Dresdner Nachrichten : 13.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187706131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-13
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- Dresdner Nachrichten : 13.06.1877
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Für daS Feuilleton: Lnelvi» Mltredaeteur: vir. LiuU Slvrvze. Dresden, 1877. Poltttschr«. Zu dem in Kissmgen badenden und arbeitenden FürstenReichS- ranzler Oismarck begiebt sich der russische Reichskanzler Fürst Gort- schaloff, gleichfalls um zu arbeiten und zu baden. Der deutsche Kanzler wird, nach Berichten auü Kissingen, täglich 10 Stunden durch seine Geschäfte an den Schreibtisch gefesselt. Bon diesem an sehnlichen Arbeitö-Pensum wird die Ankunft des russischen College« wenig wegnehmen. Rußland, das nur im Vertrauen auf die wohl wollend« Unterstützung Deutschlands den Krieg beginnen konnte, wird den Lenker der deutschen Politik weiter zu bestimmen suchen, ihm feine guten Dienste auch ferner zu leisten. Wie weit sich Bismarck engagirt, wird sich erst aus der Entwickelung der künftigen Ereignisse erkennen lassen. Einstweilen ist das „Bade und arbeite" sein Motto. Den russischen Kanzler hindert die laute Stimme des russischen Volkes zunächst daran, an einen baldigen Friedensschluß zu denken. Mit Erwerbungen in Armenien, der Einräumung eines guten Kriegshafens im Schwarzen Meere, z. B. Batunh der Ein setzung christlicher Gouverneure in Bulgarien und der Verbesserung der Lage der Christen in der Türkei, erklären sich hervorragende russische Zeitungen nicht zufrieden. DaS griechische Doppellreuz müsse in Konstantinopel auf die Sophienkirche aufgepflanzt, der Halbmond von den Moscheen heruntergerissen, daö Schwarze Meer ein russischer See und die Durchfahrt durch die Dardanellen frei werden. In solchen Artikeln national-russischer Volksblätter tritt das eroberungslustige Verlangen unserer slavischen Nachbarn viel offener und ehrlicher zu Tage als in dm kunstvollen Wendungen der Depeschen Gortschakoffs. Dieser „Narziß deS Tintenfasses" (so be nannt nach der Schönheit seines AmtSstylS, der so elegant dahin fließt, daß sich sein Schreiber darin zu spiegeln liebt) hat vielmehr die Aufgabe, die Unruhe Europas über daS Umsichgreifen der russischen Pläne einzuschläfcrn. Das Schlachten in den Schwarzen Bergen dauert fort. Nach wie vor schreibe»; sich beide Theile den Sieg zu. Die Eigenart des Terrains und die Kampfesweise machen einerseits das langsame Vorwärtsdringen Suleiman-PaschaS in den Dugapässen und dann die beiderseitigen großen Verluste erklärlich. In offener Feldschlacht können die Montenegriner absolut nicht Stand halten, weil sie keine militärische Ausbildung besitzen und ihre Formation nur aus Ban den besteht; daS Gewehr benützen sie nur, um dm Feind aus einem Hinterhalte zu treffen, sie nehmm nur in gebirgigen Defensiv stellungen Position und sowie sie da angegriffen werdm, gehen sie sofort zum Handgemenge über. Sie sind kräftig und gewandt und handhaben ihren Handschar meisterhaft. Von Schlachten kann also füglich nicht gesprochen werden; die Kämpfe sind förmliche Schläch tereien, bei denen Taktik und Strategie, Disciplin und Commando gänzlich fehlen. Man kann sich also die Schwierigkeiten und Opfer denken, unter welchen Suleiman vordringt; der Besitz der Dugapüsse ist aber eine unabweisbare Notwendigkeit, erstens »veil sie zur Ver teidigung der Herzegowina gegm Montenegro dienen und zweitens, weil sie die Verbindung zwischen Mostar und Nilsik Herstellen. Die Verurteilung des Ober-Bürgermeisters von Paris, des Herrn Bonnet, zu ISmonatlicher Gefängnißstrafe wirft auf die Unabhängigkeit der französischen Justiz nicht das freundlichste Licht. Der Verteidigung hat man nicht einmal Zeit zum Studium der Akten gelassen, das Verfahren war ein höchst summarisches, Ent lastungszeugen zu vernehmen, lehnte der Gerichtshof ab. So wurde ein Mann, der wesentliche Verdienste um die Hauptstadt Frankreichs besitzt, abgethan. Seine Hoffnung wird sein, daß noch lange vor Ablauf seiner Strafzeit das Cabinet gestürzt ist, das ihn auf die An klagebank und vor solche Richter brachte. Aufsehen erregte in Paris die Sprache der Berliner „Nat.-Ztg." und „Post", die gleichsam auf Commando über die Politik deS Marschall-Präsidenten herfielen und dem Senate Frankreichs eine ernstliche Verwarnung zu Theil werden ließen, fall» dieser in die Auflösung der Deputirtenkammer willigte. So wenig wir unseren Berliner Collegm das uneingeschränkte Recht der Beurteilung auswärtiger Zustände verkürzt schm möchten, so macht es doch einen Unterschied, ob solche Urteile als die freie Ueber- zeugung der betreffenden Blätter auftretm oder sie die Miene an nehmen, im Aufträge deS auswärtigen Amtes geschrieben zu sein. Solchenfalls nehmen sie leicht den Charakter einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Auslandes an. So ernstlich wie es sich Deutschland verbieten würde, wenn sich französische Blätter, inspirirt von der dortigm Regierung, in einen Conflikt zwischen Bismarck und Reichstag, oder Bismarck und Herrenhaus mischen, so bedenklich fällt eS, zu erproben, wie weit sich französische Kammern unter den Willen Berliner Blätter beugen. Solche deutsche Hetz- Artikel tragen nur dazu bei, die Politik der Ultramontanen zu för dern. Denn wenn nun der Senat die Deputirtenkammer auflöst, thut er das dann nicht unter dem Gefühle, sich als unabhängig von Berliner Weisungen hinzustellen? Die „Nat.-Ztg." und „Post", sowie alle auf einen Krieg mit Frankreich hinarbeitenden Blätter und Parteien besorgen, mit der Miene vollendeter Biedermänner, im Grunde nur die Geschäfte der Jesuiten. Wenig Freude erlebt der Papst an der Familie Orleans. Diese sonst so liberal thuenden Prinzm sind die Hälse. Freigebigkeit ist eine der Pen; aber was die Orleans in aller fürstlichen Noblesse. Da» mußte der Papst erfahren, al« seine Untergebenen am Bischofs Jubiläum da» Geschenk de» Henog« von Nemours in Empfang nahmm. E» war in eine enorme Kiste ein- geschlosfen, deren riesige Dimensionen alle Vertrauten de» heiligen Vater» mit großer Spannung erfüllten. Beim Eröffnen derselben fand man — ein Oelgemälde (ohne Rahmen), signirt in der Ecke rechter Hand: „lllanebv ckv lVomour» pinxll". Das Sprüchwort lagt: Einem geschenkten Gaul sieht man nicht in» Maul. Diese« " e jedoch ei Effect in dem mit Meisterwerken der Renaissance von oben bis unten gefüllten Saal. DaS Gemälde der.Prinzessin von Nemours ist in dein ganz gewöhnlichen Stil der Kunstproducte von Pensionat- Fräuleins ausgeführt und soll eine Episode aus dem Leben Saint- LouiS vorstellen. Vor Absendung der qu. Leinwand nach Nom war eine Anzahl auserlesener Freunde »«gelassen worden, um die Malerei zu bewundern. Die Künstlerin ist ungefähr 10 Jahre alt und ihr einziger Ehrgeiz scheint darin zu bestehen, Historie zu malen. Die kleinste Gabe in baar wäre dem Papste gewiß lieber gewesen. UebrigenS hat er so viel bekommen, daß er über die Knickrigkeit der Orleans wohl hinwegsehen kann. Die gefährliche Krankheit deS Großherzogs von Hessen hat den Schleier gehoben, der bisher über einer persönlichen Angelegenheit desselben lag. Durch Mittheilungen an die großherzogliche Familie und durch Vorstellungen vor dem Hofstaate am Krankenbette des Großherzogs wurde erklärt, daß derselbe seit 9 Jahren mit Frau von Hochstädten, vormals Fräulein Appel, morganatisch verheirathet ist. Neuere Depeschen constatiren übrigens eine Besserung im Be finden deS GroßherzogS. Sein Regierungsnachfolger wäre sein Neffe, Prinz Ludwig, mit der zweiten Tochter der Königin von England, Prinzessin Alice, vermählt, Schwager des deutschen Kron prinzen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten Berlin, 12. Juni. Die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt gegen über den Meldungen mehrerer Blätter über die Ausrüstung eines zweiten deutschen EvolutionLgeschwaders, es sei weder an eine In dienststellung von 6 bis 7 neuen Kriegsfahrzeugen, noch an eine Ausrüstung eines zweiten Evolutionsgeschwaders gedacht worden, auch eine specielle Anordnung betreffs der Nichtbeurlaubung der seepflichtigen Mannschaften existire nicht. Locales vud Sächsisches. — DaZ KonigSschießen begann am Sonntag Nachmittag 3 Uhr. Kammerherr «Byrn, als Vertreter des Königshauses, that die ersten Schüsse für jedes einzelne Mitglied des Königshauses und zwar mit besonderem Glück. Das Festtreiben war einigermaßen durch die allzu große Hitze beeinträchtigt. — Die Erhebung der Einkommcnstcncr, die nach der zum Einkommensteucrgcsctz am 6. Deceinbcr 1876 erlassenen AuöführnngS - Verordnung am 60. Juni und I. Novbr. d. Jö. ^ bewirken ist. erfordert wiederum erneuten Aufwand an Geld. a 00,000 Steuerpflichtige in Dresden leben und Icdcm der Stcuerzcttel persönlich durch einen Voten bchändiat werden muß, so reicht daS vorhandene Steucrbotcn-Personal de» Weite»» nicht auö und die Stadtstcuer-Einnahme sicht sich gcnöthigt, eine ziemliche Anzahl Hilsobotcn anzunehmcn, für welche Leute sie die Gewährung einer BchändigungSgcbühr von 2 Pfennigen sch ieden besorgten Steuerzcttcl vom Stadtrathe erbittet. Auch ist das Arbcitöpcrsonal bei den 12 städtischen Hcbestellen nicht im Stande, alle die durch die Neuerungen vermehrten Arbeiten zu bewältigen und so »nacht sich denn die Errichtung einer neuen Hebesteuc mit eincm Einnehmer, eine», Controleur, einem Registrator und 6 interimistischen Assistenten nöthig. WaS schon früher ost betont werden mußte, wird immer fühlbarer: mit dem Einkommensteuergesetz ist schwer und theuer auokommen! — Herr Baumeister A ugust Richter hier schreibt uns „Geehrter Herr Rcdactcur! In einem Artikel Ihres vlcigelelencn Blattes lNr. 156 vom 5. Juni b. I.) wurde die Besetzung der durch die Beförderung deS Herrn StadtrathS Kürstcn zum Bür germeister. beziehcndlich durch daS Ausrücken der anderen Rathö- mitgllcder seelwerdenken letzten besoldeten Stelle in, bicsigcn Ratbe besprochen und hierbei auch die Ansicht erörtert, diesmal nicht ein juristisch gebildetes, sondern rin im Baufach bewährtes Mitglied in den Rath zu berulcn; der betreffende Artikel nannte sür diesen Fall schon Enndibaten, unter denen auch »nein Name sich befand. Wnö nun diesen Punkt anlangt, so habe ich in den lttztvcraangencn Tagen die Urbcrzeugung gewonnen, daß daö inö Waller geworsene Stcinchen Kreise zeichnete, die in ihren Di mensionen mrtner ietzigen Stellung undTbätlgkelt nachtbellig werden können, und fühle ich mich deshalb veranlaßt, durch nach stehende Erklärung irrthümilche Anschauungen zu beseitigen. So weit cS meines Amtes Ist. habe Ich alö Stadtverordneter stets großes Interesse an der Verwaltung der Stakt genommen und die von »»einem Geschäft mir sreigelasscne Zelt und Kraft gern der Arbeit in diesem Dienste gewidmet, ich habe aber keinem Menschen, weder durch Wort noch Schrift, zu der Vermuihung Veranlassung gegeben, aiS ob ich mich um eine Stellung, nie die oben bezeichnet«, bewerbe oder eine solche anzunehmcn gewillt sei. Ich denke nicht entfernt daran, ineine Thätigkcit alö AreiM tect und auölührenber Meister am hiesigen Orte zur Zeit auizu geben ober gegen eine ankere zu vertauschen, und würde Ihnen dankbar sein, »renn Sie dieser meiner Erklärung Raum in Ihrem Blatte gewähren wellten. Hochachtungsvoll dcgrüßt Sie Ihr ganz ergebener Her m. A u g. R ichte r." — In unserer jüngsten Sonnabend-Nummer sagten wir, daß auf Anordnung des Ministers des Inner», Herrn von Nostitz- Mallwltz, eineUebcrsicht derjenigen größeren Staatsbanken erscheinen würde, welche gegenwärtig im Königreiche Sachsen im Gange sind. ES ist dieses Verzeichn Iß in stattlicher Länge er schienen. Die Regierung hat eS für eine ' ' Bautzen nach Guttau: Elbstromcorrcctionen und -Regulirungcn unterhalb Wehlen, bei Laubegast und Nieterpovritz, bei Gauer nitz und bei Seußlitz, zwischen Merschwitz imd Moritz und inner halb Dresden; Eisenbahnen: Schandau-Neustadt. Mustadt- Dürrröhrödorf. Ncustadt-Sohland, Wilthen-Bautzcn, St. Egidien- Stollberg; Bahnhysö-Erweiterung und Linicnicgung bei Altcnbnrg, in Bischofswerda, Bautzen und Löbau. Glauchau. Gößnitz, Niedersedlitz, Reichenbach, Werdau, Zittau. Leipzig. Riesa — dort zugleich der große Elbbrückenbau —; Vau eine» Leipziger Verbindungsbahn, einer Lcipzig-Dreödner Linie bc> Leipzig; Erbauung einer Locomotiven-Remise in Chemnitz, einet Kohlen- und Rangir-Vahnhoies in Leipzig, eines Gleises Bram bach-Voiterörcuth, einer Güterstation in Gulensürst, in Lehndors "" " n Linien Chemnitz-Aue-Adors. Wolfs- Komotau, Zwickau-Fnlkenstein; Vau des Seminars in Auerbach, des Vota- Nischen Gartens In Leipzig und der dortigen Vcterinärklinik, de» höheren Gewerbeschule in Chemnitz; und in Dresden: Cavalerie- Kaserne mit 2 Ställen. Pionnler-Easerne, Cadettenhauö »ü! Ncbeltgebäudcn, Schuppe» sür Artillerie, Train und Pionnlcn und Dampswasch-Anstalt für die Kasernen. — Bauten, derer Inangriffnahme nächstens bcvorsteht, Lind: Amtsgerichte in Leipzig und Chemnitz; Eisenbahnen: Bischofswerda-Ncukirch Eibau-Oderwitz, Gaschwitz-Plagwitz; Kohlen- und Rangirbahnhol bei Chemnitz; Vahnhotsumbau in Königstcin, Netzschkau unt Zwickau; ' ' --------------------- —— der 1lniv> waltung sächsische» Fabriken und bei sächsischen Handwerkern bestellt! von Seiten der Militärverwaltung sind z. B. allein an Bcklei- dungd - Bedürfnissen re. seit 1. Januar d. IS. 2,200,570 Mari verausgabt worden. - Gestern Mittag hatte eS den Anschein, als ob die säst un. erträgliche Hitze durch ein Gewitter Abkühlung finden sollte Leider verzogen sich aber die Wolken und der ersehnte Rcgcr blieb auö, dagegen ist, wie telegraphische Berichte meiden, ir Berlin und Umgegend ein furchtbares Gewitter in de» zweiten Stunde ntedergegangen, welches zeitweise die telegraphisch» Verbindung mit hier unterbrochen hat. Mit dein nicderströmcn. den Regen war ein Hagelschauer vermischt; die Hagelkörner sollen theilwcise den Durchmesser eines Markstückes gehabt haben. — Heber die Klagen auö Zittau wegen mangelhafte» Bahnverbindung mit Dresden erhalten wir folgend, Aufklärung: Gegenüber einigen Abkürzungen in der Fabrzei, zwischen Zittau und Dresden hat die Verbindung zwischen diesen beiden Städten durch den Soinmcriahrplan allerdings insofern eine Verschlechterung erfahren, als bei dem Nachmittags um 5 Uhr von Dresden abgchcndcn Zuge ein Aufenthalt von 1 St 27 Min. in Löbau stattfindct, »veil der von Görlitz kommend, Zug jetzt erst um 8 Uhr 20 Min. in Löbau eintrlfft. Diese» Uebelstanv läßt sich zur Zeit bei Len mannigfachen Rücksichten welche zu nehmen sind, ohne Einlegung eines neuen Zuges »ich, vollkommen beseitigen und dieses AuskunstLmittel zu ergreifen hat man mit Hinblick auf den Rückgang deS Verkehrs aus Lei Löban-Zittaucr Linie Bedenken getragen. Dagegen sind besonder» TageSbiUcto eingclührt worden, welche zur Rückreise von Dresder nach Zittau über WarnSbon berechtigen, damit die Reisende» der um 7 Uhr 25 Min. von Löbau über WarnSdors »ach Zlitar fahrenden, daselbst um O UHr 65 MI», cintreffendcn Zug benutzet können. Waö aber daö späte Eintreffen der die Corresponden, von Dresden, Leipzig re. vermittelnden Morgenzüge in Zittar anlangt, so wurden zcither die aus der Richtung von Drcödei- und Berlin nach Zittau gelangenden Nachipostscndungcn mittelst dcS un» 6 Uhr 15 Min. Vormittags in Zittau von Görlitz über Nikrlsch eintrcffcnden Zuges befördert. Nachdem jedoch die Bcr- lin-Göriitzcr Eisenbahn die Beibehaltung dieses Zugeö wegen dessen ganz ungenügender Benutzung abgelchnt bat, ist der zciihe» um 7 Uhr 15 Min. von Löbau in Zittau cintrcffcndc Zug sc beschleunigt worden, daß derselbe jetzt bereits um 6 Uhr 40 Min Vorm, in Zittau cintrifsl und die Ausgabe der Postsachen um 8i - Uhr erfolgen kann. Eine begründete Beschwerde liegt mithin in dieser Beziehung in der That nicht vor. — Ein ungemeines Gefallen erregt jetzt im Renz'scheu CircuS daS neueste Programm „Ein Karneval auf dem EI s c." Mit feinem Geschmack, ia. man darf sagen mit großem poetischen Talent ist hier dcS Winters Weben geschildert vom Abzug der Schwalben und dem ersten Schnee biö zum Schlitl- schuhicst. Nach der neunten Nummer dcö allgemeinen Ncit-Pro- grammö wird eine Art Lowrv-Kastcn In die Arena gefahren, der sich nach allen Seiten auöctnandertheilt und mit sabelhaitcr Schnelligkeit die Reitbahn mit einem festen Hvlzsußbodcn — de» Eisfläche — überdeckt. Dann kommt, von Innen tranöparcni effcctvoll erleuchtet, ein Eisberg unv auö ihm entsteigt der Winter, der nun alsbald mit dem abzichcnde» Herbst, den Schwalbe», einen siegreichen Kamps ausnimint. Schncefiockcntanz, ausgeführt von 20 Damen im Costüme eines munter durcheinander wirbelnden wcißgcflocktcn Schneegestöbers mit den wundcrbarsien clccirischcn Lichtcffecten übergosscn. Maökcnaufzug und bnrlcöke Purzcl- Episodcn — selbstverständlich ans Rollschuhen, wie sic im Skating "in' — - »eivunderungüwürdi'i« Geschenk mach i einen sonderbare« ernste Pflicht gehalten, dahin Vorkehrung zu treffen, das, alle auf Grund der erfolgten ständischen Bewilligung auözusührenden Eisenbahn-, Straßen-, Waller- und Hochbauten schon seit vielen Wochen lcbbast in Angriff genommen, beziehendlsch fortgesetzt worden sind und zum Theii nächstens in Ausführung gelangen. Bei den nachfolgenden größeren Bauten, deren GrsammtherstellungSaufwanv sich nach vielen Millionen beziffert, find viele Tausende von Arbeitern t und somit brr ErwerbSlosiglistt der Arbeiter Sachsen» zum großen Theile ein gesichertes Gegengewicht geliefert. DaS Verzeichnis, der Baue, welche bereits auSgesübrt werden, benennt: Landgericht--, vez. dazu gehörige ArresmanSbaiiten zu Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Frriberg, Großenhain, Burgstädt, Plauen; Forstgehöfte zu Brunndöben; künstlerische Ausschmück ung der AlbrcchtSburg in Meißen und Herstellung einer Ver- bindungöhalle zwischen der Burg und dem Kernhause; tbeatervau in Dreödl Chaussee; Bau der Wüstenvrand, ttn Polsentbaie. WilzschhauS; Verlängerungen der Falkenstraßc von Dresden nach Plauen, der Pulsnitz - König-brücker Straße,'der von Rink prakticirt werde» — wechseln launig ab. Ein englisches un geschicktes Ehepaar, daö stets biniällt. erregte unanSlöschlichc Hei terkeit — die Dame fiel in allerdings bic und da bedenklich ver legenen Stellungen hin; aber Grazie und Schelmerei söhnen den verbissensten Misantrvpcn mit tjcscn gewagten Späßen aus. Eine Dame, die aut dem Schlitte» zusammenbricht und letztlich die Beine da hat, wo man gewöhnlich den Kops trägt, erregte nicht mInderGelächter; Schulkinder mitRa»>cn undTascln, cinFeucr- rüpel, ein Eiöbärcniübrer. ferner Gruppen-Tänze von lebendigen Schncebälicn und eine 5sachc Schlittcnpartie bei Schnccsali mit PonhS und Giockengclälttc reiben sich unterhaltend aneinander. Minder unbedenklich dünkt unö die Art, wie der Herr Schul meister von der „lieben" Jugend geneckt und aus der glatten Fläche verfolgt wird; daß er hlmehlägt und den Frack zerreißt, mag noch gehen, weg» schon die Autorität deS Lehrers bei so vagucn Si tuationen nicht gewinnen kann. Aber zuletzt platzt dem hinschla- genben Herrn Magister ein Kleidungsstück an einer etwas gar subtilen Stelle und läßt ein Stück »Adam dnrchblickcn, das man sonst sorglich verhüllt. Ei, ei — daö ist zu stark! — Dic Schluß- aruppe, wcnnGckährtc mit Ponhö aukS Eiö rollen und die ganze Manege von» reizendsten Schncciali. verklärt durch goldige, grüne, rothe, lila re. Lichtrffecte, erfüllt Ist, macht einen geradezu fccn- basten Eindruck. Wirklich, da hat Vielster Renz an Pracht und Poesie daö Erstaunlichste geleistet, das man sich verstelle» kann. Bolle, In übervolle Häuser werden die großartige Darbietung ihm lohnen: — Neuerdings ist die dankenSwertve Einrichiung getroffen worben, daß man WasserIeitungS - Robrbrüchc auch bei jeder Feuer-Meldestelle telegraphisch anmelden kann und von dort aus daö Weitere zur Abbitte schleunigst besorgt wird. Nur ist deutliche Bezeichnung dcS SchadenplatzeS Jedem a». zurathen.
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