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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187305027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-05
- Tag1873-05-02
- Monat1873-05
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1873
- Autor
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Erjchciat täglich früh 1i'/, Uhr. ReMeti«, »>» LkvrdtU«» JehanntSgasse 32. kaum». Rcdacteur Fr. -»ttuer. Sprechstunde d. Rcdaction von ll—>r Uh« Dich»,»»,« ,»» «—h Utzr. der für die nächst- Nummer bestimmten te in den Wochentagen 3 Nhr Nachmittags. Milt sie Iuscrateuauuahmc: ktt« Klemm. Uniorrsitätsstr. 22, imlSLische, Haiiistr. 21, Part. Anzeiger. Uuttblrtt des Simgl. Bezirksgerichts und des AathS der Stadt Leipzig. «etz-«uflie 11,40«. Ad„ue»e»t»»krt» vierteljährlich 1 Thlr. 7'/, «gr^ iocl. Bringcrlohn I Thlr. N> NgU Jede einzelne Nummer 2'/, Ng» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilage» ohne Pestbeförderung 10 Thlr. mit Pvstbefördrrung 14 Thlr. Zusrret« «gespalteneBonrgoi-zeile l'/e^gr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichntß. »«tliuar, »utrr ». »edarstenoßrtch die Spaltzell« 2 Ngr. M 122. Freitag den 2. Mai. 187Z. Bekanntmachung. Die Herrn Sausmann Wilhelm Kirschbe»»»» Hierselbst, Neumarkt Nr. 4, Übertragen ge wesene amtliche Verkaufsstelle für Postfreimarken, Postkarten rc erlischt mit heutigem Tage. Tie der Frau Marte Menzel übertragene, bisher am Täubchenweg Nr. s befindliche amt» licht Verkaufsstelle befindet sich» von jetzt an in deren neuem Geschäft-locale HoSpitalstraße Nr. 13. Leipzig, den 30. April 1873. Der Kaiserliche Ober-Postdirrctor. — Letz. Bekanntmachung. Dir Ernennung der 30 Haupt- und 12 HülsSzeschwornen für die 2. diesjährige Sitzungsperiode hiesigen Geschworncngericht« soll » Mittwoch, den 7. Mai lauf. IahreS, VormittaaS I« Uhr, in öffentlicher Sitzung de« Unterzeichneten Bezirksgericht- im großen Leryandlung-saale nach Maß» gab« de< tz 20 des Gesetze« vom 14. September 1868 erfolgen. Leipzig, am 29. April 1873. Da» Direktorium heS König!. Bezirksgerichts daselbst. —^ vr. Rothe. Bekanntmachung! ?fie mit 500 Jahresgehalt dotirte letzte HülfSlehrrrstelle an der hiesigen Realschule oll mit einem Candidaten de« höheren Schulamte«, welcher auf dem Gymnasium und der Univer- itil vorgkbllvct ist. sofort besetzt weiden. Geeignete Bewerber wollen sich recht bald und spätestens bi« zum 13. Mat d. I. unter Ein reichung ihrer Zeugnisse schriftlich bei uns melden. Leipzig. den 28. April 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wilisch, Res. I Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 16. November 1853 bringen wir hier durch in Erinnerung, daß die Verkäufer von Kohlen oder CoakS verpflichtet sind: 1) gehörig geeichte« Gemäß in ihren Niederlagen und Verkaufslocalen zu halten, 2) jedem Käufer auf Verlangen Kohlen und Coaks mit geeichtem Gemäß zuzumcssen, 3) ihren mit der Ablieferung an die Käufer beauftragten Leuten ein mit dem gesetzlich vorgcschriebencn EichungSstempel versehene« Maaß mitzugeben, damit aus Erfordern die abzuliesernde Quantität Kohlen oder Coaks sofort zugemessen werden kann. Wegen der Form, Größe und -Lintheilung der hier fraglichen Maaße und Maaßzefäße ver seifen wir aus die Bestimmungen der tztz. 11 flgdc. der Eichordnung für den Norddeutschen Zund dom 18. Juli 1869 und der Bekanntmachung rer Normal-EichungScommission vom 15. Fe- ruar 1871. Die Verletzung vorberegtcr maaßpolizcilicher Vorschriften sowie Zuwiderhandlung gegen diese ordnung wird, beziehentlich außer mit der Wegnahme der unzulässigen Maaße, mit Geldstrafe iS z« Dreißig Tdalrrn oder mit Haft biS z« vier Wochei» geahndet werden. »»pzig, den 2S. April 1873. Der Rstth der Stadt Leipzig. vr. Koch. 0» Reichel. Bekanntmachung^ Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen DeischleaHeaeanoa an die Stadtcasse zu zahlen «n und damit per Termin Ostern 1873 im Rückstart« geblieben sind, werden zu dessen rtiger Berichtigung ausgefordert. Lnpzig. den 19. April 1878. Bekanntmachung. Da« Peter shreyt«g'sche Stipendium im Betrage von 28 Thlr. 17 Ngr. 4 Pf. jährlich ist von und mit Ostern d. 5. ab zu vergeben Da« Stipendium ist an einen durch den Magistrat der Königlichen Haupt» und Residenzstadt Königsberg un« zu benennenden hiesigen Studenten au« Fricdland oder an- der Stadt Königsberg oder an- einem anderen benachbarten Orte auszuzahlen. Bewerber um diese- Stipendium haben sicd bi« zum 18. Mat d. I. unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigungen bet de« Lollator, den, Magistrat der Königlich«» Haupt- nnd Residenzstadt z« Königsberg 1 Pr. aozunrelden. Leipzig, den 29. Aprli 1873. Der Rath der Stadt Le^tg. vr. «och. G. Neues Theater. * Leipzig, 1. Mai. Die gefeierte Coloratur- lllüerin de- Leipziger Stadttheatcr«, Frau ^rschla-Leutner, trat gestern nach längerer nkheit wieder ai- glänzende Vertreterin chre« zeS vor da- Publicum, welches die Leistung« r berühmten Künstlerin mit EnthusiadAuS de- e Dieselbe hatte jene reizende Partie der Fluch in Nicolai'« komischer Over „Die Weiber »on Windsor" gewählt, deren zwar mit einem reichen Coloraturcn. «»-gestattet ist, aber doch niemals in M sinnloser Weise mit gehaltlosen Phrasen rladen erscheint. Der Componist erkannte sehr ohl das Wesen der Kunst, welche- die Coloratur »tlich nur in der Komik duldet und dieselbe er rinsteu Oper nur dann einigermaßen ent rißt, wenn die EompositionStechnik als eine rrgüllige dem Hörer entgegentritt, n «»ziehenden Charakter jener erwähnten brachte Frau Peschka-Leutner in jeder ng zur besten Geltung. DaS vollendete die biegsame Stimme mit prächtigem c, der staunenerregende Umfang deS Or- welchcS daS sprichwörtlich gewordene drei- heue k mit Leichtigkeit erfaßte, und die »hast bcwundernSwerthe Ausbildung'de- bril» m TalenttS sicherten ihr wiederum die un- Mrtinkte, höchste Anerkennung der anwescn- Kuustsrcunde. Auch die übrigen darstellenden 'te trugen mit ihren respectablrn Mitteln bei, die Ausführung unter der umsichtigen ction dcS Herrn Capcllmeister Mühldorjer r recht gelungenen zu gestalten. Reß (Fallstaff), Herr Hacker (Fenton), Ehrkc (Reich), Fräulein Borde (Frau h). Frl. Gutschbach (Jungfer Anna Reich), Rebling (Junker Spärlich) find schon bei n Reprodnctionen lobend hervorgchoben >; wir freuen unS hinzufügen zu können, auch Herr Werner in der Rolle de» >th" eine bedeutende Steigerung in seiner «ugSkrast erkennen ließ und daß Herr Gle iße, den Eaju» angemessen dnrchsührtc. —1. Stadt un- Land. I.Mai. AuS dem Reichstag lwat als ein sehr ausführlicher und intcres- tm Austrag« der Petition»-Commisfio» vo» i DeS W»«HS Ftnanz-Depntatio«. dem Abgeordneten Professor vr. Birnbaum ver-1 kaßter Bericht über eine größere Zahl von s Petitionen vor, welche von gewerblichen Corporationen wegen Abänderung der Gewerbeordnung eingereicht worden sind. Diese Petitionen wünschen, wie bereits früher in dies« Blatte AitaethAt wurde, Bmdcreinsührung der Prüfung-Pflicht her Lehrlinge nach beendigter Lehrzeit, EinsÜhrmm von ArbeilS-EontrolbÜchcrn u. s. w. I« dem Bericht heißt eS: Toustatirt wurde, da- bet einem sehr großen Theil» der Gewerdtreibenden, ebenso wie bet s«c vielen Arbeitern, rin« bedenklich« Unzufriedenheit mit mr bestehenden Ge setzgebung sich zu erkennen gebe und daß diese Unzufrie denheit von Jahr zu Jahr sich lauter äußere. Die Klagen kämen vielfach auch an« solchen Kreisen, welche de» liberalen Peincipieu mit Wänore und treuer An hänglichkeit angrhörtvl Md, pun Htzeil weaigsteuS, auch von Männern von hoher Einsicht und allgemeiner Bil dung. nicht nur von geiHvkmlichen Handwerkern mit be- sr rankerer Anschauung. MS wüntz Nicht verkannt »erden, daß d» si» MGMig M Mmd gewiss« Berechtigung z»ßm " di« GcrverdoDrdtmnß « besirrnug nad Ergäazuog dedt» iehrn Leben dürfe mau aber chrinung unlieblarner Art nur lrsachen zu erklären v«s prängen in der Regel achru, und nur dann könne man mit Gewißheit an die Heilung gehen, wenn man genau wisse, welchen Ursache» irgcuv eine krankhafte ErMtnuug hauptsächlich zu danken sei und inwieweit diese «imvirkenden Ur sachen modisicirt oder gänzlich beseitig» «erden könnten. Reserrut für seinen Theil ist der M«ning, daß die Er- jahruvgen der letzten Jahre seit Erlaß »er Gewerbe- Orduung gar nicht maßgebend sein können, eiusach a«S dem Grande, well dies, Jabre für unser grsammteS gewerbliche« und tadustrrellr- Leben keirwSweg« normal« gewesen stad und, den gestumpäadeu »ach, auch nicht sein konnten. Nieinaud dürfe sich, nach seiner Auf- sassung, den geäußerten Klagen gegenüber passiv vrr- halteo, Niemand aber^ DaS glaube er behaupt« zu dürfen, sei schon jetzt im Stand«, die Formel sür de glücklich« Beseitigung aller vorhandenen socialen Uebrl- täuer zu geben, uod so lauge man solche uicht Hab«, ei eS bester, da- Bestehende zu behalten, zu versuchen, wie wan mit dem Gegebenen auSzukounmn vermöge, uud zu schweige», anflatt unerfüllbare oder doch zur Zeit uicht erfüllbare Hoffnungen zu erwecken, wie Da leider in jüngster Zert von Eisenach auS in so hohe« Grade geschehen sei. In jeder UebergangSperivd«, und eine solche sei doch die gegenwärtig« m jeder Beörhung, werde alle- Uuaugenrbnie nur ,n leicht aus Kaste» der . Neuernngen, da- Bessere ade, keineswegs diese» za I G»te geschrieb«,, sür jedes Unbehagen dir Neuerung s verantwortlich gemacht, da« bester« Behage» ab« al« Bekanntmachung. Im städtische« Krankenhaus« sind zwei sogen. So««erbaracke» zu erbaue« und eS sollen die vieSfaüsigen Arbeiten in Accord vergeben werden. Diejenigen, weiche sich hierbei betheiligen wollen, werden ausgefordert, die Zeichnungen und Bedingungen im RathS-Bauamte cinzusehen und ihre Preissorderungcn, mit der Aufschrift „Tonemerbarackeu" versehen, bis Montag den 12. Mai d. I. AbendS S Uhr daselbst versiegelt ein,»reichen. Leipzig, den 30. April 1873. DeS Raths Ban-Deputation. Bekanntmachung. Nach den Uber die städtischen Mcßbuden abgeschlossenen Miethverträgen ist der MicthzinS bei Verlust te« Vertrags in der ersten Woche-jeder Messe im Voran« zu entrichten und werden hier auf die Micthcr hingcwicscn. Zugleich werden diejenigen Budenmicthcr, welche schriftlichen Mieth- vertrag bisher nicht abgeschlossen haben, ausgefordert, sich b»S zum 3. Mai lauf. Jahre« deshalb bei un« zu melden, widrigenfalls wir über die von ihnen benutzten Buden anderweit verfügen werden. Schließlich erinnern wir daran, daß den Buden- und Platzinhabern nicht gestattet ist, ohne unser Vorwisscn die ihnen überlassenen Buden beziehentlich Plätze ganz oder lheiiwcise unterzuver- miethen, und werden wir vorkommenden Fall« gegen Zuwiderhandelnde mit Aushebung der Mieth- Verträge verfahren. Leipzig, den 29. April 1873. DeS Rath« Mestbuden-Deputatto«. Versteigerung von Bauplätzen. DaS der Stadtgemeindc gehörige, an der Zeitzer Straße vor den dortigen neuen Schul gebäuden liegende Bauareal soll in 4 Bauplatze Nr. 1 von 200l OEll. ---- 642 IHM. , - 2 - 1612 - --- 5t7 - - 3 - 1612 - °°- 517 - - 4 - 1845 - ----592 - eingetheilt an Rathsstelle DieuStag de« 2«. Mat d. I. vo» Vormittags 11 Uhr an zu«» Verkaufe versteigert werden Der Berste,SerungSleruttu wird pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Bersteige- rung bezüglich jede- einzelnen auSgcbotenen Bauplatzes geschloffen werden, sobald ein weitere« Gebot darauf nicht mehr erfolgt. Die BcrsteigerungSbestimmungen und der betreffende Parzellirung«plan liegen in unseren, Bauamte (RathhauS 2. Stockwerk) zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 29. April 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. Cer Flächeninhalt vr. Koch. lerutti. ade« Klage» eine u»d ebensowenig, daß i Beziehungen der Ber- 'z sn. Im wirthschaft- aal- irgend e ne Sr- ! den zunächst liegenden tele Uebelstäude ent- Mrhrheit von Ur- eiwaS Natürlich«- mit in den Kauf genommen» oha« weiter darüber nachzudenkrn, wem e« zu danken sei. Am Schluffe de- Berichts stellt die Gesamml- commission folgenden Antrag: „der Reichstag wolle beschließen, in Bezug auf die Petitionen zur Tagesordnung überzugehen, weil zu einer allgemeinen Revision der Gewerbeordnung noch nicht genug Material vorliegt und die in denselben enthaltenen Desiderien, züm Theil wenigsten-, Gegenstand specieller, sehr wohl vorzubereilender Anträge werden müssen." * Leipzig, 1. Mai. Das „Dresdner Journal" meldet amtlich, daß der zetthcrige Addocat Rudolf Anton zu Borna zum Geheimen Justizrathe bei dem Justizministerium ernannt, der GerichtSamt- mann JulruS Ferdinand Damm zu,Plauen und der GerichtSamtmann Hermann OSkar Uibrig zu Riesa in gleicher Eigenschaft— dcr Erstere zum Ge- richtSamte Meißen, der Letztere zum GcrichtSamte Plauen versetzt, dem Director de« Bezirksgericht- Leipzig Geheimen Justizrath vr. Wilhelm August Rothe die nachgesuchte Versetzung tu Ruhestand mit der gesetzlichen Pension unter Belastung seine- Titel« und Ranges sowie unter Bezeigung aller- höchster Zufriedenheit mit seiner langjährigen vorzüglichen Dienstleistung bewilligt, der Geheime Regimunasrath Schmaltz zum Director ver IH. Mbtheikuna de- Ministerium- de- Innern mit vem Dienstprädicate al- Geheimer Rath und der Director der Polytechnischen Schule, Geheimer RcgierungSrath Vr. Hülße, zum Vortragenden Rath im Ministerium de- Innern ernannt worden ist. — DaS Finanz-Ministerium hat dem Mit glied« der Generaldirection der StaatSeiscnbahnen Kinanzrath Opelt die Geschäfte de- CommiffarS sür den Bau der Schandau Neustädter Staat«, eisenbahn und dem DirectionSrath Schreiner in Löbau die Geschäfte de« CommiflarS für den Bau der Staat-eisenbahnlinie Neustadt-Bautzen übertragen. Elfterer wird seinen Wohnsitz in Dresden, Letzlerer in Löbau behalten. * Leipzig, 1. Mai. Die an, gestrigen Abend in der Centralhalle ftattgcfundene vertrauliche Besprechung von Mitgliedern der vereinig ten liberalen Parteien Sachsen« dars al« eine glückliche nnd ermuthigende Eröffnung der Agitation sür die nächsten Landtag« - bez. Reich« tag-.Wahlen betrachtet werden. Der geräumige Saal war zur festgesetzten Stunde von hiesigen und namenNick, auch auSwärtiaen Wählern so dicht gefüllt', daß viele der später Kommende« leider keinen Platz mehr zu finden vermochten. Nach der einleitenden Begrüßungsansprache de« StadtrathS Rudolph Schmidt von hier ergriff Professor Biedermann da« Wort zu einem Rückblick auf die Verhandlungen de« letzten Land tage« und die während desselben thatsächlich her gestellte Einigung sämmtlicher liberaler Abgeord neten zu einer großen Fraction. Nur durch die Fortsetzung dieser Einigkeit sei der sehr deut lich im Anzüge begriffenen Reaction wirksam zu begegnen, und e« würden die freisin nigen Wähler de« Landes sich hoffentlich da« Bei spiel ihrer Abgeordneten zur Nachahmung dienen lasten. Alle kleinlichen Bedenken, alle etwaige» localen Eifersüchteleien müßten gegenüber ver Thatsache verstummen, daß die StaatSreaierung sich in grellen Widerspruch zu dem Willen der Majorität in der Zlveiten Kammer der LolkS- vertrrtnna gesetzt habe uud dagegen wieder auf freundschaftlichem Fuße mit der particularistisch- reactionären Ersten Kammer stehe. Der Redner schloß unter lautem Beifall der Versammlung m,t Ver ernsten Mahnung, rührig und eiuia zu sein. — Advvcat Ludwig, der hierauf da» Wort nahm, bestätigte mit Arendcn die AuSfiihnmgen de« Vorredner», daß von der früher bestandenen Trennung der liberalen Parteien in Sachsen nicht mehr die Rede sein könne. ES gelte zwar ver schiedene Gegner zu bekämpfen, die aber alle einen aemeinsamcn Berührungspunkt haben — dem Reiche und seiner Entwickelung zu schaden. In diesem Bestreben seien die reactlonäre Partei, die katholischen und protestantischen Jesuiten und die Socialdemokratcn einig. Einen solchen gemein samen Gegner im Angesicht habe sich die Einig keit sämmtlicher freisinniger Schattirungen voll ziehen wüsten. Der Redner führte mit der ihm eigenen Wärme und Beherztheit weiter au«, daß wir allen Grund dazu hätten, der von ge wissen Kreisen bethcuerten Reichsfreundlichkeit zu mißtrauen, und daß der particularistische Pferde fuß in der letzten Zeit m unseren reactionären Blättern wieder deutlich zum Vorschein gekommen sei. ES sei hohe Zeit, daß unter den liberalen Wählern die Lauheit und Gleichgültigkeit auS- getrieben werde, um diesen Machinationen ent- gegenzutretcn. Revner forderte insbesondere die anwesenden auswärtigen Gesinnungsgenossen aus, daß sie zu Hause die Wahlbeivcgung in Gang setzen und namentlich zur Vilvung von Ort-, comitö» verschreitcn möchten. Stürmischer Vei- j fall folgte der Rede unsere» neugewonnenen Mit- -
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