilag« die Peliljk,,« so Pla,. XXII. Jahrgang. Mitredacteur: Ur. Lurtt Für daS Feuilleton: Lu«1«>8 Dresden» 1877. Politisches. Zum vierten Male in diesem unseligen Kriege entbrannte der Kampf um Plewna, unfern des Flusses Lid, und diesmal scheint er von Entscheidungen der schwerwiegendsten Art begleitet gewesen zu sein. 2 ecbiirgt ist freilich die Erstürmung von Plewna durch die Russin noch nicht; im Gcgentheil ist der Ton der Petersburger Depeschen fast kleinlaut zu nennen, wenn inan die Tragweite dessen in Betracht zieht, waü angeblich errungen worden ist. Das; aber die Türken geschlagen, und zwar auf der empfindlichsten Stelle ihrer Linie geschlagen sind, steht fest. Unsere gestrige Bemerkung, daß Osman Pascha in Plewna nicht mehr sicher stehe, hat sich rasch be stätigt. Donnerstag vorige Woche haben die Approche-Arbeiten der russischen Mineurs vor den verschanzten Stellungen der Türken begonnen. Freitag und Sonnabend wurde der Ort und die ihn umgebenden von den Türken besetzten Anhöhen mit steigender HeM tigkeit von den Russen bombardirt und Sonntag soll der Sturm stattgefunden haben, der Plewna in die Hände der Russen brachte. Damit wäre das Schicksal Osman Pascha's besiegelt, der sich schwer lich diesseits des Balkan's würde halten können — eS sei denn Mchemed Ali uns Suleiman wären so schnell bei der Hand, um durch einen verzweifelten Vorstoß auf die Ostflanke der Russen )Jantra-Linie) Osman so riel Lust zu verschaffcn, daß er sich sam meln und, auf den Vor Balkan rückwärts gestützt, sich neu befestigen kann. Aber wenn das Telegramm recht hat: 2« »MIO Türken, die Osman zu Hilfe geeilt seien, waren „abgcschnitten" <?) worden, so wäre die Cominunikation Osman's mit Suleiman und Ali verloren gegangen. Bereits munkelt man, die drei türkischen Generäle seien auf einander eifersüchtig und jeder gönne dem anderen den Unter gang. In der Ebene zwischen Vid und Jantra opcrirtcn, zumeist auf Plewna, l I OMX) Russen mit 280 Geschützen. Osman besaß am 7. September 80,000 Mann mit 240 Geschützen. Durch einen Sieg bei Plewna würde die russische Macht endlich auch de,'. Raum zu freierer Entfaltung gewonnen haben nnd einer Cooperation der Serben, Rumänen nnd Russen stände Nichts mehr im Wege. Damit ist allerdings noch nicht gesagt, daß die Sieger cS wagen dürsten, nochmals in diesen, Jahre den Balkan zn überschreiten. Aber West- Bulgarien wäre den Türken unwiderbringlich verloren. Anders Ost-Bulgarien. Von Mchemed Ali Pascha liegen dirccte Meldungen nicht vor, doch hat er nach russischen Quellen die Russen längs des Loin entscheidend geschlagen und war am 0. Eept. im Vorrücken auf Bjela. Daß die Russen ihren Erfolg bei Plewna wie ein CNs henk des Himmels betrachten und diesen Sieg keineswegs erwartet hatten, geht aus der BukarestcrDepesche vom 7. September hervor: die Schiffbrücke bei Corabbia (über welche die Rumänen in Bulgarien cinrücktcn) werde schleunigst abgebrochen und nach Niko- poliS gebracht, um den Russen als Rückzugslinie zu dienen, wenn sie über die Donau zurückgcworfen werden sollten. Auch habe sich am 8. September (Sonnabend) das bis Poradim vorgegangene Haupt quartier des Großfürsten Nikolaus auf Vucidirna eWutschitcren'ch südwestlich zurückgezogen Ehe die Russen in Ruhe Winterquartiere in Bulgarien beziehen können, muß, selbst den Erfolg bei Plewna als verbürgt angenommen, eine Schlacht gegen Ali Pascha entscheidend gewonnen werden und diese dürfte unmittelbar jetzt, in der Gegend von Bjela oder zwischen Bjela undGornji-Studen vonAli angebotcn werden. Lpaka und Ablawa köstlich des Lom) sind bereits von den Türken besetzt und die Russen überall im Zurückweichcn auf ihre westliche.Hauptmacht. Wird einem Siege der Russen über Ali Pascha der Friede fol gen ? Man möchte cs wünschen, und wenigstens so weit hätte dann Rußland seine Waffenehre rchabilitirt, daß cs Friede schließen könnte. Das eigentliche Kriegsziel, die Eroberung Konstantino pels, ist den Russen auf Jahre hinaus, ihrer eigenen Schwäche wegen, unerreichbar. Werden sie sich mit Punkts tioncn zu Gunsten der Christen in der Türkei begnügen? Wer den Frieden will, muß nicht nur den Eintritt Rumäniens und Serbiens, nicht nur den türkischen Verlust von Niksik an die Montenegriner, sondern auch den neuen Schergendicnst bedauern, den die franzö sischen und deutschen Botschafter Rußland inKonstanlinopcl geleistet haben. Denn jetzt, in diesem kritischen Moment, von den Türken die Mörder von Salonichi fordern, heißt, Jemanden, der unter schweren Verhältnissen liqnidirt, durch unzeitig: Geltend machung einer an sich berechtigten Schuld zum Bankerott treiben. Die freisinnige deutsche Presse protestirt allenthalben gegen den cussophilen Artikel der „National-Zcitung" von der „unschützbaren Protection des Zaren", dein Deutschland, wenn nicht seine Existenz, so doch Glück, Ehre und Wohlergehen danke. Die „Volkü-Zeitung" schließt sich unseecr Anschauung eng an und sagt: das Kosaken- stückchcn (der „'National Zeitung"), Deutschland als turkophil hin- ,»stellen, verfange nicht. „Wenn Rußland Jahre lang Im Gebiete seines Nachbars Agenten hält, weiche halbwilde Völler,'chatten aulwiegel», zur Revolution aiirclzen. Hilst und Erlösung durch russische Sol daten verbeißen, wenn cs blutige Aufstände unterstützt und schließlich alle bcslcbcnden europäischen Verträge durchbricht und mit Hccreöinassc» i» ein Land einrückt» wo eö die Aul- ständischcn bewaffnet und ganze Gebiete mit dem Blute der Bewobner tränkt, um schnell bie Erbschatt beS kranken Mannes anzutrcten, - dann verdient cö Niederlage aus Niederlage. Es ist ein moralisches Gefühl, welche- freudig stimmt, wenn man wabrnlmmt, daß eö In der Welt doch nicht gar so schlimm steht, wie Lodbndlcr der Balonette und Kaiwncii-LIcge stets antpoiaiincn. ES liegt eine mora lische Genugtbnnng in der Thatsache. daß der Einbrecher auch einmal i»S Genick gclaßt und gehörig an die Nlauerge brückt wird!" Das ist völlig unsere Meinung. Unnöthig erfreuen aber muß es im nationallibcralen Lager, wenn jene Blätter, welche überein stimmend die grundzügliche Freiheit und Unabhängigkeit des deut schen Reiches wünschen, scheinbar uneins sind in äußeren Fragen. Wie kommt die „Volks-Zeitung" dazu, bei Gelegenheit desAbdruckes eines Gespräches unseres Di. Bierey mit Gambetta Bierey als Par- ticularisten zu bezeichnen? Was hat der Particularismus mit dieser Sache zu thun? Wir sind gerade so vaterlandsliebend und von gan zem Herzen deutsch gesinnt wie unsere Berliner Collegin, vielleicht viel weniger particularistisch als manches preußische Blatt. Worüber hat Dr. Bierey mit Gambetta gesprochen? Ueber den Militarismus, über den betrübenden Ringkampf der beiden europäischen Central- staatcn in Betreff der Rüstungen. Darin sind doch wohl die deut schen fortschrittlichen Patrioten einig, daß diesen übertriebene^ Opfern schließlich der wirthschaftliche Ruin folgen müßte, wenn es so fort geht, und es dünkt uns wenig angemessen, diese ernste, wich tige Frage, in der Sachsen, Preußen und Baiern einig sind, mit dem Worte Particularismus zu verquicken, den wir Sachsen in all gemein deutschen Dingen nicht kennen. Wenn unsere Regierung in Berlin, bei Votirung von 445^2 Millionen Mark für das Militairbudget und nur 94^ Millionen Mark für alle übrigen Disciplinen, sich darauf beruft, Frankreich rüste, Frankreich über biete unsere Militairmacht rc., so ist wohl nichts patriotischer, als wenn vom Militairbudget unabhängige Männer der rivalisircndcn Staaten sich gegenseitig darüber aufklärcn, daß die Völker weder hier noch dort an dem Machtringlampfc Freude haben, daß man diesseits wie jenseits der Vogesen den Frieden über Alles wünscht. Ist das particularistisch? Renefte Ttlestrimme der „Dresdner Nachrichten." M ü n che». den Itt. Scptbr. Der hiesige Erzbischof Schcrr ist heute Mittag mit den Sterbesacramcitten versehen worden. Paris, 11. September. Gambetta ist heute vor dem Zucht polizeigcricht nicht erschienen; er wurde iu eouinmac-iom zu drei monatigem Gesängniß und zwei Tausend Francs Geldbuße verurtheilt; Konstantinopel, 10. September, Vormittags. (Agcnce HavaS.) Nach nicht offiziellen Quellen soll die Schlacht bei Plewna fortdaucru und Osmau Pascha sich, Dank der Ucberlcgcnheit der türkischen Artillerie, gegen die an Zahl stärkeren Russen halten. Locale- and Sächsisches. — In der am ist. dieses Monats von Vormittags 1l> Ilhr biö Nachmittags :t Uhr stattfindenten Wahl je eines Abgeord neten zur II Kammer der Stä'idcvmainmliiiig ist Dresden be kanntlich in 2 Wahlkreise gewellt, die de» U. und UI. sächsischen Wahlkreis bilden. Der II. Wahilrciö nimaßt die Innere Stadt mit der Pillnitzcr und Pirnaische» Vorstadt und der III. Wahl kreis die Wilsdruffer Vorstadt und Fricdrichsiatt; wir wieder holen, daß sich im enteren lll.I alö Eandidctten Direktor Heger und Pros. Wigard nnd im letzteren lIII.)Statlrath B önisch und Stadlrath Eristosani gegenüber stehe». Bezüglich der genaueren Bestimmungen und Eiisthcililiigcn verweisen wir aus die Strgßcn-Plakcttc. — Wir m'ghrcn, dgß unser bisheriger Abgeordneter des städtischen Wahlbezirkes zur U. Ständekammcr (Dobna, Dip poldiswalde. Savda, Allenberg, Berggießhübel, Lancnstein rc.s. U h rc n ia b ri k a n t Großmann i» Glashütte, die Absicht batte, kurz vor der Wahl die Hauptortc des Wahllrciscs persön lich zu besuchen. An der Auoiühruug dieses Vorhabens ist er durch ein Mandat verhindert worden, weiches der Eenwal-Ver- band der deutschen Uhrmacher ihm zum Zwecke einer Kcmstniß- »ahinc der betr. Fachschulen in Paris. Bcßiiivoii, Geist. Ncntchatcl n. s. w. crtbeilt hat. Am Grund der dadurch zu gewinnenden Einsichten soll dann ln Glaöbülte durch de» Ecittral Verdand der tcutichcn Uhrmacher eine U I' r m a cher - F a chs eh n i c errichtet werden, was für die Gegend wie unser Land ein wesentlicher Gewinn wäre, um der immer mächtiger werdende» amerikanischen Industrie die Eoneuirciiz halte» zn können. Diese ehrenvolle Mission Großmanns. die er bereits vor einiger Zeit angetrrteii, wird ihn wohl biö Ente September im Auslände iesthallcii, so daß seine Rückkehr erst »ach dem Wahltcrmiiic criolgcn kann. Mögen die rer Wiederwahl GroßmaiinS zum LandtagSabgeord- netcn zugencigrcn Wähler darin um so mehr einen Ansporn sindcii, des Im öffentlichen Interesse Abwesenden durch AbM'c ihrer Stimmen am Wahltage zu gedenke». Die am I.'».September zahlbar werdenden Pler Zehittbclle deS Nabreöbetragcs der G cwcrbc - und Personal st euer sind i» der .'»eit vom I.'». bis mit 2t».dS. nnd die AblösnngS- unb La » bcöeult n rrcntc n biö mit 2t>. k. abzmnhrcn. — Daö .'«»jährige Burger-Jubiläum feierte gettern Herr Fleisck'ermeislcr Johann Gottlo b L c v m a » n. Hansbesttzcr am Q.ncckbrniine». Dr», Jubilar wurde a» diesem Ehrentage eine Morgen-Musik vom Pio»»ier-Mnsikchor gcdrgcht, die Mitglieder derFtcischcr-Innnng begrüßten ihn herclichst und Seite» dev StadtrathS erschien iin Namen des abwesenden Herrn QbcrbnrgcrincittcrS Herr Dber-Inspettor Wiegncr zur Beglück wünschung. Herr Lebmann ist nsch so ein altbewährter Dresdner Bürgrr von echtem Schrot und Korn und hat, wie wir hören und waü heutzutage eine Seltenheit ist, die zahlreichen» last durch gängig in seinen Häuicr» über :i»Iavrc wohnenden Miethc-lcutc »iezdurch wesentliche ZInSsteigerungcn gekränkt. — Aus den am 12. nnd in. Oktober in Dresden stattttnden- dcn sächsischen Gemeindctagc n werden, wir verlautet, folgende Themata aus die Tagesordnung komme»: l) die Venäl- schung der Nahrungs- nnd Gcnnßmittel, Reierent Oberbürger meister 1),-. Andrö auS Ebemnitz, Korreiercnt Bürgermeister Knhn auS Frankcnbcrg; 2s die Vorschläge zur Abänderung des Unter- stützungswohnsltz-GcicbeS, Referent Hoirath Ackermann in Dres den; :r> die Angelegenheit derSchankkonrcssioncn, Referent Bür germeister Ludwig- Wolf in Großenhain, Korreferent Biecc- Büraermclslcr 1)r. Stephani in Leipzig. — Zn Dresden fand die Gencralconicrenz dcö BerwaltungS- raihö der deutsck, cn Sck, illerstIstung in den Tagen vom st. biö 5. September statt. Von »2 eingelausenen Gesuchen wurden etwas über die Hälfte berücksichtigt, und belief sich die Gesannntsummc einmaliger und mehrjähriger Vcrwilligungen ans über »0»» Mark. Dresden ist noch bis Ende 181» Vorort der Natlonalstlstnng. die neuerdings durch VcrmächtirisseMoseisthal'ö nnd des Advokaicn Wclssrl in Wien nicht unbedeutenden Zu wachs erbaite» hat. — Vorgestern Nachmittag wurde eiu auf einem Neubau im englischen Viertel beschästlgter Handarbeiter wegen Trunkenheit und ungebührlichem Benehmen der ans Arbeit entlassen und voin Platze gewiesen. Später war derselbe in Frauenkieidern »nd Tragkorb ani dem Rücke» dort wieder cingetroffen und batte sich derart auffällig bciioinmc» und lästig gemacht, daß er durch bie Polizei verhakter werben iMte.. — Die Saiwn des Bades Elster ist im jähen Ablause. Mögen einige Rcminiscenzen hierüber nicht ganz post tostum kommen. Zur besseren Werihschätzung dcö Kurortes müßte, vor nehmlich von ärztlicher Stelle, dessen falscher Eharakterislrung alö Fra neubad mehr entgegen getreten werden. Nach den auch von ausländischen Aerzten «der Sanitäisräthe rc. Dr. Poß- ner, Dr. Wols rc>, Berlin) gegebenen D.ilnooibarcti'ivu umiaßt Eislers Hpgieci auch für Manneonaturen passende, eminente-best und Slärtungs-Elemente iin Verein mit der hochgradig ozon reichen Lust der lieblichen Gegenden; auch ist die Zahl der Be sucher im steten Wachsen. Die staatliche Regie schieltet in der territoriale» Verschönerung und im Gedict dcö Eomiort unaus gesetzt weiter. Ein vercinsachtcr Erpcdirnngo.Moduö türile da durch gewonnen werden, wenn Badcblllcts. Zellenanweisung und Eoistrvl-Eonponö in trcnnbaie» Abichnilten au: einem Streuen oder Kärtchen, nicht i» einzelnen Stücken. anSgcgcben würden. Alö wunderbare 'Neuheit hat sich ans der Burcautaiel hoch- strebcnd eine ausgestellte Drahtgitter-Schranke entpuppt, ein Eiscnmaschenschleier zwischen Kurgeldpslichtigen und dem zwei- gcschlecl'tlichen ErpeditionS-Perional. „Mir Gunst vernimm eö. braver Ritter: nicht fürs Geschlecht, das hier verlebet, Kuebädcr herzenSreln begehrt; vor m Kassenticbe fehlte's Gitter!" Mehr Berechtigung hat wohl ter Wunsch der In ihrem Habitus gut umgänglichen Einwohnerlchalt: zeitweilig aut ihrerErwerböbüöne Mitglieder der lönigl. Familie alö Gäste zu scbcn. Die Anzahl der diesjährig abgegebenen Bäder dürste nickst lern von I»>>,»»» bleiben, darunter über 4»,»»» in Moor. Da jedoch vielleicht '/.-> unentgeltlich, so wlrthschaitet der Staat niclst im eignen In teresse, sondern generös zum Nutzen ocllbcdüritiger. Ob in Letzterem ein Dilemma über Nothdnrlt und vornehmen Mißbrauch ter Freibäder zu lösen sei, ist nur stir Eingeweihte spruchreif. Frelzustellcnke Einsichtnahme der Frciturcn,Liste wurde vielleicht zu klingenderen Resultaten verhelfen. - Der am 18. September stattfindcnde Fackclzug der Kreuz schüler wird dxm adgehendcn Eonrcctor. Herr» Prot. Dr. Wohl rab, und dem ne» ernannten, Herrn Pros. Schöne, gebracht. Er bewegt sich Abendtz halb acht Uhr vom Gcorgplan durch die Lüttichaustraße, Sidonienttraßc u.s. w. bis zur Feid- gassc, in der sich die Wohnung des Herrn Prof. Dr. Wohlrab befindet. Von da zieht man durch die Bergstraße re. bis zur Schnorrstraße, von hier über den BiSmarckpla». nachldcm zwischen dieicm und dem Bahngelcise gelegene» Platze» wo die Fackeln legt werken. -- Gerate jetzt noch bietet sich Freunden der HimmclLknnde daS schöne Schauspiel: der Planet LU ars in der Opposition mit der Sonne, wobei er ter Erde seist nabe kommt — etwa biS 7 Millionen Meilen. Der 'Abstand unseres 'Nachbarplaneten wird nur leiten ss klein, und cs ist bicö seine kleinste Eistscriiuiig von der Erde in diesem Jahrhundert. M'arS erlangt daher in dieser Opposition eine außerordentliche Helligkeit; schon jetzt übcr- trifft er den Jupiter bedeutend an Glanz. Gcacn » IIhrAbcndS geht er aus, man siebt lim bald daraus am östlichen Himmel, tics nisten am Horizonte, etwas südlich vom O'lpniitte, in hellem, rothcm Llck'tc leuchten. — Zn der mit dem 24. September beginnende» III. Quar tals-Periode des Könlgl. Schwnrgcrichtshoics findet auch die Schluß-Verhandlung gegen den des R aubmorbeo angcklagten Kluge, sowie die in der porigen Periode vertagte Hanptvcrhand- iung gegen den früheren Inspektor des städtischen Arbeitshauses, Hinkel m an», statt. lKluge soll der Mörder eines im Herbste vor. Jahres bei Freibcrg ermordeten Fubrmaimeö sein.) — Gestern Nachmittag wurde in der Fraucnslraßc ein circa 20jährigcS Mädchen von Krämpfen befallen und fiel dabei so »nglncklich mit dein Kops ans eine Thürsehwelle, daß sich dessen Unterbringung im Stattlrankcnhause nöthig mackste. — Gestern Morgen soll man eine» hiesigen Handarbeiter wegen Eampircno im Freien verhaftet haben, welcher im Besitze zweier i» hohem Wcrthe stehender Werihpapiere gewesen ist. — Nachdem cs vor Jahren „Mode" war, nur helle Eigarrcn zn rauchen, l at sich in de» letzten Jahren der Geschmack des. Cigarren im Preise von st biS 6 Ps. pro Stück rauchenden Pu blikums derartig geändert, baß augenblicklich fast nur d u n k i e Eigarrcn verlangt und geraucht werten. Allgemein ist die 'Ansicht verbreitet, daß duntle Eigarrcn kräftiger seien als die hellen, dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, daß daö Deckblatt, von tcm nur höchstens 2 Pid. ans ein Tausend Eigarrcn kommt, unmöglich eine Eigarre kräftig oder leicht machen kann. Die Qualität einer Eigarre richtet sich vielmehr fast nur ganz allein nach der Qualität der dazu verwendeten Umbiatt- und Einiage- Tabake, von denen 8 biö tt» Pid. in einem Tausend Eigarrcn enthalten sind. Die Laune deS Publikums, nur dunkle Eigarrcn zu rauchen, zwingt die Eigarrcnl'änbier. von ihren Liclerantcn, den Eigarrensadrltantcii, nur dniiklcEIgarrcn zu verlangen. Der Fabrikant, der stets bemüht war, möglichst dunkel,allente Deck- tahake z» kauien. Ist nickst mehr im Stande, die tür derartige Ta bake verlangten verreiste» Preise anznlegcn und kaust daher jetzt meist linrecke, mlßsarbigc, d. v. hellgelbe und i cllgrüne Dccktabakc, welche ihrer geringen Qualität halber verhältnißmäßig sehr billig zn habe» sind, läßt damit Eigarrcn decken und die daraus gcicr- tigtcn Eigarre» künstlich färben. Daß solche künstliche „Ver- bcssernngcn" schließlich nur den guten Rut des deutschen Fabri kates schädigen. leuchtet Jedermann ein, jedoch was gewinnt der Eonsumciit dabei ? Die Farbe, die anS Tabakölangc oder auS Braimhelz bestehen sollte, wird so billig alö möglich aus den ver schiedensten Substanzen hergcstcllt und ohne Rücksicht daraus, ob schädlich edcr nickst, zum Ausweichen von Cigarren verwendet. Der Käufer einer gefärbten Eigarre bildet sich nun ein, er rauche ein krästigcö Blatt, deriicksichtlgt aber nicht, daß cö im höchsten Grade nnappetltllch ist, eine auf diese Weile ..verbesserte" Cigarre zu rauchen, abgesehen davon, daß die Lippen des betreffenden Rauchers stets beweisen, daß die angewandte Farbe nicht echt war. Früher wurde auS den mißsarbigen Dccktabakcn soge nannter ..Ausschuß" gefertigt, welcher stctö viel billiger war. alö eine gntlaibige Eigarre gleicher Qualität. Jetzt wird dieser'Aus schuß künstlich gefärbt und von den Händlern und Eonsnmenten ebenso tbcuer bezahlt alö die natürlichen gutsarbigen Eigarrcn. Ein Kenner wird stets nach einer scinbraunen. überhaupt nnttel- sarbigen Cigarre greisen *). denn die Blätter, die diese Farbe» zeigen, sind bie rclistcn und edelsten und infolge dessen tadellos im Brande und vorzüglich Im Geschmack, niemals greift er aber nach einer schwarzen, noch viel weniger nach einer gefärbten Ci garre. Daß die helleren und mltteliarbigen Decktabake die besten Cigarren lietern, wird schon dadurch bewiest», daß diese Farben bei feineren Sorten stciö ein paar T Haler per Tausend höher bezahlt werben, alS die ins Schwarze spielenden oder hellgelben und hellgrünen Farben, welche letzteren durch daS künstliche Fär ben zwar tbeurer, aber niemals bester im Geschmack werden. '> Etmns dcrariig wirNich PrkiSwllrdigcS und Nnvcisiilsiliic! Ni die von dcm Herrn B.ikroniir vier. -Achlosistrovc >ikl>c»übrr »rr Siadt Moll,» und WNidrnftcrstrasir Istoldnrr EnftkN, ctugcslilirlr iogrnannic ...ewsihrolrr Niainic" o ü Piz,, die idren Nomc» noch drin Pildr aus der Als!« hat, durH inncre ToNdilni odrr oi.lv itzrcm Na- «en ötrr mim«.
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