Dresdner Nachrichten : 07.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610073
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-07
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- Dresdner Nachrichten : 07.10.1876
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I». te««»»««» »««KU«»», s-ch ivl-., »0,,,k..Lr« >" Post »Mort »t»t«l.sru»meri> lOOf,«. »U»I,„ 30000»,»». »«, NllSgLde et»,»» sondier Manuscrt»le «»»I Ilch die Red,»»,» »tihl drrdtndllch. gnseroten-Annadm« »ul« wart» S»»»»»»t,i» »»« »»» »r ta Homdur,, Be», ltn, Wien. veldjl». >«Iel, vrcllau, Nrantlurt a M. - No«. »ko«« In veriin, »et»,I». Mteu. Lanidur,, tzranllurt «. M.. Mün zen — v»ut>« « tn a.anlsurt ». M. — kr. V«i»r tn »demnt». — S». Nuttt« » c«, di Part». Tageblatt für Jolitik, Anterhaltung, Heschäfisverkrhrg Wörsenbericht und Kremdenliüe. Druck und Eigenthum der Herausgeber: ILlepslh Neichardt inIDresden. Verantw. Redacteur: Friedr. Goedslhe in Druden. M»t»e»t» »«de, ««a« Gie»te 13 onoeno«»« M» Ad d Ude, Tonnt»« »t» MtU»,» »t Ude. S> «eui.»»«: »rote »tot!«« ,»ge L dl» v-oLim. L U»l - Der Raum einer »>n «»»Ittaen Vetit»etle lot!' I» 'pföe. ii»i»,t»ndt dt» gelte 3» Pjz«. Eine «aronu« «ur dek «lochilla,,,« Srtcho »,» de, Jnp.at, «Ir. ntKt oegebeii. itu«wa»tioe Annoncei- U-Neüqr vn» unt undc kl nie» Firmen undLei «onen intexren wir «>. ,e >en Lrnnumerond^ etntilunn i>u>>!> tliriet rnarke« oder Pon<t»«lt luni «tNn r»td>n lott't >5 § ae. Lnierote tü die Mon!»»» Nninine' »der < nr,„ gesltrix »te Petit,nie 3» Pt,'. -ir. 381. tzinundzwanzigstcr Jahrgang. Sliitredatteur: Für daS Feuilleton: I)r üittll kierTz. Ilurlmnun, Dresden, Sonnabend, 7. Oktober 187« Politisches. Van Konstantinopel führt eine der wenigen türkischen Eisen bahnen «ach Adrianopel, von Adrianopel nach Philippopel. Wie cS scheint, macht sich der Sultan, der Schatten Gottes aus Erden, mit dein Gedanken vertraut, die bekannte Antwort jenes Cadetten auf die Examenfrage: welches der kürzeste Weg zwischen Wien und Konstantinopel sei? via« vvr»a praktisch auszuprobircn. Schon hört der Nachfolger des Propheten die vereinigten Panzerungchcuer Europas vom Mittelmeere herdampscn, die Dardanellen passiren, schon sieht er die Feuerschlünde jener Panzerschiffe gegen die kaiser liche Residenz von Dolma-Bagdsche, auf die Lustgärten, die ver schwiegenen Bosguets, die Flüstergalerien des Harems, dicJntriguen- gcmächer der Eunuchen gerichtet. Die Pforte hat das Vertrags mäßig ihr von Europa zugestandene Recht, den Kriegsschiffen frem der Nationen den Eintritt in das Marmorameer zu verweigern. Aus dein Theile des Mittelmeeres, welcher AegäischeS Meer heißt, suhlt bekanntlich eine enge Wasserstraße, Hellespont genannt, in das breite Becken des Marmorameeres, dessen Perle Konstantinopel :st. Dasselbe liegt am Eingänge des Bosporus, einer ebenfalls nicht breiten Wasserstraße, welche in das Schwarze Meer führt. Nur mit brsonderer Erlaubnis; der Pforte darf ein Kriegsschiff einer anderen Nation durch den Hellespont fahren, und um dieses Recht zu tchuyen, hat die Pforte auf beiden Seiten deS Hellespont, auf euro päischem wie asiatischem User, je zwei feste, mit Kanonen schwersten Kalibers bewaffnete Schlösser errichtet, die sogenannten Dardanellen, ran denen der zwölf Stunden lange Hellespont auch den Namen Dardanellenstraße trägt. Will also Europa durch seine Flotten eine maritime Demonstration vor Konstantinopel auSsühren, so wird es zunächst die Türkei um ihre Erlaubnis;, die Dardanellen zu passiren, trotz des Rechtes der Türkei, nicht fragen. Der Pforte bleibt nur die Wahl: der Artillerie der Dardanellcnschlösser den Befehl zu geben, auf die herandampfenden Panzersrcgatten Englands, Ruß lands, Deutschlands, Oesterreichs, Frankreichs und Italiens Feuer zu geben und die eigenen Panzerschiffe in Schlachtordnung den ver einigten Flotten entgegenzuwerfcn — oder aber sich mit den» Seufzer: „Der Wille des Propheten geschehe" in das Unvermeid liche zu fügen. Wer soll über die Entschlüsse des Sultans eine Prophezeiung wagen? Hier liegt das Unberechenbare so hart neben dem Wahr scheinlichen, daß der vereinte Einzug der Flotten Europas durch die Dardanellen, selbst wenn er nur eine friedliche Parade ist, das Signal zu einem allgemeinen Christcnmassacre, zur lodernden Ent flammung des musclmännischcnFanatismus werden kann. Zunächst is; es jedoch noch nicht so iveit, daß die Flotten Europas den Befehl Hallen haben, ihre Kessel zu der Argonautenfahrt durch dieDarda- leicht später zurück. Was aber die zweite Art Landesverrat!) anlangt, i iß der Abgebenden auf dem voigtlänbiichen Seminar ist ci so meinen wir, mit der „Franks. Ztg.", „mag sich die Welt den wittclmäbigcS, von 2., Examiiianccn erhielt einer die ?. ^c»'u: Kopf darüber zerbrechen, wie eS möglich war, daß der Mann, der ein solches Verbrechen begangen, auf welches das Gesetz schwere und entehrende Strafen setzt, nachdem seine Handlungsweise zur Kennt- niß seines Ehefs gekommen war, noch ein ganzes Jahr Botschafter in Paris bleiben und dann in gleicher Eigenschaft nach Konstan tinopel versetzt werden konnte. Nur behalte man die Gedanken darüber sorglich bei sich und namentlich hüte man sich vor einem be kannten Eitat aus Shakespeare s Dänen-Drama!" nellcn zu Heizen. In Wien will man sogar wissen, daß die ganze Geschichte von der Residenzverlegung des Sultans nur eine bös artige Erfindung der türkischen Gesandtschaft in Wien ist. Jene maritime Erpcdition setzt eine Einigkeit unter den Groß mächten voraus, die wir bisher vergebens suchten. Mit Mühe und Noth scheint es gelungen, den Ausbruch offenen eeonstietä zwischen Oesterreich und Rußland zu vertuschen. Die Ungarn treten zwar mit bekannter Heftigkeit für die Er haltung der Türkei ein, und ihr Landsmann, Reichskanzler Graf Andrassy sucht der Furcht der Ungarn vor den Slaven in der Airlei durch eine türkensreundliche Politik gerecht zu werden— aber ehe sich Oesterreich der Feindschaft Rußlands aussetzt, werden sich schon die Ungarn gewöhnen müssen, etwas weniger selbstsüchtig zu bandeln. Aber was sagt England zu der Flotten-Demonstration? Was wird schließlich herauskommen? Mit der Türkei wird schon das vereinigte Europa fertig — aber wer soll die Beute theilen? Kurz, aus den Wolken, die schwarz im Osten aufsteigcn, zucken die ersten Blitze, grollt der erste Donner. DaSHerannahcn der Schluß-Katastrophe im Osten ist von aller handlich eigenthümlichln Sccnen begleitet. Die Staatsmänner der Pforte führen die Komödie auf, der Welt weiß zu machen, sie dachten an eine Constitution für die ganze Türkei ; ein Senat solle ernannt, ein gesetzgebender Körper gewählt werden. Wer glaubt beute noch an solchen Zauber? Dadurch, daß die Pforte die be scheidenen Forderurrgcn Europas ablchnte, um scheinbar freiwillig mehr zu gewähren, hat sie alle Snmpathien sich verscherzt, hat sie sich effektiv in's Unrecht gesetzt. Eine eigenthümlichc Ironie will cs, daß in den; ehemaligen Königreiche Polen Unterschriften zu einer Petition gesammelt werden, in welcher die Polen die Großmächte tun ihr Fürwort bei Rußland ersuchen, daß dieses doch den eigenen polnischen Unterthancn dieselben Rechte gewähren möge, welche Rußland von der Pforte für deren Unterthancn verlangt. In dem serbischen Heere aber geht's heiter zu. Die russischen Officicre müssen die kampfesunlustigcn serbischen Soldaten mit Säbelhieben und Faustschlägen in's Gefecht treiben. Diese wieder rächen sich dadurch, daß sie verhaßte russische Officicre mitunter meuchlings tiicdersehießen, so daß, wenn einem verwundeten russischen Officicre eitle Kugel aus den; Schußkanal gezogen wird, die erste Frage alle mal lautet, ob die Kugel eine »rbska oder eine turnte» war? „Graf Arnim als Landesverräther" betitelt sich der Akt des Dramas, der sich hinter verschlossenen Thüren vor dem Staats- Gerichtshof abspielte und wie jedes Eontumacial-Vcrfahren mit einer Verurtheilung in Berlin geendet haben wird. Der Gerichts hof hat kurzes provoävre gemacht. Den Vcrtheidigern Arnims wurde in barschem Tone das Wort entzogen und nur gestattet, schriftliche Anträge einzubringen. Als dies erfolgen sollte, bean tragte der Staatsanivalt Ausschluß der Oeffentlichkeit und das Publikum inußte hinaus. Arnim ist bezichtigt des doppelten Lan- deüverrathS; einmal begangen durch die Broschüre „Leo Xilülo", sodann seiner Zeit bei den Verhandlungen mit Thier», über die Räumung Frankreichs. Auf die erste Anklage kommen wir viel- LocaleS aud SiichstschrS« — Der hiesige türkische Eonsul Murad Effendi, welcher erst vorgestern von einer längeren politischen Thätigkeit in Berlin nach hier zurückgekehrt war, um literarisch thätig zu sein, begab sich gestern infolge eines dringlichen Telegramms des türkischen Bol schafters, Edhem Pascha, wieder nach Berlin zurück. — Dem Redakteur der Leipziger Zeitung Di. Amadenö Kaiser Ist das Ritterkreuz I. Klasse des AlbrcchtSordcnS ver lieben worden. — Eine» trciivcrkientcn städtischen Lehrer, früher 13 Jahre lang Inspektor des hiesigen Pestalozzislistö, jetzt an der 13. Bc- zirköschule angesicllt, Herrn Horn, hat gelten. Morgen ein plötzlicher Tod ereilt. Am vorgestrigen Atzende hatte er noch ln einer Fortbildungsschule Unterricht gegeben; aui rem Nachhausewege war itzm auf der Angusluöbrückc so unwohl ge worden, daß er in einer Droschke nach Hause geschafft werten f mußte und der frühe Morgen sah ihn schon als Leiche. „Rasch tritt der Tod den Mensche» an." — Bei dem HerbstprüsungotermIne für clnjährigc Freiwillige hat die Prüinngscoininission In Leipzig von 103 Aspiranten 5,8 aus Grund der beigcbrachten Zeugnisse über ihren bisherigen Bildungsgrad alS berechtigt anerkannt. Bon den 1.', zur Prüfung Zugelasscne» bestanden nur t) dieselbe, 0 waren freiwillig zurückgctrcten und 30 wurden wegen noch unzulänglicher Bildung znrückgewicscn. — In der gesirlgen Sitzung der LandcSsynodc war be züglich der Einführung einer Kirchen- und Lcirzuckst.>c. eine Petition Angegangen, unterzeichnet vcm Plärrer Lehmann in Schedewitz und angeblich 3000, die sieh nach „Zucht" lehne». Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Bcratbung über eine neue Einthcllung der Ephoralbezirke. Man beabsich- tlgte die Einziehung von 12 der jetzt bestehenden 30Supcrintcn- bentnren (Ephorien), und zwar sollen In Wegfall kommen: Frankenberg. Franensteln. Lößnltz, Nossen. Oelönitz, Pegau, Radcberg. Stollberg, Waldenburg, Walkhclin, Werdau und Wur zen. wogegen in der Superintendent»! Ebcmnitz II. eine neue Ephorie in Aussicht genommen ist. so daß die Zahl der Snpcrin- tendenturen im Ganzen sich um > l vermindern wird. Natürlich rühren sich dagegen verschiedene Superintendenten, die in der vorgeiehlagencii Neucintl-eilung eine Schädigung tco Ephoral- amtcS sehen, und mchriaeh wird auf die Wiedereinsetzung von Ephoral - „Adjuncte»". wie solche schon in früheren leiten cnstirtcn, gedrungen. In salbirngSvollem Tone wicder- l olt man sich während der Debatte vielfach und iiamciitlich wird betont, daß die Vergrößerung, welche durch die Ncueinibeil- ung die Ephoricn erfahren, In vielen Bczirie» kein Ephoruö Ar beit aufcrlegen würde, die über d e Kräfte eines Mannes geben müßten. Staatöminister v,. von Gerber begründet und em pfiehlt die Vorlage. Mit ihr werte man zu einer Zusammen legung der Interessen der Kirche und tcö Staates gelangen, die für das Publikum erleichternd und wichlig sei. Die bor zwei Jahren bewirkte Reorganisation der Berwaitungobehörden habe zu der jetzt vorgeichlagencn Reorganisation iübrc» müssen, die übrigens mit den inneren kirchlichen Angelegenheiten gar nichts zu tbnn habe, sondern rein äußerlicher Natur sei. Die Epborai- bezirte würde» nun im Wesentlichen mit den amtshanptmaiin- schastllcbcn Bezirke» Zusammenfalle», und die Eoiicentrirung sämmtlicher VerwaltungSInstanze» ctneö Bezirkes an einem Orte könne nur von Vortheil für die Verwaltung, wie für daö Publi kum sein. Dafür werke selbstverständlich daö Kircbcnrcgiment Sorge tragen, daß besonders belasteten Superintendenten Er leichterung geschaffen werde. NcbrigenS betont der Herr Staaisminister wiederholt die innige Zusaininengcbörlgkclt von Staat und Kirche und daß, so hoch er jeden EphoruS nach seiner innerlichen Bedeutung für die Kirche achte, derselbe sich doch gleich den Staatsbeamten der im Interesse der Gesammtbcit ;n bewirkenden Verbesserungen anschließen müßte: der Staats beamte habe auch seine ganze Krall einzusetzen und sei auch keine bloße Maschine, müsse aber auch oit schmerzlici e Veränderungen über sieli ergeben lassen. Die LandcSsbnobe gebt ani die Vorlage ei», nimmt aber noch einen Antrag des Superintendenten Otto und Genossen an. nach welchem wenigstens die in der Vorlage ungewöhnlich uiniangrcichen Epborien Borna, Grimma, Glauchau und Zwickau redncirt werken sollen und demgemäß der Einthcil- nngSplan unter Zuziehung deS SvnobalauSschiisscö zu ändern ist. Schließlich werde» Wahlen zur außerordentliche» Deputation iür die Bearbeitung eines Gesangbuches iür die cvangclisch-lutbcrische Kirche »nd einer neuen Agende bewirkt. Die nächste Sitzung findet Montag Mittag 12 Uhr statt. Abermals können wir po» einer Auszeichnung berichten, welche der Dresdner Kiuistinbustrie zu Tbcil wurde. Herr Holz bildhauer Elmendorf von hier hatte iür baS Slltertbinnokabinct der Münchener Kunstausstellung ei» Roß in Lebensgröße ge schnitzt. daS einen gebarniseben Ritter trug. Dieses prächtige Roß ist vom kgl. bairischen Natlonal-Museum in München käuf lich erworben worden. — Daö Reichö-Eiicnbabnamt bat den Eisenbahn-Berwaltun- gen dringend empioblcn, besonders bestellte Eoupö'S in Eiscnbabnzügcn dadurch kenntlich zu mache», baß dieselben mit äußerlich sichtbaren Plakate», die die Inschrist „Bestellt" tragen, verleben werken. ES ist gewiß ganz richtig, daß Derjenige, dessen Mittel cS erlauben, däß er ein ganzes Eoup,- bezahlt, ein solches rcsrrvlrr findet, wenn er es bestellt bat unv baß er cS nicht erst lange zu suchen braucht. Ankerenscits öffnet daö „Bestellen" von Coups'- leicht einem Mißbrauch die Thüre. Schaffner sind oit geneigt, einzelneEoupö'S vollzupfropscn und erhalten durch solche „Bestellungen" leicht einen Vorwand, diese dem Publikum un- begueme Gewohnheit zu beschönigen. - Infolge deö zunehmenden Lehrermangels batte be kanntlich daS Kultusministerium im letztvergangenrn Landtage den Kammern die Absicht zu erkennen gegeben, daß eS eine» vor zeitige» Abgang der oberen Seminaristen anordncn werte. Dicö ist denn Michaelis diese- JabrcS geschehen; iämmtlichc Lemina- rien Sachsen- haben ihre Pforten geöffnet und ca. 2ä<> Seminar- Abiturienten treten in s Lehramt über, aber immer kan» dem Lehrermangel noch nicht gesteuert werten. Da- Priisung-crgcb- I. II. lll. Sn inn .',:io ^7 5'>3 1020 t> 2«>2 >1 317 10 >2 30 — 2M> 0 230 3xr 71.1 M5 I.>2 28 i2 21 01 I'RI 35 22>; 3 10 23 — - 1 3 l'.»5 2'»^ l.'M 052 i. 2 -- 0 10 201 2«'.I 113 038 7 tie 3.. 12 die -1., 3 die 2 wurden znrüekgcwicsc». Die mn sikalische Prüiung bestanden nur lä. — Statt st it der drei Standesämter zuTresdei aus das III. Ouartal 1876: Bezeichnung der Fälle Gebnrtösälle überhaupt .... davon: uneheliche ZwilllngSgcbnrtcn .... von öffeiitl.Anstalt, angczcigt Sterbesä Ile überhaupt 383 davon: Todtgcburtcn 28 von öffcntl. Anstalt, angczcigt Selbstmord todt auigcsunten Verunglückt Eheschließungen überhaupt . . . davon auistcmtcöamtl. Erinächt. Aufgebot-Verhandlungen. — Gestern Abend ^8 Uhr sprang ein ungefähr m dev zwanziger Jahren stehender Mann von der alten Brücke in die Elbe, ohne wieder zum Vorschein zu kommen. — Mitunter sind wir leider in der Nothwcndiakcit. den Gc- sel'äiiögaiig reo StattratbS n»gü»stia zu beleuchten. Um so an genehmer ist es, einmal mit einer Anerkenn»».) nicht zunickzu- baltcn. In der AbtheiIung sur Fcucrtoi cd wese n zeigt sich neuerdings große Regsamkeit. Man entmint dort einen Plan der Stakt Dresden, aui welchem iämmtlichcWasscrieitungsci'roie genau eingedruckt sind. Jedes Mitglied der Feuerwehr crbätt in Zukunft einen solchen Plan und hat sich mit demselben gcnan vertraut zu mack en, um, angckommen an einer Feuerstätte, sofort te» Wassericbrot finden und öffnen zu könne». DaS lange Luchen nach den O.ueilcn des leschcnten Elements fällt damit hinweg. Um daö Stürmen aozuschaffen. wird die Fcucrmchrletzt mitunter blind alarmiit, Io in vorletzter Nacht. Lila Object mar ein Brand im Gemanthanic angenommen und NachIS 12 Uhr l alö der Zeitpunkt des Sichtbarwerdens tcS Fcnerö festgesetzt j worden. Die g-cnerwelwen waren rasch zur Stelle und es ging die Ucbnng, soweit Solches ein Laie zu beurthciic» vermag, gut und glatt vcn Stätten. Auffällig erschien abcr der Umstand, daß tie Alarmirnng vorder bekannt worden war, denn ehe die Feuer» webr am Platze erschien, hallen sich bcr.itö eine Menge Leute versammelt und eö wurden mit Reckst Stimmen laut, welche mr die Folge st r en gst cG ch c > m ha ltung d e SA l a rm irn ngd- befehle forderten. Eö liegt doch auch in der Natur der Sache, daß durch diese Alarmirnngcn die Pünktlichkeit undLehneiligkeit der Feuerwehren geprüft weide» nnd dem Publikum Vertrauen elngcfiößt werten soll. Wird abcr die Alarmirnng schon Stunden lang vorher bekannt, io sinkt die Prüfung zur Parate herab und das Publikum murrt über eine nnnösthige Nachtruhcstörung. Die Agitation gegen die Verbauung deS nordöslli ch e n Endes von Dr.Sdcn mit g e s cd I o s s e» e » H ä u s e r rc i h c n greift untcr de» Bewohnern der Antonstatt immer tiefer. Man findet eö nahezu unbegreiflich, daß, nachdem aus der Schiller-, Ahorn-, Lärchen- und ankeren Liraßc» nur offene Bauart ge stattet ist, nun ans einmal durch gesehlosscne Häuserreihen ein Riegel gegen den Zutritt irischer, ergniekeodcr unk gesunder Walbltist porgcsebobcn werde» soll. Interesse an einer derart! wu. die Gcsammtheit der Statt schädigenden Andnutzniig deö Gri» b und BodcnS hat wesentlich nur tie Waldschlößchcn-Brancrei, die Ihr Bodcnareal natürlich besser verwerwet, wen» sie eS zn ge schlossenen Häuserreihen verkamen tan». Bei der maßgebenden Slcllnng. die Herr Jordan in der Waltschlößchcn Brauerei cinnimmt, darr wohl die Statt crwaricn. daß er seinen Einguß in vcr Brauerei dafür geltend macht, daß diese nicht am gcsclsto'- scncr Bauart besteht. Um so beklagenswerthcr ist cs. daß einige speclelle Verehrer Iortan'ö unter den Stadtverordneten iür die Verbauung Trcekcnö agitlrcn und denselben so in ein falsches Licht stellen. Gewiß billigt Herr Jordan diesen Eiscr nicht'. - Nicht nur aus lockere Basis gegründete Untcrnebmnngen gehen jetzt zu einem Spottprciö bei Muß-Vcrkämcn an andere Besitzer über, auch durchwegs solide Industricstättcn werden — was wohl ein Zeichen der momentan schlechten Zeiten ist — bei gerichtlichen Subbastationen nahezu verschenkt. Ein Erempcl dieser Art liefert der vor einigen Tage» erfolgte gerichtliche Ver kam der vereinigten Gewerkschaft „Fmidgrubcn" in Zinnwald im Erzgebirge. Dieses vor mehreren Jahrzehnten mit uubcdcn- tendcn Mitteln gegründete Bergwerk, vergrößerte und pcrvoll- kvinmete sich in Folge der ergiebigen Ausbeute der erzreichen Minen von Jahr zu Ial r und repräsentirte vor ca. drei Iabren ci» Eapital von über Hnntcrltameiib Thalcr. Da kam die traurige Zeit deS KraehS, die gewonnenen Erze iZin») wurden der bedeutenden englischen Eoncurrcnz wegen zu baibwcgö an nehmbaren Preisen unverkäuflich und die Situation des Berg werkes verschlimmerte sich von Tag zn Tag. Der einzige Aus weg war. das erzreiche Bergwerk nebst Banllchkeitc». darunter einige kleine Mühle», ans gerichtlichem Wege an den Meistbieten de» zu veräußern. Sv kam cS. daß daö Bergwerk verlae Woche in Besitz zweier Dresdner KaMlente iür 10,WO Mark überging. Glückliche — Actionare! - Die iO-Thaler-Note» der brcmnscbwcigisehen Bank werten, nachdem zmn zweiten Male eine Veränderung der Präclmivsrist stattgeiuntcn hat, noch biö zum 31. Tccembcr b. I. cingclöst. — Am Donnerstag Abend wollte ein Polier aui den M il itärneudan tcn einen renitenten betrunkenen Arbeiter von dem Baue cnticrncn. stieß aber aus hartnäckigen Wiverstaub nickst allein bei dem Betrunkenen, sondern auch bei einer Anzahl anderer Arbeiter, die tazugckommc» waren und für Jene» Partei ergriffen hatten. Der zum AmsichtSticntt kom- mandirte Solt.it wollte zwar dem Polier Beistand leiste» und steckte zu dem Ende sogar daö Seitengewehr auf, abcr auch ihm folgten die erregten Arbeiter nickst, bewaffneten sieb vielmehr mit Stöcke» und Steinen und bedrohten den Polier nnd Soldat ernst lich. Zn deren Beistand erschiene» nun »wer einige andere Pp. lierc und Arbeiter und verhinderten durch ihr Einschreiten weitere Erecsse. An demselben Abend und dem taranffolgcnden Morgen sind nun, wie wir hören, hie Räkclbstihrcr der icnitcnten Arbeiter verhaftet worben und seben ihrer Bestrafung entgegen. — Am 21. Tischri 5037 iam. !>. Lctobcri leiern tie Juden daS Palmenfest, am 22. (10. Oktober) Laubhütten Ente und am 23. Tischri <11. Oktobers deö Gesetzes Freude. - Vorgestern Abend wurde ein angetrunkener Gast auS einer Wirthschast in der Palmstraßc wegen seines ungebühr lichen Benehmens an die irische Luit befördert, darüber erbcsre sieb derselbe aber so. daß er mit den Fäusten die Fenster deS be treffenden Localö von Auuen bearbeitete, dieselben zwar cinschlng, sich selbst aber dabei nickst unerbeblick' an de» Händen verletzte. Zum Ueverstuß wurde er keSbalb noch von der Polizei arretirt »nd eingesteckt.
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