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Dresdner Nachrichten : 11.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189602119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-11
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1896
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»!» »xä2>c »X^ »v Voi»- » DW4I«Ai, »«»Aiävtz Von» >>-'/,! UXrVt,II ö« Iteuliot-I »X, Xloi^r« !> »Ul u» »<- «ttsrV«»»»»,», Dir IwoNixr «,u»»«,lk M«r«dr , k,I»r«i u> VI, 1„ kä»i«xx«rn «« t*r Vnvai'rnr .-irr ^0 V«. .D»»»eltkil> , »»irii» änuli >oi»arl»x!>t' «V - iiuiitnriir >»,, V«laar o»rr xaä, irluaarx », VI« iiur namairnWOckinckilru ,rd> .« «I« »ald lvl«,wririn Lar» AuMnärnar'.ilianaar nur »»«rn Vorausbrairilu»« »nkunl«,»»«"' »eliinr» iäinm»,»r ««miß»» A»non>>»durea»c an Vrlrablitz'rr »rrdr« mit io VI, derrilmrl Lrr»>s»»rrt»,NrUr Nr. n. 41. Jahrgang. Itl»»iI,-ti->., I t»»« t»>,t,. I!L 1'ornvvrvlII, "U<<». *1 kk» U I> nt^« 1»un«,,tt« . i'inlin. I« >Ii»I prkunir». Kl. j„ I ,j..„ Trcodc». l>>N». t HG III,«Ii» »« Alnlrvmixnn^-Vlw^ V u HGIILi^Iin, Vp kolt r , Xnuttttin« t>, I» » ^t«^t, n ^ GVnMTnnnnttM», >8? ä'ir.Iz LÜtt .V»>"rirv8a>t /—»»» t'r« >»« »«»>» N H 2. K» T,i iio/i»'t,«,ki. I-:n^n«»»-I.»^«'N >,^i N>»»E NI, > > », I,t., >,. ckn »'»'»«'«> I II0/I»>IX«, - S:r>iI-»»-I.»x<-^ !,XI III, > V»< 1,1., I IIX-N'N ^ . .Vii.'i-'ii-Irx.-i,«, L.'. — /'i tuo.xii ,n I1i»-,I,,» ,,, .ix, I1,»r !»«»»»«»»-. »,«1>r^,> m i ^UI,r »,>,»II„I»,. teckncLe/len ^«56N °»2 ... > / ..,»»».ii >1-,«. .X.OII « Heiakri-itl l.eupiilt, v^>l«iit, Iielimsi'eii. «r. 41. M«ck: kli'it'tikiimm^rii'ili'. „ml knrul^ „n>i <Zi^»ro< lirmxii^n „m, i.;lilt;i> Kill MX I»iIIi">!i /u Acnderung des Wahlgesetzes. hvsnachnchtcn. Laudiagsverhandlungeii. Naiionalliberaler verein. tzserichtsvcrhandluugcii Plaudertasche. K N. Itimimov, »Meundiückm. !- IIiExtiott-VIlxt., »rirx, 1^, II. «I 5 ' laali'äilt -ins, ä-1 pc>4>n> I! D.misinnsli ^ lün »»«->,«»1,. « I»N0I»I>»>. DMN I'i« "W> llmlikl L 8e!Mil>k!'. ^»»dec- iMiittmiuiiliche 26ittrr>i»q. 11 Unveriindcil. wmmer. ^»rNSNN.I, I I. ,VkvrN»L. Dir Atudrruug des Wahlrrchts. Der Entwurf zu dem neue» Wichlgriek verdnult feine Eutsleluiun der wohlbegründeten Neberzeugung. das; unier vislieli.ikd gleiches Wahlrecht aus die Dauer nicht die lünrcichend sichere Gewähr für eine uchige Weitcrentwickelunn unserer vatcrländifcheu Gefchiclc u»d für die Erhaltung der bestehenden politischen und wirllmhiisllichr» Nechls- oidnung bietet. Nicht ein vorübergehendes politisches Tagesbedürs- „ih ist es gettesen, welches die Negierung am die Initiative der ilrdnungeParteien unseres Landtages hin bestimmt hat, das Wahl-1 recht, das die Mitwirkung des Volkes an der Gestaltung unserer i staatlichen Einrichtungen regelt, einer grundsäplichen Ncndcrung ,;u! unterziehen: sondem diese Aeudcrung ist der seit fahren weitauo l dedcutiamste Akt einer weitausichauenden sraatSerhaltrnden fliral- t'i'lirik, welche sich verpflichtet fühlt, die Zukunft unserem Vater I lendes sicher zu stellen vor den ernsten Gclahren. von denen das j Wohl des Staates und der Gesammthcit durch die Wirkungen der Gleichheit d«S Wahlrechts bedroht wird, wie sic von Jahr zu Jahr m wachsendem Maße in der Nevolutionirung der Gcmüthcr zu üage treten. Zur Genüge hat die Erfahrung dargethan, das; die Gleichheit des Wahlrechts, welcher die Nmslurzparteien vornehm lich die immer bedrohlicher werdenden Eriolge ihrer Agitationen er danken, in seinen lebten praktischen Konseguenzen unnbweislich ,um Terrorismus eines lediglich aus Unreife, Unersahrcnheit und Urtheilsiosigkeit begründeten Mehrheitswillens führt, der alle autoritativen und konferverirenden Kräfte lahm legt. Jeder gesunde Fortschritt wird gehemmt, wenn nicht gänzlich zu Nichte durch die Lvranne, der aus allgemeinen und gleichen Wahlen Hcrvorgehcn den Majorität. iener Majorität, die Goethe das Widerwärtigste ge nannt hat. was es geben kann, weil sie aus „Schelmen besteht, dir sich aerommodiren, auS Schwachen, die sich assimiliren. und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im Mindesten zu wissen, was sic will ' Die Ausübung des gleichen Wahlrechts seht gerade in den mitersten und breitesten Volksschichten einen Grad von Einsicht und Urtheilssähigkeit, von Selbstständigkeit und Selbstbeherrschung voraus, der niemals vorlxmde» sei» wird. Die Zahl derjenigen, die das öffentliche Leben in kleineren oder größeren Kreisen zu be ,Heilen und zu leiten gelernt haben, wird tausendfach durch die .''lassen dersenigen überwogen, die über das Weicn des Staates nie I aebriüet haben, imchgedacht haben, die das blinde Werkzeug Anderer sind. 'Gcichwerthigleit des Wahlrechts »ins: aufgehoben werden: ne gefährdet die Stetigkeit des Staatslcbcns. sie beseitigt die Bürg Haft, daß das Bestehende nicht durch die rohen Gewalten der Menge umgestürzt wird, sie erschwert und verhindert die volle Ent altung der intelligentere» und edleren Kräfte, die befähigt und t ernsen sind, in der Oessentlichkcit die Jührung zu nberuehmcn und eine starke machtvolle Staatsordnung aufrecht zu erhalte». Das uteressr des Gemeinwohls erfordert cs. daß an dir Stelle der Gleichheit der politischen Rechte das Prinzip der aualitativen Ve- ivcrthnng der Stimmen tritt. Als sich die Negierung entschloß, ein neues, nach dem der direkten Stenerleistung abgcstustcs Wahlgesetz einzubringen, durch dir Leinen der Geschichte und die Errahrnngeu de, lelbsi erlebten Gegenwart, noch immer au der längst verblichenen Büche» Weisheit seslllebt, daß Staaten und Völker nur dann gedeihen und blühe» können, wenn sich die — allen natürlichen Vora»Siebungen widerstreitende und in der Wirklichkeit niemals vorhandene - Gleichheit der Men'chen möglichst schranlenlos zu betbatigen vcr mag. Tic Kritik, die diese liberalen Prinzipienreiter an dem Ent Wurf übe», läust in der Haupt,„che am das rührselige Bedauern hinaus, daß die brave» .Herren Sozialdeinokralc» möglicher riveiie unter der Herrschaft des neuen gualitativ iiidivivnalisircndcn indirellen Wahlrechts ganz von der parlamentarischen Bildiläche verschwinden möchten lieber ihrer liberale» Gleichhcitstheoric haben sie aus einmal ganz vergesse», wir frevelhaft gerade in de» lebte» Monaten die Apostel des iu'> nationalen Umsturzes an Vaterland und Monarchie, a» den höchsten Gütern unserer nationale» Ehre »ud Größe gesündigt haben dergestalt, daß sie unser Kaiier als eine Rotte von Menschen gebrandmnrkt hat. die nicht werth sind, den Namen Deutscher zu tragen. Angesichts der Regungen des Mitleids und der Süinpathie. die diese schwach herzigen liberalen Doktrinäre für die angeblich vergewaltigte» Sozialdcmotrate» geltend machen, könnte man käst geneigt sein, an das Bismarcl'sche Wort zu erinnern i Ter Patriotismus pflegt bei Individuell in demselben Maße abznnelimen. in den, der Liberalis mus wächst. Die Sozialdemokraten können in doch noch brauch bare Mitarbeiter weide», so rufen die liberalen Gegner des neuen sächsischen Wahlrechts aus, und es scher, ja erst 1t von ihnen i» unsere», Landtage. Herr Laudgerichlsdirektor ho oin erklärte in einer nationallibcralcn Protestversammlung zu Leipzig: „Die sozial demokratische» Kollege» muß man ansnehnieu, ichon um abzu- wartcn, ob sic sich an positiver fruchtbringender Arbeit bethciligeii werden. ' Tie bisherige Zusammensetzung de, zweiten Kammer, so wird von den liberale» Protestlern weiter argumentirt, bietet zur Aenderung des Wahlrechts keine» dringenden Anlaß Man weiß nichl, ob mau sich mehr wundern soll über die kindliche Naivetät oder be» Mangcl an realpolitiicher Urtheilssähigkeit. womit dergleichen aufgetischt wird. Daß die Sozialdemokraten bisher positiv nichts geleistet haben, daß sie die varlamciitnrischcn Mandate, im Reichstage wie in nnicrem Laud'.age, von »her nur als Mittel zum Zwecke, zur Vorbereitung des allgemeinen Umsturzes aus- davon scheinen dirie liberalen Priuzipienmänner Dic> Ahnung z» habe» Der Bruuiien denn dark nicht eher zugcdeckt werden, als bis das .Kind hineiiigefalle» ist Das Wahlrecht darf nicht eher abgeändcrl werden, als bis die Vorkämpser der rolhcn lUilerirnlionale die Mebrheil im Landtage erlangt nnd die ganze Geietzgebnng znni Stillstand gebracht haben. Der grelle national- liberale Veteran Professor Biedermann erklärte mit Recht am Sonntag in Leipzig im Nationalliberalen Landesvercin daß nur ein Blinder die Gesahren nichl 'eben tonne, die das fortwährende Anwachsen der Sozialdemokratie mit sich sichre. Man begreift das schmerzliche Bedauern, dem dieier ^tjährige Politiker »der daS agitatorische Vorgehen einzelner seiner Parteigenossen Ansdrmk gab. wenn man sich die entsetzlichen Zolgen vergegenwärtigt, die »gch deren Ansicht entstehen iollen, falls die Sozialdemvliaken in unserer zweiten Kammer nichl mehr verlretrii sind. Nach einem der Konsumvereine unter > :ü der Gewerbeordnung »ich: erst de, Anordnung de» Lairdesregieninne» nnlieimgegeben, sonder» gleich hier im Gesetz sestgc>eat ward, Ar!. -! der Vorlage geht mir da gegen zu weil. Das Verbot, eine Drogerie zu betreiben rech w>: Zusehen schließt unter Uinslnndrn eine Härte gegen bas Pnblilm» rn sich das alsdann in die thenrc Apotheke lausen muß. Do, hansirhnndel müßte in der Regel verboten nnd nni cnisnaluns weise im Bedünnißsall gestattet sein. — Adg Schneider 'rein Per., i Durch eine solche Maßregel werden dem Verkehr immer mehr Beichweidrii niifcrleg!. und schließlich werden Sic iroh fein, wenn die Polizei von demelben möglichst wenig Gebrauch mach'. Einverstanden sind wir mit drm Vcrbol des housirens durch Kinder nnd mit der Ausdehnnng der Arl>eitersch»tz,Vorschriften aro die Kviifnmvercinr . dagegen leimen wir die Beschränkung der Theater nnlernehmungcii n s. w. die Ausdehnung der KoiizeifionSpflichlig feit und vor Allein die zu weit gehenden Bestimmungen gegen den haiisirliaiidcl. insbesondere das Verbot des Anfmchens von Waarcn- beslelliingcn bei Piivatvelionc» ab lieber den hausirhandc! liegt eine genaue Statistik für den Regierungsbezirk Erfurt vor Hier hat d,e Zahl der hänfner innerhalb einiger Jahre von MS« onr Ist70 abgcnvmmen. Durch die Vorlage werde» einzelne Gemeinden, vor Allein im Eichsseldr. schwer geichädigl. Wenn man nun da vvrschreibcn wolle, daß daS hausirgewerbc vor erreichtem Lö. Lebens-, fahre nichl belrieben werden darf, so werde mit Recht gefragtst Was sollen denn die Leute eigentlich treiben, che sie 2", Iahrv all' sind ? l)» de» Vorschriilen über die Thrntennitcruehmuugeu werde der angestreblc Zwett »ich! erreich!, und es werde sich leicht ein Protclttouswese» entwickeln Redner wendet sich schließlich gegen die Konzessionsvstichliglest der Koistuiiivereillc für Vertrieb geistiger Getränke, ebemo gegen die Bestimmungen über den Kleinhandel mit Vier und dcnicnigen mit Drogen bez. -Heilmitteln. — Abg , v. holleiisser korst s erklärt sich im Allgemeinen mit der Vorlage einverstanden. Zn dem vom Eeotrnm airgckrindigtrir Antrag be trcris der Konsumvereine velinlte sich die loistcrvattvr Fraktion ihre Stellungnahme beule noch vor. Ter Forderung des Vedür'inß »ochwelles für den hauiirhandel ständen er und »eine Freunde nicht so ablehnend wie die Regierung gegenüber: aber sic legten ihr auch nicht solche Wichtigkeit bei wie das Centriim. — Abg. ^ Dr. haste l»l. , Mit den Bestimmungen über den .hansirbandel nnd die Theaterniiternehmilngeii sind wir rinverslandcn. wie wir iiber-j haistst >m Große! und cstanzc» aut den Boden der Vorlage treten, wogegen wir nicht geneigt sind, soweit zu gehen, wie es schon rm Vonatzre von anderer Seite geivunicht worden ist. — Abg Rciß- hans iioz. verlangt Schlitz des weiblichen e hcakeiveiionnls gegen, die Unlcrncl'mer. Mctzner habe ins« Pallios den rchischen Gaul: geritten, dabei icdoch nur das nackte Fnlcrrstc der Schanlwirthe ^ JA vrrtrcken. Gegen den Schnavslownm helfe nur, weis» man das ^ ev Volk imilhfchastljch bencr stelle st.'Iil den ursprünglichen Bestimm , A. ^ nngen über das D clailreöen Iscl'c man den, seßhaften Handel nicht. « pr ^ , denn der Klrii'l'nndel iverde von den großen Waarrnge'chätteir ^ ^ »nfgeiogeii. — Abg, Tr Pürkli» stil , crkennl aus den Wösten des e lz ' >>r„x,xp„k-rs ppln die Büluiciive>I>ätt»is'c dir wohlwollende Tendenz » ^ aber seine Vorschläge feien nnamichmbai. Ideale >cicn die Q» ^ -- . L eralen Prolcstlern heronsgegebeneni Flngblatt soll Wahlgesetz n. 21. das Verhällniß zwischen 2lrbciter i von Neuem gestört nnd die die Klassengegensätze Maße! von diesen liberalen j durch das neue -„-.c,, ^,.5, ,,xk.i„c.x c-»»x>ci ! >'»d 2lrde>tgeber von Neuem gestört und die die Klasseiigcgensätzc nar sic von vornherein daraus gefaßt, daß sie die heiligste ^kkosi-Z^Eirsiimiiinng niil vielen Tpser» crkanstcn tton aller dcnenigen Parteien demokratischer Richtung heran,--, Sozialresorm wieder gefährde, werde» Darnach wäre cs am veschwöreir würde, deren Lebensbedingnngcn in der Gleichheit des i besten, cm Wahlgesetz zu schnncii. welches die sichere Garantie Wahlrechts wurzeln und deren gesummte ans die Irreleitung und! S'cbt. daß nntn ollen Umständen eine Anzalil ,die.Klasscngcgcnsüke Verhetzung der »rtkilsio.e,. Masten zugeschnttten-Geschäftsführung , --^aldemokrale,, gewähl, wrrd,.we,l sonst dre erheblichen?lbbruch an. Bühnenznstänbe nicht, aber das »eien sic »ns keinem Gcbicle 'Mitglieder der Pülmengeiio'scii'chcift seien icdensalls beslrelst. liandenen Mißständen nbmlielle» ioivett das noch nick» gclii eurch die Aushedrmg der Wahlrechtsgleichheit erleiden muß. Es ist deshalb ein eitler Wahn. > Gesahr entstehen tonnte, daß das Vaterland zu Grunde geht. Di »»ersten Natur nach demagogisch gcartctcu Parteien, mit deren Widerstand von Anfang an gerechnet wurde, sich irgend welchen Erfolg davon versprechen, daß sie die aniwieglerrschen Krastleist nngen. die sie schon vor der Veröffentlichung des neuen Wahl gesetzes zum Besten gaben, jetzt noch durch maßlose Hetzereien zu überbiete» suchen Weder auf die Regierung »och aus die Führer unserer Lrdnungspnrtcien. denen das Wohl der Gesamnitheil höher steht als da? egoistische Geschäftsinteresse dieser Volksverfülirer, wird das einen Eindruck machen. Es kan» das vielmehr nur das Bestreben fördern nnd verstärke», durch die Beseitigung der Wahl- rechtSgleichlieit wenigstens in nnserem engere» Vntcrlandc bleibende Schntzmaßregrln zu schaffe» gegen die schrankenlosen Agitationen, wie sic seither besonders zur Zeit der Wahlkampagne» betrieben worden sind, und gegen die snstcmalischc Spekulation der dema gogische» Führer ans die Lciikbartcit der Masse durch den stetigen Hinweis aus die angebliche Ausbeutung der arbeitenden Klassen durch die Besitzenden Sbwohl der vorliegende Gesetzentwurf keineswegs de» Voraus setzungen entspricht, unter denen bereits wochenlang vorher von den Reformern nnd de» Sozialdemokraten dagegen agitirt worden ist. so hat diese tnmultuarische Hetze, wie gesagt, nicht nur keine Einschränkung, sondern sogar, was allerdings kaum noch denkbar war, eine Steigerung erfahre», welche die Virtuosität dieses zwie fachen, einander in die Hände arbeitenden Tcmagogenthums be kundet. Die Thatsachc. daß das vorgeschlagcne Wahlgesetz in wesent lichen Punkten sich sehr vorthcichast von dem preußischen Drei- tlassennmhlsystem unterscheidet, wird geflissentlich todtgeichwiegen oder verdreht »nd entstellt. Um so weniger können die Re former und die Sozialdemokraten beanspruchen, daß ihren Ein wendungen, die in der Hauptsache in nichts Anderem als in um- stürzlerischeu Phrase» bestehen, irgend welche Beachtung geschenkt wird. Zn ihnen hat sich inzwischen noch rin dritter Bundesgenosse gesellt, jener doktrinäre sentimentale Liberalismus, der, unbeirrt Einwendungen der liberalen Doktrinäre beweisen, daß "bei Viesen wenn diese ihrer! der Ruf nach Sammlung der SrdnuugSpartcien zum Kamp' gegen den Umsturz und nach der Rückkehr zu der lhatträltigeu koiisegncnten Politik des Fürsten Bismarck niemals Beachtung siiidcu wird. Wir habe» das feste Vertrauen, daß sich die Führer irnicrcr Ordrruirgsparteien im Landtage durch solche Agitationen aus ihren eigenen Reibcirznichl irre machen lassen, sondem daß sic auch oen Schein der Unpovulcrrität willig <r»j sich nehmen werden in dem starken Bewußtsein, dem Vatcriaiide einen T ienst zu erweisen, der ihnen einst zur Ehre angerechnct werden wird. Mögen sic bei den bevorstehenden Verhandlungen über das neue Wahlgesetz eingedenk sein der Worte, mit denen Friedrich Bassermnnn ani IG Februar 1849 im Frankfurter Parlamente seine Rede gegen die Cinsübriiiig des gleichen Wahlrechts schloß: „hätte ich auch den populärsten Namen in ganz Deutschland und wüßte ich. daß ich durch mein Votum meine Popularität in Fluch verwandeln würde, so würde ich dennoch so stimmen, lieber, als daß ich die Zukunft meines Vaterlandes preiSgäbr" Aernsckreib- und Ftrusj»rech-Berichte vom w. Februar. - M adrid. Im'olgc des heute hier nicdcrgcgangcnc» Meteors wurden in der Dabat-Man»sakt»r 17 Arbeiter verwunde! Auch noch andere Unalückssällr wurden gemeldet Tic Mauern eines Vorstadthauses sind eingestürzt. Das Meteor war bis zu 60 Otto- metcr von Madrid bemerkbar. Berlin. Reichstag. Aus der Tagesordnung steht die erste Berathung der Gewcrvenovellc. — Abg. Metzncr iCentr.V Zur Vermeidung Icdcr Vcrschlcvbung wünschen wir, daß die Vor tage diesmal einer Kommisswn nichl erst überwiesen werde Be sonders am herze» liegt mir die Bestimmung des Art, !, weicher oie Konsumvereine hinsichtlich des Vertriebs geistiger Getränke de» 8llc v germger die Schcmkwirlhschasten geltenden Vorschriften unterwirft, viel hat allein der Breslauer Konsumverein im letzten Ge . ahrc an Schnaps abqesctzt! Das Heidelberger Faß könnte lese Menge nicht fassen. In Goslar ist der 'Absatz des Konsum- Vereins an SchnapS von 63 Liter pro Kops im Jahre 188« auf 7-t Liter im Jahre 1890. also um 11 Liter pro Kovf in drei Jahren gestiegen. Die Konsumvereine, die doch angeblich ideale Ziele der wlgen, sind zu einer reinen Gistguellc für ihre Mitglieder gewor de» D ie Vereine verdienen am Schnaps-IO—ür» Prozent, Ich. Hai Iba, werde in der zweiten Lesung beantragen, daß die Unterstellung > solle», ' Die vor liandenen Mrßsläiiben »bziihelie» . soweit das noch nick» gelungen sei. liege es an brr Schwierigkeil der Sache, Die Kündignngs- verhältnis'e z, P, würde» durch einen drillen Fallen mit ver schnldel. durch das Plibliliim, Die rinsriligc KündianngLsnst be stelle ntnrdics mir nir die Probezeit Die Thcaterdirettoren spinnen ini Allgemeine» keine Seide, auch die Schauspielerinnen seien nichl lauter Engel <heiierlei>> und daher Disziplin sei »ö!h>g Goethe liabe eine Schauspielerin mil wochenlangein Arrest bestraft, — 'Abg, v. Wolszlcgicr Pole, !ann den Bestimmungen über die Schaiifpielnittcrncbmcr und über den Drogenhandel nicht znstimmcn. wogegen er die Konzrssionsp'ttcht der Konsumvereine nnd die Br schränkiiilgen des Dctailrcisciis nnd hansirwefens rückhallslos billigt, — 'Abg, Galle, iDl'ch, Vollsp, bält cs für richtiger, die zelnng des hansirivesens den Einzclstaaten zir überlaßen. Das ,e Geietz zeige den kranlhastrn Zug. alle Schäden am wirlh attischen Körper durch Ge'ckgebnng zu heilen. Der Krebsschaden ir aber nur im Militarismus — 'Abg. T.ncntin ln!ö inacht eine ilie von Bedenken gegen die Vorlage geltend Betre"S der Be schränlinig des DetailreisenS würden n, A, die vielen an, das Detailreiie» angewiesenen kleineren Leiiicnwaaiengckchätte in 'einer Ravensbergcr veimall) zu Gunsten der großen Vci'andtgcschätte geschädigt, was doch dem Zweck der Vorlage gerade zuwiderian'r. — Nilnmcbr vertagt sich das Hans. Morgen Besprechung der vorgestrigen Erklärung des Reichskanzlers über die Währimgsfrage sodann Weiterberalhung der Gewcrbrnovellr, Berlin. Reichsbaniiispeltor Maas zu Sels erhielt das Ritterkreuz 1, Klane, de? Enenbalinslaiionsvorstebcr Leliinann in Breslau das Ritterkreuz 2 Klane des Sächsischen AlbrechtSordeiis, — Das Wiener Witzblatt „Glülßichter" i'l für die Tarier von zwei Jahren in Dcntschland verboten worden. 'An den Bureau: de> Rheinifch-Weflsäliichen Bant, denen Direkte'. Hermann Iriedino»!' verliastel worden in. besindek sich de, Aii'c'olag. daß di? Kimen ivegeii Revision geichlosseii 'eien Das Friedlin nn'ttln,' Piiva! eoniptoir wurde beute versiegelt, die bc'ckuagiiabmle» Sachen »n» den abgehvll. Der Konliirs ubei die Banl ist hentc Vitt leg an- gemcldet worden, es is! aber fraglich, ob der Richte, die KonlmS anmcldiing annehincn wird, - Frbr v, haininerstein wird morgen ttnb i> Uhr ?> Plin in Bcglcilniig des Kiiiiiinalloinininais 'Wols und dreier Berliner Kriminglbeamten lner einlrc'ien »nd »'fort in'S lliitennchnngsgcfängniß eingelieferi werden, hainincittc!» war bei der Abrciic v Brindisi 'e!n nerin -.-. er wollte nicht Hand fesseln aulcgen, Ter Ilntcrvcaictl erlaubte ihn:, tagsüber ungc fcneli zu bleiben. Nachts wurden ibm Fcnclu angelegt Tic Ins jetzt entstandenen Kosten von hannner'tcin's ?luslic'euiiig, cin- 'chließlich der Vcrpflcguiigs- und Renclotte». werden ans mehr als l!Mi M, beziffert. — Die hiesige» Zimmcrlcitte lial>eir bcschlvi'cn, heute die Arbeit in allen Arbeitsstätten niedcrzulcgcn, die ihnen nicht folgende Forderungen bewilligen Pfg Stundenlolm. 9stiindigc Arbritsdauer. Lohiiaiiszadlnng an der 'Arbeitsstelle, Berlin, Der Gedanke, das bürgerliche Geietzbnch noch rn der laufenden Reichstnusskision dnichberalhei, zu tcuiueu, wird als aufgeacbcu betrachtet Man beneniidet sich bereüs mil dem Gedanken eine Zwifchenkommiision für dieien Fall eiuzmrtzeu und die'e nach Schluß der Relchstagsseisiou ziiiamineiilrete» zu lassen, — Dir Börseiigejetzkvmmijsion des 9,eichstages erledigte heule den 'Ab schnitt uvci die Emissionen der Wcrlbvabierc. Nach der Regier- »ugsvorlage »ollcu die Emiisionsbänier nur bei grobe» Versehen 'ein. Es wurde indes; beschlossen, daß sie auch haftbar sei» iveun sic die Sorgsast eines ordentlichen Kaufmanns außer
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