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Dresdner Nachrichten : 08.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-08
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1879
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vi« rartkkommlsston nahm den «nttaa Wrvtli-Mal» ä,dt«Megteruna«kom. möchten In <bow» «tffarten möchten ln der Kommission »der btemuch» «Eiche Vermrhrang der Zolletnnabme« «ege« früber durch vnnabme des Zolltarif» die Be rechnung machen, mit einigen Modifikattonen an und genehmigte ferner den Antrag Windthorst «. vor der definitiven Annahme von Zöllen und Steuer« sei e» dringend geboten, daß die Ftnanzminlster Über die Finanzlage der Einzel- staaten gcnm>« Angaben machten. In fortgesetzter ^ , . Versailles, 7. Jün«. Senat, Baragnon tragt wegen der Prozessionen dev betreffenden CirkuiarS an, welche» als dem Konkordale zuwider bezeichnet wirb. Der Minister de» Innern antwortet: Da» Konkordat kenne zwar Ireie Ausübung dev katholischen Kultus an, es trage aber den von der Po'izci auigestellten Reglement» Rechnung. - Kammer. Bonapartlst Kunlo inter- pe'lirt über die Absctzuna eine» Meire. weicher gegen die Gesetzcntwürse Fcrry'ö petjtjonirt batte, (und,dann die Budaetberatbuna vonunehinen Mltredactrur: Vr. Linil »ter«^. Druck und § Für da» Jeu ll.: I nüvt» S»rtn,»n» Ltvpuvl»«» Tarstkommtiston die Po- fttionen für gebleichte»oder gefärbtes Baumwollgarn, ein und zwcldräbtigev. drei- und mehrdrähtige», sowie mehrfach gezwirnte Siahfaten unverändert. Unter der Position Baum» wollwaaren wurde dcrbe- sondere Titel roher Tüll mit oo Bik. pro Hundert Kilo angesetzt, Iür ge- bleichte dichte Gewebe u», ter besondciem Titel der Zoll von IAinus lOOMk., für baumwollene Fischer- netze der Zoll von 12 ans ü chstk. nerabgeseht und der ZoU'grSchmirgcltuchggnz ^ gestrichen. Der Minister beb Innern erwiderte: Meire» und Beigeordnete hätten kein '«echt, sich an rcglcruiigö- ieindlichen Maniscstationen zu betheiiigen. Die Kammer nahm mit 35«) gegen I2!i Sümmcn die Tagesordnung an, welche den Beamten lede. der Slcpnblik ielncuchc Kuntg bung untersagt. Die Kammer bclchlos, ferner, die Beratlning des Ferry sche» Entwurf» am i«,. Juni z» beginnen ntbum der Herausgeber: Verantwort. Redakteur: in LreSde«. H»1artok Bolilenbc in Dresden. Rr.150. 2t.Mrg 187N. WitterungSauSsichtm: Wolkig, stellenweise heiter, Neigung »u Gewittern. lg und selbst obne den tle tn die Hände de» Vollttsche». Mit Hochdruck arbeitet der Reichskanzler, um sein jüngst- S Kind, da« Eisenbahngütertarifgesetz, durch Bundesrath und Reichslag confirmiren zu lassen. Höchst auffällig sind die Scenen im Bundeürathe. Es ist gegen allen Gebrauch, daß man die Vorgänge im Bundeörathe brühwarm hinauStelegraphirt. Es liegt eben daran, den kategorischen Befehl, den der Bundesrath erhielt: „Nimm das Gesetz an", möglichst rasch zu verbreiten und so aus die heimische» Regierungen eine Pression auSzuüben. Dieselben hatten ihre Vertreter in Berlin noch nicht hinreichend instruirt. Diesen Zeitverlust soll der BundeSrath damit einholen, daß er da» so wichtige Gesetz nicht einmal in seinen Ausschüssen vorprüfen läßt, sondern sofort In seinem Plenum darüber Beschluß faßt. Die so notwendige Station der BundeSrathSauSschüsse wird auf diese Weise zu einer bedeutungs losen Haltestelle erklärt, an welcher da» Gütertarifgesetz wie ein Extrazug, ohne zu halten, vorüberbraust. Warum diese überstürzende Hast? Warum da» Verbot einer sachlichen Prüfung, die doch durch die Geschäftsordnung vorgeschriebe» ist? Weil, um es mild auS- zudrücken, der Inhalt dieses Gesetzentwürfe» eine sachliche Prüfung nicht zu bestehen vermag. ES ist der schwerste Schlug, der seit 1866 gegen die Einzelstaaten und die Rechte von Privatpersonen geführt werden soll. Hören wir darüber ein preußisches Blatt. Die „Nat.- Ztg." charaktensirt den Entwurf wie folgt: «ES wird dem Bundcörathe tte Macht gegeben, kle Tarife festzustellen, daß er gewissermaßen als eine Generalblrektlon ter Eisenbahnen, bcr staatlichen wie ter Prlvatbahnen, vorläufig für ten einen Zweig bc» Eisenbahnwesens, den Güterverkehr, eingesetzt wird. Allerdings werken In dem Geiree eine Anzahl von Nor- matlvbestimmungen ausgesprochen, nach denen der Bundcoratb sich richten soll: dann aber wird ihm eine diskretionäre Beiugniß bclgemessen, diese Bestimmungen durch Ausnahmen zu durch brechen und alS Gcsammtresultat stellt sich eine beinahe souveräne Gewalt de» Bunbeörathe», Tarife einzuiührcn, abzuändcrn und abzuschaffen heran». ES werden einige starre Prinzipien auöge- vrociren, nach denen der BundeSrath sich richten soll; so taö irinzlp der Einheitssätze, die Benutzung der kürzesten Route, da» verbot billiger durchgretlender Tarife; da aber diele Prinzipien so sdrrr find, ball Ibrc Anwendung zur Unmöglichkeit wird, so wird dem BundeSrathe die Besugntß bcigelegt, davon abzugeben. Es kommt un» unaeiähr so vor, al» wenn man ein Strafgesetzbuch solgenden Inhalte» erließe: Kl. Alle Verbrechen nnd Vergehen werben mit dem Tobe bestrast; tz 2. Der BundeSrath kann tür einzelne Klaffen von Vergeben oder einzelne Fälle niedrigere Giraten b«s zw l Mark Geldstrafe he« wenn der Gesetzentwurf angenommen Rentadtlttät aller Pzlvatvahnen vollständi Ansche n irgend einer rechtlichen Garant BundcSratbe» gelegt wird. Daß nach etwaiger Annahme diese» Gesetzentwürfe- leine Privatbahn mehr den Wunsch hegen würbe, Ihre Selbstständigkeit zu behaupten und daßeösürEisenbabnaktien nur Verkäufer und keine Käuier geben würbe, versteht sich von selbst. Die zweite noch ernstere Folge wäre aber die, daß da» Schicksal de» ganzenHandelö und!ede» einzelnen Handelsplätze» fortdauernd in den Händen des BnndeS- rathc» läge. Der BundeSrath soll thatsächiich tte höchste ver waltende Behörde tn Elsenbah»sachen werden. Dazu ist er au» zwei Gründen ungeeignet: I» weil er durch seine Zusammen setzung unfähig ist, nach technischen Gesichtspunkten zu handeln und zu urtbcilen und 2) weil er durch seine Zusammensetzung gez.vunaen ist, »ach politischen Gesichtspunkten zu bandeln und zu urtbeilen." Kein Wort ist hier zu viel Jede Wendung ist schonend. Wenn aber hierbei das preußische Blatt in erster Linie für die be drohten Interessen des Handels eintritt, so liegt uns eine andere Seite ebenso nahe. ES ist die unserer staatlichen Selbstständigkeit. Die ReichSversassung giebt keiner Gewalt, weder dem Kanzler, noch dem Bundesrathe, noch dem Reichstage, selbst nicht allen Dreien zu sammen, die Befugniß, über die Rechte der deutschen Fürsten und Volksvertretungen zu disponiren. Die Einnahmen auS den Staats bahnen unterliegen in jedem Bundesstaate den Vereinbarungen zwischen Krone, Regierung und Volksvertretung. ES ist schlechter dings unstatthaft, daß eine dritte Behörde die Macht erhält, diese Einnahmen zu erhöhen oder zu vermindern. Hier steht ein so großes LebenSinteresse der Einzelstaaten in Frage, daß man glauben muß: auch die opferfreudigsten Negierungen müssen diesem Ansinnen gegenübc« ein Nein! ein rundes, glattes, entschlossenes Nein! haben. Der BundeSrath hat dm Antrag BaiernS, daß kein regierender deutscher Fürst Statthalter deS mit erweiterten staatlichen Befug nissen auszustattenden Reichslandes Elsaß-Lothringen werden darf, mit Mehrheit angenommen. Doch soll dieses Verbot nur im Sitz ungsprotokolle des BundesratheS, nicht in dem betr. Verfassungs gesetze für die Reichslande Aufnahme finden. Gegen Wen richtete sich der bairische Antrag? Gegen dm König von Preußen oder den Großherzog von Baden? So recht glücklich erscheint uns der An trag durchaus nicht. Die Stellung Elsaß-Lothringens auch im künf tigen Neichsverbande ist nach vieler Richtung unklar und unhaltbar. Ein klares dauerndes Verhältniß hätte viel Vorzüge. Die Einver leibung Elsaß-Lothringens in die preußische Monarchie erscheint vor- theilhafter, als wenn die Provinz nach wie vor da» Versuchsfeld für allerhand staatliche Experimente bleibt, die auf die anderen Bundes staaten schon genug üble Nachwirkungen auSgeübt haben. Ohne Neid würde man es sehen können, wenn der Großhcrzog von Baden seine Erblande mit dem Reichsgebiete jenseits des Rheines zu einem an sehnlichen, lebenskräftigen Königreiche vereinigte. Oder warum be ruft man nicht einen früher reichsunmittelbaren Fürsten zum Mo narchen von Elsaß-Lothringen? Ist kein Battenberger da? Die Parteiverhältnifse im deutschen Reichstag schildert un» ein hervorragender Abgeordneter mit den Worten: „ES traut Keiner dem Anderen". Die Nationallibcralcn, tiefzerspalten, mißtrauen einander, unter den Freikonservativen mißtrauen die bundesstaat lichen Elemente dm „bilderstürmenden", d. h. einheitsstaatlichen Ge nossen und umgekehrt, die Strengkonservativen trauen dem Centrum nicht über dm Wea. das Erntrum fürchtet, von Bismarck ausgenutzt und schließlich wieder über Bord geworfm zu werden, es mißtraut sogar der Führung Windthorst'S. So sind wie in einem Kalei doskope alle^Elcmente durcheinander gewirbelt und geschüttelt. Sicher ist, daß das Centrmn und die bundesstaatlichen Abgeordneten der Rechten sich dem Neichseisenbahnprojekt energisch entgegensetzen werden. Das Centrum will die Tabakssteuer nicht bewilligen, um bis zum Frühjahr einen Drücker in der Hand zu haben, wenn es dann an die Erhöhung der Militäretats geht Sollte es denn gar keinen Eindruck machen, daß jetzt Frankreich die fünfjährige Dienstzeit in eine dreijährige verwandelt? Immer sagt man, wenn dir unab hängige Presse auf Abrüstung dringt: Ja, wer soll denn den An fang machen ? Nun, Frankreich macht den Anfang. An Deutsch land ist eS, nachzufolgen. Statt besten sinnt man bei unS auf Nichts als auf Steuerhöhungen, um 1880 neue, ganz gewaltige Vermehr ungen des Militär-Etats herbei,uführen. Im nächsten Frühjahr läuft das militärische Septennat ab. Derjenige der dessen Einfüh rung hauptsächlich ermöglichte, war Niemand als Max von Forcken- beck, der jetzt auf einnial zum Vertreter des Liberalismus gestempelt werden soll. Es ist Pflicht der Abgeordneten, daS Verlangen nach ungezählten Millionen, um die Mittel zu einem neuen, aber noch gepfefferteren Mililärseptennat zu erhalten, abzuweisen. Denn selbst nationalliberale Blätter geben jetzt der Wahrheit die Ehre: der letzte Grund der Steuerlast liegt in der Militärlast. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." — Berlin, 7. Juni. Se. Majestät der Kaiser hatte eine gute Nacht und hat heute das Lager auf der Chaiselongue mit dem Sitzen im Lehnstuhl vertauscht. Berlin, 7. Juni. Fürst Bismarck wird den 9. Juni hier zurückerwartet. Anläßlich des zwischen Chile und Volivia und Peru ausgebrochenen, die deutsche Industrie und Handelsinteresten mit schweren Schädigungen bedrohenden Krieges bringt die „Nordd. Allg. Ztg." amtliche, den Konsularberichten entnommene statistische Notizen, welche ungefähr die Schätzung der durch den Krieg gefähr deten deutschen Interessen ermöglichen. — Da» Kriegsgericht wegen de» „Großen Kurfürst" schloß heute Mittag um 1 Uhr die Verhand lungen. Der gefällte, noch schriftlich auszuarbeitende UrthrilSspruch geht zunächst an da» CorpSgericht deS GardecorpS, welches denselben dem Kaiser zur Bestätigung vorlegt. daß dir «e einer ReichStag-ver tagung bis September anzuschließen. Dieselbe werde vielmehr auf unterbrechungsloser Erledigung der Geschäfte der gegenwärtigen Session drängen, zumal die Interessen der gewerblichen Kreise eine baldige unverzügliche Erledigung der betr. Fragen erheischten. Berlin, 7. Juni. Tic Meldungen mehrerer Wiener Blätter: Oesterreich habe zunächst Holland und die Schweiz, sowie noch andere Staaten zu gemeinsamen Schritten gegen die Handels- und die Eiscnbahnpolitil dcö Fürsten Bismarck ausgefordert, Oesterreich strebe eine Zollconfödcration mit jenen Staaten gegen Deutschland an, Holland habe bereits dem österreichischen Anträge auf Abhaltung einer Zollkonferenz zugestimmt, sowie ähnliche Ausstreuungen werden osfiziöserseitS auf Grund authentischer Informationen als jeglicher (?) Begründung entbehrend bezeichnet. PeterSvurg. 7. Juni. In dem Prozeß gegen den Sitten, tätcr Alexander Solowsew bat der oberste Gerichtshof folgendes Urtbeil gefällt: „Solowsew ist schuldig, daß er einer vc,!.reche rischen Genossenschaft angehört, welche bestrebt ist, die in Ruß land bestehende StaatSiorm durch Gewaltthätigkeiten zu stürzen; er Ist ferner schuldig, am 14. April In ter 1«. Morgenstunde In St. Petersburg mit Vorbedacht e» auf daS Leven veö Kaisers abgesehen und mehrere Revolbcrschüsje ans Se. Masestät abgc- feuert zu haben. Der Gerichtshof bat deshalb beschlossen, dem Alexander Solowsew aul Grund der Artikel 24l. 249. !7und l8 des Strafgesetzbuches alle StandcSrechtc zu entziehen und ihn mittelst Stranges hinzurichten." Solowsew hat gestanden, er gehöre zu der sozial-rcvolutiouäre» Partei, habe jedoch beim Attentat keine Mitschuldigen gehabt. Er habe sich dazu au» eigenem Willen entschieden ohne jeglichen Einfluß von Seiten seiner MeinungSgciiossen, glaube aber, im Sinne seiner Partei gebandelt zu haben. Er hegte schon während seiner Studien im Gymnasium ernsthafte religiöse Zweifel, welche ihn zur Annahme der Ansichten de» sogenannten DeiSmuS führten. Schon bama.» habe er geplant, sich dem Dienste de» Volke» zu widmen, dessen Armiith und Entbehrungen ihn stet» an» Herz griffen, wobei er dieselben für da» Resultat der eristirenben unbefriedigenden staat lichen und sozialen Ordnung hielt. K 0 nstantin 0 peI, den 7. Juni. Die Pforte ist durchaus nicht geneigt, die serbischen Ansprüche aus Schadcnedstitz wegen de» Elniallö der Anmuten bet Kurschumlje .zu entsprechen, da der Einfall scrbischcrseitö provozier wurde. Bukarest, den 7. Juni. Rumänien erhob die diplomatische Agentur in Belgrad zum Range einer Gcsandlschast. Locale» an» Sächsische». — Da» Gefolge Ihrer Majestäten bet der Neste ngch Berlin wird au» dem künigl. Gcneraladjntant. Generallicute- nant Krug v. Nidda, dem Obervoimelster v. Lüttichau und dem Ordonnanzoffizier Maior von Kirchbach. sowie den Hofdamen Gräfin Einsiedel-Radibor und Fräui. v. Lützevode bestehen. — Zu Präsidenten der beiden Skraikammrrn bei dem Landgericht Dresden sind die Herum DezMgerlchtSSirector Stöckel, bisher in Freiberg, und Hottakh Eine« ernannt worben. - Herr Kreiövauptmann von Etnslrvelhat mit gestern einen bl» 12. Juli bauernden Urlaub angetrrten. — Von den Staatsbehörden ebenso wir von dem Etabtrathe «st die Ausschmückung der öffentlichen Gebäude für den bevorstehenden LubesteNtaadeS KatserpcmrrS aMgeordnst worben. — ES giebt sich in Dresden in vielen Kreisen sehr lebhafte Theilnabme «ür da» bevorstehende Freuden- und Tbrenkest des deutschen Kaiserpaarcö kund. Die goldenen Hochzeiten in Fürsten häusern waren bislang selten; die Geschichte weist nur wenige aus. Auch unserem Fürstendause waren in dlelem Jahrhundert zwei goldene Hochzeiten vergönnt, die eine, vor gerade Dressen. Sonntag. 8. Juni. WW«»»W»W'l>IIsS! I I »» U > !l!i! '!>!!>!! i> Während in Leipzig die Stadtverordneten icte communllche Auszeichnung diese» Taacö abgclehnt haben, wollen die Vertreter unserer Stadt ein bleibendes und srciinritchce> Gedenken tieie» Tagcö sichern und ein „Kaiser Wilhelm-Stipendium" im Wettiner Gymnasium errichten. Diese würdige und wohlihäiige Idee bringt das Jubeltest teö Kaisers zugleich in glücklichste Verbindung mit drin Namen unseres FüestenstamineS Wcttin! — Die auö »Anlaß der g 0 ldenen H 0 ebzelt de» Kastcr- paareö zu Gunsten der Kaiscr-Wphclin-Stisttwg vcranstattcte Sammlung unter Angehörigen der RcichLpost und Tciegraphen- Verwaitung soll, wie die „Magdcv. Ztg." mittheilt, über 50,000 Mark ergehen haben. — Eine in die Berliner Verhältnisse wohl eingewclhtc hohe Persönlichkeit thcilt uns als ganz positiv mit, daß kurz »ach der goldenen HochzeitSieler bcöKasterpaarco Minister vn. Falk sein EnfiassungSgciuch erneuern und auf dessen Bewilligung dringen wird. Der Fall Falls In Preußen würde den Fall de» Kultus minister v. Lutz in Balcr» nach sich ziehen. — Die gerichtliche Obduktion und Sektion deS in einem Kornseide bei Radcbcul ermordet anigcsnnkencn tnsährigen Mädchen» Ist bereits vorgestern Nachmittag ln ver Behausung der Eltern, wohin der Leichnam alöbald nach seiner Anlfintung geschafft worden war. eriolgt und hat ergeben, baß der Tod nicht durch rlnen Stich in den Hai», wie cö aniang» hieß, sondern durch einfaches Zudrückcn bcr Kehle mit der Hand hcrbeigesührt worden tst. Die Thal muß, wie die gerichtlichen Erhebungen ergeben haben, bereits am Freitag Vormittag zwischen >.» und 10 Uhr, bald nachdem daS Kind daö elterliche Hans verlassen batte, um sich nach bcr sogenannten Waldvilla zu vrgeben, verübt worden sein. Der Thatort befindet sich halbwegs von ter elterlichen Wohnung und bcr Waldvilla. Von Seiten der Behörden wird Alles auigcboten, um des Urhebers der scheußlichen That, die leider in unserer Zeit nicht vereinzelt dastcht, habhaft zu werden. Mögen die ergriffenen Maßregeln von Glück begünstigt sein, denn dies und der Zufall spielen bekanntlich bei den Recherchen In dergleichen Kapitastälivi eine Hauptrolle. Verschiedene ver dächtige Subjekte sollen von der Gendarmerie bereit» ctngkllesert worden sein. — Wie wir hören, findet heute Sonntag Nachmittag aus dem AuöstellnngS-Platze ein K 0 nkurrenz - Neiten der verschie denen hervorragenden Bereiter, verbunden mit einem Hkrden- Rcnncn, statt. . — DlevrerteDreöbnerPtkrdeauöstellung war an ihrem Eröffnungstage von L —6000 Perioncu besucht; die Freaucnz würde zweifellos noch stärker gewesen sein. wenn r», trotz der gut Wetter verheißenden drei Schreiben auf demKreuz- thurme, nicht Nachmittag» geregnet hätte. Während de» Eröff- nuuatztage» zogen übrigen» immer noch neue Aussteller ein; die Zahl brr ausgestellten Pferde betrug früh 552. Abend» dagegen 65S. Ebenso vermehrte sich die Zahl der ausgestellten Wagen, Fahr- unb Reitutensttten, so baß gestern srüb eine neue, gedräng tere Aufstellung vorgenommen werden mußte. Gestern früh er folgte die Prämiirunq. Den Vogel schoß Max Singer au» Wien ab. der für 4 Rappen den von Sr. K. H. dem Prinzen Georg gcstlfteten 1. Ehrenpreis «silbernen Pokal) erhielt. Ferner er hielten Diplome für Wagenschiag und zwar Vierspänner Gebr. Oppenheimer aus Haimover (4 Hellbraune), Gebr.Hirschlaff au» Dresden f4 Hellbraune) und Weltmann aus Berlin (4 Dunkel braune). Für Wagenschlag, Zweispänner, wurden prämlirt mit dem 2. Ebrcnprei» «silberne» Schreibzeug) Gebr. Oprenheimer an» Hannover <2 Notffbraune), mit Diplomen Elkan aus Berlin >2 dunkle Füchse), Stallmeister Schulz an» Dresden «2 Roth- braune), Max Singer aus Wien (2 Goldfüchse) nnd Stallmeister Vieler auö Leipzig «2 Schimmel). Für einen Einspänner «Roth- brauner) empfing Stallmeister Schulz auS Dreödcn den ll. Ehren preis «einen silbernen Becher, 6. Comitepreiö). Für Arbeitsschlag crhieiicn ten 1. Prei» «einen silbernen Leuchter, 4. EomitspreiS) Kämpe au» Döitzichen für eine braune Stute; den 2. Preis «einen silbernen Humpen, 5. ComitbprclS) He ritze in Gruna iür einen Rapp-Wallach; den ll. Preis «einen silbcrnen Becher, 8. EoinitoprciS) Bär und Sobn in Iüterbogk für 2 braune Wallachen; den 4. und 5. Prcis «Ebrendiplome) Hcintze jnn. in Nossen für S Braune und Salomen tn Leipzig für 2 hellbraune Wallachen. Für sächsische Zucht wurden folgende Prämien ertbclit: 1. Preis «Oclaemälde und 120 Mark baar), gestiftet von den Chemnitzer Pferkcsrenndcn, an W. Dörner au» Aschcrohcim sür eine braune Stute: 2. Prcis (Regulator), gesttitet von Cbemnh-er Pfferte- lreunven. an W. Kühne aus Wadewitz für einen hcßbralnien Wallach; 3. Preis «silberne Mevaille» an von Nctzschwitz-Königö- felv tür eine Schimmcistute; 4. Preis (bronzene Medaille und 50 Mark) an Tamme in Birkenhayn sür einen Nothschimmel; 5. Preis (bronzene Medaille und 30 Mark) an A. Schanze au» «0 ma ahrrn, beging ! jüngs in, die Jahre 1872 . , Friedrich August der Gsrecdte mlt seiner Ge- jüngsie Kön a Johann mlt Königin «malle Im unb ganz Sachsen feierte die JuSeseste mit. Stetzsch iür einen Rappwallach; 6. Preis «Ebcenbipioin und 25 Mark) an Fr. Malihcö aus Freiberg iür clne FuchSstute, und 7. Prei» (Ebrentiplom) an Wünbrich aus Eschdorf sür einen brau nen Wallach Für Reitpferde endlich wurden prämiirt: mit dem 1. Preise (Meißner Porzcllanvase) Woltmarin in Hannover sür eine braune Vollblutstute; mit dem 2. Preise (silberner Wein- krug) Schulz tn DrcSden für einen Fuchkwallach, und mit drin 3. Preise Oppenheimer in Hannover sür einen Rappcnwallach. Diplome erhielten Elkan in Berlin für clne hellbraune VoUbiut- ute, Bitter und Busarsky in Leipzig iür eine braune Stute, Schulz ln Dresden für einen Rappwallach, Weltmann in Han nover für einen braunen Wallach, Rohde in Dresden sür einen rllhrauncn Wallach. Oppenheimer in Hannover sür cineDunkel- luchSstute. Freund in Berlin sür einen hellbraunen Wallach und Freund ln Brcölau für einen dunkelbraunen Wallach. Außer dem wurde dem Bereiter Ad. Grcntz (bei Herr» Schulz In Dres den) für gutes Vorreitcn ein Dtploin überreicht. Unter den Ma gazinen , in denen die zu Ehrenpreisen bestimmten silbernen Ge genstände auögowählt wurden, befindet sich auch daS von Hein rich Man, Moritzstraße, auö welchem nicht weniger aiö 5 Preise stainmrn. - Die Mittel unbemittelter Eltern so reichlich, alö ma» bet dem guten Zwecke erwarten sollte, aber eö tst doch so viel zusammen, Iraß mindestens 3 Züge solcher Kinder in den großen Ferien auf» Land gebracht werten. Zwei Abihcklungen Knaben unb eine Mädchen werden in gesunder Gegend unter sachkundiger Leitung untergcbracht. Herr Sa ul» dlrector Kunath wird wkdrrnd lener Wochen die Lestcr jencrAb- tbellungen zeitweilig inspiziren. In ärztlichen Kreisen Intcrcstirt man siai lebhait sür dav ganze Nnternebmen; der kgl. Leibarzt Ur. Fiedler hat den ganze» Ertrag einer Sprechstunde dem ComitS znaesendet. Für die Beobachtung aller sanitären Rück sichten wirb der städtische Arzt I)r. Nledncr sorgen. Möchten dock' wohlhabende Eltern, die mit ihre» Kindern inS Bad geben, auch an vie Armen denken! Wenn ein große» Unglück, sei cS auch im lernen Ungarlante. passlrt, da greist alle Welt gern tn den Beutel; wenn man aber den heimischen Armen die Mittel gewähren soll, ihren Kindern daS köstliche Gut bcr Gesundheit wiederzugewinnen. da »eigen st» manche sonst wacker« Herzen zur Unterbringung schwächlicher Kinder in Ferienkolonien stießen zwar nicht
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