Dresdner Nachrichten : 23.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-23
- Monat1879-05
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- Dresdner Nachrichten : 23.05.1879
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kkr. I«» 8«its » — k>«it»s, ckvn »», Lisi 1810. Mbn'S Grundstück In Holzbausen. ?oo« rvk. Dresden: Friedrich Hclblg'S Hausgrnndstück in der ssteuegafse, 42.50 Radevurg: Karl Gottlob Bodcn'S HauSgrundstück i» .1 naimkori, ix.ZN M chandau: ZZarl 3°b. 500 M. Klein- August Bergmann'» Haus- und Felkarnndstück in Litittelndorl. 0400 M. Dlppol- dtSwaldc: Friedrich Wilvclm Lievsch' HauSgrundstück in WeiitichiarSoori, :<250 M. S cki w aizenbcrg: Christ. grtr. Adolph Günthers Grundstück. 7571 M. larlrt. Qeiientliche G c richtöiitz u u g e n. Deö betrüge rischen mit' emiachen Bankerottg bei. dcr Beihilfe hierzu ange- kin.it. l'a. ci, sich dcr Lererväneler vlioert'Wilhelm Altrock. desie» Brüter August Erim Altrock und Heinrich Bruno Sclicri vor dem Schöffen,^'richte zu vcrnntworteii. Erstercr, im Jahre lxll in Prenzlau .icboren mit gelernter Schuhmacher. ging später min Leocrgeicl'äst nvcr heiralhete vor 2 Jahre», wovurch er in ten Beiis einer Milglit von 12,000 Nik. kni». tic er nachmals mit in tcm hier von ivm deariliitcten Gcschästc verwendete, mit ist, wie »ei» >> Jahre jüngerer 2-ratcr, einem trotzigen und immt'crtigc» Gesclleii. noch uiivcstrair. Der Mitangeklagte Sci- »crr »lammr auö Veteran, in geicrntcr Kauimaiin, 20 Jahre alt und etcu aliö noch iinveitrast. Wilhelm Altreck etablirte sich am 15. Dklovcr IX7«> am hlciige» Platze u»ter tcr Firma „A. Allrock" als v'eterväiitler, lies,' sich ietoch nicht im '.'aütelöregnler cintragen mit tül'te nach tem sachver- laiitigcn Gulaci'tcn tnrchschnittlich einen Jahresumsatz von a. 5>».ooo Thlr. erzielt taten. Sowohl sein Bruder, als Seifert »oarcn mit i» tem Geschäft thätig unt wätrent der letztere eine» > etzveitenc» Nionatögehalt von 02 M. 50 Pf. vczvg, soll der lagere Altiock trotz »einer unlergeortnekc» Stätigkeit einen Jah- reSgetalt von 0000 N>. de» freier Station crtaltc» taten. Sin» i-ci ammt zirar 'Astihclm »Altrock. er täte mit einem Gewinn von . »> !>> Proc. gearteiiet. doch lügt ei sich ui dieser Beziehung eten'0 plump in tie Qisthe, als fei» geevrlcr Herr Bruder, da er nach ten Aiigudcn des Sachversländigcn einen toteren Gewinn a! !5 VIS 2»» Pro., nicht erzielen tonnte. Der Hauptgläubiger AllrockS. ^engc Leopold 'Trelschncider eröffiicte, tcm Hanpt- angetlagten tei Begründung von dessen Geschalt einen KiWir von einigen damenden P,'ark. sein Guttaten war jedoch im April v. Jahrcö au» ca. 50,000 M. angcivachsen und »reim B. au» Zahlung drängte, erklärte der liebenswürdige Schuldner, er werde cvent. F-allS den Eoncurs seines Geschältes veranlasic» unt rann tatin wirten, tan Brckichiicidcr gar nichts bekomme. Unter tiefe» betrotlichcn Bertaltnissen schieß B. am o. B!ai v. I. ei icn iogeiianntcii GcilundungSvcrirag mit Altroek, wonach sich tic»cc verbindlich machte, vro Monat looo N>. seiner Schuld abüuai'len und tie Frau deS Angeklaglen bürgte mit ibreni Vermögen tauir. daß binnen 5 Jahren alles bezatlt sei. Das Parier in bekanntlich geduldig unt von den Folgen des 5-crrrageö verPn'.te chretschneiter durchaus »ichtö, da die netten Brüter niittlcrwci'e in einer Weise manivulirken, die dein That beitand kcö bekiüglichen Bankerottes vollständig entspricht. Der jüngere Brüter tes sauberen GeschäftSintaberS schaffte nämlich au» besonderen Wunsch des Letzteren große Partien Leder, sowie diverse Pfant'cheine ober Verpfändungen von Leder im Betrage von l->00, I>00 und looo Mark zur kritischen dielt aus tem Geschält fort, bez. an »ich, brachte dieselbe», nachdem taö ge schäftliche Unwetter vorüber war. wieder dahin zurück mit wie- kerdolie spater das dclnmciiiche Manöver mit tein Unterschiede, daß diesmal die beiseite geschaßte" Waare in einer eigenS hierzu ermietheten Niederlage au» der Töpsergasse untergebracht unt über dieselbe von ten brüderlichen Betrügern dann weiter verfügt wurde, klm dieleö gemeine Schwindelmanöver als einen be rechtigten 'Akt tarzustellen, bemühen sich die beiten Angeklagten glauben zu machen, daß tie offenbar zum Aachtbciic Breischneidcr'o woggcschafftcn AZaaren nur als Deckung deS Gebälkes für de» I Io.br 7 Monate lang im Geschäft khälig gewesenen jüngeren Altrock in Frage zu kommen bätten und daß Letzterer daö erste Mal die Waare wieder zurückgegeden habe, um seinem Bruder wletcr aukzuhelicn. während die zweite Wegnahme der Waare zu rem Zwecke der Eladlirung LcS ornsl Slltrock criolgt sei. Die Angeklagten verwickelten sich in dieser Beziehung in eine Reihe tcr größten Widerspruche, tie Uwe belrügenschen Manipulationen genügend charaktcrlsirten. Der kausmännische Sachverständige beim Bezirksgericht lonskatirt übrigens, daß sich tie Geschäftsbücher der Firma in einer tcm rbarbei'tante tcr Anklage entsvrechenben 'Zustande boanten. Der Mitangeklagte Seifert iungirte mit sei nem bescheidenen Gehalte als ..Buchbaltcr" bei Altrock und es gewann den widrlgci! Anschein, daß auch er, außer A. dem süngereii, sich tcr Beihilfe zum betrüglicheii Bankerott schuldig gemacht habe. Herr Ltaaküauwalkscha»lsGlsiessor von Bcschwltz hielt tie i'tnklage auircchk. Die Berlheitigung ker beiten Alt^ ro.k'S führten tie Herren Iristizratb I'r. Schafirath unt Advokat Froinzel. Der Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Gerichtsrath von M'aiiaoldt verurtberlke Albert Altroek zu 2 Fahren 0 Mo naten IuchibauS und 5 Jahre» Ghrencechtsvcrluit, ('-rnst Altrock zu l Jahr .Zuchthaus und 5 Jahren Ohrenrechtsverlusl Mid Lelicrt wurte von der Anklage »reigejprochc». Witt''rungS-Lseovüchrunp am 22. Mal, Mitk. 12 Uhr. Baromekcritand n. Söcar Böiolt jWalislr. NO: 70x Psiiiiineter (»eit gestern 2 Alm. gestiegen. - In Aussicht: Schön. — Thermoinckrograpb ».Reaumur: >7 W. — Differenz von gest. zu heute io» - ! nledr.Tcmpcrat.Io r'F., höchste r.emp.20M>>W.— Die Schloktdunniabne zeigte Weit-Wind. Himmel: bewölkt. — ElbUvür in Dresden. 22. Mai. Mitt.: 7«> ZLenl. über 0. batte SScar Iustinus' einen guten Lacherioig. lustige drclaktige Stück ^cililketvtt. h kl. Im Hoitboarer der lüeuitabt , blnier ,zigeuiicr" am 2 l. Mai Auch darüber hinaus würde man das oben und tem Verfasser ein nicht nnbeteutcntes Talent zu- »preche» könnon. wenn tie Grenzen zwischen Lustspiel und Posse, zwischen Witz und Kalauer ctwoö schärier innegehalten wären. D e Prämisse» »ür Lustspiel uns P uffe sind eben grundverschieden, mit wenn auch beite Wirten vo.bcicchligr sei» mögen, so iik doch die »interne Mbchnng gvlig'i'n beiden vom Nebel. Da der Aut r gute Getanen unt Omvnntungeii hat unt oitmals zum i übichen 'Austru.l bringt, würde cs mehr Wirkung machen, wen» e» !e Technik ciffer bcvcrr»chte unt 'ich vor tcm Trivialen orten wollte, Denn tie Menge der statistische» Nebenfiguren neben nnr Weniocu, die etwas im Stück zu lhun haben, ist ein armer tilcrtaini»,! er F'hlcr, bcc rer Hauvt'ache umsomei r 1'atct, ai^ tie Veuoentung unt Bewegung dieser Marionetten Mi t geschickt gei birvr. Die vorrrctenste F-»gur ist „unser Fl enner , An einst etwas verkommener, nun reich und gutmülhig- verwcktert znrückgekchrtcr uiomade v„i^o Goltonkel. den die Liebe ^ e »»ein »onMn jinigen Blät chen bändigt und der Gelegenheit n Bienge ecbä t, in kieinstädtisch-verdumpitc Verhältnisse bessernd a reist-, etet zu bandeln an dem über».', ulecten Vater »einer co o.,ew,ihntcn Braut, um diese tann zu beirathen. Für Herrn »Dnil Schneider war daS eine prächtio.e Nolle, die er l eczbait N'G cknnpat! isch, und in dem scharfen Konflikt im zweiten Akt schluß. -a der „ Zigeuner" an der Ehrlichkeit der Liebe lencö Ma.a cus z-oeist!t'. »ml großer Gewaudtdelt gespielt hat. Daß ihm, dcr t..s rc-nrenlionelle und Unbedeutende geringscvätzk, statt Fr!n. EUmenreich Frin. Lange als Braut beigcgeben wurde, war e n gre> er Fehler tcr Siegle, zwar zog sich diese talentv 5c o'ovize mit Anmut» und sichtlichem Talent aus der Assaire: aoee ni a ein» schüchterne, zagende kleine b'lmoureuse hat der Dichter zeichnen wollen, wildern ein sehr fertiges,gcisO und wiUensitarkco, hervorra .cudes Mädchen, dessen höhere Quali täten adlest! im Staude »inv, den immerhin ungewöhnlich veran lagten „F.'genner" m »esiein und umzuwanteln. HerrZaffo. Fr! Oluinand, Hr. Bauer lenden, dem Stadttbeater ernste Konkurrenz machen. Denn fast alle jene Sänger, die in Leipzig besonder» beliebt wann, die aber im Lause der Jahre mit der dortigen Direktion in Konflikt ge- riechen, oder aus anderen Gründen sich wegtvandchn. Frau Peichka Leutncr, Frau Lissmann-Gntschbach, Frl. Mahlknecht, gerr Eugen Gura li. a. »»., dann aber auch aiivere Sänger von eiang machen mit: Herr D. Gen». Herr Winkel,nann, S. Künig, »reim, Ari. Borrö u. s. w. Die Weimartsche Hoikapclle bildet bas Orchester, Fuchs und lschoppan sind hie Dirigenten. Was Pollini i» Hamburg alö Direktor lekstet, daö gebt aus dieser Namensliste eklatant hervor. Die Oper dauert vom 6. Juni bis 0. Juli. Vom 10. bis US. Juli gattikt vanu daö Hamburger Thaiiatheatcrpersonal mit Mlttcll.E. FormeS,Mar.S. Stegeman», u. a. in. Daß der thätige Unternehmer, dcr mehrfach künstlerisch tüchtige Eonccrte leitete und den PoUini zuletzt mit der Pattl- tournee betraute, gute Geschäfte machen wird, ist kaum zu be zweifeln. Auch Herr von Hülsen, der vorgestern mit Herrn v. Straistz das Gebäude und die Bühne deö EarolatheaterS ln LeivZig genau besichtigte, svrach sich in Vieser Richtung au», da nach bei» Neubau nun auch daö Hauö an sich alö ein Muner- thcatcr gelten bürie, daö den bedeutendsten Leistungen ein gün stiges Relief gebe. e Vaucvrbeil, der vom 1. siovember ab ernannte neue Direktor ker Pariser großen Oper, ist in weiterem Sinne alö der seitherige Leiter dieses Institute». Halancier, ein Musiker von Fach. »Nicht nur bat er selbst eine Reibe Opern componlrt und sehr hübsche Ehansonö, sondern auch deutlche Künstler, die In Paris waren, rühmenseine Vertrautheit mit deutscher Musik. Alö Filn. Natalie Hctnts ch vorigen Spätherbst nach Paris kam und nede» Goiniod auch Vaurorbell aulsuchtc, um mit ihm zu studircn. kam daö Geipräcv aus Mehrst, Gluck und Mozart, und wie erstaunte die treffliche deutsche Künstlerin. olö-Hr. Vaucorbeil, da just die Musikalien nicht zur Hand waren, ihr eine Reibe deutscher Arie», auch auö Figaro, auswendig und ausöVerständ- »itzvollste am Klavier begleitete. Man tarl also bei dem neuen Machthaber dcr Pariser Oper keine Vorurtheile gegen die deutsche Musik voraussctze». ö Di. Paul Lind a u ist zur Sommerfrische in Schandau angekvmmcn lind wohnt vort in dem freundlichen Hotel Scndig. Quanter, Fri. Klinkbaunncr. Fr!. Guinand, Hr. Bauer und euva noch l'i od.o 7 klcii e Fiinrcn beleben die Scene, ovue tionskosten »vürde auch leicht daöGegenthetl errcicht werben: daö RcichStagösitziing. Berathung über dieGetreide zöl I c. Buiideskoininissar Geh. Rath 2 lcdemann fübrt auö, daß die Sätze iür Getreide nicht ganz In den Nahmen deS vor liegende» ^ariiö passen. Während überall ln dem Tarife die Tendenz bcrvortritt, die einheimische Industrie zu schützen, tritt diele Tendenz beim Getreide mehr in den Hintergrund. Trotzdem glaube» die verbündeten Regierungen, durch die Elniübrung der vorgeichlagcne» .Zollsätze eine» großen Vortheil iür tie La»d- wtrthscha't zu schaffen. Es ist eine ausfallende Thatsachr, daß Deutschland auö einem erpoctirentcn Gctrcidcstaate ein Import!- rcndcr geworden ist, und cü verlohnt sich daher wohl der Mühe, nach de» Ursachen dieser auffallenden Erscheinung zu forschen. Redner sucht nachzuwelsen, daß trotz alledem der inländische Ge treidebau den Konsum noch immer zu decken im Stande sei, baß die übrrmäßige Getreideeinfuhr sich nur dadurch erklären lasse, daß Deutschland während tcr letzten Jahre derAbsatzplatz gewor den sei iür die Uebcrproduktion deö Auölandcö auch aus dem Gebiete deö Getreidebaues. Deutschland stete unter der Herrschaft einer internationalen Preisbestimmung, tie sehr empfindlich aus den inländischen Getreidebau zurückgrcl'c. Deutschland sei der Tummelplatz dcr russischen und amerikanischen Konkurrenz ge worden, die durch den Umschwung tcr Vcrkchröverhältnisse in den letzten Jahren an Ausdehnung immer mehr zunehme. Red ner berechnet die Produktionskosten eincö EenttierS Roggen auf 7 M., während der gegenwärtige Preis nur 6 bis 7 M.pro Etr. betrage, so daß durch den Preis noch nicht einmal die Produk tionskosten gedeckt würden. Daö erkläre zur Genüge die traurige Lage der Landwirthschast. Jur Illustration dieser Notblage ver weist der Kommissar darauf, daß in den letzten 10 Jahren die Zahl der subhastirten ländlichen Grundstücke in ganz Preußen 05,170 betragen habe, so daß ungciävr 10,000 Subhasiationen aus ein Jahr entfallen. ES liegt also, sährt der Redner fort, eine KrisiS vor, der wir mit allen Mitteln zu steuern haben werben. Gelingt cs nicht, den Rückgang der Lantwirlhschast aufzubalten, findet eine weitere Entwerthung deö Grund und Bodens statt, dann, glaube ich, befinde» wir unö am Anfänge deö Endeö. bann können wir u»S auö dcr Reihe der wlrtbschastlichcn Knlturstaatcn streichen lassen und unö ruhig dem Anölande auoiieiern. Aber darin täusche man sich nicht, der Bankerott, der dann über unö hcreinbrechcn wird, der wird nicht bloö die Landwirivichatt, sondern gleichmäßig Handel, Industrie unt Landwirthschait treffen. Weiter sucht dann dcr Kommissar nachzuweüc», daß dieser Getreidesoll keineswegs den Koi'sllmenten treffen werte: die Wirkung deö GetreidezollcS ans tie Brodpreise werde keineswegs eine solche sein, wie die Freihändler glauben machen wellen. Die Brodpreise richteten sich nach ganz anderen Verhältnissen, alö nach teiiiaugeiihUcklichen Getretdeprciicn. Die Negierungen seien nicht dcr Ansicht, daß es sich bei den vorge- ichlagenen Sätzen um einen Schutzzoll iür die Landwirtbschait handelt: auch glaubten sie nicht, daß mit diesem Zoll das srcmde Getreide vollständig von tem deutschen Markt verschwinden werde, aber sie hofften, daß wenigstens die willkürliche Einsuhr stcmden Getreides in etwas eingedammt werde, iBravo rechts.» Abg, v. Lancken: Der Vorredner habe sehr richtig gesagt, die Jollsäise würden der Landwirkhschaft keinen Nutzen schaffen; er verstehe deshalb nicht, wie man auö ein und derselben Maß regel zwei verschiedene Eriolge Herletten kann. Entweder der Joll verlheuert die nothwentigsteii Lebenointttel, oder er vertheuert sie nickst: in dem enteren Falle würde die Landwirthschait einen Nutzen von kemielven haben, in dem letzteren nicht. Man sagt, die Landwilthschast sei so sehr zurllckgegaiigcn, daß sie einer Krlstö entgegengche. Die Landwirthschait sei alö solche nicht zurück- gegangc», wohl aber sei die Situation vieler Besitzer eine prekäre und zum Theil »ehr unsichere geworden. Man müsse dabei aber die logische Entwickelung tcr Landwirthschait inö Auge fassen. Die Lcbcnswei'e dcr Landwinde sei in den letzten 10 biö 20 Jahren total verändert worben, die Grundstücköpreise und tie Prcduttwnökottcn »cicn erheblich gestiegen, die Netto-Erträge aber im Ganzen dieselben geblieben. In dem Arbeltermangel, in den höheren Produktionskosten allein sei die KrisiS der Land- wlrlh'cha't zu suchen. Gegenwärtig habe aber tcr Gesundungo- proceß bereits begonnen. Nur auf tem Wege tcr Lelbsthillc habe die Lantwirthschalt Beseitigung der noch bestehenden Mängci zu erwarten. Tie Landwirthschait dürie sich nicht bloö am ten Körnerbau beschränken: man müsse den Körnerbau den- icnigcn Länkerstreckcn überlassen, deren Kultur noch nicht lenen Höberunkt erreicht hat, wie die deutsche. ES sei deshalb auch vollständig unrichtig, aus dein Nückgang des Getreideerportö auf einen Nückgang tcr Landwirthschait schließe» zu wollen. Die höhere Kultur weise Deutschland aus andere Artikel, aus die Pro duktion von Vieh, Fleisch, Wolle u. s. w. Dle Vtehpreise seien in ten letzten Jahren erheblich gestiegen; möge die Regierung nur da'ür sorgen, daß die Grenzsperre nach Rußland eine dau ernde bcklbt, damit umer Absatzgebiet. England. bieUeberzeugung gewinne, daß von Deutschlanv nur gesundes Vieh ervortirt werde liniere Landwirthschait könne nur vollständig gesunden, wenn wieder Vertrauen zu unserer politischen Lage elngetretrn ist. DieicS Vertrauen werde aber nicht lange aut sich warten lassen Angesichts der sortwäbrenben Unruhe aus allen Gebieten sei cö nur zu natürlich, daß jede Kauflust verloren gebt. Schaffe man Ruhe, dann werbe auch die Landwirthschait sich wieder kräftiger entwickeln. Eine Rückkehr ausschließlich zum Körnerbau würbe er aui ü Tieiste beklagen; durch die Verthcuerung der Produk umer Jntere-w k eßr ^ hier and da cviiodisch zu berühren Trotzdem wird 5ch das Dpuo gut und gern eine Weile im Re- perkeir halten, da der Geiammwu.dcuck heiter genug war. um die Schwächen überleben zu könne». -j- Am Mittwock verwandelte sich, nachdem wegen Herrn Erl der „Liebestrank" ausiMen mußte und erst „Freischütz" und dann „TannHäuser" intendirt war. letzterer wegen Indisposition Verhäi'tnine "verändern wollen, da» ungeheure Eingreifen in vie ke,> > r». Gucchus, in ..Figaro» Dcrt gebt es Hrn Eri besser, natürlichen Verhältnisse werde stets daö Gegentdeil herbeisübrea. und maa vossr Sonnabend Len „Liebestrank" herausbringen zu können. . , . , , . Die von Jul. Hot m a n n i» Leipng wahrend der Kunit- gewerbe.iuöste Irma unternommene Muilccrpcr im Earolatheatcr wird durch die Nähe dicicö Theaters am Aussteuungsplatze kSophienstraiie» wie nicht minder Lurch die Namen der Mstwir- Ackerland könnte sich leicht in Weideland verwandeln. Er al» Laudratv würde nie so weit geben können, seine Zustimmung zu einem Jolle zu geben, der die nothwendigsten Lebenömittel ver weilen, muß. „Ein getührlich Kunststück tstw. die Vorsehung spielen zu wollen, die Witterung. Sonne und Wind kann auch die »Negierung nicht bestimmen." Möge man noch so künstlich die i Lebhafter Beifall llnkö- Fürst Biömarck ist elngetccten.) Abg. Günther «Sachsen»: Der Vorredner möchte sich nicht nur ln den Schlösser» nach der Lage der Lanbwirthe Umsehen, sondern auch »n ten Bauerhäusern; seine Ansicht würde bann vielleicht eine Aenbcrung criabren. In Deutschland würden 25 Millionen . Heclare» /zum Getreidebau verwcuüet. Die Laubwirtbschait icl.. daö wichtigste nationale Gewerbe, denn in dem landwirtbschalt« lichen Besitze Necke et» Kapital von 1 Milliarven und fast die Hülste der Bevölkerung gehöre der Landwirtbschait an, welche daher wegen ihrer außerordentlichen Bedeutung einen ganz be sonderen Anspruch auf Berücksichtigung habe. Gegenüber den zahlreichen zersetzenden Tendenzen habe der Staat auch noch ein besonderes Interesse daran, sich diese feste Stütze zu erhalten. Redner führt bann auö, wie dle deutsche Landwirthschait unter einer wabr-ait vernichtenden Konkurrenz leibet, Mb baß sie ebenso da» Recht aus Schutz habe, wie dies von der Industrie gefordert werde. Er wäre brr Letzte, der dem armen Manne da» Brot vertheuern wollte, um dem Besitzer die Mittel zu lururlösem Leben zu verschaffe»; eü wäre das geradezu ein abscheuliche» Shstem. Er denke nicht Im antierntcsten daran, bei» armen Manne sein Brob zu vert-euern; aber darauf bürie doch dle andwirthschast Anspruch erheben, baß der Staat ihre Lebens- blgreit einigermaßen sichert. Er sei erstaunt gewesen. letzt mit einem Male so viel Volkösteunde zu finden, die sich daiür inter- essiren, daß man doch ja nicht vem armen Manne da»Brob der« tbenrc. Er -abe aber noch niemals arbört, baß man dagegen Einsprache erbebt — sa man habe da» sogar ganz natürlich ge funden - wenn eine siegreiche Haussepartei an der Börse die Getreide»Preise auf eine ganz unnatürliche Höbe trieb. Er habe auch nie gehört, daß solche Spekulation irgendwo Anlaß zu lener tieisinnigen Entrüstung gegeben hätte, welche man jetzt gegen vie Getrcidezölie erhebt. Er glaube, die Aufgabe des Staat» gehe uicht dahin, elne kleine Bdrsencllaue, sondern die Gelammt» Veit der Bevölkerung vor der Ausbeutung zu schützen. Dia Landwlrtbschast wolle nicht die Ausbeutung, sondern de» Erwerü deö armen Maniicö; Ii» Interesse der arbeitende» Bevölkerung müßte aber auch die Landwirkhschaft erwerbSiählger gemacht werben. 7 Wien, 2l. Mai. kiel.» Die „Pollt. Sorresp." schreibt auö Konstantlnopel: Bezüglich der Acußerung deö General» Obrutscheff, der Sultan bade aus dle Besetzung deö Balkans ver zichtet, ist von Seiten der Pforte aus diplomatische»» Wege be merkt worden, daß der Sultan daö ihm durch vcn Berliner Be» trag zuerkannte Recht keineswegs autgegeben habe. Der Sultan behalte sich vielmehr vor, »ach Umständen und im Jnteress- seines Reiches von diesem Rechte Gebrauch zu machen, den Fall nicht ausgeschlossen, daß dies schon in nächster Jeit rücksichtlich bestimmter Oertlichkcitc» geschehen werde. — Auö Phillppopelr Alcko Pascha wirb am 25 dsö. MtS. aus ostrumelischem Ge biete elntreffen und daselbst elne Proklamation erlassen. Wien, 22. Mal. Fürst Aierander von Bulgarien nahm gestern Abend nach seiner Unterredung mit dem Grasen Andrassy an der Hostaicl in Schönbrunn Theli. zu der auch der Ervgroß- herzog von Weimar ncktt Gemahlin, ker deutsche Botschafter Prinz Rcuß nebst Gemabltn. sowie die oberste» Hoicharaen ge- lavcn waren. — Der Kaiser verlieb dem hiesigen päpstlichen Nuntius. Jacobinl, das Großkrcuz des LeopoldordenS. Paris, 22. Mal. Dle „Agence Havaö" läßt sich aus Athen meiden, die griechische Regierung bade ein Lager iür lli ooo Mann in Lapeno an dcr Grenze von Eptruö errichten lassen, ein zweites Lager werde an der östlichen griechischen Grenze errichtet. Konstantlnopel, 21. Mai. In der heutigen Sitzung der internationalen Kommission tbeilte der Präsident mit, da» daö organische Statut sanktionlrt sei, und daß dasselbe zur Veu öffentlichunz gelangen werbe. Vermischtes. * Ein tnternatlonaleS Arbeiter-Bankett. Jwel Mechaniker, Audinrau und Lavarbö, beschlossen während der letzten Pariser Weltausstellung, die ln Pari» verweilenden Arbeiter aller Stationen zu einem brüderlichen Feste einzuladrn. Bald erbot sich ein Restaurateur, Herr Gags, vaö Dlner im Preise von k Franc» <ür Eouvert in dem Skating-Palace zu arranglren. In vem Menu waren Speisen auö allen Ländern enthalten, wle z.B. Schinken aus Cincinnati. Hühner auö Flan dern und schließlich — kokmopolttlscht» Gefrorene». Am 2». August um s Uhr Abends begann sich der Saal de» Skating- Palace zu füllen. Neunhundert Gäste meldeten sich zum Essen, daö sie bereitwilligst bezahlen wollten. Aber vaö Feltcomltö horte bel dem Restaurateur leider nur vierhundert Couverts bestellt! Schließlich gelang cs nach großer Anstrengung, für alle Anwesen den Plätze zu verschaffen. Da fehlte eS überall an Brob. Ein stimmig erhoben vie Gäste in verichiedenstcinSprnchen einen ent schiedenen Protest und vie Kellner sahen sich veranlaßt, da sie die ihnen gegebenen Aufträge nicht erfüllen konnten, den Saal zu verlassen. »Nachdem alle Bäckereien der Umgegend geplündert waren, legte sich der Sturm — leider nur kür recht kurze Jett. Plan belaub sich noch beim „Indischen Roastbeef", als plötzlich einige Musikchoro in den Saal traten und vie Marseillaise zu spielen begannen. Daö schien br» anwesenden chinesischen Arbei tern über den Spaß zu gehen, sie erhoben sich bei ihren Tischen mit lautem Protest gegen solche Mantiestationen, die in daö Programm einer brüderlichen Unterhaltung keineswegs hinein, paßten. Der Tumult ging von »Neuem loö; aber diesmal tonnte die Ruhe nicht gestiftet werden, sondern die Gesellschaft mußte auöeinandergeben. Nun verklagten die beiden Mechaniker den Restaurateur wegen eines Schadenersatzes von 5000 Franc», dle sie unter die Thciinehmer deö gestörten Festes vertheilen wollen. Herr Gag« dagegen verklagte bas ComitS wegen elneS Schaden ersatzes von 8<>o Francs iür zerbrochene Gläser u. s. w. In acht Tagen soll daS Pariser Gericht über ble beiden Anklagen ent scheide». Tamvfivaatn. Sibgang «ach: 4.«0 « » 3 «.So ü v.lv S 4 ft,30 9.bi 2.33 7.23 , Ankmfft von: «nnabkrg 8.1« S.3I 7.2,', »0.7 >».W «Uk «über 10,4« 11,37 2.31 7.2S »«».7 l«.30 BrrUtt ,Friedrichs,,) j,8.w voniVrobcnh-in» II.«3«.I0 »3.30 H.27 »,4S 8.35 2.20 «.20 7.2<I,B«»NN<,>» R»d«rau> 10 3» IS.IL 4,47 »,8 IL.42 « >2 3 4 «.30> «irnenmlihlk N».4S n,37 2.31 7 25 10.7 1».50 » k («.:« dt« Pin,->>«,35 >2 I 2> B»l>,ndaq> S.23<ft,3üvon Pirna» ,7.32 ,0.28 4 «.so (8,20 bis Pirna, »1.1!,! 12.30 2.2 2.41 Ü.23 6.33 i»,30 von ^ .. !'pirna> »0,13 »reilau >»,17 S.2S 2.l 5,4« »0,20 »o 2,s» »»,lb »».«o » ft >2 I 4.40 « 9.10 6.2k 4.40 S 9,10 12 8 4 6.50 7.20 2 « «.,» II.23 1.45 4^0 ft 9.10 4 » 2» 4.40 6 9.10 IS 3 4 «.50 ,».25 <41,10 nur «onntai« u. 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