geschehen. Es müssen nicht allein die Deutungen, welche Diesel den von ihm berichteten Tatsachen gibt, in weit gehenden Maße angegriffen werden, sondern es zeigt sich auch, daß gewisse unzweifelhaft vorhandene Tatsachen von ihm verschwiegen werden, und daß andere angebliche Tatsachen nicht vorhanden gewesen sein können.“ Die Feder fuhr von neuem über das Papier. Sie füllte Seite um Seite. Gedanken, die zwei Jahrzehnte lang ein Gehirn durchwühlt hatten, schienen sich nun endgültig zu formen und herauszudrängen. „Es muß daher alles, was Diesel über seine „wissen schaftlichen“, angeblich durch die Vorträge Professor Lindes angeregten, mit dem Verlassen der technischen Hochschule beginnenden und nach vierzehn Jahren ihn endlich zum rationellen Motor führenden Bestrebungen be~ichtet, als ein poetischer Mythus angesehen werden.“ Der Achtzigjährige, der solches schrieb, war Johannes Lüders, ehemaliger Professor an den Technischen Hoch schule zu Aachen. Seit zwanzig Jahren verfolgte er alles, was am Dieselmotor geschah. Von Jahr zu Jahr wurde die Vorstellung stärker in ihm, gegen den Dieselmotor kämp fen zu müssen. Er hatte mit diesem Kampf 1893 begon nen, sofort nachdem Diesels Buch erschienen war. Es hatte ihn 1898 durch die Hallen der Münchner Ausstel lung getrieben wie einen verfluchenden Propheten, der Gottes Zorn auf die Dieselmotoren herunterbeschwören muß. Seit Monaten arbeitete er jetzt daran, sein Werk des Hasses und der Verdammung zu vollenden. Die Blätter stapelten sich auf dem Tisch. Der Professor schrieb weiter. „Es bleibt noch übrig, die Schwierigkeiten zu bespre chen, die Dritte in den Weg Diesels gelegt haben sollen. Er mißt diesen Hindernissen ganz besondere Wichtigkeit bei und scheint sich auf ihre Beseitigung nicht wenig ein zubilden; hier könnten sie mit wenigen Worten erledigt werden, da sie überwiegend zufälliger Art sind, sie verdie nen aber Berücksichtigung, weil Diesel, der mit ihrer Schil-