Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 30.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188804305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-30
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.04.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
<ini«llch»« H,sthrat»r. Sin crlAaitmiv« «or>,u. on «» dm «kilkftr» »rril«, die her,l«chsee Uetliiahme crr.,r„ wir», trug itch »eilkru zu «iiiann der Boriielimig de» „«ichenvrödei- im «euftddler Haute zu. istrrz »or Benin» der Barilriiim,, wurde Herr Hotschau-, ivieier Nramer, einer der Be-I teraueu unieres Schautvtetes. von eine», emiaentchlane „ciroiieu und ii« na», wenige» Miuuieii der»/ Ichteden. 33. Jahraana. Aufl. 46,ttÜ0 Cxcmpl. lovonwr-LusvorkLuk. willen xrvssvriM koiitoo, eu. lOO 8tüeli, vollvnu u. Iialbvollsuo Lowiner - ILorMlrlsiLsr vorlcaut'o zur lltllktv clan tlvr8tvllullzc«i»rvi8v8. V ztltmnrlel. HV !»I «, t » I « r. zltiettdnkt O. H Mi« ItHnt« «tirvotc, lii'/u^czstr'IIst Ml Zistvviur-fVstllst V Lur ^nfortl^un»; von KiwMil, Vorlrkeoil «ttl;. rur «t'kioril 1''oittknüi»foroi. l'ri»ttu-^uuUMr, ^ uLro, ^ ^ All. L A), koi kltttiutkino l'ii.>,tou m>sl> dilli^cr. ^X»rn.'eil'rinu ! rm TeppiU»-L3»rü^fevet, oina «eltUn«, a.n^'»n»uit« Uu liLmou. vi ^ vtr«1 anottt^olUicl», m>vt» krioflictr onlurilb. 8tüoIc >1lL. 1.l»0. !Uttk»wr-Voi-l.»^ttn ln W ^ ^ll.Ut.vorl-lnueljlo >V««lIü lvr,.ur^on<«u»innn. An > Dilirikilli'tn»- n. V. !8it.n>!!-Oo8ol»!tsr, A t'iir 1'««^>plel»-K'ntp'otoi. A I^.luOulK » I»i ^ ^ ßj LLißk»»« uriä L ^ kritr «s»8«a ^ > i»»«:»», rr« i».»ri»t»r« »i. " NlLdAv Nr. 121. in rillirli u>o<1l;! lU)il kruij^n wiener uni! evAiselis Lüts. ^eäs'^suLsk. Telegramme. Hosnachrichten. Neue Buchhändlerbörse in Leipzig, Gerichtsverhandlungen. Pia ' laudertaiche. Befii.den des Kaisers. Briefkasten. Ml Z,). 1^» L-L'kD^SZS.^LD, K. LosljlilUilchcr, ?!. Montag, Astrid Tklettrainnlk der „Dresdner «achrtchten". Peil DaS Abgeordnetenhaus nahm die Vteiervislen Vorlage »ach Ablehnung iäminlliclier Amendements unveränderten. Bordeanr. Bei dem Bautet im Theater am Sonnabend sagte der Präsident Earnot in Erwiederung »us den Toast deS Maire, die sympalhischcii K»»dgcbr»igen, welche rhn begrubt hätte», seien ein Protest gegen Alles, was de» Interessen der Feinde der Republik drcnc» und ihre Hossnnnge» ermutbrgeu kvnnte (emslim- iniger BcriaU). Die Beiiallsruie netten nicht allein rhm als dem treuen und entschlossenen Hüter dieser osscntlrche» Freiheiten, son dern auch der Regier»»», durch deren Festigkeit Allen er» unbe dingter Respekt vor den Jiistitutionc» der Republik eingcslötzt wer den wird (erneuerter Beifall). Gegenwärtig würde Diejenigen die grobic Schuld treffen, welche, indem sic die Brandsakel der Zwie tracht schleudern, die Arbeit der ländlichen und industrielle» Be völkerung stören und die nächstjährige Ausstellung aui's -Spiel sehen wollten. Frankreich mühte gerade dann ruhig und wiridlg daneben, rini Sympathie und Achtung cinzusiöhe». Nur durch die Einigkeit werden wir unicre Kräfte aut der Höhe unserer Bedürf nisse erhebe» und so werde» wir der arbeitenden Bevölkerung die Forlschiille. welche sie erwartet, sichern. Duich die Einigkeit müssen wir auch nnse>cr tapferen nationalen Armee, welche ganz und gar von itucn palriotiirhcn Pflichten erfüllt rst. ei» nachaliniungS« werthes Schau'viel darbielen. Und so rufe ich Sie Alle zur Ewig keit am, in dielt», groben, von iepnblikanischeni Patriotismus crsüüte» Gen>einwcscn, wo eine Stimme gewiss Gehör finden wild Rom. Erispi theilte in der Dcpiltirtenkaminer mit, das; die Verhandlung der Interpellationen über die Politik bezüglich Afrikas am nächsten Mittwoch stattsinde» werde. Brüssel. Ter russische »Nord" bespricht die Erklärung deS Grälen von Paris und dessen Stellungnahme in der innere» Krisis Frankreichs: Tie Koalition gegen das gegenwärtige Regime sei vollslandig und desinitiv und verfüge über furchtbare Kräfte. Vor» Lande hänge es ab, sic niiwiderslehlich zu machen; doch möge dusis die Folge» riiies eventuellen Sieges der Coaliiten bedenken. Der Triumph von Baslardverbindunaen zum Sturze des Bestehenden bringe keine Lösung, sondern laste nur künftige Kämpfe der Ver bündeten uiilereiiiaiider vvrausseycn, um irgend etwas an die Stelle des Zerstörten ru sehen. Das sei für ein noch Ordnung und Beständig keit ringendes Volk, das seiner Negierung vorwerse, aerade diese Güter ihm nicht gesichelt zu habe», eine wenig verlockende Aussicht. Augen blicklich scheine die boulangi'lische Strömung einen Stillstand zu zeigen. — Ter Petersburger Eorrelvondcnt des „Nord" wünscht der bviilan- gsslilchcu Bewegung entschiede» einen Mchmsolg und sagt: Wenn einzelne russische Blätter sich anders ansgewrochen haben, so sei dies keineswegs der Ausdruck der öffentlichen Meinung in Russland, in welcher die Ideen Oednung und Gesetzlichkeit vorherrschen. LoknlrS und Sächsisches. — Se. Majestät der König wurde Sonnabend Abend bei seiner Ankunft in Leipzig von de» Herren Generalleutnant von Ticlucschky. Exe. ReirbSaerichtspräsident Wirk!. Gebeimer Rath Tr v. Simsim. Exe, Ober-Reichsanwalt Tcsscndors, Krcisbauvlman» v Ekrenslein, Oberbrugeimeister Dr. Grorgi. Pvli;eidirektor Brei Ich,wider. Ober Posldircklor Walter, Rector inagnis. Geh. Rath Pwi Dr. Ribbeck. Landgerichts-Präsident Scharm und Otwr- T! üsaiiivalt Häntzschel begrübt. Se. Majestät ist gestern Nachmittag bereits mittelst ExlraziigeS in Strehlen wieder emge- lrossen. — Der gelegentlich eines Strafprozesses vom Reichsgericht ausgesprochene Sntz, daß der Kaiser von Dculschland nicht als Landesherr von Eliab-Lvlhringen anzusehen sei. wird von ihn, lolgeudti,nahen hegründet: Wenn das Strafgesetzbuch von Belei digung des Landcshcrrn und seiner Familie spricht, so hat cs dabei tue Bundcsuirstcn im Auge, welche zur Zeit der Bildung des Reiches in den eiiirclnen Bundesstaalen desselben die louveräne Gewalt ausüblen. Der Kaisci kann daher in Elsas-Lothringen nicht als souveräner Landesherr angesehen werden. Souverän ist in Ellas; Lothringen das Deutsche Reich, und wenn m dem Gesetze, welches die Veifassnng in den Reichslanden einsührt, gesagt ist, das; der Kaiser die CtacitSgewast ansübe, so heisst das nur >v viel, das! er sie nn Aufträge und m Vertretung des Reichs anSnbe, abei nicht, dah ihn, damit die souveräne Gewalt übertragen sei, die ein deutscher La'idcSberr ausiibt. — Nachdem bereits der aus Berlin ausgcwieienc sozialdcuw- kustiichc NciÄstagsabgcordncte Singer seinen ständigen Ansenthali hier genommen Hatz soll unser gutes DceSdc» jetzt auch noch durch den mzialdcinokratiichen Rcichstagsabgeordnete» Sabor ans Frankfurt a. M. beglückt weiden. Derselbe siedelt demnächst hierbei über; er ist bestimmt, die durch Kayler's Tod entstandene Lücke in der sozialdemokratischen Vearbeiiung der sächsischen Vevöikernng auszmnllcn. Das lässt, um mit Sabor zu ipiechen. „ties blicken." Lm Gegensatz zu Kayscr gcbört übrigens Sabor zu den reichen keimte». — Leipzig, 29. April. Ter Caiitcstesonntag. der auch sonst mit dem daraus svigcude» Abrechnungstag zu den wichtigsten »n ganzen Jahre für tue Vertreter deS dcnischc» Buchhandels zählt, hat dieses Jahr durch die aus diesen Tag nngesrtzte Ewweiliung deS neuen deutschen Buchhändlcrhauses noch eine erhöhte Be deutung, und so war cs kein Wunder, daß diesmal die deutschen Buchhändler von Nah und Fern in noch weit erheblichere, Anzahl als je zuvor nach Leipzig herbeigeeilt waren. Seil geslem birgt Leipzig an cniswäriigen Buchhändlern, was irgend m der Bnchhändlerwelt Klang und Ansehen Hatz eine wahre Etile - Versammlung der Männer, welche da berufe» sind, leder ans seine Weite den Veikebr zwischen Autoirn und Publikum zu pemiittelu. Eingcleilet ward das Fest, das >a alljährlich vcsiimnlt dazu ist, das Nützliche mit dem Angenchmcn zu ver binden, gestern Nach,nittag st Uhr durch eine im groben Saale der alten Buchliändleibörle abgehaltene, überaus stark besuchte ausserordentliche Hauptversammlung. Au, der Tagesordnung, ans welcher hier nur die wichtigsten Punkte heraiisgrgrlfsen seien, stand der Antrag des Vorstandes: „Die Hauptversammlung genehmigt die den Mitgliedern des Börsenvereins in,kielst Rundschreiben vom l8. Januar d. I. vorgelegle und nn Börsenblatt Nr. 20 veröffent lichte Ginndvr'onung für den bnchhändlerijchen Geschäftsverkehr, deren Besiinininncien mangels hcsvndercr Vereinbarungen von Finna zu Firma für den geichästliche» Verkehr der Mitglieder deS BöisenvereiiiS i»as;gehe»d sind und bcauslragt den Vorstand, im Jahre 1890 eine erncnle Prüfung und etwaige Ergänzung derselben zu veranlassen." Bei der Versammlung lelver beantragt der Vor stand nwiterhin: Dem 8 8 ist folgende Fassung zu geben: „Leipzig ist der Mittelpunkt deS dcullchen Buchhandels dadurch, das; jedn Bnchhäiidlcr in Leipzig einen ständigen Cvnimissivnär hat. unter Vuchhändlcmiesse verlieht man die Woche nach dem Sonntag Eant ste. a» welchem die satzuugögeinäbc jähiliche ordentliche Haupt- veisaniniluiig des Börienveieins der Deulschen Buchhändler i» Leivng slntlsiudet. 8 27 ist solgende Fassuug zu gehen: Die Hast l nileil deS Sortimenters für die ihm au. Verlangen (Einzel- besleUung oder laut Bezeichnung im Buchhäudler-Adceiibuch) ezpe« dirtc» Bücher beginnt mit deren Uebergabc au sciucii Eoinniiisivnäi und endet für Remiltendcn mit deren llebergabe ou den Eon, »iissivuär deS Berlcgers. Bei dirccteu Seiiduugeu bcgiilnl die Hasll'arleil des Adressaten im Moment der Abwudung. salls er dirccte Exrwditivn bestimmt hat. Gegen die VorstandSaulräge lagci, zwei Gegenanträge vor. Der euie persclbcn ward hauptsächlich von Leipziger Eomnussioi'äien cingcbracht und »nteistiitzt: deckest' wünscht eine neue Gruaborvunug au, der Grundlage der bekannte» Schüpiunliii'scheu Geschäftsusanceu, d,e schon leidlich alten Dalums sind. Der zweite von E. F. Grüner in Leipzig gestellte Antrag dagegen wünicbt, dab die Suche zu erneuter Berathuiig an ein, vielgliederigc Eomniissio» vc»viescn iverde. Ter letztere Antrag ward indes; sgsl einstimmig, de, erster? Gegenanirag gleichfalls inst grober Mehrheit abgelchot, und die Voruandsaiilragc wiirden zu». Beschlich erhoben. — Gestern Vvriuittag bereits eröfsnete die hiesige weltbekannte Firma Gieseckc u. Devric» t im eigenen Hanie eine gröbere Ausstellung ihrer Druckerzeugnisse, bestehend aus Werthpnpicic», Pvstwrilhzeiche», Sparinaiten, riesige» Wandkarten und Plane», ferner literanicheu und wisscuschasllichc» Pracht- und Facsiiiiile-Truckeu, Kupferstichen, EbromoS re., eine Saniinluug, so reiclihalig, das; sie der Ausstellung in, neuen Äöisentzausc nicht ei», verleibt werden kvnnte. — Das Eviicerl, das geiler» Abend ii» Neuen Gewandhaus zu Ehren der deutsche» Buchhändler veran staltet warb, begann mit der Ouvertüre zu Rciucckes „König Man fred", daran reihte sich Beethovens Etavicrcvileerl (L-moll) mrd !! Lieder von Mozart, Schubert und Franz, gesungen von den, Mitglied des Leipziger StadtthcalerS Frau Emma Bauman», sowie Robe>t Schumanns Sinfonie Nr. 4 O-mo», vorzüglich ciusgcsührl vom Lcivziger Gewanhausoichesler. — Ten Glanzpunkt der daraus iolgcndcn Darbietungen im Theateckaal des Echstallpalailes bildete der an satpriichen Ausfällen überreiche Schwank „Der Zug »ach Lcivzig", sehr charmant vvn Lileltcinten unter Mitwirkung der LeivOger Schauspiclcri» Frau Baumeister dargeslellt. Die Ausslih- rung fand dröhnenden Beifall. Die anwesende» Buchhändler und Ehrengäste mit ihren Damen schieden meist erst spät nach Mitter nacht ans de», Erhstallpalast. Der henttac Tag galt hauptsächlich der Einweihung derneuen deutschen B n ck l> ä n d I c rb ö r i e. Das im Stile niedcrdcuckcher Gilde»- und Rastchäuier zu Ende des >6. JahihundertS erbaute neue deutsche BuchhändlerhanS, dessen Froin der Hojpiialitraße zugekebrt ist, wahrend die Rückseite vom Eilenbu.ger Bahnhof aus sichtbar- wird, der herrlichste Monu mentalbau der ganzen Ostvorsladt, ist nach dem Entwürfe von Kavier und Grobhcim in Berlin durch die Leipziger Architekten sirma Bauer und ck cos; buch auf der von der Stadt Leipzig ge schenkten Laiidsläche, welche einen Umfang von 2650 Quacuatm. hat, aiisgesiihrt und der Van m überraschend kurzer Zeit vvliendci worden: deiiii am 23. Mai 1886 ist erst der Grundstein dazu gei legt worden. Das Haus, dessen Hauvlfrvnt lOOMeter misst, machi ans den Be'chaner kincii gar traulichen Eindruck. Das Haus isi in der Haapnache ei»s>vckig gebaut und dient vor Allem dem prak tischen Bedückmtz, ohne indes; Regeln des ästhetisch Schönen ans dem Auge zu lasse». Das vorstehende Hauptpvrlal befindet sich in der Milte der Borderieite, das Dach dieses Theils dei Vvidcckrcmt ist beträchtlich böhcr als das zu beiden Seiten und wird von einem schmucken Dach>cstcr gekrönt. An der linken Ecke der Hanplsront ist ei» Erker angebracht. Drei Trepvenihürme, welche vom Keller bis zu dem Dachboden führen. Ihn» ein klebriges, um der Vorderseite des Gebäudes ein charakteristisches Gepräge zu verleihen. Die Giebel beider Lcileiiportale sind mit den von Pro fessor Melchior zur Strasjc» »i Leipzig iiwdcllirtcn chnraetcrvollc» Landslembnsien Grilcnbcrgs und Dürers, der Mitlelgiebcl dagegen mit emer sinnigen Franei'gestait. einer Allegorie des Buchhandels, geichmnckt. dre, Oiebiide, deren jedes sür sich schon genügen würde, um dem Namen seines Schöpieis Ehre z» machen. Was daS Innere aiitangk, so hesindcl sich m der Nritle der Hauptsront der geranmigc Börsensaas, der allein 500 O -adratm. iimsasst und 16 Bieter hoch ist. D nur Saal gi Ist dnreh beide Geschosse und ist rechts und lliils duich ze einen llemcieu Nebemaal flanlirt, deren jever 165 Qnndraim. Raum bietet, während vor dem Hauplsaal eine grvsie Vorhalle, hinter demielbcn er» gleichfalls ai»ehnlicbcr B»sseti»um angchracht isi, von weich' letzterem aus man über eure Flckucppe nach dem jetzt allerdings noch nicht als solche» eilige richteten Garten gelangt. Aus der linleu Seile getaugt mau von dem einen Nebensaal ans durch cm Treppenhaus z» dem Sitzniigs male des PvisenvercinsvorslaiideS und zu dem gleichsalls in, ersten «stock, jedoch über dem Nebenlaal »ngelnachten BibliothelS-, Leie- niid Llrbcitszuniner des Bibliothekars. Unter deiitz Sitzungssaale der Vorstände befindet sich zu ebener Eide das Sitzungszimmer sür die Ausschüsse. An dielen Theil der Hanplsronl grenzt »am der PtatvsliaUe zu ein zweistöckiger Seilcnilngel. Das Erdgeschoj; dieses Scilenstügels birgt ansjer der durch einen einsiöckigen Anbau erwcilerleii, bereits am 1. Febr. d. I. ervssnctcn Bcslcllaiisiast ein rtzungszimmcr der Tcpnlaiiven deS Vereins Lcip;i>rcr Buchhändler ivwic die Hausm istcrwohnung. Im ersten Stock dieses Flügels dogegen ist die Geschänsstellc deS Vorscuvercius, soivie Redaktion und Ezpcdilivu des „Börsenblattes sür die deutsche» Buchhändler" »»lergebrachl: den zweiicu Stock nimmt die BuchdruckerbernsL- aciiossensihast als Mieihcrin er», die Tack,Wohnung ist an den ri ' " Wilth des Gntenbcrgkellers vcimiethct, ivelchcr Keller gleich der BcsteUaiistall früher dem Betrieb nbrrgeben worden ist und den Weise anSaesiihrt. das Fenster ist eure Stiitinig der altangesehenen Leipziger Vcilagssirma Fleischer. Tie vier Wandnischen des Saals sind zur Ausnahme weiblicher Gewandslandbilder bestimmt, von denen die „Tichtlnnst", ein Werk des Berliner Bildhauers Encke, veivndcrS zu erwähnen ist. Die anderen Figuren sollen die Musik, die vervielfältigende Kunst und die Wissenschaft darslellcn. An Büsten enthält dieser Saal bis jetzt die Marmorbüsle Kaiser Wil helms, invdetlnt vorn Berliner Bildhauer Franz Ochs, und die Broncebnsre» Bismarcks und Mollkes, nach den Entwürfen von Begas und Tonnüarf, während Stuttgarter Buchhändler inr die Vorhalle eine Brvncebüsle deS Freiherr» v. Eotla gestiftet haben. — Heute am Eanlate-Svnittag Vormittag 8'/s Uhr versammesten sich die Miigli'-der des VörserivereinS zirnuchst znm letzten Male ln der allen Bvrie, uin die üblichen Recheiijchaslsbcritlib cntgegcn- -nrichnicn und dann die Neuwahl des Vorstandes zu lressen. Znm crilcn Vorsteher ward Verlagsbuckhändler Parey Berlin, zum zweiten Burgslrager-T rrmstadt gewühlt. Dem verdienstvollen zu- rücktlrien-en bisherigen ersten Ävrsitz.u.den Adorf »trvner ward bei dieier Geleg-.urhctt zu eirrcr Kronerst irung eine Ehrengabe von 10,000 M., ivwie ein Album mit den Bildern der Thcilnchmer an der letzten in Franlinrt a. M. abgrlzaltencn grundlegend'!',' General- vcrsanmrlnng deS Börienvereins deirckchec Buchhündlcr überreicht. Tann begaben sich die vereinigten Buchhandsec im gemeinsamen Zuge zur Ennveihnng des neuen Buchhäi-dlerhauscs. IOG Uhr langte, nachdem an Ort ^md Stelle die Ehrengäste sich bereits ver sammelt, darunter die Spitzen, sowie Vertreter lämnttttchcr Be hörden, der Zug der Mitglieder des Börienvereins im neuen Bnch- händlerhauie an und nahm, nachdem die llebergabe der Schlüssel des Horstes an den Vorii ind vor sich gegangen, in dein Haupisacilc Platz. Um 11 Uhr erschien auch Se. Majestät K önrgAlbcrt acbjl Geiolge »n Saal, nachdem er an der Hailptpsolte chrsnrchts- vvll durch den Bvrstand des Börsenvereins beglicht worden war und ward vvn der Feslvcrsninmlung mit einem Vielmaligen Hoch, von der Musst mit einem Tickch empiangca. Nachdem dann die Musik ans der Galeiie rcchler Hand (die Galerie zur Linken war ,nc die Damen rescrvirl) die Laocttnie „Weihe des Hauses" von Beethoven gespielt, hielt der bisherige Vorstand K röncr die Festrede, ckiedner wünschte, das; das neue Hans gleich dem alten ein gemeinsamer Msttelwmll iür den Verkehr der denlichen Buch händler. deren jetzt 1815 in aller Herren Länder Mitglieder des Börsenvereins seien, sern und dazubettragen möge, den Verkehr der Mitglieder unieremander mehr und mehr zu lindern. -Kann gab er einen kurzen Ucbervlrck nver die Gesctgchte des deutschen Buch handels speziell des-Böricnvcreins, soivie der beute in Kraft treten de» „Vcckehrsvrdn'.'-ng" desselben und der Entstehung dieses Monu mentalbaues und rückte bei dieser Gcisgeuhcrl auch die Verdienste des Börscnverrrns um d e Regelung der literarische», hcrmnchen, wie auch internationale» Rechtsverhältnisse in das gehörige Licht und vrrnrtheilte^das Schieneelwesen eines Hiindler-ProlctarialS, das den iolrden Sortiments-Buchhandel bis jetzt so sehr geschä digt habe, aber nun durch die^nnc „Verlrhrsordnniig" de» TodeS- slrrich ciiivsangeii habe, ansS ischäriste. ckkachdrin Redner daraus noch Allen, die sich ran den Ban dieses Hanse? verdient gemacht, seinen Tank abgeslallet, namentlich aber auch König Albert und dein sächsischen cslacilSininistcunm für die dein Böfteiioercin stets bewiesene Sympalhie seinen wärmsten Dank ansgesproehe», über gab er dem Vorsteher der Verwaltung des Han'es den Schlüssel des neuen Buchhändler Heims. Dann sprach Opeibürge-ineistcr Tc. Gevrgi dem Verein leinen Dank und Glückwunsch zur Voll endung dieses Gebäudes aus, über das er Gottes reichsten Segen, hecabstehle, und nbe>reichtc Herrn Kroncr das Ehrrnbingcrdiplom der Stadl Leipzig. Nachdem meftechm der Rektor der Uaiocrsität Pros. Ribbeck den Verein im Namen der Leipziger Hochschule be glückwünscht und Mitglieder des Universitäts-Sänge!Vereins „Pau lus" unter Prot. KrotzschmerS Lüftung von der Musit-Galerie aus das „Salvum sac regem" von Jul. Rietz gelungen, nahm der Vorsitzende Kröner mit einer Würdigung der Verdienste die Ent hüllung der neuen Buistbitder von Friedrich Johann Froinmann und Adolf Enslin vor. Hieraus criolgre die Weihe des neuen in Be,lin angcserligteii prachtvollen Banners, daS die Frauen und öihter der Verciusmitalieder dem Verein gestiftet. Das Banner ist nach einem Entwürfe Tvvlcrs des Jüngeren anSgeftihrt und versinnbildlicht de» dcittsrhcn Buckchandct in icincr Verbuchung mit Wissenschaft und Kunst. Herr Kröner nbcrnah n >m Namen deS ftcrems das Banner und gelobte demselben Jahnenlreiie. Nach dem Tr. Eduard Brvckhans noch die Grütze des Vereins Leipziger Buchhändler, weitere Redner die der Gehilfenschaft, des Schweizer Biichhäiidlervcrei»s, der Holländer und Slnllgartcr Buchhändler dacgcbracht, zu», guten Thett unlei Kcnntnitzguvc geniachier Stis- tiliigcii, slinnnte die ganze Versammlung atS Schlntzchoral das „Nun danket Alle Gott" »n. Hieraus nahm Se. Mas. der König eine Besichtigung zunächst des östlichen Flügels des Hauses mit der Birchyälirfter- und Druckgewerbc-AuSstellnng und dem Bnchgc- werhc-Mnicnin, dann der Geschäfts»',mnc im westlichen Flügel vor, beehrte daraus noch den Gntenberg-Keller mit seinem Bestich, um gegen 2 Uhr das Hans zu verlassen und mrl dem nächsten Schnell zug die Rückreise »ach Dresden anzntrete». Nach Sr. Maj. dem König brsichtigle» auch die übrigen Festtheilnehmer dre verschie denen Räume. Um vier Uhr vereinigst'» sich die Fcstrheiliichmer noch in den Sälen des neuen V'mchhändlcr Hauses zu einem Fest mahl. das den Abschiutz der Feierlichkeit Vieles HaupttageS des deutsche» Buchhändicrfcslcs bildete, eines Tages-, der alle» Thcil- nchmcrn am Feste lange noch in froher Erinnerung blechen wird. <r> r <9. ^ r/r 2 - o: !Ri s. SL- k» o o o vr — Mit der Zeit verschwinden alle die a l te n G e b ä u d e unserer Stadt mit (znm Thcilj historischer Veigaiigenhcit. Sie sie werden Webergastc liistvrisches hnndcit znrnck- . Jestehcn Zeuge von Wiegendrucken, deren. Verenngmig wir der .asstv.e.. Thätigtrii > 'SN.ÄL' " wm des verstorbenen Evmmiistonsraths Kic.nrn in Dresden verdanken. > '.-'',-„5? ,:^ de' , mir der Gr. sin Nach dieser kurzen Abschweifung zu den kleinere» Raumen de- i inivosantci, Gcväirdes kehren wir noch krirz zu de», Haiipt'mi! ! , nim,e 'L,idt wovon eucst d.r > d ste zurück, in weichen, sich heule die Feier der Emwest.nng des Hausc-e,. LN7; rst.°s bieime., .n,ae. » voNzrcben sollte. Dreier Harrpttaal ist üntzerst neschmartvvlt mit! >,e tt-,n allegorische» Krckcnmalcreie» gejch,»lickt, die rinler Annrcht dcS Bcr ') Meo dw .II'en liner Malers M ix Koch entstanden, die Wechselbeziehungen zwischen ms), ? o -L'r,-„ n-r -c. Buchhandel. Kirnst und Wisserischast versinnbildlrcknii. Ebcnl-lls -un ^iro 'ar i^ » ".nn ,7^ a nach Kochs Entwürfen sind die Wavpen in den Fenslcr-Hnnetten ' fs" Jsubarlrgc, Geichansham.' inr ^.rumpi und -st>oll- ansgeführt, die Wappen der Städte Basel, Frankfurt ci. M., Ltürn- licrg, Mainz, Lehden, Wien und Berlin darstellend, gestisle! von Buchhändlern der best. Städte, während das Hintere Miltelsenstcr ei» GlaSgewälde schmückt, dessen Miiteivmilt die Lipsia, mngebcu vvn der Fraiicfordia, Vindabvna, Bcrv!l»a und Stulgardia, bildet. tvaarcn, Kindcr-Garderobe n. a. m. in der Firma Heim Mühl berg bilden wird, dessen Eröffnung diesen Herbst in Aussicht ge nommen ist. — In den Annalen des Berliner Radsah rsPorts wird . , der vergangene Dienstag, der 24. April 1888, stets eine epochc- Dicse Glasmalereien hat K. A. Schulze m Leipzig in niuslerhnftcr machende Bedeutung haben, denn von demselben ist die Polizei-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview