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Dresdner Nachrichten : 25.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-25
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.02.1888
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I»r «»IM. «vnmmnit "IkliMbrtiai Ä2S0. Lrch dsi Voll M r.7b. - Tnleratt Mriinftr I, d>» Ngämuty SUbr. k-mnwat bi« 12 MM,. st»N«,ilads: «i älqiiirg.siiiiriittWugicttitaarnbiit ks, RfNawkn a»! der Pnvat- 8nl«a>t wird »>M1 acoebe» AuS «ättigt Änleriioiiö Aulirnue grgcn «rsnumcraiwmeuiluua blttllz fflun- moriru ob. Po!>«u.iabiu»a tzinrmik «bmr» M»»ilu!>e rcucuiimpie Sin- Mue» «Lri'kbNwucii "" tzue :>>"W «rbe eingff, Manulcrlvir keine Ver- bmdliiblkil, acimvrMi - stel.eii tt AUIi. «32 4!e»Ii-Dresoeu. II»Ixvxtr»« t .'N. Iohrganq. Ausl. -16,000 Cxemp'l. I-IvI»« I« ivt 1,n! Norton, NiÜLvrlcnlt OavNOrt: Ooi Liudlen din- orlrxct w»E l blutn virä »vi in r I^ . nvLlvst'l'nr ; aUt kld.ou lokn» stv, IlolLvrlti'lt, Ii5 «dt- unO Hn!klt.jd6i, üluirlmunt., Li« Diitlstieurn «vit 1KA6 me Utllt'it-jum Uvi^l tini», k) Ou, Mci« ttKvei.t uu«1 H!'U..nn„t1,. 0»- mit Kaltl d«1 m«nl.'<>1i»<1t'r LooeIt0uULI<1ull« vws»f',t»l-u. <)ribin..l-1'k6^unz,'on m ullr», vo wvu »m.(lTÜ<.LlIicU v, rinnen vou Nuiil 1.1,»»«-, I»r-»«1?n. Dresden, ReuestkBörsen-Trlegramme. d°I le.2». grvr. IrrAuMchis- raid oer Luburg'schr,, Lrcbilaiiliolt bejchiok euie Divibenoe vou I Vroe. öle ui,i. 2>,Fibr. «,»«,»olbcm.l liltg.. iv»o ! V.'—i< r. »io,jgr„ ,esj. lluu u '.. ü)«.,, nImu . A°,,»ttc«uc> H>,.« ,»>» ,u„' »Indol mwiiondili, .cb«,,,, i'..,« »ldeil ^ Mo, ,..,,.» ins ,F,' lo>o oluie ,z„u ncrilene,, !».., , -o,2». uooln,nll>n , ug, .o^> 5»ottsi„»I,k„k, 22.1". "ib,ii,'b.'>n Pcirolcnn, loco k.-».». ' ' i'lcliltde. »>a,1n. i>, , 1 tt-l, .o> >i!i. u r «kb.. 1-..IU, '.'«oiu-M,., l> st""> i-.ii", bs., >'M. ,»,l ,uo^ ' >> 'IlluII-Mol in».,>o. 'Iluril^'M „ l, . . ... III.",,. !I!»bo. de. ,el. »I»ril>M«> . .... .,,.,, > .. „j I.II.LMm>!MMII-II.^IA»M>Iöl , Luc -»««. « A vomlno» in vorrükl. ^II8VHKI Mr Ilorrvll »Nki O-IMSN. Ä K.^ustr.lxo u.ick nu^nürts rvoulcii prompt vüeetuirt. U - r«i«i»l»»n Xr. rr?<n. Ä VI»,, ro «in! v.ft.p»t«nr. Vollliymnionstor LvllidMiülixer, MiüusclilWer V j»ÜV -D«;I»Iit»«r-,<;» . tllllllolll'II,'- <I»d,<I,I,I>,^ . SIN«. l'ro8i,octo ^rutis u»,i Inineo. I^,N<>« >tÜ«Ll ,1,1 in N„0,I. kmt MllÄ«. mLLLL!!^. GLZwLLren t ^eäor ^rt -n>8 cloii l>oäo>ltvnel8to» (Husliütd, ,> ,ir-8 In- unä L.uslii»6s8, omptelilon m roieI>!u>ItlMr ^usivulil IVtrunrnnkt I k. t «>, ,e^>»> IHN. .1 »öke>r»>fo>r .«-/kori^.rr IteLter- mul ll»8!ce«LLi'<lmbk-MLLM» l. ltL»W .«U- mil' IVliii80>, Nr.S6. Kpielltl: Nil5i>ni!sttllrllsre 1?. kl. M!ik. ^irinor ^lollolioii in proolitvolion .Vlivnrlluriion. nui:!i ÄUU88. V"»,u>,Ii iinoli nn^reürk prompt. Universität Strasivura und Etsoß-Lolvrmnen. Mlnislcmiiii Timrd, Vvrichläae Niijjlcmde!. ^midto«. LnlidtngSiviröe, Stadt- vervrdncleiisisiiiliki, ÄestuactmlSilettiilia. GcrichtSvcrhnndlunstcii. Concert Knvvct. TmmaliettLr, Äö. ^cbruar. Vnaniwortllcher Nedakleur für Politisches vr. ümU Bieres In Dresden. Lange hat man im Reichstage ans dcm Mnnde eines EliässerS keine und noch niemals so herzliche, wohltlmcnde patriolilche Aeuhe- inngen vernommen, wie am Donnerstag vom Äbg. Petri, ilicchts- anwalt Petri vertritt als Nachfolger des verstorbenen JranM- llngS Kabls die Hauptstadt der Reichslande. Straschnrg. Er ver dankt seine Wahl nur zum Theil den cingcwanderten Deutsche» (Altdeutschen), weit mehr aber den Stimmen der Eingeborenen, deren politische Stellung man mit dem Namen „Autonvmisteu" bezeichnet. Aber auch in diesen muh sich ein sehr erfreulicher Um schwung im Sinne des engsten Anschlusses a» aas Reich vollzogen haben: wenigstens sprach sich Herr Petri so echt deutsch aus, daß man daran seine Helle Freude hat. Herr Petri, der als ständiger Gast sich den Nationnlliberalcn angcschlvsscn hat, fand bisher keinen Anlaß, das Wort zu ergreifen. Aus die Tribüne ries ihn der Reichs-Etat. Bisher hat das Reich als Beitrag zu den lausenden Ausgaben der Universität Straßburg die Summe von 100,000 Mk. jährlich im ordentlichen Etat bewilligt. Seit 13 Jahren zum ersten Male wurden sie jetzt als außerordentliche Ausgaben ansgcsührt. Recht triftige Gründe wurden dafür nicht vvrgebracht. Der Staatssekretär von Bötticher bemerkte: aus sinanzrcchtlichcn Er wägungen, da die Universität Straizburg eigentlich keine Reichs-, son dern eine LandcSnnivcrsität sei und da verfassungsmäßig die Unter haltung von Universitäten nicht zu den Reichsausgabcn gehöre, hätte man die 100,000 Mk. als außerordentliche, nicht als ordent liche Forderung in Borschlag gebracht. Das mag vom Stand punkt des Bundesraths aus berechtigt gewesen sein; in den Reichslandcn hat man aber die veränderte Etatsaufstcllung so verstanden, als sei das Interesse des Reichs an der Btüthe der Straßburger Hochschule im Verblassen, diese selbst auf den Ar:s- slcibe-Etat gesetzt und als solle Elsaß-Lothringen für den schlechten Ausfall der NeichStagswahlen bestraft werden. Abg. Petri sprach cs unumwunden aus, daß die Reichslande aus der EtatSändernng eine Gesiiinungsändcrung Alt-Deutschlands gegen über Elsaß-Lothringen hcrausläsen. Er befürwortete die bisherige Art der Bewilligung und er sprach so überzeugend, daß der BundeS- rathsvertrctcr unter großem Bcit'all erklärte, er werde die Zu stimmung des BundcSraths zu dem Verlangen des Abg. Petri zu erwerben suchen. Nahezu einstimmig versetzte dann auch der Reichstag die 4M,000 Mk. wieder in die ordentlichen Ausgaben dcS Reichs. Tie Gciruglhuuiig hierüber ist nach der Begründung des Abg. Petri doppelt berechtigt. Es war 1871 eine echt deutsche Thal, unmittelbar nach der Wiederervberung des altdeutschen Elsaß auch dessen Straßburger Hochschule wieder auszurichten. Was die Wassen erworben, soll der Geist behaupten. War die Universität Straßburg doch selbst, als der französische Raub noch nickt gesühnt war, eins der stärksten Mittel, den deutschen Grundcharakter dcS Ellaß zu bewahren. An der Straßburger Hochschule wirkte Herder, studirte Goethe. Tie neue Hochschule in Straßburg nannte Abg. Petri nächst dem Münster die schönste Zierde der Stadt. Sie hat, nach seiner trefflichen Arrsführnng, die Ausgabe, eine Pflanzstätte deutscher Bildung, deutscher Wissenschaft und des deutschen Patrio tismus an den Westmarken des Vaterlandes zu sein und den deut schen Geist zu verbreiten. In diesem Sinne ist Straßburg doch eine Reicksunivcrsität. d. h. eines der wcrtbvollsten Rüstzeug«: Deutschlands, seine in der Zeit tiefer Erniedrigung und Zerrissen heit ihm schmachvoll geraubten Lande nunmehr auch geistig sich wieder anzuglicdern. Das Reich hat zu diesem Zwecke nicht gekargt. Millionen über Millionen hat es zum Ban der Straßburger Hochschule und ! Wasser seiner wissenschastlichcn Institute, sowie zu den Uulcrhaltungs- Mittel kosten ausgcwcndet. Tie letzteren sind in regelmäßigem Steigen begriffen: sie betragen jetzt 831,000 Mk , wozu Elsaß-Lothringen 181,OM Mk. beiträgt. Der gelammte deutsche Charakter der Straß burger Hochschule spricht sich auch darin ans. daß unter den 1005 Studenten des jetzigen Halbjahrs sich nur 331 Eliaß-Lolhriiiger befinden. Mehr als zwei Drittel der Gesammtzahl von Jüng lingen, die dort studlren, stammen aus Alt-Deutschland: leider schicken noch zahlreiche wohlhabende Familien dort die Söhne zur Ausbildung nach Frankreich. Hoffentlich wird sich das auch mit der Zeit bessern! Abg. Petri streifte nur leicht die allgemeineren politischen Verhältnisse seiner Hcimath. Was er aber in dieser Richtung vorbrachte, hatte Hand und Fuß. Er behauptete, daß die Eliaß- Lothrmgcr ein leicht zu regierendes Volk sind und daß es zur Aui- rechterhaliiing der Ordnung dort einer weit geringeren Strenge und Machtentialtiing bedarf als anderwärts. „Zur Hcrbeisülmiug normaler Zustände in politücher Beziehung sei aber vor Allem Eines erforderlich, nämlich das maß- und taktvolle Vorgehen der Landesregierung: aus der einen Seite energisches Eingreifen gegen alle politischen Demonstratianen, die sich wirklich als wiche charak- tmsiren. aui der anderen Seite aber sorgfältiges Vermeiden aller kleinlichen polizeilichen Maßregeln, die keinen anderen Erfolg haben, als die Bevölkerung aufzuregen und der deutschen Sache einen unberechenbaren Schaden ziuusiigc», indem sie von den deutsch- freundlichenEiementcn nicht blos die Lauen und Gleichgiltigen, sondern auch Diejenigen abwendcn, die sich schon zur deutschen Sache bekannt haben." DaS trifft den Nagel aus den Kops! Erleichtert aber, das fügen wir hinzu, wird die Ausgabe der Landesregierung sehr, wenn die fortwährenden Schüninge» französischer Agenten nicht mehr so vielen Bestall und die Unterstützung fänden, wie bisher. Es sind dies besonders die wohlhabenden, die sog. gebildeten Klassen, die sich immer noch nicht von dem Gedanken dcS Wiedertranzvsisch- Werdcns trennen können, ihre Verbindungen mit der Patrwlcnliga in Poris anircchterhallen »nd stellenweise eine geradezu landesvrr- rätheriiche Tbätigkcit entwickeln. Man denke nur an die vielen LandeSvcrralhspwzessc. Und doch ist sicher, daß nur ein kleiner Tbcil der Verbrechen, die sie zum Verderben Deutschlands spinnen, an's Tng> sticht kvmini! In der Untodrückmia dicier Schänvlich- keiten gielit's keine Müde oder schwächliche Nachsicht. Zum Thest ist das landcsvenüthemcke Trcibcn gewisser Kreise in Elsaß-Lmh- ringen aus — die Franzosensmchi zurückzniühccn. Die Betreffenden wollen sich Licbtiiid muchen sür den Full, daß die Franzosen ein mal wieder eimücken. Aba. Petri hak sich dieser Franzoseistucch! entichlage». Möchten sich doch auch die Elsaß-Lothringer cm den Gedanken der Unzettrcnntichkeit ihres schönen HcimalhmndeS und des großen deutsche» Reichs gewöhnen und sich versickert halten, daß ouS 0!eich nicht vloS stark genug ist, sie vor der Wiederkehr der Franzoicn nick ihrer Rache zu schützen, sondern daß nirgends Heger sür ihre Wohüahrt für sie gesorgt ist, als im deutschen Reiche! Abg. Petri schloß damit, da» er sein Mandat im Sinne seiner Wähler dahin »»jsajse, die Brücke der Belslänüigung und Annäherung zwischen All-Deutschland und den Reichslaaden Hanen zu hesten. Dazu kann man mir Fa und Amen! sagen. Dazu Helte Gott! Es veN ient Elwähnung. daß lein einziger der Pro testler den dcntsch-iiativnalcir Worten Petri's cm Wort des Wider spruchs entgegensetzte. Es geht aus dem Reichstagsbericht nicht hervor, ov einer der Herren anwesend war: sehtten alle Abgeord nete von Elsaß-Lvtbcinge.», w werden nmere neuen Rcichsbcüder nmchwer erkennen, womrt ihren Interessen besser gedient ist: mit schmollendem Fernbleiben voce mit werlthäliger Beihilfe in der Fürsorge sür daS Wohl der Reichslandc. Dieser herzerhebendcn Kundgebung dcntsch-muionalerGesinnung war im Reich-Rage cm häßlicher Zank über die Wirkungen der neuen SpmtnSsleuer vormigcgcmgem Wir müssen etliche Bcmer- kmigen hierüber, sowie die um Schlüsse der Sitzung geäußerten Wunsche, daß das deutsche Reich nicht mehr immer blos sesteweg Schulden macht, sondern auch an deren allmähliche Tilgung dentt sür morgen zmückstcllcn. Die zweite Lesung des Haushalts wurde damit beendigt. Die diitte wird wenig Mübe machen. Da der Geictzentwuri betreffs der Alters- und Jnvalidenversorgniig der Arbeiter doch nicht Io rasch vom BnndeSratb ieriig gestellt werden kann, als man erst aimahm. io gebt der Ealwurs dem jetzigen Reichstage nicht mehr zu und der Schtirßnng desselben in dem ersten Drillet des März steht nun nichts im Wege. Beklagens- werth ist eS schestiallö, du» sich dop Jnslebenln ten icneS gcoßen svz. «len Getcvgebhiigswc'.kcs dau.tr. um wen gtüm-s ein Jahr ver zögert ! Das große Tngcscleigniß ist, daß d:e französtsche Kammer es nicht sür zrstgcmäH gesunden hat, schon jetzt daS Ministerium Tircird zu stüizen. «ne bewilligt ihm vielmehr die geheimen Funds mit 28 Stimmen Mehrheit. Tie Sache wurde in der Weise gemacht, daß die Monarchisten und die Radikalen sich theilweste der Abstimmung enlbiclieii. Warum sie dem Ministerium Tirard noch eine Galgenfrist gcwäbrten, ist nicht ganz klar. Herr Floguet muß seine Grunde gehabt baben, warum er >ür gut fand, noch nicht die Hand nach der obersten Gewalt auszuslrccken. Obwohl man den maßvollen Charakter der russischen Anregung betreffs der Bnlgarciffrage nirgends verkennt, wird Rußland damit doch kein Glück haben. Oesterreich. Italien und England trauen nicht recht dem so rührend bescheidenen Vorschläge Rußlands, die Bcsitzergreffung deS Bulgarentliroiics durch den Evbnrger sür ver tragswidrig zu erklären. Sie wittern darin eine Falle und lehnen die Betheiligniig an einem erste» Schritte ab, der, so harmlos er anssieht, sie doch zu wetteren bedenklicheren Schritten veipslichlcn köniilc. Ter ruffüche Regicluagscinzeiger hat eine langaihnnge Erklärung gebracht, welche auSinhrt, wie Rußland neuerlich es tür sinne „Psttcbt" erkannt habe, die Mächte zu einer Erkta>u»g über die Unautaslbaiieit des Berliner Beitrags „bezüglich Bulgarien-Z und über die Herstellung gcictzlicher Zustände dort cinizmorüern. Der Sultan soll den Bulgaren eröffnen, da» der Eovnrgcr „nur ein Räuber der Gewall" sei. Was zu geichehen habe, wenn der Sultan dies nicht lhul oder die Bulgaren sich nicht daran lehren, sagt belänntlich der russische Vorschlag Nicht. Das ii! eben das, was die Mächte hetrciis der geheimen Pläne Rußlands mißtrauisch macht. Das russische Regierungsblatt fordern sodann die Butgacen und die Beamte» dieses Lande» geradezu zum Verraihe aus und sichert ihnen Straflosigkeit zu. Ehe nicht die Großmächte bestimmte Vorschläge Rußlands in den Händen haven, was nach der Ent fernung des Eoburgcrs zu geschehen hat, werden sic der russischen Anregung nicht folgen. Sie verlangen Bürgichatten sür die Zu tuns!. che sie an der Gegenwart rütteln. Sv übel stelst's ja nickt in Bulgarien. Tie ruisticke Anregung gilt schon letzt als in'S gefallen. Für diese» Fall hat die „Norddeutsche" ein m Bereiffchait: Rußland solle nunmehr ganz allein den Sultan aufsordec», die Slellnng des EoburgcrS für vertragswidrig zu crtläre». Wenn nun der Sistig» sich weigert? Darüber gickst das Bismarck'jche Blatt keine Andeutung. Merkwürdig ist aber der Umstand, daß Rußland seinen diplomatttcken Feldzug zu einer Zeit eröffnet, da cs nach vielvcrbreitetcc Ansicht von dem Slauls- bankerott nicht mehr weit enffernt ist. eist vom 1. Oktober 188!) ab Anwendung finden ivllen. Stacsts- ickcctär von Bötticher erklärte, daß der Bnndesrath mit dem An trag Goldsihinidl einverstanden sei. Angestellte Erörterungen hätten ergebe», daß die Eoiiierven-Zabuslrie durch einen iniherc» Termin des Gesetzes cmimndlich geschädigt werde. Meyer-Jena (»all.) be antragt, die Verlängerung des Termins auch aui die Fabrikanten vo» Eonservrn aiiszndehncn. Staatsiekeclär van Bötticher ist da gegen, da lein Bedürini» dafür varliege. Der Antrag Goldschnndt wird hieraus nistec Abjcbnnng des Amendements Meyer ange nommen. — Es solgt die zweite Neratbnng des Bagelschntzgesetzes. Die von Bgnmbach und Mitgliedern aller Parteien gestellten Amendements werden angenommen. Las Jnkraillreten des Ge setzes wird ans t. Juli 1888 festgesetzt. — I» der folgenden Be rathnng einer Anzahl Petitionen werden mehrere Eingaben am Herbeniihumg geietzlichcr Mittet zur Be!c»nwm,g der Trunksucht dem Renhslanzler als Material iür die Gesetzgebung überwiesen. Die Petition betreffend den Gewerbebetrieb der Schlosser wird von der Tagesordnung abgeietzt. — Mengen: Handelsvertrag mit Paraguay, Erlaß der Rcttktengelder und Petitionen. Verl in. Das Abgeordnetenhaus nabin den Antrag aus Er- m.äßianng des Pacht- und Miethstemvels.i! über Immobilien rn nächster Session und aus spätere Herabsetzung des Jmmolnliar- ianistemoels.au. nachdem der Finanzuiiiiister dem erstcncn Antrag leine Zustimmung crklärle. Der Antrag ans Beseitigung der Relilien- beiirage der Elcmentarichullcheer wurde an eine Kommission ver wiesen, nachdem sich Redner aller Part ien sympathisch dazu ge äußert. Der Kultusminister crklärle. da» in dieser Session eine bezügliche Vorlage noch nicht möglich sei» werde. Wien. Die Meldungen, Oesterreich, Italien und England hätten die rnisüchen Vorschläge abgelehnt, sind verirülst, doch steht auch die unbedingte Annahme derselben nickt in Aussicht. Nom. Der „Tribnna" zufolge soll die Rückkehr des afrika nischen Expeditionskorps am 10. Marz beginnen. Tis B erl ine r B öri<-zeigte beute aui günstige Erläute- iiung und Acnßcr'.mg der hiesigen und Petersburger Tagespresse eine günstigere Hgiiung, welche sich in bedeutenden Eonrsileige- rnngen ausdrücklc. Aui dem Gebiete der russisch-» Papiere vc- itn„a Drckil''.qc!'egeb,r. Im späteren Versmne erhielt die »este G,i ndicntnuz speziell fftt D'skao'--c"'mi?»dit b'dhuffe Kauflust. Ausländische Fonds waren lest aber still, dcutiche Kassavahncn fest, österreichische ruhig, Schweizer Bahnen sehr still. Kassabauken fest. Für Bergwerke bestand icste Sliminnitg, J-udiistricvapiere zeigten reuliche Fonds zicmttch fest. 2-s Neueste TrlenramMc ver „Dresdner Rackir." vom 24,Febr. Berlin. Dem Hosberichte zufolge wurden der Kaiser und die Kaiserin durch d>e gestrige Nachricht von dem Ableben des Prinzen von Baden ani's Twiste betrüb! und verbrachten den Tag im engsten Familicnkrcis. — Die „Nat, Ztg." meldet aus San Rcmo: Ter Kronvrinz bat gestern Abend mit Avpelit gegessen. Die Nacht schlief er zuerst unruhig, spater besser. Heute stich thciltcn ihm die Amte den Tod des Prinzen von Baden mit. wo durch die Stimmung des Kronprinzen cme gedrückte wurde. Sonst ist der Zustand unverändert, — Aus London wird der „Bosi Ztg," gemeldet: DaS „Britüh medical Journal' ichrcilst: Die letzten un günstigen örtlichen Syinptomc beim Kronprinzen waren hanpffäch- jich dadurch verursacht, daß die zuerst angewendete Canülc nicht gut paßte. Jetzt ist eine Cannle großen Kalibers eigens »i Eng land angeserligt iiiidLcmgesiigt worden. In Folge dessen ist die durch die untaugliche Canüle erzeugte Reizbarkeit verschwunden, und der Kronprinz kann jetzt mit Leichtigkeit athmcn und durch Znhaltcn der Ocffnung der Canüle mit kräftiger, obwohl henerer Stimme sprechen und die Unterhaltung führen.Die „Nords. Allg. Ztg." sagt bezüglich des den rassischen Vorschlägen betreffs Bulgariens aui den Weg gegebenen offiziellen Evmmcntarcs: Daß man sich an der Newa gerade im gegenwärtigen EntivickelnngS- stadium der internattonnlen Politik zu dieser eminent vcfföbnlichen Kniidgebimg entschließen konnte, dari wohl als ein voügiltigcr Beweis kür den aufrichtigen Wunsch Rußlands angesehen werden, Europa über seine Intentionen zu beruhigen und an seinem Theile daran zu helfen, daß der Alp permanenter Kriegsgefahr von den Geniüihern genommen werde. Bert i.n. Reichstag. Ans der Tagesordnung stand die Berathung des Antrags Goldschmidt, wonach die Beffiinmungen des Gesetzes über den Verkehr mit blei- und zinkhaltigen Gegen ständen, soweit sie sich aus das Festhalten von Conserven beziehen, feste Tendenz bei mäßigen Umsätzen. Peivatdiskont 1-7s Prozent. zz r „ a k i u r I a. M- m. Fcir. Nrcdtl i!IIV». S>a"!Si>»"n 173,LL. !!0N- lnirdk» LI",. Äaliycr I3I.il". E.i'ivlc,' 73.23. Ivro:. Unaar. >Aoidrc»tc 77,1", Li"ko»to I >i1,I". L"cr »Niltcu —. Handels,!. —. eaara —. Stil!. Ir, i e il, 21. Hrdniar. wrcdil 2L8.3". sraaiSdaim 2i1.9". Ld'ilbardl» 77,"". "iordwcsib. 132,3". Marlnolen 02,23. Mi". Prcdit 2"",IÜ. Liill. « » r i ö. 21. gcdriittr. ,S»!u,,.> »,-ule 82.1". «»leide I"L,7". Alalienec M.!1", Slaaisbdlm «31,23. eomdardc» IL8.73, do. '".ioriittici, —. Sttanier "7,8", «kadvicr 37S.37. vtloiuaiiitt ü"",L2. iNcuc Anlcibe —. Türlc» —. gesl. v o » d o u . 21. acbniar, ivorm. N Ni» l" Min. cioiisalS 182 /,. I873cr Mulle» Iialicttcr 2?/,. Lombard«, ick/.,, »an». Türk«, 13 /, . lin'oc. fundirle «me,ikai,er 12". Ibrve. Nriaar. cboldreale 76V-. Ocitcrr. Gold- eettle 8". »'reich.«lottsois >8.',,,. ck'"dv,er 71,- ,.,. Mcuc chadlNer >">'/». vlarant. ceadiiicr I"3,/„ Olinittanbank SR,». S»c,- 'l«ici, 83'/,. Spanier — Stim- !»:>»": Mich!". — Weiler: g-rosi. !>> IN !terd a UI, 21. Februar. BrodiN,e» «Schluß,. W.'iie» der März ISS. per 'Mai —, siechend. Msnacu v-r März l"2. "er Mai 181, weichend. Land»». 21. gebruar. ,'1!rod»slc»> Schlich. Weizen rubi". s!c«i". Hafer ziemliche Nachfrage, übrige Artikel lrägc, uuo«i»ideri. — Wetter: gio,'.. Maria , Mrodu! leni. 24. Februar. iLchiu»., Wette» bez Februar 24.23. ver 'Rai Ammn 24.2". bcliaiwie'. LbiriluL rer Februar -»3.73. rer Mai-Augiui 46.73. bebauLlcl. Sliiböi ver Februar bv.50. ver 2!!a>-2euguil -0.2s. man. (kcZi - 5' x-rr» 4 S "S -- L ' c» i« 77^ 2 » uno LächststtzeS. König hat den Briefträgern Lolales — Se. Majestät der .. Schneider und Slemboen in Dresden, den Postschaffner,, Hariel in Ehcimiitz und Liebing in Leipzig das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Papst Leo Xlll. verlieh dem sächsischen Gesandten in Mün chen, Würstchen Geheimen Rat» Freiherr» v. Fabcice. das Großkeen; des GregoriuSordeus nnd dem Legationssekretär Grafen v. lltex das Oisizierskieuz des PinSordcas. — Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde erschien gestern in Begleitung einer Hofdame in der Galantcricwaaeen- yandtnng von Ed. Pachtmann, Pragcrstraße 7. um dasetvst uahm- hastc Einkäuic zu bewirken. Landtag. Ohne Debatte ließ die 2. K a m mcr in ihrer gesteigen Sitzung nachstehende Petitionen aut sich beruhen: Des istadtrathS zu Waldlieim um Erlaß der Adjnceiizbeiträge zu deu Hersrellimg-skosten der dortigen kstitterbahnlivi-sstraßc (Berichters!, v Polcnzl, des Schriftstellers Hoffmann in Leipzig uni obligatorische Einführung der Trichmeii'chan (Brrichterst. Wcigang). der Gemeinde- Rottwerndorf um Heranziehung des Eiienbaknsisenc' wegen des Verladnngsgesckästes zu den Gemeindeanlagrii kBeriebteistaiter Wetzliüst n:id des Gvlilicb Tomichke in Buecmitz um Ersatz eines ihn, angeblich widerrechtlich zngesnglen Vermögen-sichadens (Bericht- crst. Tr. Mel»ic>t). — In der l. K a m in e r berichtclc Biirgcr- mcister Beuller über eine Pclilion des städtischen Vereins zu Mügeln um Beseitigung der Bestimmung deS Gestnes über die Sonn-, Fest- und Bnßtagsseier, wonach den Ortsbehöeden die Be fugnis! znstebt, den Detail-Handel namentlich mit Kürz-. Galantceie- imd Scyntttivaaren, sowie mil Bekleidliiigc'gcgeMüäiiden nach den lokalen Veihältnisse in gioßerer oder geringerer'Aiisdcbiinng zu ge statten. 'Nachdem sich F-rhr. v. Tancknitz im Sinne eine« Vermm- deinng der Landesieiertage. iwonderticit der Ausbebling des bvhen Neujahrs als Feiertag ausgesprochen, und Res. Beutler coniiatirt. daß cs nickst Sache der Deputatton gewesen, sich mit dieser Frage zu beschäftigen, beschließt die Kammer, die Petition aus sich beruhen zu lassen. Den zweiten Beenlbiingsgegenstand bildest die Petition des Gutsbesitzers Rudert ie». in Eichenbach nnd Gen. uni Erlaß eines Gesetzes wegen Ablösung dcS Fischercireckites in ttcmde» Ge wässern. Die Deputation, iür welche Abg. v. Schönberg Berich! erstattete, beantragt in Uebercuistimmung mit der 2. Kammer, die Petition aut sich beruhen zu lassen. Sekr. Gras Könneritz erklärt als Vorstand des mckff. FilchcrkivereinS. der Zweck des Vereins sei daraus gerichtet, die Besitzer von Fiichlvässcrn daram nonnerksam zu mache», wie sic besseren Nutze» aus denselben zu ziehen ver möchten. Sem persönliches Ideal io, die Focherci populär zu mache», wie dies heutzutage die Jagd sei. Wenn die Klagen der Petenten begründet seien und ihre liier durch die Fischereibcrcch- tigtc» verwüstet und daS GrgS zertreten werde, dwn, ff>, dies aller dings zu beklagen, denn dadurch werde die Fffcherci nur unpopulär. Er hoffe, daß eS den Polizeibehörden gelingen wsto. diese Aus schreitungen in gewissen Grenzen zu hatten. Trotzdem könne er nicht so weit gehen, 'eine so radtcalc Maßregel, wie die Ab lösung des Fijchercirechtcs, zu empfehlen. Hierdurch würde nur große
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