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Dresdner Nachrichten : 27.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-27
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.06.1888
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t r«ßr1»tiltt fit»' Pulttts. UnUrltaNn»,. Acia»äIl»vcUcI».. Bärten birichi. Sremdenlilie. lll»n«eine»t vlnteliLInli» M r,30. durch die Poll M. 2.73 Jnleraie vtanentir. is bis N,'.ll„»ni. 3 ni,r. konnlaat biäirMili JuNeniiadt: PrSloftecn. 3üu> a» ilLdäienta«'«, bis i Udr Nnchm. Tie imamne Pelit- rilc tc».« Silben» is Via.. nir D!on- aa» oder uncli geiiinaen A> Pla. -— ^ 'Midt> Heile «o - der Pvivar- sile Heile 20 Pin l^mc gSacanIie >lr daS nächlllnqiae Erlilieiiie» der ünlerale wirb man aeaeden. AuS «ee.e» Bri ^ aiilerale würliac Jniertwn» Aulirüoe ...... Pra»iiimeranbi>ial>l»»i, durch Vnel warte» oh. Polielixalilii»». Aiilerale iielimc» laniiiiiliche re»o»»»>rle?l» noiiccii-ErPeditioiieu an. Nur RuN- aabe eiiiac». Maiuiicrwtc seine Vier- biiidlichkcil. - 'icriilvrcch-Stelle» 11 ttlffi.. b»2 Nkiili.-Dreode». focloiloiokto Gttvv«« von 2'I, LIK. au, 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exempl. A ckio nonostsn krryvns kür chrs Urilbjadi, nur oixsnv soliäo Uor8laIIunzx. kl «f. kl'. .IiiM'8 kLMtzvIIlilill-vocktzll, Nr. 17r>. SpMl: 8 ZLi;i8«n»»nt«;L von 5'>2 Llk. IjMiliioi' 8e!llsrk«ck1ill)kili v°° 8. jim.. Neuefte vvrsku-r,lea»t,m»ie. «»k«««». 2«. Juni. lwelreldeui.I «elik» KM, loco 161—163, de. Jnni-Jnli I«!«.!,»,. Jnii-Ru,. —.-. kepi. Lck. Nonne» mait, loeo >2« 123, Pr. Jnni-Jnli I2.,,n«, JuN-iftna. . . Scpl.-Ort. 129,««, lpoiniiiersche» Haler toro Uli >21. ottidat matt, per Jnni-Jnli <8,dl), Sept.-O-Idr. 17,6«. Jpg,,„iS sc». Io-» ahnr gas, bUr dl,dl», rar 32.3«, Junt-Jult 3«r 32.6«, 7l»er 33,M. «»a.Leptdr. 32,7«. Petroleum'loc» »er,oll« u.1«. « reata «. 26. Inn«. ««ctrelde. «nackt.» kdirllna di. I»»»» Llr. t««»/, »lel, !><» wl, verl»ra»chS»l»aal>e »er Jnni-Jnli «9.8«. Aull Villa. 3«,3«. Auausi ScVI. 31,3«, d°.7«M. Juni. Aull 3ü,7«, Aun.-Sepi. , , Naa- ae»l »er Juni-JuN i 19.6", Jnli-Iua. I1!»,l»l», ^epidr.-Lkl. >28,6«. Nnbal »er Juni 18,««, Seribr.-ceilir, 18,3». Hink umsadloo. Wetter: PrachlvoU. HV , Kgl. Läoks. u. Kgl. ?rou88. 8of^liol.ograi>l>,E Vrvslli ii, Lintfliaus, 8vv8trrl»8«, Xv. 10. »er»», T.e1i»LlkvrpI»t» tL. Dresden. 1888. «rü««e IS" 2<».. »le «nir«»««« ltt«> vor Ltonipot vrliölit He . liir Volit-Ilvit >1or AVuuio. l,«»,L2.-r ,»le. »o.e» »»ei-rs.eo. ^0111612.2 Hi LLQI., °ur Oar-illti« ir«.,., «eranlworillcher Nedakicur lür PvlittschkS vr. 2mll «lerev i» Dresden Wer aus dem Welken Saale ru Berlin am Montan kam, der l-at einer lierrlicben ^-cier belnewohnt. und Wer die erste Thron rede Kaller Wilbelm's V. aclesen, der weiß jetzt, welch' tresslicher Jürst die Krone Deutschlands trägt. Kaiser Wilhelm hat die Thron rede mit Heller, kräftiger Stimme verlesen. Einzelne Stellen hob er im Tone hervor, namentlich bei der Stelle: „Ich bin ent schlossen, Frieden zu halten mit Jedermann, soviel an Mir liegt", sprach er die Worte „an Mir" mit besonderem Nachdruck und ries damit lauten Beifall hervor. Nicht nimderen Bestall erweckten die Worte, worin er als Aufgabe des Heeres Hervorhob, den Frieden zu sichern, und wenn er uns dennoch aebrochc» wird, ihn mit Ehren zu erkämpfen. Stürmischen Bestall erweckte ferner die Stelle der Thronrede, die sich aus das Bundnik mit Oesterreich bezieht. An diesem Bundnik will der Kaiser, w erklärte er, in deutscher Treue festhalten, nicht bloS, weil es abgeschlossen ist, son dern weil er darin die Grundlage des europäischen Gleichgewichts erblickt. Auch die Envähnung des Bündnisses mit Italien fand den Beifall, den es verdient. Es war nicht bloS der Inhalt dieser Hauptstellen, welcher den zuhürenden Ncichstag bewog, der Thron rede laute Zustimmung zu zollen; schon die hohe Würde der Sprache, die Gcsühlswärme einzelner Wendungen und die Auf richtigkeit und der sittliche Emst, welche aus jedem Worte hcrauS- tönten, zwangen die Herzen der Hörer und zwingen auch die der Leser zu Beifall. Worte, wie die von deutscher Treue und von dem Gebote der christlichen Sittenlehre, dem Schwachen und Be drängten beizustehen, heimeln deutsche Gcmüther an und erwecken in deutschen Herzen lebhaften Widerhall. Das arbeitende Volk kann dem jungen Kaiser nur dafür dankbar sein, dak er sich die verhcikungsvolle Botschaft seines Großvaters betreffs der sozialen Reformen angeeignet hat. Es klingt Das denn doch ganz anders als die viclbcmerkten Worte in dem Erlasse weiland Kaiser Fried rich's, der für nothwcndig fand, sich „dagegen zu verwahren, die Erwartung Hervorrufen zu wollen, als ob es möglich sei. durch Eingreifen dcS Staats allen Nebeln der Gesellschaft ein Ende zu machen". Es war natürlich, daß die Freisinnigen aus dieser melancho lischen Bemerkung schlossen, Kaiser Friedrich sei ein Anhänger der Jicihandclsthcoric vom Gehen- nnd Lmstcnlajsen, wie rS wolle. Dieser Anschauung seines Vaters setzt der jetzige Kaiser seine ernst liche Absicht entgegen, durch soziale Reformen „der Ausgleichung ungesunder gesellschaftlicher Gegensätze näher zu kvnuncn". Das ist die wahre Pflege innerer Wohlfahrt. Wohin Deutschland mit dem Grundsätze gekommen wäre: eS Hilst doch Nichts, der Staat kann doch nicht alle Ucbclstände aus der Welt schaffen — Das näher darzulegen, verbietet die Pietät. Es ist auch unnöthig, da Kaiser Wilhelm, auch darin seinem Großvater nicht unähnlich, in edlem Eiier dafür erglüht, das Loos der Bedrängten zu mildern und ihnen den Kamps um's Dasein zu erleichtern. Möge ihm die Vorsehung vergönnen, seine treffliche» Vorsätze auszuführen ! Ter 2. Wilhelm bekundet überhaupt ganz die Gewissenhaftig keit und Arbeitslust seines Großvaters. Seine Thronrede betonte mit Recht die Eontinuität, d. h. die Fortdauer in der gcichichtlicden Entwickelung. Er gicbt uns die freudige Gewißheit, daß er den Zusammenhang wahren, feste Tritte thun und keine unsicheren Ezpeiimente machen wird. Dieses Beharre» in der Friedenspolitik seiner Vorgänger muß dem Auslände besonders wcrlhvvll sein. Wer jetzt noch, nach so unzweideutigem Bclcnntniß friedlicher Ab sichten, dem jungen Kaiser kriegerische Neigungen zntraut. der will einfach weder sehe» noch kören, weil er leibst Schlimmes im Schilde führt. Nicht ohne Grund hat man bei der Versicherung des Kaisers, soviel an ihm liegt, Friede» zu halten mit Jedermann, an Frank reich gedacht. Wir sind gespannt daraus, was die Franzosen gerade zu dieser Stelle sagen werden. Englands ist in der Thronrede keine ausdrückliche Erwähnung gethan worden. DaS ist ausgefallen. Daß uns das Jgnorircn Englands tief geichmerzt hätte, können wir gerade nicht behaupten; haben wir Deutsche doch in den letzten Monaten aus England Manches bekommen, waS wir nur mit Ingrimm ertragen mußten. Jedenfalls ist unter Kaiser Wilhelm nicht zu befürchten, daß der englischen Politik der Spielraum und Einfluß auf die deutschen Interessen cingeraumt werde, die sie schon sich anschicktc, als ihr gutes Recht in Anspruch zu nehmen. Eng land weiß jetzt, daß ein Mann an der Spitze des Deutschen Reichs steht, der auch die Kraft hat. eigne Entschlüsse zu fassen und der nur ein Ziel kennt: die Größe und die Wohlfahrt seines deutschen Vaterlandes. Möge dem Kaiser Wilhelm, der von seinem Vater daS menschciisreundlichc Herz, van seinem Großvater die Kraft und das Pslichtbewußtsein geerbt hat. auf seinen Bahnen auch das Glück des Letzteren voranleuchten! Der Thronwechsel und die Reichstagseröffnung haben bisher verhindert, anderen Ereignissen gebührende Beachtung »u schenken. Nach und nach kommen jedoch auch diele zu ihrem Rechte. Hohe Wichtigkeit schreiben wir der Neuordnung des Getreidehandels an der Berliner Produktenbörse zu. Noch liegt der Wortlaut deS Schreibens, welches Fürst Bismarck als Handelsministcr an die Acltesten der Berliner Kaufmannschaft gerichtet hat, nicht vor; aber man kennt die Neuerungen, die er im Getrcidehandel fordert. Es wird ein sicheres Gewicht für lieferbares Getreide verlangt, und zwar soll das lieferbare Geivicht nicht länger 70 Kilo für den Hektoliter, sondern 72 Kilo betragen. Zweitens soll eine völlig andere Zusammensetzung der Sachverständigen-Kommission der Produktenbörse erfolgen. ES sollen besoldete Beamte angestellt werden, die völlig außerhalb der Spekulation stehen. Drittens tadelt der Minister den durch Hitzdarre hcrvoigeruscncn sog. „Rauch Thronrede. Getrcidehandel an der Berliner Börse. Hof- und Perionnlnachrichten, Huldigung für König Albert, Neisebries aus den Alpe», Siebenschläfer, Gerichtsverhandlungen. lassen. Viertens sollen in dem Kündigungsweis Abändernngen eintrerc». Endlich soll der sog. Rauh-Wei;en, der gehandelt wird, auch reiner Nanh Weizen sein. Mit diesen Neuerungen hat sich Jürst BiSmarck Anspruch ans den Tank der deulichen Landwirthe und des chrenhasten Getreidehandels erworben. Dieses Verdienst wird nicht dadurch verdunkelt, daß die dienstwilligen Blätter der Getreidespclulantcn einen Mordslärm erhoben haben. Auch sie be- Aouut. litttlUiaus. Mittwoch/27.JNM. ihren Tank für die nationale Haltung auszu- geruch", wodurch die kleine» Müller benachtheiligt werden, da die vollkörnigen Produkte der großen Müllereien denselben vermeiden ginnen mi> dein Eingeständnisse, daß die zeilhenge Praxis der Ge treidebörse zn skandalöse» Vorgängen geführt hat. Wir erinnern nur daran, daß die vereidete» Makler den einen Tag abscheuliches Getreide für nickt tieserbar, den andcrrn Tag aber doch für liefer bar erklärten. Man sollte daher die Klage über die Eingriffe in die Selbstständigkeit des Berkebrslebens lassen. Tie Gelreioebörse — es ist hier immer »ur von der Berliner die Rede — gesteht ein, daß sie. so lange kein Eingriss in ihre Selbstständigkeit Vortag, ihre Ansgghc: zwischen Producent nnd Eonsiiineut zn vermitteln, nicht in der Weste erfüllt hat, die sieh gevnhrt. Jahrelang hat die Jobbern nnd die Tnmin-Spetnlalion alle „Freiheit des Verkehrs lehens" genossen, man hätte also »ach der Theorie des Freihandels erwart'.» sollen, daß sie sich zu cincui Muster Institut entwickeln würde, das »ach alle» Seiten seinen Segen verbreitet. Ciatt dessen ist die Berliner Getreidebörse, wie man sich im Lübecker Handelsslande auSdriickt, zur Pest des GctteidchandclL geworden. Das Manvvrilen mit künstlichem Angebot, das Hin- und Hcrschie- bcn mit schlechtem Rauh-Weizen, de» kein Mensch abnehnicn wollte, da er z»m Eoiisnin ganz ungeeignet war, und der trotzdem von de» Makler» für lieferbar erklärt wurde, die Mnssencinsuhr des nach Onalilcit, Geschmack und Geruch abscheulichsten Roggens vom Asvw'schcn Meere, der znm Viehsuttcr zu schlecht war — das sind so einige der Prallikc» der Kornwuchcrer. die an der Berliner Börse ihr Unwesen treibe». Sie drückten damit die Preise herunter. Es war völlig werthloie Waare, dennoch bezahlten die Spekulan ten Fracht und Zoll, woraus man einen Schluß ans die Gewinne ziehen kann, die sie durch den Druck ani den Preis der guten Waare emheimstcn. Ter ehrliche Bauer muß sich plage» »n Schweiße seines Angesichts, um das reife Korn in die Scheune zn bringen; er wurde ans diese Weise nin einen Thcil seines Lohnes gebracht, während die frechen Spekulanten Niescngewinne cin- strichen, dem Volke aber bas Brod doch nicht billiger wurde. Man wird zngeben. daß in solchen Vorgängen ein klarer Mißbrauch „der Frejpeit des VerkehrSlebenS" zu Tage tritt. Hätten die Gctrcidc- schen Bundessurslen sprechen. R o m. Dem Vernehmen Nach wird demnächst die erwartete Enchclica veröffentlicht, welche „Menschliche Freiheit" betitelt mit den Worten beginnt: Isibortns i)en«tLiiti88ji»!>. Der Papst giebt definitive Freiheit und unlerschsAct zwilchen falscher und Wähler Ficihcit und legt die Namens der saffchen Freiheit begange nen Encsse dar, teststellend, worin die wahre, d. h. christtichc Frei heit bestehe. Pest erst) urg. Durch ein veröffentlichtes Gesetz wird der deutschen Bergbau-Gesellschaft Gustav Kramsla gestattet, unter ge wissen Bedingungen ihre geschäftliche Thätigkcit in 'Rußland sort- zusctzen. Die Berliner Vörie erösfnete niedriger, befestigte sich bald, dvch Irak in der zweiten Stunde bedeutende Erniattuiig ein, wviiir als Grund die schlvicrige Prolongativn des Reiervekapitals angeiührl wurde. Tie Cnrsc aller tonangebenden Specnlationspapierc schlossen unter dem Ansangsnivean. Im Casscwerkehre herrschte gleichialls ichwächere Tendenz, österreichische Prioritäten waren fest. Privatdiseont 2'/« Prozent. grankturl a. M., M. Juni, gredil 213,1«. SiaatSliab» 183,73. Lom barden 72.ia. . G-Ncter , .. ikgsplrr 82.Ü». Ivroc. lluaae. Goidren» 82,Nt, DiSconto 207,5Ü. Trcobn. iv«. —. Handel!»,. —. Laura —. Schwach. lt) i e u, 26. Juni. SreLil 361,8«. EiaalSbali» —. Lomdar»«« —. Nordwesib. —. Marlnoteu - . Nu,. cZold l«l,!)L. Mait. PartS . 2«. Juni. iSchlutl.! «cnie 82.82. kluleide I«ti,«S. Ilait-uer 98.93. StaaiSbai'u 173,75. Lombarden 18«.«0. do. iLrloritliten —. Sdanier 72-/,. ik,bvlcr 111,27. Ottomanen 328,73. »lene Vtniribe —. Türken —. Träge. -o London, 26. Juni, «ormili. II Ubr ltt Min. clonlois 99»/,,. 1873er Rügen 97-/,. Jiaiirner 98. Lombarde» 7»/„. Non». Türken 11'/». «vroc. tundtlle üiuerikaner 129'/,. Ibroc. Niiaar. Goldrcnie 82'/,. Orfterr. Gold» renie 88. L'rcnh. LontolS 167. Egbviri 8l>/,. Rene irgbpier 161-I». «Saranl» ikgnLicr l«2',,. Ottomnnbank lü'i,. kner-Ariirn 86. Sbanter 72>I,. «»/„ Kons. Mexik. ändere An!. 13'/. Agio. Neue I'/,«/, Egypt. Anleibc — Proc. Agio. — Stimmung: Ruhig. »Letter: Rrgc». v » r i » «Produkten», 26. Juni. iSchiuß.) Weizen »er Juni 23,9«, per Ervt.-Dre. 21,19. dcl'anplet. Sptrtin» prr Juni 43,3«. per Sepl.-Lee. 11,23, matt. RLbäl der Juni 36,23, der SeV.ember-Decrmber 37,1«, still. A m ft r r d a i» , 26. Juni. Produkten iSchiuti. Wetzen »er J««t —, »er November 191. Roggen der Juni —, »er Ocioder 163. Lokales und Sächsisches. — Sc. Majestät der König, der gcstem Nachmittag 4 Uhr Berlin verlassen hatte, ist Abends halb 6 Uhr in Niedersedlitz ein- Spekiitnnten sich nicht solcher jkandalvien Manivnlatwnen schuldig ssftrvffe», von wo mit bereitstchender Hosequipage dir ,zahlt »ach gemacht, so würde wahrscheinlich kein Anlaß zum Einschreiten ge- . .. geben worden sein. Tic Regierung ihrrricits hat die Pflicht (eben-1 ... ,2^^. Kvnigl. .A gsc st atcn treten am o. n. M. die sognt wie sic die Spielhöllen unterdrückt Hai) dar,,,» z» achten, daß ; erwähnte Repe nach dem Norden an. am 5. n. Tie Ankunst in q ^ ^2. 8-.' ^ K Z- » V> -z Z das tägliche Brod des Volkes nicht z»m Spiclvbjekt gemacht wird, das man, je nach dem Belieben der Spieler, unerschwinglich tbcuer oder fast so werlhlvs wie Steine machen will. Wenn dieser Zweck durch Erhöhung deS lieferbaren Gewichtes und durch Anstellung von besoldeten Beamten in der Sachverständigen-Koinniiision er reicht oder gewidert wird, io wird die Anwendung dieser Mittcl den Beifall aller rechllicb denkenden Leute haben. Und so begrüßt rS der poin Spekulationsgeschäft bimmclwci! verschiedene legitttnc, d. h. chrenhaile Gcireidchandcl mit Genngthunng, daß ihm die Negierung Lust macht, denn sonst hätten die Kornwuchcrer auch den: redlichen Handel den .Hals zngeichnüct. Sk s Stkucste Telegramme ver ..Dresdner Rackir " vom 26.Juni. Berlin. Der Kaiser verbrachte die ersten Morgenstnnden mit Erledigung von Regie«nilgsaiigclcgenheiten. Um 11 Uhr stattete der Großhcrzog von .Hesse» vor seiner Abreise den Maiestätcn einen Besuch ab. Mittags 12 llhr fand im Picilersaale des Schlosses die feierliche Vereidigung der Staalsininistcr statt, woran sich wsvrt eine Staatsministcrial-Sitzimg anschlvß, welcher der Kaffer präsidirte. — Der König von Sachsen nnd die zur Zeit noch in Berlin an wesenden deutschen Fürstlichkeiten begaben sich um 12 Uhr nach Friedrichskroii, nin sich von dci Kaiserin Victoria z» verabschieden. König Albert re islcnm 4Uhr inittclstSondcrzngS nnchTrcSden.—Dic„Nordd." knüpft an eine nach dem „Dagblad" Pom „Evnricr Warschawski" gebrachte Aeußcrung Mackcnzic's an, Kaiser Friedlich habe gewünscht, in seinem und seiner Gemahlin Interesse, ivwie aus höheren mora lischen nnd praktischen Rücksichten, wenigüenS eine kurze Zeit zu regieren und sagt, dies lei eine positive Mischung. Kaiser Friedlich, dem die denkbar höchste Vorstellung von den Pflichten nnd der Stellung des Kaiserthums innewohnte, hatte keinen Zweitel gelassen, daß er die Negierung nicht antreten würde, wenn die unhcilhare Krehscrkranknng zwei'elloS festgestellt sei. Andcrerseitö waren eventuell beriiscne Persönlichkeiten entschlossen, dem Kaiser die Kränkung der Anregung der Frage zu ersparen, solange er nicht selbst die Initiative ergriffen. Deshalb wurde cs die Auigabe Te» jciiigen,welche denKaiicr auch bei icinerRegieninuSunsühigkcit auf den Tbro» bringen wollten, denselben über den Zustand zu täuschen. Es ist somit festgcstellt, daß ein nnbedcutcnder englischer Arzt von radi kal politischer Gesinnung sich hcransnahm, bestimmend in die Ge schicke der Nation cinzugreifeii. — Die morgende Landtags-Eröff nung erfolgt in gleicher feierlicher Form wie die des Reichstages. Tcm Graicn Moltke ist im Zug ein Ehrenplatz angewiesen. Der selbe schreitet direkt vor dem Kaffer. Berlin. Reichstag. Der Reichskanzler wohnte der Sitz ung bei. Präsident v. Wedell tbeilt mit, daß anläßlich des TodcS Kaiser Friedrich's eine Reihe parlamentarischer Versammlungen des Auslandes ihre Theilnahme zum Ausdruck gebracht haben und spricht den herzlichsten Dank des Reichstages tiir die wohlthnenden Kiindgehnngcn aus (Beifall). Ferner theilt der Herr Präsident mit, daß er NamenS dcS Reichstages einen Kranz ani den Sarg des Kaisers nicderlegte mit der Antichrist: „Seinem geliebten Kaffer Friedrich der deutsche Reichstag" (Beifall). Der Präsident verliest alsdann eine Adresse an de» Kaiser, in welcher ausgesprochen wird, daß der Reichstag der Kundgebung des Kaisers Wilhelm vollen Beifall zolle nnd keine Opfer scheue» werde, wenn sie zur Siche rung des Vaterlande« nöthig sind. Es wird indeß das Vertrauen gehegt, daß der Friede der mit dem Kaiser verbündeten Regierungen und dem testgeeinten deutschen Volke von Niemand werde gestört werden. Die Abressc ward einstimmig nnd dcbnttelvs angenommen. (Allseitiges Bravo!) Der Präsident ward mit der Ueberreichung der Adresse bcanstragt. (Der Kaffer wird zu diesem Zwecke das ReichStagSvräsidinm morgen empfangen). Staatssekretär v. Bötti cher schloß darauf die Session im Aufträge des Kaisers. Ter Prä sident v. Wedel! forderte das Haus ans, das feste Vertrauen in Deutschlands Zukunft durch ein Hoch ans Kaiser Wilhelm anszu- sprechen, in welches das HauS dreimal begeistert einstimmtc. Berlin. Die dcntich-conservativc ReichSpartei und die natio- nallibcrale Partei ließen sich bei dem Könige von Sachsen, dem Pmizrcgciiten von Bahern, dem Prinzen Wilhelm von Württem berg und dem Großheczog von Baden cinschrcibe», um den de»t- Kopenhagcii cifolgt ani 6. und in Stockholm am 10. n. M. In ^ Beglcittiiig der höchtten Herrschaften befinden sich die Herren Gene- ^ i ral-Adjniant Gencial-Lcuinaiit v. Carlvwitz, Exe., Flügel-Adjutant » ^ M« Oberst-Leutnant v. Schimpfs, Oberbvffneister v. Lüttichau, Exc., 2. s Hofdamen Gräfin v. Einsiedel und Frciin v. Miltitz. ' H — Ihre Majestät die Königin stattete gestern Vonnittag Z in Begleitung Ihrer Hofdame Gräfin non Einsiedel Sr. Königl. 8-7; Hoheit Prinz Albert von Sachsen-Attcnbnrg auf Schloß Albrechts- o-kkW dein Beffttvdi, Nci- L.» >» berg enien Besuch ab und erkundigte sich nach dem Befinden der beidcn Prinzessinnen Olga nnd Maria, zu welchen sie sich auch §. begab. S' — Am Montag Nachmittag traf in Hostcrwitz in der prinzlich ^ Gcoig'schcii Villa Ihre Durchlaucht die Prinzessin Luise zu Schleswig-Holstein znm Besuch ein. — Ter kgl. bclgiscke Gesandte am hiesigen Hofe, Graf van der Stcakcn-Pvnthoz. der in, Hotel Bellevue avgesnegen war, ist gestern Vormittag nach Berlin zurückgekehrt. — Ihre Excellenzen die Herren Staatsminister Gras v. Fa- brrce, v. N 0 st i tz-W a ll iv itz und Freiherr v. Könneritz sind aus Berlin wieder hier cingetroffcn. — Ter Postschaffner Ernst R n ter in Leipzig und der Brief träger Gottlieb Müller in Zwickau erhielten das Allgemeine Ehrenzeichen. — In dem sächsischen Armcecorps haben mehrfache Ver änderungen ffaltgcsnnden. Es wurden befördert zu Oberst leutnants: Major Steindoif vom 10-R Ncg. unter Beisetzung znm 101. flieg., Major Overbeck vom 105. Reg. unter Stellung zur Disposition nnd als Landwehebezilks Evmmandcur in Zittau, der Eommandcur des Jäger-Bat. Nr. 15 Major v. Hausen, der Bnt.-Evnnnandcur im Lcib-Gren.-Rcg. Graf v. Einsiedel, der Bat.-Eommandcur in dcniselbe» Regiment Major v. Marlotti unter Versetzung zum 133. Jnt.-Reg., Major v. Kretschmar im Feld-Art.- Reg. Nr. 28, Major v. Scheivuer in der Jngeniciir-Ahlhettniig des GcncralslabS, Major Hingst i»i Generalstab, Major p. Buch im Ulanen - flieg. Ni. 18, Major Trcjnrtb, Abtheilnngsvorstand im Kriegöministcriuin. Gras Vitzthum v. Eckslädt ini 2. Grcn.-Regi- mcnl, Major v. Uslar-Gleichen im Jiisl.-Ncg. Nr. 1tt2 unter gleich zeitiger Gcivährniig seines Abschiedsgesuchs ans allerhöchsten Kriegs diensten ; zu Majors: Haiipttnnnn v. Schwanewede im Lcib- Gren.-Reg., Hauptmann Meide im Schützen-Neg. Nr. 108, Hanpt- inani, Holzhausen im 10!1. Jnst.-Rcg., Hanptmann Frhr. v. Uslar- Gleichen im 2. Grcn. - Reg., Hauplinann Kirchhoss in demselben fliegiincnt. Zum BeziikScoinmandenr in flNeiße» wurde unter gleichzeitiger Stellung »zur Tispoistivn Oherst!e,itnant 'Lchrcibcr ernannt; Major l>. Gög vom Schützen-Reg. flir. 108 winde zum Lcib-Gren.-Neg. flir. 100, Maivr Blohm vom Jns.-Rcg. 'Nr. 131 zum Jnt -Rca. Nr. 103 versetzt. — Die Thcffnahine der Bnndessürsten an der Eröffnung des Reichstages ist ans Anregung des K önigs von S a ch s c n er folgt. So meldet jetzt die „Frants. Ztg." — Die Betheiligung an der H n I d i g n n g, die Mittwoch, den 27. Juni, Abends 8 Uhr Sr. M'mesiät dem Könige in P i l l- »itz dargebcacht werden soll, nimmt immer größere Ausdehnung an; hoffentlich werden die verfügbaren Transpoiimitiel sich aus reichend erweisen. Außer den tahrvlanmaßigen Schissen — 5, 0, 6.30 — fahren 6 Uhr einige Extraschisse ah, die ausschließlich für die an dem Zuge theilnrhnienden Mitglieder von Vereinen bestimmt sind; für diese Schiffe werden besondere Fahrkarten iinsgegeben, die, soweit sic nicht vorher von den Vercinsvorständen entnommen worden sind, in der Zeit von 'FI2 bis 4 Uhr in Kneist's Restau rant, gr. Brüdergassc 34, I. abgegeben werden. Ferner wird die Königl. Gcneraldircklion der Sächs. Stantseffenbahncii 'Nach mittags 6 Uhr einen Extra.;,ig nach Riedersedsitz abgehen lassen — Rückkehr 11 Uhr. Fahrpreis hin und zurück 40 Psg.; die Theilneh- nier an diesem Zuge werden durch ein Musikeoips von 'Niedersedlitz nach Pillnitz begleitet und erreichen Pillnitz 1«8 Uhr. 'Auskunft jeder Art wird von ','s12 bis Uhr in Kncist' Restaurant, I. Etage, erthcilt. In Anbetracht der in Aussicht gestellten überaus regen Betheiligung ist in Erwägung der beschränkten Transport- mittel »nd Rnumperhältnissc seitens des Festausschusses leider be schlossen wv'.den, die Betheiligung von Frauen an der Ovation a n s z n s ch l 1 e ß e n.
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