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Dresdner Nachrichten : 09.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188910092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-09
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.10.1889
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r,,e»11t für Politik. Unierbaltuna. ip«l!bält»verk-r. BSrlknbrrickt. SremdenIIlt«. Be»»»t>i>kdi!l,r riikrlkliLlirlick M. »00 du»l> c' Pos, M 2>7S. - «nnalime v,«0lundiantt0cnMa»enlU.»Sii.s-s, Sonnlaus l»ö lL Unr. Ni> Neustadt: Gr. jkloslkia k>. >l»r an Woaicniaaen b>«3 Um Dir lil-alffae Grund,ell, imiaelalir sSildeiil lbPiu. iürÄioii- iaas oder »am iiesttaae» W «li. Unierni Hlr>ch imnaeianotl Zeile 40 Pia. Ankli»d>a>uiae» aus de> Pnvat- seilc Zeile 20 Dia. ikine Baras»a>t für die uacissuüaise ?iun»U»ur üer, kiijnarn w>rd inml «caelmi. AuS'I wartia« Aulmidianuaiaiuirdac aeaeui Lurnerbczalilunu d»»l> Linelmacken oder pollciozalilun». ^ Kiir sttiiikaade rmaru'.udl!". Schriit- Ilintc keine 2ieid!ndl>!lcke>I. , Niikiiudlftuuac» nelnuca nniuulliche namtiaile ruermilnlinmSiieUe» an. ».nwreclist.il>' Nr. >1 Moleimlmpki,. - Mzi»Iirl»>le>schltt.R 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stiick. XnsdtzvpMvt««. iimermiiiltel."7«."» mit 13i>8,:Ir un,I lirmmit'l' bo8vtrt. llrinm 8t,M>. kiibaeb« 1''uizou8. ^Itwarkt. Sorwiuw LlorLtolÄ. Dresden, 1889. ^nlin^ kclfiiillie!!, ^IN >« « 1«». riLnoiidswa«» mit vorruImHiiI'vmIon vsissvn bivinaiiarnalltrsn (^t>8vtülieii M8okati!t) Otto ^Vo1ü?Liri ^LeLk., Koflief.. ^ IL«iiitzc-^aI»aui»>8ti»«»«« S. » H ^ NIu8trirtl' Kw8piew uncl frnneo. 4 Mritr liMiKuer Morttr »artuiiK, ß 13 littd ÜLuxtLtrLLLs. L*4»l4N»»«»tt1«», » »»«>, >1. S »pl»<-it^- »ml nll» t-14 «- I. A s Dro^ciori. Kot^tmii^t- I», i. kW L'ovnsprctlillelle 1117. I. ^nn<»neen-k-Xi»t Oltioo lilr nUe/.,>Unit^v„. II. !i'i «1i<» 1>n-^'!ns-rl'finrr'.l'r. III. I.'ll« et« nini <»i«» >i»npr «iniitii. i«>. IV. t nlleetlon «fee I.nn<1, ».Iclterle. -H«»«»» i»I«r omptioblt rur billij-vu uncl prulcti-iohvn liei»« lL«»ttvi' als Iffuoum «lor I-eiolitisslcoit, 8»!i«Iilüt uml lAvAi»/.. vvii « « t«. ^.u§UZtasstrL2Zs Hr. 4 Rr. 282. > < ^ ^ ^ -- - -- ieael' Nachwahlen in Frankreich, Zarciibesuch und russische t^esinnuiiüen. Hvsiuichrichte», Iuliiläuni der Liedertafel, Falb's Aortrag, ü Ofensetzer, Gcrichlsverhaiidliiiisten. TaneSgcschichtc. j >v» Vl«f, v- » «ermu»ottN«er «rdatteur lür Politisches u». »mu «i,r»» ln Drr»i>«n Die Erwartungen, mit denen die Republikaner Frankreichs in aen zweiten Mahlgang eintraten, sind durch den Wahlausiall im Wesentlichen nicht enttäuscht worden. Alle Hoffnungen haben sich freilich nicht erfüllt. Namentlich hat sich die Annahme als irrig herauSgestelli, datz der Boulangisnnis überwunden und tobt sei. Im Gegentheil haben die Boulangisten, die in der vorigen Kammer nur ein Fähnlein von 25 Mann aufbrachien, ihre Zahl nahezu verdoppelt: 47- Ebensowenig haben beim 2. Mahlgang die ge mäßigten Republikaner den radikalen so viele Sitze entrisse», wie sie sich eingebildet hatten. Mit diesen zwei Einschränkungen jedoch kann die Republik mit Genugihuung auf den zweiten Mahlgang blicken. Stichwahlen nennen einzelne deutsche Zeitungsschreiber ziemlich gedankenlos die Wahlen vom vorigen Sonntag. Es wurde schon mehrmals der Unterschied zwischen den Wahlgesetzen Deutsch lands und Frankreichs hervorgehoben. Die wenn der erste Mahlgang unentschieden der Auswahl unter den Bewerbern; es Bewerber auftreten, und davon haben über 70 Gebrauch gemacht, die jedoch fast ausnahmslos durchgefallen zu sein scheinen. Die Republik hat sich also behauptet. Die vorige Kammer zählte unter 580 Abgeordneten 410 Republikaner und 170 Monarchisten, nämlich HO Orleanistcn und 60 Bonapartisten. Bon den 410 Republikanern trennte sich ein Häuflein von 25 Boulangisten los. Die neue Kammer, die blos 576 Abgeordnete umfaßt, wird 365 Republikaner und 211 Gegner zählen. Die Erstcren scheiden sich in 240 Ge mäßigte und 125 Radikale; die Letzteren in 105 Royalisten, 59 bcachtenswerth. Sein Uebeiwinder war rin Sozialist; außer ibm ist nur noch iu Lyon ein Sozialist dulchgckoiumcu; sonst hat diese Partei i» Fraulreich, dem klassischen Lande der Revolutionen, spott- schlechte Geschäfte gemacht. Bon Interesse ist auch der WahlanS- fall in deni Pariser Viertel Neuilln. .Hier standen sich der Bvu- langist Laur und der ehemalige deutsche ReichstagSabgeordneie Thierarzt Antoine gegenüber. Für Letzteren trat die gesamnile republikanische Partei und der Hochdruck des Negierungr-ApparatS Fonds fest, österreichische Puoritäten still. Privatdiskoni üv» Prozent. Nachbörse ruhig. — Metier: Vormittags meist heiter, Nachmittags wiederholt Regen. Mest-Siid-Westwind, kühler. !» r a u k I u r t «. M. <Avc»dS.> HreiU etia,.',a. SlaLlov. W9,2i. 8omd. U,7,lX>. »aNUtt —. addier 83.10. <».«. Uua. Gowr. 8.'>^0. ruscomo LiS.Lr», r.e»dli. Sk. N>7,00. Laura Golthardb. —. Still. Wien lAlicndü.' «kr.»» 308,10. adavn Ltt.sa. Lo«»arae» 1LL.7S, »tordwcs, 181,0^. Martnalrn .38,40. Un». strrdtt 317,08. ffcsl. » a r I ». ,Schluß.! «ra» 87,42. 7>«IeIUk in:, b.'. NtaUrncr 83317. «laais- 468,08. Vliomavku.'>.'>0,00. lkscomvic —. Schwach. 1- a r t 0. Ulrudurica lSchluß.I «e«»rn ver Octbr. 22.75, »er Jaavar-SPrU 23.30, bclchiivni Svtrilua »er Oktodcr 38,25. »er Januar-April 40,25, ruhig. iLüböl »er Oclodcr 87.25, »er Ianuar-Auril 68.25, ruhig. A m II e r » a >u. «r»»a«teu iSchlusp. Wetze» »er Siovbe. lK2, »er März 201. Roagc» »rr vctodcr 134, »er März III. ein. Das Elgcnthümliche bei diesem Wahlkampfe war, daß sowohl ! »adn 512 50.' s-mdar!>ea 276.25, '»». vriorilStcn'—«»auier 75.58. ' «,,»lcr ! Laur als Antoine als an Bismarck verlaust und als verkappte preußische Agenten gedrandmarkt wurde». Wir empfinden eine ge wisse Genugthuung, daß der trübselige Metzer Thierarzt ducebfiel. Die Republikaner setzten Kops und Kragen daran, daß der ehemalige Protest-Kandidat der Elsaß-Lothringer dnrch das allgemeine Slimm- rccht in Frankreich eine glänzende Rechtfertigung erhielte. Diese. ». . ^ . ...^ ..... .. . ist allerdings ru Enia aewordcn « tel. Tas eugHIch, Knualgrichwadrr Mlichic «ich Nachuuitag» 4 Uhr in aucroii gs ZU 4rnlg geworocn. . .. . ^ —^ ! au den Pole» des »riegslmienr lest. V.c, Admiral Mu-rr. .ucichcr dem Der beporstehcnde Besuch des Zaren wirft IN der ruisischen j (qcschmnecr aus der Siaiionöiiacht eutgegengesaliren war, begad sich sofort an Presse seine Schatten voraus. Eigenthümlichec Weise ruft er in Bord »cs Flagge,stchiste» .Noui„nnderla»d" »»o degrujiie de» Admiral Baird; Blättern von so waschechter Teiltichfcindlichkeit, wie der „Grash-! todau» kamen der engiiichc Noninl «r»Ie n»d der Ministrallachü Tomville au damn" eines ist. Betrachtungen über den Nutzen riner deutsch- ^rd. Na» Bcstchligun, der Wersten nmbiiir der-laster die riigiilchen Nriegr- französ. Wähler haben,, ruisiicheii Aussöhnung hervor. Das Blatt weiß darüber recht de- E' blieb, die volle Freiheit, wegliche Dinge z>, sagen, ,,u> ,schade, daß der sinkende Bote nach- ^'^0. rerni-t.ache rommue "haue °.» FrW.Ä können sogar ganz neue j LAlak^T thchichkes Entstehen fist'die SrreLsch?PL ^7 »arL'ran^'''"''''"'''^- »- «"«w-»er geht -a. Lk.-b.r fahre» lassen. Damit hat es gute Weile. Wenn Rußland nichls; Stockholm. Gutem Vernehmen nach tritt der Staatsminifter Bildt zu bieten hat und auf io unmöglichen Forderungen zu bestehen ^ zurück und wird rrlciit durch den Minister des Auswärtige» «kerhselm, gedenkt, dann wird der Zarenbeinch in Berlin keine Annäherung welche,.der -variier Geia.chic Lewen 6ou»k erlegt, rrr Staatrraih Nnstenftsenm zwischen Rußland und Deutschland vordere,ten. Man ivird in den! ^"'eraipostdiveklor und der Staaisrath Loven Präsiveiu des «ammer- Bonapartisten und 47 Boulangisten. Diese Zahlen besagen, daß die daran Republikaner einen Verlust zu verzeichnen haben, der Volkswille hat das Schwergewicht mehr nach rechts verschoben. Der ziffer- mäßige Verlust der Republik wird jedoch durch mehrere innere Vorlhcile wieder zu Gunsten der Republikaner ausgeglichen. Trotz der Verdoppelung seiner Anhänger hat Boulanger eine schwere Niederlage zu verzeichnen. Er hatte verkündet, die neue Kammer werde eine Mehrheit seiner Anhänger aufwciscn; er stellte jedoch »ur in 250 Kreisen eigene Kandidaten auf. und davon hat er nur 47 durchgebracht. Und auch diese nur mittelst des Geldes des Grasen von Paris und durch die Unterstützung der Monarchisten. Das ist ein beschämender Ausgang, zumal von den 47 Boulangisten eine ganze Anzahl bereit sein wird, sich dem Meistbietenden zu verkaufen. Vielleicht hätte Boulanger größere Erfolge erzielt, wenn er vor der Wahl persönlich in Paris erschienen wäre. Denn er l csitzt in Paris noch einen sehr starken Anhang. Paris, die ..Licht stadt, das Hirn und .Herz der Welt", entsendet nicht weniger als 18 Boulangisten in die Kammer und nur 23 Republikaner. Die gemäßigten Republikaner haben nicht die erwartete, aber doch eine ansehnliche Verstärkung erfahren, von 140 der alten .Kammer sind sie aus 240 in der neuen vorgerückt. Die Radikalen und die äußerste Linke sind von zusammen 200 auf 125 gesunken. In dieser Thatiache liegt der Kern dcü Wahlergebnisses, die Haupt bedeutung der Volksmeinuug. Das Land will die Republik behalten, es will aber auch, daß die Republik eine gemäßigt-konser vative sei; es verwirft den Radikalismus, die Abänderung dcr Ver- lassung. Die Republik wird sich daher behaupten, aber immer nur in der Voraussetzung, daß die Republikaner einig sind. Beherzigen die Radikalen die bei den Wahlen erhaltenen Lehren nicht, ver einigen sich ihre 125 lAbgeordneten mit 'den 210 Monarchisten und Boulangisten. um eine Äcnderung der Verfassung zu erlangen, nächsten Zeiten in der russischen Presse etwas weniger Gehässig« keilen gegen Deutschland zu lesen bekommen, das wird Alles sei». Richtig niag's ja sein, daß Rußland noch nicht zum Losschlagen fertig ist; es bereitet eben jetzt eine neue Rüstnngsanleihe in Paris vor. die voraussichtlich nach der Zusammenkunft des Zaren mit dem deutschen Kaiser an's Lickt treten wird. Möge mau dock in Ruß land sich endlich des Gla»be»s entschlageii. daß Deutschland je denken könnte, sich ans Kosten Oesterreichs, seines nächsten pr r» Oertltches »u- Sächsisches. H , — Tie Gesandtschaft des Sultans v 0 n Sansibar. die L' heute Mitlag 12 Uhr von Sr. Majestät dein Könige im Residenz- L schloß empfangen wird, stattete gestern Vormittag dem Hohanneum F einen Besuch ab und besichtigte in den Nachniittagsslundcn die g ^ ^ ^ ^ . », . .. AnssteUilng des CzportvcrciilS iNicdergraben). Täglich umlagern - ! und engsten Verbündeten, mit Rußland m ein engeres Verhältnis; zahlreiche Pas anten das Vikioiiahvtcl. um die fremden Gäste, die enijulasseli. Deutschland wird nicht die Interessen Oesterreichs. morgen Vormittag die Weiterreise nach Wien antretcn, zu sehen, v ^ preiSgebcn und an Rußland auslicfem. Daß es auch mit Rußland! - Der Benich des Musterlagers deS EzPort-Vereins erfolgte unter Z gute Beziehungen zu unterhalten den lebhaften Wunsch ' ' '' — " ' ... — genug gesagt worden. Freundschast mit Ocsteneich In die allgemeine politische ein, das von dein Pariser „Journal des Debats" veröffentlicht! sebhasleste Interesse der gencmnten Herren. Der EWortvercin wird. wird. Auf seine eigenthümliche Form mag nicht geradezu schivöcen, i Rufsvidernng des Herrn Generaltonsuls Folge gebend, sein A - aber im Ganzen niag's wohl richtig sein. Tanack sagte der Reichs- Gxporlalbuiii und seine Kataloge dem deutschen Generalkonsulate" kanzler Fürst Bismarck beim Empfange des Pcusrdcnten des Äon-! in Sansibar Linsenden und dadurch im Intcresie unserer vaterlän- S greffcs der äsotz-Indttitriellen m Hauiburg: „Ti^üuucre Sstiiation diicheir Industrie geschäftliche Beziehungen zu Ostascika einzulcitcn L- — Kriminalpolizei-Kommissar H 0 hlrcld zu Dresden erhielt A den König!, preußischen Kronenorden 4. Klaffe. , 2 — Kriniinal-Obcrwachtmeister Irdcl in Leipzig erhielt vom § Herzog zu Sachsen - Altcnburg das silberne Verdienslkreuz deS ist so friedlich, daß Sie ohne die geringste Besorgnis; Ihre Arbeit aufnehmeil können. Es war dies nicht immer so. Es hat eine und zivac nicht lerne Zeit gegeben, wo England noch schwankte, ob cs einen wükhendcn Stier oder ein feistes, der Verdauung sich widmendes Rind spielen solle. Heute hat es seinen Entschluß gefaßt, und ich kann Ihnen verbürgen, daß der Friede gesichert ist." Sachscn-Ernestlnischen Hausordens — j — Einer unicrcr bekanntesten und geschätztesten Mitbürger, Ssruickreib- u«i» Tder-nkureck-Nerickte vom 8 October Schulrath Heger, feiert am 14. Oktober seinen 70. Gebucts- r»eri„qrrio- uuo ^nnspreai-veinyic vom n. ^ciover. ! ^ ^er hochverdiente Schulmann und bewährte Patriot erfre»- Oschatz. Bei der heutigen Reichstagswahl erhielten Stimmen ^ sich einer beneidenswcrthen Gerstessrische. der leider nicht eine glci...z die Kandidaten Tr. Gieie. Günlber und Äuchheini in Oichatz 427, körperliche Rüstigkeit zur Seite steht. ES wird an seinem 70. Ge- :i31. 448; in Wurzen 93". «',77. 560: in Grimma 836, 162, 161; in ^ burtötage gewiß nicht an zahlreichen Beweisen der Verehrung und so wandelt sich die republikanische Mehrheit mit einem Schlage in eine Minderheit um, und die Zukunft Frankreichs ist neuen, un berechenbaren Wechselfällen überliefert. Inzwischen scheint eS. als ob es dazu nicht kommen wird. Offen gestehen die Monarchisten den Wahlsieg der Republikaner eln. Es mehren sich die monar- chistüchen Stimmen, welche die Gesinnungsgenossen auffordern. in verfassungsmäßige Bahnen kiiizulcnlen und die Feindschaft gegen die Republik unter der Bedingung einzusiellen. daß diese konser vativ regiert. Sind die Republikaner klug, so mißachten sie das Entgegenkommen der Monarchisten nicht. Erniae Einzelheiten mögen den Schluß dieser Wahlbetrachtung bilden. Von besonderem Werthe ist es mr die Republikaner, daß der Minister des Innern, Constans. in Toulouse den sozialistischen Boulangisten Susini, einen wiithenden Narren, schlug. Der thatkräftige Minister darf sich den Hauvtersolg bei den Wahlen zu-! schreiben. War er es doch, der die Einzelwahlen an Stelle der! Listenwahlen setzte, der die Mehrkandidaturen abschasstc und den j Senat als Sondcrgerichtsdof cinsrtzte, um Boulanger den Prozeß > zu machen, aus dem Lande zu drängeln und ihn wegen Äerun-! lceuung von StaatSgeldcrn verurtheilen zu lassen. Man darf bei dem Wahlerfolge der Republikaner immer nicht vergessen, daß cs 10 gewaltiger Anstrengungen, so tiefgreifender Aenderungen der Gesetze um» so gehässiger Ausnahmc-Niaßreaeln bedurft hat, um den Sieg über Boulanger. dieses trübselige Werkzeug der Monar chisten, zu erringen. Große Freude erregt es. daß Berger in Paris durchdraug. ES ist dies der verdiente Direktor der Weltausstellung. Man sollte meinen, daß, wenn ein Mann, der ein solches Riesenwerk, wie die Pariser Weltausstellung, eingeleitet, eingerichtet und so glänzend durchgeführt hat, nun sich nm einen Abgeordnetensitz bewirbt, dann die Bevölkerung nicht weiter nach seiner politischen Färbung fragt. Schon die Dankbarkeit sollte die einstimmige Wahl eines solchen Patrioten herbeiführen. Weit ge fehlt! Der hochverdiente Weltausstellliiigödtvektvr erhielt am Vor abende der Wahl von den Boulangisten eure tüchtige Tracht Prügel, und er siegte über den Vertrauensmann dieser groben Bande nicht gerade mit ansehnlicher Mehrheit. Sein Gegner war der berüch tigte Andrienx. einer der bösartigsten Ränkeschmiede, der bald den Sozialdemokraten, bald den Boulangisten spielt. Auch Rochefort, ein«t der Liebling von Paris, ist unterlegen. Die Arbeitervorstadt Bellevllle ließ den rochen Rochefort durchfallen. Nicht, daß nian das sonderlich zu bedauern hätte, aber als em Zeichen der Undank barkeit der Wähler und der Äetterwendiakeit der Franzosen ist die Beseitigung de» euch so.vergötterten Latemenmanncs immerhin Nerchau 100, 8. 157; in Trebien 102. 7. 58; in Mügeln 188, 170, 9: in Mutzschc» 153, 8. 45; m Etrehla 151, 62. 114: in Dahlen 186, 136, 50: in Wermsdorf 236. :49. 77. Dr. Giese's Wahl ist dem nach höchst wahrscheinlich. Uelierall ist die Stimmcnzahl für die Sozialdemokraten und den Freisinn gewachsen. Berlin. Das englische Geschwader traf Nachmittags 4 Uhr Anerkennung seiner gemeinnützigen Wirksamkeit fehlen. — Die Landtagswahlen rücken nun allmählich näher. Nächsten Dienstag, den 15. Oktober, haben drei der 5 Dresdner Landtagswahlkreise Abgeordnete zu wählen: der 2. (Pirnaische und Johaiinvorstadt, sowie ein Theil der inneren Stadt), der 3. (Fried lichstadt und ein Theil der^Eeevorstadt) und der 5. (Wrtonstadt). vor Kiel ei». Viceadmiral Knorr war demselben entgegengcfahrcn. ^ Ter Sladtcath bat die 3 Wahlkreise in entsprechende Wahlbezirke Zu Ehren der Offiziere des englischen Geschwaders fand Nach-! cingetheiit und für einen jeden Bezirk Wahlvorsteher und Wahl-' mittags Galadiner statt. Donnerstag Abend findet große Ballscst- gehilscn ernannt. In den betreffenden Wahlkreisen sind die Namen lichkeit im Akademiegebäude statt. Der Zar wird morgen Abend' der einzelnen Bezirke, Wahllokale und Vorstände aus Plakaten an in Kiel erwartet. Ter zweite Sohn des Zaren, Großfürst Georg, geschlagen. Es empfiehlt sich sehr für die Wähler, reckt genau die begleitet seinen Vater. Die Ankunft des Zaren in Berlin, ivvselbu > Bezeichnung des Wahllo'ales sich anzusehen, da einzelne Straßen,. er in der russischen Botschaft absteigt, wird erst am Freitag erwartet. Ans der am Sonntag erfolgenden Rückreise nach Petersburg trifft er mit seiner Gemahlin zusammen, die bis zur Abreise des Königs von Dänemark nach Achen in Kopenhagen verbleibt. Der deutsche Botschafter am russischen Hose, General v. Schweinitz, ist bereits gestern Abend hier eingetroffcn. — Die Hvfsestlichkeit zur Verab schiedung der Prinzeß Sophie findet am 14. Oktober statt. Die Festlichkeit wird aus Galadiner, Cour und Hofconccrt bestehen. Berlin. Der Direktor im Reichsamt des Innern, Dr. Posse, wurde an Stelle des verstorbenen Dr. Eck zum Unterstaatssekretär im Reichsamtc deS Iiuwrn ernannt. An Posse's Stelle tritt der Geh. Obcrregierunasrath Nieberding. — Der Reichskanzler, welchem am Montage der Vertreter EdisonS, Herr Wangcmann. in Fricd- richsruh den Phonographen vorfübrte. bat sich natürlich für den Apparat auf's Lebhafteste intereisirt. Er sprach mehrere kleine Gedichte *uud sang schließlich sogar eine Strophe der Marseillaise hinein. — Die hiesigen Tischlermeister haben eine lOprozentigc Preiserhöhung für Tischlerarbeiten beschlossen. Die Tischlergcscllcn verlangen nächstes Frühjahr eine Lohnerhöhung. Burgstädt. Ter Schriftsteller Dr. Max Vogler Alter von 35 Jahren an einer Darmentzündung gestorben. P c sl. Die Konferenz der Eiseubahndirektoren beschloß, der am 10. d. M. in Bozen statksindendcn Konferenz die Annahme einer einheitlichen Bahnzeit zu empfehlen und im Falle der An nahme ans der nächsten deutsch-östcrreichisch-ungarischcn Konferenz Berger j eine eiirheltllche Bahnzeit vorzuschlugcn. — Die russische Regierung " ' beschloß die Einführung eines klcinkalibrigcn Ncpctirgewchrcö. Pari s. Der Landschaftsmaler Jules Dupr» ist gestorben. — Französische Offiziere richten Falken zum Fange feindlicher Brief tauben in Kriegsreiten ab. — Falsche 10-Eentim«ö-Stückc mit dem Bilde Boulanger S und der Umschrift: lümpiro b'rani-ius, Lrnosto I., sind im Umlaufe. London. Boulanger ist gestern Mend in aller Stille mit einer jungen Dame nach Jersey abgcreist. Die Berliner Börse setzte mit vorwiegend besseren Courlen und bei lebhaftem Geschäfte ein. Später ließ daS Geschäft nach, und auch die Cvurse zeigten vielfach eine Abschwächuna. In Banken herrschte reges Leben bei steigenden Courscn. Im Vorder gründe standen Darmstädter. Deutsche Bahnen waren ruhig und ist ini ic nach den geraden und »»graben Hausnummern »erschienenen Wahllokalen zugelheilt sind. Die Zeit der Wahl ist von Vormit tags 10 bis Nachmittags 3 Uhr. Tie Ordnungsvarteicn werden in den nächsten Tagen Wahlversammlungen abhalten. ES ist dies umso nokhwendigcr. als die Sozialdemokraten längst bereits eine sehr rege Wahlagitation entfaltet haben. — AuS dem Erzgebirge wird geschrieben: Im 41. ländlichen Wahlkreise ist unter den Ordnungsparleien dadurch eine Spal tung eingetreten, daß dem bisbcrigen bewährten Vertreter des Wahl kreises. Herrn Bürgermeister Speck in Neustädte!, von Vertretem einer Anzahl Orte im Kilchberg« Bezirk ein ebenfalls konservativer Kandidat in der Person des Herrn Gcmelndci»orslauds Riedel in Värenwald entgegeugestellt worden ist. Alle Bemühungen diese Sonderkandidatuc nicht zur Thaff'ache werden zu lassen, blieben er folglos, da die Anhänger Riedels, obwohl im Wahlkreise auch die Industrie stark vertreten ist, einen rein ländlichen Vcrlreter haben wollen. — Ter Schlußaccord der Liedertafcl-klkubel- feier. Nachdem, wie gestern bereits berührt, der Liedertafel und deren Gästen als Abschiedsgruß von Meißen noch manch' rührende und herzliche Beweise der Sympathie und Verehrung geworden waren, worunter in cisler Lime »och die bengalische Beleuchtung deS Sckloßhvfes. welche die 'chvnc Architektur- des Schlosses und des Tonics wie mit manischcin Zauber hcrvorhob, die Be leuchtung der Höhen und zahlreicher Villen und die Jackel- begleitnng des Zuacs nach dem Bohnhoie durch die Feuerwehr zu zählen sind, vereinigte rin Schluß-Cammers aus dem König!. Bel vedere eine große Anzahl der Festtheilnehmer zu einem heiteren und. fröhlichen Abschicdsmahle. Auch liier wurde selbstredend noch manch' zündendes Wort, noch mancher mit Jubet ausgenommen« Toast ge sprochen. variirt und gehoben von den ganz prächtigen Vorträgen der Schützentävelle, mi ter lllkusikdireklor Keil's Leitung. Die Haupt momente dieser Schluß!«« bildeten aber zwei ganz unvorhergesehene Ereignisse, die diesen letzten Stunden der Jubels«« ein Gepräge für sich verliehen. Herr Stadtbau-Jnipcktor O. Heinrich war von dem Mäimergesangverciu »Kölner Sängcrkrcis" ein Bcglückwünsch- ungöschrciben an die Liedertafel und »nt diesem der Auftrag zuge- gaiigen, derselben die große goldene Medaille des Vereins zu über reichen. Diese zündend wirkend^ Uedeuaschuna erstchr «ne wei fest, Mainzer bevorzugt, österreichische Bahnen wenig beachtet. In tnc Steigerung dnrch einen von Tr. Rudolf Ge nee gelMenen Bergwerken fanden große Umsätze bei schwankender Tendenz statt. Koblen-Aktien waren theilweise schwächer, fremde Renten scsi. Im Kassaverkehre waren deutsche Bahnen fest, Banken und österreichische Bahnen ruhig, Bergwerke schwächer. Jndustrieen und deutsche Trmkspttlch. welchen dieser als Ehreiwast der Jubilari:. ausbruchte. Ganz abweichend von dem üblichen Schema der Toaste, betonte Dr. Genvc in wahkbast hochpvcliichei Weise die Bedeutung, die Macht ffie und Musik. '"ff und Größe der Poes Die Künste, tagte er. seien un-
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