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Dresdner Nachrichten : 08.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-08
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1879
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* »I »v I»» merkwürdig v§rs»l»y«^ Leim «ohltp«t f»S ei» R«»er dm»!' Äe^Swerk«?^ ^ """ mmn Kindern erMgt. «üsHe»» W» Sva»tt». ck» KM. st obrbru^ch de« »ttaßenps! In der Ammoustraße, «estern Abend ^/«8 Udr ein erfolgt und dadurch «in Theil morden. . - Nachdem l» Preußen Nicht««. Sachwalter «nd Mtaati UmtStracht rinzusüh»«,, dßrit« «ich ln i Gchrttten entgegenzuirhe» sein. Ursprliagllck IHM» " - - - - »««.dir l> MM u« .'H.H-K «hnllchra de« Herr bes-toffe« . ^ «nd Wj« imrstracht rinz«süs . V .... Schritten entaegrnzusrve» sein. Ursprünalt» schie« de« H, Justiz,»Inister o,-. von Abeke», sich nicht sonderlich «>t einer tor- artigen Amtstracht zu beireunden, da eine lächerliche WirknnG derselben In einzelnen Hüllen nicht ausarichioffen ist. aber die Portdelle einer würdigen AmtStracht au, die Feierlichkeit der ganzen Gerichtöpcrhantlung ildcrwogen Venn doch zuletzt den AuonahiiieiaU. »Borauosichtlich aboptirt man die Amtörode, wie sie an» Rh.In und in den hannöpenchen Gerichten einaeiührt ist, schwarzer, bis z» de» Füßen reichender Talar. ähnlicli dem der evangelischen Priester, gefältelt und gerafft, so baß er nach Bedarf an der Brust geöffnet werde» kann: sowie schwarzes Sammet- Barett. üdnlich dem unserer Priester. Die Abzeichen teS NangeS und der Würde werde» an dem Barett durch eine» oder niedrere Streifen von Silber- oder Golklitze angebracht. — Gestern Vormittag verfiel ein UntersuchnngSgefanaener Im Arrestdause keo k. Bezirksgerichts in eine Art Delirium tremens und richtete sied schuidcrhait zu. ehe er in die schleunigst berzugcdolte FwaiigSIacke gesteht wurde. Ser Patient ward hierauf in kaö Krankcndauö eingeiieiert. — Gin anderer Unter» suchungSgetangencr. der bereits vor 8 Wochen einmal daS Weite suchen wollte, aber noch, ehe er die LandbauSstraße verlassen konnte, wieder abgeicißr wurde, versuchte gestern abcrinais sein Heil in der Flucht, derselbe halte sich bei seiner Vorführung bei dein Unters» l ungSlichtcr. trotzdem er „angekcttclt" war, durch eine verzwci'ette Bewegung in der Nähe der Treppe ioS- gerissen und flog mebr. als er lief, die drei Treppen nach der Straße herunter, (sin deS Weges kommender GerichtSdiener war ..entgegenkommend" genug, den Ausreißer icstzuvalten. und wenige Minuten spater war der Durchbrenner wieder auf dem allen Fleche. — Der am 4. d. auö Dabmödorf-Müncheberg flüchtig gewordene Postverwalter Preuß soll in Hannover aufgegriffen worden sein. — In diesen Tagen gelangen gleichzeitig Schul und Kir»enanlagenzur Erhebung, von deren Gesammtbetrage vier F:mttel auf die Dä>ul - und ein Fünftel auf die Ktrchen- anlage entfallt. Die Schulanlage betrügt ebensoviel, wie der erue und der zweite Termin der allgemeinen städtischen Anlage, nämlich l2 Pi. von jedem Hundert Mark des GrundwerthS, 4 Pf. bo» jeder Mark der Mictbzinsen für Wobnungen und 2 Pf. von jeder Mark der Mletdzinien für lSewerbSrüume, wahrend an Kirchcnaniage erhoben werden 3, bez. 1 und V» Pi. - Am 3. t. M. Ist unser in Metz garnisonirendeS Fuß-Ar- Merie-Regiment von dort nach Hagenau abgerückt um da selbst Schießübungen abzuhaltcn. — Die bei der sächsischen C a v a l e r t e eingeführten Nc- volvcr haben sich io bewährt, daß sie in ber gan-cn deulschen Armee adoptirt werben sollen. Diese Cavalerle - Revolver sind iünfschüfsig, von kl mm. Kaliber mit einem Geschoß von 15,3 Gramm und einer Ladung von 1,1 Gramm. Die Patronen sind CenttalzüntungSpalronen. — Durch die Pierteauöstellung ist ein Viertel unserer Stadt, die Kasernen-, Wicscnthor- und Klostcrstraße nebst -Platz dein große» Verkehr eröffnet worden. das sonst vom Eivllpublstum wenig besucht wurde. Selbstredend ist dieser Umstand auch auf da« GelchästSleben von Einfluß. Die dortigen Geschäftsleute knüpfen mehr oder minder Hoffnung an die Ausstellung unk haben sich deshalb auch gerührt und gerüstet. Den Ausstellungö beiuchern, welch: rin ErholungSplätzchen nahe der Ausstellung suchen, sei die Weinstube von Schöne, Jägerhoistraße 1, em pfohlen. deren Inhaber cö an den nöt! lgcn Vorbereitungen nicht hat fehlen lassen. — Repertoire berKgl. Hoitheater, Altstabt. Sonntag: Die ILoin. ,Ans. V,7). — Montag: Der Kaufmann von Venedig. — Dienstag: Der fliegende Holländer.—Mittwoch: Dat Käthchrn von Hellbronn. — Donnerstag: Die Hugenotten. N. e. fAnt. V-7). — Freitag: Der letzte Brief. - Sonnabend: Die Zauberflöte. - Neustadt. Sonntag: Mein Leopöld. Weigelt: Hr. Merten a. l. G. — Im Atelier von Albert Vierling, Palmstraße, ist gegen wärtig daß tür Nürnberg bestimmte, von Prof. Donndorf in Stuttgart modrllirtr und von A. Vierling In Brome gegossene CorneiluS-Denkmal ausgestellt und zwar biö zum Dienstag. — Von der Firma Schneider L Lemp, Fabrik für dckorlrte Blechwaaren in Eutritzsch bei Leipzig, ist ein Kaisers „bi - I a u m -Kalender, in Buntdruck aut Blech auSührt, in den Handel gebracht worden. Blecherne Kalender mit etwas ver schossenen Farben unk kaum erkennbarem Doppel. Portrait drS KaisttpaareS mögen als etwas Neues gelten, al» prosektirter eleganter Itmmerschmuck erscheinen ste ieboch etwa» zu blechern und bürsten sich dem bescheidenen Mobiliar einer ländlichen Gr- sindcstube viel passender anschlicßen. — Bei der Infanterie trifft eine weitere O.uote Reserve und Landwehr Montag den 9. Juni idle Chargirtcn schon morarrn ein. Für daS >2. und 13. Iägerbataiilon iFreiberg- Mrlßen, ist diesmal morgen und übermorgen Meißen der Ort des Rendezvous von Reserve und Landwehr. - »Nachdem ver Generalarzt Dr. moch Rotb selbst die In der u » keroffizierschule zu Marlenderg auffällig eiiigctrctenc Erkrankung von über 90 Schülern untersucht und seine Beobacht ringen und Erfahrungen an maßgebender Stelle beponlrt hat, io hoist man. bah sowohl vaS Klima, hie Bergeohöhen, baö »Wasser und andere Umstände dahin wirken, baß. wenn daS 13. Iäger- batalllon die Garnison Meißen verläßt, dle Unkcroffizierschule ans dein halben Sibirien nach dort verlegt wird. - Ein ungeiähr >8 IabrealteSMädchen. welches sich gestern Vormittag In der Gegend der Krüger'schcn Schwimmanstalt von Neustadt nach der Allstakt übersetzen ließ, ist mitten im Fluß rlötzlich aus dem Kahn: hcrauSgeiprungen unv in den Flutvcn verschwunden. Ucber die Pecsbnlichkett ve- Mädchens war bis gestern Nachmittag noch nicht« bekannt. - Gestern Nachmittag gegen r Uhr ist ein aut gekleideter, ilüdekannter Mann in vorgerückten Jahren etwas oberhalb Amons tobt auS der Elbe gezogen worben. Derselbe hatte sich, wie sich die Kahnlührer bet »Antons erinnerten, unge fähr eine Stunde vor Auffindung seines Leichnams vom rechten nach dem linken Elbufer übersetzen lassen, war am Flusse entlang stromaul weiter gegangen und muß sich alSbald daraus in» Wasser gestürzt haben. — Der in den 80er Jahren stehende Postassistent, welcher, wie wir hier mittheilten, im Lövauer Stadtkrankenhauie Hilfe suchte, nachdem er sich fn selbstmörderischer Wehe am Halse, am Leibe und an den Handgelenken verwundet, beißt Joseph Klein eidain und ist gebürtig auö Schlesien. Infolge körperlicher Lei ben wollte er sterben und scheint zuvor seinen Angehörigen tavon Mittheilung gewagt zu haben, denn er ließ nach dem Mißlingen leine« Vorhabens an dieselben depcschlren: „Gott fügte e» anders." Sein Aufkommen ist zweifelhaft; ec hat bereits conimunlcttt. Vorgestern erregte ein letzt von io Vielen verpöntes Haus, thier. ein großer Hund mit starkem Maulkorb versehen, Aussehen aus der Wilödruffersiraße. DaS arme Tbkr lief, Schaum vor dem »Maule, die Ruthe gesenkt, langsam an den Häusern hin. Alle »Weit sab sich das halb verdurstete Thier an; Va kam kurz reioGtrt eine anständige Dame deö WegeS, ging ln eln HauS und brachte einen großen Kochtops mit Wasser. DerHunv stand still, soff, ließ sich den Korb avmhmen und wedelte dankbar mit der Ruthe, Eine schlichte Frau meinte, rer Dame ihr Mann sei Stadtvcro.diieler, gehöre aber zur Minorität ln der Hundekrage. sonst wäre seine Frau nicht so thellnchmcnd. Der Hund war gerettet. — Der hiesige Feurrlöschsprltzcnfabrlkant G. A. Händel ist für die von ihm bei dem jetzt in Komvtau stattgebabren Fruecivehrtaar ausgestellten Spritzen mit der großen goldenen Medaille prämllrr worden. — Heure tii der letzte Sonntag, den die Patagonier im hlestgen W oioglichen Garten zuvringen, wie »Mittwoch, der i l.b., ver letzte Taa Ihre? Hierseins überhaupt Ist. Mögen die noch hier weilenden Pstiigsticemdru. wie die auswärtigen Besucher der Mß de> tm »Wamtschosttt, durch dleKgl.Ober.Ersatzkomr Quälerei«, an Hunden, wie st« längs» « .. ,ek«mwen Und, im voran« einigermaßen un» Nch zu macheU lüaL dL'rdiirfLNtz.lÜtzrrl« dtelenl- ge» Hunbrbesttzer. »veich« Sch i»r«r Hund« -«fetziger Zeit ent- ledigen wollen, darauf aufmerksam, baß derselbe wenigsten« für einige dieser thiere Gelegenheit hat, sie det thlerfreunblici Leuten unterzuvrinaen. — Gksiern Mittag »/,1» Udr ist ela sunaer Mann von brr «ugustuöbrücke, und zwar vom 8. Pfeiler altftädtrrstitü, hinab in die Elbe gesprungen, von mit Kühnen schnell derdrieilrn- den Schiffern aber noch lebend wieder a»S dem Wasser gezogen worden. Dia» hat ihn In'« Krankenhaus geschaff' picren, die er bei sich sühne, ersehen, daß er ein Tischlrrgesrlle Namens Sturz auö Königsiel» ist. - Sin in den 40er Jahren stehender, als TrunkenboIb bekannter Iimmergeselle war vorgestern Nachmittag wieder einmal sinnlo» betrunken auf brr Straß« liegend auigeiunken worden, ist aber, obne wieder zum Bewußtsein gelangt zu sein, in der darauf folgrnden Nacht an einem Schlagfluß gestorbcn. — Der Strumpfwirker Eduard Hermann Karsten In Chem nitz wurde wegen Beleidigung de« deutschen Kaiser 4 Jahren Grfängnip vcrurthriit. — Zwei junge Leute, Lro Sceltg, 16 Jahre, mittesgroß. schwarz und Georg Merkel. 17 Jahre, mittelgroß, blond, Schüler inBrcölau. sind vorgestern von dort flüchtig geworden, haben angeblich ihre» Weg nach Dresden zu genommen und werke» telegraphisch verfolgt. — Die Leiche de« Antonstädter Händlers, dessen Klrtkungö- Nücke kürzlich auf dre Aldertbrücle ausgeiundrn wurden, ist vor gestern unterhalb brr Augustu-bu'cke beim Baggern von Sand zu Tage gesöcdrrt worden. — Versteigerungen In den Gerichts» intern am v. k. ln Dresden: Anton Theodor Lehnert'ö HauSgrund- stück in Schellenbcrg. :t0,300; Heinrich Rod. Tbalveiin'S Grund stücke ln Serkowitz, llOOO. 2400, 3000, 13.(XX), 9000, 2000.2000. 2000, 13,000; Chemnitz- Emil Theodor Mann und Marie Antonie Schuberts Hau«- und Feldgrundstück in Schönau, Freibrrg: Karl Aug. Dtttrtch « GastboiS-Grunvstück, 9007; Treuen: Frledr. Wild. Erler'S HauSgrundstück. 7800: Le» genfeld I. V.: August Blep'S HauSgrundstück zu Werncs- grü», 8211: Frankcnberg: Karl Aug. Göriier'ö Hauvgrund- srück In AucrSwalke, 3012; Burgstädt: Bernhard Pcter- inann'S Grundstück in Sl.üblau, 3930; Schneeberg: Gustav Friedrich Wagner s HauSgrundstück, 1170; Stoilberg: Karl Aug. Eberleln« Grundstücke in GerSborf, 1050, 1382; -jwen- k>. u: Gottlob Bernhard Nonniger'S Grundstück zu Epthra, 30,000: — am io. d.: Roßweln: Friedrich Wilhrlm Hbfrr's Grundstücke» 11,000, 4000, i l.OOO; Leipzig: »Anna Kreurer'S HauSgrundstück in VolkmarSdori, 42.500; Friedrich Fertinaiib Lips und Ferdinand Salderg'S Grundstück, 59,800: D reS d e»: Karl Slug. Heine s Grundstücke. 13,250, 450; Karl Ottokar Scdmldt'ö Feldgrundstück, 8100: Adorf: Johann Chrlstopd Barth ö HauSgrundstück in Bärenloh, 2500; Plauen: Franz Hermann Lindcmann ö HauSgrundstück ln Ehrmnitz. 34,450: Stolpe»: Friedr. Slug. Zicschang'S »Wald-, Wiesen- und Feldgrundstück in Elberötors, 3705, 1650: Stoilberg: A»g. Friedr. Georgt o 0)artennabrung in JabnSdori, 12,437 Mk. Königstein: Karl Friedrich BSHmes HauSgrunvstücke. 43,647. 16,371; — am II. d.: Döhlen: Hermann Adoli Grote'S, Feldgrundstück, 1050; Lbbau: Aug. Trauaott Engel- mann'S HauSgrundstück in OverkunnerSdorf, 1450- Dresden: Karl Ottomar Schmidt s Feldgrundstück, 8100: Stollberg: Aug. Friedrich Georgi s Hauö- und Gartengrundstück in OrlSnitz, 3120 »Tstark tarirt. — Marienbad. 6. Juni. Gestern Nachmittag kam Herr Ho/schauspieler Dcttmer von Carlsbad hier an, seine zur Fett hier weilenden Dresdner Freunde aus einige Stunden zu beiuchen, um dann weiter zur Nachkur nach Wlsdungr« zu reisen. Bei Herrn Dettmer bat die Carlöbader Kur vortrefflich angeschlagen, er siebt schlank wie eine Tanne unv hat 25 Pfund bei sechö- wccheistlicher Kur von seiner Korpulenz vergeben müssen. - DIc schon seit 3 Jahren hierher kommende Gräfin Lopez, eine Ver wandte des iiiexikantschrn General Lopez, erregt durch ihre pracht vollen Toiletten wie durch ihre kostbaren Brillanten, sowie durch ihre stets abwechselnden Abenteuer mit jungen Schauspielern, va» sstucmeinste Aufseher,. — Gestern verkündeten große Sin. schl igzettel, daß eine goldene Schnalle mit 20 Brillanten am rvthscitciikii Bande aui der Promenade verloren gegangen sei und gegen große Belohnung auf dem Bürgcrmcistcramte cib- zugeben sei. Verlustträgerin ist obengenannte Lopez und reprä sentier die Schnalle einen Werth von 35,000 Mark. Doch scheint der Verlust vie Dame nicht sehr zu schmerzen, denn sie schwelgte am seidigen Abenv nach dem Theater mit einem jungen Schau spieler in Champagner. Ste soll ein »Vermögen von 20 Millionen besitzen. — Die sämmtlichen Gebäude beS Gutsbesitzers Heinrich Brückner in Zetbau brannten in der »Nacht zum 6. dies, voll ständig nieder. Der Kalamität batte nicht versichert. — Der einzige Cobn einer höchst achidarcn Familie in Wurzen, der zu den Feiertagen dortbln p> seinen Eltern brur- laubte Soldat Gustav E.. bat sich am 5. dies, tm Forsth-iuS „WaldnicmnS Heil" erschossen. — In einer gefährliche» Situation bc>and sich am Donners tag ein Bcwrigcö Kind in Leipzig. Dasselbe saß vor einem Fenster der 4. Etage eines Hauicö auf derBurgitraße unv kloplte mit den Besuchen ganz harmlos an die Dachrinne. Ein vorüber gehender Schutzmann wurde auf die Gefahr aufmerksam, ließ die Trür der detr. Wohnung durch einen Schlosser öffnen und zog daö Kind noch rechtzeitig durch daS Fenster In die Stube herein. Die lojährige Schwester des kleine» Mädchens, die dasselbe in Abwesenheit der Eltern überwachen sollte, hatte es, nachdem eS cingeschlaien war, allein gelassen. — Del dem Umbau der früheren Post in Geithatn ibste sich am 4. d. da» Dachgrslmö und zerschlug da« Gerüst, auf welchem der Zimmrrmann Arnold arbeitete. DerBedauernkwerthe stürzte herab und erlitt einen Arm- und einen Mippenbruch. — In Cranzahl sollen ln den letzte» Wochen gegen 30 Personen von der TrichinosiS befallen worden sein; ein Todes fall in Folge derselben Ist aber »och nicht zu verzeichnen gewesen. " " ' unglückliche Mädchen In St re bla, einigen Tagen verschwand, hat entleibt; ihr Leichnam ist am Montag bei Lösnig angeichwommen. — Am Freitag versuchte ber Yleischermeister Fasoldt in Hütten bei Königstcln sich auS z. F. noch unbekannten Grün den mittelst Revolver zu erschießen. Er hat zweimal auf sich selbst geschossen, sich aber nicht tödtlich getroffen. — Beim Abschnclden von Weiden an der schwarzen Wasser lache lm Tonnewitzer NatbSbolze (bei Leipzig) ward am Mittwoch der 56 Jahre alte Handarbeiter Gottlieb Grunicke von einem Schlaganfall betroffen, fiel vabci in die Lache unv ertrank. - »Wir berichteten, daß in Folge unvorsichtigen GebahrenS mit Petroleum ein Ehepaar in Goh11Sbei Leipzig und dessen Sohn, sich mehr oder minder erheblich verletzt hatten. Leider Gotte» Ist bereits Inzwischen der Ehemann seinen schweren Ver wundungen erlegen. - In, Marrholze zu Nieder st riealö ward am 1. tS. der Tuchmacher Bbrner auö Roßweln erhängt aufgefurivcii; im Flemlngcr Gehölz, gleichfalls in der Nähe No Hw eins, fand man am 2. dö. auch erhängt den 34 jährigen Weveracsclicn Roeller a»S Hartha auf; Letzteren soll LIebeSgram zum Selbst mord getrieben haben. — In Freibrrg prügelte am 8. bS. ein Arbeiter seine Frau dermaßen, baß ibr ber Arm dabei zweimal gebrochen ward und ihr auS dem Kopse die Glasscherben hcranögcschnittcn wer den mußten. — Eine unnatürliche Mutter verursachte am Mittwoch auf der Fittauersiratze inEbemnItz eine grenzenlose Wuth. DaS Weib nahm ihr -tjäbrigr Töchterchen mit beiden Händen in die Höhe und warf cS in den.Kappelbach. „Eine Verrückte!" riefen anfänglich die Leute, die rasch zusammcnliefen, hörten aber dann INN IN tZLigc ecciciven avcr II — Jenes l4jäb,lge unglücl Emilie Proschwitz, welches vor sich doch, wie vermuthrt ward. Sürunen. Oppellschachtrtvter« de« könial. «tetnkoblenwerkM.z« 8t«Ü*«ch^ir!e!cheAborf^u?ch umrwartrt AntngrvrÄ«« Vachkohlr mehr»« «kypeabr-ch, erlitten. öL" locke vtzchkovle mehr»« Ni»pe«dr»che < - Oesfentlicb« ZtrtchtSlltzunaen. «lldelm Bretschnelder versetzte am 8. Mai o. I. beim Psanvlelher eine von einem Anderen gestohlene Plattglocre mlt dem ausdrücklichen Bemerkt«, dieselbe sei sein Eigenthuin und zur Rechrnschast hier über gezogen. behauptete er keine Ahnung von dem wahren Sachverhalte besessen zu haben. Man wie« dem guten Manne, der übrigen« schon zweimal wegen Hehlerei brummen mußt«, das Gcgenthcil nach und in Rücksicht hierauf verurthetlte ihn brr Einzeirichtcr unter Annahme mildernder Umstände zu 4 Monaten Gciangnlß. Der hiergegen erhobene Einspruch war fruchtlos. — Der Droichkenkutscher Carl RoSIath behauptet ganz entschieden, er habe cS nicht verhindern können, daß am 3l. Oktober v. IS. ei» sechsjähriger Knabe unter seine Pferde - glücklicherweise ohne schlimme Folgen — kam und wollte dleserhalb auch nicht- von einer Bestrafung wegen der ibm beigemessenen Uebertretung wissen. Aul Grund der Zeugenaussagen blieb jedoch die Schuld aui ihm allein sitzen, cs nutzte deshalb auch der von Ihn, erhobene Einspruch nichts unv er muß bie sallig gewordene Strafe vcn 20 »Mark und die unvrrmcldllchen Gcrichtökoslcn bezahlen. — Der Markthclfer Engen Wilhelm Schinvler war. alö er in ber Stacht vom 16. zum 17. September Morgens 2 Uhr nach Hause ging, nicht weniger „grau", al« sein Kollege Mar Lchlettcr und ln diescr Situation hielten eü Beide nicht sür bedenklich, die Scheibe» von 2 Straßenlaternen mit Steinen zu zrrttümiucr». Schindler eröffnete daö tdeure Vergnüge». während Schletter nur bet der zweiten Laterne seine Geschicklichkeit im Werfen zeigte und so kam eS, daß er wegen Sachbeschädigung 20 M. Strafe mdiktirt erhielt, während sein Eomplice mir 15 Mk. wegkam. Der minder bethriligte Schlrticr fügte sich ohne Weiteres in daö Uiwci»,eidliche, während der Lindere glaubte, zu hart gestraft worden zu sein und veSlalb Einspruch erhob. ES blieb beim Alte». — Der Kutscher Fürchtegott Landgraf fuhr eines Tage- wohl eine Stunde lang gelegentlich dr« „Einfahrens" von Vierten ln Frledrlchstadt herum, vergaß auch, vor dem Einkebren in bie Kneipe einen Beobachliinaöposten bei seinem Geschirr aufzustcllen und muß sich daher ln Rücklicht auf seine schon vielfach wegen Konirapeittlonen gegen daS Drosa enkenregulatlp vorgekominenen »Bestrafungen 3Tage einstcckcn lassen. — DerSteinmetz Friedrich Seidrl in Neustrtesrn bekam am 15. August v. I. WInv, daß sein bisheriger Abiniether, der Steinmetz Giistav Brückner auf dem Sprunge stand, mit seinem Mobiliar zu „rücken", ohne jedenfalls erst die rückständige, von ibm auf Grund eines gericht lichen Vergleiches von 8 Mk. anerkannte Mirtbe zu bezahlen. Fußend auf sein RetensionolRüclbchaltnngö-jrrcht, schloß Seidel die Hauoihüre zu und stellte sich selbst in Positur auf, un, daS Vorhaben B.S zu vereiteln. »Brückner ließ sich trotzdem in stinem Werke nicht störe», rem, er fuhrwerkte zunächst seine Betten auf dem noch offenen Wege durch die Fenster an die frische Luit, schloß dann trotz des Protestes seines Hauvwlrthcö die HauStbür wieder ans und räumte mit Hitte von zwei Leuten sein Mobiliar aus der Wohnung hinaus. Seidel behauptet. daß er bei dieser Gelegenheit einen tüchtigen Treffer auf die Nase erhalten und dadurch blutig verletzt worden sei. während B. versichert, da« Riechorgan habe nur durch eigenes Verschulden deö Inhaber- gelitten. Von der »Anklage der Nöthigung bez. der Körperver letzung wurde Brückner frelaesxrochen. bageaen wegen strafbaren Eigennutzes zu 10 Tagen Gesangnltz verurtbeilt. Der erste Be scheid fand Bestätigung. In sämmtlichen Fällen war die Staats anwaltschaft durch Herrn Assessor v. Belchwitz vertreten. — Da« Schöffengericht unter Vorsitz des Herr» Hoirath Einerl fand den Expedienten Moritz Hermann Hammer der Unterschlagung einer Summe von 100 Mark schuldig und erkannte unter thell- welser Freisprechung auf 2 Monate Gefängniß. Der Angeklagte hatte im Oktober vor. I«. tm Aufträge kev Klempner« Wlttig eine Partie Klrmpnerwaaren bei ber Lomvardbank versetzt, über den Erlös aber zum größten Thelle rcchtSwivrla verfügt. Anklage und Verlheldigung waren von den Herren Assessor Meißner und Advokat Emil Lehmann vertreten. — Angekündigte Gerichts-Verhandlungen. »Morgen Vormittag 9 Hauptverhandlung wider den Cartonnagen« arbeitcr Ernst Rudolph Weinert hier wegen einfachen und schwe ren Diebstahl. Widerstandes rc.; 9 vrSal. wider vcn Handarbeiter Carl Hermann Näther aus Rötha u. Gen. wegen Körperverletz ung und Wide,stand gegen die Staatsgewalt. — LSttternngS'Beodattitvna am 7. Junl, Add«. 7 Uhr. Barometerstand n. OScar BösoltMallstr. 19): 760 Millimeter Zeit gestern 2 Mm. gestiegen. - In Aussicht: veränderlich. — Thermometrograph n. Reaumur: 16 ° W. — Differenz von aest. ,u beitte 11— niedr. Temperat. II ° W.. höchste Temp.22^«. DieSchloßthurmsahnezeigtr Nordnordwest-Wind. Himmel:wolkig. - Wasscrstand der Elbe nnd Moldau am 7. Juni: Bukwciö — 2. Prag -ss 38, PardubG -tz- 44, Melnlk -t- 22, Lkitmeritz -ss 5, Dresden — 7'.». Wasserwiirme ber Elbe am 7. Junl: 15'/» Trab » 8tzetsur«»I<»«>avIi« ,»r 0vut»od«i> i» U»mb»r» »» «. a»»> »w S vd» Vrt. >Ill>,nra>»,,, . , Zt. kitor-durss. U<»K»L . . , II»i»d»-ss. . tlsm«,.... : 8»r>>» . IVi»a 745.1 74.',» ' ' 75,.» «2 7Ü«,« - - 7»?.2 757.7 U- 757.2 75N.Ü - « 755.8 " r 080 NO «UZV 030 o»a vr u v o 030 »0 oso «In». I»iodt lv>«5t lolcdt »tii, »tii, triick wiis.Iz i.Iokt »UI, iolobt 5«l!vekt d»5.ol<t -»oUii d»it», d»<i«<:tt-) --»>»>« ^o,I>i» I,«N> txdscti dK,»ctt «oU«»I<>, ro.r s . ,«.7 H ,»Z x ,4.« r -.,4,5 s - l».o L . >,.a tz > i. Vsiok 4-» St»I,„ 4^ L»n>»«t«r» ,m >k»»4», 4« Ki»S»> 4i« !» Mor4 8re»>»o 752,0 I) <ir«5« 3^. v«d»-»I«5t 1»» Vitt»-»», >I»4 L»I «»,,»> ,1» loa»» I«t Ol, l.LÜ , »»t 4«, »»»>«» 0»>>t»t, »»i»t >«»»»-»» Kl»5», <t» !» »s»4»,»>«U«t» »»t«r 8>>>5-»» »I««r vd»r k»,I»»4 »ot N«k4»»»t-r»»k»,ed kt^.oä.» 0»xr»»- oiv» »t»Iio>>. Im 0»t»»»r«b>«t» Lurck »I» vd«r kinol-iiä ».x.ocis, L»row»tU»«d»» »>ni«»m d»6i»At »»,4c». v»> »Veit», c»t Ld»i Ncnl,u,<w» U»L »» 4« 4»»t«ed»» »ll»».,0»tprcn,«n. ri»mliok !>«!!»», «oa»t ro,»I»x»°<I ü5-r^««t-<:»»t,»I- k»,op» »t«II»»»«i»» r«s!,«r>»»d. 0!» 1'»mp»,.t»e I,t «5»» 4,» 8üL4«ikr, 0»4r»l- kurox»» »»5e»u norm.,, »uk ä»r k>or4b»Ikto >I»x.n«« U«Ilt «l« oocd «t»c»» IU>t»r 2»r oo,m»i«o. I» 85ö„,t-0«»t»«k>,»ck k»»4«n ,»»t,,»a ü»Uitt«c »t»tt. » 7, —..... > . - -- Tagr»geschtchte. L««tsche« Sketch. Da« Katserpaar wird nach erfolgter ktrch» llcher Einsegnung seiner Ehe eine kurze öffentlicheAuSsahrt durch daS S legeSihor unternehmen. — Der Oberbürgermeister von »Berlin v. Forckenbeck unterbricht nicht, wie erst aenieidet worben war» seine Kur, um bei brr goldenen Hochzrilöieier vc« Kaiserpaares die Glückwünsche ber Retchöhauprstavt auSjubrücken, sondern bleibt ruhig in Badenwciler. In derselben Stunve, in weicher der„R.-Anz."daSSperr- aesetz und die bezüglichen Anordnungen publizirte. war auch schon der telegraphische Befehl an vie Zollämter ergangen, sofort vcn RvheisenzoU z„ erheben, welche» der Reichstag in der 2. Le sung brr Zolltciriivorlage gutgeheißen hat. So kan, cS. baß Schiffsladungen von Roheisen zu einem Thelle unverzollt über die Grenze gelangten, die anderen Thelle aber die Gebühr von 1 Mk. pro Doppelceiitner zablcn mußten. ES > antelt sich dabet um ganz beträchtliche Ouautltätcn, da schr piele Institute noch in letzter Stunde große Eisencinkäuic gemacht hatte», um sich mit zollfreier Waare zu versehen. So melket u. A. die „Ostsee-Zta.", daß eine in Stettin am :N .Mai kiarirte Labung englisches Elsen, deren Empfänger die Herren Rud. Scheele u. Co. sind, obgleich zum Tbell bereits gelöscht, infolge des am 31. »Mal in Bezug aus Roheisen in Krait getretenen SperrgesetzeS verzollt werden mußt«. Die dem Reichskanzler zugeschrirbene Aeußerung. daß er Geld und bald Geld brauche, findet ihre Erläuterung in der in den öffentlichen Kassen herrschenden Cvbe - einer Ebbe, welche sogar eine bedeutende Einschränkung, wenn nicht vollständige l ivkiin mmi vounui> Elnsteliung der Schieswersuchc bei Jüttrvogk nothweiibig ge macht haben soll. Trotzdem verlautet in militärischen Kreisen
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