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Dresdner Nachrichten : 18.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188909188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-18
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.09.1889
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r«gkt»lir<l siir Poltttk. um-cholt««,. «elMNSvadtr. «»ttttbrrtckit. »rrMdenlttl». iur'kit ilnteiikn'w^d' m^i äeärdcn. Lüi warlioe Aiikundiamiooauiirüa««««» Lvrberdk-alilu»» durch Brielmacken oder Posicimoiiiu»,. ^ Kür UPckiade »maklaudlkr Schrift- Mi« keine Berbindiimkelt. llntündtzunoen petiine» iammtlich« «nkündiaunaen netune» mnimtlich namkiaiie Dermmeiunarlieiieii an. Seniivrechnelle Sn. u. L kopLo Kchesselllr. 32. 47 nnn^StüL I Hstslsr, Allmarkt 9. AeruspreMelle 33?s. Aufl. 47,««v Stück Dresden. 1.ZZ'.) I. L. klipks LMM. L öoUv» SodLSUol», 4V Svv Av L^«troIvun» - L»inpvn, L sr^sn - Lronlsuvklsr. IsMM-I!lAlill!rwtlir 1)r68Ü6ll, ^Itmarirl. -rn261. Zpiegel: v. üvsso, Il«<Ierm»rW - 8pemIitLt! Ol*ÜS>TS ^ U> s HV Lt IR I in kartswona»!««, vlgurrftnotut», vrl«tt»ftotioi». I t»«ol»«u, kvlootusekow stc., knotogruplllv.^ld LsrnLarä Küäixsr, uw». »» vr«8<t«ii, 8v«8tr»s8« 6, I. L»rnspr»«t»ft»U« 111V. I. tu»»oe«u-I!»p«>»IIon kllr »II» 2»it>u>x«n. II. UIII«t-V»rt»us kilr <u» I>r«»äll«r Ikeolor. III. k.ft»«i»n-e«otr«l« u,,t«r lj»r»uii«. IV. 1oII»«I>»n <!», tiltl». 1>»a<ii-»i>,It»rl». KömgliAer Koslieserlml. Oioslloii, ^Itintirkt. Der Juristentag und der Entwurf zum bürgerlichen Gesetzbuch, die Mimische Krönung. Hofiiachrichten. Phonograph. Gerichtsverhandlungen. „Die wilde Jagd". Victor von Straus,' 80. Geburtstag. Liedertafel-Jubiläum. LoßvkuiKoov mul torUKv 8wjfriiL-Lllüpl-LrbsitSll tÜI 'j'vpplvllv, L188V», 8«-88vl, I'U881>«l8lL>r sto Mittwoch, 18 September. «ermnworlUchrr «rdakttirr Nir PoltttschkÄ 0'. »n»l «lere, ln DreftLen Von dem deutschen Juristentage durste man erwarten, daß diese bochansehnliche Versammlung deutscher Rechtskundiger über den Entwurf des neuen bürgerlichen Gesetzbuches ein Urtheil abgeben und dasselbe begründen würde. Statt dessen bat sich der Juristentag damit begnügt, den nichtssagenden Redensarten icineS Vorsitzenden. Pros. Gneist, Beifall zu klatschen. Dr. Gneist hatte allerdings einen mißlichen Stand. Um nach keiner Sette an- zustoßen, weder da, wo die einflußreichen Gönner des Entwurfs sitzen, noch da. wo derselbe höchst scharfsinnige Männer der Wissen schaft zu Widersachern hat, führte Dr. Gneist einen seiner bekann ten Eiertänze auf. Er begann mit dem Geständniß. daß der Ent wurf keineswegs befriedigend ausgefallen sei, aber man thue doch gut, sich mit dem Gebotenen abzufinden; unsere Rechtskundigen seien nun einmal im Gedankenkreise des römischen Rechtes aufge wachsen; sie würden, wenn man den jetzigen Entwurf eines neuen bürgerlichen Gesetzbuches zurückweise, auch bei einem zweiten Ent würfe nicht viel Besseres ferligbringen. Dian solle daher den Ent wurf annehmen und könne sich ja Vorbehalten später im Einzelnen zu ändern und zu bestem. Wir würden es schwer beklagen, wenn aS römische Recht durch das neue bürgerliche Gesetzbuch eine neue lstethe erhielte. Wie ist eine gesunde Ausgestaltung unserer neuen sozialen LebenSreiormen denkbar, wenn das Rechtsleben in den Fesseln der durchaus antisozialen Anschauungen der Vergangenheit bleibt? Unser Rechtsleben muß mit den Anforderungen der sozia len Lage in Uebereinstimmung gebracht werden: die Anschauung deS römischen Rechtes, das von menschlicher Arbeit sehr geringschätzig dachte, paßt nicht mehr. Der Entwurf deS neuen bürgerlichen Ge setzbuches ist darauf zugeschnitten, den Kapitalismus zu kräftigen und hiergegen wehrt sich Alles, was offene Augen für die die Gegen wart beengenden Kräfte hat. Enthielt sich der Juristentag ein Gesammturtheil über den Ent wurf abzugeben, so nahm er Stellung zu einzelnen Theilen des selben. Nachdem der vorjährige Juristentag den Grundsatz: Kauf bricht Miethe, beseitigt hatte, handelte cs sich diesmal darum, den Grundsatz: Kauf bricht nicht Miethe, im Falle der Subhastation zu ordnen. Zu lebhaften Debatten führten die Frage des Vor zugsrechts des Vermiethers (Verpächters), des Privatpfändungs rechts. der Conventionalstrafcn und der gemeinschaftlichen Testamente. Es würde zu weit führen, hierauf einzu- gehen: allgemeines Interesse nahm die Besprechung der Ehescheidungsgründe in Anspruch; doch kam es wegen Zeit mangels zu keiner erschöpfenden Entscheidung. Der Entwurf stellt drei absolute Ehescheidungsgründe aus: Ehebruch, bösliche Ver- lassung und Nachstellungen nach dem Leben. ES «lebt femer die allgemeine Vorschrift, daß ein Ehegatte berechtigt ist, die Scheidung zu fordern, wenn der andere „durch schwere Verletzung der ihm ob liegenden Pflichten eine so tiefe Zerrüttung des ehelichen Verhält nisses verschuldet bat, daß dem anderen Ehegatten die Fort setzung der Ehe nicht zugemuthet werden kann". In diesem Falle soll aber der Regel nach nicht sofort auf Scheidung, sondern es soll zunächst ans zeitige Trennung von Tisch und Bett erkannt werden. Nach Ablauf der Trennungssrist kann der verletzte Ehe gatte ohne Weiteres aus Scheidung klagen, wenn inzwischen das eheliche Leben nickt wieder hergestellt ist. Als Beispiele, welche unter jene allgemeine Klausel lallen, werden hervorgehoben Miß handlung, ehrloies Verhalte», Verurteilung wegen entehrender Ver gehen. Unbedingt ausgeschlossen soll die Scheidung in allen Fällen sein, ui welchem nicht dem einen Ehegatten ein schweres Verschulden zur Last fällt, insbesondere auch wegen Geisteskrankheit. Der Entwurf trifft im Wesentlichen das Richtige; er schafft ein vom religiösen Bekenntnisse unabhängiges nationales Recht, das nicht die Willens- »reiheit des Einzelnen, sondern den Charakter der Ehe als eine sitt liche Einrichtung, die von, Willen des Einzelnen unabhängig ist, obenanstellt. Der Entwurf begünstigt daher nicht die Ehescheidung, doch ging der Juristentag einen Schritt weiter. Er beschloß, daß eine allgemeine Klausel, womach der Ehegatte berechtigt sein soll. in der östlichen Reichshälfte befestigt, die Deutschen in EiSlcitha- nien sie eingebüßt. An ihrer Stelle spielen die Slavcu die erste Geige- Die Ererben wollen nun die drei Kroulünder Böhmen, Mähren und Schlesien in ein selbstständiges Königreich Böhmen verwandeln: gelänge ihnen dies, so winden die Südslaven ebenfalls ein selbstständiges kroatisch-slavonisch-dalinatiuischcs Königreich er streben und Cisleitbanien löste sich in eine Reihe Einzelstaaten auf. Nun sucht man die austanchcnden Bedenken damit zu beschwichti gen, daß man sagte, die Krönung sei nur eine kirchliche Cercmonie. Aber mit einem bloßen Schaustück lassen sich die Czechen nicht ab speisen : sie verlangen, daß der Krönung die Anerkennung des czechi- schen StaatSrcchtcs folge, also die Abtrennung eines besonderen Königreiches Böhmen aus dem übrigen Eisleithanien. Nun bat der Kaiser von Oesterreich l87l zur Zeit des Holien- wart'schen Regimentes den Czechen die Zusage gemacht, durch den Krönnngseid die Anerkennung der Rechte deS böhmischen König reiches zu eineuem. Tie Ungarn haben sich aber damals dieser böhmischen Krönung wideiictzt und cs ist nie dazu gckomnien. Auch jetzt melden die Magparen lebbaiten Widerspruch au. Die Krön ung Franz Josephs mit der Wenzelkrone zu Prag wäre ein solcher Erfolg des SlaventhuniS. daß auch die Slaven in Ungarn widersetz licher weiden würden, als sie es ohnebin schon sind. Alle Slaven werden mit begehrlichen Wünschen gefüllt. Wir verstehen etz, wenn Graf Taoffe in Wien aus die Wünsche der ilavischen Unterthanen des Kaisers olle Rücksichten nimmt, aber das findet doch auch seine Begrenzung in den Rechten der Deutschen. Und stellen die lO Jahre Taasie'scher Regierung etwas Anderes dar. als ein ständiges Enivor- kommen der Slaven aus Kosten der Deuttchen? Die böhmische Krönung aber würde dm Hochmutb der Czechen auf die Siedehitze bringen. Die Deutschen sind auf ihrer Hut. Krönung reimt sich zwar aus Versöhnung, aber nur als Worte, nicht als Begriffe. Erst müssen die Czechen auf die billigen, wohlbegrundeten und maß vollen Forderungen der Deutschen ringehen'; dann könnte dem natio nalen Ausgleich auch der staatsrechtliche Ausgleich folgen. Die Deutschen verlangen eine gesetzlich sestgestelltc territoriale Abgrenz ung der Bezirke, svdaß es deutsche, c,echische und gemischte giebt. Jetzt findet eine fortwährende Verschiebung der Sprachgrenze zu Gunsten deS Czechen Ihnms statt; das letztere führt einen ständigen Eroberungszug in Betreff der Aemter. Schulen und Gerichte. Ehe nicht gesetzliche Bürgschaften geschaffen werden, die den Besitz stand der Deutschen gegen solche Eroberungen schützen, ist an keine Versöhnung, noch weniger an eine Krönung zu denken. ^ Tie Berliner Börse verlief in schwacher Haltung. Ge rüchte über angeblich bevorstehende weitere Insolvenzen in Italien, der Ausweis der RcichSbank und Besorgnisse vor einem hohen Prolongationszlnsfuß drückten. Von Banken waren besonders Kommanditantheile matt, andere Banken nach mehrfachen Schwan kungen gleichfalls schwächer schließend. Deutsche Bahnen waren fett, österreichische dagegen angcbotcn. namentlich Duxer und Berg werke weichend, auch Kohlcnwerthe, fremde Renten behauptet, nur Italiener ichwächer. Im Kassavcrkcbre waren Banken und öster reichische Bahnen abgeschwächt, die übrigen meist fest. Privatdis kont 3'/» Prozent. Nachböcsc schwach. — Wetter: Kühl, früh mit schwacher Lnstbewegung, Nordwestwind. » r » » rfur , ft». l«b«nds.> Sredi» 258,00. «tau»»». 105,00. »««». 100,25. «alliier — «oqpler 02.25. rvroe. Una. «aide. 81,80. ruscoulo 202,20. reeddn. »r. 157,20. Laura 150,00. Gelsenkirchen —. Schwach. »arid. 1 Schluß., dieuie 85,45. «»leide 104,40. Alalieuee 91,00. «1,»»- »adu 501.25. Lan,dar»eu 258.75, d». «riurilitir» —. Edauier 74>/,. «addier 403,13. Ollowauru 530,00. EScomdlc 07,00. Ruhla. Varl», «roduiteu ISchloO I Welzen ver Scptbr. 22,00, per Januar-April 23.10. ruhig. Spiritus ver September 38.50. per Jauuar-Aprll i0,75, ruhig, RdbSl per September 70.50. per Januar-'April 00.50, geigend. « mft, r » , «I. «roduneu «Schluß,. Welzen »er Ropbr. —, der MLrz 100. Ragge» »er Lcioder 125, »er Miez 133. Ocrtliches und Sächsisches. — Wegen deS Ablebens Ihrer Kgl. Hoheit der Prinzessin Eugenle von Schweden und Norwegen wird am Königlichen Hose die Trauer aus eine Woche, vom 18. bis mit 24. d. M., angelegt. — Se. Majestät der König und Se. Königs. Hoheit Prinz Friedrich August begabm sich gestern früh mit mehreren Kavalieren mittelst Extrazuges nach Tharandt und von dort nach Spechts hausen zur Jagd. Das Diner ward im Albertsalon zu Tharandt eingenommen. Die Rückkehr nach Strehlen erfolgte Abends. — An der gestrigen Hosjagd auf «vechtshausener Revier be- theiligte sich auf ergangene Allerhöchste Einladung unter anderen Kavalieren auch der K. K. österr.-ungarische Gesandte GrafCh o te ck. — Ihre Maie st ätdieKönigin besuchte in Begleitung der Gräfin Fünfkirchen gestern Vormittag die D. Simonson'sche 8 s S Aernschreib- «nd Aernsprech-Berichte vom 17. September. Berlin. Ter Kaiser hat seine Reise »ach Ostpreußen cmf- gegcbeii. — Die Hochzeit des Kronprinzen von Griechenland mit der Prinzessin Sophie von Preußen findet uni 2!>. Oktober statt. Kaiser Wilhelm trifft am 24. oder 25. in Athen ein. Mit ibm oder vor ihm kommt der König von Dänemark an. Zu den Verinäh " ' ^ ^ En ' Heinrich Ebrenritt, von Winkler zu Ehrenriiters des Johanniter- Generalkonsul Dr. Wachs- Jürsten zu Schwarzburg das > die Scheidung zu fordern, nur gegeben werden soll für die Fälle uiiinittclbarcr Feindseligkeit des Ehegatten gegen den anderen (schwere Mißhandlungen. Beleidigungen und sonstige Verfolgungen^, iiiwweit daviirch nach richterlichem Ermessen die Ehe unerträglich gemacht erscheint. Alle anderen Eheicheldilngsgrnnde sind nach Art der sogenannten absoluten Ehescheidungsgrüiidc genau und bestimmt zu bezeichnen; jedoch sind die Scheidiingsgründe nicht entsprochen Wie zu erwarten, haben die Vertrauensmänner der Deutschen i» Böhmen, der sog. VolkSanSschuß der Landtagsabgeordneten, ein stimmig beschlossen, vollinhaltlich aus den früheren deutscherseits gestellten Forderungen znm Schutze ihrer Nationalität und Svrache zu bestehen. Nur innerhalb dieser Grenzen könnten die Deutschen Concessionen zur Herstellung des Friedens machen. Gerade weil jetzt ein neuer Statthalter in Böhmen eingesetzt sei, der trotz seiner deutschen Abstammung ein rzechiicher Parteigänger sei. müßten die Deutschen ihre Forderungen ausrcchterhalten. Es fragt sich nun, ob die Czechen und die Regierung sich jetzt zu den Zugeständnissen bequemen, die sie rundweg abgeichlagcn haben. Die Negierung und die Czechen bedürfen nämlich letzt der Deutschen äußerst dringend, sonst würde man nicht mit ihren Vertrauensmännern Verhandlungen über ihren Wiedereintritt in den Prager Landtag aiigcknllpft haben. Zehn Jahre hat man sich in Wien gerühmt, ohne die Deutschen regieren zu können; seitdem aber die jungczechischc Bewegung iin Steigen begriffen ist, sieht man sich nach den Deutschen um. Die Deutschen sind aber auf Grund einer langen LeidenSge schichte etwas mißtrauisch geworden und da nun gar noch die böhmische Krönung inuS), war der Gedanke der. Magyaren, im Kaiserthlim Oesterreich die Deutschen die leitende Stellung innrhalten sollten. Dir Magy daß im ungarischen Königreiche die -strrrrich die Deutschen die leitende )>e Magyaren haben ihre Vorherrschaft lungsfeicrlichkeiten sind ferner die Thronfolger von England, Italien »nd Rußland angemcldet. — Die Kaiserin Friedrich, welche infolge starker Erkältung das Bett hüten mußte, tritt die Reise nach Kopen hagen erst morarn früh an. — Der russische Thronfolger kehrt morgen früh 4 Uhr aus der „Zarewna" nach Kopenhagen zurück. — Dem Bllildesratbc sind bereits eine Reihe von Emzel-Etats zu- gegangen. — Die Provinzlalblätter bringen die fragwürdige Mel- oung, daß der Obervräsident von Schleswig-Holstein, v. Stcin- mann, zum Nachfolger des Finanzministers v. Scholz ausersehen sei und daß an ieinrr Sielle Regierungspräsident v. Tiedemann in Bromberg Obelpräsident v. Schleswig-Holstein werden würde. — Der Raubmörder Klousin ist gestern Nachmittag nach den Einen in Terdaun i. Ostpreußen, nach Anderen in Bitterfeld sestgenommen worden. Berlin. Der „Nat.-Ztg." zufolge ist der Besuch des russischen Kaisers in Potsdam nunmehr aus den 27. d. M. festgesetzt worden. Köln. Ein von einem Schleppdampfer gezogener Nachen mit 6 Insassen ist aus dem Rheine bei Rhens Plötzlich umgeschlagen. Von den an Bord befindlichen Personen konnte nur eine gerettet werden. Vier Erwachsene und ein Kind ertranken. München. Durch Verwendung des bayrischen Finanz- minislers ist die Verlängcmng des Notenbankprivilcgiums zwcifellc>s aeworden. Die Stimmung des Bundesrathes ist günstig. Der Gegner zu Gunsten der RcichSbank war der preußische Finanz- minister, in dessen halbjährigen Urlaub der eventuelle Kündigungs termin fällt. Budapest. Die Polizei hat festgestellt, daß gestern zum dritten Male der Versuch gemacht worden ist, die Oper in Brand zu stecken. Gestern wurde der Trabt der elektrischen Klingel, welche die Feuerwehr benachrichtigen soll, durchschnitten gefunden. Kisber. Die heutigen Manöver sind glänzend verlaufen. Der Kaiser gab seiner allerhöchsten Zufriedenheit Ailsbruck und ernannte den Erzherzog Friedrich wegen seiner voaüglichen Leitung des Westkorps zum kommandlrenden General M 5. Armeekorps an Stelle des in den Ruhestand tretenden Fcldzeugmeistcrs Baron v. Hatty. - Paris. Die Zahl der bisher angemeldeten Kandidaturen beträgt 1800. — Die Weltausstellung zählte bis Milte September über 17 Millionen Beiuchcr. Rom. Em klerikales Blatt bringt die zweifelhafte Meldung, die japanische Regierung habe dem Vatikan ihre Absicht kn»d- aegeben. das Christcnthum als Slaatsrcligion kuizlifülireii. Der Vatikan habe den Plan, ein Evncil aller in Japan wellenden Missionare eiiiruderiifen. Haag. Die Genrralstaaten wurden heute von dem Minister deS Innern niit einer Thronrede eröffnet. In dieser wervcn die auswärtigen Beziehungen als die freundschaftlichsten hingestellt. Au,druck in Anaekiliidiat wird u. A. eine Vorlage, betr. die Einführung des obligatorischen Militärdienstes. In Bezug auf Atchin wird gesagt, daß in der letzten Zeit mehrfache Unruhen vorgekommcn seien, daß die Eingeborenen aber die Geneigtheit zeigten, sich zu unterwerfen. London. Drlegirtr sämmtlichrr Bäckergenosscnschaften be schlossen. falls ihre Forderung nicht bewilligt wird, für den 9. November einen Genricilstreik. London. Die im Albert- und Südwest-Jndian-Dock wieder eingestellten Arbeiter griffen heule die dem Streik fern geblie benen Arbeiter thätlich an, worauf die Direktoren die enteren sofort entließen und nur die letzteren bcibchiclte». Stockholm Der Hombiirger, niit Holz beladene Handels- dampfer „Middleon" ist auf der Fahrt von Sundwall nach Har burg am Freitag Morgen westlich von Finngruildet gestrandet und später gesunken. Ein Matrose wurde gerettet, die übrigen Il Mann und 1 Frau sind ertrunken. Teheran. Der "chah hat seine Abreise nach der Haupt- stadt um 6 Wochen verschoben. In Hccind, an der Westgrenze, ist die Cholera ausgcbrochen. Diese wurde von Bagdad her eingc- schlepvt. Täglich kommen 5 Todesfälle vor. Akademie für Zeichnen nnd Malen (BiSmarckplatz 16) und sprach, nach Einsichtnahme einer Anzahl ausgestellter Schillerarbeiten der Akademie, ihre größte Befriedigung über die trefflichen Resultate deS Simonson'schen Instituts aus. — Ter Privatus Georg Paul Dresden erhielt die Insignien eines nrdens. — Der HandelSkammerpräsident. muth zu Leipzig erhielt von dem Ehrcnkreuz 1. Klasse. — Dem Waloivärter Moritz Gvhler i» Gundors ist für die von ihm nntec eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung eines Mäd chens vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugniß zum Tragen derselbe» am weißen Bande ver liehen worden. — Se. Excellenz Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz reiste gestern sinh nach Berlin und kehrte Abends nach hier zurück. — Der Urlaub des Herrn Oberbürgermeisters Dr. Stübel dauert bis zum 15. Oktober. Derselbe hat sich zunächst nach Kon stanz begeben. — Herr Polizeipräsident Schwank tritt heute einen mehr- wöchentlichen Urlaub an, während dessen Dauer Herr Reg.-Rath Dr. Hausmann die Leitung der Geschäfte der Königl. Polizer- direktion übernimmt. — Herr Geh. RegierungSrath v. Metzsch tritt vom Ministerium des Innern in das der auswärtigen Angelegenheiten über, um dort die Stelle des 1. Rathes zu bekleiden, welche bisher der nunmehrige Geh. Kämmerer Sr. Maj. des Königs und Oberhof- meistcc Ihrer Majestät der Königin Herr v. Watzdorf inne hatte. — Die Stadtverordneten haben an den Rath das Ersuchen gestellt, sich mit der Königl. Polizeidirektion wegen Vermehrung der Droschkenhaltestellen und der anderweilen Abgrenzung des inneren Droschkcnbezirkcs in's Vernehmen zu letzen. Auch sind von den Bezirksvereinen rechts der Elbe, dem Hausbcsitzcwcreinc der Ovpelvvcstadt und dem Kirchenvorstande derMartin-Lnlher-Parochic bei dem Rache Anträge gestellt worden, welche eine Abänderung der Grenzen der jetzt bestehenden Droschkenbezirke zum Gegenstände haben. Die Polizeidirektion, welche von diesen Anträgen m Kennt lich gesetzt worden ist, hat dem Rache hierauf mitgctheilt. daß von ihr eine allgemeine Revision des Droschkenregulatives in Angrif, genom men worden sei, bei welcher die angeregten Fragen ihre Erledigung finden würden. — Am 1. Oktober 1689 werden, wie schon früher mitgecheilt, im Reichspostgediet neue Postwerthzeichen eingesührt. Die neuen Marken unterscheiden sich von den jetzt gütigen im Wciciiliichcn dadurch, daß der ihnen aufgedruckle Reichsadler und dir Reichskrone der durch den allerhöchste:! Erlaß vom 6. Dezember 1888 fcstgcstellten Form entsprechend abgeändert worden sind. Was die Farbe der neuen Merthzeichen betrifft, so werden die Marken zu 3 Pfg. in braun, zu 5 Psg. in grün, 25 Pfg. in orange und zu 50 Psg. in rolbbraun herMtellt, während bei den Marken zu 10 Psg. und 2» Pig. wie bisher die rothc bcz. blaue Farbe zur Verwend ung kvinnicn wird. Durch die Einsühruiig der neuen Werthzcichen wird auch eine llkeuauSgabe der gestempelten Bricsttiiischläge und Streifbänder, sowie der gestempelten Formulare zu Postkarten, Post anweisungen re. bedingt. Entsprechend der veränderten Farbe der neuen Marken zu 3 und 5 Psg., erbalten die Streifbänder einen Ausdruck in brauner, die Postkarten für den inncle» Verkehr einen Ausdruck in grüner Farbe. Außerdem kommt bei dem Ausdruck der bezeichneten Postkarten die deutsche anstatt die lateinische Schrift in Anwendung. Mit der Ausgabe der neuen Werthzeichcn bezw. einer Gattung derselben an das Publikum dürfen die Verkehrsanstalten- erst dann beginne», wen» die vorhandenen Bestände an alten Werth- zeicheu derselben Gattung verkauft sein werden. Die Bestimmung deS Zeitpunktes, von welchen! ab die jetzigen Freimarken rc. ihre Giltigkeit verlieren, wird später erfolgen. — DaS an der Krcuzkirche Nr. 6 gelegene städtische Verwal tungsgebäude soll künftig die Bezeichnung „Stadthaus an der Krcuzkirche" rühren. Ferner ist zum Zweck der Errichtung einer Zweigstelle des SladtstcueramteS das erste Obergeschoß des Hauses Nr. 38 der Wcttinerstraßc aui 5 Jahre geiniethcr worden. Sreuangestellt werde» für diese neue Geschäftsstelle 1 Vor stand, 3 Kassircr. 3 Kontrolenre und 3 Assistenlcn. — Wie uns von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, ist nun mehr die Durchführung der Dürer- und F ü rsten st ra ßc ge sichert. Lange und mühevolle Verhandlungen des Raths mit den betreffenden Anliegern haben endlich eine V führt. Die Dürersiraße !l-S !>! endlich eine Verständigung herbeige- . findet bekanntlich durch die mitten durch Striesen führende L-Straße ihr« Fortsetzung, und ist bis jetzt mit -dl 1
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