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Dresdner Nachrichten : 27.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-27
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.03.1888
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Nacht-Telegramme. Mur in klm», 2l>i-ll« brr «iillaur > Brrlt». 2«. '.»kürz. wrorrni Giin von Allen »Urnrlchir Iienie triii Vrüildellleli t<a,,wl ein kaiier- lichc« vullbiänelven. nivri» bei Uni» kr für dir it„!!e»0n»ft riilti bclo»- drrrli Br,!,eliBelIel!„»ssS. feterlichkeiten iwn,,. VrüNScnk ünnii» tvrnch uri l?»i6e»e»»ai»»o «« Lidreiveno feine nnilichiinllen Wunsche i„r dir »nivlge »uililiUidiftr Grilrimin dr» uailrrs P n r l v, 'Mürz. Der bcullche ^ Bt»ichai,er. Grnt Mnniier. ilver- rrichlr ,Giern Äiiii.i» dri» Vr,i- iidriltr,, drr '.lievnvnr. i!„rn»l. v„s Oonbulenzichrelbett »r.» «iiiirrs i strirdliii, «!ü Ällllvort „ui dir »kki- »irllr Mtllllkll,„m u»ul '.iblcdci, de» Scnaivrs Uarnvi. Heule Libend 33. Jahrgang. Aufl.46.v00 Exempl. Hermann II er/fel (I, Drostioo, Iltmarkt. von N-ieottLiUan, jZutt von 2.25 LI.. «nullrekirt von 3 LL, imt korlomüLtr von 5LI. an. b'Ur Xinäsr alls Orvosoo. Vi-I-vtbtoii««» 6 unä 7,50 Llarlc. wir» im Vaiai« de» Quai dLria,, beim Minislrr dr« «eichen, rii, «aladilirr zn Shren »r« Generals Grnfen dun '.II,rn Iluliiindr,,. Varls. 2«. Merz. 5» Mar. Itl»r i»at dir 0,ui»»ini>r. tu vaun dir Dirtalur acitrgt. ti» ijl zwei- sellus. iiß drri Viertel dun ürn 1S.U00 Lliullllkil rViiiiinnkla do»a- dultillilchc »in». Dir Lraanc Vou- lanarra Irirrn drliri, Erioift in dt, »atitollichrn Virardir zunielä, als eint l>ui<tN„„d,rdl»in gegen Te,lisch- «and.<s, La »da». 2«. Marz. Dir Nö- nisti» von Serbien vrrlilrün, u«,ne mit der «bnigl» Btrloria ilch aus- «esöhnt zu l,abrn. inglorenz. — Dir rnlsiichr» Lierbftndinngeu mit »rm Batilan dtla,rü>llc„ sich ans Sir Wirdlransnolimr dr, divlumalischrn Beziehungen. Hiiirv ! Volllionmlonktor svIbLttäätigvr, ^oräusotllosor I L«I N-PVI-Kli- IVn» SKI«. 4 sirc«!g>c'«-to gratis ui»i franoo. A ditür lt In» ^ Liirt HciriLMZ, ^ ^ Dresden, 1888. s ^ I« Ld Ld 2^1- o» I ^ « vrsLäsn, Niosv Urvsebüm ,8t lioütonl'i'oi 5or>oI>on von Z?iltenti!iinrllt ^uä. Lelinüät, üi'l^llvn. A Nuroau kür Lrnirknn,,' «toutliellvr uuü kromüor I'utonto. Lünlx ^oliannvki „8»s 8, 8! rlt»ücl>8t äoii, ^Itivarlct. » ! K I^,»«i»>nvntvn ml N»nttpl«. unü Nils M Tu XLIin»tlNvIXvtrti;»«!Ui»n«Ier,L!«»^!,«l«>»,8>»IlLvil». « Ln xr«»«». Ln «>«<nll. vrosüLvor VvrnivkvlMK8-KK8lM von VUo SMusr, ^ll!V8ti'. 1—3. ^irichc'-Tnilnilil au Koiscr Wilhelm. Hmiiml,>ichlc», Ismidlo,i?ueN>ol,d!u„nen. Centlolonloae für ekclrische Bclcuchtunn, GerichtSvcrhand-> Nlgr- ^»r.Os. s'p"gU. lininc». Vor sümzia Jolirrn. Elins^'l»f,ül,m»n. Ak>onrrerr^or^1. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach richten" (mit humoristischen, Beiblatt) bitten wir das Dolllltiiieiil für öli5 Weile Himlill IM ohne baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Ueichc, in (Oesterreich- Ungarn und im Auslände nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei -er Expedition (inol. Bringcrlohii) 2 Marli 50 H'f. vierteljährlich, bei den Aaiserl. postanslalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 HU., in der (Oesterreichisch > Ungarischen Monarchie 2 Gulden 2S Kreuzer erel. Kgioziitchlag. ^pediliott l>er „ZttSiiller AlNliriMell". veranlwortllider NklaNeur liir Pvlittiilicü Emll Blereii I» Dr-ilden Kaiser Wilhelm halte den lchlen ilkeichStaa crWict und der letzte Beschluß, den dieser NcichSlaa vor jcinem Anseuianderachen gefaßt hat, war der: dem entschlasenen Kaiser Wilbeini ein Denk mal zu setzen. Dem Zusammentreffen beider Umstande wohnt ein eigenartig-rührender Zug innc, der noch dadurch erhöht wild, daß die letzte zitternde Unterschrift des Kaisers ans lemem Sterbelager unter das Schriftstück geletzt worden war, welches den Reichskanzler zum Schließen dieses selben Reichstags ermächtigen sollte. Wie in frischer Erinnerung, machte Fürst Bismarck davon keinen Gebrauch; der Tod des Kaisers verlängerte die Lebensdauer des letzte» Reichs tags um etliche Tage und dieser machte davon auch unter Anderem den Gebrauch, emmüthig ein Denkmal für Kaiser Wilhelm zu be schließen. Ein solcher Beschluß war nicht schwer zu lassen. Er lag in der Lust, er lebte ui Aller Herzen, er fand bei allen Deutschen begeisterten Wicdechall. Seine Ausführung redoch, verhehlen wir es uns nicht, begegnet großen Schwierigkeiten und wird nicht ohne heftige Kämpfe möglich iein. Nicht des Gedankens an sich wegen, aber wegen des Was ? Wie? Wo? Acußerlich betrachtet, wird die Angelegenheit ungefähr folgenden Verlauf nehmen: der Reichstag hat de» Bundcsratb crsuchr, dem nächsten Reichstag eine Vorlage betreffs Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm, des Begründers des Reichs, zu machen. Der Vundcsralh wird sich beeilen, der Sache näher zu treten. Er wird sich an die schöpferischen Geister der Nation wenden, sie zum Aussprechcn von künstlerischen Gedanken und Plänen ausfordcrn, dieselben prüfen und sichten, sich hieraus selbst eine Meinung bilden, einen Vor schlag machen und chm dem nächsten Reichstag unterbreiten. Dieser beräth dann darüber, erwägt das Für und Wider und gicbt dann sein Urtheil ab. Erzielt man eine Uebercinsliiiunuiig beider gesetz gebender Körper, so kann cs dann an die Ausführung gehen. Das beißt: es wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, eine Prcisjurh er nannt, eine Ausstellung der verschiedenen Modelle veranstaltet und schließlich der eine Vorschlag mittelst St'mmeunichiheit zur Aus führung ausgcwählt, vielleicht mit dieser oder jener dem Künstler empfohlenen Abänderung So geht es, wenn Alles glücklich ver läuft. Jedes dieser einzelnen Stadien bietet reichen Anlaß, die Strömungen, Gedanken und Wünsche der Allgemeinheit zum Aus druck zu bringen. Das ist uothwendig und unerläßlich: gleichwohl birgt es manche Gefahren in sich. Doch sind diese schlechterdings nicht zu vermeiden. -Nur au? dem offenen Kampfe der Meinungen läßt sich das Gute, wenn nicht das Beste erwarten. Man kann sogar auch gar nicht zeitig genug damit beginnen, die eigene An schauung zn offenbaren, um eine falsche Inangriffnahme des hohen nationalen Unternehmens zu verhindern. Zwei Gesichtspunkte möchten wir von vornherein aus den Er örterungen auSicheidcn. Einmal verschone man die Welt mit den naheliegenden und sonst so berechtigten Deklamationen über die Denkmalswuth unserer Zeit. Wohl ist cS wahr, daß Kaiser Wil-! Helm ein unvergängliches und das herrlichste Denkmal sich selbst geletzt hat, indem er das Deutsche Reich schuf. Aber nicht minder berechtigt ist das Verlangen patriotischer Dankbarkeit, dem Gründer dieses Reichs von Rcichswegen ein seiner und ihrer würdiges Denkmal zu setzen. Zum Andern bleibe man hier mit der wohl meinenden Anschauung zn Hause, eine großartige, gemeinnützige Stiftung sei das schönste Dcnknial und besser, als eines von Erz oder Marmor. Dieser Gedanke ist sehr gui angebracht, wenn es gilt, fürstlichen Personen bei festlichen Anlässen, silbernen Hoch zeiten oder sonstigen Jubiläen zu huldigen oder eine Freude zu bereiten. Hier ist ein Ausnahmefall, bei dem die Dinge anders liegen. Auch das körperliche Auge verlangt sein Recht; man will in erhebender, sinnfälliger Gestalt daS Andenken des großen Tobten verherrlicht sehen. Röchstdem wird wohl auch darüber Einigkeit herrschen, daß eS sich nur um ein Reichsdenkmal handeln kann. Diesen Punkt muß man scharf hervorhebcn, weil an vielen Orten bereits der Gedanke von Kaiserdenkmalen aufgetaucht ist. Noch bevor Kaiser Wilhelm bestattet war, haben die städtischen Körper schaften von Köln 80.000 Mk. zur Errichtung eines solche» bewilligt, obwohl ein prächtiges Reiterdenkmal König Wilhelms bereits dort die gewaltige Gittcrbrücke über den Rhein schmückt. Dieses Beispiel zündete. In Düsseldorf, Elberfeld-Barmen, Creseld, Essen. Aachen. BreSlau, Bremen, Slraßburg und München — andere Städte fallen uns augenblicklich nicht gleich ein —betreibt man die Errichtung eine- Kaiserdenkmals. In Magdeburg bat sich am Sonnabend eln Aus schuß gebildet, der sür diesen Zweck ioivrt 05,000 Mk. zusammen- brochte; der große Eiseiiinimsluelle Gmlo» zeichnete allein 20,0 0 Mk. Andere, namentlich Gwß-Städle werben verinnOilich dem Beist'icle folgen. Soll inan dies tadeln? Gewiß nicht. Wenn sich im Laute des nächsten Jahrzehnts in der Mehrheit der großen deutschen Städte Kaiser Wilhenn-Denllnäler erheben tollte», so wäre darin nur ein neuer Ausdruck des in allen Stämmen unzerstörbar lebenden Nationalgedankens zu erblicken. Nur müßte ein Jedes dieser Dutzende von Denkmälern des Gegenstandes würdig >em! Unter den Enlwünen zu Kaiser Wilhelm-Standbildern wird es gewiß mehrere geben, welche, hohen Ansprüchen gerecht werdend, eine Vervielfältigung verdicnren. Besser, eine Anzahl gleicher aber würdiger, als eine Vielheit nichtssagender Kaller Wilhelm-Denkmäler. Bei alle Dem handelt cs sich um slädtiiche oder provinzielle Tenkmälcr, bezüglich deren Städte und Provinzen ja das freie Thun und Lasse» haben. Anders aber sieht's, wir wiederhole > diesen Unterschied, betreffs eines RcichSdcnlmalS. Wäre das Deutsche Volk kirchlich geeint, so könnte das Kaiferdenkmal nur in einem Kaiser-Dom bestehen. Der jetzige Berliner Dom genügt den Bedürfnissen in keiner Weise, er ist der Kaiiersladt unwürdig und daS Mangelhafte seiner Berhältnisse hat sich jetzt bei der Leichenfeier auf's Unangenehmste hcranSgestellt; auch besteht ja der Plan eines neuen Doms schon längere Zeit. Es wäre sehr schön, die ganze Nation zum Bau eines Kaiserdoms hcranzuzichen. Die cvongelischcn Christen Deutschlands haben Jahrzehnte lang freudig zur Vollendung des Kölner Dvmö bcige- slcucrt und wenn sich die Kalholiken jetzt sür euren Kasterdom. der in Erwägung der thatsäcblichen Verhältnisse nur ein evangelücher sein könnte, begeistern könnten, sinvürde sich eine erhebende Hoffnung vrrwicklichen. Da dies aber nicht zutcisft, so muß das gemeinsame Vaterland leider ans den Gedanken verzichten, seinen fevmmen Kaiser mittelst eines Tvmbaurs zu ehren und damit ausznspecchcn, daß die Nation im Sinne ihres Einigers das Reich gestellt misten will aus die ewigen Grundlagen dcs^ Ehnsteulhnms, des Gollvcr- trauens und der Golleslrene. So bleibt der Gedanke emes Denkmals übrig, bei welchem der Bildhauerei die hervorragendste Aiffgcstw zukällt. Em gewöhnliches Reiter-Standbild erscheint uns als weitaus unznlängtich ausgeschlossen. Hier hat man die höchsten ornamentalen Anivriiche zu erheben, bei der sich die Baukunst, Bildhauerei »nd Malerei die schwesterlichen Hände zn reichen hätten. Mau kann an eine Rnhineshalle. eine Knffcr- goic. ie. ein Pgntbeon odcr loch, ;vjoc es sivist ".H>», n will, denken. DaS Ncichsdei-kmal maßte ein? .^-i'^istenL-lo. poni reS Denk mal werden, das zugleich die .'eNtorragendstri, Moarbeiicr dos Kaisers, vor Allem die vornehmsten Reichssürsten, den Füisten Bismarck und den Mdmarschall Moltke unffaßte und dadurch zu- Auch die Friedensihntigkeii des Kaisers Wilhelm, die Wahrung des Weltfriedens durch ihn müßte bei der Verewigung seiner Thaten zur Erscheinung kommen. Doch ehe man aut solche Einzelheiten eingcht, verlangt die OrtSsrage ihre Erledigung. Es hat einen schlechten Eindruck ge macht, daß sofort, kaum daß die Tenkmaltragc ausgetancht war, die Berliner Presse als selbstverständlich nnnahm und so tbat, als könnte das Dcnknial nirgendswo anders hinkommen als nach Berlin. Dieser SladtpnrtikniariSmus vergaß, daß es sich um ein Neichsdenkmal handelt. Schon streitet man sich darum, wohin es zn stehen komme» soll. Die Emen rmpsehlen es als Gegenstück zu dem Friedrichs-Denkmal auf das Weitende der Linden z» setzen; sie bedenken nicht, daß cs dort von dem massiven Brandenburger Thor und der Siegesgöttin mit dem Löwengeipann erdrückt würde. Andere rathen, halbe Straßen in anderen Sladlihcilen wegznreißcn (die Spekulation möchte auch da verdienen); noch Andere bnngen den Königvlatz in der Nahe des neuen NeichstagSgebändes in Vorschlag. Torr steht bekanntlich ichon die Siegessäule, vom Volköwitz „SiegeS- schornstein" oder„Siegesspcirgel" gelaust und wer diese imschöne Säule niit der plumpen Victoria darauf ansicht, bekommt ein Grusel» bei dem Gedanken, daß der Berliner Hof- und Etaatsbaukunst wiederum Millionen zur Errichtung eines Denkmals übergeben werden sollen. Die Berliner können sich überhaupt nicht vielmehr Vörstetten, als ein Neiter-Tenkmal, dessen Ausführung natürlich mir ihrem Begas zusiele. Wollen sie etwas Derartiges, so mögen sie selbst in den Beutel greisen. So gut wie.' pudere Städte ans ihre Kosten Kaiierscnkinale errichten, ohne daß die Berliner dazu bestrage», so gut oder richtiger: um w mehr sollte Berlin, das Kaiser Wilhelm erst zu der heutigen Weltstadt gemacht hat. seine Ehre darein setzen, ans eigenen Mitteln ihm ein feiner würdiges Denkinnl zu erneuten. Auch wäre nichts dagegen ciiizinvenden, daß Preußen dem Fürsten ein Denkmal errichtete, der den preu ßische» Staat zumEckslkln des Deutschen Reicks geinackt bat. Em Rcichsdenkmal ist etwas mehr uls eine Berliner Unternehmung. Das Rcichsdenkmal braucht nicht unbedingt in Berlin odcr dessen Umgebung zn stehen. Man darf es allerdings nicht abseits der groben Vcrkehrsslrcißen stellen. In dieser Richtung ist ein Ver gleich zwischen den Dcnkniätcrn Bändels und Schillings sehr lehr reich. Das Prächtige Denkmal Hermanns im Teutoburger Walde, liegt abseits der großen Neisestraßen und findet nickt die Beach tung. die es verdient. Das Niederwalddenkinal steht an einer der belebtesten und schönsten Straßen der Welt und entspricht schon deshalb seinem Zwecke. Ein ähnlicher Standort tür ein Kaiier- denkinal wird sich wobt finden lassen. Darum sollte der Bundrs- rath, wenn er die Nation zn Vorschlägen ansiordert, der künst lerisch schöpferische» Fantasie vollständige Freiheit lasse» und weder in Bezug ans den Gedanken selbst, noch den Ort seiner AuisteUnng Beschränkungen auflegen. Charlotte Froh» ist acstorben. . , >aer die Gesetzlicher die Verlängerung des Sozialistengesetze 30. September 1890, sonne Der „Rcichsanzeigec" pubiizirt „ des Sozialistengesetzes bis zum „... über die Abänderung des Art. 24 der Neichsvcriassling (5jährige Legislaturperioden). — Minister v. Bntt- kamer begab sich gestern zue Besichtigung der überschwemmten Elb- gogendcn nach Lüneburg. Die Zeitungen fordern zu Sammlungen zu Gunsten der Ueberichwemmten ans. — Wiener Meldungen über mitteln das Gerücht, Prinzessin Clementine von Koburg, Mutter des Prinzen Ferdinand, soll ans Ansuchen ihrer Verwandten wegen Verschwendung unter Enralcl gestellt werden. Ans Brüssel wird berichtet, daß Prinzessin Elementine zur Abwickelung bulgarischer Finanzgeschäfte dort cintrffft. Andererseits verlautet, sie besuche ihren Bruder, den Herzog von Aumale, in der belgischen Hauptstadt. — An der Börse cirknttrt das Gerücht von einer hohen russischen Ordensverleihung an den Staatssekretär Gras Herbert von Bis marck. — Tie „Norddeutsche" behandelt die Errichtung eines Na- tionaldenlnials iür Kaiser Wilhelm und beiüeworlet die Errichtung einer Feslkirchc im Lustgarten vor dem Reiterstandbild Wilhelm» und sagt: Dem deutschen Volke fehlt ein Festraum, der groß und bedeutend ist zur Begehung von nationalen Feierlichkeiten, als Kaiieckrönnng, Huldigung, Daukesseicr für überstandene Gefahr und Siegesfeier. Wie sehr uns eine solche nationale Fcsthalle, Pantheon oder Dom fehlt, das sind wir uns während, der jüngsten Trauer leier reckst bewußt geworden. Dieser Dom ist gleich dem italieni schen Pantheon kein Prosanhan, es ist eine Festkirche. Das kann bei der liefen Religiosität und bei den frommen Ueberzengungen eines gottesmrchligcn Lebens des Kaisers Wilhelm, endlich bei dem Chaialter unserer nationalen Festlichkeiten nicht anders sein. Die Frage, wo dieses Denkmal zu errichten sei, beantwortet die „Nord- dculiche" dahin: Am Lustgarten, dein herrlichen Platze, haben die großen nationalen Festieiccn. früher die preußischen, unter Kaiser Wilhelm die deutschen, stets ihren Höhepunkt gefunden. Der Ost- scste dieses Platzes seht! noch der monumentale Abschluß. — Das Reichsgericht bob im Erbichastsprozeß des Grafen Pseil-Hirschberg wider die Gcaien Gebrüder Neichenbach das Urtheil des Oberlan- desgcrichts Breslau au>, welches die Ringer abwics, und verwies die Sache zur nochmaligen Berhandlnng zurück. Die Berliner Börse eröffnete fest und belebt. Im Vor dergründe des Interesses standen Banken und Renten. Die Spe kulation erwartet angesichts des Erfolges der mexikanischen Anleihe eine baldige Wiederaufnahme der Em>ssionsthär>gkeit der leiten den Baulmstil'Ne. Von fremden Renten waren wieder Mexikaner betteln, auch Raffen besser. Bergwerke seit, aber nicht sonderlich rege, vster.r. icknsche Bahnen behauptet, aber leblos- Von deurschcn Bahnen waren Mecklenburger zu erhöhtem Eonrs bevorzugt. Ge gen Schluß verringerte sich daS Geschäft allgemein, doch blieb die Grundtendenz lest. Im Kassavcikchr waren Bahnen und Banken still und lest, Jndnstrieen sehr lebhaft bei lhcilweise bedeutend höheren Eourscn. Deutsche Fonds waren ruhig und fest. Oester- reickmcke Prioritäten erfuhren leichte Besserungen. Privatdiskont 2 P-ozent. Die Nachbörse zeigte Hausse. Frankfurt a. M., 26. Marz. <tr«»i« 218,dd. S«aai«I>a!ia 172,R. Nom- bar-cii 67,75. vialicier . iLgarirr 77,SS. «»rar. Unaar. Goldrrntr I6M. LlScoilko 2St.a». ><c>rr Russen —. HanLclüss. —. Laura Fest. L> ie „ . 26. Mär.,, clredii 272.0». S,aai«daliu 2U.80. r°wdar»en 72.7». Norlonrftd. 158,0». 'lnarkuolcu 62,32.». Nu«, (krenti 273,»». Fest. P a r « a . 26. Mär.,. iLssUilS., Reute 82.1». «nlcilie I»7,»7. Italiener »1.6», ktaaiebad» 13»,»». Lamliardra , «o. ioriarltäteu —.—. kvauier 67,81, ikalivter 391,68. vuainauen »»5,31. Reue L-Ieide —. Türke« —. Fest. Landau, 26. Mär,. Barmitt. 11 Ndr 1» Min. «oulal« l»1'/„ 1873er Nüsse» 91'/,. .ViaNcncr 93'/,. Lombarden 6'/,,. itou». Türken 13" Ivroc. lnndirtc Ilincrikancr 127'»,. ibroc. Unaar. Goldrcnir 76. Veiterr. «Sold- rcntc 87. Vrcntz. Eanioi» 1«6. Eaiibier 77"/„. Nene Essllvtcr 162' ,. Garant. ssabUter I»3>/,. Ottonlaudank 1». kne,-Tickte" 81'/,. Sbanicr 67-/,. Kons. Mrxik. äntzerc Anleihe 1'/, Agio. - Stimm«»»: »iuhiss. — Weiler: Veränderlich. Pari« «Prodi, klein. 26. März. «Schind.i Weiten her März 23.6», ver Mai Auaiili ra.vo. rulii» Sin,,'»5 ver März ->7.25. ver Sevibr.-Decbr. IS.»», bcliaupic!. siubäi »er März »0.75. der Sevibr.-Decbr. 53.00. rutlia. ANI sterda „1, 26. Mär!. Produkten «Schluß». Wcizen ver Mal 19», steiften». Raaaen der März »»9. vrr Mai l»5, bevauvict. L 0 n » 0 n , 26. März. Broduktenl Schill». Weizen riihift, englischer Weizen zu Gunsten der Kanker, rnssa'cher Weizen etwas gcsragt, Hafer und Mahigcrste träge, Malzgcrstr feiler. — Weiter: Regen. «enrfte Ttlearammr ver ..Dresdner Ra»r." vom26. März. Berlin. Der Kaiser verbrachte die letzte Nacht nicht so gut, als sonst. Der Auswurf war weniger blutig gefärbt. Die Acrzte erwarten sehnlichst den Eintritt wärmerer Witterung, um dem Kaiser den Genuß frischer Luft zu gewähren. Ohne Entbehrung dersel ben würde der Schlaf noch stärkender wirken. Tic Gänge dcs Charlottenburger Schlvßparkcs sind »Heils mit Bietern belegt, thcils mit Holzkohlen bestreut — Der Kaiser verlieh dem Herzog Ludwig von Boherii und dem Prinzen Friedrich von Hohenzollern den Schwarzen Adlerorde». — Der Kaiser ließ die ganze militärische Umgebung Kaiser Wilhclm'S z» sich übertreten. General v. Win- terleld ward zum General-Adjulanten ernannt. — Die thütlgkeitsvercine. — Dem Vernehmen nach soll Grat Wilhelm v. Hohenau, ältester Sohn deS verstorbenen Prinzen Albrecht, zum Fürsten von Ltegmtz ernannt worden sein. — Die Schauspielerin SS Lokales und Sächsisches. — Sr. Majestät der König nahm gestern Vormittag die üblichen Vortrüge der Herren StaatSministcr und Departements- chcis, sowie dcs Herrn Gehcimrath Bär entgegen. Mittags um 2 Uhr empfing Se. Majestät der König den Kömgl. preuß. außcr- ordcntl. Gesandten Gras v. Dönhoff. Se. Exellenz den General- Leutnant des Barrcs, als den Präses der Ober-Mttitär-Exami- nalivns-Kommisswn. sowie dessen Begleitung, und den Krieasmini- ster Grasen v. Fabnce, Exc., den Obcrkrimmerhecrn Gras V'tzthnm v. Eckstädt, Kammerhcrrn v. Schönvnrg. als auch den Rittmeister »nd Haupiniann vom Dienst. Im Vordersaale war eine Ehrenab- theilnng der Gardeicitcr ausgestellt. Halb 6 Uhr fand Hoftafel statt, z» welcher die Examiiilstwns-Komnuision geladen war. — Tie Abreise Sr. Majestät dcs Königs nach Riva crfvlgte gestern Abend 9 Uhr 10 Min. mit dem fahrplanmäßigen Znqc vom Böhmischen Bahnhose aus. In Begleitung Sr. Mafcstät beMd sich Flngciadjutant Oberstleutnant v. Schimpfs. Die Reise München. Der Aiffenthalt soll nur noch 14 Tage soll nach der Rückkehr alsdann die V>lla Strehlen bczogc»Wßtden. — Dem tKmnmandeiir des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102, Oberst S ck ixst e.r, wurde das Comthurkreuz des König!. Bayri schen Mllttär-VMicnslordcns verliehen. — Mistor ä. ia kistto Freiherr v. Oer erhielt das Ehrem- kreuz dcs Großbcrzogttch Mecklenburgischen Greisenordens. — Seiten des Köiiigl. preußischen Gesandten. Sr. Exc. des Herrn Wirkt. Geh. Raths Grafen v. Dönhoff, geht dem ^Dresd. Jonrn." Nachstehendes zu: „In Anlaß des Hinscheidens Sr. Majestät dcs hochseligcn Kaisers und Königs sind der hiesigen Königl. prenß. Gesandtschaft von allen Seiten, in mündlicher und schriftlicher Forni, durch Einzcichnung in die ansgelegten Listen, durch Ucberimttelimg von Adressen und Einladungen zu Trauer- feierlichkeiten so zahlreiche Beweise warm empfundener Theilnahme zugegangcn, daß cs dem Unterzeichneten ein Bedürfniß ist, den Behelligten sür diese Kundgebungen der Trauer, die zur aller höchsten Kcnnlniß e-r. Majestät dcs Kaisers und Königs Friedrich gebracht worden sind, ticibcwegtcn Herzens hierdurch amrichtigsi zu pauken. Dresden, den 23. März 18Ä. Graf v. Dönhoff. Kömgl. preuß. Gesandter." E — Se. Exc. der Königl. Preußische Gesandte am hiesigen Hofe. Graf Don Dönhoss, hat im offiziellen Auftrag die Präsidenten beider Kginmern deS Landtags ausgesucht, um denselben den Tank für die iettcnS der Kammern bezeugten Theilnahme an dem tzin- schciden Kaiser Wilhelms zn übermitteln. — 2-cr feierliche Schluß des Landtages findet heute Abend 6 Uhr im Landhaus und zwar im SitzungSsaale der 1. Kammer statt. Der Akt ist ke>n öffentlicher. Kurz vorher halten
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