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Dresdner Nachrichten : 21.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189306214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-21
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.06.1893
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»t». » » r «,« «ui». Ki. . .. »». U. 38. Jahrgang, «ufl. 56.000 Stück. Lovovlr L Clo», u«ai«k»r»»t»n «»iE U-.X-»» 4« n»»i^ ,0» S»oi>E. EH»«»«I»«I«>», El»»«»«», »«»»«rt». llinrslvarlmuk «U»»»i4«t L. unleo e öe«j»,n W - ^35c^-e5c^iil'l-e duo! jllinr Se^Lerckitl' Dresden, 1803. V«MM»8t»It..Vderezieidi«!" in d. l'spIitr-IISImikm. kjcdvviit«, vu»8ÜUuii>,' «aotilltrt, inmitten ü«e lwrriictwtäv >V»I<luuis«n. t'ür dlvresolcnrnlcs uaü für Irnr best«,» «opsokleo. Xunkunst -rtkeilt lwroitieillizwt ä«r Jnstult-i-Dir» tor I>r. »»!»/». K«j8tz- imä loiMtzn-zMtzl: !k»x: ItllNLlK, korttku« il. <1. AurßlfikII» I >V«U8tr. 8. Stichwahlen und Stimmraschacher der Parteien. Hosnachrichten. Stichwahlen. Gas Haidebrand. Sultan Adresse, MlssionApredigtreise.'GrrlchtSvnbandlungem Br;irls»usich»k Tresden-Älltstadl Franz Senu»!e> ^ Nr. 172. r»M: An die geehrten auswärtigen keserl Bei der bedeutenden Auflage -er „Dresdner Nachrichten" ist es nethrvendig, die Bestellungen auf Las dritte Vierteljahr 18V» bei dein betreffenden Posta,„te bis spiteüens de« 26. diese» M»»«t» bewirken zu wollen da andernfalls aus ungestörte Hortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, und im Aus- lande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebübr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet »iertekjSßrkich 2 Mark 76 Hks- Hur z>re»de« nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle nährend der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 Wf. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. -je«- »ud -ldbeftellnngr«. iowic die Anzeigen über erfolgte Wolniuuasverättdcruugcn in Dresden. wolle man entweder persönlich anbringen oder schriftlich — nicht durch Jen,, sprecher — an die Geschäftsstelle gelangen lasse». Gtfchilfts-ellt der „vressiitr Ntchrichltk", Marirustrastc »8, Erdgeschos,. »vl»«It»tr«r 1»ve«««»tr»U ir«l»vii»Si»t«l »«pp^n ^a>»rl«1«i>lL»el»«i» ILr«o«IorLpi 8«u^rdr«nn » Kv»i>«r»»et ix-i e < (iuruutirt 1893« r b'üll>l»z?. Ralünlt«!»«, S4»lilvu>««n«». » V«r«»a»t »r«l In «In», Iß»,,,. L Elkli» ^i»n«I«I. kerIin8i'8ii'S88e 43. x «»««««»«««««««««««««-!«»«« omp l.il L ^ttnsssnltl L lstnttih."»,. ködert kiinre, ^u8«itl>I Iteise-^rtäliol. lsvrron-dloäo,va<.re». I.eäorvru^inu und Walserfachminner. Gewmmtrathss, IL rerosMr Polttische«. So ausgezeichnet auch bei den jetzigen Wahlen der Nachrichten, dienst funktionirte. so schnell die Resultate au- den einzelnen Kreisen bekannt wurden, so wenig ist mau doch bisher in der Lage, ein endgiltige» Urcheil zu fällen über das. waS die Wahlen eigentlich ergeben haben. Erst die Stichwahlen werden die Klärung bringen. DaS ist in mehrfacher Beziehung keine ersreuliche Erscheinung Denn es zeugt einerseits von einer gewaltigen Zersplitterung in unserem Parieileben, andererseits bedeutet eine Stichwahl in acht oder neun unter zehn Fällen eine falsche Korrektur der eigentlich bestehenden Anschauungen, eine Korrektur, die hrrbcigrführt wird durch unnatürlich« Wahlbündnisse. Allerdings kann eS Vorkommen daß die einander nahestehenden Parteien in dem zweiten Wahl- gange Zusammengehen und dadurch doch ungefähr der Stimmung de- KretsrS entsprechenden Ausdruck verleihen: allerdings wird « vielfach geschehen, daß Konservative für RcichSpaitrilcr oder Anti semitr», Nationalliberale für Konservative oder liberale Secefsio nisten de« Ausschlag geben; aber noch häufiger wird es Vor kommen, daß klerikale und freisinnige.Minderheiten sich verbinden, um eine« national gesinnten Mann zu verdrängen. Haben bei sptewveife kn dem Wahlkreise X der Konservative X 7000, der Freisinnige X 4000 und der Klerikale 2 3500 Stimmen erhalten, so werbe» sich X und L zufaannenthun und schließlich wird X siegen, der thaksächlich unter 14500 Wählern nur die vrrschwindende Minderheit von 4000 Stimmen vertritt. Laß ein solches Resultat wünschenSwerth sei, kann wohl Niemand behaupten wollen. Es" werden aber derartige Erschrimmgen stets wiederkehren, so lange eS Stichwahlen giebt und so lange demgemäß der Wahlschacher zwischen de» einzelnen Parteien florirt. Man dürfte tm Allgemeinen gespannt sein, wie sich nun die Parteien zu de» Stichwahlen stellen würden. Einzelne Kund gebungen lokaler Statur liegen bereits vor. doch sind die Resultate der Verhandlungen, die hinter den Eoulissen von Partei zn Partei gepflogen wechen. noch nicht bekannt. Daß diese Verhandlungen in erster Link« von Hrn. Lieber z» Hm. Richter, von Hrn. Richter zn Hm. Bebel und von da wieder in dein bekannten aireulus vitiorw« zu Hm. Llebn reichen, unterliegt keinem Zweifel. Aber ol- eine Art selbstständiger Faktor tritt noch das Judenthiim und der Einfluß der jüdischen Presse hinzu. Wir haben dafür in Dierden ein lebendige- Beispiel. DaS hiesige Organ für jüdische Interessen, das sich von Zeit zu Zeit mit einem nationalen Män telchen schmückt, ist natürlich außer Stand und Band über das Ergebnis der hiesigen Wahlen. Es fühlt sich wie ein Kater, dem der Schwan; eingeklemmt ist. und thnt. was in solcher Lage üblich ist. cs miaut nach LeibcSkräslen. Gott der Gerechte, fünf, sechs, vielleicht gar sieden Antisemiten! Bei solcher Griahr wird natür lich alle Besinnung verloren, die nationale „Kluft" wird abgelegt nnd das geängstlgtc Jndriithum steht in holder Nacktheit da. Was kümmelt es die Herrschaften, die sonst auch manchmal in BISmarck- Begeisterung „machten", daß die Antisemiten zu den treuesten Anhängern des Altreichskanzlers gehSrrn. daß sie In allen wahrhaft nationalen Fingen freudig für das Rechte und Wahre clntrrten; Tie Antisemiten treten gegen die AilSwüchse de- Judenthiims auf — da» genügt, »m die .Parteigenossen", die man leider nicht direkt für di« Sozialdemokratie mobil machen kann, zur Stimment haltung ansznfoibrm. Ein Umstürzler, ein Mann, dessen Streben sich gegen Vaterland nnd Monarchie richtete, ist den Herren, die sich hier als Vertreter nationalliberaler Interessen aufspielen, eben so lieb wie ein zivrifello- national gesinnter Mann. Diese» Austreten zeigt nichts Andere», als daß au» elneni tobten Kater trotz Eisig und O«i niemals ein Hasenbraten wird nnd daß ein Iudenblatt eben immer — ein Iudenblatt bleibt, da» die sprzi- sischen Rassenintrresscn allem Anderen voranstellt k Unsere National- liberalen werden zweifelt"» an Achtung gewinnen, wenn sie ferner hin selbst den Anschein vermeide», als ob sie sich durch ein Blatt der gekennzeichneten Gattung vertreten ließen. Eine Aufforder- «g r«r vahlenlhaltung bedeutet in Dresden eine indirekte Unter stützung der Sozialdemokratie; wir dürsten aber kaum mit der Vermuthung alleinstehrn. daß die hiesigen Semiten jene Aus, order- ung dahin interpretirrn werden, daß sie direkt für die Sozialisten eintrrten. Uabeant «idi! Wir unsererseits sind übertrugt, daß jeder wahrhafte Patriot, ob er sonst liberal oder konservativ ist. ob Freihändler oder Schutz,ollner. ob Freund oder Gegner der Militär- Vorlage. für diejenigen Kandidaten eintritt, die. von den Stimmen der Minorität emporgetragen, das nationale Prinzip vertreten im Kampfe gegen die rothe Internationale. Selbstverständlich beherbergt Dresden nicht allein derartige Früchte, wie sie hier abkontersrit wurden. Bei uns wirkt das nur komischer als anderswo. ES wäre wahrhaftig merkwürdig, wenn an den Waiierbächen Berlins nicht ähnliches Zetergeschrei laut würde. So empfiehlt denn auch in der That das freisinnige Organ des Hm. Ullstein die Wahl der Sozialdemokraten, wo sie einem Konservativen, Neichsparteiler. freisinnigen Nationalliberalen und gar einem fi fi f Antisemiten gegennberstehen. Und Mosse's ,Berl Morgenztg.", ein duftiger Ableger des berühmten Wellblattes in der Jerusalemrrstraße. fordert das Gleiche, da ja .der sozialistische ZulunstSstaat noch in weiter Ferne liege, während speziell die Konservativen und Antisemiten schon jetzt die Gleichberechtigung der Juden bestreiten". Man sieht, immer sind es jüdische Interessen, die hier enticheidrnd sind. Es ist ganz lehrsam, sich dir Sprache eine» dieser Organe, der .Morgenztg.". anznhvren. Da heißt es: .Ja, zum Donnerwetter, ihr schreit immer, di« Sozialdemokraten bedrohen die heutige Staats- und Gesellschaftsordnung — solltet ihr nicht lieber sagen, die Landräthe, die vor da» Volk hintreten und lügen: Die Gleichberechtigung oller Staatsbürger sollte den Juden gegenüber mir eine Probe sein, ob sie sich bewähren wür den ; sie haben sich nicht bewährt — bedrohen solche Leute nicht vielmehr die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung als die Sozialdemokraten ? Nnd wenn Leute in hohen Richter- und Be- omtenstellungrn da» Maß von Gewissensfreiheit in das Belieben »er Behörde, der Schulbehörde, stellen, — bedrohen nicht auch diese Leute die Grundlagen der bestehenden Staat»- nnd Gesellschafts ordnung mehr, als es im sogenannten sozialdemokratischen Zucht- haiisstaat jemals der Fall sein kann ?" Dieses Ehrenblatt wird bekanntlich speziell auf das flache Land geworfen, dnhrr das ur- krästigc „Donnerwetter" nnd die Hetze gegen die Landräthe! O diese Füchse! Daß im Ncbrigen der Wahlschachcr in üppigstem Flor steht, ist schon angedeutct worbe». Da» Natürlichste, das auch deutscher Ehrenhaftigkeit am sichersten entspräche, wäre cs. wenn in den 81 Kreisen, in denen die Sozialdemokratie in Stichwahl gelangt, alle anderen Parteien znsammenständen. Auf Seiten der Kartellpartcicn nnd der Antisemiten wäre hierzu entschiedene Neigung vorhanden. Aber dürft« man denn den Freisinnigen Richter'schcr Observanz tränen? Dürfte man selbst bei den festesten Abmachungen glauben daß diese Herren Wort halten? Banz zur rechten Stunde erinnert das .Volk" daran, daß im Jahre 1890die Konservativen In Breslan- West sich herbeilirßkn, dem Freisinnigen Vollrath dnrchzuhelfen, während im östlichen Theil die Freisinnigen zu Hanse blieben und die Konservativen das Nachsehen hatten. Ebenso errang da mals Hänel in Kiel den Sieg, während in ElmShorn wiederum die Freisinnigen, da ein Konservativer in Frage stand, sich nicht rührten. Wenn daher jetzt die Berliner Konservativen Stimmenthaltung beschlossen, so kann man dies immerhin entschuldbar finden, nament lich gegenüber einem Mann wie Virchow. der sich denn doch ver zweifelt wenig 'von seinen rothcn Mitbewerbern unterscheidet. Am meisten durste man gespannt sein aus die Stellung die das Centrum einnehnien würde. Daraus ist nun ei» Heller Licht strahl gefallen durch den bereits »litgcthcilten Vorgang in Speyer, wo daS Centrum die Unterstützung der Sozialisten beschloß, wofür die letzteren in Zwribrücken den Cenlrmnsmann gegen «inen Nationalltberalen unterstützen werden. Was treibt die Klerikalen zn solchem Vorgehen? Sie wissen doch auch, daß über die Mili- lärvorlage hinaus noch 5 Jahre der Fortentwickelung folgen, Jahre, in denen wtrthschaftliche Fragen den Vorrang behaupten wrrden Werden die Klerikalen nur geleitet durch ihre Abneigung gegen die Militürvorlage? DaS ist nicht anznnehmen. Nein, die Cen trnmsmänner. dir sich ietzt von dem Mußprcußen Lieber, wie früher von dem Welsen Windtharst. führen lassen, haben andere Motive, nnd diese Motive fasten sich zusammen in dem Haß. den sie gegen da« Dentiche Reich liegen, sie fassen sich zusammen in dem Wunsche. Deutschland innerlich zn schwächen. Das Eentrum. das eben erst die Hnrne nnd Schorlciner hinanswarf. ist nicht national nnd wird nie national lein. Darum jetzt das Eintreten für die Sozialdemo kratie, mit denen eS sich durch die bösartigsten internationalen Instinkte eng verbunden fühlt. Znm Schluß noch einmal die Wahlen in Dresden. Auch hier ist. wie überall, der Freisinn in gräulicher Welse .durchgerasselt". Ist das ein Wunder? Eine Partei, die durch Jahre keine Spur von Patriotismus zeigte, die nirgend Antheil nahm an dem natio nalen Aufschwung, muß nothwendlg die Erfahrung machen, daß ihre Sckaaren zu den Ganzextremen abschwenken. Die Sozialdemo kratie zeigt doch lvenigstcns ein Lockbild in ihrem Zukunftsstaate, wenn diese» Lockbild auch nur eine bat» nrorzsunu ist; aber der Freisinn hat nur die kahle, öde Wüste deS Mancheslerthuin«. in der sich nicht ein Bild und nicht rin Gedanke spiegelt. Und ewig In solcher Steinwüste zu wandeln, dazu haben wohl nur Wenige Appetit i Nnd noch eine andere Bemerkung nach der svzialdenw- krotischen Seite: Früher koudidirten in Altstadt und Neustadt regelmäßig die Herren Bebel und Liebknecht. BIS ans eine Aus nahme sind wir mit ihnen fertig gewordrn. iodaß sie sich >ch!ennigst ein anderes Trockenplätzchen suchten Jetzt fürchten sie rrneuir Blamage. Nun, ist Dresden mit den Generalen fertig geworden, so wird es auch mit den Korporalen fertig werden! l-> Aernschreih- «ud Kerus-rech-verichie vom Juni. Berlin. Der Kaiser begab sich, wie aus Kiel gemeldet wird, beute Vormittag ans den Ezercierplav der Flotte, besichtigte an Bord des FlaggschisseS „Baden" die Etmclschistsübunqen und kehrte Nachmittags in den Hafen zurück. Der Kaiser bleibt bis Sonntag i» Kiel, wohin wahrscheinlich auch die Kaiserin Ende dieser Woche nachsolgt. — Die Kronprinzessin von Schweden ist mit ihren beiden Svlmen heule Vormittag, ans der Rückreise „ach Schweden, hier eingekroffen. morgen begiebt sic sich zur Begrüß ung der Kaiserin nach Potsdam und setzt dann Abends die Heim reise fort. — Wilhelm Scholz, der „K>addcradatich"-Zcichnei. isi heute früh im Atter von ti8 Jahren gestorben. Er hat 42 Jahre hindurch fast ganz allein die Illustrationen des .kladderadarich' gcliescrt. — Der Prozeß gegen den Kaufmann Paanh »nd Ge nossen wegen Verleumdung und Beleidigung des Auswärtigen Amtes, des srühcren Kaiser!. Gesandten In Peking und anderer hoher Beamter, der heilte vor der 4. Strafkammer des Land gerichts I. zur Verhandlung stand, wurde vertagt nnd Pao'ch aus 0 Wochen der Chanlee zur Beobachtung übergeben. Paaich war nicht zugegen. Ter Geiängnißwürler. der ihn aus dem Untersuch-! nngsnrresi z»m Termin vorsührrn sollte, hatte iiiitcr Betsüaungj eines ärztliche» Atteste» »litgethrltt. daß Paasch infolge von Ver- » letznngen. die er sich selbst beigebracht, erkrankt nnd nicht vernehm- nngSsiihig sei. Nach dem Atteste des AnslaltsarzteS hat sich Paaich in einem Zustande großer nervöser Aufregung Verletzungen am Unterarm betgcbrachl in der Absicht, sich die Pulsader zu öffnen: die Verletzungen, die er sich beigebrackt. leie» geringsügiger Natur dagegen erklärt der Arzt, daß sich Paaich anscheinend in einem Ziisiandc höchster Exaltation befinde, iodaß derselbe ohne Nach ts,eil für leine Nerven schwerlich dem Termine werde beiwohnen könne». Die Uebcnvcisung an die Jrrenslation der Charitee er folgte aus das Gutachten des Gerichtsarztes, der bei der vom Ge- richksboie sokorl ungeordneten Untersuchung Paasch's Zweifel an dessen Zilrcchniingsiähigteit hatte. — Auf der Tagesordnung der am 27. d. M. stattfindenden Abgeordnetenhaus-Sitzung siehe» die zweite Abstimmung über das vom Herrenhaus abgcändrrlc Wahl gesetz nnd Anträge betr. die Aushebung des Staffeltarifs für Ge treide nnd Müblensabrikate — Die neuesten Nachrichre» über das Befinden der Frau Gräfin Vitzthum geb..Gräsin Hamich. Gemahlin des Königl sächsischen Legntionssekretärs. lauten recht erfreulich und melven sorlschreitende Besserung. — Die Stemrkommnsion des Herrenhauses trat heute in die Berathung der Entmürse des Vermvgensstelleraesetzes und des Gesetzes wegen Aufhebung der staatlichen Grund- Gebäude- und Gewerbesteuer ein. — Die .Kreuzztg." bringt eine Zilsaiiimeilslcllnng derienigen Candidaten. welche sich bestimmt verpflichtet haben, die Forderungen des Bun des der Landwirthe zu vertrete». Von denselben find bisher 58 definitiv gewählt, 01 stehen zur Stichwahl. Berlin. Nach dem amltich ermittelten Ergebniß der Neichs- tagSwahten finden 180 Stichwahlen statt. 217 Abgeordnete sind ^ definitiv gewählt. Die Gewälstlen vertheilen sich auf die verschie denen Parteien wie folgt: Cvnscrvative 49. deutsche Reichspartei 11, Nationalliberale 15. Ccntrnm 81. freisinnige Vereinigung tz freisinnige Volkspartet 0. Sozialdemokraten 24. süddeutsche Volks- pratci 4. Pole» 12. Welsen 0, Antisemiten 3, Elsässer 9, Dänen-1. bei keiner Fraktion 5. Be! den Stichwahlen sind bethciligt: Cen- seroativc 51. ReichSpartei 23. Nationalliberale 74, Cciilliim 3t. freisinnige Vereinig»»» 12, freisinnige Volkspartei 3l. Sozial demokraten 82. süddeutsche Volkspartei 10, Polen 11, Wrlscn 9. Antisemiten 0, Elsässer 2, bei keiner Fraktion 5. Königsberg i. Pr. Am Sonnabend Nachmittag sirnd ein § »Li----- .-.7» Duell in einem nahegelegcnen Walde zwilchen deni Rechtsanwalt Schimmelpsennig und dem Amtsrichter Manie») statt: Schiminet- ' ' nst Ter .... ter Mante») statt ; Pfennig erhielt einen lebensgcsährlichen Schuß in die Brust. Grund deS Zweikampfes ist politischer Natur Stade. Ter Arbeiter Handt aus Stettin wurde heute such durch den Scharfrichter Rrindet aus Magdeburg mittest Guillotine hingerichtet: er batte eine Wittwe beraubt nnd nachher ermorde!. F ürlk in Bauern. Tie Sozialdemokraten »nd die Volks partei schlossen gestern Abend ein Bündniß. wonach Ersterc den Letzteren ein LandlagSmandat versprechen gegen die Unterstützung bei der Landtags- nnd Neichstagsmahl gegen die freisinnige Partei; die Volkspartei unlerstützt auch in München die Sozialdemokraten. W i« n. Ter Kaiser hat den Fürstbischof von Breslau. Car dinal Dr. Kopp. znm Stellvertreter de? Landeshonptmniiiies im schlesische» Landtage ernannt. Dux. Unter den Beraarbeitern de? kiesigen Kohlenreviers ist ein Ausstand ansgebrochrn. Paris. Tic Mehrzahl der Morgenblätler komlalirt. die Haltung der republikanischen Mehrheit, welche nicht die geringste Miene gemocht habe. Clemeneean voriden Beleidigungen D-routödc's und Mlllepo» s in der Kamnrci zu ichütze». komnie einer endgiltiq moralischen Hinrichtung Clemenccan's gleick'. Paris. Ter Gcmcinderalh bewilligte iiir die streikenden Droschkenkukichcr lOE Francs. Das Streiksimdikat gestattet nur solchen Mlethliitichern den Verkehr, welche ans der ArbcitSböne gegen Zahlung von 2 Francs zum Streikfonds täglich ein Ab zeichen erbebe». Jn> Publikum herrscht große Eilttüsiiing darüber, daß die Polizei und die Regierung dieir Vergewaltigung der arbeitswilligen Kuticber dulden. Ein Streik der Lninivurknt'cher gilt gleichlalls als bevorstehend. Bern Tie Berner Regierung hat ein Jnsanteriebataille» und eine Schwadron Kavallerie zur Aiistechtrrhattnng der Rübe ailsgedotcn. Dir Zahl der Verhnstuilgcn beträgt etwa 89. die Zahl der Schwcrvelwiindctcn ist ziemlich groß: unter den Verletzten be finden sich auch mehrere Schutzleute. Die Aufregung dauert fort. Der Platzkominandant erläßt einen Aufruf, in welchem er zur Ruhe anstordert. Rom. Der Gras von Turin iiberbrachte dem König rin eigenhändiges Schreiben des Kaisers Wilhelm. London. Die abgeietzte Königin von Hawai hat eine ihr von den Vereinigten Staaten gewährte Abfindung. Höhe nock nicht bekannt ist, definitiv abgedankt. Die Berliner Börse verlies bei vorwiegend schwächerer Tendenz still. Der Stand der deutsch, russischen Handelsverträge- Verhandlungen wurde als wenig günstig bezeichnet. Außerdem war die Stimmung für russische Wertbc durch die neuen gesetz lichen Maßnahmen in Rußland znr Erschwerung der Valntaopera- lloiien gcdrückl. Für Mexikaner bestand 'cste Hallniia uns Pariser Deckungen. Banken setzten trotz der flauen Wiener Vorhöne sinn lich fest ein und schwächten sich später nur geringfügig ad. Dir
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