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Dresdner Nachrichten : 23.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-23
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.05.1879
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„London, 22. Mal. Unterhaus. Northcote lei noch nicht angezelgt, auf die Details der Unter» hantlungen tn der Grie« chenlrage einzugeben und die Regierung habe ihren Einfluß aukgewendet, die Pforte zu veranlassen. die Kongreßvorschläge anzu- nehmen. Tagevratt für MM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, FremdenMe. Mittedacteur: vr H«»II Für daS Feuill.: LuilHvl» zahlreiche» zahlenden - Vor einem zahlreiche» zahlenden und noch zahlreicheren Zaunpublikum unternahm gestern Nachmittag Herr Paul Helm vom Lincke'scven Babe auö seine erste Lus Nährt in Dresden. Die Füllung auö der städt. Gasleitung begann um 2 Uhr. DaS 1'ngcthüm iaht ca. 800Kbmtr. GaS (skr 250 Mk.) " »Kstchtigkeit eines Arbeiters entstand Durch Un ein Loch, das allerdings Druck und Eigenthum brr Herausgeber: »«»«tinrelt in Dresden. bald wieder sorgfältig verklebt war »«,««» »«»«i »an«. «ttalir >» d,»«d.» Uhr ««irnimmkn, Sounlai« MUIN«« 12 lNir^ I» Neustadt nur an Woche», tagen: grolie euos,ergosst Nr. S b,s Nachm. 4 M>r. — Der Noum einer rin- Uallige» PcliizcUc koirrt IL Pigc. Elngeiaudt die Zeile Psge. Eine Äaranüc j.ir dad «dchftla gifte ltrlchcin«« »er Inserate >»ird nicht gegeben. Uurweirlige Annoncen- Nuiiragc von uns und«, kannten Firmen und Per. sauen »iserireu wir nur »egen Prannnierandor Aaülnng durch Brics- «arien oder Polieiu^al,. 1»»ch Acht ?,iden lauen U Pia>. Inicralc iür ht» Monlag: Nuurmer »har »ach eenem Feueage »U Neuste»« üü -j-iue. Verantwottl. Redakteur: »«Inrt«!, I»alilenlr in DreSde«. Vs St. tn d emG ru I» b hscheu HolzschseHcrVl a s r w ir e sst ra s, e, wo er glücklich landete, ohne daßvr.K, nclhig gelabl l'atte daö Ventil zu öffnen. Bei Sonnenschein hätte ->r. K. sj-her eine größere Strecke zurückgelegt - freilich offne BallM ein acwagkco Stnä. /^8 Uhr kam der Luttscffiffcr au, dem Limie >',i cn Sstzde wieder Trotzdem war der Ballon erst eine Stunde nach der in Aussicht genommenen Zeit gestillt. Des KommandvworteS „LoSbeburitc etz nicht, denn der Ballon wollte kaum seinen Mann tragen. Hr. H. cntledigic sich seines Ueber- zichers und warf sämmtlichen Ballast gliS. Dann erst erhob sicff . ... der Ballon, nahm seinen Weg über die Elbe und fiel nach etwa! an. wo er mit Tusch und Bravo empfangen wurde. Rr.143. 24. Jichrg. 1879. Witterungsaussichten: Meist heiter, warm, Neigung zu Gewittern. Tbeil sehr dunklen und iedenialiö scffr alten Räumen binüvcr- gelegt werden in die lichten Räume keS stattlichen Wasserpaiaiö! ! — DaS goldene HochzeitSsubiläum dev Direktors der Königl. — ES liegen vielfältige Beispiele vor. das, selbst gesunde Gemäldegalerie, Prot. 1)r. JutluS Hübner, legte Kinder, in de» besten hhgicnischen Verhältnissen in Bezug au! ZeiMiiß ab von der groben Verehrung, die der Jubilar aiö Wohnung. Ernährung. Kleidung re. ausgewachsen, doch nach einem langen Schulscmcstcr matter, welker, schlaffer auslchcn. sich dann durch einen inehrwöchentlichcn Aufenthalt aus den Bergen rasch ersrtschcn und mit erneuter Krait in die Helmath und zur Schule zucückkchren. Eine solche gesundffcitögemäbe llnicr- brechung deöAlltagslcbcuo mub nun da iür noch wesentlich nützlicher, ja geboten gehalten werten, wo eben dicicö Alltagsleben der Kinder bei maugclhcister, manchmal auch bei zu kärglicher Nahrung, lall ohne Auisicht und richtige Leitung in enger, dumpfer, seuchtcr, überfüllter Wohnung, oder auch aui enger, schmutziger Straffe sich abspicit. Der Aufenthalt aus dem Lande während der Sommerierlen müffte das ganze Leben solcher armer, kränklicher Klnvcr wie ein wahrer Lichtstrahl durchbreche» und erwärmen. Der gemeinnützige Verein in Dresden beabsichtigt nun, die Lebenövcrhältnlsse solcher armer Kinder wenigstens zeitweise in dieser Richtung umzugcsialtcn, indem eine Anzahl der Kränklichsten unter den ärmeren braven Schulkindern während der Sommerierten in gesunde Wald- und Berglust versetzt werte» soll, wo sie säst den ganzen Tag über tm Freien ihre körperlichen Kräfte üben, eine gute kräftige, wenn auch einfache Kost gcnieffcn und Tag Hunderte von Herren und Damen zählender Zug mit Wind, und Nackt unter Aufsicht eines väterliche Sorge übenden Lehrers lichtern von dem Biasewitzer Waldpark auö zur Damvliähre sich befinden sollen. Nach den hierüber in Frankfurt a. M. be reits gemachten üuffertt günstigen Erfahrungen mit solchen Kin- derkolonicn dari man mit Bestimmtheit hoffe», taff in wenigen Wochen solches Lcbcnö durch kräftigeren Stoffwechsel eine Stärk ung der Konstitution, gröffcre Witerstandöiäblgkeit und Zunahme des Körpergewichts bei diesen Kindern erzielt und zugleich in sittlicher und erziehlicher Begehung ein günstiger Einfluff aui die Kinder geübt wird. Gerade in letzterer Richtung hat sich in Frankfurt das erfreuliche Resultat ergeben, taff ein solcher Lanb- auicnthalt namentlich auch der Verwilderung und Unbotmäßig- kcit cntgcgenwirkt, welche während der Ferien gerne cmpvr- wuchcrt und nach Wiederbeginn der- Unterrichts den Lehrern schäner entgegenlritt und iür die erste Zeit viel zu schaffen macht. ES ist deshalb dieses Unternehmen des gemeinnützigen Vereins in Dresden mit Freute zu begrüben und dürfte demselben auch die Unterstützung aller Dericnigen zu wünschen sein, die ein warmes Herz iür das Wohl und Wehe armer kränklicher Kinder besitzen. — Die Saison tn Bad Eist er ist eröffnet: am 15 Mai verkündete vom Brunnenberge auö der erste Choral der Hili'schcn Badekapclle den Anbruch der Zeit, für welche sich die Kgl.Bate- direktivn wie die einzelnen LoglrhauSbcsitzcr fleißig gerüstet haben. Die Badecinrichtungen selbst genießen weit und breit als niustcr halte ein großes Renommee. Eine Besichtigung derselben ergab trotzdem noch manche kleinen praktischen Fortschritte. Die Zu leitung der kohlensäurcbaltlgcn Qucllwasser erfolgt so zweck mäßig, daß der oder die Badende wie mit Perlen übersäet selbst nach langem Verweilen in der Wanne diese verläßt. Wie man ches junge Weiblcln, dem die Mutter Natur die Erfüllung süßester -voffnuiigen versagen zu wollen schien, hat Bad Elster, seinen heilkräftigen Bäder» und seiner Kleiernadelluft die Er- fförung ihrer geheimsten Wünsche zu verdanken! Wie mancher Gichtbrüchigc bat in den kräftigen Moorbädern von Elster den freien Gebrauch seiner Glieder wieder gciundcn! Früher stand guter Queue, sorgende Stelle gegeben: „Man solle sich das Elstcrbab in dem Ruie „thcuer zu sein". Die>e Zeit liegt seitenS der Städte rühren, damit daö Unselige, waS jetzt bc- > längst hinter unö. Zunächst ist eine große Zahl Neubaulen ent schlossen wirb, binnen wenigen Jahren wieder zerstört und ^ standen, vor Allem aber tragen die LogiSmicthcn jetzt den vcr- hinweggeiegt werde." Man nndet darin eine unverblümte Aui. i änderten Verhältnissen Rechnung. Man logirt, speist und badet sorderung zur Auflehnung gegen die Rcichstagsbeschlüsse, das! in Elster lange nicht so thcuer wie in gewissen böhmischen „Welt- Jnoscldiühren der Partlkuiar-Jntereffcn gegen die höchste Reichs-! bädern". Gerade jetzt, wo die Witterung noch nicht so weit vor- N . . _ , . .., , — Dresden, 23. Mai. DaS goldene HochzeitSjubiläum dev Direktors der König!, »emäldegalerle, Prot. 1)r. Jul tuS Hübner, legte ZeWtz'iß ab von der groben Verehrung, die der Jubilar aiö Mcnich wie Künstler augemein genießt. Von Düstcidors war sein Schwager, sein RIchtungö- und K unstgenosse Proi. Bende- mann herbeigecllt; zahllos waren die Telegramme, mündlichen und schriititchcn Glückwünsche und die Blumcnspcnben, die in der reizenden Weinbergs-Villa zuiainincnströmten. welche Pros. Hüb ner mit seiner würdigen Gattin und der Familie seit nunmehr 40 Jahren tn Lvschwitz bewohnt. DaS Jubelpaar wurde am Morgen der Mittwoch durch den Gesang eines Hhnmuo geweckt, den die Künstlerin Clara Schumann eigens sür diesen Ehrentag bcö Ihr eng befreundeten Hübner'schen Ehepaars komponirt hatte und den einige junge Damen vortrugen Dann erschienen Abgeord nete aller künstlerischen Korporationen. Der Verein älterer Schüler Hübucc'ö überreichte ihm einen kostbaren Pokal. Die Siaatsministcr v. Nostitz und Dr. v. Gerber aberbrachten ihm Namens c-r. Mai. des Königs Albert die höhere Klasse des AibrechlSortens, dessen Lomtpur 2. Kl. der Jubilar bereits ist. Eine Menge Kunstgerätve und Kunstwerke aller Art wurden von Freunden des Hauses und Künstlern von nah und lern gespendet. Am Abende be»vegte sich ein mehrere Hunderte von Herren und Damen zählender Zug mit Wtnv. lichtern von dem Biasewitzer Waldpark auö zur Dampttahre und, übergesetzt aus daö Loschwitzcr User, den schauder- yast engen Stadtweg hinan zur Hübner'schen Villa, um ccm Jubelpaare eine Serenade zu bringen. Den Hauptstamm stellte die hiesige Kunsigenoffenschast und der Maicrverein .Mappe"; viele Verehrer Hübner'ö hatten sich angcschiosien. Professor Stmonsoh » feierte in von Begeisterung eingegebencn edlen Worten daö Jubelpaar, die Anwesenden stimmten kräftig » das Hoch aui dasselbe ein. Nun dielt Or. Hübner eine irische Dankcörcbe. „Dank sei nichts alö Liede, als ein Echo, ein Wider schein der Liede." Der beglückte Greis zählte nun behaglich alle Sic Ehren und Liebcöbcweise aus, die idm und seiner treuen Gattin zu The« geworben, wellte besonders bei dem Beweise der Huld seines geiiebten Lanvesherrn und den Beweisen der Shm- pathie der Künstler. Es sei doch daö höchste Streben Derer, die eine Anerkennung suchen, zuerst und zuletzt von seinen Fach genossen anerkannt zu werden. Er habe tn seinem Berufe und Amt immerbar sich bestrebt, zur Ehre der deutschen Kunst zu wirken und er glaube sein Leben nicht verloren zu haben. Andere würden ivm folgen und ihn ersetzen -- die Kunst sei unsterblich. Er schloß mit Wünschen und einem Hoch aus deutsche Kunst. ocutscheS Kunstleben und daraus, baß man in Dresden pflegen möge die ernste, sitftiche, ruhige und bedachte Kunst! (Auch die heitere, bewegliche, vorwärts strebende und moderne Leibcn- schaitcn künstlerisch wiberspicgelnde Kunst hat ihre Berechtigung.) Nachdem ein verstärktes Quartett „DaS ist der Tag des Herrn" vorgctragcn und ein Hoch aui die Familie deö Jubilars auoge- bracht war, setzte sich der Festzug nach dem Parkbotcl zurück in Bewegung, Eririschungcn, von geschäftigen Dienern angevoten, kaum berührend. ES wurden nun der Loschwitzcr Bevölkerung, die zu Massen in dem Hohlwege stand, Bier und Maibowle von der Dienerschaft reichlich offerirt. — Den Hauptansloß in der Forckenbeck'schcn Rede beim Banket des StädtetagS in Berlin bat. so berichtet man uns auö guter Quelle, folgende Stelle gegeben: „Man solle sich Autorität. Dieses Auftreten Forckenbeck'o hat umsomehr Er- bitterung erregt, da man nicht offne Grund der Ansicht ist, der Oberbürgermeister von Berlin solle zunächst vor seiner eigenen Thüre kehren, denn wichtiger alö ein kleiner Zoll aus Getreide sei cö iür daS verzehrende Publikum, daß eö richtiges Maß und Gewicht bekomme; in Berlin aber seien alle Biergläier un- geaicht, die Bäcker verkauften bas Brod nicht nach dem Gewicht, sondern nach dem bloßen Ansehen; Maß- und Gewichtörevisionen bei Fleischern und Kaufleuten kämen sehr selten vor; Milch und, Butter werbe unkontrolirt in Bezug aus ihre Beschaffenheit ver- j Forstvcrcin kauft und die Nahrungsmtttelveriälschung und der Schwindel werde unter den Augen der Stadtbehörde geradezu schamlos betrieben. — Das Schicksal unseres BargerbospttalS bars als ein allgemein »nterelsirenveS wohl angesehen werden, weshalb bler nochmal» beS diesbezüglichen Zusammentritts mehrerer Stadt- verordneten in der letzten öffentlichen Sitzung gedacht sei. Wer die städtischen Verhältnisse nur einigermaßen verfolgt ffat, wird wissen, baß in Sachen dieses Hospltalö bisher eigentlich gar nichts geleistet wurde. Man nahm eben allgemein an, baß da» Errichten: eine» würdigen HoipitaibaueS nicht preisire. Ein Blick aus die mensehensecundllchen Operationen Geschichte des Hoipitalbauiondö lehrt bleS; 184l warb die Idee zur Gründung eine» solchen angeregt, 1849 war endlich soviel Kapital zusammen, daß an Unterbringung einiger alter Bürger in dazu erbötigen Familien gedacht werden konnte und von da an bi» jetzt — also 30 Jahre lang — warb nicht» Hervorragendes gethan, um daS Kapital rasch zu mehren; rS bat sich somit lang, sam vergrößert, ist aber noch immer nicht auf der Höhe angelangt, aus die eö, wenn das neue Comltee nur einigermaßen resolut ist, bald gebracht sein wirb, da, wenn die vielen wohlhabenden und wohlwätigen Menschen In Dresden, die immer da sinh, wenn eö Gemeinnütziges zu heben gilt, nur erst sehen, baß eS Ernst mit einem Baue wirb, ihr Scherslein gern beitragen werden. 1872 ward zwar daö Plauert'sche HauS mit hübschem Garten am Hobcnthalplatz Nr. 10, unmittelbar neben der Hohenthal schen Anstalt, mit welcher daS Bürgerhospltal von 1852 bis Ende 1872 assimlltrt wurde, angekauft und dte Zahl der Stellen warb vor läufig aus 20 dort festgestellt, aber — daS Alles ist doch noch kein wirkliches, Dresden» Bürgerschaft entsprechendes Bürgerbospltal! DaS Comitee. welches sich behüt« Förderung der Bürgerhospltal« Angelegenbeit im Schooße de» Stabtverorbneten-KolleglumS ge bildet hat, hat bel den Herren Kaufmann Schlüter (Firma Pever u. Lo. Nachts Scheffelstraße :i6. und Kürichnermelster ' ' ssergafse 24. Listen zur ZutrittSerklärung au«. Unberufen, ln welcher ein betreffenden Fond zu der nvthlgen Zdre aulgckaucht. ei n« vcuer u. wo. veaantt «vcvenrliiran! Burkhard, Schössergaffe 24. List gelegt und wird eine Versammlung Weg gefunden werden soll, den bet« Höhe zu bringen. Unter Anderem ist die Idee aulg. .... mal ein großes öffentliches Fett, etwa ähnlich bemAlbcrtverein« feste zu veranstalten. Bezüglich der Erwerbung deö an der Elbe gelegenen MllltärhospItalS behuiö der Verlegung deö Bürger- best italS dahin sind bereit» von der Wohlthätigkeitö-Deputation Erkundigungen Ungezogen worden, die indessen insofern kein günstiges Resultat ergeben haben, alö daö Gebäude vom FiSkuS zu seinen Zwecken verwandt werden soll. ES wird mögllchcr- »Uie da» kgl. Ftnanzmlnistrrium au» dem gegenwärtigen, zum geschritten ist. bietet die geschützte Lage deö Elsterbadcö einen höchst angenehme» Aufenthalt. Schon sind eine Anzahl Bade gäste Ungetroffen und ergehen sich in den herrlichen, sauber ge pflegte» Promenaden; daö LUekabinct hat sich reichlich assortirt, die Kvlonaden biete» einen unerschöpflichen Waarenbazar und die Bademädchen baden die Kupscrwannen so vlitzeblauk geputzt, daß eö eine Freude ist, in das perlende Staff zu steigen. AIS Steilheit verdient Erwähnung, baß ein Lokal zur Avffallung katholischen GotteodiciislcS beschafft ist und daß der sächsische Forstvcrcin am 27.-29. Mai seine 25. Iaffreoversammlung in Elster halten wird. So lieb den Elstcranern der Anblick des grünen Tuches sein wirb - wenn es den allerhöchsten und höchsten Herrschaften möglich wäre, auch einmal ln dem vaterländischen Bad Elster einige Zeit Aufenthalt zu nehmen, so würben sie diele Huld unendlich dankbar auinchinen. — Die diesjährigen Schießübungen der sächsischen Artillerie werden «n Zeithatn vom >l. Juni vis 2. August abgehalten. — Wie' ö unsere Wucherer treiben! Junge Leute von guter Familie, namentlich von wohlhabenden Eltern, stellen den Wucherern bekanntlich ein sehr großes Material für ihre menschenfreundlichen Operationen. Jugendlicher Leichtsinn, Un- erfahrrnheit im praktischen Leben und Unbekanntschcstr mit den Folgen einer nur einmaligen Bekanntschaft mit den Wucherern erleichtern denselben ungemein das AuSschlachten ihrer Qpscr. ES kommt meist nur daraus an. daß ein junger, vielleicht in augenblicklicher Verlegenheit befindlicher oder zu Verschwendung geneigter junger Mensch nur einmal in Beziehungen zu einem Wuchtrer trat — dann umgarnt der Cravattcnsabrlkant sein Opier so fest, daß eö nicht mehr von ihm loökommt. Bietet sich kein Anlaß, so schafft ihn ein solcher Wucherer aus künstlichem Wege. Er stellt sich in seiner Wohnung ein und bittet, ihm alte Kleider zu verkaufen. Er zahlt dafür einen so hohen Preis, daß der Ver- käuser überzeugt ist. erhöbe eö mit einem streng soliden Geschäfts mann zu th»n; der Wucherer hat daö Vertrauen bcö von Ihm zu Bewuchernden gewonnen und ein Wort giebt das andere, ein Darlehn wird offerirt, angenommen und die Mauö sitzt in der Falle. Oder: der Wucherer schickt unaufgefordert einem jungen Mann aus guter Familie, sagen wir beispielsweise einem Offizier, ganz unerbetrn und wildfremd ein Kistchen mit feinen Cigarren und legt Ihm alS Darleben von Freundeshand einen Hun- dert-Markschein drauf. Augenblicklich ist der junge Mann in Geldverlegenheit, jene Summe kommt ihm gerade recht zu paffe zu irgend einer Ausgabe — er ist leichtsinnig genug, sich der Summe zu bedienen, ober die Cigarren zu rauchen — nach einiger Zelt stellt sich der Geldmann persönlich ein und bittet um Zurückgabe seiner Sendung. Ist bicS augenblicklich nicht mög lich, nun, so genügt ja ein Wechlelchen. Der Anfang ist gemacht und daS Ende kommt mit Schrecken später. Mitunter erlebt freilich der Wucherer auch eine arge Enttäuschung. So ffat einer dieser Biedermänner, der jüngst wegen eines anderen Vergebens vom Gericht ziemlich scharf angesehen worden ist, vor einiger Zeit bet einer Militärperlon, die tngvischen natürlich kassirt worden Dresden. Freitug, 23 Mai. machen ließ, war die, daß derselbe ihm die Civiltlcidcr abkauitc. die er nicht mehr nöthig hatte, weil er sich der Militar-Carriere widmen wollte. — In der Nacht zur Himmelfahrt ist die Elbe iasi ebenso schnell gefallen, wie sie vorher gewachsen ist, zunächst um Me ter, und daö genügt, um den Damvftchiffeii daa Landen au den iiiundirten Stationen, und dem Publikum daö Begehen lco Elb- wcgeo nach Lvschwitz zu gestatten. — Unter Vorsitz des Herrn Advocat 4»r. Rob. Schmitt und im Beisein von 1>I Aklionären mit 1184 Allicn und gieilwicl Stimmen wurde vorgestern Nachmittag eine außcrordcinliä cGe neralversammlung der A k t i e n b ra u e re i G a mbri » u S ab- gchalten. Eö hantelte sich lediglich um Reduktion dca Attien- Kapitals durch Rückkauf von LOO Stück eigenen Altien, welche die hiesige Firma Günther u. Rudolph der Gesellschaft zum Könne von 32,70 überlassen. und den Kaufpreis von ca. 2li,tt<>0 M. in drei jährlichen Raten sich zahlen lassen will. Durch Annahme dieser Offerte gerathe die Gesellschaft in keinerlei Verlegenheit und könne die Unterbllanz vollständig gedeckt werden. Stach einiger Debatte genehmigte die Versammlung einstimmig die Rctuction des Aktien-Kapitalö auf den Betrag von ^40,'lno SR. In 28on Aktien L 300 SR. und die daraus resultirendc Abänderung des Statuts. Zum Schluß thcille der Voriikcnde noch mit, daß im I. Semester beS gegenwärtigen BetriebSjahrcS WOutt M. verdient seien, im lautenden II. Semester ein gleicher Gewinn in Aussicht stehe und die Verwaltung in der Lage sein werte, einen aüiisli gen Rechnungsabschluß vorlegen zu können. Hicraw ianb eine Besichtigung deö Brauerei-Etabiissementö statt, die einen vcflie- tigenden Eindruck hinterließ. Die,, W1 l b e I m - A u g usta - S t i stun g " in Sachsens Militär-Vercins-Bund, welche zum Andenken an daS goldene Effejubilänin deö deutschen Kaiserpaarcö gestiftet worden ist. wächst mehr und mehr an. War doch S. SR. der König Albert der Erste, welcher eine Hobe Gründungsinmme bewilligt hatte. Nächstdem gingen bedeutende Beitrage zu diesem Zwecke von einer großen Zahl sächsischer Militär-Vereine veim Bunkcstilek- torium ein. Die Reserve-Oinzierc und die des Bcuriaubtcn- stanbes im Landwehr-Bezirk Plauen j. V. betheiiigten sich durch opferwillige Schenkung einer ansehnlichen Summe zu dieser Stiftung. Auch sollen In andere» sächsischen Omzicrskreisen Sammlungen veranstaltet werten. So wird diese Stiftung vielen nothleidenden Hintcriassenen verstorbener Soldaten Unterstützung gewähren können. — Das Publikum, welches bei dem endlich erwachten Lenz Ausflüge mit den schmucken, beciucmcn Danipsschiffcn der sächs.- böbm. Gesellschaft beabsichtigt-wie sehr ist eine solche Fahrt allen Eisenbahnen vorzuziehen! — mag sich recht Vorleben bei A ntauf von A b o n ne m e n t Sb i ll e tS an andern Verkaufsstellen alö den Haltestellen der Schiffe. Die Beamten sind streng angewiesen, aste außer Courö gesetzten AbonncnicntöbiiietS der Zwischen händler zurückzuweisen, und wen daS trifft, hat »nr Schaden und Spott. So billig, wie von unserer sächs. Gesellschaft, wird nir gend» ge>affren, und schon vei Entnahme von W Billcto tritt eine große Preisermäßigung ein. Käme man doch die BillctS an den Schalter» der Billetauvgaben und nicht von andern Geschäften. Und wenn 3 oder 4 Personen an der Aparcilic warten unk zur Bastei oder Porsbcrg wollen, so finden fic stets Reisegefährten, die sich an der Entnahme eines Abonncmenkhacketchcns bcthei- lige». Für ankere als an dein Schalter gelöste BistetS über nimmt dlc Direktion keine Garantie und mit Siecht strebt sie dem schädigenden Zwischenhandel entgegen. - Warnung. In der Restauration von Franz am Jüden- hos wurde am Mittwoch Abend gegen 9 Uhr einem Gaste ein tast neuer schwarzbraun n.graumclirter Sommerüberzichcr nebst Filzbut mit chamoisfarbcncm Futter in einem unbewachten Augenblicke gestohlen. Der ESeamoteur ist mittler Statur, schwächlicher Natur, circa 22-ü4 Jahre alt. trägt einen kleinen sä warzen Schnurrbart und war mit einem grau gezwirnten Nocke bekleidet. - Bereits am l. Juli wild die neue Fü rsien schule zu Meißen eingewciht; Se. Maj. der König hat seine Anwesen heit in Aussicht gestellt. Im Laufe der letzten Tage ist durch ruchlose Hand die Schilleriiude in Löbau zweimal beschädigt worden. Der Tbätcr ist leider noch unbekannt. - Elterlcin. 2l. Mai. Wie viele fröhliche, dankbare Gesichter gab's an dem heutigen ireundltchen Morgen zu seden! Einer Sammlung zufolge, um welche sich die Herren Pastor Hautz ln Leipnltz, Rittergutsbesitzer Reuter basclbst, sowie Bürger meister Erchcnbrccher in LelSnig u. A. hochverdient gemacht haben, konnten in der hiesigen Pfarre an 96 arme Familien, darunter 3V Mittwen. Saatkartoffeln auSgetbeilt werden. Allen lieben Spendern in der Umgegend von LeiSnig gebührt kür diesen Akt der Menschenfreundlichkeit gewiß die dankbarste Anerkennung. Daö vielfache „Vcrgclt'ö Gott!" ist auö treuem erzgebirgischen Herzen um so inniger erklungen, je rarer die köstliche Frucht in der letzten Zeit geworden und selbst für theureS Geld raum er worben werden konnle. Mag Gottes reicher Segen irrt und fort aus den fruchtbaren Gefilden deö gesegneten NlcdcrlcindeS ruben und mag die Liebe, welche nimmer cimhört, aiö festes Band Be sitzende und Arme umschlungen halten! DaS am Dienstag über Pirna und Umgegend hinweg» gezogene Gewitter hat dort einigen Schaden angerichtct; die Fcrnsprechleitung nach LIcbstatt ward momentan unbenutzbar gemacht und ein Blitz zersplitterte einen im Garten deö Restau rateur Grellmuß an der Gartcnstraße stehenden Baum. - Aus Ga iniaer Holzflur wurde am Dienstag der unge fähr 50 Jahre alte Handelsmann ClauSnltzcr ans Gamig, zuletzt In Copitz aufhältlich gewesen, erhängt aulgcftmtcn. Er Ist pcr- heirathet und hinlerläßt 5 Kinder. — Dein 72Jahre altenGärtennahrmigSauSzüglcrKaclGött lich Rößler in H i n tcrherm Sd o rs, welcher 28 I-bre daS Amt eines Kirchenvaters mit besonderer Gewissenhaft,Reit ver waltet, bat das evangelische Lanbeöconsisterinm eine Anetten- nungöurkunde durch den borkigen Herrn Pastor Kuhn zugchcn lassen. — Der Bergtagclöhner Traug. Friedrich inErbiSvorf, SO Jahre alt, bat sich im dortigen sogenannten L.ndtclche auö Schwermut!) ertränkt. — Versteigerungen in den Ger.'chköämtern am 23. Mat: Cbemni»: Karl Eduard MatheS' HciuSarund« stück in Schloßchemnitz, 12.950 M. Leipzig: Job. Friedrich Steinecke'S Bauplätze. 13.200 und 28,7t>0 M.: Johann Gottlob Petzold'S HaiiSgrundstücke in Volkmarsbort, 18,600 und l7,900 Nt. Pirna: Louise Lehnert'S Hauögrundsiück zu Bubendorf bei Wien. 23,735 M. StoIlberg: Karl Friedrich Richter s Hauögrundsiück in Oelsnitz. 3850 M. Sebnitz: Karl Gottlicb Sturm'» BaiiergutSgrundstüft In SanpSdori, 2«>,«62 M. - Am Ist, nicht weniger alö 20,OE Mark eingcbußt. Diese Summe 24. Mai: Ehcmnitz: Ehristiaii FürchtcgoktKrctzschmar ö HnnS, bat sich auS ganzklcinenPöstchcnlawinenartlgzusammengelcppert grundstüch in Gablenz. 10,300 M. Leipzig: Auguste Marie und der erste Anlaß, der Jenen die Bekanntschaft des Wucherers, Ancrewald S Grundstück zu GohliS. 2560 M.; Friederike Amalie
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