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Dresdner Nachrichten : 14.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-14
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1877
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Rr: »48. fr«, »M t, »,r ,,„»„>»» Xa»tr»«r,t« >2. Ldon» »iem«»>»p,tt« »««rleliiiNr- ltch^Vkart »OP!g,„»urch »>« »«ft LM-rk 7» PI,«. P,Nt»I.N»mi»krn wPsg«. »ufl,,, 32002 »Kl. »Ur die Silitlgad» ein,«» sandte« Mauuscridle »acht sich dir NedacU»» nicht »«rdtndUq. <nfer«ien Nnnadme au»< wartl: 8a^»»,i«i» «n» V»,I»r i» Han,dura, vrr» Nu, wie», Lcipti,. Bairl, «rriiau, Frankfurt a. M. — Itnck. llv,„ in IScrlin. »rit>t>a. L'Ieu, Hamt-ur,. tzraiMlirt a. M,. Mün» wcn. — Vaud« » 0«. in ttranksuit „ M. — r». «»»8« i» tidemnttz. — Ua- «M.valil»«. I!u»I„ , H«. in «art». Mikredaeteur: Vr. LluiU yür da» Feuilleton: Luilvl« «erannv. srevacreurp . Lra»t LtepsvL in Dresden. XX!!. Jahrgang. Freitag. 14. Deeemver. Tageblatt für Fotiük, Witerhaltung.Heschästsverkehr. Börsenbericht,Iremdenliste. v»M>Ich«S. Petersburg in einem Wonnesreudenmeere schwimmend, Kon- stantinopel von lauten Wehllagen erfüllt — in diesen Gegensätzen sprechen sich, bloö äußerlich betrachtet, die Folgen der Katastrophe von Plewna aus. An und für sich sind die Rusten-Rumämn durch den Fall PleivnaS in den Besitz eines strategisch und politisch un wichtigen und werthloscn Punktes gekommen. Wohl aber siel in ihre Hände das beste Heer und der beste Feldherr der Türkei und 135,000 Mann werden frei, um die Früchte dieses Sieges einzu- heimsen. Plewna ist übrigen» nicht infolge eines combinirten Sturmes von 72,000 Mann gefallen, wic die Eitelkeit der Rumänen aussprengte, sondern lediglich infolge Hungers und Kälte. Selbst verständlich erörtert die gesammte Presse Europas die FriedcnSaus- sichtcn. Rußland, heißt es, würde sich in Friedenountcrhandlungcn überhaupt nicht einlassen, bevor nicht die Türkei ihr die starken Donaufestungen Widoin, Silistria und Rustschuk auslicfere. Das heißt mit anderen Worten: Rußland will vom Frieden überhaupt Nichts wißen. Jetzt muß sich ja zeigen, welche Ziele Rußland ver folgt. Beabsichtigt es einen wirklichen Angriff aus den Bestand des ottomanischen Reichs? Die Gefahr eines WeltbrandcS ist heute näher als je. Der Feuerschein von Plewna fällt leider auf ein ge spaltenes, uneiniges Europa. Von ihrer Diplomatie dürfen die Volker nur wenig Günstiges erwarten. Wenn Rußland jetzt noch die Mitwirkung der Serben beim Kriege zuläßt (am gestrigen An- dreaStage sollte die Unabhängigkeitserklärung der Serben erfolgen ', wenn Griechenland in dem Unglücke der Pforte dicAuffordcrung er blicken darf, ihr den Krieg zu erklären, so wird diesem Erdtheilc auch im kommenden Jahre noch nicht beschieden sein, das Ende dieses mörderischen Krieges zu erleben. Die letzten Sitzungen der französischen Kammern sind ohne jeden Zwischenfall verlaufen — es ist die Ruhe vor dem Sturme. Bisher hüteten sich die Republikaner, die Steuern zu verweigern. Dir Auflösung der Kammer erschien dann als Akt der Nothwehr de» Marschalls. Dieser plant ein provisorisches Stcuerauoschreiben auf den Monat Januar mit dem Vorbehalt, von der künftigen Käm mer nachträglich die Jndenmität zu verlangen. Als Gegencoup planen die Republikaner Folgendes: Nach der Geschäftsordnung des Senats kann der Auflösungsantrag nicht in derselben Sitzung, in der er eingcbracht wird, angenommen werden. Eine entscheidende Verhandlung kann somit erst am nächsten Tage oder frühestens in einer Nachtsitzung stattfinden. Diese kurze Zwischenzeit will die Majorität der Kammer benützen, um den Marschall in Anklagezustand zu versetzen und die Kammer in Permanenz zu erklären. lieber die Gründe, welche dir jetzige Bismarck-Krisis erzeugten, lauten die Lesarten verschieden. Einmal soll der Fürst die Ent lassung höherer Hofbeamter verlangt Huben, die man als „Haupt- sriktionäre" bezeichnet, dann wieder soll cs die kirchliche Frage sein, das Entlassungsgesuch de» Präs, des Oberkirchenraths Hermann, sowie der von den Ultramontanen geplante Sturz Falls, den Bis marck nicht zugeben wollte, dann wieder die Feindschaft der Kaiserin gegen den Kanzler, endlich auch die kaiserliche Ablehnung des von BiSmarck oorgelegten Neorganisationsplanes für das Ministerium. Genug, man schreckt das Publikum mit den „Schürzen, Unterröcken, T aären und Soutanen", die sich in ihrem Haß gegen Deutschland — B>Smarck ist natürlich Deutschland — zusammengcsunden haben. Aber wehe, wehe dem Koiüort-ium, wenn es triumphircn sollte. „Wird B smarck morgen gestürzt", rufen die Nationalliberalen, „so sitzt er übermorgen im Parlament und würde einem versteckt alt- kc.rservatwcn Ministerium daS Leben scknvcr machen. Nun, so weit sind wir wohl noch nicht. Die Kunst, verflossene mißvergnügte Excellenzcn zu züchtigen, hotBisinarck nicht umsonst anSgebilde: und cs nimmt sich eigcnthümlich aus, jetzt, mo'Bismarck noch Reich-Kanzler ist, dem künftigen Reichskanzler schon im Voraus mit dein Abgeord neten BiSmarck zu drohen. Nachdem wir noch dem Gefühle der Genugtuung Ausdruck verliehen haben, daß zwischen Deutschland und Oesterreich ein halb jährigesProvisorium vereinbart worden ist, um einen billigen und gerechten Zoll- und Handelsvertrag zwischen beiden Reichen zu vereinbaren, geben wir im nachstehenden Schlnßartikel die Vorschläge wieder, wie sich die sächsische Regierung die Reform der Einkommen steuer denkt. Die Beschwerden gegen die Einkommensteuer richten sich nicht sowohl gegen das Gesetz selbst, sondern gegen das Verfahren der Einschätzungs-Commissionen, gegen die allzu häutige und allzu leichte Verwerfung der von den Beitragspflichtigen abgegebenen Declara tionen, gegen offenbar übermäßige, aus völlig unsichere und unzu reichende Unterlagen, nach Befinden sogar lediglich auf vage Mut maßungen gegründete Ueberschätzungen. Diese berechtigten Klagen werden mit der Zeit aufhören, sie sind schon bei der zweiten Ab schätzung geringer geworden, die Regierung will auch ihre Unter- behörben anweisen, künftig verständiger zu verfahren. Sie selbst schlägt jetzt nur eine Reihe Bestimmungen vor, die den Zweck haben, gewisse unzweifelhaft hervorgetrcteneHärten und Unzweckmäßigkeiten des Einkommensteuergesetzes zu beseitigen, den Einschätzungsapparat und daS Einschäyungsverfahrcn zu vereinfachen und minder kost spielig zu machen und die Einkommensteuer so zu gestalten, daß sic sich bester und leichter einleben und ihren Zweck, als hauptsächliche dirccte Steuer zu dienen, mit größerer Sicherheit und mit möglichst wenig Unzuträglichkciten für die Bevölkerung erfüllen kann. Die Details dieser Vorschläge mitzutheilen, behalten wir uns für eine wcnigcr ge chasrölreibende Zeit vor, als die letzten 1-1 Tage vor Weihnachten. Heute nur Folgendes: ES soll nicht für die uistercn Klassen des Einkommens (etwa bis zu 3000 MarV eine beiondcre Klastenfleuer eingesührt, wohl aber für gewisse Berussklassen, wie Dienstboten,Handwerksgesellen u.s.w. bcstiminteNormalcinsommcn- sätze vereinbart und hierbei ein etwas summarisches Verfahren ange- wcndet werden. Ferner soll der DeclnrationSzwang einstweilen noch beibehalten, jedoch diejenigen Personen von der Declaralionspflicht entbunden werden, bei welchen die Fähigkeit einer richtigen Decla ration wegen Mangels ordentlicher Buchführung und klaren Uebcr- bitckkS über die eigenen EinkommenSverhältnisse nicht vorausgesetzt Druck und Elaentbum tcr Herausgeber: I,l«p8t:il» L In Dresden. werden kann. Erst von einem Einkommen von 3000 Mark an soll^Inststut der Declarationszwang eintreten. Endlich schlägt die Negierung folgende, mehrfach rationeller gestaltete Skala vor. Die Einkom mensteuer soll betragen: Dresden, 1877. J»I»«»t« wird»» wart«» Lira», l» dt» «t». »lld, an, i-oinmcn, Pol!»t»e» »t» MUta,» »» Uftr. 2» »leitllad«: a««t« »,»>>««« »aff« L di» öiaiftm.» Uhr. — Der Raum «,»«« «,»- spalttaen P'Utt'"« koftel IS Pf,,-. »tnarlandt »t« ge„k»i>Pff«. tktne «LrLiiltc sar da> nächst lag lg« »rsch,^ »,» der Inserat« wtlft nicht gegrdtlt. »u»«ärtt«k ««nonceit» »astrage »on un» und« kannten ztriaeil und Per sonen tnhrtren wir uul »ege» Pränumerando« statt tu na durch Pries» marken «der Poiletntoh- lu»a. Acht Tilden losten ld Plar. Anserat« sü» »te Montag» «rumxr »der nach einem Jesiiagt dir Pe ltt»eN, NP»», 2. r » - 400 - 500 - -> 3. 2 F - S 500 S 650 - 3 4 4. » s - I 650 800 - 4 B 5. S B r S 800 s s V50 - 6 S 6. I » O (»50 - - I I00 . 8 s 7. Z S B s 1100 L 1250 - 11 2 8. A S » 1250 S 1400 - 14 » 0. S s B 1410 2 S 1600 , 17 10. B B 1600 S Ist!« - 22 11. F s » IstOO B S 2200 « 30 12. S s S 2200 s s 2500 - 38 S 13. 2 2500 M s 28M - 48 14. L s B 2800 s 3300 - 5st - 15. L M a S 3300 38(D - 76 16. s 3800 B B 4300 - 04 17. L » s 4300 s 4800 - 114 F 18. s L » 4800 s s 5400 . 136 s Ist. L L 5400 L r 6300 - 162 s 20. S - 2 O 6300 S s 7200 - 18st Bet allen weiteren Klassen beträgt die Steuer 3 vom 100 deölenigcn Einloinmcnbctlageö. mit welchem die Klasse beginnt. Die Klaffen steige» btö zu 12,000 Mack um ,e 1200 Mark von da biö zu 3«>,ooo Mark um je 2000 Mark, von da biö zu (>0,000 Mark um te 3000 Mark, weiterbin um te ÜOOO Mark. Wir schließen diese Mittheilung mü der Angabe, daß, wenn künftig die Gewerbe- und Personalsteuer ganz wegsällt, die Grund steuer aus 4 Pf. ermäßigt und die Einkommensteuer nach obiger Skala erhoben wird, dann keine Stcucrcrhöhungen zu besorgen sind. Vielmehr hofft die Regierung, daß das Steuererforderniß, wie es in den Jahren 1876/77 bezahlt wurde, etwa in gleicher Höhe sich auch für die Zukunft erhält. Das gebe Gott! Tie Steuerreform wird jedenfalls leichter durchzuführcn sein, wenn sie keine Steuererhöhung, sondern nur eine gerechtere Art deS Stcuerausbringens bewirkt. noch Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Paris, 13. December. Die Verhandlungen wegen Bildung eines Ministeriums aus der Rechten sind gescheitert. Der Scnats- präsidcnt, Herzog von PaSquier-Audiffret, hatte gestern mit Mac Mahon eine Unterredung. Es heißt, die Unterhandlungen wegen Bildung eines Ministeriums unter Dusaurcs Vorsitz werden wieder ausgenommen. Versailles. 13. December. Infolge der gestrigen Unter redung Mac Madonö mit Audtffret-P.idauicr schrieb der Mar- schall an Dusaure. welcher sich intz Elvice bcgab. Heute batten die Vorsitzenden der Bureaux dcd Senats der sinken eine Unter redung mit Audiffrct und kragten, welche Maßregeln er, falls eine Vertagung der Kammer» cintrcffe, zu nevmcn gedächte und kündigten die Vorbereitung einer Interpellation an, um Erklär- ungcn über die Lösung der Kriliö hervorzurufcri. Aiidlffrrr ant wortete, es !cl von einer Vertagung rer Kammern keine Rete und Vesvrcchungen mlt Dusaure seien wieder ausgenommen. Die beabsichtigte Interpellation würbe »Icraus vertagt. Versailles. 13. Dec. Rack' einer Mitlbcilung Dufaureö ist die Bildung clneS neuen Kavinetö aut gutem Wege. DaS Hauptsächlichste ist noch die zu regelnde Frage bezüglich Redigi- rung der Bvt'chatt an die Kammern. K o n st a n t i n o pc l, 13. December. DaS Parlament wurde beute vom Su tan im Palaia Dolniatadschc in Amrcienbcit der StaatSwürdenträger und t ö diplomatischen KrrpS eröffnet. Der erste Lckrctaii cco LullanS vcrlatz olc rprourede, weiche daran tcstbält, die Rclormcn, bcucstend die Glci'c! beit aller lluterlhanen auLastfibien imd toidert weitere Dptci zurchertbcldlguug dcoLantev. Locales and LachfisMeS. — Der Landtag wird am 21. December seine Weih nachts-Ferien a,Nieten und voraussichtlich erst nach dem hohen Neujahr wieder zusammcntreten. -Landtag 'Beide Krn. bicltcn gestern Sitzungen ab. Die 1. Kr. gencvmlgte den Relibedarl zur Verlegung der Dresdner Bi 11 i t a r - E t a d 11 s s c m e u l S lm Betrage von I.'-t-NbO-l ;Ut. <Rcs. V.Eidmaiiiiorortf». Sldg. Melnhold wünscht zu missen, in welcher Webe dem kirck lieben Bedürfnis! dcS Mi- Utälv Rechnung getragen werte? Kriegsminister v. Fadricc crwiekcrlc, daß die o-arnlten nacki wie vor die Rcustädtcr Klrckw besuche» werde. Für gokteSUcnstlichc Ncbuugen im Eatcttrn- bausc sei die Rula bestimmt. Obne Debatte trat man tcm ab- lrbncndcn Beschlüsse der 2. Kr. bezüglich dr Errichtung ciner- (äcbäudcö In Berlin tüc de» Gebrauch der Bun- deoberollmächtigte» und ter Gestrudtschast bci (Rcs.v. Trütz'chlerl: cdcmo lief; man cS bci tcr Mlttbeilung der Regierung über die von ibr betreffs Fuziebung nick t staatoangebörigcr junger Leute zur Fortbildungsschule gctbaucu Schritte bewenden iRct. Hcunigz. Dagegen gab die Pctiticn des Gemeludcvrr- staukcö Zseboche In Biogen und Genossen aus Aushe bung der F ort b i I t u u g S - S ck) u I c auf dem Lande l Ret. v. W-atztor'-Sollsebwitz) zu einer längeren Aussprache Au last. Die Deputation schlug Beitritt zum Be schlüsse der 2. Kr., die Petition aut sieb bciul ciüzu lassen, vor. Abg. Pelz lau.» die optimistischen Anschauungen über die Foit b Iduii, Sichule nickst tbcilcu. Aut tcm Lande begegne mau bezüg lich derselben VIcbacher lliiznirlctcnbclt. Die Lehrer klagte» über Ucbcr'astuug: die Schüler kämen Abends ermüdet In die Schule und .zeigten so natürlich keine Lccnttist. Dazu komme die man gelnde Disziplinargewalt der Schüler, ein Schüler könne die ganze Schule an> tcn Koni stelle». Gral Rer: Wenn er die S ck'attcn nnt Lick tsci'e vergleiche, io müsse er sick' cnli'ch.cde» iür die Bclbebattiing der FortbildungS'cbnlc auSsprccbcn, In einer Ihm bekannten Gemeinte stnte der llntcrllck't Sonntags na b tcm Gottesdienste, in einer anderen nur an B. in'erabcndcn statt und Beltes bewäbre sich recht gut. Iie.Koblschnltcr wüwcht, das, der FortbildungS'chulnvtcrkicht nickst an Sonntagen ttatlfiiide, well dadurch k-e Schüler am Kirck-enbesuche d bindert würden. Kirche und Scbu e sollten Hand in -Hand a.besten. StaakS- minisier Hr. von Gerd er: Schon mit Rücksicht auf dieLrtster selbst wirte tie Regierung Im Sinne deö Vorrednklö. ES gäbe freilich auch Fälle, wo die Verlegung kes FortblldungSnnter- rlckstö von den Sonn- ans die Werktage d e Fortbildungsschule ganz ttiimögllch machen würde. Ihm iclen Beispiele bekannt, wo der Lcbicr unmittelbar nach dem Unterrichte die Schüler nach tcr Kirche iübrc. v o » B öblan glaubt, dast die Fortbildungs schule i» vielen Fällen ludlrcct zurImmoralltät tützre. Er batte gewünscht, taff die Pctiiivn tcr Regierung wenigstens zur Be rücksichtigung cmpteblc» worden wäre, von FalkcnsteIn wünscht, taff In tcr Kr. nichts gesprochen werde, wodurch die FortbilistmgSichnlc in den Gemeinden, welche sich darüber beklagten, tiestrcdltirk werden könnte. Wollte man den Fortbii« dnngvschulunterrlcht a» Sonntagen verbieten, so würbe man daS unpopulärer machen. Wünschendwertb wäre es. wenn ln den Fortbildungsschulen neben den Realien auch baö sittliche Moment gepflegt würde. SstaatSmInlsier 1)r. v. Wer ber: Es werde Autgabe der betbeiligien Kaeioren bleiben, an derlLölung des noch ungelösten Problems der Fortbildungsschule zu arbclicn. Einzelne Fälle, die angeführt worden leien, könnten noch nicht rnischtltrnd gegen daS ganze Institut sein. Zu der Ansicht, daß die Fortbildungsschulen Schulen der Immoralirät seien, sei v. Böblau jedenfalls dadurch gelangt, daß die Fortbil dungsschule vielen junge» Leuten Gelegenheit biete zusammen zu kommen: wen» daö richtig wäre, müsste aber auch die Vvlktzschule abgrichafft werden. Avg. v. Taucbnitz hält seinen Malden- Speech und verwendet sich dabei aus Gründen welt licher Natur, mit Rücksicht aus die Fortblldungvschüler leibst, für den Wegfall deö Fortvildungönnterrlchtö an den Sonntagen, v. ErdmannStorff constatirt, taff man aut dem Lande auch gute Ertabrungen mit der Fortbildungsschule gemacht. An eine gute DiSciplin sei so lange nicht zu denken, so lange man noch ganz junge, um nicht zu sagen grüne, Leute aus den Seminaren ent lasten müsse. Hieraus wurde der Antrag der Deputation gegen die Stimme deö Herrn v. Böhlau abgeicbnt. — In der 2. Kr. berichtete Abg. Ilhle-Plauen zunächst über die Petition deS Stadtgcmeinderathö zu Allenberg um Bewilligung einer Bcldilte ausStaatS Mitteln zur Verringerung der der taslgcn Stadtgemeinte in Folge wiederbclter verbeerenberFeuerS- biünslc erwachsenen Schuldenlast. Die Deputation beantragte: die Petition der Regierung zur Berücksichtigung zu empteblen. inso» weit alö die tür die gegenwärtige Finanzpcriodc vorhandenen Mittel deö Brandcalamitosentondö ctz gestatten. Abg.Ackermann dankte der Deputation tür diesen Antrag. Er hält cö im wohlverstandenen Interesse deS Staates, notbleiocnde LandeStbelle zu unterstützen, denn wenn «in Lbetl kranke, sei das Ganze nicht gesund. Geh. Reg.-Rath KönIaSheim bemerkte, daß die Schuldenlast der Stadt- gemeliibc 40,865 Mk., die der Kirchengcmcinde 41,570 Mk. be trage. Die Kr. trat der Deputation bci. Sine längere Debatte ries die Petition der städtischen Eollealen /uRoßwein umDa- I) 1 nvcrlegungder Garnison deö I". Ilianenrrglmentö hervor, stlcs. Abg. Käuffer legte dar, daff für Roßweln lcbr viel spräche, dieselben Gründe liehen sich inbeff auch für Rochllb amübren, welches sick, einer günstigeren geographischen Lage er'reue. Abag. Walter, Ochmlchen, Scheller, Mav und RIchter-Tdaranbt ve- türwortcten die Petition; letzterer beantragte, dieselbe der Regie rung zur Erwägung zu überweisen. Vtcevräs. Vr. Pie stcr lst erstaunt, daß ein Reichtztagömltglied einen solchen Antrag stellen könne, und bestreitet, baff der Landtag ru einem solchen Beschlüsse compekcnt sei. Aba. vr.Minckwitz nimmt an. baß der Antrag den Sinn habe, daß die Regierung Ihren Einfluß ln der gewünschten Weise geltend mache. Dieö zu beantragen, sei die Kam»,erbberechtigt. Abg. KIrdach ist der Meinung, daß solche locale Fragen, wie die Bestimmung der Amtsgerlchttzsitze. der Garnisonen re. durch die Verwaltung zu erledigen seien, schließt sich lm Uebrlaen der Ansicht deS vr. Pielffer an und will die Petition auf sich beruhen lasten. Abg. Hartwig: Sollen wir dec-balb. weil wir wenig Einfluß ln solchen Fragen haben, von unserem Rechte nicht Gebrauch machen ? Abg. Walter: Die Be stimmung der Garnisonen criolge doch jedenfalls auf Grund von Vorschlägen unlcrcs KrltgSmiiilsieiiumö. Abg. Lehmann: Bis marck habe selbst gewünscht, taff die LandeSvcrtrctungen die Inter esse» sbrer LandeStbelle wahre» und ihre Wünsche kundgrben sollen. Ärlegsminister v. Fabrtce: DemMInIstcrlum könnceö nur angenehm sein, von tcn Wünschen der einzelnen LandcSlheilc unterrichtet zu werten und werde dieselben nach Möglichkeit berücksichtigen. lBclfatt) Im Uekrigen ver'alte cö sich so, wie Walter gesagt. DaS Ministerium mache Vorschläge, die Entscheidung liege dem- fetten aber nickst ob. Schließlich wird die Petition gegen 8 Stimmen der Regierung zur Kcnntniffnahmc übergeben Hier an! findet die Abstimmung über den Antrag deö Abg. vr. Stephani: Den Antrag Krauic'S auf sreie Theilbarkelt deS G ru n d e i g e n t h u in S der Regierung zur Berücksichtigung zu üb rw'lien, statt. Der Antrag wird mit 38 gegen 37 Stim men abgelebtst und beschlossen: den Antrag Krause aut sich be ruhen zu lassen, die Regierung aber zu ertlichen, ein Vcr-elck'nlff der bei den BczirfSanSichnsscr: seit deren Errichtung voraekom- incnen Gesuche um Dispensation zu Grundstücks veilungen, sowie üvcr die darauf ergangene» Erstsche düngen autsiellen, daoei auch die Gesuche und tie Entscheidungen, je nachdem sie Ortichatten biö mit lOOO Elnwobncin, Ortschaften üvcr 1000 biö mit 2000 Einwohnern mit Öitichaiten über :'000 Einwohnern betreffen, in tcm Verzeichnis! unterscheiden zu lassen und den Ständen mit- zuthcilen. — Vorgestern Abend 6 Ubr traten Rath und Stadt» verordnete im SitznnaSiaale der Letzteren zu einer gemein- schaitlichen Sitzung zu'ammcn, deren Zweck die Wahl eines Dcputirken der Stadtgemclndc Dresden iür den KniSauöschuß und die Wahl von Pier Mitgliedern und vier Ersatzmännern in tie Eriap-Eommlslivn war; die letztere Wahl wart mittelst Aeclamation vellzogen. AIS KreioauSschuff Deputirter ward Herr Fabrikant Jordan mit 62 von 65 Stimmen erwählt; cö war dies eine Wiederwahl, denn Herr Jordan war cS eben, der auS tcm KreioauSschuff auozuscheiden gehabt batte. Hieraus iolgte die öiicntli che Sitzung terStadtvervrdnc» t c» unter Vorsitz des Herrn Hettath Ackermann und Mitan» Wesenheit deS Herr» Lberbürgermclsicr vr. Stübcl. deö Herrn Bürgermeister Küriten und der Herren Stadtralhe Heubuci, Hendel und GrabowSkv. In Anbetracht dessen, taff sich das Eollcglum schlüssig zu machen batte darüber, ob Erhöhung k c r H » n d e st c u c r aut 2<> Mark cintrcrcn solle ober nickst, waren die Tribünen dicht geiüllt pou allerhand Hundctrcuutcu. Vorncbm und Gering saß da beisammen und lauschte, und Manchem konnte man cS auiebcn, taff die zu tällcndc Entschei dung >'ür sein Tbleichcn kabeln, tie Frage: Sein oder Nichtsein! bedeute. In der Nummer vom 5. d. checkten wir bereits mit, daff der berichtende RechiSauSichuff dem Eollegium die Abieb- u u ng deS stakträlblichcn Regulativs mit der SkeuereiHöhung cmpscble und das Eollegium folgte, gcwlff zur Freute Tausender, ic'ncm AiiSschm-, Indem es mit 42 gegen 10 Stimmen die deah- sickstlgte Erhöhung der Hundesteuer zu Falle brachte. Die der Ablehnung porausgeaangenc D>batte wählte ffhr lange und brackste alle kle genugsam bekannten und vcnt'liitcn Gründe tür und w-der daö Halten tcr Hunde re. Oberbürgermeister lst. Stübcl nimmt Gelegenheit, daS Vertalxcn und Vor geben dcö Rcsthcö zu rechttertigcn. Der Rath beabsichtige keines» egS ein ffnanziclliS Geschält, er werde nur von dem Bestreben geleitet. daS Publikum von all den Belästigungen, denen cS durch die Erlstenz der Hunde ansgrsetzk Ist, zu beireicn: Verminderung her Hunte glaube er anslrcbei, zu müssen und tie sei nur durck' hohe Steuer» zu erzielen. Im Iabre 1874 hat Dre-den über 6000 Hunde gehabt, noch heute glcbt cS hier 180 Personen, die nur aus Liebhaberei sich 2, 14 Personen die sich 3 und I Perlon, die sieb gar 5 Hunde hält. NebrlgenS sei der erste Gedanke betreffs der Erhöhung der Hundesteuer nicht vom Ratbe, sondern von den Stadtvcroiducte» auSgegangen. Auch Stadtratb Hendel begründete später, de»; nach den Vorgänge» in anderen großen Städten tie 20 Mark nickst eine hohe, sondern eher eine mäßige Steuer sei. Die Gegner der stadträtplichenAn sicht behaupteten, und jedenfalls mit Reckst, daff der Zweck, die Hunbevermlndcrung, aui tcm Weac nicht erreicht würbe, daff mau mit der Erhöhung nur den Mittelstand hart treffe, nicht aber
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