DER ENDSIEG Es schien, sowohl im Leben des Erfinders als auch in dem seines Geschöpfes, des Motors, ein Gesetz von fast mathematischer Regelmäßigkeit, daß alles Schwere ganz und bis zum letzten durchmessen und durchschritten werden mußte. Immer war es, als schlügen die Wellen der Schwierigkeiten so hoch empor, daß jedes Hoffen töricht schien. Und immer konnte nur ein beinahe schwärme rischer Optimismus diese Tiefpunktzeiten überbrücken. Es ging auf die Jahrhundertwende. Allerlei Neues gab es auf der Welt. Man sah jetzt jene pferdelosen, knatternden, puffenden und rauchenden Vehikel, jene Motorwagen eines Daimler und eines Benz, häufiger auf den Straßen. Mit ihren le dernen Chaisen-Klappdächem schienen sie merkwürdige Mißgeschöpfe an der Grenze zweier Zeiten. Unter ungeheueren Geburtswehen stiegen die ersten flie genden Geschöpfe der Menschen in die Luft, spielerisch, lächerlich anzusehen, nur von verbissenen Fanatikern zu handhaben, die gegen alles Lachen und jeden Spott taub waren und denen das Schimpfwort „Narr“ nichts weiter als ein Ehrentitel schien. Immer neue Träume wurden Wirklichkeit. Am Dieselmotor arbeiteten und sannen auch um diese Zeitenwende die Ingenieure weiter. Ihre Geduld war ohne Grenzen, ihr Verstand fand für jede Schwierigkeit eine Lösung, ihr zäher Wille kämpfte und schlug jedes Hemm nis nieder. Da waren vor allem die Männer in Augsburg, Heinrich Buz und Imanuel Lauster an der Spitze, di* langsam, aber mit unendlich zäher Ausdauer den Diesel motor aus jener Mißtrauens- und Verrufsperiode wieder emporhohen. Heinrich Buz wußte seinem Mitarbeiter