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Dresdner Nachrichten : 23.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188804235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-23
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1888
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Nacht-Teleflramme. Si»r in einem Lbeile der «uNaac.i Berlin, 22 April. 9 Uhr Abends Das soeben ausgc- gebeiie Bulletin lautet: Se. Mai dcr Kaiser hatte heute einen ziemlich guten Tag. Taö Lieber war während des Tages geringer als an einem § irühcren Tage, jedoch war Abends eine Steigerung ein- getrcten. Mackenzie. Wcgner., Krause. Havel!. Leyden. 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Excmpl. llvrm. Dr^clstn, «rv,»» 6nn«tlv«r. «uts tzu»Iititt«n, diiUzo Nroi^. Nr-ilonr-Gt mir krvNrm 8oiii»n«n 1 U-, N^dnui'Mtt'rimvr I U, 80 Ni 2 dt , e ^ ba Nt NiUülireii^ot, rnw IlorLUKNüinnsn l >1 „vl. . 2 U dv Nt . vroiicnr«! mir ?r,<-Ud«r„ n»i«» i>e»»i,r « ri, 6««°»<n»»r!,c,0„u 2 dl. 2Ü kt., Osrmtvd»!r«r r dt. 40 ?t. Dresden, 1888. 6. Troltenolr, Uroodsv, U»r!»n«tr»«»o >«. Ivvoutar-Lllsvorkitak. Linon xrösservn koston, ca. l00 8tür k, rvollono u. dnldvollonv Lonunsr - MrxsnklsiLsr Verkaufs nur IIgifte «los Ilorstvliunxsirrvisvo. » BV. HIvtLlvr. v. «-«-re ^ «'-r » I^ÜNdrtllvI»«, A Z LLI»IIS unä «Qki88v L§ s rrltL »LN8en ° ß 8 Uln»tt»«>v« «I»x«Itepurnlunn», r»lo,i»t>,«„. " ^ r MIIl. Nlinitz, N luek- unkl Lueksktll-llantllun^ SvdudVLarvn Iü bo8t,or ^U8lnllrnu<;, me'iLt RLnäLrdsit, eliiBtljlt in WM Attblvüljl zu soliden Freisen K ompüoblt «ein xrösste» f,:rMr dar vouoston Lel»ri'rt<t»«>r-, 2 rTnr»L-, Noeli- und Uo»«n->it«lre. w. lilüllsr, 8k>iiiiiMitkIiki»ibiüt«i', I? HVettinvr 8tri»«««v >7 tZZ». 11 1 L„rn«»«l'» Neueste Telegramme. > König Albert'S Äeburtöiag. .Hosnachrichtcn. KönigSvaradc. Tlwbns in Chemnitz. Gerichtsverhandlungen.! Alt» Krankheit des Kaisers. Borgänge in Frankreich. Briefkasten. Montag, 23. April. Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin, de» 22. April ll Uhr 40 Minuten. Das heute Morgen 9 Uhr ausgegcbene Bulletin lautet: Se. Maieslät der Kaiser batte eme rubiaere Nucht. DaS Fieber hat sich wieder ge mäßigt, das Allgemeinbefinden war besser. Berlin, 22. April. 7 Uhr Abends. Ter Zustand des Kaisers zeigte beute Bornnttag einen gewissen Stillstand: od derselbe ein Vorbote zur Besserung, ist abzuwarten, die nächsten Narbte müssen den Ausublag grben. Der Kailer schlies NachlS mit Unterbrech ungen. Heute srül> hatte derselbe längeren, uiigrslörten Schlaf, danach stellte sich Apvrtit ein. Die Eilcrahsoiidrruna dauert fort;! srH" es sind keine Anzeichen von Lungenassektion vorhanden. Tie Be- — Häuptling, Dr Bkigmann weigere sich die Bulletins zu unterzeich nen, wird demenlirl. Das Kroiiprinzenpaar, Prinz Heinrich, der Erbvrün und die Erbprinzelsi» von Meiningen mit der Prinzeß Feodora besuchten Mittags das Kuilerpaar in Ebarlottenbiirg. Köln. 22. April. Die „Köln. Zig." bemerkt an Berichtigung Ihrer Mittbcilung vom 20. d.. mit dcr gcmeldcicn Sendung von sechs Millionen Rubel Oiirntaulechescheiiie von Petersburg nach Berlin verhalte cs sich näherer Erkundigung zniolge so, daß diese Scheine beknis Erlangung »euer Zmsscheine zu dcnletbcn vorher nach Rußland gciandt worden waren, weil sie keine Zinsscheni-An- wcüungcii haben. Allcnstcin. 22. Avril. Der Betrieb ans dcr Strecke Allen stein bis Hohcnslein wird beute wieder eröffnet. Paris. Tie Kommüsion für die Revision der Verfassung ist zusammengesetzt aus sechs Dcvutiitcn für die von der Regierung beantragte Vertagung der Revision, zwei für die sofortige, drei gegen jede Revision. — Im Miiiislerrath wurde beschlossen, daß Präsident Earnot am 25. Avril die Reise nach Agen und Bor deaux in Begleitung der Minister Lockroy, Krantz und Delnns- Moiiiaiid antrelr» solle. Paris. 22. Avril, früh. Am späteren Abend fanden weitere Manifestationen der Studenten nidit stall. Rach 11 Uhr hatte das Onartter lntm wieder iein gewöhnliches Aussehen. An verschiedenen > Punkten hielten sich zwar noch einige Gruppen ans. n»S deren Mitte! Rufe ertönte», doch nahm die Zahl dcr Maniicstanten immer mehr ab. ! Parts. 22. April. Abends fanden aus den Bnnleoards einige ! Denionstrationsveiiuche statt, welche jedoch leicht vcrbmderl wurden.! Ter Kobinelsvräsident Floanet ließ sich um Miltcrnarbt aus dcr i major v Laodenber Präietinr die Berichte über alle im Laufe des TagcS rrsvlgten Zwi- balaillon und das schcntälle voilegeu. Bvulanger wohnte dem Ballsest der GeseP schast „Fciiimes de monde" bei. Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der Koni g. sowie Kgl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie wohnten gestern Bounillng bei» Gottesdienst in der kalboliichen Hoikirche bei. Svdou» nahm dcr König m seinen Gemächern mehrere Vorstellungen enlgegcn. Nachmittags 5 Uhr fand in Billa Strehlen Fam>l>enta»el statt. - Se. Majestät der König bat genehmigt, daß der Hauvtinan» und Kompngniechcs Frciberr v. Teuber» »» 3. Kgl. sächs. Jäger- baiaillon Nr. 15 zu Wurzen den ihm vom Kaiser von Japan ver liehenen Oidcn „4. Klastc dcr ausgehenden Sonne" annchme und Zu Königs Geburtstag. Daß wir den ID. Geburtstag unseres geliebten Königs Albert unter Verhältnissen, wie die jetzigen, begehen müssen! Wer bätte das noch vor wenigen Monate» ahnen können? Was! das Sachienvolk gleich den übrigen Tcistlchen in den letzte» Wochen ! rrlrbt hat, das wirst auf die sonst io frohe Feier von Königs Gc- burlstog einen schmerzlichen Schatten. Es kann die Gefühle der Sc. Mas. der König wird der Eröffnungsfeier des neuen deutschen Buchbändlerhauses in Leipzig am Sonntag Cantate, den 29. d. M.. Vormittags ll Ukr. anwobncn. — Da indem Befinden Ihrer Majestät dcr Königin eine Besserung noch nicht cingctrelcn, so daß dieselbe noch das Bett hüten muß. rst die Empsangscouc bei Ihrer Majestät zu heute abgesagt worden. Infolge dessen nimmt nur Se. Majestät der König die Glückwünsche z» seinem Geburtstag tu Billa Strehlen vv» den Herren StaatSministcrn, der Generalität rc. entgegen. — An Stelle des kürzlich verstorbenen v. Weber Exc. ist nun mehr definitiv zum Präsidenten des OberlnndcsgerichlS Senalsprä- sident K l c m m ernannt worden, an dessen Stelle Geh. Juslizrath He»sel getreten ist. An Stelle des Geh. Justizralb Dr. R uge r, welcher znm Mitglied der Konimiisio» zur Ferligstellung des Bür gerlichen Gesetzbuches nach Berlin ernannt wurde, ist Amtsrichter Dr. Otto vom OberlandeSgcricht in das Ministerium bis aus Wei teres bcrusc». — Die heute Mittag 1 Uhr au> dem Alaunplatz slatisindende Köniasparade wird darin bestehen, daß die an derselbe» lbeil- nehinenvcn Truppen zunächst in 2 Twssen anfaesti-llt wcrden und alSdann der Boibeiinarsch derselben vor Sr. Mnjrslät dem König in Äoinvagnie-Fronten und Regiments-Kolonne bez. in ESkadron- oder Batterie-Fronten ertolgt. Konininndcur der Parade ist Exc. Geiirrallcmnant v. Hollebcu. Das erste Tressen steht unter dem Kommando des General-Major Lommatzsch. Dasselbe setzt sich zu sammen auS der l. Jinanlerie-Brigade Nr. 45 unter Gcneral-Ma>or v. Minckmitz, umsassend das Lcibgreiiadier-flregimciit u»d daS2. Gre nadier-Regiment, und dcr 6. Iniantcrie-Brig.idc nnrcr Gencral- umiassend das Schützciircgimcnt. das 2. Jäger- ionier-Bataill»». DaS 2. Tressen komniandirl General-Major v. Schweingel. Dasselbe ievt sich zusammen ans dem G'irdereilcr-Rcgimeut. dem l. Jeld-Artillcrlc-Regiiiieiit n»d dem Train-Bataillon. Se. Kgl. Hobelt Prinz Friedrich Augu st tührt die 7. Komvagilic des Leihgrriiadiel-RegiineiilS. Se. Kgl. Hoheit Prinz Johann Georg tritt bei der I. Kvinpagmc dcS Schützcn-Regiiiienls, Se. Kgl. Hohe,! Prinz Max bei der I. Kom pagnie des 2 Glenadicr-RegimentS. Se. Kgl. Hoheit Prinz Albert bei der 1. Kompagnie deS 2. Jäger-Bataillons ein. Im Ganzen nednien a» der Parade Tbeil: 225 Oiflstere, 59l Unterotsizicre. ^ 378 Svicllente. 4t'<i2 Maimichaften inll. Gefreite. 1040 Pferde, 32 ! Geschütze und 24 Fahrzeuge. — Für die heute Mittag stattsindendc Parade ist aus der in Berlheiluny christlicher Schristcn. Die Kosten werden durch freiwillige Beiträge reichlich gedeckt. Ferner nehmen eine Anzahl Mitglieder als H lier oder Leiter an KiudergottcSdienste» Theil, und ichlicßlich werden alliährlich WeibnachlSbeichcrungen abgehal- tcn, dergestalt, daß eine Anzahl Mitglieder sich in Gruppen von 2 bis 4 Mann znsammcnthiin. sammeln und dann betreffenden armen Familien in deren Wohmmglim engsten Kreise bescheren. — Wer »och »irbt ganz abgestorben sit für Natur und Natur! ch v nhei t, der verlasse letzt seine Wohnung und wander« hinaus in GotteS schöne Welt und betrachte die Wunder seine» Macht. Wie erneut sich alles! Man glaubt die Blumen und Grnshälnichcn wachien und die Knospen der Bäume sich erschließen zu sehen. Staunend und bewundernd bückt man sich nieder, schau« man hinaus zu den Bäumen und es ist, als würde auch unsere Brust freier und weiter, wenn man die sich erschließenden Knospen, dir wachienden Grashälmchc». das grüne Saatfeld betrachtet. O. es ist ein wunderbares Gciübl. Und wer dieses Gefühl noch nicht kennt der wandere hinaus, lasse Sorgen. Gram und Kummer daheim, be trachte Gottes Wunder in der Natur, und — er wird gestärkt, ge lröslcl und mit neuem Lebcnsmuihe wieder heimkehren und mst frischer Lust und neuer Kiait an seine Berussgcichätte gehen Ueborall ist Leben und Freude! Vvacl singen, Blumen blühen griin ist wieder Wald und Feld! Die Zugvögel sind da und zwitschernd stiegt das zutrauliche Schwälbchen über unser Hauvt, alt wollte Sic uns melden: „Ich bin auch nun wieder da!" Di Lerche steigt trillernd in die Luit und singt ihr Loblied dem Hoch sten. Staare und Drosseln schmettern ihre Westen und zu dem Concert fehlt nur die flötende Stimme der Frau Nachtigall. Und auch wir vergessen Alles was uns drückt, und m inniger Harmonie mit der erwachenden Natur, dcr munteren Vogelichaar, stimmen auch wir mit in das Loblied: „Großer Gott, wir loben Dich!" — Die E i n j ä l, ri g - F re > w i l l ig e n der Garnston Dresden batten vorgestern Abend zu Ehren Sr. Mas. des Königs Albert im Restaurant „Zu den drei Raben" einen großen EommerS abgc- hrrltc», zu welchem auch Einjährige anderer Garnisonen erschienen waren. Dcr Bei laus des EonimericS war ein glänzender und ge darbte man hierbei auch unserer hartbedrängten Landsleute an der Weichsel, Oder und Elbe; eine iür dieselben veranstaltete Samm lung ergab die erkleckliche Snnrme von M. 76. welche an die Sammeisrcüc dcr Herren Günther u. Rudolph hier abgelieiert worden ist. — Am 1. Mai ist die N a ch ti g a l lensteu er zu entrichten. Hinterziehung dcrstlben wird mit dem dreifachen Betrage geahndet. — Im Publikum hat es eine Art Entsetzen erregt, daß die Aerztc dem Kaiser Friedrich neuerlich auch noch Arsenik ver ordnet habe». Zur Erläuterung dient vielleicht der Hinweis, daß Arienik (selbstverständlich in der iwthigcn Verdünnung verabreicht) das Athmen erleichtert, was den Gebirgsbewohnern vielfach bekannt ist und von Bergsteigern bisweilen angewendet wird. — Einen Fall von Vergistung einer Familie durch Vanille, tbeilt Samlätsralh Dr. Kupkc in Posen der „Allg. Med. Eentral- Ztg" mit. Die ans 6 Körnen bestehende Familie eines Beamten erkrankte in Folae des Genusses von Flammri mit Vanilleiisauce. sine Mclallvergittung konnte nicht vorucgen, da zur Bereitung der <irl und Daukbarkrrt, die auch heute wie allezeit as Hirz cnics ^ kgl. Polizeidurliion erlassenen Bekanntmachung bciondcrü! Sveise kein Metallgcräth verwendet worden war. ES war daher jeden gutcn Lachse» erlullen. nicht beeinträchtigen, aber es damvt!' bc>M,lz„lü>beii, Wagen, welche nicht in der Lage und, von j niiznnehiiicn, daß die Baiilllensauce die llrlache dcr Vergiftung war. allerorten den Ausdruck der Freude. Bon welchen Gedanken mag i der kgl. Kommandantur eine Bor- bez. Zulaßkactc stir den rcier-! z„„ial dieselbe häufig dergleichen Zittällc hcrvorgcrutc» habe» soll, heute daS Herz dcs königliche,, Herrn srlbst bewegt sein? Ec blickt virbn Wageuplatz erbatteii zu haben, lediglich die KlstiigSbtückcr- s Da? giftige Wesen der Vanille liegt aus der Schale und bestcht in heute aut sechzig zurückgclcgte Lebensjahre zurück. gcwvhnlichc Jahr lsl ja ei» vollendetes Jahrzehnt ein bedeutsamer Zeitabschnitt, der zum Rücklchauen und zum Vorwärtsblicke» aui- sordeit. Tunte unsrr König, als er am Beginn dcs Kalenderjahres die Glückivüittche entgegen»«!»», nicht menschliche» Gedanke» nach, bosscn, seine» 60. Geburtstag »nt seinem Voikc in sreudigster Stimmung zu erlebe»? Wie ist cS doch anders gekommen! Kaiser Wilhelm, sein välcrlickcr Freund, todl, Kaiser Fiiedrich. sein Freund und Altersgenosse, mil dem Tode ringend! Beide Ereignisse, die den Geringste» im Volke ergiissc» und in ihrer raschen Ansemander- solgc doppelt erschütterten, wie müsse» sie die Gemütlier der ge krönten Häupter bewegen? Klein ist die Schaar Derer, die aus den Höhen des Lebens wandeln. Blutsverwandtschaft, nähere oder cnt- tcrnterc, verbindet die meisten, pcriönliche oder politische Freund schaft kettet sie noch enger; Leid und Freud des Einen ist mehr oder weniger Leid und Freud dcs Anderen. Und nun wird ans der Tafelrunde der königlichen GraalSrilter das ehrwürdigste Haupt, dcr Senior Aller, vom Fürsten dcr Schatten abgeruscn, und nicht zu- siicdcn mit seinem Raube, winkt der TodrScngcl auch seinem Nach folger. in die finstere Gruft hinabzusteigen. Solche Erlebnisse, zu- siiiiinieugcoräiigt in wenige Wochen, o I sie krampten auch das mu- thigsle Herz zusammen. Doch, am Baum der Menschheit drangt sich Blüth' an Blttthe! So schmerzlich gerade iür unser» König der Ausgang deS jetzt zu- rückgelegten 60. Lebensjahres war — in der ernsten Ersnllung seiner Monaichenpsischt haben ihn die schmerzliche» Ereignisse der letzten Wochen und der Gegenwart nicht einen Augenblick beirrt. Die Ziikiinst verlangt einen ganzen Man». Sie stellt insbesondere auch an den Sachsenköiiig erhöhte Ansprüche. Wir Sachsen wisst», daß vuser König Albert dem Deutschen Reiche unter allen Umständen, im Kriege wie im Frieden, seine ganze ManneSkrast und die Fülle seiner gereisten Erfahrungen weiht. DaS ganze deutsche Volk darf es als ei» besonderes Glück schätzen, daß dem Kaiseriohne. der in so jungen Jahren die Krone eines Reiches wie das Deutsche zu tragen bcslimmt erscheint, außer einem Gehlsten von der staatSmännischcn Bedeutung des Ji'iiste» Bismarck auch ein königlicher Freund von den Feldherrneigenschaslen und Fürstencriahrungen, wie König Albert, rächend und helfend zur Seite steht. Gott schenke, dieser Wunsch regt sich heute im Hinblick aus die Ereignisse am Kaiserhofe, in dopprlter Stärke im Sachsenlande: Gott schenke unserem lieben König Albert vor Allem Kraft und Gesundheit! Gott erkalte ihn im Vollbesitze der hrrrlichc» Negcnlrntugenden. die ihn schmücken! Bleibe unser königlicher Herr auch in dem neue» Jahrzehnt, in das er heute zur Freude seines Volkes getreten. Das, als was wir ihn Alle sinnen: dcr weise und gerechte Fürst, dcr liebende Landesvater, der Schützer der Künste und Wissenschaften, der Förderer alles Guten! Gott segne unsern König k virsin Mt-br mm irdk-? lnnäiis bis zur Jordmisttoße und dann durch die Försterei-j langen, weißen, glänzenden Krystollnadeln. Dieselben stellen das " ' ! st ratze zu sah reu haben, wo sie rechts i» de» Bstchmsweg einbiegeu j Vanillin, die Vaiiilleniäurc oder den Vanillenkampher vor, einen können. Jeder audere Versuch mittelst Wagen aus den Alaunplatz > Ko,per, welcher höchst giftig ist und. i» größerer Menge genossen, zu gelange», dürste ganz vergeblich sein ^^ ^ '' '' ' — — Tie Kal Polizeidirektion macht bekannt, daß das Äugeln am linken Eibnier ans der Strecke von der Albrrldrückc abwärts bis zur Weitzciltziiiünouiig und am rechten E'lbuser aus der Strecke von dcr Albcrtdrückc abwärts bis zur Malienbrücke ver boten ist. — Zn Ehren der silbernen Hochzeit Sr. Excellcnz dcs Stadt kommandanten Gencrallenlnanl 5 Bnrn cvnccrttrte gestern Vor mittag die Kapelle des 2. Grenadier Regiments im Gatten der Kgl. Kommandantur, vor dem Jubelpaare und einer glänzenden Gesell schaft von Fesliheilnetiinem. — Bekanntlich besuchten 2 mecklenburgische Prinzen das Vitzthum'schc Gviimasiiim. Von diesen verließ zu Otter» He,zog Friedrich Wilhelm die Srluile, während Herzog Aböls Friedrich daselbst verblieb. In diese» Tagen ist »u» der dritte Bruder, Herzog Heinrich, zum Betuche dieses Güiiiiiasiums in Dresden ciiiaetrvsse». Derselbe hrginaam 19. d. seinen 12. Geburts tag, aus welchem Anlaß im Hotel Bellevue, woselbst dre Mutter, Großherzogi» Marie, und Schwester, Herzogin Elisabeth, ab- gesliegen irmren, Nachmittags Fa»iilirn-D»ier slallsand. Die niecklenblilaiichcii Beftiri>Sgäste haben Dresden wieder verlassen und sich »och Rudolstadt begeben, woselbst die Mutier der Grotzherzogin, Prnizessi» Mathilde, wohnt. — Im Anschluß an die soeben in Dresden begangene Jahres feier des sächs. LandeSoereins für innere Million mag als ein Beweis 'ür das allieitige Interesse, welches den Bestrebungen desselben enlgcgengebracht wird, der Umstand erwähnt werde», daß auch an vielen Universitäten sich Vereinigungen »ür innere Mstsion gebildet habe». So entstand vvr 5 Semestern in Leipzig die „freie akademische Vereinigung »ür kirchliche Licbcs- thäliakett (Innere Mission) unter dem Protektorate dcs Herrn Direktor Pastor Zinsscr, durch dessen dauernde, ireundlichc Fürsorge dcr Verein immer mehr auigeblüht ist. Es kann die Au'gave einer solche» Vereinigung nicht sowohl die sein, lelbst durch Geldbeiträge oder peisöuliche Arbeit im Gebiete der iuncreu Mission lhätig zu sein, als vielmehr die. uittcr den Milaliedeni und weiteren studen tischen Kreiten Interesse und Kenntniß davon ru erwecken und zu »crbreitcn. Wie »un die innere Mission eine Angelegenheit aller Stände ist, wrnigstcnS sein sollte, so steht auch die akademische Vereiniaung stir kirchliche Licbeslhätigkeit in Leipzig allen Fakul täten osten, wenn auch die Theologen weit nbcrwicgen, die unter mehr als 100 Mitgliedern nahezu 90 Proz. einnehmcn. Obigen Zweck nun. Interesse und Kenntniß in Sachen innerer Mission zu verbreiten, strebt betagte Vereinigung durch regelmäßige Ver sammlungen an. i» denen oft Vorträge von Fachmänner» gehalten werde».- während des letzten Semesters haben z. B. daselbst ge- spwchen Herr Oberpsarier lic. tbcvl. Lehman», die .Herren Pastoren Jordan aus Halle und Dr. Nirlschel, Herr Dir. Pastor Zinsier, Herr Reistvledigcr Neiuhmd aus Bcilin. Die Themata sind stets rein sachlich aus den, Rahmen dcr inneren Mission genommen. Neben diesen theoretischen Belehrungen dienen Besuche in verschie dene» Anstalten der inneren Mission dazu, eine» prnllischc» Einblick in die Ausdehnung und Art cinigei imic>»nssio»ali!che> Arbeits gebiete zu bekommen. Doch es fehlt auch nicht ganz die persön liche praktische Belheiliguiig dcr Mitglieder an dem allgemeinen Werke, wenn auch diese zurücktreten niuß. Dieselbe besteht zunächst dieselben EiWciuungen und Zeichen, wie die Blechruhr, bervoc- rult. Die Schote, welche zur Bereitung dieser Sauce venvcndct worden war, zeigte auffallend viele dicier Krystallnadcln, auch war von derielben ein ziemlich großes Stück verbraucht worden. Die Kranken wurden nach Darreichung von Eliloralhydral, zur schnellen Beseitigung dcr Schmerzen, sämmilich wieder hergestellt. — Für die Beincher der heutigen Königsparade sind 2 Tribüne» errichtet worden. Billets sind bei Emil Burkhardt. Ecke Biicho'sweg und Görlitzerstraße, bei Herrn Köhler. Bischosswcg 28, und bei Fnseur Freislcven, Pvstplatz l, zu entnehme». — Bei einer Exlra-Sippung, welche daS hiesige Schla- raifenreich Dicsdensia am Freitag vcianstallcle, sind 450 Mk. zum Besten der Uebcrschwemmten geiammelt worden. — Nachdem die Räumung dcs Bauarcals an dcr Brühl- schen Terrasse von Erde und Schutt beendet und die Frei legung dcs Areals ersolgt ist, ist nunmehr das erste Baugerüst zum Neubau Erstanden. — Seit einer Reihe von Jahren haben die Hol z- und K o b- lcn Händler keine >o lanaaiidauernde und ergiebige Saison, für alle anderen Sterblichen lewer zu lange, gehabt, als hcner. In dem Bezüge des Heizmaterials hat sich in den letzten Jahren all mählich ein Umschwung vollzöge», zum Theil mit durch die poli zeiliche Verordnung herbeigesübrt, betr. das beschränkte Abladcn von Holz und Kohlen au» verkehrsreichen Straßen der Stadl. DaS früher übliche Aniahre» von Brennholz in Scheiten ist immer werter zimickg'gongen, und die fttzsennnuten „Holzmachcr", die noch vor 20 und M Jahren eine gewisse selbstständige Kaste unter der Arbcilerbevölkeruiig Diesdens bildeten, werden immer seltener, nach dem ihre traditionelle Existenz schon durch Gründung des Ticnst- manns-Instituls vor 25 Jahren hart bedroht worden war. Immer mehr wirb die Anfuhr des gcklrinte» Holzes üblich. Merkwürdig ist hierbei die auS de» Inseraten ersichtliche Preisdifferenz. Wäh rend ein Raummeter vier Mal gesägtes und klar gespaltenes kiefer nes Scheitholz incl. srel bis in s Haus a» verschiedenen Holzver- käuscn etwa niit lO'/e bis ll Mark berechnet wird, finde» sich auch Ankündigungen mit dem Preise: 7'/». 8 und 8'/r Mark. Es ist aber ein großer unterschied, ob man 1 Raummeter Lchercholz kaust und nun erst das Holz gespalten wird, oder ob mau dasselbe Maß schon geipaltcnes Holz kauft. Eö ist ein Glück, daß wir setzt die Braun kohlen zur Heizung verwenden können, sonst würden die Stein kohlen noch mehr im Preise steigen, als es ichon geschehen ist. Freilich ist auch bei den Braunkohlen ein grober Unterschied, und der Preis allein girbl noch keinen sicheien Anhalt zur Veurthei- lmig dcs Heiz und wiederum auch dcs Geldwerths. Deshalb haben Dieicnigen, welche die Koblcn von den Ambulancen zu kaufen ge wöhnt sind, sich erst über die Qualität zu versichern! — Man schreibt uns: „Neulich wurde der Vorfall, welcher in Berlin zwischen dem engl»chfp,echcnde» Arzt und dem dentichreden- den gewissenhaften Wärter stattfand, ein slarkesStnck genannt. So kan» man es wohl auch nennen, wenn in den unteren Klassen mancher dentt'chen höheren Letz'anstalten ein dcr dr-ulichcn Sprache unkimdigcr Franzose oder Engländer seine Mnttersprachc lehrt, iodaß Lehrer und Schüler sich nicht gegenseitig verstehen können ! Hierbei crinncle ich mich einer Mitthcilnng, welche mein Großvater vor mehr als 60 Jahren machte. Als Hauslehrer fragte er eine fran zösische Gouvernante, warum die Franzosen die deutsche Sprache «ui ^
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