Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1876

Erscheint täglich früh 6>/, Uhr. »e»ac1to» ao» -roetüta, JohanniSgasse 33. verantwort!. Haupt-Redakteur Fr. Hüttner in Reudnitz. Für d. polit. Tbeil verantwortlich vr Arnold Podrk in Leipzig. Annahme der für die nächst- folgende Nummer bestimmte, Inserate an Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags, an Lonn- und Festtagen früh bis '/,9 Uhr. z» denFtttalea für Zus.-Zlvnatime: Otto Klemm. Universitätsstr. 22. LouiS Lösche, kalharinenstr. 1 8,p. nur bis V,3 Uhr. LrM für Politik, Localgkfchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. «»Na,- I4.SL». IU,»auemeal,prrli viertelt. 4'/, Mt. in:l. Brmgerlohn ö Mt, durch die Post bezogen 6 Vk- Jede rmzelne Nummer 30 P Belegexemplar 10 Pf. Ledübren für iLxttadeilaga- ohne Postdelörderung 36 Ott. mit Postbesörderung 43 N ' Zastlale 4^esp BouraeoiSz. 20 d Größer« «christen laut naferrw PreiSoerzr'.chniß. — Tabellarische? Latz nach böberem Tarif Nrrlamra iiulrr dem Uedactioaolk u< die Spaltzeile 40 Pf. Ir.terate find stets an d Serrtttlre zu senden. — Rabatt wird mchr gegeben Zabluag pr»emuoer>uuL oder durch Postvorschuß. M 328. Donnerstag den 23. November >«<«. Zur geMigen Bechtnng. Unsere Expedition ist morgen Freitag den 24. November nur Vormittags bis ^9 Uhr geöffnet Lxpeüllloi» sl«8 LeäpLßxer Bekanntmachung. Zur Ergänzung de- mit dem 2. Januar 1877 auSscheidenden DrilttheilS der Herren Stadt verordneten ,st die gesetzliche Neuwahl zu veranstalten. Die deshalb angefertigte und in Druck gegebene Wahlliste liegt vom 18 November d. I. ab 14 Tage lang in folgenden Geschästslocalcn, deren Inhaber sich der mit der Auslegung und Aus händigung verbundenen Mühwaltung mit dankenswerter Bereitwilligkeit unterzogen laben, alS: bei Herrn M. B. Naumann, Tauchaer Straße 6d. - -FR. Wittmann, Dresdner Straße 38, - - Gustav Achter, Sternwaricnstraße 34, - - Franz Witttch, Windmsthlenstraße 51, - - B. H Leuteman«, Körnerftraße 18, - - Carl Todt, PeterSsteinweg 13. - - Anguss Kühn, Dorotheenstraße 6. - - Friedrich Möley, Ranstädter Steinweg 13. - - F. A? O. Geißler, Nordsiraße 25 und PeterSsteinweg 2, - - Carl Golzsch, Gerberstraße 6t, - - Gustav Juckuss, Hainstraße 18, - - C. F. Schubert Nachfolger, Brübl 61, - - Carl Schütte, Grimma'sche Straße 16 und - - Sah» ^ Scheibe, PeterSstraße 36, auS und wird während dieser Zeit aus Verlangen nicht nur an diesen Geschäftsstellen, sondern auch im Rathhause, 1. Stock, in der RathSnuntiatur den Stimmberechtigten in je Einem Exemplare auS- gehändigt. Bis zu Ende deS siebenten TagS nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung, also biS zum 23. November d. I., steht jedem Beteiligten frei, gegen die Wahlliste bei dem Unterzeichneten Rathe Einspruch zu erheben, über welchen dann binnen der nächsten sieben Tage Entschließung gefaßt und dem Einsprechenden eröffnet werden wird, wie denn auch die Liste nach der zu fastenden Entschließung eventuell berichtigt werden wird. Nach Ablauf obiger 14 Tage wird die Wahlliste geschloffen und ist den zu diesem Zeitpunkte etwa noch nicht erledigten Einsprüchen für di« bevorstehende Wahl keine weitere Folge zu geben; auch können Bürger, welche in der geschloffenen Liste nicht eingetragen sind, an der Wahl nicht Theil nehmen. Die Wahl geschieht unmittelbar und bat jeder einzelne Abstimmende 11 ansässige und 11 un ansässige Bürger, welche zugleich zum Ersatz stattgefundener, bez biS zum JahreSschluß noch fiatt- findender außerordentlicher Austritte auS dem Stadtverordneten-Collegium bestimmt sind, zu erwählen. Die Stimmzettel sind an einem der hierzu festgesetzten drei Wahltage, de« 4., 3. und tt. December d. I., in den Vormittagsstunden von 9—12^/, oder in den Nachmittaqsstunden von 3—6 Uhr in de« Parterresaal der Buöhhandlerbörse vor dem Wahlausschüsse von den Abstimmenden selbst in Person bei Verlust deS Stimmrechts für diese Wahl abzugeben. Ueber daS weitere Verfahren enthält unsere Bekanntmachung vom hurtigen Tage, welche in den obenerwähnten GeschästSlocalen mit cinzusehen, überhaupt aber der Wahlliste beigedruckt ist, daS Nähere. Leipzig, den 8. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Messerschmidt. Bekanntmachung. die Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die Vereinigte Freischule betreffend. Diejenigen Eltern, welche für Ostern 1877 um Aufnahme ihrer Kinder in die Freischule ber unS nachzusuchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätestens den 2. December d. I auf dem Rathhause in der Schulexpedition, 2. Etage, Zimmer Nr. 8, Vormittag- von 9—12 Ubr und Nachmittag- von 4—6 Uhr persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen voll- ständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch gleichzeitig die Zeugnisse über daS Älter de- anzumeldenden Kindes und den Impfschein vorzulegeu. In die unterste Claffe der Schule können nur Kinder Ausnahme finden, welche zu Ostern 4877 daS sechste Lebensjahr vollendet und daS siebente noch nicht überschritten haben. Kinder, welche fcho» einige Jahre Schulunterricht genossen haben, können, soweit noch Raum vorhanden, in die oberen Claffe« der Schule ausgenommen werden. Leipzig, am 17. November 1876. Der Schnlan-schntz der Stadt Leipzig. vr. Panitz. Lehnert. Bekanntmachung. Die nächste Nenjahrmeffe beginnt am 2. Januar und endigt Mit dem 13. Jan. 1877. Der Zahltag ist am 12. Januar 1877. Eine sogenannte Vorwoche, d h. eine Frist zum AuSpacken der Waaren und zur Eröffnung der Meßlocale vor Beginn der eigentlichen Messe, hat die Neujabrmeffe nicht. Leipzig, den 22. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin Cerutti. Bekanntmachung. Nach unserer Bekanntmachung vom 2. Juli 1875 sind die hiesigen Hausbesitzer und bez. deren Stellvertreter bei eigener Verantwortung verpflichtet, für gehörige und rechtzeitige Besetzung deS auf den Böden eindringenden NußeS Sorge zu tragen. Dessen ungeachtet haben in neuercr Zeit wiederholt Ansammlungen von Ruß auf den Böden der Gebäude stattaefunden und ist dicS, da der Ruß durch cinfliegende Funken in Brand geralhen, die Entstehungsursache von Schadenfeuern gewesen. Wir bringen daher die eingangsqedachte Bestimmung hierdurch 'mit dem Bemerken in Erinne rung, daß wir gegen Säumige auf' Ärund von tz. 368,s des NeichSftrasgesetzbuchS mit Geldstrafe bis zu 60 -4k oder nnt entsprechender Haftstrafe vergeben werden. Zugleich bemerken wir aber, daß, da daS Ansanimeln von Ruß auf Dachböden ebensowohl, wie daS Eindringen glühender Funken in dieselben besonders durch Offenstehenlaffen der Dachfenster und AuSsteigeöffnungen begünstigt wird, wir auch daS sorgfältige Geschlossenhalten dieser Oefsnungen in den Dächern zur Pflicht zu machen genöthigt sind und Contraventionen in dieser Richtung m:t gleicher Strafe belegen werden. Leipzig, den 2l. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 5. Juli 1876 bringen wir hierdurch in Erinnerung, daß die Herren Aerzte über die im lausenden Jahre ausgeführten Impfungen eine Liste nach dem Formular V vollständig auszustellen sowie biS zum Schluffe diese- Jahre- ohne jede weitere Aufforderung an die zuständige Behörde (also für die hier aufhältlichen bez. für die die hiesige« Lehranstalten besuchenden Impflinge anher (RatbhauS, 2. Etage, Zimmer Nr. 17) einzureichen, unterbleibenden Fall- aber Geldstrafe bis zu 100 Mark zu gewärtigen haben. Um übrigen- eine gehörige Controls über die nach tz. I Ziffer 2 des JmpsgesetzcS vom 8. Avril 1874 impfpflichtigen Zöglinge zu ermöglichen, werden die Herren Aerzte zugleich hierdurch veranlaßt, bezüglich dieser im Jahre 1876 wiederimpspflichtig gewesenen, in den Jahren 1863 oder 1884 ge borenen Zöglinge in Colonne 19 jener Liste zu vermerken, welcher Lehranstalt der betreffende Impfling angehört. Leipzig, am 20 November 1876. ' Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. r-r. Reichel Bekanntmachung. DaS 24. Stück deS diesjährigen ReichS-Gesetzblattes ist bei uns eingegangen und wird biS zu« 8. künst. Mon. aus dem RathhauSsaale öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 1149. AuSlieserungsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Luxemburg. Vom 9 März 1876. Leipzig, den 20. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Cerutti. Bekanntmachung. Nachdem Herr MoseS Moritz Cohn hier angezeigt, daß er der ihm unter dem 28. Ok tober vorigen JahreS ertheilten Concession zur gewerbmäßlgen Beförderung von Auswanderern nach überseeischen Häsen und zur Abschließung von Schiffscontracten im Aufträge der SchiffSexpe- dienten 3. 3. k. Lckrücker L 6o. in Bremen entsagt habe, so wird Solches, sowie daß sich damit die vorberegte Concession erledigt, hierdurch bekannt gemacht. Leipzig, am 18. November' 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wangemann Bekanntmachung. Der Anschlag der zur anderweiten Bermtethung von Ostern 1877 an versteigerten Wohnung m der Hl. Etage der Georgenhalle in an den Höchstbieter erfolgt und werden in Gemäßheit der Versteigerungsbedingungen die übrige« Bieter hiermit ihrer Gebote entlassen. Leipzig, den 2l. November 1876. ' Der Natb der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Cerutti. Haushaltplan der Ltadt Leipzig für 1877. m * Lnpüg. 22. November. Conto 8 betrifft die Schleußen. Für Ergänzungen und Reparaturen sind 19,500 .4k, für Reinigung der Schleußen 30,000 ^k und für Schleußen-Neubauten 89,750 in AuSgabe gestellt. Solche Schleußen-Neubauten sollen auSgefuhrt werden in der Alcranderstraße von der MendelSsohnstraße bi- zur Promenaden straße, in der Seitengasse, in der Moritzstraße von der Rndolfstraße biS zur Zimmerstraße, in der Promenadenstraße von der Weststraße biS zur Wiesenftraße und in der Rndolfstraße. Außer dem ist vorgefchlagen die Tieferleguna und Fort führung der südlichen Vorstutbschleuße und zwar vom Ducker an der Marschncrstraße biS über den Leutzscker Weg. Conto 9 handelt von den Brücken, Stegen und Ufern. Der Aufwand für Unterhaltung ber unter diesem Abschnitt ausgesührten Brücken und Stege zeigt eine ganz beträchtliche Steigerung. Der Rath begründet dieselbe mit den nothwendigen Herstellungen, welche auf Grund gehöriger Unter suchungen geschehen müssen und deren Unterlassung oder Beschränkung nur noch größeren Aufwand zur Folge haben würde. Bon den größeren Posiulaten nennen wir 1150-6 für die Elster brücke, 1400 ,4k für die Westbrücke. 720 .6 für die Schreberbrücke, 720 .6 für die Wildflutb- brl'.cke, 600 für die Echießbrückc, je 1300 für die Braustraßenbrücke und die Lützowbrücke, 1850 ,4k für die Kopfwehrbrücke, 750 -4k für die Alte-Hofbrücke, 950 .4k für die Johannapark brücke, 1500 -6 für die Brücken und Stege am Ranstädter Stcinweg. 1400 -6 für die Durchlässe der Lindenauer Chaussee und 1140 .6 für Reparatur und Verbreiterung der Leutzscher Alleebrücke. Für Ueberwölbung deS ElstermühlczrabenS findet sich eine Jahresrate von 1500 -4k eingestellt. Conto 10 betrifft die Wohlfahrt-Polizei. Die Bedürfnisse für die Medicinalpolizei, die Bau polizei und daS Oekonomiewesen sind gegen daS vorige Jahr im Wesentlichen unverändert geblieben. In Bezug auf da- Impfwesen hat sich der Um fang der Geschäfte größer erwiesen, alS man ur sprünglich vorausgesetzt hat, und e- soll deshalb ein besonderer Beamter für dieses Departe ment angeftellt werden. Unter den verschiedenen woblsahrtSpolizeilichen Ausgaben sind ausgesührt 46,600 -6 für Besprengung der Straßen, 5000 .4k für Sand zum Streuen bei Glatteis und Fuhr- und Arbeitslöhne hierbei :c. Die Straßenremigung beausvrucht die Summe von 149.275-6, worunter 90,000 für Fortschaffung de- Schnees auS den Straßen. AlS DeckungSmittel erscheinen bei dem Conto der WoklsabrtSpolizei unter Anderm 50,000 .4k alS Erträgniß der Hundesteuer und 50'>0 .6 alS ErlöS für verkauften Straßendünger. Conto 11 handelt vom Feuerlöschwesen. Der Gesammtauswand hierfür beziffert sich um etwa 17,000 -6 höher alS im Vorjahre. E? steigern sich aber auch die Deckung-mittel um 5500 .4k durch höhere Beiträge zur Löschgerätl)- casse und durch den kontraktlichen Beitrag deS TheaterpächterS in Höhe von 5000 ,4k. DaS Personal der Feuerwehr besteht auS einen, Brand direktor, zwei Brandmeistern, einem Feldwebel, 6 Oberseuerwehrmännern, 45 Feuerwehrmännern 1. Claffe, 2l Feuerwehrmännern 2. Claffe und 103 Spritzenmännern. Die Besoldung des Brand direktors beträgt 3600 -4k, der Brandmeister 1800 und 1500 -6, der Oberseuermänner je 1260 -6, der Feuerwehrmänner 1. Claffe je 1«>50 -4k, der Feuerwehrmänner 2. Claffe je 870 .4k, während die Spritzcnmänncr der TagcSabtheilung für den Teg 1 -6 und die Spritzenmänner der Nacht abtheilung 60 für die Nacht alS Lohn empfangen. Für die Spritzenmänner ist außerdem eine Ver gütung von jährlich je 75 -4k auSgeworsen. An BekleibungSgeld erhalten der Brandmeister 180.4k, die beiden Brandmeister einen gleich hohen Be trag, die Oberseuer- und die Feuerwehrmänner, sowie der Feldwebel je 90 -4k Die Wachmann schaft der freiwilligen RettungScompagnie erhält eine Auslösung in Höhe von 12 .4k für den Tag. während außerdem der Feldwebel dieser Com pagnie alS Entschädigung für Dienstverrichtungen eine Auslösung von 6 .^k für die Woche bezieht. Zur Ausrüstung der Feuerwehr sind 1400 -4k, zur Unterhaltung der Maschinen, Geräthe und übrigen Utensilien 3600 und zur Beaufsich tigung und Instandhaltung der Telegraphen 900 ^ eingesetzt. Die Beiträge zur Feuerlölch- aerät''casse ertragen 8400 -4k Bei Conto 12, die Anlagen betreffend, erscheint als größte AuSgabesumme der Betrag von l 2,900-4k. wofür Schutzkörbe für Alleebäume hergeftelll werden sollen. DieConten 13—15, daS Museum, den Marstall und da- Brunnenwesen be treffend, sind gegen daS Vorjahr im Wesentlichen unverändert geblieben und geben zu besonderen Bemerkungen keine Veranlassung. Unter Conto 16—23 sind die im Besitz der Sladtgemeinde befindlichen Rittergüter auf- gesübrt. Auch deren Verhältnisse sind gegen die Vorjahre im großen Ganzen unverändert geblieben und wir haben schon in der Hauptüberstcht an gegeben. daß diese Besitztümer ein Erträgniß von 140,327 -4k gewähren, welcher Summe Be dürfnisse in Höhe von 30,463 .4k gegenüber stehen. Conto 24 handelt von den Waldungen. Dieselben sind in 4 Reviere, daS Burgauer, das GraSdorfer, daS Connewitzcr und das Rofenthal- revier eingetheilt. DaS Einkommen deS Ober försters Dietze sen. aus Burgauer Revier be trägt 2325 .4k, des Försters Schönherr aus Connewitzer Revier 2025 -4k, deS Försters ZachariaS aus GraSdorfer Revier, welcher zugleich den GraSdorfer Steinbruch beaufsichtigt, 1506.V/. Der ErlöS auS dem Holze, den Holzpflanzen, der Waldgräserei und auS den Weidenanlagen beziffert sich im Burgauer Revier auf 64,220 -4k. im Connewitzer Revier auf 55,850 .^, im GraS- dorser Revier aus 2024 .4k und im Rosenthal revier auf 4950 -L. Im Burgauer Revier treten noch hinzu 865 .ek Pachtgeld für das Weidicht von der Garnison-Verwaltung und im