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Dresdner Nachrichten : 19.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189302191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-19
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.02.1893
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W» Nn«N»»Iwn,. Oe>ckL«>d»eiKdr. Bockeiideriail, ->>»»,»>e»l>i>. Bscüüi.a-dölirc^-.ietiululich t't - r». züiä, kl- <>v'i P> z III Aa-I-Ii« MN ««»>»» ,'><»<!>!^« Poltlul!»!,! , Aunabme von nuruiit»>iu laen ^'7in k- ÜbrA-irlün. ^«ii'üag« v. i» ri« » '/--> »ui >li < e'kiN«u«. tz-i Ke na. l >>» >U - :e>«.» »u» .'«WüSiciu.!-»-» ck >'..«!> rr« i «raluae »«niiit-.,-'!- ium-'^lir« 2-.Id>-i> u> «:>>!. »>i> Mo» iaz;. »«r > am .>cina>> > r« umniii ru:« s>ü-o >...-lkii'h!». nnkuili Illiueen Ulli r N!os>nn'!k teile !!' P-,i. >n««jnee u,''n»t'k !' i r »eaeii ttiü-.>»ievc,'..Uwz.„ Urt.aüi-u--a-n nelm.-i i.iiomlliaie «amdab '!remiiiu!mi-oie!l>,> m. pur RiiNu.ile c i a>i,iiik!ci olin'I- Iiuckc kruic Kcri-.lot-a-t-ir. Lrr»Iprk«i,ir«U>' Vk. 1l. ? .'!8. Ighrsignsi Ausl. Ltilik. Kspiresurntsttung . Lciiuismiu-i ui^^en8t>u>k " — ru sllen6el«!>e-i»ititei» ?.atffLndrieke etc.ett VS8LllKbüedvr, ^ ruwrtimnt ^»nvaUI in Dro«toli ko, >»x Lüklvr MM« !i!» «r Lip»««« rr. st Dresden, --Z « ff - p» L !ü 7 k« 'S >s »M i-7-- .. k)' ' -I .« »>i» 'iixi o , » C-Lrl il. UIL^IIL!. ä,»s>:»l:5« 2;. ()»ls„rL'rr» ln kizr t<unut- nn«t Dsear«,U'»n8Mn!«»rvr. Z^»rarellf»,vv»»» L»,I»«,! «,rl»n.,r.»^ ll>. tm,II»,..ir»».. ,». ^»,»«»^1 «el»rtek»tr»v^. t.arttt,»*. OH l- -s— — > - » - -. -- ; U»IH»I8«lE N«iLH«s8« ^ I>ro«>ckon. <». t 7vnl»>» o.liN. ll^ 1117. I. n. NUIer-V^r^A .f s 5 i «'< «jr,^r 7 I t»^' M. VollürwLllävll-LllLll88-8tossv, ^ Nr. SO. KpiWst .--!>-l-, -ck-euntv U'aaro. EM» a ^>k., u ^iiff.. 7 in > ampstohtt in unüdsrNranonc-r ^rünrulii Ausruf siir Zante. .^.. O. 88. ZS «»--i*-». 24ß t I Nr»Iu u ">. Caprivi und die Vonservativm. tzMachriibt»,,. Äiikmf kür Z^iie? Meischichauam».' Gerr»t«verbmid!mil>.eiü Me beznhmle H ßtz Wideripeiisiig« , ^«Uowölii^ <>inu!t>ikl, .^k1kcl>er^-(5onccn, Ftnnnernk!nnnvcltinö-i5vncer>. ! , > »?» Iilll» Politische». Die iiindwirtkschastlichc Debatte in den Parlamenten ist beschlos sen worden mit einer Rede des Kanzlers. Wenn die Nachricht, dob der erste Beamte des Reiches sich in allernächster Zeit die Hesseln der Ehe aulertegen lassen will, aus Wahrheit beruht, so ist es verständ lich. dab seine Red« akwisse pathetische Töne anfivir-, die mit dem rein sachlichen Thema nicht recht harmonisch zusammenklangen. Die Si tuation. in der sich der Kanzler der konservativen Opposition eegenübrr befindet, mochte ja durchaus nicht angenehm sein, auch der Jubel, der unentwegt aus den Reihen des Freisinns ihm cnt- gegenscholl. mochte eher unheimlich al» errmithigend aus ihn tvir- ken: waS Wunder, wenn er die Gelegenheit benützte, seiner eige nen Regierung-thätigkeit ein begeistertes Loblied zu singen. Und als er damit zu Ende kam. da ertönte wieder lebhafter Beifall — links. Gras Eaprivi gab zu. daß die Bewegung, welche letzt durch das Land geht, tief und ernst sei. er gab auch z». das; es so scheine, als wolle man ihn stürzen. Aber er sei doch an all den Dingen g.r nicht schuld. Er habe schon vor einem Jahre gesagt, das; seine Negierung einen großen Werth aus die Erhaltung der Land- wiilhschast legt, wie komme es nur. daß die Zweifel immer noch nicht aushörten? Ja, er sei noch weiter gegangen, er habe auch den Wertb, den die Erhaltung derjenigen Familien, die Landwirth- lchait treibe», besitze, betont und den sittlichen Wertb des Hei- »lalhsgesühls gerühmt. Trotzdem finde der Angriff kein Ende. L'ian wird die Antwort hieraus nicht schwer finden, konservative illbgrordnele, wie die Grasen Limburg und Mirbach haben sie mit aller Deutlichkeit gegeben, und sie lautet: Worte, eitel Worte haben wir gehört, aber wir haben keine Tbatcn gesehen. Und mit einer beißenden Ironie konnte ein Redner der Rechten darauf Hin weisen, daß der einzige Minister, der ihre Interessen vertreten, der »ationalllbcrale Parteimann Miguel sei. Gras Eaprioi hat dann luch verlangt zu erfahren, welche pasittven Maßregeln er denn er greifen solle. Abgesehen davon, daß die Regierung doch eben dazu «a ist, sich diese Frage selbst zu beantworten, mutz daraus hinge- wicsen werden, daß der Hausier von vornherein jeden Bvrschlag ab- zelehnt hat, indem er die herrschende Nvlhlage als das Produkt ,un>vrrseller" Verhältnisse und als die Folge unabwendbarer .Na turgesetze" hingestellt hat. Dort, wo das blinde Fatum als maß- zebeiid hlngestellt wird, wo der Weisheit letzter Schlug in den Worten Jochen Nüßlee's gipfelt: .Dat iS All so, aS dat Ledder iS" und .Wat soll Einer dorbi dauhn" — da hört die Diskussion schließlich aus und es beginnt jene Aktion, die Herr Ruprccht- Rausern eingeleltet hat. die Gras llanitz und Gras Mirbach ausge nommen haben. Die Politik des altm CurseS. die Politik des na tionalen Schutzes batte Wehr an Wehr gebaut: indem der neue Eur? sic nicderriß. indem er Schlag auf Schlag führte zur Freude des internationalen HändlerthnmS. bat er den wichtigsten Stand schwer, ja io schwer geschädigt, daß Gras Mirbach erklärte: .Die Vertreter der Landwlrthschast wissen weder mehr ein noch aus." Man schaue sich nur um in Pommern und Preußen und anderswo, wer jetzt aus den alten Besitzungen erbangesessener, adeliger Familien oder kerniger Pauerngeschlechter haust! Gras Caprivi ist von der Verthetdigung 'einer wiithschasilichen Politik übergegangrn zu einer Darstellung seiner politischen Welt anschauung Er sprach es alS Fundamentalsatz auS: .Ich glaube ein durch und durch koniervativrr Mensch zu sein. ES fragt sich. waS man unter .konservativ" versteht. Conservativ sein ist nach meiner Meinung der Ausfluß auS einer Welt- und Lebensanschauung. Wenn man von der Ansicht auSgeht, daß die Welt nach einem ge wissen Plane geführt wird und daS historisch Gewordene eine praktische Berechtigung auf Tasein hat, die ihm nur dann genom men werden darf, wenn zwingende Gründe ihre Aendening erhei schen. wenn man annimmt, daß für uns Deutsche ein christlich-mo narchischer Staat nothwendig ist — wenn das konservativ sein heißt, io bin ich konservaliv". Es ist nicht ganz leicht, in diesem Satze sich znrechtzufinden: aber zugegeben werden muß. daß da-, waS rlwa gemeint sein dürfte, nicht konservativ ist und das; daher auch der Herr Reichskanzler nicht konservativ ist. Schon daS ist schwierig zu verstehen, wie ein .Sein", ein Conservativsein. ein Aiissluß. olio etwas Bewegliches sein kann. Aber daS mag noch dingrhe» Doch direkt gefährlich ist es. den Conservatismus dahin ouszulegen. daß alles historisch Gewordene berechtigt sei DaS be deutet ja auch die Anerkennung der Revolution! Denn auch das Auftreten der Robespierre und Cromwetl ist ein historisch Gewor denes und u n conservativ wäre eS demnach gewesen, wenn einst unsere Väter gegen den großen Revolutionär Napoleon ankämpften. Ter ConservattSmuS des Graten Caprivi ist derConservatiSmuS des Grast« von der Tchulenburg-Kehnert. der am 17. Okt. IM nach der Schlacht von Jena sein Heldenthum zusammensaßte in die Worte: .Ruhe ist die erste Bürgerpflicht". Und was heißt cS. daß das nach dem .Weltplan historisch Gewordene seine praktische Berech tigung aus Dasein nur dann verliert, wenn zwingend« Gründe eine Acndenmg erheischen 7" Liegen denn diese Gründe außerhalb de- Wrltplans 7 Ter Gott des Evangeliums bat »ns nicht in die Welt ge setzt zu leiden und zu dulden, sondern zu wirken und z» schassen: Gott b'Ift nicht Dem. der mit den Zähnen klappert, wenn draußen der Sturmwind braust, und Sprüchlein murmelt: er Hilst nur Dem, der sich selber hilft. So lehrt »ns dculscheS Christenthum. Die Zeiten von Hegel, wo alles Seiende vemünitig war. sind vorüber: müßte denn sonst nicht Graf Cavnvi den ihm ko ärgerlichen Anti- .semitismn« auch al« berechtigt anerkennnen 7 Müßte er nicht nach einem Siege der Sozialdemokratie in Ruhe Kanzler des neugebore »en Zukunst-staaleS werden 7 Nein Conservativ teln heißt etwas Anderes, rS beißt genau das. waS ein Größerer sagte, als Gras Caprivi: „tjuivta non movvro". es heißt, daß man an dem Be stehenden nicht zerren soll und reißen, sondern es langsam »nd wohlüberlegt sortentwickeln soll mit ruhigem Geiste und ruhigen Herzens; es heißt aber auch, daß man dort, wo Unkraut wuchert, nicht sänstiglich mit ihm umgehe. sondern die Hacke ergreife und cs auSratte mit starker Hand. Conservativ in diesem Sinne, im Sinne nicht deS Dulden«, sondern der Thal, ist der Deutsche im Grunde seines Wesens, ist er vor Allem, weil in ihm die tiefe Liebe zum Boden, zum Acker wurzelt und dieser Conservatismus wird nur darum mehr und mehr zerstört, weit unter der Herrschaft des römischen Rechtes das Recht ans die Erdscholle dahingeichivun den ist. Das Kapital, das Geld, das über die Grenzen rollt, ist liberal: der Grundbesitz ist konstrvntiv. Und Grni Caprivi fährt petent. lieber die Veisichernng der Hausarbeiter -eun die Ersai »naen brr den Tabakarbetter» alnnwancn. Die Annahm. >H irna. daß einer, der nur rin halbes Jahr in einen, versichkn'nn-I"iick!> gen Betrieb beichäitlgr ist. keine Rem, erlange» tonnte Wainct:> nk werth sei. daß die Behörde von 'elbil einen Arbeiter aui seine Renlenbercchtigniig aumieitzam ma.be. wenn rr le.nr Kenn!»!;; davon habe. - - Abg. Bischer lna». litz wun'-bt. Ausdehnung des Gesetze? ans die Kieinbauem und aus die tlelnirädtüchen Gewerbe treibenden wenigstens soweit, daß denselben eine fakultative Ver sicherung gewährt werde. — Abg. Gras v. Belir Reiche-. : Das Gesetz habe im Ganzen wohllliatig gewirkt - an elne Au'l'elmin desselben sei nickt zu denken, wohl aber bedürfe es melirsacker Ver besserungen. — Avä- Dr. Barth tiren) hül! eine Aufhebung des Geietzes für das Richtigste, für welchen Fall allerdings ein U.be!- gangsstadiilm zu schaffen wäre, um die Angegangenen Verpllicht nngen zu lö en. — Sla.ilsstkretär v Bötticher antworte! an» eine Anliage de? Vorredners, das. di-r Zahl der Nrntenemv'änger ani t. Januar d. I 17,.'/») betrug, r d»e Enrichokngnng an die durch das Gesetz nnn einmal Anivrnckbercchliglcii tonne das Gesttz nicht aufgehoben werden: diese Entschädigung würde aber, das - 1 weiter sorl: Ich muß gestehen, daß ich nicht Agrarier (Freund deG Reich »ie!,r belasten, als wie es letzt der Fall. Wenn über die Mrl- Landwirthschast) bin. Ich besitze kein Ar. keinen Strohhalm. Cs ist gesagt worden 'Bismarck N. eigentlich müßten alle Minister Landwirthe sein. Ich kann dieser Anforderung nicht geniigrn" Nun. es wäre sicherlich gut. wenn der Kanzler im Nebcnamtc Land wirth wäre, und nicht nur General. Manches, ach sogar Vieles wäre anders geworden und besser. AuS der Scholle steigt eine andere Lebensweisheit ans. als anS dem Tintenfaß ans dem grü nen Tisch Fürst Bismarck hat da? wohl empfnnden, und am lff Januar 1Ü8ö ries er dein Reichstage zu: .Retten Sic die ungrii des Gc'etzes erst längere Erfahrungen varliege». werde wohl auch Tr. Barth anders darüber d-num. — Al g. Frhr. v. Vielten Cenlr.): Wenn bet icder Gelegrnhnt Uininri-denheil über das Gesetz kundgegeben werde, »erde nnn besten Einbürgerung nur erschweren. Na» möge wenigstens positive Bcrbcisrrnngsvor'chlügc machen. Mit einer Revision de- Gesetzes i.i er einvcmanden. — Abg. Schräder (weis.): Wenn das Gesetz beute zur Abstim mung stünde, io käme es sicher nicht zu St-inde. Zu einer Ab änderung des Geiepes bedürfe eS des statistischen Materials: in zwischen 'olle man mit de, Ausdehnung des Geietzes ledensallS vorsichtig sein. — Abg. Möller .»at -lib.l: Tie Aushebung dcs Gc- ailSgcschlosscn, es könne sich nur um Abänderungen Han- S«' Lgndivirstiichait vor Dürftigkeit: erhalten Sie den Landwirthrn Für dw nnr^periodiich Beicbasligtcn sollten besondere Be und der großen Mnsse des Grundbesitzes die Kanssähigkelt, van ' " der allein die übrigen Arbeiter leben, »nd Sie werden die ganze Industrie und die Arbeiter dadurch unterstützen. Thun Sie das Gegeathcst. so kämen Sic dahin, durch Verarmung der Landwirth- schast die Industrie zu schädigen. Und darunter leidet zuerst der industrielle Arbeiter, weil ihm die Henne, die ihm die Eier legt, stirbt oder auSgeschlachtet wird". So hat Bismarck nichl nur ge sprochen. sondern von solchen Grundsätzen aus — echt konservativ — gehandelt. Und heule br mcht er sich nicht, wie sein Nachfol ger. darauf zn benste», waS er gesagt, sondern daraus, was er gethan hat. Und wieder hat Gras Caprivi sich gegen den AnliieinitiSinns aiisgeiprachcn Die Bewegung überschreite schon die Grenzen, die mit dein Staatswob! vereinbar sind. Nun. ist diese Bewegung io mächtig, wie sie hier anerkannt wird, io ist eS doch gerade die Pflicht der Regierung, dieselbe in Bahnen zn lenken, die dem Staate förderlich sind. >o ist es ihre Pflicht, zn prüfen, was davon berechtigt ist und zn heilen, wo wirkliche Wunden sich zeigen. Und was geschieht 7 Nichts Und doch ist die antisemitische Beweg ung, wie sie ja znni guten Theil auch von den Eonservativcn n»s- genommcn wurde, durch und durch monarchisch und christlich, ja sic bildet vielleicht den einzigen Tamm gegen die schweren Geiah rrn, die der Monarchie und dem Ebristenthum drohen. Eine »feste Regierung", so meint der Kanzler, »sei die einzige Gewähr dafür, daß Deutschland gesunde. Er werde nicht gehen, weil ein Wechsel der Person eine neue Erschütterung bedeute. Schon die Volkswcisheit erzählt, das; rin Ende mit Schrecken bester iei. als ein Schrecken ohne Ende. Unser dentffbes Volk ist innerlich io stark, daß es sogar den Verlust unseres Bismarck ertragen konnte. Ui-. stimmiliigen Deutschland, getroffen werden. Die Beitrüge sollten mehr als bisher, durch die Krankenkassen auch rn oder die Ermiinunen eingezogen werden, wir dies in Snddeut'chland ge- Aernschretb- «nd Aerttspiech-Verichte vom Ist. Februar. Berlin. Der Reichstag setzte dir Berathnng des Etats deS Innern fort. — Abg. Kuriert (Svz. führt Bcffchwerde darüber, daß der Etat für gemeinnützige Zwecke io ganz außerordentlich durstig ausgefallen sei. — Aist Anregung Bambergcr's sagt Staats sekretär v Bötticher aus'üluliches Material über die Benutzung der snbvrntionirtcn Dampserlinien zn. — Abg. Tr. Barth (sreis.i fragt, ob seiten? der Bcriifsgeiwssenschaste» ausreichendes Material beigebracht sei. »m einen Anhalt sür die spätere Höbe des Reickis- zusckusses zur JiwaliditätS- und NlrerSvcrffcheruug zn bieten. Er fürchte, der Zuschuß werde später viel höher aiissallcn. wie veran schlagt. Tas Gesetz sei nichts weniger als populär, wie die da gegen eingeganacilkii Petitionen bewiese». — Staatssekr-ctär v Bötti cher erwidert: Bei der Altkrsrente werde sich rin Mehr, bei der JnvnliditätSrente ein Weniger an Zuschuß ergeben: allerdings dürfte es eine Anzahl Jiivaliditätsrenrcnberechtigter geben, die keine Kenntnis; von ihrem Anspruch hätten, auch mache die Fest stellung des Grades der Invalidität vielfach Schwierigkeiten- An eine Aufhebung de? Gesetzes sei nicht zn denken, eine solche wäre ohne Rechtsspriich nicht möglich. — Abg. v. Schalicba (Centrff: Eine Abänderung sei ohne Rechtsspriich möglich, zumal wenn beide Parteien zustimmten. Man solle die Bcriichcriing fakultativ machen' — Abg. Bebel (So;.) weist den Gedanken an eine Ans- ^.. . ^ Abänderungen werde man später werde aus mancherlei . , richteten sich gegen die Geringfügigkeit der Leistungen der Versicheinngen. Redner fragt, ob generelle Anweisungen über die Anlegung des Geldes der Ver sicherungsanstalten ergangen sind. Mit der Verwendung des Ge! des zur Errichtung von Arbeitcrwvhnimgen könne er sich nicht einverstanden erklären: solche WodlsahrtSrinrichlungen dicnren nur dazu, die Arbeiter in größere Abhängigkeit zu bringe». Bei der Ausführung des Gesetzes seien vielfach Härten vorgekomimn. Von einem Rentenempfänger, dem die Rente durch höhere Instanz abgesprochen wurde, sei sic unbarmherzig durch Exekution wieder ringeiriebrn worden Es komme vor, daß den AlterSrrntenempfän- gern der Rentenbetrag von ihrem Lohne gekürzt werde Unhalt bar sei, daß man einem Arbeiter VersicherungSbeitraac nbnelimr. der nie Rente bekommen könnte, weil er nur im ^ommer in einem als v. - mögen- der Versicherungsanstalten »n treffen, tzcgc außerhalb irincr Befugnis;, vier seien nur die Landr-centralbebörden com- «inrvrn — vivg. 'oeorc r^oz i wriii vrn v> Hebung des Geietzes zurück: ans Abändcrun ziirückkommen. Die JnvaliditätScrklärung Weste erschwert. Tie meisten Beschwerden ickähe. Tie Hrrgabe von Geld bei virpillarüchcr Sicherheit an Geleit- schaffen sür gemeinnützige Zwecke, auch zun, Bau von Arbeiter- wohimngcw halte er riir angebracht. — Ab,;. Roesicke 'not-üb. tritt vom Standpunkt.' de? Arbeitgebers sür das Gesetz ein. das auf daS Vcrhälttiiß zwischen Arbeiter und Arbeitgeber günstig ein- gewirkt habe Geklagt werde nur über die niedrigen Renten: aber hier werde man nie volle Befriedigung schaffen. — Abg. Bebel lSoz.): Sozialistisch sei der Gedanke des Gesetzes schon deshalb nicht, wen der Arbeitgeber immer bestrebt sein werde, den Beitrag für den Arbeiter auch an dessen Lohn anzureckneu Das Gesetz stche ganz aus dem Boden der heutigen Gesellschaftsordnung — Abg. Frhr. von Unruhe Bomst (Reichs»-.- erklär!, daß die Arbeiter die ihnen durch daS Gesetz aufrrlcgten schweren Lasten im Inter esse der Besserung der sozialen Aerhältiirstc gern trugen. Auch in den Kreisen der Arbeiter gewinne das Gesetz immer mehr Freunde. Die Forderungen des allgemeinen Fonds werden angenommen. — Weiterberathung TicnStag, außerdem egvvtllcher Handelsvcttrag. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus 'etzte die Berat» ung des Kullnsetat? fort — Abg. Stöcker tlons.i vertbeidigt die von ihm in einer trüberen Sitzung angeführten historischen Eitare gegen die Inden den Vertretern der Judenschutztrnppc gegenüber. Stöcker forderte weiter größere Freiheit kür die evangelische Kirche durch Erweiterung der Zuständigkeit der Svnodeu. — K»!k»-s- mincüer Tr. Bosse verlangte präeue Foruinliruug der Wunfftre der Gknrralsnnode, um dieselbe vrirren zu. können. — Abg. Rickeit polemisirte gegen die Talmiid-Uelcn.tzuügen und Auslegungen von Ecker n. Roling »nd rührte tu-ffen gegenüber das Zeugin»; Pros Stracks von der Berliner Umveisitat au Er Arlrngtc eine beschleunigte Durchsicht der »idiichen Rcligionsichiilducher. aber auch rine solche des Inden-Spiegels. — Ter Kultusminiffe. Bosse erwicdcrte. daß ihnr der Jndon-Sbregkl gar nichts angehc. — Abg. Danzenbeig i.Eentr.! verlangt die Beseitigung der Kultur kompfrechte uns cxrmplisizjrke an» das gute Vcihäliirrß der Kalluffilc» im Königreiche Lachten. — Der Kultusminister forderte Vor'chlägc für die weiteren Maßnahme zu Gunsten der katholischen K:rck-. meinte aber, in Sachsen sei doch die.Handhabung des Ordens geictzcS auch keine sehr milde Auch die übrigen Debatten be standen auS Klagen des Centn»»-, zumeist nl»er die Aus'ühruug des Ordrnegkiepcs. Zwischen den Abg. Frbr. v Wockcrbarth uns Mehcr (dir.) kam es zu einer kleinen Kontroverse über die indi'ch?» Richter. — Forbetzung Montag. Berlin. Ter Kaiser ist beute Abend nach Berlin zuruckgc- kebrt. — Tie Notiz eines hiesigen Blattes, daß der Vorsitzend.' des Bunde? der Landwinde, von Plötz, genern bei Bismarck ffi FriedrichSnck geweilt habe, ist ans der L»ff argriuen. — Die Reichstagskomnii'sion sür die I,-.v Hcinze lehnte beute die Bestimm ungen der Vorlage, welche die Veuimmungen über den Ausickluß der Oesicntlickkeil von Gerichtsverhandlungen vencharffc. ab. — Der Verein der Spiritilsiabrikanteir Teutichland-s sprach sich »ür Nebcmahme de? Consiiin-Spiritus durch eine Ncichsvcrwaltung. zu einem nach Maßgabe der .Herstellungskosten zu ennitlcludeu, L'- Lcbenssäbigkeil des BrenncreigcwcrbeS druernd sickernde : P' ciseS aus. In der Versammlung wurde behauptet, das; e! Reform der Gesetzgebung in diesem Sinne bereits im Gauge Berlin. Tcr Bund der Laiidwirtbc wurde beute aur Di:'''.: murr gewnltlgem Andrcinge der Lanbwirtbe aus allen Tlieilcn D ubck! - gegründet. Ter Andrang war io groß, daß lange vor Erpffi'.uua tue Thüren des Saales geschlossen werden mußten und inilgctlu t wurde, daß nach der ersten nvck rine zioeite Versammlung stattffu- dcn werde. Tie Stimmung der Per ammlung war von Aii'auq an ein« äußerst lebhafte. Die Eröffnung geschah durch den Ab.;, v. Ploetz mri einem .Hoch au! den Kaffer. Ruprecht Raniern. mit stürmischem Jubel begrüßt, führte aus. daß man, um d'e Existcu; der Landwirthschaff zu sichern, sich gegen Juden »nd Fr-ffff»» schützen müsse. Es gelte i.-tzt zu .idaten". nicht mcbv ,c rathea. Abg. Tr v Frege eutwickeltc die bedrohte Lage der La»dwir!l>- schast. Es gelte so.lan. jc-.n, zu wäntende» Abgeordneten lue gw-rgc vorzulkarn, ob rr für die Webrbaffiakeff und Unadbängrgkcit der deutschen Nation, s»r dcutiche Silke, sür den Schlitz der Land- wiith'chaff und den »Zaiieninaod eiotrclcn wolle Wenn uns uu'er Kaiirr nach Hanse schicken »ollie, io sorge» Sie dafür, daß Männer in den Reichstag kommen die sich iemhallcu vom großstädtischen Strebend!»» und Liebedienern. (Langanhnltender Jubel und Bei fall.) Der kanicivative Rcichstngsabg. Großbauer Lutz l rack e Grüße an- Baveru. Man tolle das Andenken an den Fürste» »Bismarck dadurch bewahrbeilen. daß man iei» Wort bclhätzge: »Wir ruhen nicht eher, als bis wir zu Dem wieder gekommen ffud. waS uns gebübit — zu nmerem Recht " Gra» Limburg Stirum versvrich! sich die schönsten Erfolge von der heutig'» Kuudgebuug Die Versammlung gebe den Volksvertreter» eine» kai»!' geahnt«. 2. Dss-D ei« 's «2 r^: G.A' ' ,/Zs HÄ» -,.5 bW ./»MI -"»kW x.z. ".i < .5 j E ff i
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