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Dresdner Nachrichten : 15.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187711151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-15
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.11.1877
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«r. 81». - l «trrtellSH«» SU7LS»«. Etntei. Nummern >0Ps,e. »ust-,« 32000 «ik»l. -»» die «ück,,de «In,«» sandtei Man»scri»te «acht sich die Redaktion nicht oerdindttch. Jnser«tnt.«lin,admk an». »RIi«, chetase»*«!« ««» Baaleetn Hamburg, 8er« „n. W«I^ L'iptig, «ulet, «re«lau. granlsurt a. M, —Au». Masse in Berti«. Lei»»!,. Uten. Hamburg Nranisurt a. M., Dilln- !ten, - »««»« » «a. WSL E 0«. in Pari». Donnerstag, den IS. November. Inserat« »erde» Mari« »tr«> Tageblatt fürUolitik, Unterhaltung, Hcschästsverkcl Uörsenbericht und Kremdenkike. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Nepslh ^ Nkichardt in Dresden. Vcrantw. Redacteur: Ernst Liepslh in Dresden. XXL Jahrgang. Mitredacteur: vr Lmtl Für datz Feuilleton: Luckvls Hurt»»»»»!. killte ,L dt» «b.» Üü »ngenammen, Sonnt»»» dt» will-,» »»Uhr. ^n Neustadt: »rot« «iotter »all« ö di» Nachm a Uhr. — Der Raums einer ein spallige» Pelilzeiie tostet Id Psae. iiengejandt dl, Zeile Lü Psge. Eine idaraniie >ur da» » a chsst I >i g > gst Erscheine« der Juierate wird ui'chs g e geithech.. Eutwäritge vnnoncen. «uitriige von un« undr- »annle» Finnen und Per sonen ittjereren wir nur orae» Prituumera»»«! Zahlung durch Briei- marle» oder Pofteiuzah. tung. Acht Silbe» kosten Id Piar. Inserate iur die Montags > Nummer oder nach eenem Festtage die Pemzeeie UO P,gc. Dresden, 1877. »«IMsche». Hohe VergrltungSsätze (in der Kunstsprache „Retorsionszölle") stehan deutscherseits gegen Oesterreich in Aussicht, meldet man offi- ciöS. Insonderheit beabsichtigt man einen hohen Zoll auf die Ein fuhr österreichischen Eisens und die Erhöhung des Weinzolles von 8 auf 30 Mark pro Centner. Da aber zu diesen Zollerhöhungen die Genehmigung des deutschen Reichstages erforderlich ist, Oesterreich aber seinen selbstständigen Zolltarif bereits mit dem l. Januar in Kraft treten läßt, so würde Oesterdeich bis zu der Verkündigung des neuen deutschen Zolltarifeä alle Vortheile des alten genießen, selbst aber bis dahin vor der Einfuhr deutscher Maaren geschützt sein. Dachten unsere Zollunterhändler in Wien gar nicht an diese Mög lichkeit? Was thaten sie, um diese crasse Benachtheiligung von unserer Industrie abzuhalten, daß auf einen Zeitraum von min destens zwei Monaten Oesterreich hohe Schutzzölle gegen die deutsche Einfuhr errichten darf, wir selbst aber mit Vergeltungssätzen erst nach einigen Monaten nachgehinlt kommen? Wohl stehen Deutsch land einige Maßregeln zu Gebote, die Oesterreich empfindlich treffen. Unmittelbar mit dem Erlöschen des jetzigen deutsch-österreichischen Handelsvertrages erlischt auch das Zollcartell zwischen beiden Nei chen, dessen Hauptvortheil Oesterreich zu Gute kam, eS hört ferner — Ihr Lausitzer Weber, freut Euch! — die zollfreie Einfuhr öster reichischer Leinen nach Deutschland auf; aber in der Hauptsache kommen wir mit unseren Vergeltungsähen nachgchinkt. Ob außer Eisen und Wein nicht noch andere österreichische Producte mit Zoll erhöhungen bedacht werden sollen, steht noch dahin. Eine Mitthci- lung der officiöscn Blätter, der man den Varzincr Poststempel an sieht, besagt, daß ein beträchtlicher Zoll auf Getreide und Bich aus Oesterreich — bisher zollfrei — gelegt werden soll. Der Haupt grund sei der, daß man die Lanbwirthe Deutschlands für gewisse Steuerpläne dadurch gewinnen will, daß man ihren Korn- und Fleischpreisen keine Concurrenz mehr durch ungarischen Weizen und Ochsen machen läßt. Für einen solchen Schutzzoll würde sich aber das Volt bedanken. Eine Theuerung der nothwendigsten Lebens mittel wäre die unmittelbare Folge. Die Einfuhr der Lebensmittel bleibe nach wie vor zollfrei; der Schutz erstrecke sich auf die Erzeug nisse der Industrie! In Frankreich scheinen die Dinge zu einer gewaltsamen Ent wickelung zu drängen. Gambetta führt in seiner „Republ. fran<,." eine drohende Sprache gegen Mac Mahon. Er bestreitet dem Mar schall absolut das Recht, mit Hilfe des Senates ein zweites Mal die Deputirtenkammer aufzulösen. Einmal sei Mac Mahon im for mellen Rechte gewesen, aber nachdem das Land in den Wahlen seinen Willen kundgethan, sei das Recht Mac Mahons erschöpft. Sonst könnte er die Kammer noch ein drittes und viertes Mal auflösen und thatsächlich blos mit dem Senate regieren. Gambetta fordert die Kammer auf, einer etwaigen zweiten Auflösung thätlichen Wider stand entgegenzusetzen. Zunächst hält sich der Kampf noch in parla mentarischen Formen, doch läßt die Abreise der Prinzen von Orleans und des orleanistischen Ministers DöcazeS aus Paris erkennen, daß dies« Orleans nicht dabei sein wollen, wenn es in Paris etwa zu einer Revolution käme. Mit mehr Vorsicht als Selbstgefühl treten sie auf die Seite. Es handelt sich in der Kammer um die groben Mißbräuche, welche die Negierung bei den Wahlen sich hat zu Schulden kommen lassen. Albert Grövy, der Bruder des Präsidenten Jules Grovy, ist zum Sturmblock gegen das Ministerium auöer- sehen. Eine scharfe Verurtheilung der unerhörten Wahlbeeinflussun gen ist unvermeidlich. Alle Welt fragt nun, was wird dann Mac Mahon thun? Seine Minister entlasten? Nimmermehr Die Kammer auflösen? Wenn diese nun nicht geht? Nicht um sonst hat Mac Mahon seinem alten Kameraden Canrobert zuge blinzelt, er rechne auf die Armee. Werden Bayonette den Sitzung» Saal der Kammer in Versailles säubern? Die russischen Depeschen von vor Plewna waren in der letzten Zeit ziemlich confuS. Sie ließen erkennen, daß OSman Pascha be trächtliche Anstrengungen mache, sich wieder in den Besitz der vorde ren Höhe des grünen Berges zu setzen, den General Skobeleff am 9. November durch Ueberfall erobert hat. Das eine Mal muß es OSman auch gelungen sein, Skobeleff zu vertreiben ; zuletzt aber scheinen die Rüsten doch im Besitz dieser Vorpositionen verblieben zu sein. Natürlich telegraphirt das russische Hauptquartier das, was eS die übrige Welt wissen zu lassen für gut befindet. Man erkennt aber daraus so viel, daß die Russen beabsichtigen, die Türken, die sich noch immer außerhalb ihrer Plewnaer Verschanzungen befinden, hinter dieselben zu werfen und günstige Punkte zur Beschießung der türkischen Redouten der Süd-Front zu gewinnen. Für Osman Pascha, der auf dieser Seite den Entsatz von Orhanie erwartet, ist es dagegen von Werth, sehr weit vorgeschobene Positionen zu besitzen, um Mehemed Ali eventuell die Hand reichen zu können. Zugleich lehren die Kämpfe, daß die Widerstandskraft Osman Pascha'S noch unge brochen ist. Reuefte Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg. (Offiziell.) Bogot, 13. November. Inder Nacht auf den 12. besetzten die Rumänen ohne Verlust die Anhöhe vor Bivoular, auch Suzurluk genannt, auf der Linie Dolny- Petropol, gegenüber Ogonetzaberg, und errichteten daselbst neue Batterien. Wien, 14.Nov. Die „Pol. Corresp." meldet auSBukarest von heute: Vorgestern Nacht soll es in der Nähe der zuletzt vom Gene ral Skobeleff genommenen Positionen zu neuen Kümpfen gekommen sein. General Skobeleff habe noch andere türkische Positionen zu nächst dem grünen Berge, links Radischewo, genommen. Seit vor gestern werden im russischen Hauptquartier Anzeichen von Bewe gungen innerhalb Plenums bemerkt, wonach Osman Pascha jeden falls Vorbereitungen zum Durchbruch zu treffen scheint. Vorgestern passirte ein großer nissicher Artilleriepark nach Bulgarien hierdurch. Locales and Sächsisches. — Nächsten Sonnabend verläßt auch S. K. H. der Großherzog von Toscana den königlichen Hof. Es wird sonach recht still und einsam im königlichen Schlosse werden. Auf den Revieren, auf welchen S. M. der König die Jagd besitzt oder erpachtet hat, ist an das Forstpersonal Befehl gegeben worven, das für die in der nächsten Zeit reservirt gewesene Hoch- und Rothwild abzuschießen, da die königlichen Jagden in der nächsten Zeit Wegfällen. In der Stadt sieht die Bürgerschaft einer sehr stillen Wintersaison entgegen. — Landtag. Präsident Habcrkorn eröffnete die gestrige Sitzung der 2. Kr. mit der Mittheiluvg, das, die von den Präsi denten beider Kammer» nachgesuchte Eondolcnz-Audienz bei Sr. Maj. dem Könige gestern stattgeiunben, und baß er beauftragt sei, den kgl. Dank iür die bewiesene Thcilnai'me ver Kr. auözu- «prcchcn. Der I. Gegenstand der T.-O.. die Erbauung einer scd inalsvurigen Sccunbärbahn von Wilkau nach Ktrchberg und einer normalsp urigen Secundär- dabn von Pirna nach Berggießhübel, gicbt zu einer längeren Debatte Anlaß, welche sich namentlich um die Zweck mäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit normaispurigcr Bahnen vrebt. DicAvgg. Kramer, Körner. Walter. Streit. Speck und Scheller sprechen sich namentlich aus volkSwIrthschast- UchcnGründen dafür auS, daß die Linie Wilkau-Kirebberg nermal- und nicht schwalspnrig auSgeiüört werde. Andernfalls werde ihr jede Rentabilität von vornherein abgeschnitten, obnc daß bei der Anlage wesentliche Ersparnisse erzielt würden. Abg. Walter verallgemeinert zuerst die vorliegende Frage, indem er anoiübrt, daß iür unser Sachsen schmalspurige Bahnen aus die Dauer den Nutzen nicht schaffen würden, den man sich letzt davon verspreche. Es scheine, als wolle die Regierung, indem sie ein ichmalipni lgeö und ein normaispnrigcs Prolckt verlege, eine Probe mit beide» Sv- slemcn machen. Redner beiürwortct ferner icbbait die Fort- iührung der proieclirten Linie Pirna - Bcrgaleßbübci b!ö nach Gottleuba: beschränke man sich aus taS vorliegende Prolckt. so würde die Existenz Gottleubas in Frage gestellt. Auch Abg. Grahl spricht sich gegen tlc Elniübrnng dcö schmalspurige» Shstemö im Allgemeinen a»S. Daffcibc lei nur aus daö Hoch land zu beschränken, wo die Anlage iwrmalspuriger Bahnen nicht durchführbar iei. Mit Rücksicht auf eine Bemerkung des Abg. Körner. die Deputation möge sich mit de: Vorberathiing über die beiden Projekte nur ja nicht überstürzen, wünscht er. daß, den gegenwärtigen gebrückten Zeiten Rechnung tragend, wenigstens mit den Vorarbeiten thunllchst bald begonnen werde. Er ersucht ferner die Regierung.-dem nächsten Landtage einen Plan vor zulegen, auö dem ersichtlich ist, welche Landcötheile noch der Eisenbahnverbindung entbehren. Abg. Uvleman » ist gleich falls für Vorlegung eines solchen Planes, damit endlich ein Ab schluß für daS sächsische Elscnbahnsyslem geschaffen werde und tropfenweise Abprcssen und Bewilligen endlich auihöre. So das mancher Wunsch vernachlässigter LandeStheile aui Herstellung ncuerLInien seo ist dies elneAnspielung aus daö armcMügelnl könnte übrigens berücksichtigt werden, wenn man bei den alten Bahne» etwas sparsamer sein wollte; für Erncuerungödauten u. dergl. würben diesmal nicht weniger alS Lt> Millionen geiordert. Es müßten ntcbt überall kostspielige überdeckte Perrons errichtet wer ben ; die Landbewohner müßten auch in unbedeckten Wagen iah. rcn und wenn der Städter nicht naß werden wolle, io möge er nur sein Parapluie auispanncn. Staatsminisicr v. Kön neritz: Der Abg. Uhlcmann würde finken, daß nur sebr wenige Babn- boiSerweitcrungobauten vorgeichlagcn seien; namentlich sei aber die von Oschatz dringend nothwendig, obwohl Ublemann nicht geravr alö Freund von Oschatz bekannt sei. iAbg.Güntber: Sehr wahr! Schallendes Gelächter.) Gegen bedeckte Perrons habe sich die Regierung »rüber selbst ausgesprochen. sie sei aber von der Kr. selbst dazu gedrängt worden. Die Erbauung einer schmal spurigen Bahnverbindung Wilkan-Kirck'bcrg bade die Regierung vorgeschlagcn, weil sic glaube, daß damit der Stadt Kilchberg ebenso gebient sei, als mit einer normalspurigen, dazu komme die größere Billigkeit, welche bei Nebenbahnen, die fast gar nicht rentircn, wohl in 'Betracht gezogen werden müsse. Es sei übrigens anzuncbmcn, daß die proicctirte Linie mehr benützt würde, wenn cö ermöglicht werde, die größeren Etablissements mit derselben durch Zwelggclcise zu verbinden, waS bei schmalspurigen Bahnen zu ermöglichen sei. Eine schmalspurige Bahn könnte übrigens ebenso gut weiter geführt werbe», alö eine normalspuriae. Die Abgg. v. Ebrcnstc! » und Ackermann spreche» sich warn, iür die Verlängerung der Linie Pirna-Bcrggicschübcl bis Gott leuba auö, denen Stclnbrücbe und Holzindustrie eine Bahnver bindung dringend wünschcnSwerth machte». Abg. I)r. Heine ersucht die Deputation, sich mit der Frage zu beschäitigen. warum die Nebenbahnen nnrentabcl sind. Er findet die Antwort in de» ungeeigneten Tariivcrhältnlssen. Hieraus wird der Gegenstand an die Ftnanzdcputation verwiese». — Abg. Lehmann reierirt sodann über die Petitionen der Gemcilircbehörten zu Alten- berg und Bernstadt ui» Belastung der dortigen GerichtS- ämtcr. sowie der Gcmeintcbkbvrtcn zu Döbeln und Zittau um Errichtung von Landgerichten daselbst. Dem Prä sidenten Habcrkorn, welcher für diesen Gegensiand de» Vorsitz dem Vlcepräsldentcn Streit überlassen hat, er scheint eö geradezu grausam, wenn man einer Stadt wie Bcrnstadt. welche seit WO Jahren Gerichtsverfassung besessen und seit :roo Jahren solche selbst auSgcübt, welche nach unb nach eine Reihe von schweren Unglückviällen zu erdulden gehabt, daö GerlchlSaint zu Gunsten HerrnhutS nehmen wolle, woselbst, schon mitRückslcht auf die dortigenEoniesslonöbcrbältnIssc, nichts so schwer sei, alö geeignete Wohnungen für die Beamten zu finden. Müsse einmal ein Gcrlchtöamt fallen, so bitte er Bcrnstadtzu bevorzugen. Redner nimmt sich dann in warmer Welse nicht nur im Interesse der Stadt Zittau, sondern tm Interesse der ganzen Oberlausitz, der Petition der Zittauer Gemeindebehörde an. VIeepräsident vr. Pfeiffer spricht sich ebenfalls zu Gunsten Zittau'ö aus, wünscht aber nicht, daß Bcrnstadt aus Kosten Herrnhnts bevor zugt werde. Die Abgg. Prüfer unb Oebint eh e n verwenden sich für Döbeln, die Abgg. Ackermann und v. Bosse für Attenberg, die Abgg. Heinze unb Strauch kür Bernstadt. Abg. Günther tritt gegen Döbeln ein, über welches sich bereit» da» Füllborn der Gnade sämmtltcher Ministerien ergossen. Die Abga. Schreck und Freytag sind gegen die Aufhebung so vieler kleiner GerlchtSämter. Man müsse eS den Leuten leicht machen, tbr Recht zu suchen. Abg. Schreck hätte überdies ge wünscht. daß die Negierung über tte gelammte, von ihr geplante Neubildung der GerlchtSbcrlrke dem Landlage eine beiondere Vorlage gemacht. Daö Justizministerium habe biSber seine Ab. einer Ansprache, In welcher er daS Wirken des Gustav-Adolph.- slchten so geheim gehalten, daß viele Orte gar nicht wüßten, ob Vereins, sowie den Verlauf der im August d. I.«» EberSbach ihnen Ib, Gerichtöanit erhalten bleiben solle oder nicht. Gei', stattgestindcne» Hauptversammlung schilderte. Hierauf hielt Pastor Jusiizralh Hebrich erklärt. daß sich noch vielfach Gelegenheit Römisch anS Döhlen eine» Vortrag über die Gcneralvcrianim- Nnden werde, der Kr. die Grundsätze mltzutbcllen, nach denen lung der deutschen Gustav-Adolph-Stistung. welche im Septdr. bei Aushebung der GerlchtSämter veriahre» werde» solle, wäh. b. I. in Frankfurt a. M. tagte. Schließlich fanden die durch ! rend Geh. Jnstlzrath A nton daraus hinweist, daß bereits in, vorvorigen und vorigen Landtage bieSbez. Mitihcliungen gemacht worden seien. - In der l. Kr., welche gestern Mittag gleich- sallö eine Sitzung abhielt, wurde zunächst mitgetbcilt, daß die Wabl des Frhrn. Flnck - Nöthnitz keinerlei Aniechtnng ersahren (Res. v. König) unb weiter beschlossen, im Verein mit der 2. Kr. der Verwaltung der Staatsschulden bezüglich der aus die Jabre 187:;, 1874. 1875 den gewöhnlichen Justi- fikatlonsschcin zu erlheilen (Rei. Löhr). Die Staatsschul den betrugen Ende 1875 3l0,824,600 M. Zur Verzinsung und Tilgung sämintlicher Anleihe- undActienschuldeu wurden in den Jahren 1873-75 51,835,702 Ai. von der Finanz-Hauptkasse an die Staatsschuldenkasse vaar cingezahlt, von letzterer aber 50,855,702 M. Kapitalschuldbeträge, Prämien unb Zinsen an die bctr. StaatSgiäubigcr auSgezahlt. — Dem Abg. Lenterttz ist neuerdings daS Referat über die Kunstangelcgenheiten übertragen worden. Abg. Mebne,t reierirt nur über den Etat des Gesainintmlniiieriums nebst Zubehör. — lieber die Vollendung der Dresdner Militär- Bauten giebt cl» k. Dekret dem Landtage näheren 'Nachweis. Die ErbplanirungSarbelten sind darnach letzt vollständig beendet: eö wurden Ganzen nicht weniger alv 1,200.544 Kubikmeter Erdboden bewegt. Dle Cbaussirung der westlich der schlcstiche» Bahn sich iortsctzcnden großen Heerstraße, dieiämmtticheMiiitä,- EtablisscmentS verbindet, stcbt im nächsten Frühiahr bevor, deögl. de, Straße, welche von der Königsbrückersiraße auö die An- und Abfuhren der Fourage von de» Magazinen, unb deö Materials aus de», Arsenal erleichtern soll. Daö EadettenbauS » bst Eommaiidanturgcbäudc und Nebengebäuden, darunter eine Erccrzierhallc unb Feiisaal soll „och in dlcscm Jahre fertig, der waldige Pricßnltzabhang zu», Eadcttenspiclplatz umgcwandelt werden. Für das Militär-Hospital sind die Lieferungen ausgeschrieben. Man bat daö Pavillonsystcm gewählt, daö Lazarett, ilr Lclchkkrankc wird 252 Kranke» nebst Hcllpcrional, 2 Pavillons lür Lchwerkranke je 00 Mann Mbit Wärtern, 2 Baracke» iür ansteckende Kranke, Ist Man» in 4 Zimmern. Untcr- lunit bieten. Dazu treten AdminIstrationS- und WirthschattS- Gcbäude. Alles soll biö zum Frühjahr 1870 fertig sein. Weiter soll eine neue Dampiinühle »eben der Bäckerei errichtet werde», dieselbe soll iedoch das Reich bauen. DaS neue Gebäude soll als Ersatz sür die bei Plaue» gelegene, dem Reiche gehörige Militärmühle dienen. Der Bau deö Festung Sgciäng- niiseö ist in Angriff genommen, eS besteht auö einem Gerichts», gebäute mit Sitzungssäle» unb allerband Bureaus und 31 Ge lange,renzellen im 2. Stock, einem Militär-Diöciplinar-Slrrestt Haus unb de», eigentliche» Festungögelangniß, daö Werkstätten lür die Bcschältlgung der Geiangenen, Wohn- und Schlafräume iür 160 Arrcslaten umfassen soll Die M il i t ä r - R e l tan Na 1 t daö Trainbatalllo» und die Sl rtlllcrie-Kaserne soll am i. AprU k- I. bezogen werden. Die Garbereiterkaserne soll lm Frühjahr fertig sein. Endlich wirb noch an der Pion- nierkaicrnc gebaut. Die K osten für diese sämmtlichei. Bauten, einschließlich des Grunderwcrbö, der Plaiiiruiig, Bestra- ßung, Schleußc»- und Brückcnbaute» waren 1875 aus18'/r Mill. Ai. veranschlagt worden. Jetzt, wo sie sich ihrer Vollendung nähern, taxirt sie der Herr Kriegömlnlstcr auf 65,000 M. we niger, nämlich auf 18,435.850 Ai. (infolge Rückgangs der Löhne und Materialprcisc). Ans das Bestimmteste giebt die Regierung die Erklärung ab, daß die Summe von 18'/- Aiill. M. inkeinem F alle überschritten werbe. ES sind daher noch, nachdem baö Land dem Kriegsministcrium dle »öthigen Summen zur Verfü gung gestellt bat. 1,745,564 M. zu bewilligen. — Seit Mitte deö Jahres 1874 besteht am hiesigen Orte eine Anstalt unter dem Namen Daheim iür Arbeiteri „ - neu, in welcher jungen, allcinstehenbci, Mädchen gegen daö mäßige Entgelt von wöchentlich drei Mark Wohnung und Kost unter der Aussicht einer achtbaren Frau geboten wird. Haupt sächlich sollte dadurch dem Bcdürinlß von Fabrikarbeiterinnen abgcbottcn werben, welche in Ermangelung dcö Unterkommens in der Familie ihrer Angehörigen sich gcnöthigt sehen würden, sogenannte Schlaistcllen auizumchen. Unerwarteter Weise und obwohl im Monat August v. I. die Vorstände hiesige, Fabriken um ihre ireuntliche Mitwirkung ersucht worden sind, ist die An stalt von Fabrikarbeiterinnen, „anicntlich in letzter Zeit, sehr wenig benutzt worden, und bat dies seinen Grund vielleicht nur darin, daß daö Vorhandensein der Anstalt gerade in den Kreisen, sür deren Wohl zu wirken ihre Ausgabe ist, nicht hinreichend ge kannt wird. Denn cs ist wohl kan», anzunchincn, daß daö Em pfinden des Bedürfnisses eines Schutzes alleinstehender Matchen sür Bewahrung ihrer Unbescholtenheit so gering. oder die Ab neigung gegen die mit de, Bcnntzung der Anstalt nothwendig verbundene, übrigens sehr geringe Beschränkung der Freiheit so stark sein sollte, u», die Aussicht auf die offenbaren Vortheile zu übclwicgci,, welche die Benutzung der Anstalt bietet und mit denen durch die Huld Ihrer Maj. der Königin Earola »iiannich- faltigc Annchiniichkciten bisher verbunden worden sind. Eö er scheint dabcr bringend geboten, Arbeiterinnen und Arbeitgebern daS Dasein der Anstalt mit dein Bemerken in Erinnerung zu bringe», daß dieselbe sich in Nr.uo der Ostraalicc iu, Hvigcbäude befindet, zur Ausnahme von 20 Mädchen eingerichtet ist, und daß zur Zeit von diesen 20 Stellen a ch t imbeictzt sind. In Folge einer schadhaften Stelle an einer Fabrikesse der Ne»städter Gasanstalt entzündete sich vorgestern Abend um 6 Uhr die Schalung dcö Daches, durch welches die Esse geiührt ist. Die Feuerwehr erschien mit größter Schnelligkeit und verhinderte In wenigen Minuten rin weiteres Umsichgreifen. Um 7 Uhr, nach dem die Fcncrwehr bereits längst wieder abgezogen war, fing der Ncustädtcr Thürmcr zu stürmen an, und obgleich das Stür me» nur wenige Minuten währte, da de», Tvürincr soiortige Meldung von der Grundlosigkeit gegeben wart, so verbreitete sich doch baö Gerücht: die Neustädte, GaSiabrik brenne. Massen von Menschen zogen hinaus und nach kurzen, Verweilen natür lich wieder ab. Der blinde Fenerlärm, welcher durch die Sturm, glocke der Neustäbter Kirche von kurz nach 7 Uhr biö gegen halb Uhr geweckt wurde, dürite die Behörde doch wohl veranlassen. daS leidige Stürmen fernerhin zu untersagen. Wer da Zeuge war. wir rasch die Feuerwehr ohne Sturmglocken an den Brand stätten erschien unb des Elementes Herr wurde. und wiederum gesehen hat, welch ein wirklich tolleö Durcheinander rennen Un berufener auf Straßen und Plätzen brr Sladt entstand, als daS Stürmen begann, wirb unö Recht geben. Der hiesige Zweigvcrein der Gustav - Adolph - Stif, tung hielt am Montag Abend im Stadtverordnetenlaale unter Vorsitz dcö Hrn. Eonsistorialratb vr. Franz seine diesjährige 2. Generalversammlung ab. Der Vorsitzende cröffnete dieselbe mit einer Ansprache, In welcher ' ' Vereins, sowie
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