Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 29.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-29
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
ii»ke idel, Holjdreh- . Kreissägen, eben, Spindel- chinen, zose. Schraub- Lckiniede- und , Musterstech- chinen, )ampfmaschine, tirmenscheiben, sch Rohre u. a. tkhen billig zu iolialrert, iße 37. » m ichwar» , Kleider» il. weraer schwarze Nusler-Srn- >. Versandt öerakReusi). tel -kachs. j Lorenz. ise- ffeln rt in Dresden Haus » Mark, I». «» Pf. Il Mil. drtctisnahc. elle 32«. sede iftigeWnar», ro pf. de, Itüuler igestelle inng), complct, Stück 3 Mark. lenGotdftsri,- icr anderweitig el zu finden. >lc ich «»>«!- tl<» init und «ol.lll^I,- rle»n, L>a„I, «vr, DuN »ln« i>-I'tn- ien und li.u- ise» in großer al,l. tnmann, : Nr. I«. I. Staftk. M rk 50 Pfennige i für Rollläden T Nachnalmie >t«r, inandstraße 4. >erbsleten garani ikln«tl»«e , rotber !«0 Pf. r. an geg. Nach» gsbes.,K>euz»ach 48^ 4 Pfg.-Eigarre, nur bei Paul aptstraße, Ecke >nd Harmonium 25-250 Tblr. leihen ilmalicnslr. 8. 2. »SN garren M. 2.75, igarrcn M. 3.75, igarreir M. 45 >. igarrcn M. 7.00. cei an Private tannfaktnr in Sachsen. vom 23. März e ül. I. eutzer, Görlih. vttNXA n I» u. 2jui>rigtin isolut. Garant, s >l und Jahrgang 150 Pf. öfterst! »I.. Heppen uliroll e billig abzugebef. > 374. Silläfte eitt,leqanaen. tNnr i» eiiiem Tlieiie ocr Aunaoe.i Drt« Se». Wnü-rlland am 23. Marz X tu,r Nveiivo 223 tlm. ttber NuU, 12 Mir Noäil» 232 t!i». üder Null. i- M,» N, P > n a. 'Wniierilaiid »ui 23. Mürz 3 Mir Norm, 2mi tim. aber Null, Il Ui» Vorm 2>M tim. über Null, -s- tS" 9!, !ilr«»erilil>. 3 u » abuiizl n ii. Wallerftand am 23. Mürz I »In Nachm, l li> tim. über Null, ln Mir Abends lln tim. über Null. S- 12» m. iperlli,, 23. Mürz. Die Stadt» verorbiieleii sietlle» zur niiaeiiblilk- liüu» viuderunft de» No», Ni de», übertchwemmteu Orte» Sem Ober biiraeriukiller l'rnnn Mark z»rBer ti,am,a, bemlelbe» überlaiiruv. ble 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exeuwl. O V^. »»»«»»»», Iti<l. llot butiuiwlior, dioNvN'ttlist,-»«»« »4. klluliüt« in allen inaäorneu I'urkou und b'iu.-mw. OFlluelvrlittte, vo«Uru»aniI«»,dites. 4vitu Dresden. 1888 Lumme den 'dürarrmelliereleu der beirolieueu tüemeiiiüeu niznU,eilen. Polen, 23. Marz. dns Aialier drinr.r in der Liubt iveiier bar. Ln die tüasauiinil iivrrichivcmml ül, tnlbrliri Sie Ltabl des lünsiichiea. Polen, 23. Mürz. Bei L Union Lchmerleuz,Pole» Anelilieuer Palm) ili ein Lamiiidurchbrilch > rlolai. Ler Perioueiwcrleljr wirb Surü, Ilmllei. neu criiiöalichl, der lüiiierbi ekeln ili uinerbrochci!. London, 2-:. Marz, lIII. 11 M. Uvulvls 101,68, tztnlieile» 93.68, Tülle» 13,75, Unaaitt 76,37, Liio- mandailk In, 12, -vaiiler 67,ii», Eglipicr 78,56, Nniskn 92,37. Ni« Tin»« Id,62, rNciitimei loav. 27,6.. tkrie 21,00. (icinral-Pacilio 2>-,37. Mtiivaukce 72,ön, r,,«lvviilc N 2, Lake Sborc 6i,2>. Poimuinci. nur solikios Fabrikat, von l lllle.50 ?t)r. an bis ?.u äon feinsten Sorten in plüsoli nnil b-vtler, 8ellniaoksl»clivo rar voiitir- matl«u,sekr prsiszvortli.zsut unii in roiebvrürwnrukl, oniplivklt Z Are5den-A.. (!. I!i>el>mli>i, Kmtjlr. 35. 7e/eM/? /V.d. ^ Ltsiilckrakt li/IsscilineniiLktung ^l ^ §onvo - /a<esn/,o//unx Operikllks nltIu n s lirLontorbg cis r k/Zs, MP L»»^r»I»«SS»»4SttNlL ^ ss-> 2 Drosetvii, b»t;«;3llil88« V, l. FLrnlPveclilreUL 111^. I. ^avoueeu-I^peiNtlun Mr utlr Aoitunxon. II. NUlot-Verkolls für üio 1'koLl,vr. III. untor Orlrunuo. IV. CvUol'tlov ärr MorKvnkleSSvr, »latinö's, Llousen, flanslltaillvn, nenosts« ^on8 für bVültjaür, nur viMnv «oliüo HorKtoIIuu^-. Ml» Lninaol'-Arbeiten deö geschlossene» Landtags. Das Verl,alten der Sozialdeninkiateu, »niserdenkmai. Hof-und Peiseiialnachlichten. August «e» H. s o er» As'ltgtb. Walter I, Grüiidoimcrstag, Urlauber, Geeichtsverliaiidluiigen. Opcriiubend des Comervatoriums. K»»slveleinsausslclluiig. Al>orrrrerr^on1. Vie acehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach richten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir das Doniicilleiit siir dils ziveile <)li,ntllc 1888 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle j)ostanstalten im Deutschen Reiche, in Dcsterreich WLSLAlv»', !) ^IliNiM!). ^loloitüou 1160. Donnerstag, 2t) März. Ungarn und mr Auslande nehmen Bestellungen auf unser aus dem Irrtlinm Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (mol. Bringerlohn) 2 Mark 50 H'f. viertcljäkrkich, bei den Aaiscrl. postanstaltcn inr Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 H*f., in der Gesterreichisch - Ungarischen Aionarchie 2 Hulde» 20 Kreuzer erck. Kgioznschiag. ^peölüoll der..Iresi>!ler ZiiuA1if-le^. lkcrantworiliilicr Stedakleiir lür Plliitlschcs V-. Emil Äteceo »i DroSden Die grillttvcike Falme wellt seit Dienstag Abend nicht mehr im Landhause, der militärische Doppelposten am Iuszc des Treppen hauses ist eingezogen — üuszere Zeichen, das; die Ständevcrsamm- lung des Konigrcichs Sachsen geschlossen wurde. Die Eröffnung war durch König Albert »n Ncsidcnzschlosse erfolgt, die Verabschie dung geschah in seinem Namen durch de» Premierminister Grasen Fabrice. Die Präsidenten beider Kammern und die Staatsmuü- ster wechselten vorher freundliche Worte gegenseitiger Anerkennung, die dadurch nicht an Werth verlieren, dah sie herkömmlich sind. Es sind mehr als Gclcgeiihcits-Redcusartcii. diele Dankesbezcu- gungcn; sie enthalten den Ausdruck wirklichen Dankes oller Theile sür das in gemcinsamer Arbeit zum Wohte des Vaterlandes Ge leistete und die dabei bewährten Gesinnungen. Vertrauen gegen Vertrauen — war die Lochung. Regierung und Landftände ar beiteten sich gegenseitig in die Hände, und das Ergebnis; Et für das Land ei» höchst erfreuliches. Die Negierung fand in der Zu stimmung des Landtags eine feste Stühe für die bei der Verwal tung des Landes befolgten Grundsiihe. die Kammern übten eine srcimüthige Kritik an der Regierung aus und trugen ihr mit Er folg Wünsche und Beschwerden vor. Im wechselseitigen Wetteifer förderten Beide die Entwickelung des Landes durch Vorschläge und Anregungen, denen sich, sobald ihre Brauchbarkeit erkannt war, ijcder Theil gern anschlosi. Die Hauptthätigkeit des Landtags be stand in der Bcralhuiig dcS Staatshaushalts, woran sich wie stets eine Pistung der Verwaltung des Landes schloß. Sachsens Finan zen erwiesen sich auch diesmal als wohlgeordnete und zufrieden stellende. Es gelang, Einnahmen und Ausgaben in's Gleichgelvicht zu bringen und für »übliche neue Verwendungen große Mittel in Bereitschaft zu stellen, ohne deshalb die Steuern zu erhöhen, Es war sogar auch diesmal möglich, die Hälfte der gezahlten Grund steuern (10» Mill, Vkk,) den Schulgemeinden zur Erleichterung der Schullaslcn zurückzuerstattcn und das Einkommen einer Anzahl von Beamten zu erhöhen. Das ist umso anerkeimenswerther, als das Reich erhöhte Anforderungen an die Eiuzelstaaten stellt und daher die Matcikularumlagen um 3 Mill. gegen den Voranschlag erhöht werden mußten. Der Staatshaushalt Sachsens nähert sich jetzt in Einnahme und Ausgabe 200 Millionen jährlich — eine sür unser kleines Land erstaunlich hohe Summe! Mil den nahezu 100 Mill., welche Lachte» jedes Jahr ausgiebt, bestreitet cs nicht blos alle nothwendigen Bedürfnisse des Staats, sondern hat auch, wie Präsi dent Habelkor» hcrvorbvb, zahlreiche neue Quellen des Wohlstandes dem Lande eröffnet und geschaffen, die gleichmäßig den Künsten und Wissenschaften, dem Gewerbe und Handel, der Industrie und der Landwirthschait zu Gute kommen. Man denke nur an die nam haften Bewilligungen für Eisenbahnbauten und Landstraßen, sür UntcrrichtSzwecke, zur Belebung des Gewerbefleißes, zur Hebung der Landwirthschasl und zur Linderung von Schäden. Für Reb- lausschädcn bewilligten die Kammern 200,OM Mk. In das Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege gehörten die Bewilligungen sür den Albertsverein und das Drängen auf Einführung einer obli gatorischen Trichinenschau, dem sich zuletzt die Negierung gefügt hat. Kurz, es waltete das Bestreben ob, auf allen Gebieten des Staatslebeiis die bessernde Hand anzulegen und Sachsens Ruhm zu wahren, eines der bcstverwaltctcn Länder zu sein. Auch die Gesetzgebung ging nicht leer aus. Die Krankenver sicherung der bei der Forst- und Landwirlhschaft bcschttsliglen Per sonen wurde auf'S Zweckmäßigste geordnet, ein Gesetz betreffs Für sorge sür Beamte infolge Betriebsunfällen kam zu Stande. Nur diese leien hier erwähnt aus der großen Anzahl anderer kleinerer Gesetze. Zurückgcstellt wurde das Gesetz wegen Versetzung evan gelischer Geistlicher in Wartcgeld. Es ist nicht Schade um diese Vorlage: beklagenswert!) ist, daß das Gesetz über die GerichtLkvsten der nichlstreitigen Rechtspflege nicht mehr durchbcrathen werden konnte. Es lag dies an der sehr fragwürdigen Gestalt, in welcher diese Vorlage aus dem Justizministerium hcrvorgegangen war. Die 2. Kammer lhat ihre Schuldigkeit: sie ermäßigte die Kosten sätze in den unteren Klassen. Den Petitionen und Beschwer den haben die Landstände eine musterhaft sorgfältige Prüfung an gedeihen lassen und auch darin das Vertrauen des Landes gerecht fertigt. Das Verhältuiß beider Kammern zu einander war ein höchst erfreuliches: wohl noch bei keinem Landtage gab es so wenig abweichende Beschlüsse, zu deren Begleichung das Vereinigungs- Verfahren notbwendig gewesen wäre. Nur die Sozialdemokratie brachle oft häßliche Störungen in tue Arbeileu des Landtags. Die 5 sozialdemokratische» Abgeordneten griffen nicht blos die einzelnen Parteien und die Regierung auf's Heiligste und wiederholt au. sic lehnten sich auch geac» die ge lammten Siaals- und Gcsellschaflscinrichtnngen auf Sonderliche Erfolge erzielten sie dobei aber nicht. Das war nicht die Schuld ihrer geringe» Zahl, sondern der Haltlosigkeit ihrer meisten An- grisfe. Der größte Theil ihrer Beschuldigungen erwies sich als unbegründet; das von ihnen geübte Verfahren, Anklagen zu erheben, ohne eine Spur von Beweisen bciziihringen, erfuhr icharse Zurück weisung. In einzelnen Fällen inußten die Sozialdemokraten zu geben. daß sie sich bei ihren Beschuldigungen geirrt hatten. Nicht i Jrrthum ist ihnen ein Vorwurf zu machen, sondern daraus, daß sie eS grundsätzlich zu verschmähen scheinen, wenn sic Grund ru Beschwerden zu haben glauben, dieselben in der geord neten Weise zu verivlacn, sie erst dann im Landtage Vvrznbringcn, wenn sie keine Abstellung durch die obersten Lanüesbehördeu zu er reichen vermögen. Dieses ewige Vorbringen unbewiesener Beschul digungen langweilte zuletzt die Kammern. Sanite Worte erwartet Niemand von den Sozialdemokraten: aber die Schroffheit und Wiidhen ihrer Ausdrücke stellte zuweilen die Geduld der Kammer aus die härteste Probe. Aus dem abgrundtiefen Haß der geschworene» Feinde des Staats und der Gesellschaft wurden empörende Be- ichiinvsuuge» eaiporgeichteudcrt. Da die Sozialdemokraten der Ord nungsrufe lachen, w ist eilie Verichäriiiug derLaiidtagsordnung in Frage gekommen. Tie frühere GeichäitSvrdUiiiig kannte als Strafe sür Zu widerhandlungen den Ausschluß aui Tage; es ist nicht umnvgtich, dnß man küuitig wieder zu diesem Mittel greift. Der ircimülhiacn Erörterung vv» Mtsstläirden oder Ungchvrigkeiteu entzieht sich Nie mand, aber eS ist nicht nötbig, das; dabei getobt and gcschünpit wird. Die Würde der Gesetzgebung muß gegen Vcruugliiiipnmg gcsichcrl werde». Die Sozialdemokraten, welche nngcblich die Frei heit fördern wollen, tragen durch ihr ganzes Verhalten dazu bei, die allgemeine Freiheit zu verkümmern. Einzig ihr Mißbrauch des Vereins- and Versnnimlungsrechtes hat es bewirkt, daß der Staat nicht gewisse Beschränkungen desselben aushcben kann. Aus jedem Bürgeirccht schmieden die Sozialdemokraten eine Waffe gegen den Staat und die Gesellschaft, und nachher schreien sie »och laut über Ungerechtigkeit, wenn der Staat ihnen schärfer aus die Finger siehl, als seinen anderen Bürgern, die nickt aui Zertrümmerung des Staats ausgehen! Die Sozialittcnbank hat sich cnihaltcn, Anträge aus Einführung des allgemeinen Wahlrechts für den Landtag und in die Gcmeindcvcrwcilinng zu stellen: sie hat auch nicht gegen den Staatshaushalt gestimmt und ist nicht zur Steuerverweigenmg geschritten; daiiir hat sie in wüsten Tuiuaitcii gegen die bestehende Elgenthumsardnung gewüthct. Zn der Ver- theidigung desselben wird jedoch die Svzinloeinokiatie auch küaitig das ganze Land entschlösse», Regierung und Landtag einist finde». Dem Staate fehlt es nicht an nachdrücklichen Mitteln, die gesell schaftliche Ordnung auch gegen fanatische R^'olutionüre gebührend zu schützen. Obwohl sich aufsälligcrweise irr Berlin selbst immer noch kein Tciikmal-Cvmitee gebildet hat. ist doch die Frage eines Nalional- denkinals einen Schritt vorwärts gerückt. Glaubhait vertäutet, daß, wie es Kaiser Wilhelm iür seine Vorgänger ans dem preußischen KöiugS- throne auch gethnn bat, Kaiser Friedrich selbst seine», erhabenen Vater aus eigenen Mitteln ein Denkmal errichtet. Die Willeas- meinung des kunstsinnigen Fürsten selbst ist jedenfalls vor Allem zu hören. Wenn nun die „Norddeutsche Allgemeine Ztg." eine Ebreuhalle mit Predigt- und Grabcsluche in Berlin vorfchlägt, so muthet dieser Gedanke auf den ersten Augenblick recht au. Eine Ehrcuhalle sür gewisse große Reichsfeierlichkeilen ist gewiß nicht ohne Weiteres von der Hand zu weisen. Doch hat die Verbindung eines Reiterstandbildes mit einem Kirchenban immer etwas Bedenk liches. Dieser Bau müßte aus de» eoangelischen Ritus zu weihen sein, und was Dem cntgegenstehi, wissen wir Alle. Mau erhielte einen evangelischen Dom in Berlin; das ist aber, namentlich in Verbindung mit einer Fitrsleugruir, doch nur Sacke der Könige Preußens und der Stadl Be>lin. Darum kann doch schlechterdings nicht die Rede sein, daß das Reich der Stadt Berlin eine große Kirche zu dcm gewöhnlichen Bußtags-Gottesdienst baut: dieFestkrrche müßte das ganze Jahr über geschlossen sein und sich nur zu besonderen Feierlichteiteil öffne». Die Hohenzollem ihrerseits tragen sich schon lest Jahren mit der Erbauung eines mächtigen Tonics, der zugleich als Fürstengruit dienen soll. Zudem ist es übrigens noch keines wegs ausgemacht, ob Berlin, das bereits in seinem neuen Neichs- lagsgebäude, in seiner Ruhmesbalte, großartige Gedächtnißbantcn zu Ruhm und Ehr' von Kaiser Wilhelm'S Sieges- und Fnedens- tbaten besitzt, der berufenste Ort sür das große Kaise>dentmat der Nation ist, oder ob es nicht vielleicht, gleich sein großen Nalional- dcnkmal auf dcm Niederwald am Rhein, einen Platz innerhalb der Gauen des Reiches erhalten tollte, der zu den Leistungen der Kunst noch die Weihe symbolischer Verklärung fügt. Wie wäre es mit dcm Kyffhäuicr'k Nenefte rtlearinime Ser „DreSvner Nickr." vom 28. März. Berlin. Der Kaiser fühlte sich gestern matt und zeitweise angegriffen, in der Nacht zeigte sich weniger guter Schlaf, der mehrfach durch .Husten unterbrochen ward. Der Answurf war heute zum erste» Male seit der Operation von olutigc» Beimengungen frei und rein eitcrig. Der Appetit ist fortgesetzt ei» reger, die Ernäh rung zufriedenstellend. Der Kaiser unterwarf sich seit gestern auf Anrache» der Acrzte einer Massagrkur als Ersatz sür die mangelnde Körperbewegung. Heute Mittag zwischen 12 und 1 Uhr nnternahni der Kaiser den ersten Spaziergang im Eharlottenburger Schloßparke. — Die Kaiserin Augusta spendete als erste Zeichnern, des Aulnlses des Vaterländischen Fraiicnvcreincs 1000 Mark. Elbing. 77 Ortschaften auf 10 Quadratmeilen mit 30,OM Einwohner» flehen unter Wasser. Der Schaden wird aus 30 Mill, geschätzt. Soviel bekannt ist, sind leige Mciischcnverlusie zu be« klagen. Ter Pickelcr Kanal soll zugcmacht und der Bruch bei Jonasdvrs, der 1500 Fuß lang ist, abgeiangen werde». Lüb eck. In Folge der Treibeis-Stauung zwischen Lauen burg ultd Boitzenburg ist dnS Wasser vergangene Stacht rapid ge stiegen. I» Blücher sind infolge Umschlagens des Rettungsbootes 0 Personell ertrunken, auch sind dort 2 finster ciuaeslürzt. Das Dorf Pantekow steht total unter Wasser. Sämmtliche Stationen oberhalb Magdeburgs melden langsames Steigen infolge des Thau« Wetters. Lübeck. Der Bürgerausschuß nahm das vom Senat vorge legte Vereinsgrsetz an. Lübeck war bisher der einzige deutsche Staat, der lein Vcrciilsgesetz hatte. Posen. Die jetzige Ueberichwcmmuiig ist die größte seit 33 Jahren. Viele Bewohner leiteten sich vergangene Nacht mit knapper Noch. Mehrere Gebäude sind eingestürzt. Die Warthe steigt hier weiter, von der Landesgrenze aber wird Fallen gemeldet. München. Der Prinzrcgent übertrug die Ausfuhr»»» des von ihm auS eigenen Mittel zu errichtenden Denkmals für Kaiser Wilhelm Pros. Knoll. Das Standbild soll in der Walhalla bei Negeasburg ausgestellt werden. Nürnberg. Im Mai findet die bayrische Bischofs-Konfe renz in Eichsiädi statt. Aus derselben soll eine Ergcbcnheitsadrcsse an den Papst, ein Memorandum an die Krone und ein gemeinsamer Hirtenbrief beschlossen werden. Paris. Bvulnngcr bezichtigt den Untersuchungsrach der Parteilichkeit. Tic Mttglicder desselben seien thcils Generäle, gegen die er als Kriegsminister habe cinschreiten müssen. — Gestern fanden ciniae unbedeutende boulangistische Manstestationen statt, welche die Polizei zerstreute. — Von den in Laon für Boulanger abgegebene» Stimmen stammt die Hälfte von Bonapartislen. - Zwischen den Bonapnrtisten und Orleanisten ist es zum Bruch ge kommen. Die Radikalen gaben den Plan auf. das Ministerium Tirard durch eine Jntervellativn zu stürzen. Dagegen bringen sic heute de» Antrag aus Verfassungsänderung ein, der, wie Clemcn- ceau erklärt, nur den Sturz des Kabinets bezweckt. Die Radikalen hoffen dabei aus Stimme» der Rechten. R o m. Die Erregung wegen der „Solierino"-Affaire. über welche die diesseitige Regierung eine genaue Untersuchung cmord- nele, halte in Genua die Mißhandlung eines sraiizvsiichcii Offiziers zur Folge, der von der Polizei geichntzt werden mußte — In Genna wird Tag und Nacht a» den Armirnngs-For.s gearbeitet. 3t o m. Der Papst empfing den Fürsten Hatzfeld und den Erb prinzen von Fürstenberg. Hatzfeld erhielt das Großkreuz vom Pinsorden und Fürstciiberg das Großkrenz des Gregoriusordens- Petersburg. Zwei Infanterie-Divisionen, welche gegen die Weslgrcnzc vorgeschoben werden sollten, erhielten den Gegen befehl und bleiben bis Herbst in den bisherigen Stellungen. Berlin. Bei Beginn der heutigen Börse machte sich wieder feste Haltung bemerkbar, welche in zahlreichen Cours-Steigerungen zum Ausdruck kam. Das Geschält entwickelte sich auf allen Ge bieten lebhaft. Kredit ward besonders rege gehandelt. Deutsche Bahnen waren fest, Ostvreußcn steigend, österreichische Bahnen besser. Schweizer Bahnen in großen Beträgen für Schweizer Nech- nuiig gekauft. Im Vordergründe des Verkehres standen alle fremden Renten und Anleihen, Im späteren Verlaufe blieb die Haftung fest, speziell für Bankpapiere bestand zeitweise stürmische Kauflust Im Kassauerkehre waren deutsche Bahnen fest und besser, österreichische unverändert, Schweizer Bahnen höher, Industrie- Papiere lebhaft gefragt, Solbrig l Pro;, niedriger, Deutsche Fonds fest, österreichische Priuriiäten besser. Pcivatdiskont 2'/» Prozent. A r a II r s » r t a. M., 23. Mürz. Trenn 216,26. «laulSdaNn l7.!,l0. eom. bardc» t>8,»6, Galizier lüit.ru itaartcr 78,50. r»roc. Nnaar. Goldrcntr 76,Si>, rnscoiio, 195,20. 8»er Nulle» —. Haudelva- Laura Fest. wien, 28. März. (kredN 272,25. Staattidali» 215,60. Lombarde» 73,25. Nocdwesib, 158,25. Markiiolc» 62,äo. u»g. Oredit 273,00. suu, Barts. 28. Mürz. ,Saa»0,> «ritte «2,22. «»leibe 107,10. Zlalienee 91,60, StaaiSdad» 133,75. Lombarden 163,75, b». vrioeitäten —. Sbanler 67,81, tkaiiittcr 398.75. Lttomane» 505,93. Neue «»leide —. Türke» —. Fest. Paris iDrodukleiii, 28, März, iSckiich,) Weizen »er März 23,60, per Mai Auaiil! 2S.«i. nun,,. Lviril»» ver Man ao.oo, vcr Senior, Dccbr. IS.oo, betmiivtet, Niidoi vcc März 51,25, der Sevil», DccOr, 53,50, brtiauvtet, 211» st c r l> a „I. 28. Mürz. Prudiikie» iSL>u->. Wrizen per Mai 196, ftelacnd. Noaüc» brr Mürz —, vcr Mai >01, mail. L 0 » d o n . 28. Marz. ^Produkte»! SOiliiO. Getreide ruht», fremder Wetze» und Mehl trüge, Hascr zu Gittisic» der ttüiiscr. Weiler: Bcräiidcrlich. 22 Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der König ist am Dienstag Abend wohlbe halten in Riva aiigekvmmen. — Hauptamtsastisteiit Friedrich August Löffler in Zittau erhielt das Albrechlslccuz. --- Se, Exccllenz der Präses der Obcr-Militär-Examinaticms- Commissioii, Generalleutnant des BarreS, kehrte gestern mit Len Herren seiner Begleitung nach abgcnaunnener Prüfling im hiesigen Cadettenkorps nach Berlin zurück. ES wurden der Fähnrichspcü- fimg 1 Resewelentnant, 30 Cadcllcii und 15 Civilaspiranten unter zogen, Es bestanden, dem Vernehmen »ach, länimtiiche Prüflinge bis ans 5 in Beilin vorbereitete Aspiranten, welche sich in einzel nen Fächern einer 2, Prnsnng zu unterziehen haben, Tie Hälfte der Civilaspiranten stellte die hiesige Preiistcr'iche Privatunterrichts- anstalt. — Heute wird eine öffentliche Plenarsitzung der Stadtver ordneten nicht abgchalten, — Die Kunde, Kamiiianu Aug, Walter, früher Vorstand des Dresdner Gewerbevcreins. Landtags- und Reichstagsabgcord- ncler, ist gestorben, ging gestern durch unsere Stadt und erfüllte Taniende mit Trauer. Walter wurde am 10. Debr. 1827 in dcm kleinen Städtchen Boitzenburg an der Elbe im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin geboren, wo sein Vater damals Conreclor an der städtischen Schule war. Seine gesummte Schulbildung er hielt er im elterlichen .Hause und zwar zu Waren am Müritzsec, wohin sei» Vater als Pfarrer kam. Nach seiner Eonfirmalion trat Walter als Lehrling bei einem Kaufmann in Grabow ein. Hier verlebte er schwere Prüsmigsjahrc. Von Huinanilät gegen den Lcbrling war keine Rede; die niedrigsten, wie auch die anstrengendsten Arbeiten wurden ihm ziigclhcilt. Er lernte dabei ausdauemd nn- gestrenat arbeiten. Tic Gewöhnung an Enlbchnma und strengen Gehorsam stärkten seine Thatkraft, so daß er sich später in den schwierigsten Lebenslagen den Mull, und die Elastizität wahrte. Nach beendeter Lehrzeit stingirte Walter als Commis in den ver schiedensten Branchen, bis er endlich 1853 von dein großen Indu striellen Daniel Beck in Döbeln als Buchhalter angeslellt wurde. Zwei Jahre daraus pachtete er eine Papierfabrik in Nossen und nach abermals zwei Jahren errichtete er selbst eine solche, die er aber 1859 verkaufte, um sich in Dresden »icderzulassen. Malters energische Tbätigkeit bei Einführung der Petroleumbeleuchtung und bei Einsiilnung der dazu nöthigcn Lampen machte ihn bald zum reichen Pfanne. Nun widmete er sich auch gemeinnützigeu Dingen. 1802 gründete er mit Anderen den „städtischen Verein", Vv» 1866 an war Walter fast 6 Jahre laug Mitglied des Stadt- vcrordneleiicollegiums, 1868 wählte ihn die Stadt Dresden zu ihrem Vertreter in der zweiten Kammer, welche Wahl sich später wiederholt erneuerte. Bei dcm Juslebentreten der Kilchenvorstände wurde Walter in den Kirchcnvorstand der Amieuparvchie gewählt, verzichtete aber später aui eine Wiederwahl. — Als im Jahre 1867 der damalige Gewcrbcvereiiis-Vorstand, Betriebsdirektor Tauberth, nach Zwickau bcrsctzt wurde, cmpiahl er dem Gewerbe- Verein Aug. Walter zu seinem Nachfolacr. Man wählte ihn. Der Verein zählte damals nahezu an 2000 Mitglieder und vereinigte sehr viel Intelligenz in sich. Walter fügte der Milglicderzahl und der In telligenz nach eine dritte Pracht hinzu : das Geld. Er kaufte das Hans aui der Ostra-Mee, erlangte von der Regierung sür den Verein die Erlaubmß zur Ausgabe von 60,000 Thnlcr Schuldscheinen a 5 Tblr
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page