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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-10-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185910120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18591012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18591012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; 1. Beil. 12.Okt.1859 ist eingebunden in Ausgabe 11.Okt.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-10
- Tag1859-10-12
- Monat1859-10
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1859
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»e. » rin behör l5. hin- nung isch, te zu rik, ideren o«i» iger, »lüsch, ropha- el mit olirter Com- ränke, polirte 'rmen, tstellen ge- g, em S». nd ein kreppe. »rge« pege« runde, m drei ), von agLren, l rc^u. «ktP. ile ette«, i. ovale »fl Tr. t l »pen. aistraße Anzeiger. Amtsblatt dts SSiiigl. BlzirtsgmchtS md dis Raths dkl Stadt LcWg. V28L. Mittwoch dm 12. Oktober. 1859. Wanderungen durch den Waarenmarkt der Leipziger Messe. IX. DnS Ausbleiben der Auffe«, Polen «nd Moldo- Walachen. Die gegenwärtige Messe hat einen ganz namhaften Abbruch in der Frequenz durch da- Au-bleiben der Russen, Posen und Moldo-Walachen erlitten ; neben ihnen fehlte ein großer Theil der ostgalizischen Kaufmannschaft, namentlich au- Brody. Die Ursachen liegen nicht tief. Zunächst gilt der allgemeine Grund, daß unsere früheren Meßgeschäste nach dem Osten im Laufe der Zeit in eine Strömung hineingerathen waren, die end lich Verheerungen anrichten mußte. Der größte Theil de- bi- zur Krisis so bedeutenden und für die Käufer ganz unverhältnißmäßigen Umsätze- beruhte auf Credit. Borgte einem fremden Kaufmann au- den östlichen Ländern nur ein hiesige- Hau-, so borgte ihm der ganze Meßplatz. So wurde die Basis immer ungesunder und eS konnte nicht au-bleiden, wa< da kam. Ein einziger Sturm stürzte da- ganze Kartenhaus zusammen, der Sturm der -roßen Handelskrise und — doch viel zu spät. Denn ungestraft sind Jahr zehnte die stillen Bankerotte planmäßig vom Osten aus getrieben worden, und ungescheut durften es derartige Geschäst-mLnner wagen, sich immer und immer wieder mit ihren Gläubigern, für welche der Arm der Gerechtigkeit nach jenen Ländern im Mangel der Consuln zu kurz war, zu setzen und jme- Spiel — wie Bei spiele vorgekommen sind — vier- bis fünfmal fortzutreiben. Wir haben durch die Statistik Notiz über die Verluste der KrisiS im Westen. Dem „ lilsrekurtilo 4^sne^" zufolge kämm 1857 allein in den Vereinigten"Staaten 337 bettlerische Bankerotte mit einer Masse von 5,222,500 Dollar-, im Ganzen aber 5123 Bankerotte mit einer Schuldenmasse von 299,801,000 Dollar- vor, wovon 143,780,000 Dollar- voraussichtlich verloren sind. Leider verläßt uns zur Abschätzung der langen großen Verluste de- hiesigen Meßplatze- an die östlichen Länder die Statistik. Die Summe würde gewiß furchtbar genug sein. Da- große merkantile Erdbeben hat im Osten einmal aufgeräumt und eine förmliche Trümmerstätte zurückgelassen. Alle- liegt noch darnieder. Hierzu sind in den Donaufürstenthümern die politischen Wirren gekommen, welche selbstverständlich in den Verkehr eine Stagnation gebracht haben; der Bojare, als der Geldmann, hält zurück und wird erst mit Consolidirung der staatlichen Ordnung wieder zu kaufm anfangen. Die KrisiS hat durch eine furchtbare Lehre dem Leichtsinn im Creditgeben ein Ende gemacht, und so hat denn mit dem Credit geben auch da- Geschäft selbst zum größten Theil aufgehört. Ueder Brody, welche- auf der Leipziger Messe ein so bedeuten de- Contingmt Käufer stellte, ist jene- traurige Brandun-lück hereingebrochen und natürlich von der größten Rückwirkung auf dm Besuch «ährend dieser Messe gewesen. Für Rußland und Polen kommt zu dm noch fortdauernden Folgen der KrisiS die Papiergeldwirthschaft, welche sich von Halb jahr zu Halbjahr nur schlimmer gestaltet hat, jemehr die Edel metalle verschwinden, sowohl in den Händen der Privatpersonen, al- auch, besonder- da- Silber, durch Abfluß nach China. ES ist gegenwärtig in Rußland, wie un- neulich ein Bericht sagte, selbst auf Poststalionen da- Umwechseln von Noten und Scheinen im Mangel der Edelmetalle geradezu zur Unmöglichkeit geworden. Einen Blick in die russische Geldwirthschaft verstattete un- der letzte Bericht de- kaiserlichen Finanzminister- vom 27. Juni über da- Jahr 1858. Um die Masse der Reich-credltbillet- zu verringern, wurden 60 Millionen Rubel au- dm der Krone gehörenden Capitalien, und unabhängig hiervon noch 30,848,287 Rudel, also im Ganze« 90,848,287 Rubel in klingender Münze in Umlauf «nd ebensoviel Reich-rreditbillet- außer Verkehr gebracht. Wie groß mußte der Druck der Papierwirthschaft sein, um diese Baarsumme zu er zwingen! Und dennoch waren am 1. Januar 1859 noch 644,648,719 Rubel Creditbillet- im Umlauf, während der Bestand de- Um- wechselung-fond- für 1859 nur in 99,338,743 Rubel klingender Münze und Barren und 11,473,740 Rubel in öffentlichen Fond- bestand. Hiernach wird e- erklärlich erscheinen, wenn an russischem Papiergeld und Papieren Verluste bi- zu 25 »/<, vorgekommen sind und noch in dieser Messe solche von 10—15»/y vorkamen. Es lag also, da mit dem Creditgeben nach dem Osten da- Geschäft zumeist aufgehört hatte, in den Papierverhältnissen ein weiterer Umstand, der auch den geringeren Umsatz, der sich noch ermöglicht haben würde, größtentheil- adschnitt oder, wo ein solcher vorkam, nur sehr eingeschränkt zuließ. Rußland hat theil- durch den Krimkrieg, theil- durch die seit längerer Zeit in Kluß gebrachte Abströmung de- Silber- nach Asien in vorderster Reihe gelitten. In Asien wirken für d.n Metallabfluß au- Rußland (und dem Westen) wieder andere Ver hältnisse. Je geringer die öffentliche Sicherheit eine- Staate- ist, desto ausschließlicher wird «a» daselbst nur edle Metalle im Ver kehr nehme«, desto mehr werde« dieselben, da auch die persönliche Sicherheit gering ist, in dm Händen der Privaten verschwinden, also dem Verkehr entzogen Mit der Zunahme de- Handel- mit China wuchs die Silber- Au-fuhr in besorgnißerregender Weife, mit ihr die Entwerthung der Papier» außer Lande-. Die höheren russischen Stände halten da- Vertrauen fest, die niederen Haschen aber, instinctmäßig die Edelmetallverminderung witternd, nach Baaraeld, worin sie ihre Ersparnisse anlegen, während von ihnen die Bedürfnisse in Papier geld bestritten werden. Seit dem Krimkriege sind, wie in Deutsch land seit 1848, unglaubliche Massen Silber im niederen Volke verschwunden. E- wirken also zwei verschiedene Kräfte vereint: die Silberau-strömung nach China, die Silberabftrömung au- dem Verkehr im Innern durch da- Volk selbst. Vor der chinesi schen Revolution tauschte Rußland im Grenzdorfe Maimarschin gegen Pelzwerk, Juchten, Tuche 8,000,000 Rubel Thee (wovon 5,000,000 R. an die Aollcasse fielen). Jene russischen Waaren vermochte der chinesische Kaufmann seit den Wirren der Revolu tion nicht mehr umzusetzen und verlangte seitdem Geld, Silber, wofür der Osten einmal eine entschiedene Vorliebe hat. So flössen allein in 1857 : 328 Ctr. verarbeitete- Silber und 1,134,407 ge prägte Rubel nach China. Al- der Finanzmknister Brock schon im Jahre 1852 erlaubt hatte, >/z de- importirten Thee'- in ver arbeitetem Silber zu bezahlen, entstanden förmliche Fabrikm von Silbergeräthen. Man hatte Nicht- gewonnen al- daß jetzt wahre Ungethüme von Messern, Gabeln rc. plump und roh au- baarem Gelbe angefertigt wurden, mehr Barrm ähnlich, für welche die Messe von Nischnei - Nowgorod der Stapelplatz ist. Au diesen Fabrikaten, welche natürlich bald nach Ueberschreitung der Grenze wieder in dm Schmelztiegel wandern, werden auch bedeutende Quan titäten französischen Silber- verwendet. Da für den Russen der Thee unentbehrliche- Bedürfniß ist, so werden die Silberabftrö- mungen'erst aufhörm, wenn die neuerzwungenen Handelsbeziehungen einen größeren Productenau-tausch vermitteln. Die Statistik hat indessen bereit- da- erfreuliche Resultat zu constatiren vermocht, daß der allgemeine Silderabfluß sich ver ringert. E- liegen un- zunächst nur die Angaben über die Edel- metallau-fuhr an Bord der Peninsular- und Orientaldampfer vor. Vom ersten Januar 1851 bis 20. December 1857 wurden 47,313,112 Pfd. St. Silber und für 4,700,816 Pf. St. Gold au- England nach dem Osten verführt. Rechnet man die über Marseille gegangenen Posten hinzu, so verschlang der Osten im Jahre 1857 allein mindesten- 20 Millionen Pfd. St. — Eine neue Hoffnung erwächst au- der schon oben -«gedeuteten und statistisch bereit- nachgewiesenen Steigerung der
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