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Dresdner Nachrichten : 01.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188804016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-01
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.04.1888
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, Telegramme. ä«t»* »«,»« »nN««.., VerIi» »In kotirrNch», «W,. >«>, »l. «sr, ««»»,« m>» «ervsn,. »«»S,Uch »er fta-t«»i»r,erli»»n -. ».mrftmid Lc,n, dt» «vmt«. >t. v»rlk«m>n »er »»»«tttch«, -i,.veawttm>tlri»I,«,. Pre». i. ««,» ftm»»arer da«»-, ««ntwkk de« V»rt«mi. >«» vmtniami»»rr«t »,irch ">» ^»r laut Ltrokdefehl stich,,, iiivUicricht« vnc- >n> Verl«,,,». Der ««n,Mc- 33. Jahrgang. Aufl. 46,000 Exeuipl. »oll« Vv«r»plk»t», L»o1ch»puults ck«r rr«rS«d»lu»e>. «wxüoklt ssm« vorrilxlicks Lücke, sonne Lockscktsllä W>. Idtvbol. UrUis »e««m»t^ »rme, all» wemn M»Mrrnm«n> uns «rrsebru »I« «tt S Wochn, Sreid»tt»ftr»s« „der lü0 «art «kldnrale »eiegln, Per- Ionen. d»t voriiitzlicher Sorverver- Irtzml« u»ü «eletdtsuu, jedoch mi» >mt»r guttiminun, der verletzten. «, e«,«». »l. Mär». («eireldemll «,l»,u welchen». loeo idl-ivd, »r. «peil-ru»! I«.ou. Jnnl-Ault I7v.»d. I «o,»«n weiche»». loco l»l >>2, »r. ! »»rli-SIIat INl.LU. Juut.A»,« ,,8.K>. Vou aierlcher Hase, l-eo lul lM. > «»»dl detzooptel. «petl-ot», «,,7o. »Pr chlileuo ftw. loeo «»»».-Or«. 46.,x,. «»leituo j »l>»' Y-» ddr 47.70, 70r 2S.46, «pril- /"r 3u^o. vetrolkliui l,k« oer . zoll« I3.HO. Dresden, 1888. I>. 8»Iw, «rarir-11. krüze-liMI. i,»«t»l-p,drik »»pr»»t«e onL »«wwiet.r l Voeiodl»»»- »»4 Sollst»»»»,ti»» I vr, LLltrowtr. l7. OeoodsktslocsI: lleosäe», Nsrlimst». 8.! !», »«0ti>l»«n V^vdmnil »,»-»» Liw»»I>I eoo Sixnir - 8otu»i,i<>u«n i» Lin», I lwwln» nuü Ilopsoe, »»in» »vor Smtnn^.o Lnndfürbstoinuot »oö ^tonrp»l'2»»iw»»rat», no4 d»it «io» rur Xn«ri»lnmx voll <!»rc»vtv- Artirlton j«3»e Lrt do»ts». «mpsoiiicm. sl 1 E ß iLpölvN. »pkosl« io» Low»» nnä ^d«a Nlr romdOLso, UV bol, IKLrln unck kon^Uie v»rl VIvil««»»»»»», vresüe», nokiwk« »nt dlnrioiuttr. 27. Xw»N»o»ir. iS. lloiorivk-tr. tSInäl 6dr»lr> Lirüoot« Xnsrvakl, aber kost« kreise. V» ttNL 8< ^ ln» OalU 12»I « Iol»»nnv!4ch«,»«»»:. Ä-Läüsr ekLmxLxüsr-rskiL, ^ilMrnvii«^« K. <L, VV. f. 8vvgvn, kitteiÄiWe >>>'- N. vrssäitsr llkd.mxg.Msr-rLl-rL, üwpüvklt ilir« prilllltirtvl» t1I»i»n»paßxi»vr, nsck tritilLÜsiscder ^Vit golirkeitet. ru 2—4 ^liulc clis ^Inso'iie. Diusellivü kieisv iil <js>i ^loäoil^ev. Sonntaji, 1. April. - r.SÄ. Kpi-gcl: L„°-d°>, Numauischr Skandale. Vorgänge in Frankreich. Bismarcks GeburlSmg, Hosnnchrichle». Söhne als Lrhrliiige, Privatwohlthätigkeit und Bettelei, (Äenchtsoerhaildlungen. ältalthäus-.Palsion. <e >mt»ortlichrr Redaltem für PoliklschtT vr. ltmtl vier«» «» Drerde» Mit anderen Gefühlen als sonst begeht heute die Christenheit Os mi. Man feierte eS bisher als das lichte Fest der Aufersteh- »i»,, nicht nur deS Heilands, sondern auch der zu neuem Lebe» er lös hten Natur. Von welcher Seite nian auch Ostern ansab, ob die kiik iliche Auffassung den Menschengeist erfüllte oder die natursreu- dig Cnipfiudung das Menschellherz bewegte oder Beides sich ver schmolz — Ostern war immer ein Freudenfest. Tie Osterglocken halp» sogar auch für religiös Gleichgiltige oder kirchlich Eulsremdelc eiiien wundersame» Klang von uiiwiderstehüchem Zauber. Wie mächtig aber ergriff von jeher ihr Geläut den Christenmenschcii, dem die frohe Ostcrbotsckiast: »Christ ist erstanden!" die tröstliche Vechcihung der Ueberwiiidung von Sterben und Tod durch das ewige Leben verkündet. Ostern richtet das von den Mühsalen des Lebens gedrückte Herz wieder zu neuen Hoffnungen ans. Der gräbrrsprengende Heiland ist der Weltcrlöser, der durch seine Aufersteh ung die Menschen zu der Höhe der ewigen Gedanken, in das Ncirh des Idealen leitet. LaS ist cm Trost in Bedrängnissen, eine Stär kung im Kampfe, eine Erinuthigung zu neuem Schassen. Diesmal bedürfen wir der Tröstungen des Osterfestes umso nvthwcndigcr. als unser Volk von fchwercn Sorge» heungesricht ist. Schon der frühe Fall des heurigen Ostern lhut der Festfreude erheblichen Ab bruch. Die Hartnäckigkeit deS Winters will eine frische, frohe Lcnzesstinimunq gar nicht recht auskommen lassen. Die Osterfreudc, die sich in zahlreichen Lstergebräuchen ankert, will zu dem Zurück- gcblicbensein der Naturentwickelung gar nicht so recht passen. Die Frühlingssonne ist zu spät erschienen, um die Menschen zur recht zeitigen Anschaffung neuen Bedarfs zu ermuntern. Vor Allem aber haben sich die Äcmüther der Menschen noch nicht von dem schmerz lichen Ereigniß erholt. daS unser Vaterland am S. Mär; betroffen hat. Nur langsam kehrt das Gleichgewicht wieder in die mächtig erregt gewesenen Seelen, zumal die Ungewischeit über das, was die Zukunft dem Kaiserhause bringen kann, neue Sorgen an Stelle der kaum über wundenen Trauer treten lässt. Eine wahre Ostersrcude bat eS da her bereitet. alS man vernahm, dah die schwere Erkrankung deS Kaisers Älrirdrich ihn, doch gestattet hat, sich ün Freien zu bewegen und Ausflüge zu Wagen zu unteriiehmen. Ohne die Bedeutung dieser tröstlichen Erscheinungen zu überschätzen, schöpft man doch daraus Hoffnungen. ES ist ein Lichtblick, von dem nian nur zu wünschen hat, dab er sich wiederhole und anhalte! Leider ist der Regierungsantritt Kaiser Friedrich's von schweren Heimsuchungen durch Naturelcig»isse begleitet gewesen. Die strenge Kälte unmit telbar nach dem Tode Kaiser Wilhelm'-, die furchtbaren Schnee- stürme und anhaltenden Schneefällr, die den Einzug des Frühlings verzögerten, haben neuerdings im Gefolge Ueberschwem- mungct ) welche ausgedehnte Gegenden deS Vaterlandes verwüsten. Flächen, deren Umfang man nur nach Quadratmeilen unkt, stehen suhhoch -nter Wasser: viele Dörfer sind zerstört, unzähliges leben des und lodteS Eigenthum ist vernichtet, die Erwartung einer dies jährigst! Ernte auf fruchtbaren Acckem unter trüben Jluthen be graben. Bei den Verheerungen der Elbe und Weichsel, letztere mit ihren NÄenslüssen Waithe und Nogat, hat man es (man mutz sagen: lciter!) nicht mit jenen Uebertreibungen zu thun, wie sie bei ähnlichen Ereignissen m Ungarn stetS Vorkommen, um die Barm- herzis keit «nzliregen. Dafür weiß man aber auch, dab die Gaben, welch in ranz Deutschland gesammelt werden, sicher die ihnen zuge- dachie Bestimmung finden. Untrrschleise, wie sie nach der Szege- dinei. ebqichwemmung vorkamen, Zuwendungen der Gaben an ganz Und« eili>!r und AehnlicheS, können bei den geordneten Verhält nisse» pnd der behördlichen Oberaufsicht in Preußen uno Mecklen burg > «t Vorkommen. ES giebt dies Jahr keine bessere Feier deS Ostem tüh alö unserer unglücklichen Brüder im Norden unseres Bat -il lldes zu gedenken und ihre Noth durch Liebesgaben zu tindern. Lasst ct Niemand daran fehlen! Inluwuhigcii Auftritte in der Hauptstadt deS rumänischen Köni ttWsh weiche allgemeine Aufmerksamkeit erregten, sind ernst genu ,. Ilbst wenn man geneigt ist, mit den jugendlichen Völkern der Mwn Halbinsel einige Nachsicht zu haben und sich zu erinnein, ^ort die Kinderstube Europas befindet. Man Hai rS bei den rawallen von Bukarest mit Etwas mehr zu thun, als mit ^sEbrnchen einer wegen des Scheitcrns aller Hoffnungen »nd Band gegangenen revolutioninen Partei. König I Pon der Bestattung deö Kaisers Wilhelm beimkehrend, age lang der Gast deS Kaisers von Oesterreich gewesen. In istie in Wien hatte er die ausgezeichnetste Aufnahme am die er wegen seiner persönlichen Regenteneiaenschaft der politischen Bedrntuna seines Königreichs allen An- Pei einer eu,opäjsche» Verwickelung würde Rumänien eite Oesterreichs und Deutschlands zu finden sein, diese hat König Karol gegeben und in Berlin wie in Wien lernng treuester Bunvesgenossrnschaft erhalten. DaS ist »icht nach d.nn Sinne der rumänischen Opposition. Diese Heils auS dem demokratischen Pöbel, theils auS den Ba umen. Der rumänische Adel kann eS nicht verschmerzen. Karo! und sein treuer Minister Braticmu mit der elenden rthschnft gründlich ousgeräumt haben. Der Adel hofft durch Ilfe wieder zur Herrschaft zu kommen und Rubland istcka gt. liberall ini Oriente die unzufriedenen Elemente auszft- AlMüilie» bedienlRubland sich deSPöbel- und Adels (d^n » „coiiiervativ* ist sür die Vojarenpartei nicht ehrlich ge- lolieber, als der Minister Bratianu den russuchen P'ünen leitet. Sein Sturz würde Rumänien von dem donnch» den Vündnib loSinrengen und cs zu einem ge> Niztziands erniedrigen. Als nun vor Kurzem w/^ula« »flerium einige Unterschleife entdeckt wurden und eine entstand, erhofften die Russenfrrunde in Rumänien tulig des tödlich gehabte» Bratianu. Statt dessen' mit der^ Staatsgewalt betraut. In n»rr «ulen Zuerst wollten die Nebelten »i'S königliche Palais eindmigci,, »m, unter dem Vorwand einer nachgesuchien Audienz den König Karol! mittelst vorgehaltenem Revolver zur Abdankung zu zwingen, wie es! die Ikllsseiifreiinde s. Z. mit dem Fiirslen Alexander von Bulgarien gemacht hatten. Als dieser Anschlag vereitelt war, versuchten eS Pöbel und Bojaren, vom russischen Gesandten Hitrowo aufgehetzt, mit der Ermordung des Ministers Bratianu oder, da dieser nicht in der Kammer war. mit der Sprengung des ParlameittS. Auch dieies teuflüche Beginnen schlug fehl. Die Ruffeiipauei i» Rumänien wird diese Austritte schwer zu veklaqen haben. TaS ganze Volk ist gegen sie entrüstet und beläßen sie nicht an dem rnssiichen Ge sandte» Hitrowo einen Rückhalt, so hätten sie für lange aus- gespielt. Die Bukarests Auiti itlc habe» aber wiederum gezeigt, daß Rußland nach wie vor aus dem Sprunge nach der vulgär,scheu Beute liegt und, wenn es Bulgarien nicht direkt zu Leibe kann, auch den Umweg über Numäuicn nicht verschmäht. Tie äußerste Wachsamkeit gegen Rußland bleibt, trotz aller FricdcnSbctheueriingeri von der Newa her, immer ein Gebot der Rotbwcndigkeir. Noch vor Ostern hat die französische Kammer das Ministerium Tirard gestürzt. Das immer leckre Anstrete» dieses Ehrgeizigen hat bezeichnenderweise auf die Radikale» keine andere Wirkung ausgc übt, als sie zu der beliebten Beschäftigung des Miulsterstürzenc auizmiinnicra. Wenn aber Boulangcr m einem Puukle Recht hat so ist es der Borwurs, daß das Parlament seine Zeit mit Nichtig keilen vergeudet, die sich nicht mehr mit dem Lande versteht und unfähig zu allen Reformen sei. Den Borwand zur Beseitigung deS Ministeriums Tirard gab der von dem Busenfreunde Bvulauger's eingebrachte Antrag auf Abänderung der Verfassung. Dieselbe soll eine» cäsaclstiicheu Zuichiutt erhalten, d. h. das Empvrkommen eines GesellschastScetlerS ermöglichen. TaS ist die eingeslandene Absicht der Anhänger Bonlanger's und der rÄonapartislen. Mit ihnen macht die äußerste Linke gemeinsame Sache, natürlich nicht, um einem Diktator die Wege zu bahne», sondern im Gegentheil, um aus der jetzigen Verfassung alle Bestimmungen auSzumerzen, welche der Herrschaft der reinen Demokratie noch rin Wege stehen. Daß die Rothen damit nur drr Säbelherrschast eines Diktators Vorar beiten, sehen die Verblendeten nicht. Es ist das alte unnatürliche Bündniß der schiosssten Gegner von links und rechts, die nur in der Bekämpfung eines gemeinsamen Feindes einig sind, nach dessen Niederschlagung jeder den anderen zu bändig'» hofft. Im vorlie genden Falle hat Boulanger alle Aussichten, daß sich daS von der drohenden Herrschaft der Rothen erschreckte Land ihm als Retter anvertraut. Wie immer aber sich die Dinge gestalten, wir Deutschen können dem ZerletzungSprozesse in unserem Nachbarlande im Gefühle ruhiger Sicherheit zurehen. Wen, aber verdanken wir dieses Gefühl ruhige» Selbstvertrauens ? Aem Mgnne, her heule seinen 74. Ge burtstag begeht, unserem hochverehrten, gfseicr.e» Reicnökaazler Fürsten Bismarck. Ist er eS doch in erster Linie gewesen, der als der Genosse Koiser Williclm'S das jetzige Deutsch? Reich geschaffen und dessen Srellun^ durch mächtige Bündnisse >or allen Wechwl- fällrn der Zeiten genchect bat. Gerade in diese ., Jahre, wo uns nicht mehr das ehrwürdige Grcisenhaupt Kaiser W l ielm's leuchtet, werden wir uns des WerthcS und des Besitzes deS Fürsten Bismarck mit verdoppelter Dankbarkeit bewußt. Gott segne diesen Mann, Gott erhalte ihn uns noch recht lauge im Vollbesitze seiner reichen Kräfte! Neben den Wünschen für drc Genesung des kranken Kaisers sendet bcnte nach Berlin das dankbare Vaterland die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstage Seiner Durchlaucht, des Fürsten Otto von Bismarck! genu ,. . der Büß daß sich! Straß! den Knl aus MI Karol wZ einige . In Ml gestillte»! wie tmj spruch >4 auf de MS' aber au setzt «H/ jaren zm, daß Kach Bojareru russisch, i stet- g<°el Hetzen. der Na wählt) rntgegeial österreiä»! Werkzeigel rester Ki«I Ministes, die Besk'll sr aberrff «eoefte Trle«r«mmk der..Dresdner Siachr." vomMärz. Berlin. Das Befinden des Kaisers ist andauernd befriedi gend. Ter Auswurf ist häufig ungefärbt. — Der .Staatsanzeigcr" bringt folgenden Erlaß des Kaisers an den Kultusminister: „Ich will, daß sofort die Frage erörtcrt werde, wie durch den Umbau deS gegenwärtigen Doms in Berlin ein würdiges, der Bedeutung und der Zahl seiner Gcmeindcglieder entsprechendes Gottes haus, welches der Haupt- und Residenzstadt zur Zierde gereicht, geschaffen werden kann. Sie haben hiemach das Weitere zu ver anlassen." Damit scheidet der Dombau als Naiionaldenkmal aus den hierfür gemachten Vorschlägen aus. — Ter Kaiser befahl, daß das Neue Palais zu Potsomu zur Erluurriing an seinen erhabc- iien Erbauer den Name» Schloß Friedrichs-Kron führen soll. — sx n wurde . ^ linnlosen gen Ha, dstrelch. dieser Enttäuschung beschlossen sie' is zu Potsoam zur Erinnerung :n Namen Schloß Friedrichs-K„ Eine Kommission vom Ministerinm des königlichen Hauses ist jetzt beschäftigt, in den Zimmern des Kaisers Wilhelm dessen schriftlichen Nachlaß zu sammeln und festznstellen, welche Papiere staatliche und welche private Schriftstücke sind. — Der Kaiser besuchte bei dem gestrigen Aufenthalt in Berlin das Siecbcziininer keines Vaters und verweilte tiefbewegt an dem Ort, wo Kaiser Wilhelm sein Leben auSgehaucht hatte. — Die Nachricht von der Erhebung des Grafen Withelm v. Hohenau zum Fürsten von Liegnitz wird als verfrüht bezeichnet. Unbeglaubigt ist auch das Geilicht von einer in Aussicht stehenden Verlobung des Prinzen Alexander von Battenberg mit der Prinzessin Vicioria, Tochter des Kaisers. Wenn ein Gerücht ferner die Rückkehr Alexander'S auf den bul garischen Thron in Aussicht stellt, so findet dasselbe nach dieser Richtung keinen Glaube», ebensowenig die Vcrnutthimg, daß Prinz Alexander von Battenberg in den preußischen Fülstcnuand erhoben Werve. — Der Nuntius Galimbcrti empfing während des jüngsten Berliner Aufenthaltes die Vetticherung Bismarcks, daß es sowohl der Wunsch deS Kaisers als der deS Reichskanzlers sei, die gegen wärtigen sreundschastlichen Beziehungen zum Vatikan zu befestigen. — Ter Kultusminister v. Goßler gab beruhigende Versicherungen hinsichtlich der Orden ab nnd wies nach, daß 4(>00 OrdcnSmitglie- der nach Preußen zurückgckehrt leien. Berlin. Dem „Taaebl." wird aus Petersburg gemeldet, daß gegen den Grafen Tolstoi ei» Revolverattentat geplant war und em älterer Mensch, der dasselbe aussühren wollte, gestern vor dem ist durch eine Eisbarre vollständig gesperrt. Rrichsralhsgebäude von Polizisten ergriffen worden sei. — Die Polen. Die Warthe ist ini Fallen begriffe», und erscheint ZUM 1. April 1888. Wacht aufl Hört ihr die Glocken klingen, Die ivstern künden Stadt nnd Land Und laut die hcil'ge Lotschaft bringen, Daß der Erlöser auferstand? Macht auf, wie cuisr am schöpfnngsmorgen Das Licht geboren ward aus Lacht, So hat nach Minternacht voll Sorgen, Liir Münder uns den Lenz gebracht. Ls fühlt vom Gotteshauch die Lrdc, Die »eugeschaffen, sich durchweht, Mcnn auf den Mcckcrruf: Ls werdel Des Frühlings Paradies ersieht; Menu wie vom schönsten Siege trunken, vom Siege über Lacht und ibod, Des Lebens promethcischer Funken In alle» Mosen mächtig loht. Macht aus ihr Geister, wachet Herzen! Ls lebt der Allem Loben gab, Lun enden jedes Hweisels Schmerzen, Die Hoffnung blüh' an jedem Grabl Ohr Unznsriedncn, die ihr grollet, Luch ruft die G st erg locke zu: Macht auf, die ihr nicht glauben wollet, Daß Gott der Herr noch Münder thul Die Lerche ii« den Klane» Lüften, Der Ringclwnrm auf grüner Flur —, Das Münder von gesprengten Grüften, Das predigt euch ein jedes nur. Könnt ihr's nicht glauben und nicht fassen, So schau» das deutsche Volk doch anl Dem müsset ihr den Glauben lassen, Daß Münder Gott an ihm gelha». Vas war ein Sprengen dumpfer Grüfte, Lin weltcrschütternd Frühlingsweh'n, Lin Adlerschwingen in die Lüfte, Des Deutschen Reiches Auscrstch'n. Mie klangen da die Bstcrglocken, Sie kündeten des Kaisers Nah'» Und dcnilich klang's durch ihr Frohlocken: Das ist ein Münder, glaubet d'ranl Oa, soll ein Volk nicht »ntergehen Fleht es in Loth den Himmel an, Daß er ein Münder laß geschehen, Schickt ihm der Himmel einen — Man». Heil nns, daß einst in duinvfer Stille Lin gottgesandter Mann erschien, Lin That gcword'ner volkcsville, Lin Held: der Löwe von varzinl An einem Lenztag war's voll Wonne, Am Tag, den heut« wir begeh'», Da ließ Gott leuchten sejne Sonne Und sprach: „Dentschland soll aufersteh'n' Und daß dies Ästern Heil ihm bringe Erweck' ich einen INann zur Stund: Des Reiches Herrlichkeit verjünge Durch ihn sich in dein neuen Lund. Lr diene mir und meine» Knechte», Den Königen auf Erden, treu; Erhöht durch ihn vor allen Mächten Sei Deutschland einig, stark und frei! wenn auch die Losen sich verschwören Und weiter drohe» nocli so sehr: Lr wird die deutsche» Männer lehren Gott fürchten und sonst Niemand mehr!" So wollt' es Goit. So ist's gekommen. Heil Lismarck Dir, Held »nd Prophet I — Der Kaiser ward von uns genommen, Am frischen Grabe trauernd steht Das Volk... da horch I von Lngelszungen Dringt jener ivstcrgruß herab: „Mas weinest Du?" So hat geklungen Vas Mort, das Christus sprach am Grab.*) „was weinest Du?" Sei stark im Glauben, Daß Münder heute noch geschch'n: Den Bismarck soll kein Tod vir rauben, Gesund sollst D» den Kaiser seh'n! Vom ew'aen Sitz an Gottes Throne Ruft Kaiser Wilhelm heut' Dir zu: Auf Bismarck ban'I Mit meiiiem Sohne Und ihm ist Gottl Mas weinest Du? ») Z»h. ro. u-is. vr. Franz Koppel-Lllfeld. Üebcrschwemninna-ncichricbten lauten fortaesctzt traurig, der Uebcrschwemnlilngsaebil .. Die Zahl iete »«ehrt sich. Im Elbegcbict wird daS eigentliche Hochwasser noch erwartet. Die bisherigen Uebcr- schwcmmungen wurden durch EiSverstopsungc» verursacht, die jetzt beseitigt sind. Berlin. Die Beiträge für die Wasserbeschädigten fließen reichlich. Bei der „Vosi. Zlg." sind allein 28,000 Mk. eingegangen. Frankfurt a. M. Der' Gm Donnerstag verhaftete Stlber- dieb, Kellner Langner, ist gestern Abend ans dem Untersiichungs- affängniß entsprungen, und »war unter Benutzung der Schlüssel, die e, dem eingc'schlasene» Walter a'l,genommen hatte. Von dem Flüchtling ist keme Spur vötlsando,,, Der Äefangenwärter er hängte sch. wurde aber rechtzeitig ab,§eschiiitt»-n. Hst»E Bei Wachenbachen wurde gestern «in landgritflicher Revierföist« von Wilderern erschösse, ^ o ft ock. Die Postdnnipsclt.'e rbmdiiiig Warnenlünde-Jedzer (Route Berlin-Kopenhagen) lst.hcut'- wieder eröffnet worden. Danzig. Die Stadt ist infolge Durchbruchs der Radaune überschwemmt. Bei Jnnasdorf fließt der Gesamnitstrom fortgesetzt durch den Dammbruch der Nvgat. Der untere Theil des Flusses eine weitere Gefahr beseitigt Vier Leichen ivurden aus dem Fluß gezogen, die Zahl der Obdachlosen beträgt 3000. Varzin. Die Wipper riß die Dämme der drei großen, dem Fürsten BiSmarck gehörigen Miihlenbolüchleiscreicn fort, wodurch Hunderte von Arbertern anher Thätigkett geletzt sind. Paris. Die Lage gettaltct sich ichwierig, selbst die Radika len betrachten das Kavinet Floguct kür unzeitgemäß. Floquct selbst will nicht, ein 'Kabinct Fcrru'scher Richtung ist unmöglich. Es heißt, General Samen hätte bereits eine Bildung des Ka- binets übernommen. Bo»la»ger'S Wahlinaniscst enthält u. A. die Stelle: Ihr werdet einstimmig den tapse,cn Soldaten begrüßen, den unsere Brüder in Elsaß'Lvtbrlngen als den Messias der Re vanche betrachten. Die Berliner Börse cröffnete trotz der Demission des französischen Knbinets und der Erlwlning der russischen Stempel steuer vorwiegend fest. Später schwächten sich besonders Russen ab. Für Letztere bestand in der zweiten Börsenhälfle eine stärkere K ' ^ » t.'
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