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Dresdner Nachrichten : 10.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189302104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-10
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.02.1893
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8c,-ü «st. >«»»>«>« ckianSae nur i Vonmsdk.aiM»« «ul,»d,«:>nzk» »climk« tammNude „mtmuc HkimilicluiiasIikU^i au zu: ^uckaah« t>„ac'a,,!>tcr «chrm> Lia« leme «.rdmdliLttll. F»rnipr»«t,ir«lt» V». LI. :t8. Aust. 5VMU Strick. Vf"»»«!«,-!!.. lisckilf. 27 i»vru»piv<d Xwt II, 2luo. LlvllrckLtn'lL» 01nr»utto. »aitanfr»,« e-od». s prku»»i,t 6 « «ck-t vt. rn I- uueUv». Dresden, ? »»kÄ^VMIIW 1z, 1 ^Ei>ikgine2 I'Nt, Uxtl>! V» ^nLu«^^»urr^ ! t uuU^Utt»»»»!« u. ^i> Itill,-.-. l.->» I'o,--! Iu ÜÜI Ä » 6 Zs/«»/roV Fs»e/E //s/vr/s^LKFL ^ z K^dSsaidE K i ? ß U«U»a H>»»«av«r«1ti»>ii»»i»»^u, »irlcön Fsgurtit. an- rs«oö. »Lg«n vrvtirmsncl unck Vorchuiunzr dotckrclarnck. KI»«»» I^ra BI. prompter Vernooät nnck »o,M»r1». ldit-1.8ol»poU»«kv, Vrvztso. Vsorzvütdor. Io«Ä««I«p««l» v 8II »«Vl IttOla« v 18 I!.. I ««It nI»tttt v L smptikdlt iu rviodkaltisskü;!- ^ur,w»I,I H'Ii«I,II rm« VIi»«I, 8<'1»lvnM»'U8Ntt 2:1, purl. uiui I. stritte. »st iIIi.üii!iliie,8klikW8li .li.! js oE kiirö»»tS^ "W> iTuok- in»! 0u«k8llill-I.Lsor. j ? ttllll^tv I^nelxO. <«««»««» «MS««»»« »»»> II. »I! Mtz» ^.1 Stand der Militärvorlagc, Antisemitismus und lliegierung. Hvinackrichten, KammerbaÜ. „Geldkorruption" kasino. Gerichtsverhandlungen. „Falstaff". Hebung dcö Theaters. Schneesall. Burger- V,ltt««e». Die finanzpolitischen Untersuchungen, welche die Militärkom- Mission auf Anregung Eugen Richter s durch einen besondere» Ausschuß hat anstelle» lassen, haben zu Ergebnissen geführt, die den pessimistischen Erwartungen des freisinnigen Rechenkünstlers nicht entsprechen. Nach den Schädlingen Nichter'S sollten die Mehrsorderungen, die in Folge der Militärvorlagc entstehe» wür den. die Kostenanschläge der Heeresverwaltung um ein Beträcht liches übersteigen. Nach den Ermittelungen der Militär-Unter- Kommsision muß der freisinnige Führer sich jetzt zu dem Grständ» nlß bequemen, daß seine Berechnungen irrige gewesen sind. Richter hatte behauptet, daß die fortdauernden Ausgaben aus der Militärvorlage um 14 Millionen zu niedrig veranschlagt worden seien In dem Bericht des Unterausschusses wird dagegen die lieber» zeugung ausgesprochen, daß die fortlausenden Mehrausgaben, welche die Durchführung der geplanten HcercSrcsorm «fordern würde, den angesetzten Betrag von 01 Millionen nicht übersteigen werden. Bei den einmaligen Ausgaben auS der Militärvorlage hatte ferner Richter die Kosten der definitiven Kasernirung auf mindestens 150 Millionen veranschlagt. Tie angestellle Enquete hat dagegen er gebe». daß die dauernde Unterbringung der neuen Heercsverslärk- ung in den KasernemcnlS 101,690.000 Mk. ersordern wird. Dazu kommt allerdings für die Kasernirung desjenigen Theits der vor handenen Arme«, welcher der Kasernen noch entbehrt, ein weiterer Kostenaufwand von 87 Millionen Mark. Auch die übrigen Er mittelungen des Unterausschusses haben zu Ergebnissen gesuhlt, die nicht über den Rahmen der bisherigen Befürchtungen hinaus- gchen. ES hat sich he.ausgestellt. daß aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren eine erhebliche Verschlechterung des finan ziellen Verhältnisses des Reiches zu den Bundesstaaten zu ermat ten ist. Für den nächstfolgenden ReichehauShaltsctat 1891,95 steht etu Mehrbedarf an Matritularumlageu von 22 Millionen in Aus sicht und für die folgenden vier Jahre sind weitere Ausgaben- Vermehrungen von Selten dcS Reichsichatzamtcö in Höhe von über -6 Millionen zugegeben worden. So nnersreulich auch an sich diese Aussichten sein mögen, so sind sic doch nicht geeignet, daraus Kapital gegen die Militärvorlagc zu schlagen. Denn die letzterwähnten Mehlforderungen au dauernden Ausgaben für die nächsten 5 Jahre betreffen in der Hauptsache nicht Auswendungen tür militärische Zwecke. Ter Mehrbedarf für 180195 setzt sich zu sammen aus rund 12 Millionen Mehrausgaben, von denen der Löwenantbeil auf die Zinken der Reichsschuld mit 5 und die Inva lidenversicherung mit 4 Millionen entfällt, und aus rund 10 Will., um welche der Stand des Jahres 1894/95 gegenüber 1893,91 sich um deswegen verschlechtert hat, weil in demselben statt eines Ucber- schusses von 4 Millionen ein Defizit von 6 Millionen aus dem laufenden EtatSjahr zu decken ist. Bezüglich der Aussichten der Militärvorlage stehe» die Mein ungen der TageSpolitlker noch immer diametral gegenüber. Eugen Richter gicbt sich noch immer den Anschein, als glaube er. der Aus- gang der Krisis sei die Reichslagsaufiösung. Er ermahnt seine Parteigenossen, sich in der weiteren Vorbereitung der Ne »wählen! nicht beirren zu lassen. Denn der Kampf stehe sicher bevor. Von keiner Seite werde eine Vertagung oder ein Ausweichen beabsich- j tigt. Keinerlei AusgleichSverhandlungen, auch nicht hinter den, Eoulissen, fänden statt. Liebknecht glaubt das Grgentheil. Ob wohl die Sozialdemokraten die Debatten über den ZiiluiiftSstaat hervorgerufen batten, behauptete dennoch am Dienstag der sozialdemo kratische Führerin seiner Bcdrängniß. die fünftägige Redeschlacht sei nur eine Komödie, um da» Spiel zu verdecken, weiche» hinter den Cou- lissen in Betreff der Militärvorlage spiele. Ultramontane und Frei sinnige suchten zu einem Kompromiß Zeit zu gewinnen, darum bemüh ten sie sich, die Debatten üb« den ZukunftSstaat in die Länge zu ziehen. Von rin« Verzögerung der Entscheidung über da» Schicksal der Militärvorlage kann jedoch nicht die Rede sein. Die militärische Unter- Kommission. die auf den Antrag Eugen RIchtcr'S eingesetzt worden ist, desjenigen OppositionSmaiines also, der an einer Verschleppung kein Interesse haben dürste, hat ihre Ausgabe mit erstaunlicher Schnelligkeit erledigt und die Militärkommissio» selbst zeigt jetzt mehr das Bemühen, mit Ihren Berathungen zu Ende zu komme», als sie hinauSznschieben. Weniger hinfällig erscheint die Annahme, daß die Regierung die Versuche noch nicht aiisgcgebcn bat. das Eentrnm zu Gunsten der Militärvorlage zu beeinflussen. Es wird von verschiedenen Seiten bestätigt, daß von Neuem Anstrengungen nach dieser Richtung gemacht werben. Herr von Huenr. einer der Führer des rechten ürntrumvftügels. soll bereits gewonnen sein und sich eifrig bemühen, seine Parteigenossen in das rcgierungS- sreundliche Lager derüberzuzlrhen. Dan das Eentrum nur gegen die bestimmte Zusicherung einer gugemessen großen Gegengabe zu gewinnen ist, siebt feit. Man wird es den Ultramontancn. dir ihre cko ut ckvrc-Politik stets mit Erfolg betrieben habe», auch nicht ver übeln können, wenn sie den Preis sür die Zustimmung zur Militär- vorlage möglichst doch bemessen. Zugeständnisse, die gegenwärtig als unerreichbar «scheinen, wie etwa die Wiedrrzulussnng der Je» iuiten. wird das Eentrum nicht verlangen. Ersolqt tbatsächlich eine Verständigung »wische» der Regierung und dem Eentrum. so bürste die Gegengabe brr «strren wobt vor Allem auf dcm Gebiete der Volksschule zu suchen sein. Gegen Zugeständnisse nach dies« Richt ung ist da» Eentrum sicher zu haben. Der frrikonservatioc Abg. Delbrück hat einen neue» Weg ent deckt. aus dem die, Regierung ihre militärischen ' iemitiSmiiS in diesem Augenblick in Deutschland eine derartige Grundsrimmung bildet. Nur durch das Aufgebot der ganzen Auto rität der Regierung wiid er einigermaßen niedcrgehalten. In dem Augenblick, wo die Regierung den Zugwind darcinsnhren läßt ober gar selber de» Blasebalg zieht, Prasselt eine »»geheurc Jlamnie in dir Höhe." ES ist eine seltsame Ziinnithimn an de» Gucken Eaprioi, der gegen die konservative Partei wegen ihrer Stellungnahme zur Jndensrage den herben Vorwurs der Demagogie erhoben bat, zu verlangen, daß er Plötzlich die Jahne dcS Antisemitismus dem brutschen Volke vorantragcn soll. Ein solcher Stimmungswechsel »nsere» Reichskanzlers würde nur möglich sein, wenn an allerhöch ster Stelle eine entschiedene Willensäußerung zu Gunsten der anti semitische» Strömungen «folgte- Der Vorschlag Delbrück'- scheint indes; ernst gemeint zu sein. Denn er erklärt ausdrücklich, baß an sich kein Grund vorhanden sei, dcn ganzen Antisemitismus für un berechtigt zu erklären. -Es hat sehr häufig", setzt er erläuternd hin zu. »große politische Bestrebungen gegeben, die durch und durch ge sund waren und die herrlichsten Fruchte getragen haben, obgleich sie ansönglich eines posilivcn Planes, wie ihre Idee zu gestalten sei, entbehrten." Io,— Freitag, IO. Februar. Aeruschretb- und Aerusprech-Verichte vom 9 Februar. Berlin. Der Reichstag setzt die Beratbimg des Etats des Innern fort. Abg.Möllerlnl.) schließt sich dcnWünschcn desDr.Hirsch hinsichtlich einer Erweiterung des Instituts der Fabrikinspektore» an. Anzueckennen sei, daß namentlich technische Kräfte herangezogen wor den seien. Die Forderung Wurm s, daß auch Arbeiter herangezogen werden möchten, sei nicht ne» - er (Redner) selbst habe schon voreinigen Jahren empfohlen sachversländiac Arbeiterals Asnstenten anzunehmen. Der Abg. Dr. Hirsch verlange eine Verbindung der Fabrikinspektoren mit dcn Acbeitervercirren; leider seien die letzteren in Deutschland durchweg politische Vereine lZurns von sozialdemokratischer Seite: Fnchvcrcm!) Die Fackvereine seien sozialdemokratische Vereine, bei denen das Fachliche nur so nebenher laufe. Anders liege dlej Sache in England: die englilchcn Gewerkvereine verfolgten lrdig- i lich Arbeiter-Interessen. So lange die Arbeitervereine in Deut'^ land politische Interessen in den Vordergrund stellten, würden bringe. — Abg. Wurm (Soz.): Mit sonsten Tönen weide sur di<- Arbeiter nickus erreicht; erst als die Sozialdemokraten eine enecgiiche Sprache geführt, habe nran begonnen, den Forderungen der Ar beiter etwas naher zu treten. Was man den Arbeitern als eine Gnaoe gewähre, hätten dieselben mit Recht zu fordern. Tic Fabrskiiispektore» seien zum Schutze der Arbeiter, nicht der Nritec »rhmer da. Damit werde das Jrckocklorint selbst nicht anqe griffen, sondern geschützt. Die Vorkehrungen gegen die Unfälle reichen nicht aus. Nach längerer Debatte, in welcher die Sozsick- demokraten bestreite», daß sie die letzten Bergarbeiterstrrike hervo, aeruscn und unterstützt haben, wird dieser Gegenstand vertanen Ans eine Anregung Lamenhammer's (sreis.) erklärt StaalSiet, v Bötticher: Ein von der Regierung einacholtes Gutachten spreche sich sür die Verlängerung der Schutzfrist sür photograpbüche E> Zeugnisse aus. halte ab« eine nähere Feststellung der Bednrsiiiß- srage für nölhig. — Weiterbnnthuna morgen. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin besichtigten heute Vonnittag im Berliner Rathhause das dort ausgestellte Modell sur das Kaiserin Nugusta-Tenknial. Für den Maylstrals>aal, in welchem sich die Bilvntssc aller preußischen Hcrncber seit dem Großen Kursürsten bis Kaller Wilhelm I. befinde», sagte der Kaper das Gemälde seines Vaters. Kaiser Friedrich III., als Geicbenk zu — Prinz Friedrich Leopold muß infolge Erkältung das Zimmer hüten. — Der in der heutigen AilfnchtSrarhrsitzling oec Laurnhicktc erstattete Tchcktionsdcricht konstalirt, daß sich die Kauflust in <rr- Wartung werterer Preisrückgänge aus dre Beschaffung des Noth- wendigstcn beschränke. Die natürliche Folge Irl mangelnde Be- ichästigung und Betricbseinschränkung, welche i» den letzten Monaten des Jahres 1892 besonder- scharr austraten und noch andauern. Ende 1892 waren von 13 Hochöfen nur noch 6 in Betrieb; eine noch weitcrgchende Verminderung der Nohciicn- «zeugung ist eingeleitet. Aus der Katharina-Hütte (Rußland! liegen die Verhältnisse umgekehrt, es wurde bei gesteigerten Preisen großproducirt. Ter Gewrnn der Hütten entstammt ausschließlich der Katharinabüttc, während die städtischen Hütten mit Verlust abschlossen. Die Direktion empfiehlt bei den mit deutschem Deutsch- j Personal in Rußland gemachten Schwierigkeiten, die Katharina- ürden sie i ^ ^ . . Hütte bei erstgebotener Gelegenheit zu perSußeru. — Im Abae- nie etwas Nützliches mr die Arbeiter schaffen. Hitze habe die Ver-l o rdne te n h a use kam heute eine Interpellation der Konservativen sicher»»« gegen Arbeitslosigkeit im Anschluß an die benifsgeirossen- über einen VolsührungSbeschi des Landgerichts gegen de» Abg schastliche Organisation empfohlen. Vom Betreten dieses Weges ^ Frhrn. v. Hammerllcin zur Sprache Gras Limbnrg-Slirnni iah könne er nur dringend abrathen. Wurm habe den badischen j in diesem VorfühuinaSbesehl eine Verletzung der Verfassung, die Fabrikinipektor gerühmt, Dieser habe sich aber das Vertrauen der; die Verhaftung eines Abgeordneten ohne Genehmigung des Hauies 'ckcte nnd eine Vorführung sei doch einer Verhaftung gleich;». Arbeitgeber verscherzt. Die gedeihliche Wirksamkeit der Fabril- inspcktoren habe das Vertrauen beider Tbrilc, der Arbeiter wie der Arbeitgeber, znr Voraussetzung. In Mannheim habe der Inspektor einen sozialdemokratischen Redakteur, dciiielbcn Häusler, der später seine Parteigenossen um 20.0«X> Mk. betrog, mit in eine Fabrik j alcichzuachten sei, eine Vorführung könne also unbe'chnde! der nehme» sollen, was der Besitzer natürlich nicht habe dulden könne». ! Rechte des Hauses verfügt werden. — Eine Petition des land- Ter Erlaß der AnSinhrungs-Vorschristen sür die Sonntagsruhe i wirthschastlichen EentcalvereinS der Provinz Sachsen in Halle d« gewerblichen Arbeit« begegne großen Schwierigkeiten, wenn ^ gegen dcn Abschluß eines deutsch-russischen Handelsvertrages per- ; lebhafte Debatte zwischen der Rechten und den Frei- verbicte achten. Ter Jrcktizminister erklärte sich außer Stande, in rin schwebendes gerichtliches Verfahren rinzugreifen, das Kanimrrgcrichl aber habe entschieden, daß eine Varsührnng nickt einer Verhaltung gleit der dcutichen Industrie nicht beeinträchtigt und daS Verdienst der Arbeiter nicht geschmälert werden solle. Eine Zunahme der Betriebsunfälle habe nicht stattgefundcn. nur würden brüte alle Unfälle in die Statistik ausgenommen, während früher nur die schweren Fälle Ausnahme fanden. Schwere Un fälle hätten dank der Uiirallverhütungsvorschriften erheblich abgr- nvmmcn. — Abg. Tr. Hartman» (korck.): Ueber die Wirkungen der letzten GewerbeordriungsnoveUe müßten erst Erfahrungen ab- gewarlel werden, bevor man ein abschließendes Urlheil darüber geben könne. Die Wurm'schen Ausführungen trügen den Stempel einseitiger Stellungnahme geqe» die Ardertgeber»nd eine Anzahl arrlaßt eine Händlern bez den Anhängern der Handelsvertrag-Politik. Schließ lich wurde auf Antrag des Aba. Friedbrrg rnat.-lib.) beschlossen, aus Grund der Versackung die Anweienherk des Ressortministers, also des Ministers der Landwirlickchast, zu fordern und bis dahin die Verhandlungen abzubrcchen. Tie Petition kommt am nächsten Mittwoch wieder aus die Tagesordnung, Nächste Sitzung Mo» tag: Kultnsetat. — Der Neumeycr'schen Schneeschnhfabnk wurdc vom sächsischen, wie auch vom preußischen Kriegsministcriiim der Auftrag auj Lieferung von Schneeschuhen ertbeilt. Berlin. Die GeschäftSardnungSkomiminon des Reichstages von ihm angeiührtcr Fülle verhielten sich in der That ganz anders bat heute dcn Antrag aus Einleitung des Strafverstillrcns gegen als er sie dnrstclle. Wurm habe d»S Deutsche Reich einen Zucht hcuisstaat genannt, weil ein Unternehmer ein ihm zustehendeö Reckt anSgeübt habe. Ter dennchc Arbeiter besitze aber beute weit mehr Rechte als seine Kollegen im Auslande. Ter Ausdruck ZuchthnnSstaat war wohl nur ein Nacbllang der Debatte über den Zuluiiststtaal. der ja auch ein Zuchthausstaat genannt wurde: rS war eine Retourkutsche (Brccprandent Gras Ballcstrenr erklärt diele» Ausdruck für nicht parlamcntarisch. Große Heiterkeit.) Die FabiiUnIpcktorcn in Sachsen erfreuten sich des Vertrauens sowohl der Arbeiter wie der Arbeitgeber und die Verbindung der Kcssci- revisionen mit der Fadrikinspektion habe sich hier auf daS Beste bewährt: Fabrikinspekloren aber noch mit statistischen Erhebungen über Arbeitslosigkeit u. deral. zu belasten, halte n nicht für wüickchcnswerth. Mit der Ausdehnung der Sonntagsruhe aus Industrie und Handwerk möge man sich nicht überstürzen und die Erfahrungen mit der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe abwarten: besser, daß etwas Gutes geschaffen werde, wen» eS auch lange dauert, als wen» man sich ubcrstünt und mehr Schaden als Nutzen bringt. Die Herstellung eine- Vertrauensverhältnisses zwischen Fabrikinspekloren und Arbeiter», welches Abg. Hirsch wünscht, sollten sich vor Allem die Arbeiter-O'gaiiisalionen angelegen lein lassen. — Abck Frhr. v. Stunim (Rcicbsp.) verlbeidigt die Aick- »alnnc von Strafbestimmungen in die Arbeitsordnungen, die in manchen Fällen geradezu durch die Humanität geboten äaeriicker Handlungen der Jmmunikätsbe- bis jetzt noch nicht vollzögen. — Ter sächsische Minister Innern, v. Metzscd, ist beute Mittag hier eingelrosien. *—Dresden. In der heute, Donnerstag, Abend abgebal- tenen Sitzung der Stadtverordneten wurdc der Antrag des St.-V. Götte mit 50 gegcn 13 Stimmen abgclchnl, nach wcl- ^ „ ^ ^ chcm der Rath ersucht werden sollte, die Frage zu erörtern, ab sich namentlich^ wenn cS sich um Verstöße gegen solche Bestimmungen! das OrtSgesetz vom 13. Oktober 1887 über die Straßenrciuigung handle, welche zum Schutze der Arbeiter gegen Betriebsunfälle In der Weise abändem lasse, daß die Reinigung von Schnee und ^ ' ! EiS wieder wie früher durch die Haus- nnd Grimditücksbesitzer be- Tcr kürzlich von dcn Stadtverordneten gestellt dcn ReichstagSabgeordnetcn North wegen betrüacriiö berakhen und einstimmig beschlossen, von der stimmm,q in diesem Falle keinen Gebrauch zu machen und dem Hause die Genehmigung der Strafverfolgung n, rmpscblcn — Die Kommission sür Ärbetterstakislik beschloß, den Reichskanzler zu «suchen, eine Erhebung über die Verhäilmcke iiiarndiicher und weiblicher Arbeiter und die Arbeitszeit der erwachsenen Männer in der Hausindustrie vorzunchmen. — Dem „Tageblatt" zufolge strebt die österreichisch-ungarische Regierung mit der Dresdner internationalen Sanitätskonferenz zur Bekämpfung der Ebolcm nach ihren neuen Erklärungen eine eigentliche diplomatische Kon ferenz an. die >e nach den Umständen verbindliche Beschlüsse sofien soll. Man will eine bloße Konferenz von Fachmännern vermeide», weil man befürchtet, diese würden sich nur um Theorie» streiten, nur Diplomaten, von amtlichen SanitälSbeamte» begleitet, sollen nach Dresden delearrt werden. Mit der Beschickung der Konferenz scheint Frankreich noch zn zögern, cs wendet ein, die der Sanitätskoickcrcnz in Venedig gesaßten Beschlüsse seien . .. ^ von deckt, aus dem die Negierung ihre mtlitärtichen Forderungen durch- setzen könnte, falls «ne Reichstag-auflösung nothwcndig werden sollte. Dir Regierung, meint der keineswegs besonder» judenseinv- lichr Professor, braucht blo» die Parole de» Antisemitismus auSzu- gcben. um zu siegen. „Hat d« Deutsche einmal eine leidenschaft liche Wendung genommen", schreibt Delbrück, „io ist er auch leicht ,u den ollrrstürksten Aeußerunacn und Ausdrücken zu entflammen, «ch B -mn keinem kundigen Beobacht« entgegen, dag der Anti« ch. änsgcnommen seien. Tie Forderung, daß der Fabrikiickvcklor Fühlung nilt den Arbeitern haben soll, sei berechtigt. Tie wcil«c Forderung, daß er mit dcn Arbeiterorganisationen in Verbindung trete» soll, schieße aber über das Ziel hinaus, da an der Spitze dieser Organisationen bäusig Nichtarbeit« stünden: mit einem solchen Verlangen arbeite man nur b« Sozialdemokratie in die Hände. Er Iheile nicht die Ansicht, daß dieselbe durch die Debatten der letzten Tage vernichtet worden sei. (Singer: Sehr vernünftig !i Organisationen gegen die Arvcitgeber und die von denselben gc trockenen Wohlfahrts-Einrichtungen gingen meist von Nickt arbeiten« aus, die an der Spitze jener Organisationen stände». Ganz nnbrrcchtlgt seien Angriffe, die man auf Grund der Unfall Statistik aearn die Bernssgenoffenschaflrn und die Unternehmer «hoben. Tbatsächlich hätten die Unfälle, dank des Zusammen wirken» d« Arbeitgeber, Fabritinsvektoren »nd Berussgenosscn schasten erheblich abqenommen. — Rbg. Dr. Hirsch (steck.) wümchl. daß vor Feststellung der Ausiührungshestimmunqcu über die SonntagSrndc in Industrie und Handwerk auch die Arbcilergut- ackten gehört werden. — StaatSsetcetür v. Bötticher thcilt mit. aß die Entwürfe der Sonntaqsnihe-Vorschristen sür Industrie da„ ...... und Handwerk Bundesratb zu werden. ES veröffentlichr werde» sollen, noch bevor sic den, uaehcn. auch sollen die Arbritergutachten gehört wird ferner erwogen werden, ob die Sonnlagsruhe- Bestiininunaen für rinzrlnr Industriezweige besonder» z» erlassen seien. Wenn Wurm die FabrikinspeltioiiS-Berichle eine Anllagr- schrift gegen die Unternehmer genannt habe, so treffe rb« dos Gegcnthril zu. Die Berichte bezeugten das Wohlwollen, das der deutsche Arbeit« veoi Unternehmer iin Allgemeinen entgegen. wirkt werde. — Ter kürzlich von Antrag, der Rath möge seiner» Aml'blattc Dresdner Anzeiger die Ausnahme von Inserate» seitens des Görlitzcr Waarcn-Ein- kaussvcreinS verbieten, wurde abichläglich beantwortet. H a m b n r g. Wie aus Altana gemeldet wird, ist bei zwei, am !K. Januar resp. 3. Februar erkrankten Personen nach ihrem am 8 dS. M «folgten Tode Cholera scslgcstrllk worden In Ham burg ist kein Eholcrasall vorgrkomiinn. H ambnrg. Die Fabrik des Kommcrzienrath Wucdl. größte Fabrik Altona's. steht seit 11 Uhr Vormittags in Flammen. Tic Nebeniabrikrn sind sehr gefährdet. W i e n. Hier ist bereits Hochwasser, die Prater-Allee steht 1 Meter unter Wasser. Pest. Heute haben 1177 Arbeit« in der ungarischen Waffen» fabrik die Arbeit wieder ausgenommen; der Streik ist somit be endet Dir noch ausständigen Arbeiter sind entlassen worden. Triest. AuS Zante lauicii neue Einzclbeiten üb« die furcht baren Verwüstungen durch das Erddeben ein I» der Stadt Zante sind alle Häuser buchstäblich unbewoKnbar: ei» Stadtviertel gleicht einem Trümnierliaickcn. Tic alte Markiiskirche. das Preslckitenum, das vo» den Vrnctianern erbaute Eastcll, baS Ge häuse der StaatSanwaltichast und das Theater sind eingcstürzt. Mn» zählt in der Stadt 5 Tobte und einige hundert Verwundete. Das Zittern des Bodens dauert fort, häufig werden auch noch kl» ine Erdstöße verspürt Paris Das bcnle Nachmittag in dein Panainapiozeß ver kündete Ultbcir lautet ans 5 Fahre Gciangniß und ie 3000 Irltz Pfuud'S WW »indttmUch. LL. L««i«,i 8el>r. Psuod, N rL
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