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Dresdner Nachrichten : 11.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-11
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1888
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UV w 'LH l. Da« Nacht-Telegramme. «« b, »m»m r»«i!r de, «ukla«.) varll«. io. F»«n»r. DU M>»«<»^k-««,„i«, wr da' »UlItznWtiq, betchi«» »n,t» j SN««n>, da»,»«»« »» » Jahre z« »eritn^n,. «UUtz i« «anaen »ur», I»lU»IIch «i» alle« xegeu » Lliwme» ,«. »eiiammn». vdaNa. 10. stetniar. Rach Meid«,»»« »leN»er «iltter »leid« »le »iell»e Unt»erf>t«t tnt«l,c einer 2vt<«m.»eria»,,,i» der Unierricht«. lnhird« noch dl» aui weitere« »«- Ichlollrn. 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exemvl. SpooislitSt: ^Uv 8»etsn slssrne, «vre«. Na«»drillte» und ^V>rtl»«el>»rt« » Netrvnvläaele. Dresden, 1888. -triieste Bü» srn.rclell» auiiitk -i"Nu. iv.Febr. „«elrelhem., «ci»eu dt» . „io ,62-itil. «vr»<. Illai >66.18-, - Juli >70.00. «f--0,»> bkv.. ,»?ö III, W.»> >16.1--. J„»i . guii I20L«,. s-miuerschc: Hascr ,oco ,02-109. V„ub»>u>M>. >>kl>,u»r 1L.00, «»,». vlai 13,L« SoUiins uuveränderl, «crsieuee, »7,0«. mit null!. «o»I„u>IIc»k> 18,-0. Mi, 70M. «»iilumfllucr.---.:-- 00.lv. h»'r>»«u„, Ivro vcrj.Ii, ,2.73. .„7 ,^."^" " . ,1cln. lGcirride- ttkl. 00 M. Ak>b>o«,i,§ob»al,c prr chr»r«.r«7.d0. «»rii-Ma, i».c«.««,. «??>'!< gcdr»ar2S,,D. iiu.oo. «Urll-Mai -12.00. Mvig-U-, loio ^cdrim, ,6.LU. 0I»rii-Mo, 13,00. -Mai.Juni — «>,.k still. weil,, : Tl'I,,, H»ür« »nl Vollkommonnter «eibsttklltiger, zsertluvoblosei ,, r'Sraaoeeeli-Zinnelila«« itN»«. " W W!>, kwazivoto ^rstiu und si'-meo, h>8,«««» 8iaeN »NI «ev, ««eil. Lurt llemLML. ,.."'^»"««-7" und Z klLSVLLrvN jedor /Vrt aus clea bodontonciston Olasllüttou dos In- Tluklandos, omploblov in loieblnrltitzor ^.»sn'akl A IVill,. 1M»1 L 8o1>„. A Bkeainavltt Ll. «««»»i«viilutellv »LI« H Zoinlnos in vorM. AllsiviU f.Kerreil ll. Aliiileil. Llax ^Lvodi, Hllleriellmke «riii>ll!!e!leslriirii lli Mrßei>: «0tt8L^^k»ü7ttLl(5, «Iraal-aiier klate, V/^I8 L Svklo».8».lra8»te II, kouttturlt.. I. ü. II*ö88lö Ül88li611'' ü. ül)6 AllstrWe M lNlsiviills lveldell proinpt esseclllirl. — Mtuno und «-rM ^l^.. I?«Iep>>o» I>r. Nr. 42. Operation des Deutschen Kronprinie». Schuldcbatte im sächsische» ^andtaa, Vorgänge im ilieichstng und österreichischen Rcichs- rath. Landtag, Stadtverordnetenberichl. Cl)oleraliunmcii. Gerichtsverhandlungen. i Sonnabend, 11. Aebrnar. cheraniwoUIlLrr Nedaktvir Mr Politisches De. SmI"Bieren I» Dresden. Anf's Sieue ist daS Vaterland von tiesster Sorge wegen des »Zustandes des Kronprinzen eriültt. Am Donnekslag Abend gegen 4 Uhr sahen sich die Aerzte genüthigt, den Luitrährenschnitt vorzn- nehmen, um der ErstickniigSgcfahr vorzubengen. Uncrivartet trifft diese Kunde Diejenigen nicht, welche die ärztlichen Mitthcilungcn zu leien verstehen und sich nicht mittelst unbestimmter Ausdrücke rin L kür ein U vormachen lassen. Tie Schönfärberei, welche die von Dr. Mackenzie beeinflussen Krankenberichte in dcntschsrei- sinnigen Zeitungen triebe», war schon lange anstößig: bei der Zartheit der hier einlchlagenden Verhältnisse enthielt man sich aber billigerweile jedes Eingehens hierauf. Nun ist aber nichts mehr zu verheimlichen. Die Schwellungen an der rechten Seite des Kehlkopfes des hohen Leidenden haben sich so vergrößert, daß ohne Eingriff von außen der Erstickungstod bevoistand. Der Luströhrcnschnitt gilt an sich lür ungekährlich; er wird sogar bis weilen wiederholt ousgesührt. Aber man weiß zur Genüge, daß wenn schon Operationen glänzend gelingen (im wissenschaftlichen Sinne), sich nachher oft folgen bedenklichster Art einzustcllen pflegen. Un mittelbar niag keine Lebensgefahr vorhanden sein: aber den weiteren Verlauf nach der Operation hat keine ärztliche Knnst in der Hand, Im vorliegenden Falle ist offenbar Gefahr im Verzüge gewesen, sonst hätte man den ersten Chirurgen der Berliner Universität. Prof. Bergmann, rechtzeitig nach San Reino kommen lassen. Loch befand sich der edle Dulder auch unter dem Messer Dr. Bra» mann'S in ausgezeichneter Behandlung. Die Operation wurde vollkommen glücklich vollzogen: der Kronprinz befindet sich verhält nismäßig wohl: er empfindet Erleichterung bcini Athmen, daS zum Theil durch ein Mctallröhrchen geschieht. Mit banger Sorge blickt das deutsche Volk weiteren Nachrichten aus San Nemo ent gegen. Mögen dieselben bald eine wesentliche Besserung vermelden ! Als Fürst Bismarck in seiner großen Reichstagsrede das aus gezeichnete Menschenmaterial rühmte, aus welchem Deutschland seine Heerschaaren bilde, als er namentlich mit Stolz erwähnte, daß kein ausländischer Staat es uns an Offizieren und Unteroffizieren gleich thun könne, da nannte er auch die Gründe diese?. Änderen unerreichbaren Vorzugs. Er führte de» kameradschaftlichen Geist und das lebhafte Ehrgefühl der Offiziere, das strenge Pflicht gefühl der Unteroffiziere an; sie haben ihre Wurzeln in der unvergleich lichen Erziehung. Fürst Bismarck sprach: „DasMaß derBildung, daS erforderlich ist, um einen Offizier oder Unteroffizier zum Cominando zu befähigen, nach den Ansprüchen, die der Soldat an seine Vorgesetzten macht, ist bei unK in Deutschland in viel breiteren Schichten vorhanden, als in irgend einem anderen Lande." An diesen Ausspruch wird man erinnert, wenn man die Verhandlungen des lächsiichen Landtags über den VolkSschulunterricht liest. Alles was dazu hilft, dem Volk bis in seine untersten Schichten ein größeres Maß von Bil dung zuzuführen, kommt der Schlagfertigkeit und Tüchtigkeit des Heeres wieder zu Gute. Bildung macht nicht blos frei, sondern auch stark. Erfreulicherweise hat unser Uutcrrichtsminister Dr. v. Gerber den Weg bezeichnet, um zu einer größeren Erleichterung der Lchullasten zu gelangen. Die gänzliche Beseitigung des Schul geldes wird immer das Endziel dieser Bestrebungen bilden müssen. Mit einem Schlage läßt sich jedoch diese Maßregel nicht durch führen. Denn das Schulwesen in Sachsen ist bei uns im ganzen Lande aufs Reichste, viel reicher als in Preußen, entwickelt: unsere Gemeinde» bringen 7 bis 8 Millionen durch Steuern auf, wozu noch 4'/» durch Schulgeld aufgebrachte Millionen kommen. Soll daS Schulwesen Gemeindcsache bleiben, was sich auS vielen Gründen empfiehlt, so kann der Staat nicht mit einem Federzuge den Gemeinden die 4V- Millionen Schulgelds entziehen, unbekümmert, wie sie diesen Bedarf künftighin oulbringcn. Denn es ist auch Thatsache, daß die 4'/, Mill. Schulgelds zum bei weitem größeren Thcilc von den wohlhabenden und bcssergcstellten Familien bezahlt werden, denen nian durch Aufhebung des Schulgeldes ein Geschenk machen würde, das sie weder brauchen noch verlangen Ucbcrall findet auch, wie der Minister ansführte, eine starke Ab stufung nach unten zu statt. Dr. von Gerber erklärte namentlich eine Entlastung der Jamililnväter für wünschcnSwcrtb. die I bis 4 Kinder in die Schule schicken. Ferner sollte, nach der Andeutung des Ministers, eine Ermäßigung des Schulgeldes zu Gunsten der ärmeren Bevölkerungsklassen dadurch angebahnt werden, daß der Staat die AlterSzulagen der Lehrer den Gemeinden ab- und auf seine Schultern nimmt und daran die Bedingung knüpft, daß die Ge meinden entsprechend daS Schulgeld ermäßigen. DaS ist ein gang barer Weg. Mag ihn der sächsische Staat alsbald beschreiten! Alles, was der Minister und einige Abgeordnete sagten (es sei die sittliche Pflicht des Familienvaters, für die Erziehung seiner Kinder zu sorgen, und daS Schulgeld sei ein Theil diel« Pflichten), trifft vollständig zu. Wir ergänzen diese Worte noch durch die Wahr nehmung. daß viele ärmere Eltern lieber sich selbst am Munde etwa- abdarben, um nur ihren Kindern eine gute Erziehung angc- deihen zu lassen. Aber wir ziehen auS alledem einen anderen Schluß: weil die Nothwendigkeit einer guten Schulbildung in's allgemeine Bewußtsein des Volks übergegangen ist, deshalb muß man den armen Leuten die Kindererziehung möglichst erleichtern. Wir gestehen offen, daß wir darin keinen Vorzug erblicken, wenn bei unS daS Schulgeld bestehen bleibt, während andere Staaten eS gar nicht besitzen, oder jetzt abschaffen. Sachsen, da- klassische Land der Schulen und der Bildung, darf sich betreffs deS Unterrichts in keinem Stücke von einem anderen Staate über flügeln lassen. Das neue Wehrgesctz fand im Reichstage, wie gemeldet, nicht bloS einstmiiiiige, sondern auch Annnhine in Vanich und Bogen, d. h. der Reichstag verzichtete aui die paragraldienweise Einzclbcrathnng. Eine solche Abweichung vo» der Geschäftsordnung ist »nr zulässig, wenn Niemand dem Vorschläge widerspricht. Ter Widersprach eines einzige» Abgeordneten genügt, um die abschnittweise Berath- ung zu erzwingen. Die Sozialdemokraten haben nun entweder mit den übrigen Abgeordneten für das neue Landwehr- und Landsturm- acsetz auch gestimmt, oder sie habe» kurz vorhrr den Saal ver lasse». jedenfalls haben sie tw» dem ihnen zu Gebote stehenden Mittel der Verhinderung der Annahme in Bau'ch und Bogen keinen Gebrauch grmacht. Haben sic, wie berichtet wird, für die Vorlage gestimmt, io würde ihnen dies nur zur Ehre anuircchne» sein. Umso verwunderlicher ist es, daß jetzt die Herren Bebel und Singer gegen das Anleihegeictz stimmten. Hier liegt ein räthiel- baflcr Widerspruch vor. Wenn man ein Heer von 700,000 neuen Streitern zur Vrrlheidignng des Vaterlandes bewilligt, so darf man doch nicht die Geldmittel versagen, um die Truppen im Bedarfsfälle einznkleiden und zu bewaffnen! Die beiden Sozial- demvlratcn genossen die Gemeinschaft des dänisch gesinnten Vertreters für Nordschleswig, Jvbannsen. Tie Dänen gelten nämlich im Falle eines Kriegs zwischen Rußland und Dcntschland als die Bundesgenossen der Russen und insofern ist der Widerspruch dicics Herrn wemgslens begreiflich. Was aber thun die Herren Bebel und Singer in dieser Gemeinschaft? Nicht einmal die Polen, die doch sonst mit Preußen nicht etwa glimpflich angeiaßt werden, weigerten dem Deutsche» Reiche die Geldmittel zur Verstärkung seiner Wehrkraft. Die Polen sind überhaupt von ihrer Schwär- meiei für Frankreich sehr zurückgekvmme»: die polnische Aristo kratie siedelt von Paris nach Wien über, seitdem Frankreich sich znm Stiefelputzer des Zaren erniedrigte. Auch die Polen fanden es in ihrem Fntcresse liegend, daß Tent'chtand zum etwaigen Kampfe gegen Jranzoien und Russen so stark wie möglich gemacht werde. Nur der Däne und die Sozialdemokraten weigerten ihre Stimme und Hil'e dabei: sie trennen sich von der Volksgemein schaft. Da wundern sie sich noch, daß das Reich gegen die, welche eine Ausnahmestellung aussnchcn, auch noch nicht aut Ausnahme gesetze verzichten will! Das Sozialistengesetz selbst, das im Ausschüsse einer sehr gründlichen Berathung unterliegt, wird, io wie es jetzt besteht, einfach auf 2 Jahre verlängert werden. Ob»e Milderungen, aber auch ohne Verschärfungen. Zwei der letzteren wurde» gegen wenige Stimmen abgelebtst. Der eine Vorschlag wollte eine unterschied liche Bestrafung Derer c'nsiihien, welche gegen das To>>alisten- gesetz verstoßen: die gewerbsmäßige» Agitatoren sollten im Mindest maße mir 2 Jahren Grfängiiiß für Berbrcitnng veibotcner Schritten bestraft we>den. Ter andere Boricblag betraf die Verbannung aus dem Reiche. Beides wurde abgclehnt: ebenso der Vorschlag des Abg. Knrtz, den gewerbsmäßigen, wiederholt bestraften Agita toren das aktive und passive Wahlrecht z» entziehen. Der Versuch, vom Boden deS gemeinen NechiS ans die gemeingefährlichen Be strebungen der Umstnrzvartcien zu bekämpfen, ist im Schooße des RcichstagsanSschusscs noch nicht unternommen worden. Im österreichischen Rcichsratbe wurde, gelegenilich der Be- rathnna deS dentsch-osterreichischen Handelsvcrtr-igs. das zwischen beiden Reichen abgeschlossene Bündniß wiederholt erwähnt. Mit der einzigen Ausnahme der Juiigezechcn priesen sännniliche Redner dasselbe als ei» festes »Bollwerk des österreichischen Kniscrstaatcö. Bezüglich der Einzelheiten der Berathung sei ans die „Tgsgesch." verwiesen. Hier fei nur der Verdächtigungen der Jnngezechen ge dacht, als ob Deutschland e? mit dem Bündniß nicht ehrlich meine und nicht ernstlich den Frieden wolle. Lie gaine Gcmeinhest der czechischcn Gesinnung guckt ans solcher nichtSwnrdigen Anklage heraus. Dr. Knotz erklärte es. im leuchtenden Gegensatz da;», als eine heilige nationale Pflicht Oesterreichs, die wirthschastlichen und politischen Beziehungen zu Deutschland zu fördern und zu krästiaen. Leider hat der »Antrag des Dr. Knotz, den dentsch-österreichischeil Bündnißvertrag i» die Versasf»»asurkniche Oesterreichs als festen Bestandthcil ansznnehincn. zunächst noch wenig Aussicht aui Er folg. Hierin gebührte, uiiicrcs Erachtens, Deutschland der Vortritt politische Korporationen hätten gesetzwidrige Wahlagitation den, sodieDresdnerJnnnngeii. Morgen: Wahlvrimmge», Elat. KkNkfte relear«muir der „Dresdner Rackir." vom IO.Febr Berlin. Der Reichstag nahm heute in dritter Berathung den Gesetzentwurf betr. die Ausnahme einer Anleihe für Zwecke des neuen Wchrgesetzes debattrlos a». Dagegen stimmten die Abgg. Bebel. Singer und Kräcker (soz.) Dann wurde in die erste Be- rcstbung des Vogelschutzgesetzes eingetreten. Hermes stimmt im Wesentlichen der Vorlage als geeignete Grundlage für internatio nale Verträge zu. Strombeck (Centrum) ist gegen eine Kommission, weil dadurch das Zustandekommen der Vorlage verzögert würde und wünscht strengere Strafbestimmungen gegen die Rncksälligkeit - und eine Beschränkung des Krammetsvogclsanges. Nachdem der falls debattelvs »achslcbende Petitionen auf sich beruhen: Branntwein durch eine Steuer verlheuerl worden sei. könnten auch die reichen Leute die Delikatessen höher bezahlen. Die Freiherren Mirbach und Neurotb sind für die Vorlage, ebenso Dnvigncau, der auch daS Einsammcln von Kiebitzeiern cingcschränki haben will. Banmbach (>rci>.) ist iür Einschränkung des Krammetsvogelfanges. aber gegen rigorose »Bestimmungen wegen des Haltens von Sing vögel«. Windthorst ist gegen strenge Bestimmungen bez. des KrnmmetSvoqcltangcs und Sammeln von Kiebitzeiern, das für große Schichte» der Bevölkerung einen lohnenden Estverb bilde »»d ihm in seiner Jugend manche schöne Stunde bereitet hätte. Meyer (Halle) führt aus. die »Bekenntnisse Windlhorst's erinnerten i daselbst ihn an das Wort: Filche fangen. Vogelstellen. verdarb schon manchen Jniiggcsellctt. Das ideale Bild von Windthorst sei durch dieses Bekennlniß etwas getrübt. Ohne Verzicht aus den Krammetsvogel- sg»g, wobei eine Menge nützlicher Singvögel vernichtet würde», nicht betriebe», ... .. , . »Berlin. Das heute »Nachmittag über den Verlauf der Opc ration des Kronprinzen heransgcgebcne vifisiellc »Bulletin lautet: Der Kronprin! verbrachte nach der Operation eine gute Nacht ohne Fieber und Schmerzen. Aihmnng und Schlucken sind na»; frei. Mackenzie, Schräder, Krause. Bramann. Hovell. — Im Nebligen bestätigt das offizielle »Bulletin durchaus die. über die Operation von anderer Seite (I. Tagesgcschichte) gemachten »Angaben. Leipzig. .Heute starb hier der berühmte Patholog Professor Lebrecht Wagner. Wien. Tie »Abgeordneten nahmen mit großer Majorität die öslerrcichiich-dcutschc Handelskonvention, sowie das internationalc Nebercinkommen betreffs des unterseeischen Telegraphenkabels an. »Paris. Die Königin von Schweden ist Vormiitags in Be gleitung des »Prinzen Oskar und dessen Braut nach England abge- rcist. Ter »Prinz Engen verbleibt »och einige Zeit in Paris. Ter »Prinz von Wales wird morgen hier erwartet und begiebt sich als bald nach »Nizza. Tie Berliner Börse ervsfneie mrt umfangreichen Teer ungen und MeimingSkänfen, infolge der Depesche über die Aus lassung des „Grashdanin" und der Bemerkungen der „»Nord. Allg." Später ließ das Geschäft nach, die Conrslchwankungen waren indes; unbedeutend. Erst der Schluß brachte auf auswärtige Notirungen eine allgemeine »Abichwächnng. Spekulative deutsche Bahnen, die höher cinietzteii, gaben bald nach. Bergwerke waren lebhaft und besser. Von srcmden Reisten wurden Italiener bevorzugt, Russe» veliiachlistsigt. Jni Kassaverkehr behaupteten sich deutsche »Lahnen nicht, Banken waren still, Bergwerke belebt, Industrien ruhig und fest. Deutsche Fonds wurden schwächer, österreichische »Prioritäten blieben unverändert. Privaldiskont l'/2 Proz. «r»»«i>>rl a. M.. >». Fclir. ikretzii 2II.2L. Siaai«a»n >71. «im- bardc» KZ,75. liiaNrier läa.kc». 71,Ui. Ivroe. Unaar («oldrellle 77,1V, riSconto viv.vv. Mer »I»sicu —. Handels». —. Laura —. Schwach. , Wien. lv. grliriiar. ikred» LV8.0V. LlaalSbava 2I3.3V. Lourdarde» 8V.LV, Nordwesib. IW,SV. Marlnote» 62,27. ll»». Kredit 271,SV. Fest. « » r i>». 10. gebruar. cSchluiia Renle 61.SV. «nieidr 1V6.VV. Italiener 82.SS. Staaladali» 1LS.VV, voaidarden I7L,VV, da. vriortlälcn —. Sdanier 66,07, <r»y»lce :>7S,Ll. Oitamanrn LVI.87. vleuc Nnleide —. Titele» —. ffcst. Land»», 10. grdruar. «arm. II Uvr 1« «Mn. konlol» 102 >87»«r Rngcn 01>». Italiener 01-/,. Lombarde» 7>Kana. Türlc» 13--/,.. Ivroc. tundirle »merNaner 120-/,. tbroc. Nuaar. «Soidrenle 76. Oetierr. Bold» eenic 86 Prenh. ilonsoi« 10S.7 Eaooter 71. Rene SaHdier 100-,. Äarani. lk»,l»er 102-/,. Ottoinanbanl Sue/i-ilelie» 83'/,. Sdanier 66-/«. — Sltm- eunna: Fes«. — Weiler: Mild. «»««erd am. lv. gcbruac. örodnttc« Weilen der März 1S1, »er Mai —, weichend. lti»,:»en »er Mürz 101. »er Mai 103 teha»»»ri. «ari» «Vrodukieni. io. Februar. !Sch!»k.- Wc:»» ver Februar 2Z.«o. bcr Mai Au»usl 24.SS. bebaiivtet. Spirit»« »ei Februar -7.00. »er Mal-Auailli 48.00. matt, iltttböl »er Februar LS.LS. ver Mai-August LL.75. debauvicl. London, 10. Februar. aprod»klr»> Schluß. Eiialilchcr Weizen - , Sch. biN I »er, fremder Weizen, sowie Mcbl u»b Hafer zu Äuiiftc» der Käu.rr. Maie biUigrr, Äerstc r»1n». — Weiter: »Mil». Loknlrs »nd Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin Carola hat dem »Bazar zum Besten des katholischen St. Hedwigs-Krankenhauses in Berlin eine Anzahl wundervoller Meißner »Porzellane gewidmet. — Se. Hoheit der Herzog von »Alte» bürg traf vor gestern Nachmittag 4 Uhr. begleitet vom Adjutanten »Major v. d. schnlenbnrg, ans dem Bayrischen Bahnhöfe in Leipzig ein und begab sich von hier zum Tiner bei Sr. Er. dem Generalleutnant v. Tschirfchl». Unter den Geladenen befanden sich Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Griechenland und Se. Durchlaucht der Fürst von Thum n. Taxis. — Se. Hoheit der »Prinz Albert von Sachsen-Altcnburg ist nach mehrtägigem »Aufenthalte in Berlin wieder nach Schloß AlbrechiSberg bei Dresden zurückgekchrt. — Ter Briefträger Christian Friedrich Michel in Zittau er hielt das Königl. prenß. Allgemeine Ehrenzeichen. — Landtag. »Beide Kainmcm beschäftigten sich gestern in kurzen Sitzungen ausschließlich mit »Petitionen. In der 2. Kammer rcferirte »Abg. Bvhns über die ihrem Inhalte nach bereits mitgclhcilicn »Petitionen einer Anzahl pensionielcr sächsischer Ossi ziere um Aufhebung der jetzt zu Recht bestehenden Bestimmung, wonach die in Pension stehenden Offiziere den gesetzlichen Beiträgen zum Staatspcnsionssonds auch dann unterworfen bleiben, wenn sic keine pensionsfähige Frau und Kinder haben. Gemäß dem Dep.- »Aistrag beschloß die Kammer die Petitionen ans den früher mitge theilten Gründen aick sich beruhen zu lassen. Das gleiche Schickial traf die »Pclitiozicn Friedr. Wegner's in Gablen? um Aufhebung der dvitigen Wegegeldcr-Einnahme an der Aiiguslnsbiirgerstraßc (»Bericht erstatter Däbritz) und des Fuhrwcrksbcsitzers Müller in Altendors, über welche Abg. Westlich eingehenden »Bericht erstattete. Diese letztere Eingabe führte »Beschwerde über ein abfällig bcschicdcnes Bangenclmligungsgcmch. -„Die erste Kammer ließ gleich- die Ein- gäbe des emeritirtcli Kirchschullehrers Müller in Liegan um verän derte Auswertung seiner Pension (Berichterstatter Graf zur Lippc- Baclith), die »Petition des Privatus Goltlicb »Philipp und des Gast- wirlhs Paul Philipp in Dresden um Rückerstattung von 200 Mark Stcnipeistencr (»Berichterstatter Benttcr) und die Eingabe des Flciichcrs Illing in Dresden, die Verbranchsabczabc von Fleisch- waaren betreffend (Berichterstatter v. Mctzich). Schließlich ward,» nachstehende »Petitionen auf Grund der LandtagSordnnng stir unzu lässig erklärt: die Eingabe der Gemeindevertretung von Miitcl- aida um Ertheilung der Concefsion zur Errichtung einer »Apotheke wegen Nichteinhaltung des Jnstanz-»nwegcs, die Pclitiou Dvucrl's in »Paunsdorf um Vermittelung der Vorlegung eines Flur buches an denselben wegen mangelnder Zuständigkeit der Ständevcr- sammlting und die Petition des Hermann Ouaas in Kaditzsch, die aus seinem Grundstück angelegte Halde des Königl. Braunkohlen werkes Kaditzsch betreffend, wegen Unklarheit. Der Vorsitzende der PetilionSdcputatio» Frbr. v. Burgk knüpfte hieran die »Bemerkung, daß cs für die Deputation außervidentlich peinlich und bedauerlich r„ > sei. so viele Eingaben für unzulässig erklären zu müssen, aber die ür! Petenten beachteten vielfach nicht im Geringsten die Vorschriften der ,e- Laiidtagsordmiiig. sodaß die Eriheiinng einer onderrn Censur ganz unzulässig sei. Tie demnächst in Kreist tretende Veränderung der Wehr sei das Zustandekommen internationaler Abmachungen »nmöglich. Windtbcmt wolle nicht auf KrammetSvogelbraten verzichten. Ein deutscher Parlamentarier müsse aber auf manch' »och schöneren Braten verzichten, man möge nur an daS Schicksal deS vorgestrigen TiätrnantragS denken. Nachdem nochHcmiebcrg und v. Oertzen im die Vorlage gesprochen, wurde eine KomniilsionSbcrathnng nbge- lehnt, darnach wird die Berathung direkt im Plenum stattsin- den. ES folgen Wahlprüsnngen. Gütig erklärt werden die Wahlen . von Clauß (Sachsen), v. Funcke und Panse. Bei »Prüfung der Pflicht und die damit im Zusammenhang stehende Vermehrung der Wahl von Clanß zog Singer über die sächsischen Behörden her mobilen deniichen Armee »m fast eine V» Million Streiter bringt einen und behauptete, daß bei den letzten Reichstagswahien in Sachsen Bedarf an Offizieren mit sich, der aus dem gewöhnlichen »Wege des geradezu unerhörte Wahibeeinslnssungen stattgcsunden hätten v. > Offiziersersatzcs nicht zu decken ist. Es werden deshalb iür Land Fliesen (ko»s.) wies dies entschieden zurück, sowohl die konservative ^ wehr- und Lnndstnrmsormaiicmen. sowie für die Ersatziruvpen guige- als nationalliberaie Partei hätte» alles gethan, um auch nur den > diente, dienstcrfahrene Unteroifizierc, die der Landwehr oder dem Schein einer Beeinflussung zu vermeide». Bebel hielt die »Be-1 Landsturm angchören, als Feldwebel-Leutnants in Aus haiivtliiigen Singrr'S ausrecht. Die sächsischen Miliiärvcrcine hätte» l sicht genommen. Selbstverständlich werde» nur solche berücksichtigt, unberechtigter Weise in die Wahlbewegung eingcgrisscn. Auch andere > die sich in ihren bürgerlichen Verhältnissen tadellos gesührt haben
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