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Dresdner Nachrichten : 22.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-22
- Monat1886-04
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.04.1886
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di» ir! nur N.» II» v «ij« « Rctlainkn. a»? brr Privaz- .. dü»"n5ckntn:',iür Ä!ckcmtt^"8n nlerale wird nickt akqcdrn. Au»' wittiar Än><llion»-Au>lraac »r«» I Pwnumrruiwsialilnna dnrck Brict- martrn od Pnn>'::i<n!tt»n,: stnlcrat« «Innen «LminNickr rrnnnimzrtc An- nonceu (5ivtk>iiuuirtt cm ,>ur Nuck- oade ci,iü!'< 'X'an.Hri.vtc kme Ler Tageblatt ftr Politik, rrteit-llii»«. gtMlimkttr. LSrseiilleiiillt. Nemdkiilille. Xili««e»iN>r- Veckvii au« clor voll Lrok. vr. 8 öügvr allein eomxPsio- >!! nieten Pülirilc, jM- ,js- itoeli «»>,««, 8oüen tttviuziel "W> cln>4ioi:>t V. Mstrter, /UtMülKt i5. brat UMtzll-Il'Ml-iNWMtz ^ »«t«r von L« an Ose. I»6kmsLü, 21 SchlWriße A. bk. Srlw, tzmir- mid xche-Aihlilt, ! 8x»Wtt-I'»drtIl uvxrl^tsr voü enmmirtvr tttoxnl-, knotot-Vvnicdln«- mul ! 8cdntrm»r>:sn. . > plauin d. Vr., ttattuiBtr. 17. klsnohättsl cnl: 0r«»it»a, »>»rl«n»tr. 8.« 2ur n»k. 8»»vt>toNtk prn»»s LntVL>,I von 8irnir-8<ck»tiloa»n I» '/inli, u ki nx . ! amt x»pf»r, »»»io »>i« ü»n>u>n»n Aaird-farbltu»»rp»t llint Htvnivrl- : Apparat», mvi üitir sisk rnr Ln»>ükr:,nn vnn <Nrar»ir-Arb»tt«n i z«ü«r Lrt bvswn» «mplndi«». I^iedArä ^LeLunks, '1'u8estvnst«ix S. I'adrilc von Miilvlim'tt mli> Slroylttscheil in den oinknehston tzi8 ,.u den sioolüdinstsnz A ^rtilcvln. I'i vk. vr. ZW'8 lLl-^ULÜLV. M Ulilit. Vrloor-StoSo, 7oLH ZeliisiLS Ng-ckk., E^RRMDUU^^V^ ^kltzp VLK 12 IVIllvIi 2kl X«natti«It«p iratttlian«. Nr. 112. 31. )«tzrrimr. Lusiige: 42,000-rpl. W1Itrr»n,i«n»i>ckt« »Sr »k» 22. Uprtt: vftwtnd »,n mittlerer Etlrke bei »urq- stzutllltck Mittlerer «r»1l «ölknna. . . »ritt, »ertndert. Vemrrkuu, : Chmkttr »er Wilttra», wechlrtu». «»ne »esnttlichr «tederschlL,». Trmperatur Dresden. 1886. Donnerstag, 22. April. «er-mlwertlxber Redakteur für Politische- vr. Sntil Biere» in Dresden. Man weiß, daß die Führer der Sozialdemokratie im Allge meine» keine Freunde der Arbeitseinstellungen (Streiks) sind. Und zwar aus einem prinzipiellen, wie aus einem praktischen Grunde. Einmal weil die mit Aortl-eilen für die die Arbeit uiederlegendcn Arbeiter endigenden Streiks den Beweis liefern, daß, entgegen der sozialdemokratischen Lehre, auch in der bestehenden Gesellschafts ordnung und unter den jetzigen Erwerbsverhältnissen eine Verbesse rung der Lebenslage der arbeitenden Klassen möglich ist. Den Arbeiten, ioll eben die Ucberzeugung beigcbracht werden, daß die jetzige Enverbsordnung unverbesserlich und daß nur von einem gründ lichen Umsturz aller Verhältnisse eine Verbesserung der Lebenslage z» erhoffen sei — für welche Zeit die sozialdemokratischen Führer den» auch die ausschweifendsten Schilderungen allgemeinsten Erdcnglücks vorspiegeln. Deshalb erklären sie auch die Einfüh rung eines Normal-, richtiger Maximal-Arbcitstages, für ein un durchführbares, fantastisches Hirngespinnst. Auch davon würde ja eine wesentliche Einschränkung der Ueberprvduktion, eine Schonung der Arbeilskraste, eine Erhöhung der Lohne und eine Verbesserung der allgemeinen Lebenslage der arbeitenden Klassen sich ergeben. Das paßt wiederum nicht in de» Katechismus der Sozialdemokraten, daß auch bei Erhaltung der jetzigen Gesellschaftsordnung die arbei- lcnden Klasse» zu einem erhöhten Grade von Wohlbefinden gelangen können. Außerdem betrachten aber auch die soizaldcmokratischen sichrer deshalb die Streiks mit Mißtraue», weil dadurch die Geld mittel der Arbeiter, die zur Durchführung der Streiks nöthig sind, der sozialdemokratischen Partciagitation entzogen werden. Die Führer brauchen diese Arbeitergroschen zur Fortsetzung der Agita- lion, während die Arbeiter, denen es vor Allem um Erhöhung der i.'ötine zu thun ist, sie zunächst hierfür verwenden wolle». Alles dies hindert nicht, daß die Sozialdemokratie Streiks sowohl hervor- ruit, als auch, wenn sie ohne ihr Znthun auSgebrvche» sind, sich ihrer bemächtigt. Wollten die Sozialdemokraten bei Streiks müßig zusebc», so würden sie bald viel Anhang verlieren. Wohl aber bieten Streiks ein sehr vorthcilhaftcs Mittel, sich die Führung der Arbeiterschaft zu verschaffen: sie treiben manche sich bisher fcmbaltrnde Arbeiter in's sozialdemokratische Lager; bei Streiks läßt sich trefflich agitircn, wühlen und Hetzen; verläuft der Streik siegreich, so schreibt sich die Sozialdemokratie das Verdienst zu; endet er mit einer Niederlage der Arbeiter, so kommt die Unzufriedenheit über die Vergeblichkeit der gebrachten Lvier auch wieder der Sozialdemokratie zu Gute. Besonders die wockenlange Dauer eines vergeblichen Streiks häuft so viel Noth „i den Familien und Aufregung in den Gemüthcrn an, daß die Stimmung der Arbeiter dann sie den Werbungen der Sozialdemo kratie besonders empfänglich macht. Ob es dann zn Ausschreitungen kommt, hängt von Ort und Umständen ab. Es kann daher nicht als willkürlich und überflüssig erscheinen, wenn die Regierungen sich darauf vorbcrciten, daß die für die gute Jahreszeit vielfach angekündigten Arbeitseinstellungen nicht zu ge- waltthätigen Ausschreitungen fuhren. In dieser Beziehung hat vor Kurzem der vreußische Minister von Puttkamer eine Verordnung an die Behörden erlassen, die ihnen Verhaltungsmaßregeln vor- ichreibt. Diese Verordnung gilt nur für Preuße», sie ist aber auch für das andere Deutschland von Wichtigkeit. JHr erster Theil darf der allgemeinste» Zustimmung gewiß sein. Sie schönt den Be hörden ein. sich sorgfältig jeder Maßregel zu enthalten, welche als .»re Parteinahme für den einen oder den anderen Theil erscheinen könnte. sTie Coalitionssrciheit ist ein gesetzliches Recht, das Ar beitern. wie Arbeitgebern verbürgt ist. Die Behörden habe» sich der Lohnbewegung selbst fern zu halten, und nur darüber zu wachen, daß diese Bewegung ausschließlich aus friedlichem Wege und mit gesetzlichen Waffen zum Austrage gelangt. Jedem Versuche jedoch, der einen oder anderen Seite, den gesetzlichen Boden zu verlassen, soll energisch entgegcngctreten werden, namentlich also den Agita tionen aus den Balinhvsen, sowie der Verhöhnung und Belästigung der weiter arbeitenden Arbeiter. Angesichts der belgischen Erleb nisse ist ein sofortiges Unterdrücken von derartigen Gcwaltthätigkeiten nur ein löbliches, den Arbeitern selbst förderliches Vorgehen. Nun aber enthält der Pnttkamer'sche Erlaß einige Wendungen, welche der Deutung unterliegen, als ob unter dem Titel der Unterdrückung sozialdemokratischer Umsturzbestrebungen in das gesetzliche CoalitionS- recht der Arbeiter und in ihre Versuche, höhere Löhne zu erlangen, emgegriffcn werden solle. Der Pnttkamer'sche Erlaß ermöglicht die Auslegung, als ob die Lohnbewegung und die Streiks unter das Sozialistengesetz gestellt werden sollen. Nothwendig braucht sich dies nun zwar nicht aus dem Erlaß zu ergeben, es kommt Alles daraus an, wie die preußischen Unterbehördcn den Erlaß ihres Mi nisters anwcnden. Die Unterbehörden sollen darüber wachen, ob ein Streik durch sozialdemokratische Agitatoren angcstistet oder ob er „auch nur" in seinem weiteren Verlause der sozialdem. Leitung verfalle» sei. In alle» Fällen, in denen bei einer Arbeitseiifftelluiig eine sozialdemokratische, de» Umsturzbcwegungen dienende Tendenz zu Tage trete, sollen die Beamten die Vorschriften des Sozialisten- aeietzes mit derselben Strenge anwcnden. wie gegen jene Umstnrz- bcwegnngen überhaupt. Mißbräuchliche Anwenonngen sind da nur zu leicht möglich. Das Sozialistengesetz will nur di« aus Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung gerichteten Agitationen ver bieten. Arbeitseinstellungen aber, zur Erreichung höherer Löhne, stehen vollständig aus dem Boden der jetzigen Gesellschaftsordnung; sie sind durch ein Gesetz ausdrücklich den Arbeitern, allerdings auch nicht minder den Arbeitgebern, in der Coalitionsfreiheit gewährleistet. So sehr wir den, preußischen Herrn Minister beistimmen, daß Aus schreitungen und Gewaltthätigkciten energisch entgegenziitreten ist. so hat seine Verquickung der Lohnbewegung mit dem Sozialisten gesetze doch das Bedenkliche, daß untergeordnete Beamte das Letztere mißbräuchlich gegen ganz berechtigte Bestrebungen, wie Aufbesserung der Löhne, anzuwenven sich versucht suhlen. Bor der Hano nehmen wir nicht an. daß nicht beabsichtigt wird, dem Streben nach Lohn erhöhung schon deshalb entgegenzutreten, weil etwa bei einem Streik bethciliate Personen zur Sozialdemokratie gehören. Gerechtigkeit nach allen Seiten I Das ist das Losungswort, mit dem Staat und Gesell schaft guten Muths und entschlossenMllen auf ihren Umsturz gerichteten Bestrebungen entgegen treten müssen und wobei sie des Sieges sicher und. ES darf nicht die Meinung aufkommen, daß der Staat seine Machtmittel einseitig anwendet. Freilich macht cs die Sozialdemo kratie dem Staate recht oft schwer, die Unterscheidung zwischen Dem. was gesetzlich erlaubt ist und was aus den Sturz der bestehenden Gesellschaftsordnung abzielt, überall scharf zu beobachten. Die be rechtigten Bestrebungen der arbeitende» Klassen nach Verbesserung ihrer Lebenslage werden nicht selten von der Sozialdemokratie lediglich zur Forderung ihrer verbotene» Agitation und zur Ver letzung der Neckte anderer Klassen gemißbrancht. Äußer den belgischen Vorgängen mag eine andere Wahrnehmung den Minister v. Puttkamer zu seinem Ertasse^bewogen haben. In jedem Frühjahr rrgt sich im Bauaeweibc die Streitlust. Bauhand- werkerslrciks kommen im Frühling so regelmäßig wie die Schwalben. Dieses Jahr aber meist man aus einer anderen Tonart. Zur Zeit durchziehen zahlreiche Agitatoren Deutschland, um die Streikbe wegung einheitlich zu organisiren. Auf dem Maurerkongreß in Dresden winde ein vlanmäßiges Vorgehen in Arbeitseinstellungen vereinbart. Eine Ccntralstclle nimmt die Sache in die Hcmd. De» Maurern der einzelnen Städte soll sogar verboten sei», selbst ständig eine Lohnverbesserung zu erreichen -- nur wenn die Ccntral- stclle cs ihnen gestaltet, dürfen sie an die Erhöhung ihrer Löhne gehen; sogar Sammlungen für streikende Maurer sollen ohne Ge nehmigung der Eentralffellc verboten sei». Es ist dies eine Bevor mundung schlimmster Art. Es wird ein Wettlam' um die Gunst der Centralsiellc einlrete». die ohne Verantwortlichkeit für die Folge» nach freiem Belieben, einzelnen Gegenden erhöhte Löhne gewähren oder vorenthallen kann. Maurer, die einen Streik beginnen wollen, müsse» sich die Erlaubnis; dazu erst von der Berliner Eentralstelle aus erbitten. Diese vertheilt bic gesammelten Gelder n. s. w. In Städten, wo Kleinmeister die Mehrheit bilden, sollen gar keine Streiks vorgenonnnen werden, da die Kleiinneistcr fast gar keinen Schaden durch Arbeltsansstände erleiden. Anders aber in Städten, wo große Betriebs»»ternehmcr vorhanden sind. Diese würden durch Streiks schwer geschädigt. Diese Schädigung andrrer Kreise der Bevölkerung, an die Spitze und als Zweck der beabsichtigte» Organisation hingeslellt. ist eine sehr gefährliche Sacke. Sie entfremdet den Arbeitern die Snnipa- tbien auch der Kreise, die ihnen eine Erhöhung der Löhne und Aufbesserung ihrer Lebenslage von ganzem Herzen gönnen und ausrichtig wünschen. Nicht den Nutze» der Arbeiter, sondern die Schädigung der Meister in's Auge fassen, das ist ein gehässiges Vorhaben. Welches Geschrei würde» die Arbeiter erheben und mit Recht, wenn umgekehrt die Arbeitgeber, was ihnen nach der Coali tionsfreiheit auch erlaubt ist, einen Äegcnbund stifteten und eine» „Ring" bildeten, »in die Arbeitslöhne planmäßig herunterzudrücken! Dazu wird es freilich nicht kommen, weil die Meister schon wissen werden auch ohne solchen Gegeubund der tzlanmäßigen Strcike- Einrichtung erfolgreich r» begegnen. - Wir meinen aber, wenn man, sei cs Arbeiter, sei es Meister, eine cgmg: Organisation schaffen will, sie nicht zum Kampfe und behufs Schädigung des einen Theils, sondern lieber znm Frieden und zum beiderseitigen Vortheile schaffen sollte. Man sollte weit eher eine Friedcnsorganisation durch Er richtung von Vereinen mit Schiedsgerichten und dergl. begründen, deren Zustandekommen bisher immer an dem Mangel von Bereit willigkeit des einen oder anderen Theils gescheitert ist. österreichischen Lombarden bevorzugt. Im Kassaverkehr war wenig Leben. Privatdiskont 1"/« Proz. Ar » « ksllre M.. Ll. Avril. Nredit LW>/,. Ltaa»»bai»> ISL'/r. Lom- bardk» 87,80. Galijicr —. <e<i>tt>tcr 87.78. «»roc. Unknr. Goibrlitte 87,88. ciioliliardbalin —. Diskonto 211,88. Lreddnrr Bank —. Trüge. Wien. 2l. Avril, ikredi, 287,88. StanISbadn 211,8». 1'omiarden 188.58. «ordiorftb. ISS.58. Marknoten 81,85. Unq. «redii 281,88. Matt Bari«, 21. April. Tchlu». »lenic 88.77. Anleihe 188,25. Italiener 86,98. StaatSbahn <87,58. Lombarden 285, do. Brioriläten —. Spanier Lest. Boidrente —. crgppter 313,88. Ollomauc» 513,88. Trüge. Lonpon, 2l. April, Barm. I> Uhr 18 Min. goiilai« 188°,,. 1873er »Nile« 97-/,. Italiener 8ü>/„ Lombarde» »V,... Non». Türke» II-/,.,. liiere, tmttttrte Amerikaner 128'/«- Iproc. Ungar. Äoldrenie 81-/,. Oefterr. Golo- rrnie 88. Aren», ironsol« I81>/,. Egypicr 88'/,. Neue Eghptcr 87-/,. Oitoma»- »ank 18'/-. Snc.c-Aeiikn 83'/,. — Stimmung: Trüge. — Wetter: Kühl. B r e « I a u , 21. April, Stack»:, icüetreidcmarko. Spirans p>. >88 Liier 188 Broc. Pr. April.Mai 33,28, vr. Juni-Jnli 31,78. Pr. Angnst-Scplhr. 37.88. Siogaen »r. April-Mai 133,88, Pr. gnni-gnli 135,88. Pr. Sept.-Lciolcr 138,88. ! Siüdüi loeo »r. Avril-M»i 11,58. Zink ruhig. — Wetter: Schön, i steIti » , 21. Avril SiackuttliagS 1 Uhr. icüelreihrmarktt. Weizen scsi, loeo >15—158. »r. April-Mai 157,88. Pr. September-Oclbr. >82.58. Roggen malt, loeo 125—128, pr. April-Mai 128,58, Pr. Zcvieniber-Lctobcr 135,88. Siüböl matt, vr. April-Mai 13,78, pr. September.Lclobcr 15,58. SviriinS fest, loeo 35,88. pr. April-Mai 35,28, pr. giini-Juli 38,18, pr. Auguft-Skptcmbcr 38,18. Petroleum loco versteuert Usanre 1», Proc. Tara ll,58. Amsterdam «Produkten:, 21. April. «Schluß.: Weizen per Mai —. per November 228. Strigrus. Sloggr» per Mai 132, per Lkkobcr l >7. Mall. j London, 21. April. lSchluft.: «»gekommene Ladungen mtticründert. »er Küuser. — Wetter: Kalk. wetrelbe ruhig. Weizen, Mais stetiger. Gerste, Mehl «rüge. Pascr zn «Snnslen Preußen schon in Reuefte Tele-ramme Ver „Dresdner Stackir." vom 21. April. Berlin. Der Kaiser erthrilte dem preußischen Gesandten beim Vatikan, v. Schlözer, der beute oder morgen nach Rom zurückkehrt, eine Audienz. — Das Befinden des Kronprinzen hat sich so weil gebessert, daß Bulletins nicht mehr ausgcgeben werden. — Der BlilidcSrath beschloß eine Verlängerung der Frist für Entrichtung krcditirter, im lausenden Monat fälliger Rübenznckersteucr um ll Monate zu gestatten. — Dem Bundesrathe ging eine Vorlage zu wegen Abschlusses einer Uebercinkmist mit Großbritannien zum gegenseitigen Schutz der Rechte an Literatur- und Kunstwerke». — Bischof Dr. Kopp soll mit der Ausarbeitung euies Memorandums beschäftigt sein, welches die kuckeiipolitische Situation in nach den bekannten Herrenhallsbeschlnssen klarlegen und den nächsten Tagen der Kurie unterbreitet werden soll. Berlin. Der Belgrader Korrespondent der offiziösen „Nordd. Allg. Ztg.", welcher von der serbischen Regierung ansgcwiesen worden ist. giebt in der „Nordd." eine Darstellung des Vorgehens gegen seine Perion. Darnach erfolgte seine Ausweistrng, well man ihn für die scindselige Stimmung der deutschen Presse gegenüber der serbischen Fincmzluge verantworttich machte, und weil er angeb lich durch Berichte und Notizen an die „Nordd." eine Serbien nochtheilige Meinung erzeugt habe. — Am 6. Mai tritt in Berlin die Eisenvabntariskommission sowie der Ausschuß der Verkebrsinter- essenten zusammen, um die Vorlage des preußischen Eiscnbahn- mmisterilnns über die Einiührung einer ermäßigten StückguMasse sür eine Anzahl landwirhschcisllicher Produkte für Artikel der Eisen industrie zn bcrathcn. Wien. Berichten aus Canea zufolge sind gegenwärtig in der Sudabucht 62 Kriegsschiffe und 25 Torpedoboote zur Aktion gegen Griechenland vereinigt. Londoner Meldungen zufolge soll der neueste Aktionsvorschlcia Englands gute Chancen haben. Dem gemäß würde in kürzester Frist die griechische Negierung anfge- iordert werden, Kinne» 9 Tagen abzurüsten mit dem Hi»z»iügeii, oaß sür den Fall der Nichtbeachtung dieser Auffordcruiin Griechen land allein für alle Konsequenzen die Verantwortung zu tragen hätte. Rom. Die Auslösung der Deputirtenkammer ist beschlossen. Die Neuwahlen sollen am 23. Mai stattfindcn, da die Cholera nicht in beim rühmende», Maße auftrilt. Brüssel. Die gestrige» Unruhen in Huy, wo wieder cm Straßenkamps stattsanb, werben als Signal zum Wicdcrausbruch der Bewegung angesehen. Die Lage im Becke» von Charlcroi hat sich nicht gebessert. Die streikenden Steinbrecher des Lütticher Be zirks drohen Gewalt anzuwcndcn, wenn bis zum 1. Mai ihre For derungen nicht erfüllt sind. London. Die liberalen Wähler der Eit» hielten gestern eine Versammlung ab zur Besprechung der irischen Vorlage Gladstoue's. Nach stürmischer Debatte faßten sic trotz starker Opposition mit Mehrheit eine Resolution zu Gnnstcn der 2. Lesung der Vorlage. Die Liberalen von Leeds, Lcicester und Notingham sagten gestern ähnliche Resolutionen. In der gestrige» Sitzung der Natioiialllga io Dublin wnrde die Homcrulcvorlage als eine Lösung der irischen Frage bezeichnet, die Irland mit Ehren annchmcn könne, obwohl sic dem irischen Ideale nicht ganz entspräche. Die Berlinc r B örsc setzte fester als in den letzten Tagen ein. bald gaben jedoch die Kurse wieder etwas »ach. Im weiteren Verlause befestigte sich die Haltung für Vankpapicre sowie für ein zelne Eisenbahnwerthe. deren Tendenz im Anichluß an schwache Londoner und Pariser Notiruugen aus dem Nenteinnarkte matt blieb. DaS Geschäft erreichte nur aus dem Montcnnnarkte bei stark schwankenden Kursen eine größere Ausdclnning. Von deutschen Bahnen waren Mecklenburger und Lübecker gut behauptet, von Lokales unv Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin ist mit Ihrer Kgl. Hoheit Prinzessin Iosepha gestern Vormittaa 10 Uhr mit dem vlan- iiläßigen Kvurierzng über Hof in Brglcittmg des Oberslallmeisters v. Ebrcnstein und der Hofdamen Gräfin v. Einsiedel und Frl. v. Carlvwitz aus dem böhmischen Bahnhof wieder hier eingctrvsseii. Zur Begrüßung seiner erlauchten Gemahlin hatte sich Se. Majestät der König in Äeglcitnna des FliigeladintaittenMajor v.Malvriic eingesunden. Außerdem waren erschienen Prinz Georg mit Prin zessin Mathilde und den Prinzen Friedrich August, Johann Georg und Max. welche Ihrer Majestät kostbare PluinenbouanelS überreichten. Im Geiolgr der vriirzlichcn Familie befanden sich Ihre Execllenzen die Oberhofmeisterinnen Freisten v. Globin und v. Zedlitz, Kämmerherr v. Minckwitz, Adjutant Rittmeister v. Earlo- witz-Hartitzich, Major Frhr. v. Oer, die.Hofdamen Gräfin Vitzthum und Freiin v. Gärtner. Außerdem waren anwesend der General direktor der Staatsbahnen, Wirkt. Geh. Rath v. Tschirichkl), Exc. Der Königin, welche ein äußerst gesundes Aussehen zeigte, ist der kurze Aufenthalt im Süden lehr gut bekommen. — Wie verlautet. wird nächsten Dienstag die Abreise Ihrer Kgl. Majestäten und Ihrer Kgl. Hoheiten Prinz Georg nebst Prinzen und Prinzeffinnen nach Sibvllenort erfolgen. — Känzlcirath Albert und Betriebsdirektor Hoffinann in Freiberg erhielten österreichische Ordeiisauszeichnungen und zwar Elfterer das Ritterkreuz des Franz-Josef-OrdeuS, Letzterer das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. — Herr Schuldirektor Honer in Radeburg, welcher 37 Jahre an der dortigen Schule als Lehrer und Direktor (auch als Organist und Kantor) gewirkt hat. erhielt das Verdienstkreuz. — Au» Verwendung des kgl. Finanzministeriums ist dein Kalk messer Karl August Rösch in Lciigefeld, dem Kalkbrennen Karl Friedrich Schönhcrr in Laulcrbach und dein Kalkstcinbrccher Karl August Buschbeck ebendaselbst, für 40jährige gute und nnuntcr- brochene Dienstleistung als Arbeiter bei dem fiskalischen Källwerkc Lengefeld die silberne Medaille „für Treue in der Ar beit" verliehen worden. — Die Äirthschasterin Rosalie Schreiber, seit 39 Jahren bei dem Prwatlis Drevermann in Pillnitz in Diensten, erhielt die große silberne Medaille für langjährige treue Dienste. — Auf Wunsch Sr. Mai. des Königs ist Herr Oberförster Gringmuth in Kotlenhcide i. V. als Forstmeister nach Sibyllcnort berufen worden. — In allernächster Zeit stehe» in militärischen Kreisen mehrere Abschieds-Bewilligungen bevor. Dieselben beziehen sich n. Ä. auf: Major v. Hartmann (1. Ulanciiregiment), Major v. Hinüber (Gardcreiterregiment), Major v. Wangenheim (Karabinier- regimenl und Rittmeister v. Fabrice tGarderciterregimcntl. Andrer seits wird die Beförderung des Hauptmanns Aster I. zum Major erfolgen. — Die vierte ordentliche Landessvnode wird nunmehr von den in EvangeliciS beauftragten Staatsministern offiziell für den 13. Mai kinberufcii. — In dieser Woche findet eine Plenarsitzung der Stadt verordneten nicht statt. — Von Ihrer Majestät .der Königin wurde in vergangener Woche Herr Hosbaunicister Dünger m Dresden nach Vcnedia besohlen, um der Monarchin bei verschiedenen Käufen und Be stellungen rathend zur Seite zn stehen. — Die Frühjahrsansstellnng „Flora" erfreute sich bereits gestern eines zahlreichen Besuches. In den Nachmittagsstundcn erschien Herr Staatöniinistcr v. Nostitz-Wallwitz. Exc., »m sowohl die Abtheilnngen fnr Botanik und Gartenbau, als amt, die gewerb lichen Erzeugnisse mannigsnchcr Art in Augenschein zn nehmen. — Als herrliche Pflanze vrasentirt sich den Besuchern ,m Rlindtheilc die weiße lilienarliac Ismon» calalhina van Oberaärtncr Braun (Palaisgartcn), welche einen köstlichen Duft ausströmt. Ans den Taictn der linken Seite vom Eingänge befindet sich eine Collection Lannus-in escnlontzr (zarte blaue hochstcngliche Vlümche») und in deren Mitte eine Collection Exemplare des weiß blühenden kauoratluin spe- ctomnn, beide aus der Herzogin,zarte» (Odergärtner Tornhcim), ferner die niedrige dunkelgrüne, wie Sammet glänzende Blattpflanze Ua- rantn (Obergärtner Dornheini, Herzogingartcil), Alpenveilchen Koni Ilosli von Karl Maurer in Gohliü-Drcsocn (die einzigen, die ver treten sind), ferner neben den überhaupt zahlreich durch Obergärtncr Diclrich-Dornheim und Geher-Striesen vertretenen Anthiiricn eine siniden. Hinter der <Leidel schcn Rhododcndrvngriippc vor dem Eingänge fallen zwei schöne Ledrimgcnc Exemplare der ^ui-warin exevli-n von B. Haulwld in Striesen in die Äugen. Obergärtncr Dietrich (Palaisgarten) hat an; der oberen Tafel der rechten Seite Coltectwnc» von Ghmnostachium (eine kleine niedliche zweifarbige Blattpflanze). Ananassriichtc, Gartenerdbeeren und chinesische Pnmeln ausgestellt. Schließlich seien noch eine Rciedcngrnppc von Lcnbncr in Löbtau. Begonie» von Kleber i» Nenroschük, sowie ein Sortiment Treibhausgcmiisc, darunter Bohnen in Tövsim von 8
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