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Dresdner Nachrichten : 16.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-16
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1886
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«°b« -ln--k MmMw'« «u. >i!-r Y11. «u»' K« ' ö« Gageökatt für Mkttik, NxkMmili. StMkmMr, SSlWE IrminM. Llr«»«« Lssvakl Liier ^rtan sinnixor unä pmetiselwr Lovvlionlc« eu Uoebroitz-, (toburts- t»^s- nuä Konst igon d'est- b'oierlielilcofton oto. «te. In uoäiogvnor Itrane«, Loire«. >,«»11. 'korrn- cottvll uw> Hlojoliltvo etc. -Lostest mixen naelrOräro. fp. favktmann, 8e!»Io8-^i-. ZOI». - G Ss.räiüsü """ vsiss, «MSmo uuck brorwokkrdlx. xrvuslo« laxer vroräsn'o,! ! empnodlt rn ?»drlbpr«issu iw Lwrolnon (Lostor ru vru-a» > proisoo) Si» vontloeo-sedeftc von «6. N»»», ^»I»«vkou»- »tnu«« 28 (Viotori»-8»Ioo). Icl» ditto xsusn ouk d'irw» lwä ketuuikonslsr ru oebtsn. Ii MM: M« ril», L MM, » 0ev1»»»»le»-»» »I, ^nssdackvn Hiau^Isok ollt uns dlmv ti'L/do. sssnreUn-i, »nforl troelcvvvä, LItv»t»s, bsvlOu-tog!«LdriI»Lt. O»rl V1««Ien>l»na, ATtstatet: Marterl Nr. SV und ArrralkenNr'. IS. N»ullt>»k>t: ttz»tnr«et,Nr. (Kladt Kärltli). Lmvfoklonsvortdo Lomj^guo^s »llar ^üpksüriv-^l^Ämn. SpvrisNtLton in nur st^Ixerookten VsssioK. 8ni> rnr»- MW> NN»M MM» W>U,> U>W>GUNDGD Lnllvk»rd«lt«il,6ki»l8vlov8uv-u. k«n»torävellvv, 8torv», kar»v»nts, inu8tvrr;esol,üt/1v ^ppllestisil«» AA 28. noueston Osnrvs. ?roiss fest. ^rwvLhIsouckunll doroitviUiMt. kuolivvrstLnäis;« ^uskübrunF jecisr LxtmbestöHall^. ßkr. 136 31. 5rhr,«n,. 42,000 Sr,I.! I Dresden. 1886. SoMltag, 16. MM. kermitworilicher Redakteur für PvlttischkA ve. Smtk Biere» In Dresden. Seit den 8 Jahren, da hast des Sozialistengesetzes über ein zelne Städte und Gegenden Deutschlands der kleine Belagerungs zustand verhängt wird, geschieht eS jetzt zum ersten Male, und zwar in Berlin und Umgegend, daß man die Abhaltung ösfentlichrr Versammlungen von der vorgängigen Genehmigung der Polizeibe hörde abhängig macht. Die betreffende Verordnung deS preußischen Ministers v. Puttkamer behandelt daS VersammlungSrccht aller Parteien gleichmäßig: eö macht keinen Unterschied, ob durch Hos- vrediger Stöcker eine Versammlnng der Antisemiten oder durch den Semiten Ludw. Löwe eine solche der Fortschrittspartei, ob eine konservative oder eine sozialdemokratische Versammlung rinbcrulen werden soll. Alle bedürfen der vorherige» Polizeilichen Genehmigung. Insofern herrscht gleiches Recht für Alle. Doch irrt man nicht in der Annahme, daß die betreffende Verordnung ihre Spitze haupt sächlich gegen die Sozialdemokratie lehrt. Bisher durste, nach dem Sozialistengesetz, die Polizei jederzeit und im ganzen Reich sozial demokratische Versamlinuiiacn im Voraus verbieten oder auslösen, und sic hat davon Gcrbauch gemacht, sobald sic von einer sol chen Versammlung die Förderung verbotener, gemeingefährlicher Bestrebungen besorgen nrnßte. Die Bezirke mit dem kleinen Be lagerungszustand wurden nicht anders behandelt, als die Bezirke ohne denselben. Jetzt tritt insofern eine Aenderung ein, als für Berlin und Umgegend das Recht, sich zu versammeln, an die poli zeiliche Genchmigung geknüpft wird. Auf Hamburg und Leipzig, die gleichfalls im kl. Belagerungszustand stehen, erstreckt sich diese Beschränkung nicht, »och weniger aus das übrige Deutschland. Nur in Berlin hält es die Negierung für nothwcndig, die Zügel gegen die Sozialdemokratie schärfer anzuzirhen. Sie findet sich dazu veranlaßt durch den Gang, de» die Streikbewegung allmäh lich angenommen hat. Der Zweck der Verordnung ist. Unruhen und Exzessen vorznbeugen. die aus de» wohlberechnet und syste matisch in s Leben gerufenen Streiken zu entstehen droben. Im Allgemeine», muß man sagen, ist es auch in Berlin, wo die Arbei terbewegung stets heftiger war als anderwärts, nicht zu groben Ausschreitungen in größerem Umfange gekommen. Allerdings find beim vorjährigen Maurerstreik die arbeitswilligen Bauhandwcrker wiederholt Einschüchterungen, Bedrohungen und Thätlirbkeiten seitens ihrer streikenden Genossen auSgesetzt gewesen; noch jetzt finden bisweilen gerichtliche Abstrafungen wegen solcher vorjähriger Vorkommnisse statt. Aber vor Ausschreitungen im größeren Stile haben die treibenden Elemente der Streiks bisher zurückgeichreckt; nicht auS Gesetzmäßigkeitssinn, sondern ans Klugheit mrd Furcht. In neuerer Zeit muß wohl die preußische Regierung Kenntniß er langt haben, daß die planmäßig hervorgerufenen und immer um- sas,ender betriebenen großen Streiks weniger zur Aufbesserung des Lohnes der Arbeiter, als znr Förderung der gemeingefährlichen Zwecke der Sozialdemokratie geleitet werden. Unter dem Vorgeben einer Lohnaufbesserung sammelt die Sozialdemokratie ihre Heerhausen. Bei dem Manrcrslreik trat' die befremdliche und iehr bedauerliche Erscheinung ein, daß die Gesellen sich weigerten. a»S der Mitte ihrer Fachgenossen sauf je 100 einen Mann) eine Vertretung zu wählen, die mit der Meisterschaft über Festsetzung des Stundenlohncs ver handeln sollte. Lediglich ein von einer sozialdemokratischen Ver sammlung, in welcher auch viele Nicht-Maurer mitstimmten, ge wählter Ausschuß sollte die Sache der Gesellen führen. Das ist ein unbilliges Verlange». Die Meister können mit Recht fordern, nnr »nt einer Vertretung der Gehilfen ihres Faches zu unterhandeln, nicht aber mit einem Ausschüsse, der von Hintermännern äeleitct wird, die dem Handwerk nicht anachören. Die betreffende Pnttkamn'ich«' Verordnung will nicht in die Lohnbewegung eingreisen, oder das Eonlitions- (Streik-) Recht der Arbeiter verkümmern, wohl aber verhindern, daß von sozialdemokratischen Agitatoren überhaupt erst Streiks in's Leben gerufen und dann iin Interesse ihrer Partei gelenkt werden. Stach dem Gesetze hat die preußische Regie rung dein Reichstage von ihrem Schritte sofort Kenntniß 'ge geben. Auch ohne eine besondere Interpellation wird daher nächste Woche im Reichstag die Verordnung zur Sprache kommen. Aen- dcm kann der Reichstag jedoch, dem Gesetze zufolge, an der Verord nung nichts. Vor wenigen Tagen erst wurde an dieser Stelle auf die Zwci- schneidigkeit der Streik-Waffe hingewiesen. Wir Wiederholm in Kürze, daß Lohnaufbesserungen, mittelst des Streikes erlangt, nicht immer Bestand haben, daß die zum Streike nöthigcn Mittel und Entbehrungen häufig den Nutzen des Streiks verschlingen, daß Zerrüttungen des Familienleben« der Arbeiter, Verbitterung und Vergiftung deS Verhältnisses zwischen Meister und Gesell nur zu oft die dauernden Folgen eines Streiks sind, daß umgekehrt dann, wen» die Absatzvcroältnisse sich nachhaltig günstiger gestalten, stets eine Ausbesserung der gescnninten Löhne auch ohne offenen Kamps sich allniählig vollzieht »nd audaucrt. Die Obrigkeit besindet sich den Streiks gegenüber in einer peinlichen Luge. Der Staat hat den Arbeitern daS Streiken nicht als ei» gesetzliches Mittel zur Ausbesserung ihres Lohnes gewehrt. Ein Streik ist aber meist nur dann erfolgreich durchzuführen, wenn eS den Arbeitern gelingt, den, Ersatz ihrer streikenden Genossen durch Andere zu hintrrtreiben, »Zuzug abrnbalten." Darin liegt die Verlockung zur Emfchüchternng, unter Umständen zu Gewaltthoten. DaS aber wieder darf keine Obrig keit zulassen. ES wäre wirklich an der Zeit, dem schon ost gemachten Vorschlag näher zu treten, dem Ausvrechen von Streiks durch Ein setzung von Emigunasämtern und Schiedsgerichten, dmen sich beide Theile z» unterwerfen ' Mittel, Lohndifferenzen seine» Cbarakt« als eines - - vermag. Wenn die preußische Regierung aus manchen Anzeichen zu der Erkenntlich gelangte, daß die Sozialdemokratie die Strrikvewcgnna systematisch hervorruft und lenkt, um eine Gesellschaft in der Gesell schaft zu begründen, die mit Hatz gegen die bestehende Weltordnung erfüllt ist, jo wäre eS ol- die beste Frucht der jetzigen Pmtkamer - schen Verordnung anzusehen, wenn auS ihr im Reichstage «in Ge setz hervorspränge, das Einigungsämter und Schiedsgerichte zum Austrage von Lohndifferenzcn und zur'Vermeidung der Streiks überall und obliaatorffch eimührte. Da» Eoalitionsrecht der Ar beiter kann und soll daneben ruhig bestehen bleiben: wir halten eS. als das letzte Hilfsmittel gegen Ausbeutung menschlicher Ar beitskraft, noch auf lange Zeit für »mrntbrhrsich, so sehr wir von der Wahrheit überzeugt sind, daß eS im Interesse der Arbeiter selbst liegt, eS nur im äuhcrstcn Rothkalle zur Anwendnnq zu bringen. Ungemein lehrreich betreffs der Folge» eines Streiks ist die großartigste Arbeitseinstellung. n>elchc die Welt bisher gesehen: die nr Nordamerika. Sie sollte den Achtstnnden-ArbeitStag erzwingen. Die »Ritter der Arbeit", deren Programm die Forderung enthält: 8 Stunden Arbeit. 8 Stunden Erholung, 8 Stunden Schlaf. 8 Stunden TagcSlohn, hatten für den I. Mai den allgemeinen Streik angcstigt. Alles schien ihnen einen Sieg zu verbürgen. JbrBnnd unnaßte mehrere Hunderttauiendc von Genossen, verfügte über eine rcichgctülltc KricgSkasse. er halte mehrere große Einzclstrriks erfolgreich durchaeiührt, dir öffentliche Meinung war den Arbeitern günstig, der Präsident der Vereinigten Staaten bezeugte in einer Botschaft aus drücklich, daß das Kapital mitunter die Arbeitskraft unmäßig ans- bente, daß man also schützende Schiedsgerichte einrichten solle — so wurde der I. Mai als nllncmeiner Strccktag ausgeschrieben. Aus einmal gab Powdcrlv, der Großmeister des Arbeiterbniides. Kontrc- dampf. Er befahl: der ArbcitSanSstand soll nnterblciven. Was war geschehen? Die Arbeiter hatten in de» letzte» Zeiten, soweit sie mit ihren Forderungen nicht durchdrungen, zu AiiSichreftnngen »nd Gewalt gegriffen und, soweit sic den Streik siegreich dnrrhgeführt, aus purem SirgcSübeimuth zu Zerstörungen von Eigenthimi >>ch hinreißen lassen. Sie stellten, da der Bund der ArdeikSrittcr, diese großartige Streikmaichins hinter.ihnen stand, immer höhere, oft frivole Anforderungen. Zuletzt verlang««! sie sogar, daß die Fabri kanten »in Angehörige ihres Bundes beschäftigen sollte». Das ging der öffentlichen Meinung zu weit. S>c schlug mit einem Male zu Ungunsten der Arbeiter um. Sie empörte sich gegen die Zivaims- icicke, die die Arbeitsritter allen Arbeitern mizicbcn wollte. Der Großmeister Powderly übersah die Wendung und befahl, den Streik zu unterlassen. Es war zn spät. Die Arbeiter lachten deS Verbots, hielten sie uch doch ihres Sieges gewiß Vergebens beschwor der Gnch- ineistcr die Seinigen. Er fand kein Gehör, wohl aber bemächtigten sich die Sozialisten und Anarchisten der von den ArbeitSrittrrn ein- acleiteten Bewegung. Die SchrrckcnStage von Chicago folgten. Tic Sache steht jetzt so, daß der Achtstnnden-ArbeitStag. de» die Arbeitsritter ipielend zn erreichen hofften, höchstwahrscheinlich febl- schlägt und dre Arbeiter unter nngünstigeren Bedingungen als vorher arbeiten inüffrn. Ter Amerikaner nnll, daß jeder Arbeiter einen anständigen Lohn erlxilte und findet die Forderung in diesem Punkte kette» zu hoch; aber daß ein Arbeiterb und Denen, die nicht zu ihm gehören, das Arbeite» verbieten nnd die Unternehmer, die Letztere beschästigen, vernehmen und ächten will, das duldet einfach der Amerikaner nicht. Werden dann gar noch Gewaltkhaten vor herrschend. so schlägt er sie mit Iveit rücksichtsloserer Wucht nieder, als man selbst in Europa pflegt. Tie von den ArbritSrittern her- vorncriifrne, in vielen Stücken ganz begründete Bewegung lehrt somit Folgendes: Solche einseitige Arbeiterverbindnugeil versagen zuletzt immer ihren Führern den Gehorsam; sie «füllen die Arbeitenden mit übertriebenem Klassenbewusstsein, sie verführen nur zu leicht zn Ausschreitungen »ndGewaltthoten, gegen die sich dann die Staatsgewalt zur Mehr fetzt nnd die sie gewaltsam Nieder schlagen muß. So endet eine einseitige, auf die Jntnesscn der Arbeitgeber, deS Allacmcirwerkclirs nnd des Staats keine billige Rücksicht nehmende' Bewegung der Arbeiter mit bleibenden Nach- theilcn für sie. 'Selbst die m vielen Stücken maßvollen nord- amcrikanischcn Arbeitsrittn machen die Erfahrung, daß sic zuletzt nnr für die Anarchisten gearbeitet haben. Und dasselbe Schicksal erwartet in Europa auch die Arbeiterklassen, die stakt die Staats gewalt in der Sozialreionn zu unterstützen, sich von den «wzial- vemokniten gäiigcln rmd sirr die Revolution vorbereitcn lassen. Denn auch drc Sozialdemokratie arbeitet zuletzt doch nur für ihre Hintermänner, die Anarchisten. Neoeftr TrtellNtmme ver..Dreütuer Siackr." vom 15 Mai. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus, dem der zwischen Preußen. Oldenburg und Bremen über die Ausdehnung deS Staats- Vertrags bctr. die Unterhaltung der für die Wesnstrecke von Bremen abwärts bis Vegesack criordrrtichen Schifsiartszeichcn abgeschlossene Vertrag zugcgangen ist, beriech in zweiter Lesung die Kreis- nnd Provinziaiordnung für Westfalen. Äbg. v. S chorlemer-AIst (Ccn- trum) erklärte sich von: wcstfällichen Standpunkte auS gegen die Vor lage. welche die ständische Gliederung beseitige, die Selbstver waltung beschneide und in Westfalen am Mißtrauen stoße. Ministes v. Puttlamer erwiederte, daß die bewährten Verwaltungsorgane auch nach der neuen Organisation bestehen bleiben, daß die Behauptung von einer Beschneidung der Selbstverwaltung eme Hyperble ser nnd daß die Vorlage keinen anderen Zweck habe, als eine einheitliche Verwaltungsorgannation zn schaffen. Abg. Büchtemonn erklärte, daß die Freisinnigen der Vorlage nur zustimmen könnten, wenn ihre Abändcrungsankägc angenommen würden. Hieraus wird in die Einzclberathung cmgctrcten. Weiterberathung Montag. Berlin. Die Kaiserin reiste VonnittagS zu einer meltt- wöchentlichcn Kur nach Baden-Baden ab. — Die kronprinzliche Familie kehrt Donnerstag von Homburg zurück. —Der »Staajsan- zeiger" Publizist die Ernennung Jacobi S zum UnterstaatSsckretar im Handelsministerium. — Der BundeSrath erthellte seine Zustimmung zur neuen Branntwcinsteuervorlage so wie zu dem Gesetzentwurf vetr. die unter Ausschluß der Oeffcntlichkeil stattfindendcn Gerichts verhandlungen. — Dir Abänderung, welche die Maischrainnsteuer seitens der BundcSrathSauSichüsse erfahren bat, soll dahin gehen, daß ein Stcigeraum von lOProz. des Matz'chraums steuerst« bleiben, im klebrigen ab« die bisherige Steuer bribehalm werden soll. ES wird bestätigt, daß den süddeutschen Staaten der Beitritt zn der neuen Branntwrinbestcnenmg Vorbehalten bleibt. — In der »Kreuz» zeitung" vlaidlrt Gras Hugo Reichcnbach für eine Rückkehr znm Branntweinmonopol gelegentlich der Bcrathung der jetzigen Vor lage durch crncure Anträge. Berlin. Bei dem gestrigen heftigen Gewitter wnrden in Birnbaum (Regiernngßbezist Posen) 3 Personen, 2 Erwachsene und 1 Kind, vom Blitze erschlagen und eine Frau verletzt. i e n. Ungarische offiziöse Blätter führen das Scheitern der . - ' "" Rumänien aus englischen Ein- ' " " «russische . dir Car telle gekündigt. Paris. Die Decazeviller Gesellschaft lehnte eS ab. LaurS Schiedsspruch anzunchmen. Dir Arbeiter sind erbittert und rufen die öffentliche Meinung als Zeugin auf. daß die Gesellschaft keinen Frieden wolle. — Im gestrigen Toulon« Seemanovcr, daS den Angriff Toulons durch Paiizciflottcn darslellte. schreiben sich sowohl die Angreis« als auch die vesthtidigenden Torpedoboote den Sleg , zu. Letztere sandten ihre Torpedos selbst dann ab. «venu sie mmu- I trnlong von dem vernichtendsten Hvtchkin-Feü« bestrichen wurden. London. Man ist überzeugt, daß das gestern bewirkte Ein- v«nrhmen zwischen den Gruppe» Hartington und Clininverlain der Homerule-Vorlage den Todesstoß gegeben bat. Ein Ausgleich scheint ausgeschlossen, da die vereinigte Opposition die Zurückziebuna der Homerule-Vorlage vör der zweiten Lesung fordert. Die „Tail» News" glaubt, Gladstonr werde dem nicht ivillfalnen. vielmehr die Abstimmung derbciiühren mit dem Entschlüsse, die zweite Leimig nur als Genehmigung deS Prinzips der Vorlage zu betrachten, nach der Verweisung derselben ober das Parlament auszulöscn und an das Land zn appelliren. Bcrliner Börse. Tic matte Haltung Wiens übertrug sich anck> auf die hiesige Börse. Die Tendenz war mit Ausnahme von deutschen Bahnen matt, die Kurse weichend. Erst gegen cschluß trat durchweg aus Grund von Deckungen erhebliche Repnie ein. Im Kassavcrkehr vennochtm sich die Kurse zumeist zu behaupten, nnr Barsten und Bergwerke waren vorwiegend schwacher. PrivatdiSkvnt 1"/i Prozent. » r « » ks » r« ,. PS. M«I. Nttdl« LL>V„ s»aal»nlm 1«»'/.. vom- »«r»n> «>/» «xNjicr WS'/«. «,,,»1» 70,0g. «,roc. Nn,-r. «oldrrnir —. «,»»«»». —. »r,«»ner Sank —. Tl-c-nlo LU,70. Miilklmrcr Ruhig. Wir». 15. Mat. dredit 277,U>. kiaatSbada —. vombarrcu —. «all,kr -Eidcib-I »In,, «old 103,g». Matt. Var»». 15. Mat. «chln». «entr «2»'>L. »niridc IVÜ.25. Jtaltenrr S8.S2. «taatStabn «Li'/,. t!om»ard»» —, »,. Vriorilitlr« —. S»a»Ie>, 07,81. «„»«er i»7M. vltomanrn 5«,0«. Reue «nlcihcNnentschlkde». 1! , , » , ». 15. Mat. Bor»,. 11 Ndr w Mt». Sontols 101'/.,. 1873er «nfien SR/«. Italtraer 07«/,. Lombarden 8- .,. Nonv. Türken I5'/„. evroc. »«i»Ir»c Amerikaner 1»roe. Ungar, «oldrenie 83>». Oeftcrr. Golb- rrnee »t. «reu». Consol« IM'/,. <kg>,p!cr «0. Rene Vadpter »0. Ottomau- bank 1l>/,. V»e.i>«ctten 81. — Stimmung: R»d>g. — Wetter! Bewölkt. t> rr » l » » . IS. Mai, Nachm. <cAitretbemarki>. Svirilu« 100 Liier »0« «roc. »r. Mat-Aunt 38.2S, »r. Jnni-Zult 37,00. »r. «Ugnst-Sepidr. 38M. Noane» »r. Mai-Juni 150,00, Pr. Jnnl-gnlt 130,00. »r. Skpt. Oriobrr 111,00. Ntbll kor, »r. Mal-Innt 15^0. Zink unifadlos. — Bewölkt. « I«»ttn . IS. Mat, Nachmittagö 1 llde. iSetretbemarkt». Welzen fest, i^o 110-150, »r. Mai-Jnni >08.00. vr. Septrenbrr-cetodlr >02^0. Roggen fest, «»», 125-151, »e. Mai-Junt I32.V«. vr. «e»tembrr.0c»o»rr n>7,nv. Rübül bebau»te«, Mat - Aemt ILM, »r. Sevtember - Oktober 10,0«. Svtrtlu» ruhig, »o« 38,»'. »r. M«t-2»nt 38.20. »r. 3»l>.»»,ns, 30.1«. vr. «ugnft ScvIemder 5»L«. «etroleu» loe» verfirurr« Nfanee 1>. «roc. Tara >1,25. «mftrrdam iProbnktn», >0. «at. i«chlu».> wetze« »er Juni —, »er Nouember 217. Aoggcn »er Mat >3«, »er Leeober >30. , (Produkeenl. is. Mai. >T»»,d.> Weizen ver Mai 21.10. tznntte«, zzer,Mai M.7S,. ver «wtbr. Tecbr. -ik.rs. e-r-Z») Ä H'S A-'SkMM kW».' SiüdÄ vcr Mai ss"so.'Lcvtb^-^ttbrU.oo. "bcliaüvUt? Lokales «u» SSchffsches. — Se. Majestät der König beehrte gestern Vormittag die Ausstellung deS Sachs. Kunstvrrcins rm Brühl'schcn Palais mit seincni Besuche. — Se. Ezerllenz dn Herr Hausmarschall. Graf Vitzthum N ^ Eckstädt bcgicbt sich beute Vormittag nach S i b >, lI e n o rt, wo> ÄZ« die nöthigcn Vorkehrungen zum Empfang Ihrer Kgl. Majeslä- 2 ^ LS ^ E -Ä von . . . ^ . nm die nöthigcn Vorkchningen zum Empfang Ihrer Kgl. Majestä ten zu treffen. — Ihre Kgl. Hoheit die Frau Großhcrzogin Marie von Meckle ' ' ^ . Elisabeth schmucken . , „ , , « der Köiiigsvurade auch beiwohnte, beehrten gestern das Atelier von Tcich-Hanfstängl mit einenr längeren Besuche, um verschiedene photographische Ausnahmen machen zu lassen. — lieber die von der letzten Synode berathene Trauord-, gcrrchtet, die ihnen unterstellten Beamten mit der Anweisung zu versehen, dem standesamtlichen Akte, der Eheschließung die lediglich dem kirchlichen Akte zukornmende Bezeichnung »Trauung" künftig nicht mehr beizulegen. Cämmlliche Ministerien haben zngesagt, daß kür die Beachtung dieses Antrags Sorge getragen werde. — Am Mittwoch versammelten sich auf Anordnung der Kgl. KreiSdauptmannschaft als Konsistortalbehörde die cvangcliich- luthe rischen GeistlIcdcn der Oberlan! itz zur diesjährigen.Hanpt- konfnenz in Bautzen. Dcrielbcn wohnten außer 87 nmtirenden Geisllichen auch KreiLhauptinann v. Salza und Lichtenan und geh. Regiernngsralh v. Criegcni, sowie Schulrat!) Dr. Wild bei. Die konferrnz beschäftigte sich in der Hauptsache mit einer Revision des Serstopcnbuches (das Buch, welches die am Altar vorznlcicndcn lbschuitte auS den Evangelien und Episteln enthält) nnd brachte einige religiös« Bosträgc. — Geld rollen, welche mit der Bezeichnung ihres Inhalts «nd mit einem zn dieser Bezeichnung in Beziehung gebrachten Namen versehen worden sind, können nach einem Erkenntnisse des Reichsgericht« vom 26. Oktober 1885 für beweiserheblichc Privat- nrkunden gelten nnd es kann mithin das Beschreiben einer solchen Geldrvlle mit einer wissentlich falschen Inhaltsangabe als »Urkunden fälschung" angesehen werden. — Uebrr den gegenwärtigen Stand der Frage der Einführung ein« gemeinsamen BußtagSscier giebt ein Erlaß der in Lxunuellds beauftragten Herren Stantsniinistn an die Synode Ausschluß. Nachdem die Kirchcnregierungen von Weimar, Bremen, "sotha, Sondershauini. Rnholstadt. Gera, Altcnbnrg. Greiz. Mci- ingen. Anhält. Walvcck. Lipve-Delmold und Lippc-Schauinhurg irr Bereitwilligkeit zu ein« Verlegung des Buß- nnd Bcttages auf den letzten Freitag deS Kirchenjahres erklärt hatten, hatte auch daS sächsische LandeSkonsistorium im Einverständnis; mit den Herren Staat-ministem und dem ständigen Synodalausichus; erklärt, «daß die diesseitige Kirchrnrrgierimg bereit sei, den sächsischen zweiten Bußtag von dem Freitage vor den, letzten Sonntage im Kirchen jahre aus den Freitag vor dem ersten Advcntsonntage zu verlegen, sobald letzter« Tag auch in den an das Königreich Sachicn grenzen den kgl. vreußiichen Provinzen, inaleichen im Großhcrzvgthum Sachsen-Weimar, dem Herzogthume Sochscn-Altenburg und dem Fvrstenlhume Rcnß-Grrrz zur gemeinsamen BußtagSscier für die Zukunft bestimmt und m diesen Territorien auch der staatliche ' W - - U - M esc In« gewäbtt würde." Inzwischen hat auch die LcmoeSkyriodc ihr Einverständnitz zu dieier Bußtags- Dir Entscheidung rubt also acgenwärtig dem prcnßlh chutz für diese hannoversche Lm Verlegung ärgebrn. -Oir cxnncyc>oimg ruor auo gegenwärtig nur noch be» dan preußischen Overkirchenratbe und dem preußischen Kultllsmlnfftrrium. Auf eine bezügliche Anträge des sächs. Kirchen- regimnits hat der Erstne geantwortet, der Oberkirchenrath habe Grund, anzunebmen. daß mit dem znstirmnendcn Beschlüsse der hannoverschen Lande-synove das erheblichste Bedenken beseitigt sei, welches das prrnßischc Ministerium bisher gehabt habe, in der vor- preußischc Ministerium bisher gehabt geschlagenen Richtung vorzugehen. „ ^ — Obgleich derIohannesfriedhof. (in -rolkewitzer Flur), schon seit emigcn Jahren in Benutzung ist, ko liegt es immer noch in der Intention sehr vieler Parochianen auS den betreffenden drei Kirchspielen (Kreuz-, Frauen- und Jobannesparochie). sich auf dcnr 'M HM, W - ..MN
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