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Dresdner Nachrichten : 16.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187512161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-12
- Tag1875-12-16
- Monat1875-12
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1875
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M.rt'lLM «««Ähril, »IkrtiMr. k,chr«,ar,L0M,,„ durch Gl»z»l.Nu«m»m loGfi«. »ulk,, 26vvü»l»l. ,u» Ms».««: ««»lau. tzrauksur,«t. tzrintfurt a. >eUtu, .,-KL - s. i, , rt a M. - » tu Udcn»»». — »»- Tagebllitt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. (« Druck und Sigenthum der Herausgeber: Litpsch L Neichardt in Dresden Rr. SSH. Zwanzigster Jahrgang. Vrrantw. Nedacteur: Friede Gvedsche in Dresden. Lai,rau »«,»„ »arUn« »irat« >» an,«,»«»»', »t« »»b. » Udr, «»nntai« dt« will,,»»» Udr. S» vlrulladt: »rote Kloller- »all- so,, ^och,n. « Udr. — Der Raum »ln»r «l»< Idall>on, Püilteil, koile» IL Pu,-. c»ni,cl»nd» dl» 8-tl« »i> Pi,« «ln, »aranlt« sllr da» nilchllta,«,, «rlchei» ncn der Inlerol, »trd nicht ««gedrn. »lulwiirltge «nnrncr« tlullrög« von und und« kaninen tzlrm'N und Per sonen inlerlren wir »ur aege» Pränumerando» stalUun» durch VUel- markc» oder Poslci„,al>- lun,. üchl Süden ioilen >d Vi-e. Jnlcrol« tiir die Montags . Rümmer «dor „ach einem gellia,» die PtMjrile SO VI,e. Mtttedacleur: 0r. Lu»« ftür das Feuilleton: r,»ckv»LPi»»««»»» Dresden. Donnerstag. Itz. Tecemver 1875 Politisches. Die erschütternd« Katastrophe »n Bremerhavm beschäftigt die Gemüther der Menschen tiefer als alle Strafgesetzparagraphen Bis marck'». Da» ist natürlich, da» gereicht auch dem Menschengeschlecht zur Ehre. Denn neben den» Zorn über erlittenes Unrecht spiegelt wohl keine menschlich« Empfindung klarer himmlischen Abglanz wie der, als Mitgefühl mit den Leiden Anderer. Der Name des Kanker Thomas, der sein« fluchbeladene Person eine Zeit lang in einem be kannten Bankerotthause unseres freundlichen Strehlen verborgen hielt, wird rn der Geschichte der Verirrungen des menschlichen Gei, stes allezeit mit Abscheu genannt werden. Was sind die sieben fachen Mordthaten, von denen die SchwurgerichlShöfe von Zeit zu Zeit zu berichten wissen, gegen die Höllenthat dieses Thomas? Haben wir rS mit einem Geistesgestörten zu thun? O, das; doch das NÜthsel in der Seele dieses Thomas eine solche Lösung fände! Ist er aber ein bewußter Verbrecher — was bewog ihn zu seiner Unihat? Handelte er auf eigen« Spekulation hin? Wollt« er wcrthlose Güter hoch versichern, um durch deren Untergang enorme Prämien einzu streichen? Er selbst wäre ja, wenn die Explosion später erfolgt wäre, persönlich ungefährdet geblieben. Die Dampfer desNord- deutsöbr« Lloyd legen auf ihrer Fahrt von der Wcsermündung nach Amerika regelmäßig in Southampton an, geben dort die deutsche Post ah uns nehmen von da die englische Post nach Nordamerika, sowie Frachtgüter mit. Thomas aber wollte (so heißt eü) in Sout hampton di« „Mosel" verlassen und sie mit beträchtlichen Fracht gütern beladen. Und wenn eine so bodenlose Spekulation auf die Gewinnung von Versicherungsprämien stattgefunden hätte —immer wäre diese Lesart nicht so teuflisch, als eine andere, die auch mög lich isk: Thomas kann auch das verruchte Werkzeug der Concurrcnz amerikanischer oder englischer Dampferlinien sein! Ausgeschlossen ist e» nicht, daß ihn der Neid des Auslandes gegen die deutschen über seeischen Postvcrbindungen dang, um durch eine Explosion, die, er folgte sie in» Ocean, in ihrer Ursache unentdeckt geblieben wäre, die deutschen Postdampfcr zu ruiniren. Warten wir die Untersuchung ab. Sachlich tragen wir noch nach, daß Thomas vor der'Katastrophe sehr häufig aus einer Schnapsflasche trank.'Wollte er sich betäuben? Den Schuß, mittelst dessen er sich entleiben wollte, hat Niemand ge hört. Früh 11 Uhr 20 Minuten erfolgte d>e Explosion, erst halb 6 Uhr Nachmittags hörte der Capitain das Stöhnen von Thomas in einem verschlossenen Raume. Der Selbstmordversuch ist einige Stunden nach der Explosion unternommen worden. Jagte sich Thomas, erschüttert von dem Anblick seiner Höllenthat, die Kugel in den Kopf? Vortrefflich -st die Haltung der englischen Zeitungen bezüglich de» gestrandeten „Deutschland". Die „Times" nennen cs eine ewige Schmach und Schande für England, daß eine Stadt wie Harwich, am Eingänge zu der Themscmündung, also dem ersten Hafen der Welt gelegen, kein Rettungsboot besaß, und daß die Strandbewohner zu feig waren, den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu eilen. Ueber die schlechte Untersuchung der englischen Gerichte, die sogenannte Todtenschau, ist man natürlich anderer Meinung. Frci- zusprechen aber ist der Capitain de- „Deutschland" nicht. Es ist un begreiflich, daß er etwa 6 Meilen von seinem richtigen Curse nach Westen gekommen war und keine Untersuchungen ihn dies nicht merken ließen. Auch hat er das Lothcn unterlassen. Doch wird sein Verhalten nach der Strandung allgemein anerkannt. Mit Ueberraschung, aber Anerkennung registrircn wir die Be schlüsse de» Reichstages in der Strafgesetznovelle. Der Reichskanzler ist mit einem guten Theile seines Werkes gescheitert. Selbst als er das beliebte Steckenpferd hervorsuchte, daß er, wenn man ihm sei ne» Willen nicht erfülle» die volle Verantwortlichkeit nicht tragen könne, ließ sich der Reichstag nicht beirren. Der vom Abg. Eberty als „ungeheuerlich" bezeichnte Versuch, den Ausländer nach dem deutschen Strafgesetzbuch aburtheilen zu wollen, wurde abgcivicscn; ebenso die Kautschukbcstimmungen. So gehen die Dinge besser, als man glaubte; auch die Arbeiten der Budgctcommission endigen be friedigend. Das künstliche Deficit hat sie mit so schonender Hand beseitigt, daß die Operation dem Bundcsrathe gar nicht weh tl,un kann, während sie das Volk von großen Leiden befreit. Man hätte viel tiefere Schnitte in das Fleisch des Budgets vornehmen können, aber man hat dem BundeSrathe so viel Einnahmequellen übrig ge lassen, daß auch für die nächsten Jahre kein Deficit zu besor gen stcht. Gegen den Versuch, Abgeordnete für ihre Meinungen mit dem Revolver zur Rechenschaft zu ziehen, wird sich jeder Verständige keh ren. Insofern ist das Verhalten Bambcrger'S, wenn er ein Duell mit dem Journalisten Meyer ausschlügt, nur zu billigen, selbst wenn di« Angst vor der „Pixdaule" dabei mitspielte. Sollte er aber nicht Jemandem, den er beleidigt hat und dem er die Genugthuung ver weigert, Abbitte leisten ? Was sollen in einen» Ehrenhandel faule Ausreden? Das wundert uns nicht, hat ihm doch der Abg. Stumm von der Tribüne herab Dinge über das Halten des gegebenen Wortes nachgesagt, die man nicht hinter den Spiegel steckt. Was aber thut'S! Verdient wird durch die Münzreform und die vcnrknoteneinziehung genug, daß eS auf einige Injurien nicht «»kommt. In Frankreich ernten die Orleanistcn, Buffet und Broglie insbesondere, den Lohn ihrer Treulosigkeit. Alle Parteien wurden nacheinander von den Orleanisten übcrvortheilt, Legilimisten, Bona- partisten und Republikaner. Was ist natürlicher, als daß die Be trogenen ein Bündniß gegen die Betrüger eingehen? So abstoßende Gegensätze wie die papstgläubigcn Lilienritter und die gotteSleugncn- hen Rothen einigen sich bei der Senatorenwahl, um die treulosen Orleaüistm zu stürzen. Man mag es beklagen, wenn die extremen Parteien die mittleren zerdrücken; aber cs liegt ein Zug der Gerech tigkeit darin, wenn Mittelparteien, welchen die Ausgabe zufällt, die Stisjr der Rechten und Linken gegen einander abzumildcrn, dafür' bestraft werden, daß sie sich dieser ehrenvollen Aufgabe unwürdig zeigten, indem sie nur persönliche Vortheile suchten. So ernten die Orleanisten nur Verachtung. Uebrigens ist der künftige Senat nicht die radikale Räuberhöhle, als den ihn die geprellten Orleanisten schildern. Auf diesen Vorwurf antwortet der „Tempü" mit folgen der kurzen Statistik: „Von den bisher ernannten Senatoren sind zwei Admiräle: Pothuau und Fourichon; vier Generäle: Ehan- garnicr, Ehanzy, Frebault, Aurelle de PaladineS; ein Oberst: Ehadois; drei Mitglieder der Akademie: Labulaye, Barthplemy Saint Hillaire, Wolowski. Von den übrigen ist der eine Präsident lAudiffrct-PaSquier), ein anderer (Duclerc) einer der Vice-Präsi- dcnten der Nationalversammlung; fünf Namen gehören der höchsten französischen Aristokratie an; Herr Humbcrt ist ein ausgezeichneter RechtS-Professor, Herr Eorne ein ehemaliger General-Procurator, Herr Krantz einer unserer ersten Ingenieure und alle anderen, wie Casimir Pürier, Kolb-Bcrnard, Ernst Picard u. s. w., parlamen tarische Notabilitäten." „Wenn diese Namen", schließt der „TempS", „die Conservativen erschrecken, möchten wir wohl wissen, welche sie zu beruhigen im Stande wären." Locales vud Sächsische-. — Dem Ziegelarbeiter Ernst Eduard Hempel auf dem Rittergute Lüttewitz ist die silberne Medaille „für Treue in der Arbeit" verliehen worden. — In Bezug auf den Verkauf der Eisenbahnen an das Reich hat nach dem „Dr. I." eine amtliche Correspondenz zwischen dem NcichSkanzleramte oder einer anderen Ncichsbchörde und der königlich sächsischen Regierung zeither noch nicht staltgefunden. Für die letztere sei, heißt es, zu einem amtlichen AuSspruche über diesen Punkt noch keine Gelegenheit vorhanden gewesen. Wohl aber bleiben wir bei unserer Mitthcilung, daß Herr v. Friesen in Sachen des NeichSeisenbahnamteS eine scharfgehaltene Eingabe hat nach Berlin gelangen lassen. Ob die Negierung dem Projekte des Verkaufs der Staatöbcchnen geneigt ist oder nicht, über diese Lebensfrage fürSach- sen schweigt sich die Regierung völlig aus, obwohl man kein Zei- tungSblatt in die Hand nehmen kann, worin nicht diese Frage be- handelt »vird. Es ist kein Wunder, daß man im Publikum glaubt, daß die Regierung sich mit dem Projecte ollmälig befreundet habe. — Von den 10, wie wir berichteten, infolge des Eisganges und des bedeutenden Steigers der Elbe zuerst in Postelwitz ab gegangenen, dann am Rietzschgrunde bei Schandau, zuletzt in Kö- nigstein festgefahrenen Elbzillcn sind 6 durch die Fluchen weiter ge trieben worden und haben 4 davon die breiten Bogenspannungen der Pirnaer Eisenbahnbrücke glücklich passirt, sodaß anzunchmen ist, daß 2 von jenen 6 entweder unterwegs geborgen oder gestrandet sind. Die eine dieser 4 Zillen rst hier gestern nach Mittag bei der Terrasse glücklich ausgesischt und bei dem Landungsplätze der Dampf schiffe befestigt worden, während die zweite sich quer vor den vierten Bogen der AugustuSbrücke gelegt hat. Eie ist in der Mitte voll ständig geborsten, so daß nur beide Enden je an einem Pfeiler aus den Fluchen hervorragen. Die dritte liegt zwischen dem 0. und 7. Bo gen und kann sicher noch gerettet werden. Die vierte hat auf der Neustädter Seite zu Posto gefaßt und wird ohne Zweifel geborgen. Die Elbe ist im vollständigen Eisgänge begriffen und cs treiben auf derselben ganze Theile von Flöhen und viel Floßholz. Der Scha den, welcher den Besitzern der thcuern Fahrzeuge entsteht, ist jeden falls ein sehr bcdcuteirdcr. Am Bau der ll. Elbbrücke hier hat der Eisgang keinerlei Schaden ungerichtet. Bereits am Sonntag hatte -Herr Obcringenieur Manck im Verein mit dein NathSzimmermcister Fuchs die Holzrristrmg desStrompfcilcrbaucs entfernen lassen; auch die EaissonS wurden geborgen. Die letzten Tage hat man noch mancherlei Material grrö Land geschafft und voraussichtlich wird der Eisgang nur den Brückenbau aushaltcn, ihn aber nicht schädigen. — Daß Geistliche ein hohes Aller erreichen, ist bekannt; sel tener sind die Fülle, daß ein Seelsorger 50 Jahre in einer und der selben Gemeinde wirkt. Ein solches seltenes Jubiläum blühte am Sonntag dem würdigen und geliebten Pfarrer der Gemeinde Ram menau bei Bischofswerda, Herrn Pastor Werner. Dieser vortreff liche geistliche Herr ist seiner Gcmcinde nicht nur als unermüdlicher Helfer aller Nothleidcndcn, als Verathcr in schwierigen Fällen und durch unzählige Beziehungen bei GeburtS-, Trau- und Sterbefällen theuer, sondern genießt auch in »»'eiteren Kreisen als Gelehrter und Verfasser eines Werkes über Ehoralgcsang ein ziemliches Ansehen. Das lutherische Pfarrhaus war ja von jeher eine Stätte der Bil dung, und gar nun daö Pfarrhaus von Rammenau, der Geburts stätte Fichte'S! Die ganze Umgcgcnd beging daher das 50jährige Amtöjubiläum Wcrner'S- mit innigster Theilnahmc. Tags zuvor hatte Kirchenrath Schmidt aus Bautzen in allerhöchstem Austrage dem Jubilar das Ritterkreuz des Verdienstordens an die Brust ge heftet ; die Zeichen der Hochachtung und Liebe, die er am Sonntag durch den Kirchcnpatron, Graf Hoffmannsegg, seine Amtsbrüder, Vcrwandteundganz besonderSdurch Gemeindemitglieder empfing, zeig ten seine große Beliebtheit. Die Kirche und das Pfarrhaus waren höchst geschmackvoll decorirt, und die Gemeinde zog in feierlichem Aufzuge, trotz allen Schneegestöbers, dein Gottcohause zu, worin der Jubilar tief ergriffen predigte. Der Abend bot einen viele Hunderte von Personen zählenden Fackel- und Buntelampenzug, Vor der Pfarre brachte ein Gesangverein mehrere Stücke , . recht. . ^ , wacker zu Gehör Die Gutöherrschast'die Gemeinde, ihren verdien-! KFme KN»m"^ :c».. derJünglmgö- gekommen, die zum Theil In der Neuheit der Sache >hre» Gruni oder Vermißten begegnen wir keiner» Rainen aus Sachsen; von der Mannschaft sind 86 gerettet; ihre Namen werden nicht gemeldet. — In den» tönigl. Residenzschlossr hat man gestern Vocmittag einen Mann angehalten, der durchaus mit Sr. Mai. dem Könige sprechen, sich Nicht crbwcisen lassen wollte und den Eindruck eines Geisteskranken machte. Er »st ein hiesiger HouSmann und von der Polizei dem Stadtkrankenhause überwiesen »vorder». - Einen großen Verlust tat In vorvergangcncr Nacht unser zoologischer Garten erlitten — Alaioka der berühmte Gorilla oder Schimpanse, ist seinen Leiden erlegen und verendet! Trotz der sorgsamsten, llcbcvolltten Pflege ist es nicht gelungen, das kostbare Thier dem Garte» zu erhalten; »vag der verdiente Direktor Schöpft sich gesorgt hat. das kann sich Jeder Lenken, der seine Liebe zu de» T Vieren ln» Allgemeinen und seine Zuneigung zu Alaioka kennt. Nun. der Affe ist aut den» Höhepunkte seiner Bedeutung gestorben, umworben von den ersten Männern der Wissenschait. sehnsüchtig begehrt von so und so vlclc» zoologischen Gärten, alö eine Perle dieses Gartcnövon den Actlonärcn gepriesen, von der Verwaltung gehegt und von de» Wärtern mit Auszeichnung und besonderer Hingabe gepflegt. AIS Direttor Schöpft zum letzte» Male vor seinem Liebling er schien, da versuchte dieser sich aufz»irichrcn und schlang noch einmal seine Anne um Schöpft ö Halö, »vie er dies »rührend der letzten IWochen, in denen er tbcilnamwS !ür alles Acußere seinem Schinerze nachhing. nicht gctha»; er drückte den Monn, für dessen Sorge und Liebe er jederzeit Verständnis; gehabt, fest an sich, alö ob er noch einmal tanken wollte für Alles. Dann sank er rvicdcr zusammen und ist so nach und nach ver endet; der Athen» ward immer kürzer und last sichtlich magerte das Thier ab. Noch vor vier Wochen war Maloka lustig; der bekannte I)r. Brehm, der Ihm einen Besuch in seinen» Käfige »nachte, hatte alle Mühe, der Ausgelassenheit bcü starken ThiereS, welches wie toll iin Käsig umheriprang, die Spitze zu bieten; der große Tbterkcnner und Freund konnte da nicht glauben, daß schon heute der lebenskräftige Alle kalt dalicgen würde, ein kost bares, aber stilles Object tür die Zcrglicverungßmcsscr der Ge lehrten. Am gestrigen Vormittag hat Herr Photograph Hermann Krone noch eine photographische Ausnahme von der Leiche ge nommen, auch wird eine GtpSinaSke angctcrtlgt, und dann ist der Affe dem hiesigen natnrhistortschen Museum gegen eine große Summe überlassen worden. Maloka rpar im Ganzen 2 Jahre und ft Monate hier und sein Ankauf beweist den guten Blick unseres vorzüglichen Gartendtrectorö. Ter Rotterdam er Garten hatte den ihm zun» Käme zuerst anaebotenen Matoka tür höchstens 200 Thlr. erwerben »vollen, »veil er damals noch klein und schwächlich und an dein einen Auge leidend war, Dlretor Schöpft aber bot llftO Thlr. und diese Kaussumme hat ln der Zeit dcS Hierseins dieses seltenen TblcreS überreich verzinst, abge,chen von der Bedeutung, welche dasselbe dem Gar ten selvlt in fernen Stäbren sogar verschaffte. Wir erwähnter» bereits, baß während dir Krankheit Mafokaö zahlreiche Rath- schl-.gc einlicicn, die recht deutlich bewiesen, wie man sich In alle» Kreisen tür die Erhaltung tcö Thicrcs tntercssirtc, obschon auch manche, wenn schon gut gemeinte, aber recht nalve Rathschlaae dabei waren; z. B. einer: man solle Makoka nach Meran in Tirol bringen, weil dort die menschlichen Lungenkranken schr ott Hilie landen. Einzelne erhoben den Vorwurt, rö wäre mög licherweise zu trockne Lmt in» Käfig gewesen, aber dies ist völlig irrla; im Gegentbcil es ist aus dein Oken neben dem Käfig fort während ein Gesäß mit Wasser ausgestellt gewesen, um der Lust die nöthige Feuchtigkeit zuzusührcn. Die gestern Nachmittag au- gestellte Sectlon tcö Tbtcrcs bat ergeben, daß eö an Lvmph- drttscntuberculose. besonders Hals-und Lungendrnscn, Dlphthcrltlö dcS Rachens und Blutung In das kleine Gehirn verendet ist. Sluch haben die Aerzte erklärt, daß ein Schneiden der Drüsen am Halse nichts genützt haben würde. - Der starke Schneesall tn hiesiger Gegend bat von den Gcinciiidc» nicht unbeträchtliche Opfer an Ausgaben tür daö Cchnceschurcn und Abstcckc» von Winterbahnen gelin dert. ES ist aber allseitig anerkannt worden, das; sich die Ge meinden in der grössten Mehrzahl williger und »unsichtiger als je, dicsen lästigen, In» eine» uiigchcinmtcn öffentlichen Verkehr aber höchst wichtigen 'Arbeiten unterzogen haben. Stächst tcr königliche» Anitthauptinannschaft, »reiche frühwillg und in sehr straffer Weise auf die Verpflichtung der Gemeinden hinacwicse» harte, vcrtlencn die Herren Gcmctndevorstände. von denen Einzelne mit der Schautet i.n derHand ihren A r- beite rn vorn »gingen, gewiß Anerkennung. Die an die fiScallschcn Chaussee» angnuzenden Gemeinden haben bekanntlich die Verpflichtung, aui Verlangen Arbeiter zum LchiieeauSwcrtcn auch torihln zu stellen und erhalten an Arbeitslohn pro Mann und Stunde lO Ptennigc rcstltuirt. Da hicriür'Arbeiter säst nie zu erlangen sind, so müssen die Gemeinden östcrS einen gleichen Betrag und noch darüber aus ihren Mitteln zuicgcn. 'Abgesehen von dein Kostenpunkte, mag cö aber den Gcmcinten in manchen Fällen rast unmöglich sei», zu der dringlichen Arbeit dcS Lchnce- äuowersens an teil Chaussee» und allen öffentliche»Wegen ihrer Flur soiort und glcict'chitig die erforderliche bedeutende Zahl von Arbeitern autzubriiigcii, um den -- ott nicht ganz dcr Billigkeit entsprechenden — Amprüchcn fremder Passanten zu genügen. In mclwcrc» Geincinten hat man übrigens ncucrlteh praktische, mit Pferden zu bespannende Schnecpstngc beschafft, durch »reiche, so lange nicht außerortenllich bobc Weben den Gebrauch dersel ben hindern» wesentliche Ersparnisse an Arbeitslöhnen erzielt werben. - Gewerbevcrcin, am 1.1. Teccmbcr. Der Vorsitzende Herr Kaufmann Walter begrüßt zunächst den anwesenden Vor stand dcr polytechnischen Gesclischast zu Leipzig. Herr» Ingenieur Ubland. Sodann verweist derselbe aui ein i» den nächsten Tagen erscheinendes Spiel mit Zahlen „Eine Reste durch ras König reich Sachsen". Hie Herrn Walter von cin;clncii Ausstellern Dresdner Gastwtrthe und dem Gcwerbcpcrcl» geschenkten At- bumS und Diplome liegen zur Ansicht aus. Vo» Gehe u. Co. lag eine Schritt, „Die Eisenbahnen, ihre Tarife und willkürliche Handlungsweise' vor. Einer in dmclbcn Angelegenheit an den Reichstag zu Echtcndcn Petition stellt tcr Versitzende die Mit- untcrzetchnung durch den Gcwerbcvcrcin tn Aussicht. Sodann wendet sich derselbe »ur Einkommensteuer, mit de» inan nächstens ' ' ' ' die ten Vorstand Fichte an der Spitze, derKriegcrverci verein, der Gesangverein und viele einzelne Gemeindemitglieder überreichten dem Jubilar werthvoll« zahlreiche Geschenke. ES ist in Rammenau wcnigstcnS nicht zu befürchten, daß durch die neuere Gesetzgebung dem kirchlichen Leben Abbruch gethan werde. Ein festes Band umschlingt Gemeinde und Seelsorger. — Aus derListe drrPassagiere deS„Deutschland" ersehen wir, baß aus Sachsen gerettet wurden Wilhelm Plütsch aus Zwickau und ihren Grund nden, lei selbst von dcr Regierung anerkannt worden. Nachten Ergebnissen der Abschätzung würdcn Hantel »mb Gewerbe nn- verhäl1i,lsimäßlg hoch besteuert dcr Grundbesitz aui dcrcn Un kosten entlastet Die ländlichen Abschätzungöcrinmissioncii batten Ihre Zahicn cnkschicdcn zu niedrig gegriffen. I» dcr reichen Lom. matzscyer Gcaend sei dnö Durchschuittöctiikvmmcn geringer, den» in der ärmsten Stadt. Da habe dcr VcrwaltuiigSrath dev Gr« »vcrbcvereins geglaubt, Schritte thun zu müssen. Die vo» den» oap "U2^ach,en gcrcner wurocn W,ihe»mP»ul,ch aus ^imciar» uno «„sitzend» verfaßte Petition an die sächsische 2. Kummer, die Emst Schuster aus Markneukwchcn. In der Lrste dcr Ertrunkenen > jedenfalls von sämmtlichen Gewerbevercincn Sachsens unterreich-
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