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Dresdner Nachrichten : 03.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-03
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1877
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>r. »va vaua » — Anderen S. Ercellenz Herr Minister Skbcken und Herr Oberst Schumann, der eine leichte Verletzung davontrug. Die Verkehrs störung war bald wieder beseitigt. - Vorgestern feierten drei hier wohlbekannte und geachtete Beamte der kgl. sächs. StaatSdahnen Dienlfinblläen. ES war an diesem Tage 30 Jahre, daß Herr Obcrickiafsner Wich. Rühle. 25 Jahre, das! Herr Oberichafsner Hüttig und 2.'» Jahre, daß Herr Packmcister Wagner aus den mit mauchertri befahre» drohenden Schicnenstraßen ihrem wichtigen und verantwortlichen Berufe oblagen. Zeder der Herren Jubllare hätte, nach der durchflogenen Meiienzabi berechnet, die Erde über ein Viertel- Hundert Mal umfahren können. — Die durch den unerwarteten Tod teS Er. Peter Urban erledigte Polizei-Direktor-Stelle In Cbcinnltz wirb jetzt vom dortigen Ratbe bcbuts Wieterbcsetzung öffentlich aus geschrieben. Stach der vetr. Bekanntmachung ist die Stelle mit einem Gehalt von 7200 Bt. botirt und haben ebent. rechtskundige Bcirerbcr ihre vetr. Gesuche b!S zum lO. b. Bi. an den Rath zu Chemnitz u» richten. — Der Gcneral - Po st m e > ster hat eine vom I. Oktober 1677 an giltige, die Gestaltung der Laufbahn der Eleven für den höhe en Vcrwalningütienst betreffende Verfügung erlassen, wie sic die Vereinigung von P o st u»d TcIcgr a vhic bedingt. Fortan werde» die Cleve» durch praktische Beschäftigung und theoretischen Unterricht in dem technischen Post-und Tclegraphen- dienitc anogeoildet; >ie haben nach beendeter Auobitdung eine die Pest und Iclegravöie gemeinsam unifassendeSerretärprüfling abznlegen. worauf sie Postpraktikantcn werden. — Das V agcrbicr nuS der A e t i c n - B1 e r b ra u e r e I zu ütadcbcrg. welches lick' schon früher und namentlich wahrend der lehtvn'siosscncn Dresdner Vogelwiese durch seine vorzügliche «güte bemerkbar machte, iührr sich mit seinen Schwesler- sortcn — Radeberger Slairiich. Böhmisch und Einsach-Bicr — inimer mclw iin Pnblituni ein. Der letzlge erfahrene, bewährte Bralinn'ifler Wintechaltcr verwendet im wohlverstandenen eigenen Interesse nur die vorzüglich»«:» Revmatcrialien. die princtpicil von bekannten solide» Firme» bezogen werde». Die Verwaltung hat cs sich auch im abge-aiuenc» Ge>ch,iitsia»'re jederzeit ange- legen sein laffen, die Kosten der »ffegie aut das lhui'lick'stc Maß zu b.sä'ränte», iin bc-ondere aber auch ihr Vagen merk daraus ge richtet. dem Fabrikate eine immer größere Ausbreitung zu ver schone» und ist die Bi ge des Geschäfts als eine günstige zu bezeichnen Die Direct» n der in dem I. Bezlrksick'ulgebäude unter gebrachten F o itbiiduu g s s chnic i. ist von Michaelis d. Z. dem SänUeireeroe Fücher ltberlragen ivorden. Glicht olos in Stätten, nein auch in ländlichen Ortschaften rührt und regt cs siel, aut kein Gebiete des Garten- und Obst baues und werden ott regst ici'ätzcnöwcrthe Resultate erreicht. Einen Beleg niervou gab die in diesen Tagen inWack'witz veranstaltete A u s steil u n g von Feld-, Garten- und Weinbergs, Früchten, die recht zrwircich beschickt und Im »fleißig scheu sticstauratidnögartcn von InnSigcr Hand recht geicknnackvc» aui- grnellt toar. 2sas iür grobe Kartoffeln, was tür üiicsenkürbine gab es da nicht neben ganz bbtzüguchcn Sortimenten von Achseln, Birnen, anderen Gartrnirüchten und Wetntranben. Durei, eine schöne Biairpsianzcudeco.akion ans der Villa Gnntz gewann die Ausstellung angenehme Abwechslung und böbcrcn Werth. Der Besuch derselben war bewnocrs am ersten Tage sehr zahlreich und der Leosvcrkani lebhaft. — Vorgestern Abend in der 6. «--stunde ging eine dem Feld- Pachter Herrn Vnbk gehörige, am Zell sehen 'Wege stehende K o r n st > o h ie i in e in hellen F l a in in c n aus. In derselben baden sich ca. wo Sehock Leliüttenstrob bciunten und dünste die selbe einen Werth von 2-luo Matt rcvraic»klrt haben. Böswillige Brand»il.-er oder grobe Fabnäsiigkeit eines Obbachloien, welcher dorr sein Asyl gejucht hat. Lnrstcn die Ursache des Brant- schadcno sei!'. - Scst vorigem Sonnabend ßlbcnd ist ein junges Mäd chen. N) Jahre ait. müüer Statur, mit vollem Gefielst und einer braunen, wanenähnlieven »rrhödinig auf jeder Wange, be kleidet mit einem grauen großcarrirkcn Klcicc, schwarzem Wintcr- iacket. grauen, Filzhutc mit braunem Schleier, anö Oschatz ver- schwunden und üegr die Vermiikimiig vor. daß cs irgendwo ihrem L eben freiivillig ein E n d c g cm a ch t i'at. — Am SRontag kiel au? der'Anncnstraße eine A u twar te r i n mit einem.»rüge. Die Scherben z c r i cl, nitten ihr eine Arterie des linken Armes: sie musste sofort nach dem Ltadttrantenhame gebracht werden. — Zu Ehren der zur Zeit in Dresden tagenden Lehrcrver- saniiiilnng wurde vorgestern Abend in der!». Stunde der Zwiiigcr- teichhochstraist in elcktris eh crBelen el> t n n g gezeigt. - Die berüchtigte frühere Dachauer Baiikinhabertn, Adele St itzeder, weüt seit vorgestern j„ Dresden. Ob sich dieselbe mit dec Idee bestsst. hier ihre längst geplante Bühncnthätigkcit wieder aufzunelnnen oder ob eitel Reiselust die kamoic Adele nach unserem Elbslorenz geiülstt hat, konnten wir nicht i» Ersal'- knng bringen. - Anmng November wird l)r. M. Hirsch nach Dresden' kommen, nachdem der Arbeiter-Varlcieongcesi in Gera »tätige-! stinden — weicher bstaimtUst' eine Vereinigung der liberalen Elemente zur gemeinsamen Bekämpfung der social-demokratischen I Pcincipien ansircbt- mn einen öffentlichen Vortrag über genann-i tos Programm i» Bicini'olt'S Sälen zu halten. — Vorgestern kam in einen hiesigen Jiiwelierladcn eine FrauenS» erion und ließ sich Medaillons vorlegcn, babci ward sic als Diejenige-erkannt, die vor kurzer steil in demselben Geschäft «ln Paar O brri n g e g c sk ohlc n l> a t. Die ausserordentlich »steche Verion trug dic>c Ohrringe sogar ganz ungenirt. Sie wart sestgehaltcn und der Polizei übergeben. — Gestern früh ist von der Polizei ein in der Schillcrstraße wohnhafter Ha n da rbc i tc r vw! atter worden, welcher in der Nackt zuvor seine Ehefrau thättieh ge inl nha n d e l t, eine aus deren -stiller»» herbeigecüte Logisnachbarin rbcuialls geschla gen, aber auch zu Boten geworfen und mit Füße» getreten, ent lieh aber eine», in Folge denen herbeigerufenen Stadtgcntarm! tbätlichea Widerstand cntgegengeietzt und, wie dieser ihn mit fort! zur Polizeiwache hak nehmen wollen, die Flucht ergriffen hatte, ! - lim uns die llcbei'Mgung zu schaffe», dass in unserem! höher e, elegc» cii Thei > e des Gebirges das Obst! auch gerät!', gingen uns von lieber Haut ans Savda einigej Proben vorgestern abgenom»neuer Fnick'to zu. deren würziger! Geruch und »ästiges AnSst'hen allerdings nichts zu wünschen» übrig lassen. Auch ein Sträusiel'en war beigesttgt, woraus zu er Passag» gestvrt wurde. Da trägt Biarlenbrücke einen großen Tbeil sehen ist, — die Blumen waren für wnS denselben Tag iin Gar-> ten geichnitken worden, — da»; dort noch die Rosen im Freien blühen.! linier lstebirge ist vcrs«chricn, als lebte man dort wir in Sibirien., Dies ist aber viel weniger der Fall, wie man allgemein glaubt, ja man tlnit ihm in den mc sicn Füllen sogar damit grosses. Unrecht. -- Am I«',. Oktober d. I. werden in Vereinigung mit den! Postanstalten in Hinchirlde. Ostritz und Leutersdorf Telegra phen - Betricbsstcl len mit beschränktem Tagesdienst j eröffnet werden. — In der Haupterpeditio» der städtlschen Sparkasse in 'Altstadt wurden iin Deptembcr cingelcai 20<;,.'>-i0 B.ark in :t:ZN7 Polten, zurüekgcnommen 2.',2,7.',:! Plark In :»'.>02 Posten; in der Fi lal-Grvediklon in Neustadt betrug die Einiagc 80.40.', Marl in ! los Posten, die Rückzahlung lOO.ääst Black in i486 Posten. — Seit II Tagen war ein in der Neuegassc wobnvastcr ledigrr T i i st» l e r »nb gebürtia aus Stolpcn vermisst ivorden, von dem man gleich Anfangs wegen der misslichen Verhällnisse, in welchen er »ich bewind, annahm, caff er seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht haben dürste. Gestern früh ist derselbe nun In lemcr Wohnung, i» welche er sich ohne von Jemand gesehen worden zu icin, wieder begeben hatte, tobt aufgetunbcn worden. Er scheint Gilt genommen zu haben. Zwischen der Station und der Haltestelle D v b c l n ist gm vergangenen Sonnabend in der 8. Abendstunde ein unbe kannter Mann ühcriahren und getöktct worben. Der Getödtcte, der wahrscheinlich den Tod gcuicht hat, konnte von Niemand recognoscirt werden. - Am Montag früh stürzte sich in Leipzig eine unper« hcirathetc Frauensperson an der Dorothrenstratze in vie Pleiße. Sie ward soiort vom Wasser fortgerissen, aber ein Stück weiter unten von zwei Männern noch lebend dem Fluffe entrissen und nach dem Stadttrankenhause gebracht. - Die Mariendracke scheint tür schwere- Fuhrwerk ominös werke« zu solle». Gestern irüv lag schon wieder ein schwer de« ladener Zlcgelwageii der DamWegelei Drüben mit zerbrochener Achse dort, ohne baß icbocb ktc wohl bao schlechte Pflaster der der Schuld. - Am L4. vor.Mts. ward tu Leipzig zwischen de«Meß, duden eine hübsche Feierlichkeit abgehaiten. (ko war an Viüsem Tage gerade .vi Jahre, daß Frau Scbubinacherinetkler Ehrtsltane Poppe aus Pegau die Leipziger Messe regelmäßig besucht. Die GeschäitSgciiossen batten den Meßstand der Jubilarin bekränzt und dieselbe durch eine Musikaiiiiübrung und ucberrelchiing eine- Geschenkes erircut. auch hatte Ihr b»e Schuhmacher-Innung zu Pegau Beweise der Theiinahme gegeben. — Am Sonntag lockte ein Steinetreiber in Leipzig seine in der Pleißengaste wohnend« Geliebte, mit der er sich entzweit, dadurch an das Frnster. daß er dasselbe mit einem Steine zer trümmerte. und alS sic erschien, schleuderte der rohe Mensch ein Messer nach ihrem skopie und verwundete sie im Gesicht. Bei seiner Verhaftung verwundete der Mensch noch den Schutzmann und mehrere andere Leute. ward aber schlteßllch doch nach dem Naschmarkt »nd in Hast gebracht. -- In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag sind k>0 hinge, schöne, am E ommnnicationswrg'e zwischen Sachsenburg und Schön- born gepflanzte Kirschbäu m e von unbekannten Frevlerhäuden abgebrochen worden. - Im sogenannten Pocheteichc in (vroßschönan bat sich am Freitag die :<:< Jahre alte Fabrikaibciterin Ernestine Wil- hciiilinc Salomon anö Alt- Aolteröters in ctiiem Amalle von Lchwermitth ertränkt. — Auch i» Zwickau ist auiAnordnung der königl.Staats- Regierung über die Arbeit-- und Erwerbs-Verhältnisse der Arveitcr-Bevbikerung Erörttrung angestellt worden und bat er geben. daß cine Arbeitslosigkeit in keiner Branche vorhanr-eu ist. Die Naclvragc naä, «Slrbcitcr» ist im Gegentbeil eine ziemlich lebhafte, nur die Preise und Löhne erscheine» gegen irüher erheb lich gedrückt, doch ist schon eine aiimälige Ambel'serung in der allerletzten Zeit wabrznncbincn gewesen. - I» Meißen lackst man letzt über folgendes Geschichtchen. An cl» dortiges Geschält kam eine Kiste mit Pöklingen. Der Adressat verweigerte die Annahme der.stifte, da sie einige Tage später alS bestellt cintras. 'Aui der begleitenden Postkarte war bemerkt, daß der Besteller In, Falle der Annabme-Vcrwclgcrnng den Inhalt z» jedem beliebigen Preis loSschlagen möge. In Folge denen kanite der Postmelstcr die Kiste zu dem tarlttc» Prciie und ließ die Häiitc ioiort wieder a» ciucn Porzellaiimaler ab. ES hatte sich schnell herumgesprochen. daß dcr Postmeister Pöklinge zu verkaufen habe und so kam denn auch eine Frau water an den Schalter und verlangte — „sechs Stück!" Natür lich greift der Beamte »ach den Bricsinartcn. jedoch die Frau begehrt — Pöklinge, von denen, die der Postbaltcr zu ver kaufe» habe. Ob noch niedrere Pökllngckäuier gekommen, wissen wir nickst. Dieser Fall allein aber hat natürlich große Heiter keit erregt. — Dcr Verdacht der schrecklichen, in der gestrigen Stummer erzählten Thal ln Ncutannebcrg fällt aus ctnen gewissen Büttner ans Freibcrg. - Ein bereits wegen ErcesscS bestrafter Mensch, dcr Maschi nenwärter Gustav Adolf Nestler in der Gasanstalt in Zwickau, gcbcrdete sich am Montag Vormittag sehr ausfallend; er schliff ein großes Taschenmesser und versicherte mclstmaiS, daß er am Nachmittage nickst mehr Icbcn werde. Gegen Mittag riet er ten GaSmcistcr Evrittlan Pct.r Mann in die Maschlneiistube und kam» war derselbe eingetrcten, so stach er denselben offne Weiteres in ccn Unterleib, worauf er sofort cntsioff »nd zur Zelt noch nicht wieder erlangt wei den konnte. Man nimmt an, daß er sich nach dcr Thai selbst entleibt l at. Mann ist schwer verwundet. Einen Grund zu der gräßlichen Handlungsweise bat man noch nickst entdeckt: cS müßte denn sein, daß er aus Acrgcr über eine mm von Mann culigctragciic Arbeit denselben hat tötten wollen. — Versteigerungen in den Gerichtsäintern. Dcn -t. d. : Leisntg: Gnst. Herm. Lcmpe s Grundstücke in WcnViSbain und Post'ltiz, .'>242, 2i.!2 „nd 5,70 M. Leipzig: Enno Felir Herzncr's Baustelle in Plagwitz, 5240 M. — De» d.: E h emnitz: Der Am. Ein. verw. Richter Haus-, Gartcn- ,»id Wicscngrundstücke in Schönau, 8400 Bk. R eiche» bach: Friedr. Traug. Dletzscff' Grundstück in Etinsdori, s',5,00 M. K irch bcrg: Effrist. Gottff. Heink's HauSgrundstück das., 4800 Bk. -st ö n! göbr ü ck: Job. Gottir. Fiedlers Grundstücke in Zeisholz, 20,:»04 SR. Pausa: Franz Lon S Ziinincrinann'SHausgrunk- stuck in Müffltroff, 75,00 Bi. - Den 0. v.: Dresden: Ferd. Hcrinann Streicher s Hansgrundstück a. k. Terrassengasse das., 12,000 Bk. Effcmnitz: Friedr. Louis Hammer'ö Haus- und Gartengrundstück in Gableuz, 10,800 Bk. Roßwein: Friedr. VZIlh. Wolke's Hausgrundstück das., 075,o M. tarirt. — O e s t e n t l I ch e L cki >v u rg c r i ck, t s s i tz u ng ain I. und 2. Octcbcr. »Proceß gegen den Stellmacher Friedrich -st luge aus DitterSbacki wegen Raube- und Bk ordes >- AlS einen stummen Zeugen der blutigen Tffat erwähnten wir bereits des auf dem Gcrickststischc ausgestellten Schädels des Ermordeten, an dem man die soiort tödtiich gewordene Wirkung des Geschosses wabrnimmt. Die unter der Leitung des BczirkögerichlSarzttötl,-. Ettmüllcr srattgemntcne Scctton teS .stirschen'sche» Lcick'»amS i» dem täcmeiiidchause zu GrcßwalterStrrs, der dem Thatorte zunächst gelegenen Ortschaft, stellte fest, daß dcr tödtlick'e Schuß dem Un glücklichen hinter dem rechten Ohre in de» Kops gedrungen war. Der Schußcanal ging durch die rechte Hirnhemisphäre nach dcr Stirn, i» dem Blutgerinicl fand man 2 Stückchen Blei vor und einige, »ast völlig autgeEPe Uebcrrestc von dem vcrwciiketen Pa- pierpiropfcn konnten bei ihrem Zustande nickst näher untersucht werden, um eventuellen Falls als Beweioobjccte dienen zu könne». Die Hiriniiasie war reichlich mit Blut turcksträntt, während ein Tbeil dcr auSgcslossenen Masse sich in ten Haaren des Ermordeten festgesetzt hatte. Das Herz dcS Todten hatte zwar eine bedeutende Dimension angenomine», doch war eine krankhaitc Erweiterung desselben teineswegS anzunehinc» und steht im Allgemeinen so viel scst, das, Kirschen bei »einem vollständig gesund entwickelte» Körperhau ein Hobes Alter er reichen komttc. Die Ursack'e des sofort erfolgten Todes ist In der totalen Zerstörung der Gchiriimasse zu suchen. Zur Eharakkcrlstik res Angeklagte» möge in Bezug aus »einen frühere» Lebenswan del iiock, erwähnt werden, daß seine zweite Vcrurtheilnng wegen Diebstahls zu > Jahr 5, Monaten ArbeitShauS crsolgle. weil Kluge den Koffer seines mit ihm reisenden Mitcoilcgen er brochen batte und seine Bestrafung mit Zuchthaus basirte aus einem in »rcck'iter Welke ciuSgcsührtcn Einbruck'Sdlchstahl In bas 'stentvcrwaltungSgebälltezuPiirsckicnstkln.DkmAngckiagtcnwnrte nack'gewielcn, daß er in der Zeit vom 2l,Deecmber bis znm Tage seiner Verhaftung am 5,. Februar Incl. der von Ihm an seine Ge liebte zur Auibew'abrung übergebenen Summe ca. ooo M. ver ausgabt hatte und in auffälligster Weise wirb dieser Umstand iiock, überdies dadurch gekennzeichnet, daß Kluge höchst verschwen derisch seit dem Tage der erfolgte» Eiinordung mit dem Gelte umging. Während er trüber. VIS kurz vor dem WeihnachtSfeste, ln äußerst dürftigen Verhältnissen lebte, »nachte er nach dem Feste Geschenke in beträchtlicher Höhe und verspielte bei seiner ange- borne» Neigung zum Kartenspiele größere, mit feinem Einkom men nicht In Einklang zu bringende Geldbeträge. Namentlich von vcn in dein Besitz dcS Ermordeten befindlich gewesenen Gcld- sortrn, alS 20-Markscheinen, 5-Markscheinen, ganzen und halben Kronen, sowie besonders 2-Markstücken. der Lieblingsgeldsorte Kirschen'S, wurden Beweise zu Tage geliefert, die für den Ange klagten eine verbängnißvolle Wendung annabmen, gegenüber der er aber immerbin bei seinen gewobnten Ausflüchte» und Wider sprüchen verbleibt. An drin unglückseligen Abende will Kluge in dem südlich von seinem Wohnorte Ditter-bach befindlichen Dorfe Heidelberg stundenlang (!) vor dem Hanse seiner Geliebten, der früher mit in Untersuchung befindlichen Selma Kempe, patronilllrt baben. weil ieiner Annahme nach ein stmger Mensch in der dor tigen Gegend postirt gewesen sei. der eS offenbar darauf abgesehen habe, mit seiner Geliebien zusammenzukommen. Alibi-Beweise in dieser Beziehung vermag er nicht Im Geringsten zu schaffen. Bezüglich de- in seiner Wohnung Vorgefundenen ReichSstrasgesetz- bucheS leugnet er zwar nicht, dasselbe gekauft und an der be treffenden Stelle (bei dem 8 2N) ausgeschnitten zu haben, lekoch ck« votah« LS?7. w L A err ldvocat stlaer Hakdltzngkn mit einer Person «mer nÄesananiß. Als GtaatSauwali kunglrte die Verthelbigung war durch Herrn lg der Stadtverordneten. — Dat Schöffengericht verurtheilte gestern nach stattgebavter «Helmer S itzung Gustav Hermann Lorenz au« Schwatdack) wrgen Vornadme uuzüchts " ' " 14 Jadrcn zu ü Monate« Affessor Brückner, at Fränzel vertreten — Orssentliche Sltz»n> den :». Octoder, Abends >/»8 Uhr. Eintrag des Vorstandes und des Recht»-. Finanz, lind «erivaltungsauöschussks, in Bezug aus die aus dem Srbebntß der UnlersuchnngSsachc gegen den vorm. ArdeItSanNalt«.J»spector Sinkelmann berzulettenben Bedenken betreffs genügender Controle der städtischen Anstalten: Bericht deö Verwaltungs-Ausschusses über die Abpflasterung der Hum- boldtstraßr: des Rechts-Ausschusseö über die Elnfrledlgung de« BllnvenanstaltgartenS zwischen Chemnitzer- und Falkenstraße. kl». öchw vuN»tin (lAtk Vvutsed»» SHWUUit« ju llltwburir «Uv V»wAtzr»t»» nm l. Ootodsr umÜvUr Hörsum»» r behauptet er, r- sei dies ledlalich aeschehrn, damit er sich überzeugen kdnne, was der Mörder Kirscheno für eine Strase erhalten werde. «r». >d«rL»«». . . ii»>,. . 8t. . Ui>»il«» . . . Curir .... II«Ij«r. . . , 8,W . , . , U«I»»I. . . , . . . . c'rnssiii . . . I>«u»k>il»» , , ZVi°»i»>I«ii . . icL-si'i. . . . . . I,«>I>rig . . , tt»rllu. . , , vi„> . . . , . . . NI».» k . »0" 8SV NIu.I. »UN I«lolld I«i«i>t »tili »»nl», 6»^. Uvitor btiüzcvttl. - ? 712.8 s 717.1 - N .Uli" AOUtOUlo, »so oild - 7«.» ? V8V »IM 71L.4 NN «MI 711.!> ' INZ k 80 Iiiviit l)Ul«nt . N »vdUilc-ti wolkig N ItitU» tu tl.v) 7 «2,2 8 770.» -I «v »t«U liviLvr^) - - «tili ?>».!> Z' n Ivlcüt - - 711,s L NNO »tili riobvH) 714.» I 8 loivilt «ckbvl-) 711.» ? » Ueit. r 717.Ü - 0 »UN «tdol 71ü.l » »Uli Ao6«1 777,8 L 0 »tili loick» ü«»Ut ^06. 718.» -- n 717,8 S 71V,8 - »Uli ivolkvulo« 0 Isüiit >»v»tvr l.« O.i V.l 6.0 6.0 6.5 5.6 «.? ») Lft« 6c),ljekt. *) gsexane lcüel't.. ") 8(« rukizF. ") '1'kriu. vsbarüioUt >Vltt«runx Vuubt. ») 'L'Itnu, Üov^uzx ») «oit'. jM (»8t«n umi vor «1»m ( tUtal j>t 6t», v»ro- mot« r xoiN-iotrou. im iL4vi«o!tvurrntii»o «tvsn« zxot'nUAN, doUor l-ullüruclr uml illtütp»« >Vstt»r lt«rr.Zttltt ln tont Kuropi», ol" buromstrl^eltott .»t»^iu»un» mit li»»1.«,r-»n ttimwsl urut otLrkvr^dlrÜdlurir lL0l«rr sie!» tu kolso, iuDoutüLliinml uu»k di» uueü lrlmrä int imi vcl»rvu«:U«r, vorAsirt,'ü»,«1 ü-«tlieltsr l.uttotromuli^ >Vvltvr tiouvocli viviümi» trül»»». in üüärvnsl-O« utncMitnü uvä Vnls-loa ^Vitlei'uaenuutmizUt«» »m 1. «tototnr für Un vLc1l»tov 46 ütuu^no. : 6ebr xr'',6»ti.vuNloii4 luit Iv'l5>i»t. Itetieclttom Uimmvi misr Kvdnibililuix. im Lioräsu mit xlvicUdlelt-AL'ter, im ÜUilGa mir inhFnHm «UtiiksmiHr lottlporutur. — WitteruiigS-Beodathtiing am 2. Oktober. Slbds.K UHr. ivarometerstand nach OöcarBösolt(Wallstr. 10>: 758MiUii»cter sseik gest. 5»MiU.gc1.). — Verändrrl. - Tbermometrograph nach Reaumur: 7 " Wärme. Differenz von gestern zu beute uv ; nie drigste Temper. 3" W.. höchste Temper. 18" W. — Die Schloß- tdurmfabnr zeigte West-Wind. — Himmel: bedeckt. — GtdhSbein Dresden. 2. Octob.. Mitt.: 120 Cent, untero. — NahrwOft-rki-t»« m>» dk> lüch». «Lidstromn^rrke de» kinem WaNkrliLNdk von. II» i!ii»Ir, unlcr o aiu Diksdn-r Pc»kl! Streckt Echiiiia-Schandau vü «t.. Lckiattdau- m.rtlic» ?!> C„ istalhcn-PiiiniV NV >!.. Pilinttz-Dierde» «Alberibrllckei !ci ll., Drckveu AltcridrUckei bi« Mcibi» ««iiscnblibn-Brlickel bg «1., Meißen-Ricsa W il., «>,»„. L„»de:grkn«r IU2 Lculiinrier. TaaeSgeschtchtk. DentsrheS Reich. Dem Reichs-Patentamt sind schon wäh lend der kurzen Zeit sesncü Bestehens ungcsähr 2000 Gesuche um Ertheilung von Patenten zugegangen. Ucbrigenü bürste demnächst an das Amt noch eine weitere Anzahl von Gesuchen auS dein Auslände, namcnttich aus Amerika gestellt werden. Schon die Thatsache der Errichtung des neuen Amtes und seine-VcriabrcnS nach neuen, zweckentsprechenden Gesichtspunkten und Grundiatzcii hat im Ausland vielfach das Verlangen vermehrt, In Deuischland Patente nachzusuchen. Dieses Verlangen muß bezüglich Amerikas iiock, eine weitere Steigerung erfahren durch die jüngst erfolgte, »ür die Amerikaner so traurige und empfindliche Zerstörung ihre? Patentamtes durch Feuer. Begreiflicherweise muß dadurch eine große Unsicherheit i» dem Patentwesen und In den Rechtsver hältnissen dcr Patentneffmer in Amerika eintreten und es kann nicht auvbleibcn, daß die Amerikaner dis zur definitiven neuen Constituiriing dieser Verhältnisse vielfach den Schutz ihrer Er findungen in Deutschland nachsuchen werben. Nach den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheits amtes ist die allgemeine Sterblichkeit, die in den Städten seit den letzten 5, Wochen stetig adgcnommen hat, von 28,0 dcr vor- hcrgegangcnen Wochen aus 23,8 in dcr Bcrichtvwoche gesunken jaus 1000 Bewohner und auk'S Jahr berechnet), der niedrigsten Sterblichkeitöverhältnißzahl in den bisherigen Wochenberichten. I» einer größeren Anzahl von tculschen Städten war dic Ltcib- iichtcit eine geringe, in 'Weimar und Eisenach ist gar kein Todes fall der Ortöangehörigen borgekommcn. Namentlich ist die Säuglingssterblichkeit cine wesentlich kleinere und nur an dcr Osticeküste und im süddeutschen Hochlande eine etwas vermehrtet e geworden. Unter den Todesursachen zeigen fast alle Jn»cktivns- krankheiten im Vergleich zur Vorwoche ein häufigeres Vorkommen. Insbesondere zeigen sich Unterleibotyphen sowohl in Berlin wie in Petersburg und In de» italienischen Stätten vermehrt, Todes fälle am Flecktyphus wurden aus Deutschland 2 gemeldet (Metz und Gladbach), einige mild verlautende Erkrankungen wurden in Tborn beobachtet. Masern erscheinen in Mainz und Chemnitz, Scharlachfiebcr und Diphtherie i» Posen, Berlin, Nordbausen Dresden häufiger. In Ratibor ist ein neuer Pockentodcsiail zur Kenntniß gekommen; in Wien, London, Prag, Pest, Kraka», in Berlin und München. Einen bctentcnkcn Rückgang erfuhren die Darmkatarrl'c und Brechdurchfälle der Kinder in fast allen deutsche» und außerkcutschen Großstädten, besonders i» Berlin und In den Städten des Niederrhcinö (in Köln kam gar kein Todesfall daran vor). Nnr in Stuttgart, Prag und Ncw-Bork »and cine Steigerung der Todesfälle statt. AnSPest und Krakau werden vereinzelte Todesfälle an (Rmls-ra imR,»!, gemeldet. Einem längeren Bericht deö „Bcrl.Tagcbl." über das Treiben einer Kuppleri» eiitiichmcn wir Folgendes: Eine mit guten Manieren ansgestattctc LeutnantS-Gatti» hat es verstanden, in aller Ehrbarkeit sich Zutritt zu vielen überaus anständigen Familie», welche mit jungen und schönen Töchtern gesegnet waren, zu ver schaffen und mit ihnen einen sreundschaitliche» Verkehr zu unter bauen. In dessen Verlaus sie die jungen Fräuleins schc häufig zu sich In ihre, in der Loulienstraße gelegene, prachtvoll eingerich tete Wohnung zu musikalischen Abend-Unterhaltungen cinlur. Welcher Art indeß diese Unterhaltungen gewesen, geht Daraus hervor, daß cine Anzahl lebenslustiger Garde-Oiflciere. iunge und ältere Lebemänner aus der hoben Finanzwelt, kurz verschwen derische "louöö aus den ersten Kreisen, ständige Gäste bei diesen „musikalischen Abenden" waren, die sich meist bis zur späten Nacht ailöbcbntrn und bei denen der Cbampagner in Strömen stoß. DaS Beweiö-Matcrial gegen die gastfreundliche Patronin dieser Orgien, denn zu solchen, im weitesten Sinne des Wortes, hegten jene Abend-Unterhaltungen auczuarten. ist sorgiältig zu sammengetragen worden und befindet sich in bcu Händen de- Untersuchungsrichters, welcher auch bereits über 20 der Verführ, ten, meist Mädchen im Alter von lü-17 Jahren, als Zeuginnen vernommen hat unv deren Aussagen ein schauerbolleS'Bilb von dem Treiben jener Frau entrollt haben. „Die Dame, die sich noch immer anf freiem Fuß befindet, l-at". so schließt der Bericht, „die Unverfrorenheit gehabt, beim Minister des Inneren und beim Polizei-Präsidenten wegen des gegen sie elngeleiteten Ver fahrens Beschwerde zu führen. Ueberbieö droht jene Frau mit „Enthüllungen", die in hohe Kreise hinausreichen sollen, fall-man ibr ernstlich den Proceß niache» würde. ES siebt indeß nicht zu befürchten, daß von irgend einer Seite hemmend In die Unter suchung ringegriffcn werden wird." Italien. Der Tob deö CarbinaiS RiarioSsorzavon Neapel lichtet neuerdings die Reihen derjenigen CarbinSle, welche im Laufe der letzten Jahre als präsumtive Nachfolger des gegenwärtige» Papstes bezeichnet wurden. Cardinal Sforza schien noch bis vor wenigen Tagen derlenige zu sein, welcher die meisten Aussichten besaß. Er starb am Ty Der in Neapel erscheinende „ DaS Ereigniß drS Tage- ist die Ermordung
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