RUF DER KRAFT Der Schritt der Technik ging lebendiger und schneller von Jahr zu Jahr. Überall in den Laboratorien und in den Werkstätten der Fabriken wurden neue Ideen Wirklich keit. Es schien verlockend, den Menschen eine eiserne, stählerne und kupferne Maschinenwelt zu schaffen, mit einem Überfluß an Kraft, die jedem diente, mit strahlen den Glühlampen und selbstfahrenden Wagen. Immer mehr wurden die Menschen jener Tage von der Technik gepackt, weil diese Technik mit ihren Kraftmaschinen, ihren Elektro motoren, ihren Bogenlampen und Kupferdrähten immer näher zu ihnen kam, in ihre Häuser, ihre Wohnungen, ihre Zimmer. Es gab kein fernes, fremdes Anstaunen der Technik mehr; man begann, mitten in ihr zu leben. Das Geheimnis um jene dünnen Kupferdrähte schwand, seit dem auch die Schuljungen wußten, daß eine zwar un sichtbare, unerklärliche, aber dennoch vorhandene Kraft in ihnen lief, seitdem die Elektromotoren leise in den Werkstätten summten und seitdem die Petroleumlampen seltener wurden. Auf der großen „Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung“ in Frankfurt am Main drängten sich in den Augusttagen von 1891 die Menschen. Sie wanderten und schoben sich durch die Hallen und Pavillons, immer nach Neuem, Ungewohntem spähend, über das man staunen konnte, weil man es noch nicht vollkommen ver stand. Die Menschen ließen diese Neue sich schon in den Erzählungen und Gesprächen schildern, bevor sie in die Ausstellung kamen, und sie freuten sich, daß manches in diesen Erzählungen so außergewöhnlich, ja beinahe un wahrscheinlich klang.