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Dresdner Nachrichten : 17.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-17
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1877
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Rk. 351. «rt«eii>» «»«»« fkü» 7 U»r >n der «r»editi,n M«rtenftr«de IS. «b,tt- i,kme»il»r«i» «ierteljLlir- Uch L Mark »0 Psae„ durch die «all L Mar« 7L «,,c. »iu,el.Nummer» t0Pi»e. «ulla», 3200V «i»l. gllr die Mll-k,ab« ein,«« laudier Mauulerivle «acht sich dte Redaetio» Nicht »erbindlich. Nnleratni-ilnuahme aul wart» - H«al«»»,i» «„» «er. II». »Sien. LeivU». «alek, «re»la»,Aea»Il»rt a. w!, — «ud.kN-N« >n «erlitt, tttcipji». Wie». Hamburg, Nranksurl a. M.. Mün chen — Douv, » «». <» ilranklurt a. M. — »r.!»otS«t»>l>,emniu.— Laren, Lalltle, »utller ch tio. in Pari«. Montag, Sen 17. December. Börsenbericht und Krenidenliffe. Druck und Eigrnthum der Herausgeber: Liepsch NekchlU-t in Dresden. Verantw. Nedacteur: Erlist Llkpsch in Dresdm XXII. Jahrgang. MItredacteur: vr. LmU Für bas Feuilleton: I.nalvt« Ilrrrtni»»»». Jaieiate weiden Marien» Eirade 13 b>< Uv. 0 Uue «»geliammen. Soiiiitaal dir Milla,» »r Uhr. i^n Neustadt: große Nlalier- «asie 7 tu; Nachm.» Mir. — Der Raum eliier ein ldalligeu Peilizeüe koiic» IL Plge. Eilig,»aiidt die Zeile At Psge. Dine Garantie siir da» »achüitägig!« tirschein,» der Inserate wird nisch! gegechlkgi.I «»»wäriige «ntioiie,»- »Ittttiage von uu» undr. kannte« Firmen und Per« ioucn ittjeriren wir unr gegen Vran»mera»dn- Zalil»«» durch «rict- inarteii oder Posleiujati- luiig Acht Silbe» kosten >L Psge. Inserate sur die Montag». Anmmer «der nach einem gesltoge die PcüUeile 30 P,ge. Dresden, 1877. Neueste Teltftramme der „Dresdner Nachrichten." Wien, 16. December. DaS „Telcgr.Correspondenz-Burcau" meldet aus Cattaro von heute: Sicherem Vernehmen nach ist die türkische Besatzung von Antivari, welche mit dcni Fürsten von Montenegro in keine direkten Verhandlungen eintretcn will, bereit, die Uebergabe des Platzes an Oesterreich-Ungarn zu vollziehen. Locale» and Sächsische». — Die höchsten Herrschaften sind nunmehr siimmtlich von Wermsdorf hier eingetroffcn. Am Freitag kehrte I. k. H. die Prinzessin Georg nebst ihrer ältesten Tochter, ain Sonnabend Mit tag I. Al. die Königin, am spaten Abend endlich S. M. der König und Prinz Georg, l. H., zurück. Die Majestäten fuhren direkt nach ihrer Villa in Strehlen. Am Sonnabend fand in der Umgebung von Oschatz die sog. „Rathüjagd" statt, welche der Stadtrath von Oschatz Seiner Majestät dem König gab. Die hohen Herrschaften nahmen nach Beendigung der Nathöjagd im „Gasthose zum Löwen" das Iagdessen ein. Gestern Mittag, nachdem Se. Majestät aus Strehlen in die Stadt gekommen war und dem Gottesdienste bci- gewohnt hatte, erfolgten die in unserer letzten „lummer erwähnten telephonischen Experimente aus seinem Arbcits - Kabinet, das mit der Central«Telegraphenstation dirett verbunden worden war. — Erbebliche Schwierigkeiten verursacht der 2. Kammer die geschäftliche Behandlung der EI n l o m m e n st c u e r. Man ist noch nicht darüber schlüssig geworden, ob sic an eine speeielle Deputation ober an den all lim: zu verstärkende» Finanz, ausschub gewiesen werben soll. Deshalb ist die Bcschlusjiassung hierüber bereits 3 Mal von der Tagesordnung abgesetzt worden. Was aber die sachliche Erledigung terPorlagc selbst anlangt, so gewinnt die Ansicht, als werden die Rcgicrungövorschläge im groljcn Ganzen durchgehen, immee mehr Beden. Ata» erkennt in denselben eine gerechte Berücksichtigung der Interessen sowohl der lanobanireibendcn, als ber gcwcrbslcihlgcn Bevölkerung. el»c unparteiische Vermittlung her beiderseitigen Interessen. Einzelne Ne'ormvorschläge, wie das Auigeben der Stcuersimpla und ihre Ersetzung durch tcsle Abschätzungen, die Einschätzung tcr untcrsicn Klanen nach grösieren Gruppen u. dcrgl. zeigen die glückliche Hanb des Praitilcrs. Auch die Ermäffigung der Grundsteuer aus 4 Pf. wirb von den meisten Abgeordneten bewilligt. Die spccinsch-ländlichen Abgeordneten werden aus Einführung einer Vermögenssteuer dringe». Abg. Richter-Tharandt arbeitet an einer grösseren, man sagt einstüntlgcn Rede. ES stellt also in den nächsten Tagen eine gewaltige Redeschlacht über den Interessen- lamps zwilchen Landbau und Intcressenbctrieb bevor. — Eine die Gemütbcr und — Geldsäckcl nuscrcr zahlreichen städtischen Subalternbeamte» schon lange ticsbe- nihrcnde Frage Ist hoffentlich gestern znm Auötraz gekommen. Die subalternen Rathsbeamten traten nämlich gestern Vormittag in Meinholb'ö Sälen zu einer Vcriammlung zusammen, um zu den ibncn vom Ltadtralhc unterbreitete». Ihre Pensieuokasscnvcr- vältnlsse betreffenden Vorschlägen Stellung zu nehmen. Entgegen irühcren Ansichten hat sich der Rath ncuerdingö entschlossen, seinen Beamten annehmbarere Vorschläge zu mache». Diese aeben im Wcientllchcii bgbin, raff den Bcamlcn daö, was sic seit dem In- iritttrctcn der rcv. Stättcordiiung von 1874 a» zu viel bezahlt haben an Pcmionökasienbciirägcn. thciiö tuBaar jetztzurückerstchlct. thciis innerhalb der nächsten Jahre durch Nichtcutrichtung der zu zihlendeu Pemiousbeiträge erlassen werde» soll. Die große Mehrheit der RathSbeamtcn scheint sich mit diesem Auöwege zu befreunden: nur die alteren und ältesten RathSbcamtcn finden, das, sie bierbci zu kurz wegiämcn. Gestern sollte nun cndgiillg über die Rathsvorschläge adgcstimmt werden. Es wäre sehr zu wünschen, taff diese peinliche Angelegenheit sich nicht noch in das Iabr dcü Heils 1878 hlnübcrschlcppt. — W cihnachten. Weitere Vorschläge kür W eihnachtScin- käusc lassen wir hier tolgen: Welch ei» weites Feit sür Einkäuic, sür Geschenke aller Art bieten die Galanterie-, Leder-, Spiel- u. Nadlcr- lr'aarcnhaiidliiiigcn. Hunderter- und Tauicnbcrlcl sinket sich da und wen» Jemand, wie ticü ja ui» bic Weihnachtszeit so überaus häufig vortommt, an die peinliche Frage gelangt, was schenke ich nun Dem oder Diesem, io lenke er seine Schritte in eines der nachgcnannten Geschälte und ganz gcwiff findet er da etwas Pas sendes. Schönes, gleichviel ob er iür Kinder oder für Erwachsene cinkauicn will. Da sind die Geschärte von A. Müller, Pra geritraffe 37; Hermann Hcybe, Aimenttraffe 6 — zugleich prächtiges Puppenlagcr —; Ernst Zschcile, Schcffclstraffe, hier findet man ganz besonders auch groffc Auswahl i» echtem ralmigolb: Ketten, Ringe, AlcdalllvnS. ebenso Spiclwaarcn rc. Die Firma: Lindncr n.T Ittel, Fabrik eiserner Aiöbel und do. Lurussachcn, ZabnSgasse Sir. 29, hält ebenso praktische alö elegante Artikel ticlcS Genres. L6cr Haus- unb Küchen-Geräthe u. s. w. sucht, rer findet in dem wahrhast trefflich assorttrtcn Lagern der Gebrüder 6: der st ein, Hofliefe ranten, Altmartt 12 und der Gebrüder Wagner, Landhauö- slraffe 7, alles nur Denkbare ganz untadclhait und zu alle» Preisen, auch alle aus diese», Gebiete erschienenen Neuerungen. AlS etwas ganz Neues möchten wir auch die kirnst-und geschmack vollen Lampenschirme empichlen. die Indem bekannten Galantcrle- Geschäst von H. Blumen ff en g e k, Schloffstraffe, in groffcr Auswahl vorhanden sind. Ein Besuch I» dem großen Spiel- waarcnsabrik-Lager Wilsdrnsrer st raffe 44 unb groffc Brübergasle 4 kEingang im Hause der Dresdner Bank), sowie in dem Holz- und Spiclwaarenlager vonOökar Vogcl, Wallstraffe tm Portikus, setzt ln Verwunderung über die billigen Prelle zu denen die hübschest erzgcbirgischcn Sviclwaaren w. abgegeben werben können. Ebenso möchten wir das Geschäft in gleicher Branche von W. DIctz. Pillnltzci straffe. Ecke der CircuS- straffe, dringend empfehlen. Bet Splelwaarcnlagcrn kommt man unwillkührlich auf Puppenlager und da ist nun die Firma A. Fllnzer mit Ihrem Dovpelgcschäit Fretberarr- platz 24 lmd Rampescheslraße 16 gewiß ein durch Reichhaltigkeit unb Solidität hervorragendes. Wer hübsche Kinder« und Damen, garderobe sucht, der findet solche belFranzHerlg, Weber, aaste 23. geschmackvoll und zu den möglichst billigsten Preisen. Alles ln Filz von Schuhen, Stiefeln, Pantoffeln rc. sür Jung uub Al», wollene Waaren, Flanell. LamaS, neben den eleganten Velour- und Brüsseler Teppichen findet man höchst preiSwürdlg lei Ernst Schöne lLagcr von Speclalttäten iür die Schuh- abrikation) am See 23; nicht weit davon, am See 34. ladet auch die Eartonnagen- rc. Fabrik von Gottschald zu Einkäufen ein; namentlich finden sich hier die mannigfachste» Muster von Militär, j Utensilien sür die Knaben vor. DieHut-u.FIlzschuhsabrikvonO.! Köderl ing, Freibcrgerstr. 8. bietet i» ihrer Branche auch taüBcste. ^ 2» einem verhältniffmäbiz kleinen Laden, Secstraße Nr. 16. drei-! lei die Ehocoladen-Fabrik von Frische aus Leivzig i Inhaber ber hiesigen Firma: Schn!ze> eine Fülle von Süffigkciten aus. Alle Vorzüge biene den Leipzigern wohlbekannten 6hocolade» werben hier auch den DrcSbncrn geboten, Reinheit und Uuvcr- iälsct'tbcit, sowie leine Würze. Wenden sich dleie Zuckeriachen porzugöiveise an den Geschmacks- m.b Geruchösinn, io hofft das Seilen- und Wachögeschäit von Lou > ö Gut h in an» > Schloff- straffe Nr.2ö, Pragersteaffe Nr.34 u»bPaukilcrstraffc:>!r. 16) die Gccuchönervc» aui'ö Angciiebmste durch ihre lieblichen Parfü merien i» Anspruch zu nehmen. Düstet schon cin Wachostock auS reinem Bienenhonig erquickend, so reizen die Parfümerien, aus den elegantesten EluiS heraus, tk Geruchsnerven aus daü Ver- iührerischeslc. — Daff die Eonditorei und Fcinbäckerel des Herrn R o Gert Bester in der Wstodrufterstraffe ihrer seinen und preiowürdigcn Kuchcnwaare» wegen sich namentlich in der Damenwelt der grösste» Beliebtheit enreut. ist eine bekannte Thatjachc. Äla- nientlich aber steigert sich die Fregucnz dieses Gescstasto in der Weihnachtszeit. In unzählbaren Masse» entquillt Den nie er kaltenden Bcsterschcn Backöicn die Elite der Sultanin Rosinen- unb Mandclstolleii, der Aristokratie der Mohnttollen, die durch elegante Eartons in groffcr Hoitoilette cricheincilden Königotaiel- kuchen, die Krone aller Lebkuchen w.. um hinauoznzlehen in alle Welt unb zu laben die Bewohner der Residenz, dcd platten Lan des. ja auch auffer Deutschlands Grenze» so manche Zunge zu erquicken, die nicht unsere Sprache spricht. Solchem ruhlqen. unser Renommee stets steigernden Gewcrbflciff ist unsere Vater stadt Dresden nur zu Danke verpflichtet. — Gute Sprüche sind auch von Nutzen, wenn sie rechtzeitig porgcbracht werden. In der Nabe von E h e m n i tz verfolgte der Waidwärter B. schon längere Zeit ein kicuies Mädchen, weiches, wie er wusste, Holzdicberei trico, sich aber Immer ihm zu entziehen wusste. Neulich fand er das Kind und dieses im höchsten Schrecken fiel in die Knie unv betete laut: ..Komm Herr Iestiü sei linier Gast, Segne waö Du beschecrct hast." Das rührle den graue» Walkman» und er licff daö Kind mit einer Verwarnung lausen. — Ganz in unserer Nähe stcgetirte» längere Zeit ungestört Höhlenmenschen, die doch aus Mitteleuropa wenigstens längst verschwunden sein sollen. Im Walte, unfern deS Dorieo Nie »schütz, in einer Höhle, hatten sich zwei iungc Männer auS Bautzen cinquartirt und da cö nicht gut ist, baff der Mensch allein sei, auch noch zwei junge Frauen mit zu sich genommen und hier lebten bieie Vier wie stör der Zeit der Sünbfluth von Jagd und Fischerei. Sie legten ve» Hirschen und stieben und sonstigem Wild Schlingen - es sind bis 70 aus einem gelegt worden — und ihre Beute war sehr reichlich. In der Höhle waltete» die beite» Frauen und kochten und schmorten in einem großen Kessel das Wild und wenn es genügend hergcricsttet war. dann ver zehrten cS die vier Höblcinnenschen einträchtig milsammen. Namentlich das Pachtrcvier deS Gcheimraths AmiShauvtnianliS von Salza ward sehr hcimgciucht. DaS Sonderbarste ist. taff in der Umgegend das Hödlcnlcben gar kein Gebeimniff gewesen sein soll; es habe sjch aber Jedermann gestuchtet. Anzeige zu machen. - Eine 38jährige Fabrikarbeiterin in N o n n eb u r g gab kürzlich vor, eine Verwandle in Frietrlchödain besuchen zu wollen und »ahm ihren jüngsten 7 Jahre alten Sohn mit. Am Badcr- tclcste angelangt, erklärte sie ihrem Sohn, mir imn ins Wasser springen zu wollen, woraus der Kleine natürlich bitterlich weint und sich sträubt, aber trotzdem von der Mutter mit i»ö Wasser gerissen wird. Ein Gebirnschlag tödicte die Frau, während der Knabe wieder ans Land gelangte. — Oeitentliche Ger > chtösitzn » gen. AlS am frühe» Morgen des 20. September d. I. der L8jähr1ge, bcl dein Fuhr werksbcsitzcr Hcimann „au der Eibe 2l" domicilirente Pterkc knccht — oder, wenn mau elncn edlere» Ausdruck gebrauchen will — Noffwärter Kauliuff mit seinem Eollegcn Sturz bie ersten Strahlen der Morgeinenne begrüßt und Beide den Schlaf des Gerechten cbc» beendet batten, l cmerktcii sie soiort, daff ihnen ein schlimmer Streich gespielt werdcn war. Der Eritcrc sah sich nämlich vergeblich nach icincn Stiesel» »m und konnte sich durch aus nicht »>it dem Gcdantcn vertraut machen, taff die zwei dastehenden Fragmcnie von desolaten FuffbcklcidimgSsiücken sein Eigentdum gewesen sei» sollte». Er sann eben über das Unerklärliche der Situation grollend nach, alö Eollcgc Sturz plötz Ich mich zu brummen auring, nachdem er vergeblich im Pierdettalle »ach seinem erst kurz vorder gekauften Ueberzicber gefahndet hatte, der weder an dem Orte hing, wo er Abends bin- gchangcn war, »och sonst in- und außerhalb der Stallreglon ent deckt werben konnte. Niemand wußte cö genauer, wo die ver mißte» Obickte hingclonuncn waren. a!S der 21jährige, aus Bauden gebürtige Handarbeiter Emil Richard Krctzlctnnae, ein kriminell »och unbescholtencr, aber zweimal polizeilich bestrafter Jüngling, der heule u»tcr ber Anklage des schweren Dieb stahls vor dem SchöffengcrichtShos unter dem Vorsitze des Herrn Assessor Siel» erscheint. K. war früher als Staliarbeiler beim OmnivnS-Verein und dann alö Kulschcr thätig gewesen, privatisirtc aber In der letzten Zeit nothgedrimgcn, da er Arbeit nicht erhalte» halte. Am 10. Septcmdcr schlich rr sich und zwar, wie er behauptet, l» der Absicht, cl» Nachtquartier zu erhalten, vor Thorschluff in daö Hcimann'sche Gehöft, bcz. den Hoiranm ein, verbarg sich dann, bis vollständige Ruhe herrschte und machte sichs hierauf in dem Futterkasten eines BrrtwagenS und schließ lich, well eö etwas kühl war, in dem Pfcrdcstali, wo er bis gegen Morgen kampirlc, bequem. Ebe er aut dem üblichen Wege un bemerkt das Grundstück wieder verließ, nahm er von den erwähnten Stiesel» unb dem Ucbcrzieher Besitz. Seine eigenen SUckel ließ er alö ..Ersatz" zurück. Hieraus machte Krctzschmar eine Fußpartie in die Halle'sche Gegend und nach seiner Rück kehr am 5. November wurde er i» der Wohnung seines Vaterü verhaltet. Die Ansicht deS Gerichts, daß K. gleich In her Absicht zu stehlen. in das H'sche Grundstück elngcschllchen sei, bekämpite der Angeklagte mit dem Hinweis, er sei zur kritischer» Zeit obdachlos gewesen und habe sich nicht zu seinem Vater getraut; der Gc- Grünberg saß eines Abends mit seinem Freunde Göttlich Leinert in der Schänke beim Glase Bier. Die Unterhaltung nahm nach und nach einen ziemlich erregte» Charakter an. denn nicht nur bie Worte wie „L—sack" und „Spitzbube" entquollen dem Sprachorgan des erzürnte» Bäckermeisters, sondern auch die drohende Bemerkung: „Ich schmeiße „Licbchcii" iso uainirr Kratzsch gewöhnlich seinen Freund Gottllebi die Töpfchen an den Kops, daß die Zähne in den HalS stiegen!" inußle Leinert mit anhöre», sotaff er schließlich Grund genug zuin Klagen batte und seine angegriffene Ehre durch eine vom Gerichtsamt Rateberg zu« erkannte Strafe sür K. von zusammen 27 M. sür gerächt fand. Der Prlvataugeklagte erhob ohne Erfolg Einspruch. - Rosalic vcrehel. Schate in Gruna. die Eheirau des Produktenhänblero Earl August Schate, will durchaus nicht zugebc». taff sie an einem Maiiage b. I. iür 40 Pi. Branntwein verlaust hatte, obwohl eine Gcuchinigung zum Schankbetricb nicht vorhanden war. Der Herr Gemeintcvcrsland war sofort mit einer Straf- Verfügung von 40 M. bei der Hand, wogegen Rosalie w. Wider« pruch erhob und auf gerichtliche Entscheidung autrug. Trotz ihres motivirten Leugneno blieb eö bei einer Bestrafung, doch warb bie Sache vom Gericht milder anlgesaßt und nuraui lttM. Strafe erkannt. - Antonie verehcl. Mathcs erhob ettolgloö das Rechtsmittel deS Einspruches, nachdem sie wegen Beseitigung ab- gepfändeter Geqenstciudc zu I Woche Gesänaniß verurthcllt wor den war. Die übrigens betauclnöwerthe Frau erzählt, daß ihr höchst leichtsinniger. jetzt lranker Mann eine Menge Schulden gemacht unb sie in ihrer Noch keinen anderen Ausweg gesunde» habe, alö sich a» den aus Antrag eines Gläubigers ihres Mannes abgepiäiidctcn Sachen im Tarwcrtbc von 453 M. zum Theil z» vergreisen, um den Familienunterhalt zu beschaffen. Herr Staats anwalt Brückner beantragte »lit Eri'clg Bestätigung der den Um ständen angemessene» milden Strafe. — Tagesordnung der 2. Kammer. Montag ve» 17. December. Mittags 12 Uhr. AllgemeineVorberathung über daö König!. Teeret, den Stand der wegen der Verunreinigung der fiicffcnden Wässer veranstalteten Erörterungen bctr. Schluff- berachung über de» Bericht, das König!. Dccret, eine Abänderung des Gesekes über Ablösungen und Gemcinheitstheilungen vom 17. Marz 1832 bcir. Schluffberathung über de» Bericht, das König!. Dccret, dic Studircnten aus der Universität Leipzig betr. — Angekündigte Gerichts-Verhandlungen Heute Vormittag 0Uhr Hauplverhaudlung wider den vormaligen BetricbStelegraphisien jetzt Expedient Ferdinand Netnhold Trub« ner a»S Obersachienburg wegen Unterschlagung unb Betrugs. — Witterunns.lveobachrannam 16.Tecdr..Mitt. 1 Uhr Barometerstand nach OScarBösolt (Wallsir. 19): 766 Millimeter tteit gest. I I M. gei.). - Veränderlich. — Tbermometrograpb nach Reaumur: 3',2» Wärme. Differenz von gestern zu heute 3"; nie drigste Temper. 2"W., höchste Temper. 5"W. — DieSchloß- tburmlal'ne zeigte Süd-West-Wind. — Himmel: trübe. - «idbSbe inDre»»«,. Ur.Decbr.. MItt.: 112 Eent.unterO. — Ai>I»r«aSer«icse» uus der 1Sq>. Elvslicmiireckc bei ciuciu Waiieestaude vou Ivk Clmlr uillcr 0 am Drcadiicr Pcttkl: Strecke Cchäiia-Schattdau WOiL.. Sckandav- Nalheii I0Ü I5-. Ra,t,e:i>Piil„t!> III t!„ Piiittitz-Drcadcu lAlbcrrbrvckq) N3 C„ Dresden Alberitnückc! ti- Meidc» lEilcnbalm-Ärllcke- «6 S, Mtißcii-NicsL IW C„ Ricia» o.'ttSemreine 113 crenliniklcr. äom ILuNstiu 6er voutLEiivv LeevuiLv in U»wburg bstruL äiv ,m 1"». l>ec-f!Niber um 9 lolir ^lor^ous: NI°>I. 7L0,3 LW EllU Vt0llt6Ul0v -h 37! «IUI «»iiki -k 0.0 v «IUI ^Vl»ol - l.O 7Ü-.-.0 v sUIl VolkLvlo» S.6 76'st.2 5 ,-LV still bitlirivs - 0.1 779.7 s 8 loicdt. btzdscl»1 7,6 "ff 770.» t-w lwlb ded?) -h 0.1 i 776.5 0 c>.o -s 77U.Ä tVsw Ivicdl 6.4 766.6 >v ».tINVllf'I» tu,»,»,«»!.«) L.5 770.1 >v iuük«8iL l.» 7«>ü.5 >v l-edbelit") 2.« 8 still ^'vlckl - 1.2 Ol 766.4 soa solnvuct» 0.'. 777» Z Ikiclil. Nt'I'Sl 1.9 7138 lsiotit, 1.0 7 7.',4 sclinllcd - l.-i 774.1 5 w - - -'.2 773.7 S87V niüssiL vi'issix tvoNiix - - 0.4 76'.'..'» v' 8>v ds-Ivciil >») 0.1 e: sUU U--I«i"> - - 1.6 770.2 - - 772 k s >v selnv.ffoli - - '2.'. . . 771..' >V8tV lvielit, I.i Vd 6 Uspriruv^li . . 9t. kstorvburg. Lloslillu . . . dorlc .... vrü»t .... Uslävr. . . , 8M ltvmduris. . . 8>vjiivlituväs . Xolil'ukri.ALser. ülomol.... ?ari3 .... Oroi«I6 . . , Kliiloruks . . >VisttkLl1ou . . Lnssol ... ^lüvelltzn... liviprix . . . ttorüu.... N'ien .... Vreiillu . . . i) 8es rulii§. üseglln^; niüski^, L-sg^iing Isüdt. Dundt,^ ^.iclitsrost. o) Leegunir Isickt. Ölivstix. vtt lre^vu. 8cdr«J unll tiexon. ^uelimlttngs ") Graupeln. ^-) v 6«r >Vi tt.v ru n kk. in xtii'/-Lviopa ist äos Kurolovtpr mit risnliicd ruliixoni. Idsilveiss vivästillsm >Vekter ^ustiegsu, besonder« «l-oilr iu »tN'l 6ou tlieüorlttHfisi», n» nor r^selivr kirromotsrluli, äor mit. stürnplgckom. vurmsm Üü6iviol1 unei über nn r!er 1r!un69 sin^stret-eo, iüsst trot/.öem nneii Iür kontraIsnrus'ri n».r riii^er» sVsttcr srivirrTvv. öei /ioutileti xlsi'.li- bll'it-oriüc'rt 'I'eml>enlturvertuHLlli8St'n j-t, «!us Vottor in Dovl-hoiilllnü suc!» iieuls ver- linüeil'.c'd, iioitor, violillei» rioblip un<> ank 8orl.um re,';nori«cii mit. Ivivlitem 6"ivt11vr. ln 8ü66sutLeütar.ä tmt. 8.üv<esutt slllttsolnnliei». in Llüueiien rß'tioiuiiiUä^« Kcimevslurm. ^ussieiitvL kür üiv vLeirston 43 Z^vvävn in 1) v u t so di L v 6. Im Uorüvn: /nnKttlipt vorünciorüi'lis vioilllcii vediiLv ^Vittsrnvx. 6nvn von >Vest nu':ti Ost forl5« Iirvitenä Eintritt, umviiixtn. ivürmsrea etter». Iw Lüden: LuI.iL», r-iem- tick iivitors Will-runx mit. ioicbtoa I'röütov. -77^--- .- " zu bezeichnen, batz Dieb nicht erwischt habe, „denn sonst würde er Ihn tobtgeschlaarn baden." Der mitbestovlene Sturz, welcher Kretzschmar kannte, giedt an, batz Letzterer solort Nachtquartier erhalten hätte, wenn er lK.) ln dieser Absicht zu tbm gekommen sei. Den gestohlenen Ueberzicber hatte Kretschmar alöbald aus dem Altmarkte für 1 Tblr. verklopst. Herr Staatsanwalt Rrlche-Eisenstuck kezweifcste die angebliche Absicht deS Angeklagten, trat jedoch in gewohnter humaner Welse einer anderen Ansicht im Sinne Kretschmar'ö nicht entgegen. Herr Adv. Fränzcl alö Verthelbiger fand Gelegen heit, seine Beredtsamkett in wirkungsvollster Form zu Gunsten seines Dtfendenven zu verwenden. Da» Erkenntnis) lautete auf 2 Monate Gefängnis,. — Der Bäckermeister Emil Kratzsch in Attitlleton. -j- Die vorgestern Abend im M annSfcldtlchen Sin- sonie-Conccrt gespielte Musik aus Kretschmer s „Heinrich der Löwe" iVorspiel, Ballet und Triumphmarsch) fand auch hier sehr beifällige Auinabme; die allerliebste Manbolinata und das Finale dcö BallctS, in welchem Walzer und Tarantella neben einander erklingen, wurden stürmisch lla crmo verlangt. Dagegen warb von einem Theil des Publikums beitig nach der Ouvertüre vcs Russen TschoikowSkv zu „Romeo und Julia" gezischt, während der andere Theil lebhaft applaudirte. Abgesehen davon, ob und wie dieses Tonwerk zu der Empfindung dcuHöcer spricht, das Eine ist wohl nicht zu verkennen, daß es or ginell im in strumentalen Theiie ist und eine tüchtige musikalische Schulung verräth. Freilich lässt bic ununterbrochene Düsterkeit unb Weh- Viel ist auch "rieht, i zu lang; sie spielt netto 2S Minuten. ^ Eine vom hiesigen pädagogischen Vereine zur Auswahl von Jugendschrlsten nledergesetzte Commission empfiehlt folgende Festgeschenke,al»:Bilberbücher. Spiele, Be. schäftigungö mittel: Lcgespiele von MaucrSberger ln Glauchau (für Kinder von 4-6 Jahren), Farbenwürlel uilt Co- lorirnetzcn von dems. (6—10). KInderlcben von I. Sturm u. L. Richter, 2 Bd. ü 3M. (5-6), Iäde, HSslein im Kraut 2,50M. (4-6), Blüthgen u. Flinzer, Schclmcnsplcgel 6M. (ü-6>, Zäh ler. Robinsons Tblcrbube 4.50 M. 15-6). Pletsch, Stillvergnügt 4.50 M. (5-6,. ders. Wle's Im Hause geht 3M. (5-6), Lausch, der deutsch. Kinder LiebllnaSbüchcr ü Bb. 0.40 (6-8». Rri-
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