Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 10.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-10
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.12.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«r. 344. «ritzet»» «lt,N« lrZ» 7 Ulzr l« der »l»ed>»i«:i M«rt»»ZIrehe IU. S!>ott» n««ent»»re>» vterteliädl- Utz MLrkS0PI,e„d»r>h die «oft Mac« 7» Plge. lrtNtcl.N»u»»«rnl«IP;,e. 32ooa «k»>. gür di« MllckgLde eint«» soudter Ma»»sccipte macht «ich die Stedactlo» »tchl,«rdi«dltch. Inlerate».Annahme aul- wdll»H««t»«>A«tnuu» »»«>«» i>> Hanidurg. «er- I>», rviein -eipjig, Baiel, «>e»Ia».Ll>a»It»rt a. M.. — «u». «»N» i» iuerltn, t'eidjta, Uieu, vamdurg, gcacmuel a. M., Mün chen. — Daud« ch <l»> t„ geanNui» a. M, — Ar. >»»,««» Liiemnt».- U»ri», NccMer ch 0». >» Pari». Montag, de» IS. December. HLörsenöencht und Kremdenkike. Druck und Eigenthum der Herausgeber: i'iepsch H Rekchardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Erlist iliepsch in Dresden. XXL Jahrgang. Mltredacteur: Or. Vlinil Für das Feuilleton: Hni-tni»nu. An>eraie >?e,den Marien» «nahe in l>>, Ad.» »b, »na-n»n„n-n, «cnntlia« d,L Milt.-j» tr Ua-.. II» Z.eusladl: »rai.« Aioncr- 1»»e r dt»ü!achni.L Mil. — Der Rnumi einer ccn> iralitzeii Pklilzcile tauet I» Pjge. Eivgeiondt a,e Zeile üü P,>je. One Garanlic snr da» «achEjttjqij-Ie Erscheine» der Inserate wirb nischs »«Ükiblk-n.I Antwartige Aiiiiai.cen- Auiiräae vo» uus nnde» sauulen Zicucen Ui,d Per- ioncn injerire» uur Ui c «eqeii Prü»»n>«ra»»n. .Zain»»» durch Biiei» niarlen oder Posicinzali- lulia. Acht LUbcii tonen tö Piae. Anierale snr die Motttagb. Ruiiinier oder nach emcui Zeuiage die Peiitikile üü Psge. Dresden, 1877. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Bukarest, 8. December. Der Senat nahm die beantragte Adresse mit allen gegen 5 Stimmen, welche sich der Abstimmung enthielten, an. Earp und Boeresco machten einige Vorbehalte mit dem Hinzufllgen, das; sie eine ministerielle Frage gegenwärtig nicht stellen wollten. Boeresco entwickelte das Programin der auswärti gen Politik der konservativen Partei und sagte: Diese Politik müsse auf die Pariser Verträge basirt sein, damit Europa, wenn cs bei den« Friedensschluss die Unabhängigkeit und Neutralität Rumäniens anerkennt, aus letzterem eine unparteiische Schildwache der Stabilität und Sicherheit für alle Rachbarmächte mache. Minister Eogalniceano unterstützt den Gesetzentwurf, erklärend, daß kein geschriebener Ver trag mit Rußland bestehe, daß aber die rumänische Regierung auf die Hochherzigkeit des Zaren zählen und später auf die Weisheit Europas rechnen werde. Die Kammer nahm den Gesetzentwurf, die Emission von 8 Millionen Schatzbondü zur Deckung außeror dentlicher Armeeerfordernisse betreffend, an. Locale» and Sächsisches. — Der bisherige geh. Finanzrath Wahl, der bereits im Sommer dieses Jahres zum Zolldireetor ernannt worden war, hat erst vor Kurzem dieses neue Amt antrctcn tonnen, weil er damals und bis in den Spätherbst hinein als Neichscommissar in Wien unentbehrlich war. Erst jetzt konnte ihm in seiner Stellung als Bundesrathscommissar in der Person des Geh. Finanzrath Zenker ein "Nachfolger gegeben werden. Wenn der jetzige Zolldireetor Wahl auch persönlich den Grundsätzen des Freihandels zuneigt, so war er, wie man uns von guter Hand mittheilt, doch immer an die ihm von Dresden aus zufließcudcn NcgicrungSinstructionen gebunden und unsere Regierung huldigt in der That einem mäßigen Schutzzoll. - Obwohl man von Berlin aus tclcgraphirt, daß der preußische Miuiiterratb bereits am ».December dieAblch » u n g des ö stc rr e ich i s ch e» A n trag eö. den bestehenden Hanocls- Vcrtrag um <i Monate zu verlängern, beschlossen babe, so begeg net diese Mittheilung doch>crheblichcn Zweifeln. Zn der Lache wäre nur der Bundesrath, nicht ein partikularer Ministcrratl, compctent. AVer wenn auch nur gesagt sein sollte, daß Preußen im Vundeürathe gegen die Verlängerung um <» Monate stimmen würde, so meint man doch, daß jenes Telegramm mit den rescr- vinen Erklärungen der preußischen Minister im »Abgcordneten- bauie in Widerspruch siebt, «so viel ist freilich sicher, die deutsche Geschäitöwclt, soweit sie auf den "Absatz nach Oesterreich ange wiesen ist. wird sich aus das Schlimmste gefaßt machen müssen. K.imnt es in »Wirklichkeit nicht ganz so schli»»», so ist es jeden ' lüg vorkbeilbaiter, als wenn grausame llcbcrraschungcn dann sanguinische Hoffnungen zerstören. — Der Bundesrath hat beschlossen, daß die weitere Ausprä gung von 5,t> - P > r » „ i g - S t ü ek c n einzuitellcn und statt denen ein entsprechender Betrag von I-Marl-Stückcn auozu- pragcn sei. — Dem i» Pletzcm'ce ciuc» Theil seiner Hast verbüßenden Abgeordneten und Drechoiermeister Bebel ist seiten dcr Gc- saugnißdircctlon nicht gestattet worden, die literarische AMit sortznsetzc», weiche er im 'Austrage der soeialdcmokratiichcn „All gemeinen deutschen Associations-Buchdruckerei" begonnen batte. Vielmehr wurde Herrn Bebel bedeutet, sich eine andere literari sche Beschäftigung zu suche». Auel, wurde ibm bcrwcbrt. den Besuch seines Gesinnungsgenosse» Mott aiizuucbiiic» und mit dem ebenfalls in Plötzcmce inhastuten Socialdcmokralcn Delinoki zu bei keine». - Der Zug der Leipzig-Dresdner Staatsbah». der vorgestern trüb Uhr 30 Min. Dresden verließ und eine Anzahl Tbeater- ueunde und Künstler, mit Tichatjebeck an der Spitze,' zur ersten Aufführung der.grctichincr'iebc» Oper »ach Leipzig lührtc, erlitt zwischen R Ieja und O s eb a tz eine» Fcdervruch an der Loeo- iiiotive. Der Zug wurde nach dem naben Babnboi Riesa zurüct- acbracht und Dank der raschen iiikclllgcntcu Manipulation der Staatsbeamte» wurde »ach '/» Stunde Zeitverlust die Wcitcr- tahrt nach Leipzig mit einer neuen Maschine fortgesetzt. - lieber eine »Audienz der »BcnuS-Erpcbitionö- M i t g l i e d er b c i dem K aisc r Wll lhcl ni cntncbinen wir der „Dresdner Gewerbeztg" Folgendes: Der 18. Novbr. d. Z. wüte eine» Tbeil der in der Weit zerstreuten Mitglieder dieser Expedition in Berlin wieder beisammen scbcn, nachdem der Kaiser gcrubt l'atte, ein bescheidenes Dankcszcichc» der Erpcditionsmit- glicder durch eine Deputation entgegen zu ncbuicn. Dasselbe be stand in einem »Album von landschaftlichen. etbuograpbischeu und astrouomtschc» Amnabmcn der vier pbotograpbii^iic» Erpcditioncu »ach Kerguelen, Amtlaiid. Tschisn und Zopaban. Le. :Oiajcstät ließ sich zuerst die Herren der verschiedenen Erpctitioiien vor- steUcn. Von der Tschltuerpedition waren anwesend: 1>r. »Adolf, Ur. rltcimann sRatibors, Kardätz l»Bcrlinl: von der Kerguelen- crpcdition: k)r. Weinet (Leipzigs, Bobzin 1 Schwerin); von der Ancklandcrpedition: Doeent Hermann Krone i Dresden): von der Zopabancrpcditlon: Ur. »Bcttce «»Berlins. »Brvscssor Fritsch lBcrlinl. »Buebwald (»Berlin). »Brot. Fritsch überreichte nach einer kurzen »Ansprache das »Albuin dem Kaiser. Hieraus richtete Sc. Majestät Worte der »Anerkennung an die Mitglieder der ver schiedenen lkrpeditioncn wegen der bestandene» Mübsalc im Dienste der Wissenschaft und ließ sich, nachdem die »Anwesenden sich nach den verschiedenen Expeditionen hatten gnipplren müssen, gruppen weise berichten. Uebcrrascbcnd war er-, Le. Majestät bereits in Allem genau orientirt zu börc». Ucber die Kergucleninscl er zählten vr. Wcinek und »Bobzin: daß die unbewohnte Insel auch nicht den Anblut eines Strauche, ober eines Baumes bot und daß durchschnittlich jeden zweiten Tag fürchterliche Stürme, erstarrende Schneebden über die Moosselder »inlegten und den Glicht der Brandungen biö zu den Observatorien peitschten. Und dieser trostlose Aufenthalt währte volle 3 »Monate. Vo» de» Mitglie dern der Aucklanderexpedition wurde die »Mühe des ersten »Aus- rodenö eines dicht verschlungenen, knorrigen Gehölzes, die »Mühe beS Aufbaues von Haus unb Observatorium durch die Mitglieder selbst und das Erhebende des Momentes, wo die deutsche Flagge das erste Mal von dieser Insel Im blauen Aetber webte, geschil dert. Zugleich erzählte Krone über »Australien, wie er stets bet den von der Helmath so weit entfernten Deutschen da» Portrait dev Kaisers getroffen und auch bei den Nlchtdeutschen »Verehrung iür daS kaiserliche Haus gesunden. Sichtlich erfreut erwiedcrte Se. Majestät, er müsse bekennen, daß ihm der Himmel seine Gnade reichlich zugewendet. »Auch Kardätz konnte aus China bc-! richten, daß auch dort das deutsche Reich, der deutsche Slawe hoch' geachtet sei. Professor Fritsch erzählte endlich von der zuvor-' kommenden»Aulnalime, die den ErpetitionSmitgliedern von Leiten des Schaho von »Persien zu Theil geworden. Der Schab sprach vielfach von seinem Aufenthalte in »Berlin, beim Sohne der persi schen Maicstät hatte Frilsch die sämmtlichcn Phorograpvicn teö kaiserlichen Hauses, die derselbe sich vnrch Kauf erworben, ge sehen. Den Mitgliedern der Expedition wax in dieser »Audienz noch nachträglich reichlicher Lohn sür die Beschwerden ihrer Reise zu Tbeil geworden. — Auch vo» anderwärts,- spccicll auch von Hessen-Rassa», wird über die mehr »nd mehr um sich greifenden Schüler- Verbindungen geklagt. »Man törichte dem Unwesen genauer nach unb ist sattsam aus traurige Eriahrungc» gestoßen, aus denen resultier, daß es am »Beste» sür Schule und H.niü sein wird» wenn alle und ikte, auch die anscheinend harmlosesten Schüler-Verbindungen aut das Energischste Verbote», v-zicbcnd- lich etwaige Gebeim-Büntlcr bestrast werden. Zn Marburg, Hcröleid, Fulda und anderen Orten der obigen Provinz sind Untersuchungen IbetlS im Gange, thcliö beendet. Ein jesuitischer Zug hat sich bei dem Verbindungswesen noch besonders beraus gestellt, eine wahre raifinirle »Anweisung zu xtug und 2r»g. Zn den Statuten der meisten »Verbindungen, zu deren »Befolgung sich die Schüler mit Handschlag verpflichten, heißt es unter »Anderem: „Sobald daS erste Wort von einer Untersuchung über Verbln- kungsangeiegenbeiten fällt, ist die »Verbindung thatsächlich autge- hovcn". »Alsdann könne, io meinen die jugendlichen Jünger Lovola's, Zeder mit gutem Gewissen auojagcn, er sei nicht Mit glied einer solchen »Verbindung, ja seines Wissens bestehe über haupt keine solche. Ebe solche junge teilte noch de» »Begriff „Ehre " richtig zu dcsinirc» wissen, nehmen sie i» ihren Kneip- gelagcn fortwährend das bochbedeutende „Ehrenwort" fort während in den Mnnd und glauben sonst was Großes anSzu- üihren, wenn sie Kraft des sich untereinander gegebenen Ehren wortes Eitern und Pchrcr in frechster »Weise belügen »nd be trügen. Solche »Verbindungen wüten entschieden entsittlichend; sic slcllen den Schüler in ein feindliches »Verhältnis; znm Lehrer, von dem er natürlich immer fürchtet, er spüre der »Verbindung nach und ebenso wird das »Verhältnis; zu den Eltern ein unnatür liches, unschönes. »Wie ticie »Wurzeln muß der Geist des Unge horsams und rer Widerspenstigkeit gegen die Schulgesetze bereits geschlagen habe», >ocnn es porgekommcii, daß Schüler wegen Theiinabme an einer solchen »Verbindung mit der Androhung der Ausweisung bestrait. direct nach Empsang des Urthcilö sich znm Senior einer in der Untersuchung nicht verwickelten »Verbindung begeben und bei diesem Amnabmc begehrten. Zn der letzten Monatdvcriammlnng der Flora brachte nach Mitthcttung mehrerer sür die nächstjährigen Fest-Ausstell ungen zugeiagte» Privatprelic, wie eines »Preises von WO Bk., ausgcsetzt von der Gesellschaft Fcronia iür die beste Gruppe blühender Murltpflanzen. Herr Schuldirektor Elans; „Reisccrin- nerimgen an Holland." Derselbe besprach die ticie Lage Hollands, welche zuweilen noch unter dem Mcercsnlvean ist, so daß man daS Meer hinter den Dämmen oft L-7 Meter über sich brausen hört. »Ans den Zwiebelfcldern Hariemü werden hauptsächlich Hvacintbe» und Tulpen erbaut. Die Gegend ist für diesen Zweig der Garteneultur vorzüglich geeignet, da sie in kurzer Entfernung von dein Meere liegt, gegen die größten Stürme durch niedrige Sandhügel oder Dünen geicbützt und in einer mit salziger Flüssigkeit erfüllten Atmosphäre cingchülit ist. Zur Düngung dcö reinen lvdtcn Sandbodens wird Kuhtüngcr in ungeheurer Menge verwendet. Zn dem so vorbereitete» »Boden werde» im Frühjahre Kartoffeln ge legt. Sind diese im »August cntscrnt, io werden nun Hpacinlhen- zwicbcln gepflanzt. Weil der »Boden reiner Triebsand Ist, so bc- testiacn die »Arbeiter, um nicht clnzusiuken, an ihre schweren Holzschuhe flache »Bretstückchen. mit denen sogar »Pferde versehen werben. Zwischen den »Beeten sind »Wassergräben von last gleichem Niveau, sd daß dav »Wasser de» Saud vis zur Oberfläche durchdringt. Die »Blumen werden, ebe sic verblüht sind, sorgfältig abgetcbnitten und später dem »Boden als — Dünger wicdcrgcgeben. Ehe eine Zwiebel voilttänbig auögcblldet in den Hantel kommt, vergeben, je nach der Art, Zabrc. Das Land daselbst ist äußerst werth- voll. io daß z. B. die Erocuoeultiu nicht lohnend ist. Sehr interessant sind auch die 2 bis 3 Stock Hobe» Warmhäuser, in welchen die Zwiebeln ans Stellagen aiugebänst liegen und in denen immcr gleiche Temperatur und gute »Ventilation sei» müssen. Der »Absaß der einfachen Novitäten gebt nach Eng'and. der geiüllten nach Frankreich, wäbrcnd Deutschland beide Sorten tailit. Das seit »<> Zähren bestehende, größte Etablissement von Krclage hat eine ganze Bibliothek vo» »Werken in alten Sprachen vom l<». Zabrbunbcrt bis aus die neueste Zeit über die Zwiebel zucht nebst »Bildern und Gemälden, in welchen die Tlilpemanic der Jahre 1i>3l> »nd Il',37 gcböiig gegeißelt wird. Der popu läre und durch deioiiders ;u diesem Zwecke geierligtc »Pläne und Zeichnungen ilinstriitc »Vortrag erfreute sich ceö Bciiallo der Gciclischait. — Durch da>> Scbadhaitwerdcn eines Wagens vierter Elassc inirßtc der crsie P crs o n cnz » g. welcher am Freitag Morgen von Leipzig nach E bemuitz ab ring, längere Zeit eine Störung erleiden, so daß er erst eine Stunde später in Ehemniy eintraf. - »Am Freitag »Abend ging ani der »Nürnberger Straße in Leipzig ein Stuttatcurgcbilsc ruhig sciiicS Weges und trotz dem noch andere »Passanten nicht weit von ihm gingen, stürzte plötzlich ein Mensch von hinten am tcn Gehilicn loö und versetzte ihm mit einem Messer einen Stich in den Rücken, so das; der Getroffene soiort zuiammenbrach. Der Ilebelihätcr ward sofort vcnvlgt und ergriffen; er ist ein zugereister Eiscndrchcr unb mrn- mcbr in sicherer Halt. Der »Verwundete, dem der Messerstich VIS in die Lunge gedrungen sein soll, ward'.»'S Krantenbauö gebracht — In der Nähe des E-rcrcicrpIatzcS in Osch atz iand man am Freitag eine» Menschen, angeblich ans Dablcn in seinem Blute lie gend. Er erzählte. HandwerkSbnrschen hätten ihn in räuberischcrAb- sicht angcfallen und geschossen. Zm Krankcnbausc, wohin man ihn. gebracht batte, ergaben sich indessen bei wiederholter »Befragung verschiedene Widersorückie in seiner Erzählung und endlich gab er zu. daß er sich selbst mit einem Tcrzerol verletzt und die Waffe darnach in's Feld geschlendert habe. — Zn Eavertitz brannte am <>. d. die zur Pfarre gehörige Scheune und daS nahestchende Pachtcrhaus total nieder. Es scheint Brandsttltung vorzuliegen. — Eine große Erregung verursachte in Meißen am Frei tag Vormittag eine wüthend geworbene Kuh. die von 2 Mann tranöportlrt ward. Der Plan», welcher die Leine lcsthielt, ward eine Strecke aus der Straße «ortgeschletst und eine Frau stark an ein HauS gebrückt. Mehrere aus dem Schlachthoie herbeieilende Fleischerburschen bändigten endlich daS wild gewordene Thier. - Oeffentllche Gerichtssitzungen. Eine gewiß wohlverdiente Strafe wird dem erst 20jährigen Expedient und »Buchhalter Ernst Friedrich Joseph Weißkopf auS Dresden zu Tbeil, der trotz seiner Jugend bereits dreimal criminell bestraft worden ist und diesmal! eine vierfache Vrrvrecherrolle insofern spielt, als er des Diebstahls, vcö »Betrugs, der Unterschlagung nnd der Fälschung Netzierer in großem Maßslabe) beschuldigt «nd geständig ist. Ter Angeklagte sungirte seit Mitte d.Z. ungeiähr Jahr lang alü Erpcdient und »Buchhalter bei der hiesigen Snbdirectlon der Potsdamer LcbenSvcrsicherungogeieUscha«t mit einem monatlichen Gehalte von »Mark, nachdem er trüber bei mehreren Sachwaltern als Schreiber lnngirt und aus dem Hesscl- schen Geschält bereits wegen »Veruntreuung entlassen worden war. Den Reigen der Anklagepunkte wird mit einem Langsingcrmanöver eröffnet, das »Welßkops an einem Tage im Juni innerhalb der Räume des GerichtkhauseS selbst cntrirte. ES gelang ibm näm lich, in einem unbewachten »Augenblicke ein vor ihm aus dem Tische liegendes Siegel des Gcrichtsaintco ans dem kürzesten Wege iu seine Tasche zu spedire». »Weiter schwindelte der »Angeklagte dem Subdirector Ernlt Francois vor. er wolle den »Betrag eines Sporlelzettels von II M. OPs. an das Gericlttoamt im Bezirks gericht Leipzig einsentcn. Francois glaubte, der bereits entrichtete »Betrag sei noch nicht bezahlt nnd häudigie »Weisjkops das Geld ein, der dasselbe in seine Taiche steckte und einen dellarirten Geidbrici nach Leipzig abgehen ließ, worin weiter nichts alü ein unbeschriebener Bogen »Papier eingcpackt war. »Aul Grund eines Sportclzettcis vom Innigen Gericht waren als klägcriichc Kosten in einem BagaleUprozeß 2 M. 33 Ps. zu bezahlen. Der »Angeklagte machle »un einfach vor der „2" noch eine ,.l''. so daß der »Betrag nun aus >2 M. 33 »Ps. lautete, erhielt ohne Weiteres dieses (»leid und anittirte dann eigenhändig unter den Inhalt des Zettels: „12 M. 30»Pl. erhalten de» 17/7.77", kritzelte auch noch die Namen tcsKassircrS »nv Eontroleurtz, wenn auch zum Theil lalsch, darunter. »Ans 2M.88Pt. machte er ans dieselbe Weise >2M.88»Pt., von IM. »ZI Ps. nnd8M.3.', Pf. als Kostenbetrag lieferte er gar nievts ab, tertigte aber In üblicher »Weise eine Ouittung an, woraus neben der schriftliche» Noiiz znm ersten Male den gestohlenen Stempel rcip. Siegel dcö GkrichtSaintcs prangte. Zn beinsclbcn Genre ging es eine Weile fort und in mehreren Dutzend Fällen machte er bei »Posten von Sportclzcttcln, die bis auf höchsienö 4 Mart normirt waren, entweder eine l oder 2 vor die Markziffcr, so daß er bei diesen GclcgeiihMcll ebensoviel 10- nnd 20-Malkitucte iu seine Taschen unterbringen konnte. Dabei sab der »Betrüger ott auch die Zettel nicht richtig cn. denn cö kam vor. daß er Sportel betrage für auswärtige Gerichte hier natürlich nur znm wlrklichru Betrage cinzahlte. So machte cr weiter z.B. ani einen vom GcrichtS- amt Zittau Angegangene» Sportcizeml über 1 M. Oä »Ps. " 21 Nt. l>.', Ps. unb bas ihm vom Kassircr kingehändigte Geld sicckte er gleich ohne Kürzung in die Tasche, schickte aber eine» Geldbricl ohne Inhalt ab, um mit bcm Postschcin auswartcn zu aus »Versehen, nochmals 21 M. l'»5 »Pf. vom Kassircr geben, nur dieselbe» nochmals cliizustccken. Da cr die »Anweisung hatte. Gelb nach auswärts nur per Poslcinzahlnng zu senden, so hals er sich damit, taß cr den Postschci» in mehreren Fällen durch Eorrceturcu fälschte, um diesen alS Ouittung iür eine »Postcinzahlnng erschei nen z» lasse», ä.', einzelne Handlungen lind von dem junge» »Betrüger nach und nach verübt worden. Den größten Tbeil des durch seine betrügerischen Handlungen erzielten Geldes «zusammen 3!)7 M. 5,3 Ps.) verpraßte Wcißlops i» liederlicher Gesellschaft Herr Staatsanwalt vo» Mangoldt trat gleich von vornherein dcr »Annahme mildernder Umsländc entgegen und beantragte Zucht- bauostraße. Herr »Advokat .Richard Schanz sah sich vergeblich nach mildernde» Umsländc» ui», wen» schon das offene Geständnis; nach allen Richtungen daS unnängliche An klagen,attrial in^ der kürzesten Zeit hatte ^ bewältigen lassen zu be und findet cö anbcrcrseils 'sür angemessen, die fall „monströse Sorglosigkeit in dcr Filiale der Versicherungs-Gesellschaft enchtcn, bei welcher cö nur den; Angeklagten gelingen tonnte bittet cr, seinem Deiendcndcn einen Theil der Untersuchungshall in »Anrechnung zu bringen. Daö Schöffengericht unter Voriiz dcö Herr» Gcrichtörath Zungnickel verurtheilte den »Angeklagten wie bereits mitgethcilt. unter Ausschluß mildernder Umstände z-, 4 Zabren 3 Monaten Zuchthaus, 4 Jahren Ehrcnrechtsverlmi und Stellung unter »Polizeiaufsicht, l Monat ist als verbüßt zu betrachten. ttlsteornlnxlnel,« «v»I»»< Iitnnkku. Hrre!» 6sm NulloUu l>uul3o'livu 36en.'ut.o in HLwi-uiL bvUuj,' 6ia l'Sluptzrlll-ll. »m 6. Dne-snidor um v Ajorj:ons: 15.7 1 . 0. 57.1 Ll.I 7.. 7.-1 775.6 7«;i.6 7«ir;,5 7.o.r 756.Z 75.«.'.» 71-6.2 7.. J.Z 7-2.7 7.. 7.0 7.. 1).Z 75>.<» 6 > 757 .9 757.4 7«.».2 7L1.2 7-1.3 7f.2.ü Ü 8? '.V 8 80 XV XXV X u 8«» 80 88<» XXV X sxv XV X 0X0 3 30 4- 1.7 4- 4.6 4- 4,5 4- o.l -t" 3,U 4 I l.'l 4- 7.6 -t- 8.0 4- 7.0 -l- 3.6 4- 3.5 4- 3.5 -j- 1.7 -1- 3.0 4- t,.0 4- 3.6 Ort. .Xlit't.lsl'n. . ^ Ixoziontuigen. . 3t?pot.M8durk. stlv5lirru . . . Coric . . » . .... Hvlllo» . . . . 3)?!l.... li.tmi.uvt;. . . Xtml>UrzvaA8er stlsmo! .... I'.nr'm .... . . « Ivirrlsrnllv . . XViool-Lllen . , .... rXIiinolion... I-viprig . . . Norlin .... XV!«n .... Vre»un, . . . ») 8gy rnliix. loidit. niüsiix. Ikvksnsliüed. v) viirmlix. Mitkgix'. Xuetits Irvsoo. TrriuliLu lioxoo. ") Xvl.Iix. Ndik. Vodor3ictlt ,1»r XVittsrans- 'XVülirc'lld iv xLvL Xoräzvv.^ll-Luropti 6or clruclc /»i^oiiommon dtil, Er in ^suunlcvn u»«0 Izvl- »icl» OrrLslüsl. nnlc-p vlLlteom KvFonsnll vivo gsringo vsvros^iou lMVgolülävt,. 1'avt. übsruU vin«1 XVindo nur in XVvrzt-^urol>u rum uotit-Nolisr »inO iiürlllielior, in Ovl. Douisub- Ilrvä V.N8 siitl-osi-Iiolier TiiedtttNjs. Dos XX ot-tor ist- dllbvi in d«r 0«tsvud do« C»Ull>8 und im mitiloron Lkrtudinnvion Li«n«Iicl» Itvitsr, «oiml. gröLotsnttiojig 1»ü1>» nvd nvldis? udn, r«KNuri8eb. im x.rnrvv Xordsoolioelcon j?«1. dio '1'ompvrril.ur ^ovuolksn und u» XVv^l.» I1v»8lllvd nklnuan dio nllordin^i noeli loiolilev 1'rüLtv Lu. ^u»»iedts» silr dio uüclislou 48 Stunden in OontoodlLnd. Lüste; iw XVoslou voriindorllcdo». ^iomlicti bsitvres XVvttor mit riekHVllodou. ^0k.tl,cder» XViodon. im 0»tsn stiUo». inoii,t trübs- und fvncdto, XVrttor mit ^d^ülilunx. Moven- iLvd: Verändorttedo, ?.i«miic!i rnliitss XX'ittsruvU mit «iokovdor 't omPorutur. XVInd. Isielit loicilt iii.-,>18 loic Ilt oUÜ leicüt »lill loirltt still ntill vtorlc ntitt" ^ «tili «cliFffLcl» loiclit 8Ml XX'otlor. bsdvElct') Xoiel KorlSclct bull» bod.b) todockt') XodvI^X ^ Ilexon") I.'o^vn lro^ou'»') It-Len l»Vs50U ^vullrlk *0) liodoelct lirilli bnd. IrodcclctU) -1- 4- Ü.0 5.0 0.8 4^5 ») Xoldix. ILoif. — WitterunaS-vcvdaeyknna am v. December. Mittag», «orometerltanv nach OScarvbsolt(Wallstr. 19): 770 »Millimeter fseit gest. 8 M. gesileg.). — Schön. - Tbermometrograpb nach Reaumur: 4'/»° Wärme. Differenz von gestern zu heute 3'/»"; nie drigste Temper. 2'/»» W.. höchste Temper. c>«W. — Die Schloß- tburmfabne zeigte Ost-Wind. — Himmel: bewölkt. — «Ibhphetn Dresden.».Decbr.. Mltt.: 102 Lenk. unterO. — Aaykwalsertitte» o»I dcr jächl. Eldslrcmstrcilc bc, cinciu WaMjiande vo:! 10« lllmlr. »nlcr S a«, Drec-diier Pcgcl: Sircclc Schöna-Echanda» U'lltr.. Cchaiidic.!- Mcllic» UWE.. i»v»-eil.vNMl» NI E.. PlUni^Dredden <SUdcNbr««c> N2L„ Drcsdc:: Al»crtbc!>cke> dis Melhen «Cisciido.Im-Arllcke» « E. Melßen-Rics-, N0 l5.. Mc-> La»ded,rkNic UZ EenUmeter.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview