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Dresdner Nachrichten : 14.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-14
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.04.1879
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«.IsNa, sr!>» U Uhr t» ltl MarieilUrxkc M. N-on» »«mrulthrri« vtrrteUdhr- »ln»tl.«u««kni >0PI»e. 34000 Si»l. Nllr dt» »Ü4»a»e ,Ui,r- " l»»dt»r «»nulcrtht» »Ich« sich »te >e»«tt»» nicht »erdtndli». nkriten-Rnnah», ttrt»! cho»I»«»«t» «»» e»i»Hambm -»,—. —«»I leiptii. Wien, La«Iur,, »ranksuel a. vk., «La- Den. — L«»d« ch ch». h, granttun a. M. — Vure«u^ d.-«In*«itli»n» h»nt".— N»,»», »»Olt«, »^Uer ck c«. «n«,rt»? r-rrrms-iie ^ sich » p po > V«., SankgesotiLN, ^^tilnDiüti-, 14. xs^onüb. <1.8^>orerx. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschüstsverkehr. Lörsenbericht, ^remdenliste. Mttredactrur: vr. La»« Druck und Eiaentbum der Herausgeber: Berantwottl. Redakteur: »ür da- Feulll.: Ltepned st in Dre-de« Helnrleti I»«tilvnlt in Dre-dea. o- u. Vorlcnut »!kr8t»>t8pLpIsr«, pf»nMI«fe. /Hot!«» et6 >u«»d-1 Iiwb aller6oupooii. UueotusItI.0ontrol»6>.-r V«eloo»ung aller^Vertk-! papiers. XIIo« auck aus drieflieliem >V^e vamjollLtells kÜr VVeoltLsl.^ KMeeile »rchrn »«»«. »irap >» » « «».» Uhr «l>»»ii»mme«. Vonntii»» »U MM»,« »» Udr. I, Neustadl nur an Machen- «agen: große »losteraasse Nr. s bl« Nachm. 4 llhr. — Der Raum einer ein lhalligen Petlljeile tollet IL Plgc. vlngesandt die Keile 8-) Psg». Etne Garauiie tur da» »ochsiiaglge Erscheinen trr Inserate wird nicht gegeben. >u«wäriige Annoncen- illvsirage oon un« unbe kannten Firmen und Per sonen inseriicn wlr nur gegen PraiillmcranV»- Zahlung durch Brics- rnarten oder Poj!rin«dl!- iuna. Acht Silben lauen Ib Plae. Inserate slir dt« Montag« - Nunnncr »der nach einem Fesnage dte veliizeltc L0 Psgc. ' HtVIpklpfpsH lilr 1,1«,' ^er LSniler, liille, 8pitren. Lolileier, llsmenitoagoii, lttan- »ok«"«». «iiaolivn, Nvtius, Lolilelsen, Oravattea. klorgenliauden, Karben, vrepes, Karen. Silllge vrei e. l Nr.1vt.24.JMg. 1879. WitterungsauSsichtm: Vorwiegend bedeckt, kühl, gelegentlich Niederschläge. Tresse». Moiitag.lt April. Dresden, 14. April. — Anläßlich deS silbernen HochzeitS-JubiläumS des Lster- ttichischen Kaiscrpaareö wird sich Se. Mai. König Albert nach Wien begeben. Da uniereo Königs Geburtstag <23. April» in die Zell tes Wiener Auienthalto fällt, so findet diesmal keine Pa- rade statt. - Noch vor seinen kurzen Osterferien hat der Bundcörath die beiden Gesetze genebmigt. nach welchen die B rau in aIz - Steuer verdoppelt und eine andere Erbebungöart dieser Bier- sleucr etntreten soll. Malzsurrogate sind verboten. Zuwider handlungen werden mit Strafen von 30 bis l5>X) Mark belegt. Defraudationen haben eine Strafe des vierfachen Betrags der vorenthaltcnen Abgabe oder eine Geldstrafe von 50 bis zu 3000 Mark zur Folge. Außerdem giebtö noch Ordnungsstrafen, nicht unter 30 und bis zu 300 Mark. Endlich bleibt daneben noch das Strafgesetzbuch anwendbar. Ausführliche Bestimmungen regeln den Besitz und die Beschaffenheit von Malzmühlen, die Bier- und Essigbereitung, die Steuerkontrolc und Steuererhebung. Das Gesetz soll am t. Juli 1880 ln Kraft treten. - Dte hiesige köntgl. Münze hat. wie die meisten anderen Münzstätten in Deutschland, bekanntlich schon seit längerer Zeit alles Prägen von Rcichömünzen eingestellt. Zn einiger Zeit aber dürfte wieder etwas Arbeit kommen. Beiin BundeSratbc ist nämlich beantragt worden, durch die verschiedenen Münzanstalten 50,<>00 Ni. in Kronen (Zehnmarkstücke) auöprägen zu lassen. BiSber sind nämlich für l,255.51 >4,580 M. in Doppelkronen und nur 27,060,145 in Kronen ausgeprägt. Die Doppeikronen aber sind für den Verkehr des täglichen Lebens weniger geeignet, die Mehrheit der Bevölkerung bedient sich lieber des Zehnmarkstücks. ES fehlt an Mittelmünzen um so mebr. als seit dem l. Mai 1877 biö Ende Februar d. I. rund 247.000.tNX) M. an Eln- thalerstücken dem Verkehr entzogen und eingeschmolzen worden sind. — KapitänSchwenken, der pflichttreue und muthigc Füb, eer teruntergegangenen„Pommerania'.Hit nach der Katastrophe, die sein altcö Lchils betroffen, nunmehr bie erste Reise nactMmerika auf dem Hamburzcr Dampier „Silesta" ausgeiührt. Er traf mit Schiff, Mannichaft und Passagieren wohlbehalten in New.Uork :in und wurde dort von den Behörden m t vielen Ovationen empfangen, ein Beweis, baß auch jenseits des Oceans wie hier im Vater andc bas Vertrauen zu dem wackcrn Seefahrer nicht er- schüt e.t ist. Ucber dte Zell der Osterfeier wurde seit Mitte des zweiten Jahrhunderts zwischen der abendländischen und morgen- ländlichen Kirche der heftigste Streit, bekannt unter dein Namen ONerstreit geführt, der erst auf dem Conctl zu Nicäa beigelegt und wo entsprechend der Ansicht der abendländischen Kirche fest gesetzt wurde, baß das Osterfest an einem und demselben Sonn tage gefeiert werden solle und zwar stets an dem Sonn tage nach dem Vollmonde der Frühlingstag und Nacht gleiche. .Da zur Bestimmung deö Osterfestes, nach welchem sich alle anderen beweglichen Festtage richten, die Früh- lingsnachtglciche beständig als aui den 21. März fallend ange nommen wird, so bewegt sich der Ostcrtermtn zwischen dem 22. März und dem 25. April. Am frühesten fällt Ostern, wenn der erste FrühlIngSvoUmond auf den 2t. März trifft und dieser gerate ein Sonnabend ist, weil dann der dem Ostcrmonde zu nächst folgende Sonntag schon aut den 22. März fällt, ein sel tener Fall, der zuletzt im Jahre I8i8 stattgeiunden hat und erst im Jahre 2285 wicderkehren wird. Am spätesten dagegen ist Ostern, wenn am Tage vor der Frühlingöuachtglciche, also den 20. März, gerade der Vollmond war. Ter erste Vollmond nach der FrühlingSnachtgleiche fällt dann nach 20 Tagen au! den 18. April und Ist dieser nun ein Sonntag, so kann Ostern erst 8 Tage darauf, also erst auf den 25. April fallen, wie dies in unserem Jahrhundert nur im Jahre >886 geschehen wird. Während stich übrigens die katholische und evangelische Kirche für immer über den Tag der Feier geeinigt haben, feiert die griechische, die noch beute nach dem alten Jultanischen Kalender zählt, ihr Osterfest 12 Tage später, indem ihre Zeitrechnung gegen die unselige um 12 Tage unterschieden ist. — Der alte Winter steht noch ungebrochen da, noch vermochte ihn nicht der zane Knabe Frühling definitiv in die Berge zu bannen, wo er bekanntlich in den Regionen ew gen SchnecS lahrauö jahrein sein eisiges Regiment fübrr. Schade, daß wir diese Erfahrung am Oster morgen machen mußten; daS sind keine Ostern, wie sie im Buche, im Goethe'schen „Faust", stehen. Um 4 Uhr ertönten von dem stolzen Kasernopol iS her drei don nernde Kanonenschi>ge, worauf der Glocken eberner Mund den Anbruch de- VuftrstebungS'esirS verkündete. Und alS die Glocken schwiegen, da erklang, wie eine liebliche ReminiScenz auS frovbe- wegter Jugendzeit, feierliche Musik, ln welche sich festlicher Cboralge'ang mischte, vom Kreuztburme herab in die nebelver- schieierte Morgenluft hinaus. Luther S trutzigeü Protestlied „Ein teste Burg ist unser Gott" schloß die Ntusikainsübrung vom Tburme. Dann gegen 6 Uhr durchzogen die Reveillen mit klin gendem Spiel und Trommelklang die Straßen der Neu- und Altstadt, gefolgt von einem Trupp srübwacher Musiksck'wärmer, die bet Reveillen und Paraden nickst fehlen und wenn'S Bauer- iungen regnet. Die Oster- bez. Plappcr-Wasser holenden „Jung frauen" wa en dagegen diesmal nur sporadisch an den Elb- und Prteßnitzu'ern vertreten. - DieStürme und das Schneegestöber, untrrwelche unsere Gegend leitet, bat sich über einen großen Thetl Mittel- EuropaS erstreckt. Prlvatbricle auö klimatischen Kurorten der Schweiz und Südtnroiö klagen über die Rauhheit der Witterung; im Kanal verspätete sich die englische Post seit einige» Tagen fast regelmäßig, ebenfalls ln Folge von Schneetreiben und Stürmen. - Heute hält derMäniiergesangverelnEtchenkranzielnen letzten Famtlienabend in Braun'S Hotel ab, wobei sich ein Eon- certmaler prodaclrcn wird. Auf dem BcrlinerBahnhofe hält beute der Asrika- retsende Reichmann ein Dresdner Kind, einen Vortrag über seine 15säbrigen Reisen in Afrika und Asien, der gewiß manches voch- interessante bieten wird. DaS Concer - und Balletablissement zum GambrtnuS lLbbtauerstraße) hat neuerdings sein Inneres wesentlich verschö nert und bat Herr Maler Linke den geräumigen Saal ganz be sonders lein gemalt, so daß gestern Herr Restaurateur Menzel durch die »eierlichen Klänge des Schlibert'schcn Pionnier-Mulik- chorS die Eröfsnungb-Festlichkelt begehen konnte. Dte Brauerei batte hierzu ein ganz feines Bier hcrauögesteckt, daS Gambri- nuS-Salvatorbier. dessen Güte mit dem sonstigen Comfort deö Etablissement sich vortheilhast vereinigte. . — Für sparsame Hausfrauen hat Herr Johannes Dorschan < FreibergerPlatz l eine Sendung feinster böhmischer Butter kommen lasten und zwar ca. 2<>o Centncr, welche er -um Preise von 00—05 Pf. daS Pfund reißend absetzt. ES werden diese Sorten sogar gern in Braunschwelg, in den Pro- vio»eu Hannover und Weilialen. »citweilia auck, In London, nament lich alö Kochbuttcr «alö Tafelbutter ist sic etwas bitter) gern gekauft. — Ein hiesiger UntrriuchuiigSgcsangener versuchte am S onn- abenv sein Heil in schleuniger Flucht, wurde jecock) als bald am der Landhauostraße ergriffen und soiorl wieder seinem gegenwärtigen Allste zugciührt. Leider hatte ein Unterbeamter bet dem allerdings erfolgreichen Verlache den Flüchtling auizu- haltcn, das Unglück, von dem Ausreißer umgerisicn zu werden und beim gemeinsmncn Sturze sich aus einem Arme die Kugel auszuialien. — Alö am l l. d. der Leipziger Postzug Abends 8 Uhr den Leioniger Bahnbot eben verlassen hatte, erllstgte plötzlich in un mittelbarster Nähe der L0i0»iot!vc eine starke Detonation. Wahrichcinltch haben Frcvlerhände irgend einen Explosivstoff am die Schienen gelegt, damit der Zug verunglücken tollte. — Das Amobaso in der N te b e rl ö ßn i tz e r Cham- pagnersabrik ist nach allen Regeln der Kunst verlausen. Die von Gerichtswegen zum Feuertore verunhcilte» Korke, Etiquetten unb Prägcmasclstnen prasselten bald in Flammen aus; auch wurden gegen 200 Champagnerstaschen entkorkt und deren mit französischer Firma gestempelte Korke verbrannt. Eine Probe des so vorzeitig enttestelten prickelnden Nasses eraab die ausgezeichneten Eigenschaften deS sächsischen Fabrikats. Mit der Vernichtung jener ungehörigen Stempel unbEtigmtten dürsten für die Nietcrlößnitzcr Cbampagneriabrik nunmehr bessere Tage angebrochen sein. Sie hat den Preis ihrcö lieblichen Fabrikats erbeblich herabgesetzt; sic verkamt jetzt unter ihrer eigenen Firma die Flasche Mvusseur i. Qualität tür 2 Nt. 75. die 2. Oualltät für bloße 2 M. Diese Prelöreduktien bat ihr erheblichen Absatz zugciübrt. An der ferneren Produktion moussirender Weine ist die ganze Lößnltz mehr oder weniger bctbctligt. Die Cbampag- neriabrik ist der stärkste Abnehmer der aut dem Rebcngelänbe der Lößnitz, Meißens und der Berge von Möschwitz bis Pillnitz wach senden Trauben. Das Eingeben jener Fabrik würbe aut die Rentabilität der Weinbcrgögrundstücke des ganzen Elbtbals die empfindlichste Rückwirkung äußern. Die Fabrik arbeitet nach einem französischen Rezepte, daS ihr Gebeimniß ist, ganz n^h der in der Champagne üblichen Art: durch lange Eriahrung knnit sie die besten Wrinlagen und die so wechselnden Eigenschaften ihrer Trauben; bei der großen Sorgfalt im Ankauie der Trauben, beS CognacS, Zuckers u. s. w.. durch die Gewistenbaitigkeit bei der Fabrikation unb sorglichen Pflege ihres WctncS ist sic in den Ltanv geietzt, ein dem irailjösischen Champagner nahezu eben bürtiges Produkt zu liefern. Hoffentlich kommt ihr baö Vertrauen deö Publikums mehr wie seither emgegen! Mancher denkt: es muß französischer Champagner lein, waö er seinen Gästen vorletzt - sonst gNt er alö Knicker! Wenn man an allen den Stellen, wo man ein warmes Herz «ür die vaterländische Industrie besitzt, deren Produkte den ausländischen vorziehen würde, kann würde auch für d e ganze Loßnitz künftig ein erheblicher Auf. schwung zu hoffen sein. — Seit dem l. März ist in dem benachbarten Böhmen kein weiterer Ausdruck, von Rinderpest vorgekomincn. io baß zu erwarten sieht, die Seuche werte bald ihrem Erlöschen cntgegen- gchcn. was Im Jnlcreise namentlich der Grenzbewohner recht sehr zu wünschen ist. - Sogar die Kunst kann durch die Rinderpest empfindlich beeinträchtigt werten. Kürzlich wurden wegen der Rinderpest einer in Dobna seit März spiklendc», sich allgemeinen BettanS erlleuenden Thcatergcsclttchast die Vontcllniigon innerhalb eines großen DZtriktcS von AmtSwcgcn bis am Weilcrcö verbeten. ?ämmtliche Städte unb Ortschaften, mit denen die Direktton für die nächste Zeit ein mebrwöchcnttlchcS Spiel vereinbart batte, waren derselben vlötzltch verschlossen, die anderen Kreise, in denen sie konzessionirt. nur mit ganz unvcrbäitiiißmäspgcn Koste» zu er reichen und io blieb ibr nichts Anderes übrig, a s aus unbestimmte Zeit die Vorstellungen zu unterbrechen. Endlich nack, ziemlich beträchtlicher Paule, die viel Sorge über die kleine schaar brachte, ist in ebeino nachsichtiger a!S bnmancr Welle von der Krciohauptiiianni'chait die Erlanbniß crthcilt worden, die Vor stellungen in Dobna wieder zu ,rösinc». — In der Kirche zu R e i n b v l d S ha i n ist neulich aut un- ermitteite Weise die Altarbekiridung total verbrannt. — In der S talling sck cn Fabrik im benachbarten Pieschen hat am Donnerstage ein Brand stattgeiunden, der indes, gelöscht werden konnte, noch bevor er größere Dimensionen ange nommen batte. — Das bem Maurer Köhler gehörige HauS zu IlbcrS - bort bei Frankenverg ist in der Nacht zum l2. b. M. nieder- gebrannt. - Der Handarbeiter Wolf auS ReIck, enan bei Frauen stein. im Volkömunte „Brückenwolt" geheißen, wurde die,er Tage verbattet. weil er am Sonnabend vor 8 Tagen zwölf Bäume an der Frauenstcln-Dippoldiöwaltaer Chaussee demollrt hatte. — Am Dienstag hat sich ein Einwohner von Cunners dorf bei Löbau die Kchle durchgeschnitten, worauf er an Ver blutung starb. Freude, so heißt der Selbstmörder, batte bereits zwei Tage vorher versucht, sich durch Messerstiche in den Halb zu tödien. — Der Knecht Thümmler auö Zwickau ist am 12. d. von seinem Geschirre, einem schwer beladenen Steinwagen. überfahren worden. Wahrscheinlich ist er auS der Schoßkellc gefallen. Er wurde noch lebend nach bem Krankenbause geschafft. — Oesientllche Gerichtssitzungen. Gottlob Tal- kenberger. Hantarbciier in Pieschen, nahm zwar kein Holz vom Fichtenstamme, sondern nur eine Parile dürrer Klelernästc im Wcrthe von 10 Ps. auö dem Drckdnrr Forstrevier mit nach Haust, wozu er allrrdlngS kein Reckst batte »nd deshalb den be gangenen Mißgriff, alias Forstdlebttabl oder Holzentwendiing. mit 2 Tagen Gefängniß sühnen muß. — Christiane verchel. Küntziier gen. Güntzel in Döhlen „vergaß" zunächst 0 M. und später 27 M.. zwei ihr anvertraute Geltbciräge. an den Ge- metnbrvorftanb abzuliestrn unb ebenso unterschlug die Dome 5 M.. weiche zur Bezahlung jür baS Färben zweier Röcke dienen sollten. Dadurch verwirkte sie auf Grund von K246deS R.«Str.- G.-B. 8 Wochen Gefängniß und war das von ihr eingewendete Rechtsmittel ebne Eriolg. —Ter Fabrikarbeiter Ludwig Schütter ln Unterweißlg und dessen Genosse Ernst Wilhelm Gasch müssen sich trotz ihres erhobenen Einspruchs gefallen lassen, weaen Körperverletzung je 4 Wochen zu sitzen unh außerdem noch r 60 M. gemeinsam zu basten. — Der Einspruch In Kiagsachcn ermann Langboi'S bler wegen Röthigung fiel auS, während rer inspruck, gegen den Droschkenkutscher Hermann Lori gch im verhandelt wurde. Emilie verehrt. Hahn in Potschappel muß ihr schamloses Gebabren — sie entblöste, um ihrer Entrüstung gegen Jemand Ausdruck zu geben, auf öffentlicher Straf e einen Tbeil ihres Körpers - mit 8 Tagen Halt sühnen. — Christiane vcrw. Opitz In Kunucrödork war erstinstanzlich wegen Bedrohung zu lO M. Strafe und Erstattung der Kosten verurtbeiit. Ibr Klnivruck, vermehrte nur bie Kosten. — Der WirtblchastSbesttzer Moritz Zick unke in Grumbach soll sich am 22. Ott v. I. in der Woh nung tes Gutsbcs. Teichmann dahin ausgesprochen haben, Adolph Dietrick, l dcrKläger »sei ein Lümmel unter, Z..werbe denselben einmal durchprügeln. Zschunte, der im Widerspruch hiermit behauptet, er habe sich nur im Allgemeinen dahin ausgesprochen, daß Der jenige ein Lümmel sei, welcher ihn buhte, war erstinstanzlich zu 10 Ni. Strafe vcrurihcilt, winde jedoch vom Gericht strallrei ge sprochen. - Der Droschkenkuischer Julius Raici kc war nach den beeideten Aussagen eines seiner Kollegen für schuldig erachtet worben, zur Millclnaclstöceit I» eine langsam fahrende Droschke zu bem Zwecke elngesiicgen zu ic n, um von der 2>jährigen In sassin, dem Dienstmädchen Müller, die Erlanbniß zum Miital rcn zu erhalten, Wege» groben Uniugo erkannte der Eincelrichtcr aus I Woche Halt und hatte bereits aus Gruub des von R. er hobenen Einspruches ein Termin statlgesunden, der jedoch aus Antrag beS Verthcidigerö behu'S wellcrer Erörterungen und eid licher Vernehmung der Hauptzeugin heute vertagt wurde. Tic Letztere war inzwischen iwn Dresden nach ihrer fernen Heimath übergesiete.t- Von der großen Wichtigkeit der starken Vclbrcilung einer Zeitung zeugt nun »cwiß der Umstand, baß der Vater der Müller aus de» in dem schlesischen Städtchen starkgcleirne» „Dresdner Nachrlchtcn" bez. aus dem Referate über die vertagte Sitzung den Grund der Vertagung ccsubt und nach Rücksprache mit seiner Tochter schleu nigst de» Sachwalter R'ö brieflich bcnachrichtigle, daß Naschte zur kritischen Zeit keineswegs das Juucrc der Droschic betteten habe. Die Müller wurde später vereidet und im neuen Termin wurde Raschke nach der überzeugenden Vcrtheidiguug deS Herrn Advokat Lederer nur des Unfugs im gcrmgcrcu Erste insofern für schuldig erachtet, als er den Schlag zu einer so uugcwöhu- lichcu Zeit geöffnet unb in etwas zweideutiger Welle die Ni. um die Erlanbniß zum Mittahren gewagt hatte. Die Haittiraie kam daher in Wegtall und an deren Stelle eine Geidilrate von 10 M. — Friedrich Becker und Benjamin Schmidt verklagte» sich gegenseitig wegen Schimpireden, wurden aber Beide klagwei gesprochen unb je mit einem Bündel Kosten bedacht, Schmidt „appellirte", erreichte aber damit nur den finanziellen Nachtveil, daß er auch zur Zahlung der zweitinstanzlichen Kosten verurtheiit wurde. - Witterungv-!veovatlie«nfl am 13. April. Nlltt.l Uhr. Barometerstand n. OScar Bösoit (Wallslr. 10>: 754 Millimeter (seit gestern 1 Mm. ges.l. - In Aussicht: Wind. Regen.— Tbermometrograph n. Rcaumur: 4«W. — Differenz von gest. zu heute 2 : - niedr. Tcmperak. 2 , höchste Temp. 4«W. — Die Schloßtburmfahne zeigte Nordost-Wind.- Himmeli: trübe. — Elbbösiein Dresden. 13.April. MItt.: 22Lenr.über o TilsleSgesckitcüte. Deutsches Reich. DaS Bureau deö ReichötagS wird jetzt förmlich mit Anfragen bestürmt, ob die -Molive zu der Zolilarif- vorlage unb den anderen Lteuergcsctzcn vom Bimdcoralbc noch n>cht cingegangen seien. Die Fragesteller können nur erfahren, daß bis zur Stunde das RcichStagsbureau diese Lache» noch nicht erhalten habe. Die Motive zum Zolltarif durften nicht vor acht Tagen dem Reichstage zugchen. Tie in der Tarlikommissiou zu den einzelnen Positionen abgegebenen MajoritätS- und Mino- ritätSvotcn werben in den Motiven i» abgekürzter Form er scheinen, dagegen wird der allgemeinen Betrachtung ein größerer Raum, als im Kommisiioubberichte, cingeräumt werken. Bei dieser Sachlage, wo acht Tage nach der Vertagung des Reichs tags die Mitglieder weder bie Motive zum Tarife, »och die Ta- batstcucrvorlage mit Motiven und die anderen Steuergcsctzc cmpiangen haben, muß bas Gebabren der offiziösen Pecsie um so wunderbarer unb auffälliger erscheinen. Was sollen denn die Lamcnlatiomn und Anklagen, daß cS der Mehrheit deö Reichs tags nur aui Verzettelung und Verschleppung aniomme, wenn die Mitglieder beute noch nick t in den Besitz der Motive zum Zolltarif gelangt sind, reffen Studium doch nur an der Hand der Begründung der einzelnen Poiitloncn Werth hat? Gesetzt, der Reichstag hätte dem Wunsche deö Reichskanzler entsprochen und seine Sitzungen bis in die Mitte derCbarwvche ausgedehnt, so wäre er gar nicht i» der Lage gewesen, eine erste Lesung der Tariivorlage vornehmen zu können, da eben deren Begründung kehlt. Man laste also die Anklagen bei Seile, oder richte die selben an eine ankere Adresse. Die Eivil Nation macht Fortschritte! Das größte Geschütz war bi» vor Kurzem k!e im Jahre 1867 aus der Pariser Ausstellung befindliche Stablkauone rcn Krupp, welche ein Gewicht von 5«) Tonnen oder >>><><> Ccntncr» und ein Geichvß von 500 Kilogramm batte. Dieses Geschütz ist nach Kronstadt gekommen und eine Kanone gleichen KalivcrS nach Konstanttnopcl zum Schutze beS BoöhoruS Im verflossenen Jahre nun wurde in England nach Augabcdcs Ingenieurs Fraser ei» 8»-T onnen-Geschütz auS Schmiedeisen bcrgestellt. mit welchem die englische Admiralität im Deccmbcr 1878 „miassende Proben anstelle» ließ, die alle bisherigen Leistungen übcrtroffen haben. Krupp hatte sich darau' die Aufgabe gestellt, diese Leistungen zu übcrbietcn und dieö ist Ihm auck' vollkommen gelungen. Auf seinem neuen Schießplatz in Meppen in Westfalen, dem größten der Erke, da derselbe i7,0M Meier i» der Länge und 40st«> Niet in der Breite mißt, sinh am 15. März Sck'ießprobcn mit einer neuen Rlestnstahlkanone abgehalten wmdcn, zu welchen die Ver treter aller auswärtigen Regierungen geladen waren. Krupp'S neuestes Geschütz ist zwar nickst so schwer wie die englische 80- Tonnen Kanone, denn eö wiegt nur 72 Tonnen oder l t4>> Ctr., allein eö ist bedeutend länger und hat alö Hinterlader eine stär kere Tragweite und Treffstcherbrlt. Der englische 80-Tonncn- Vorderladcr bat nämlich eine GrsamnrNängc von 27 Fuß, eine Bohrlänge von 24 Fuß und ein Kaliber von 16 Zoll. Die Krupp'sche 72-Toi>m»-HinterlabungS»-tabIkanone hat eine Ge» sammtiänge von 32 Fuß 8 Zoll, eine Bohrlänge von 28 Fuß 6 Zoll unb ein Kaliber von 40 Centtmeter oder >5"/« Zoll. Die Ladung der englischen 80-Tonnen-Kanone beträgt 450 Pfund vri-matischeS Pulver und taS Projektil wiegt 1700 Piunb. Die Ladung der Krupp-Kanone beträgt 3^5 Piund prismatisches Pul ver und da» Gewicht deS Geschosses I66>> Pfund. Nack' englischen Quellen beträgt bie Antangöaeschwinbigkcit deS englischen <«e« schosscS >560 Fuß, jene deS Kruppschen >640 Fuß crcr500Mtr. und die praktische Tragweite N.ooo Meter oder lO engl. Meilen. Würde man indeß bem Rohre eine Elevation von 40Grak geben, so würde, nack« dcm Gewährsmann des „Standard", bie neueste Krupp sche Ricienkanone 25,5«>o Meter oder 15 engl. Meilen (-- 3 deutsche Meilen) weit tragen. Rußland. Den jungen Mann, welcher daS Attentat aui ken General Drcnte cn beging, scheint die Polizei nickst auifinten zu können, wenigstens ist die Nachricht von seiner Verhaltung b>- heute nicht bestätigt. Die Nihilisten fahren inzwischen in ihrer Ari'elt fort und die Wirkung deS von ihnen verbreiteten „Schreckens" bleibt nicht aus. Der Direktor der Kanzlei der Petersburger
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