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Dresdner Nachrichten : 09.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-09
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.07.1896
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»«, d«ck dir ..bureaur an. H^mlt ro Vi. Air Dickaabe einaetänbty: vckrtst» Nucke kein« Brrbtndltchkis. L»rnspr,NlN,U» Ulr. U. 41. Jahrgang. Uauan'v kvlse ^uLües. 7vuri8tvn-Ioppsn, MvFvI o LlrLpsrlr-vstLkleläer. Slälltel. SvI»I»1roL;ZL-M«^vr, fi-ausn8li-L88v V. Dresden. 18!>6. § ^ ^ »l .. 8«k«lL- nml kekvllüte, oensila lockvlle, owpüsklt das ?L>>. UN6 Loäsvsarsllllaa« C^. LRvtnrlvI» V»rtk«L ^ kenupr. I, »«SO » ^Vsl8«Nd»U88tr«88v 30 * k«ni»,.r. I, 8»»0 ' kffxono 8trak- und I'ilrkut-I''ul)nlc. küeklii'illMl'lli'limmuii!! s^. Sol toisss süruuells- Vcrtk rvirkondo In- Soßft'n-Vcutil^unzfs- ^'>oriirlit.ät ist in laselron übsrall ru haben, rvoLrelwrliu- klukiits uu8^'e>niuxt sind. HKIII,. ««!»»« Inln l ei Lail .« Iue^LnälM§. LedsKslLtrLLLö 6. ^ . vi ö««1o»r I.U^VI in vvlrt vi>k>1»«vliei» u «Iout»ol>«n jH I^rlr tot-, »nd Ila^en «totl««. ^ Lebatteto tiudeu «lurelr ^nueudunzr ineiuei' orthopädischen 8e>nvelie- und I-n^oruu^s- lipfmratv.sorvie meiner Lupportoroorsots in den meisten Nullen noelr Ileiluryr ihres beiden». >»i kv! Nnllskkniell. Ms AmMf. Ortlrojckd, Rr. 188. Weiterführung der Sozialreform. Hosuachrichtcn. LLandcrbettclnoth, Handwerlsausstellnng,! Gerichtsverhandlungen. Tagesgcschichte. „Der kleine Lord". Mnthmußlichc Lültternng: Wclterimiichlag bevorsleheiid. Kr die Kaie- und Keisesliiso«. Die gechrten Leser der „Dresdner Otachrichten" in Dresden, welche unser Blatt durch die hiesige Geschäftsstelle beziehen und dasselbe »ach de» 8on,m«r-^>itQiilt»nlt»»rt«!i> nachgescndel zu haben ivüuschcn, »'allen der untcrzcichnclcn Geschäftsstelle darüber MiNheiluug zugehen lasse,» bchnss Ilvbvrveleriinrr bez. Zustellung dur>1, die Kaiserliche Post. Dein IkcbcrlvcisungSaiNrage ist deutliche Namens-, Orls- und W>'l,nungsnngabe bcizusügen. auch ist die crsvrderliche UeberweisuugS- gebiihr (im erste» Monat dcö Vierteljahres Üb Psg., im zweiten Mvnat 40 Psg. und im dritten Monat 20 Psg.) nebst etwa »och zu entrichtender Bezugsgebühr vor der Abreise an uns einznschickcn. Die wcrihen auswärtige» Bezieher (Post-Abonnenten) dagegen wollen sich i» gleicher Angelegenheit nur au das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchen» ihr lausendes Abonnement ersvlgt ist. Uebcrwcisnngen inner- lialb des deutschen Reichsgebietes werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Psg., iiir Verkehr mit Oesterreich und sremdci» Landern gegen eine solche von l Mark ausgcsiihrt. Für die auf Reisen befindlichen Leser unseres Blattes, welche ihren Aufenthalt und somit ihre Adresse hiinsig wechseln, bringen wir unser It«l8v-^llk«»uii^i»ent in geneigte Erinnerung, durch welches ihnen nach jedem Aufenthaltsort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle direct durch Kreuzband (bis 50 ge Gewicht --- ca. 0 Bogen) bis in die Wohnung zugestellt »vird. Der Bezugspreis eines Reisc-Abounc- incnts (einschl. der Vcrscndungsgebühr) beträgt monatlich 2 Mark 40 Psg. für Sendungen im Deutschen Reich »nit Einschluß sämmtlichcr Badc- Uttd Kurorte OefterreichS; 6 Mk. nach den Ländern im Weltpostverein. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Manenstrastc 88. Politisches. Die Stellung der Regierung zur Sozialreform wird im An schluß an eine anscheinend offiziöse Kundgebung der „Nordd. Allg. Ztg." zu dem Gegenstand mehrfach erörtert. In dem fraglichen Artikel war u. A. gesagt worden: „Wer die thatsächlichen Verhält nisse und die in Regierungskreisen maßgebenden Ansichten kennt, wird weder an einen Stillstand, noch an eine Rkckwärtsrevidirung der Maßregeln glauben, die unter dem Gesammtbegrisf Svzial- resorm zusammengefaßt zu werden pflegen. Diese Maßnahmen gliedern sich in zwei ihrem Wesen nach sehr verschiedene Kate gorien. In den Arbeiterversicherungsgeseben ist reichsgesetzlich als Rechtsanspruch konstatirt worden, was meist bisher schon als Pflicht der oaritas seitens der Gesellschaft geleistet worden war. Es kann kaum angenommen werden, daß es Jemand gäbe, der glaubte, auf diesem Gebiet könne ein Stillstand oder eine Rückwärts- revidirung beabsichtigt sein oder erfolge». Tic zweite Kategorie sozialresormatorischer Maßnahmen betrifft Eingriffe, die im In teresse des schutzbedürstigen Theils der Arbeiter in das tägliche Getriebe des Erwerbslebens nothwendig erscheinen. Bei diese» Eingriffen handelt es sich um Vorschriften polizeilichen Eharaktcrs. für welche die Gründe theils ans hygienischem, theils ans sittlichem Gebiet liegen. Auch für diese Kategorie von Maßnahmen kann nicht die Rede davon sein, sie zun» Stillstand zu bringen oder rückgängig zu machen. So nothwendig aber solche Vorschriften gewerbepolizeilicher Natur an sich sind, so wird das Maß ihre» Ausgestaltung stets darin seine Beschränkung finden müssen, daß man sozialrestmnatorische Maßregeln nicht nur stets einseitig nach Seite der Arbeiter hin machen kann und daß man wegen der dem Arbeiter gewidmeten Fürsorge die Arbeit selbst nicht vergessen darf, d. h. nicht außer Acht lassen kann, wie die Gesammtheit der Interessen des Erwerbslebens Anspruch auf Berücksichtigung hat, wo gewerbepolizeiliche Eingriffe in sein Getriebe für nothwendig erachtet werden." Aus den citirten Auslassungen der gouvernemcntalen Blätter ist jedenfalls das Eine mit Sicherheit zn entnehme», daß der von links gegen die Regierung geschleuderte Vorwurf, der Rücktritt des Demi v. Berlepsch bedeute de» Beginn einer Acra der „Ver- snmpfung" in sozialreformatorischen Dingen, ganz ohne Unterlage ist. Es ist auch gar nicht recht einziisehen, was die radikale» Dränger unter „Versumpfung der Sozialrcsorm" eigentlich zu ver stehen belieben. Etwa die Wiederaufhcbung der bestehenden Arbeiterschutzgesehgelumg? Der Gedanke ist zu phantastisch, als daß man ihm ernstlich näher lreten könnte. Oder die allmähliche Außerkraftsetzung der geltenden sozialen Gesetze ans dem Wege de» praktischen Nichtausübung? Auch das ist eine Utopie. Es kann also wohl nur gemeint sein, die Negierung werde nach der Be fürchtung jener Herren in Zukunft die etwa noch nothwendig werdenden Ergänzungen der Arbeiterschutzaesetzgebung auf ge- werbepolizeiltchem Gebiet nicht mehr wie bisher Hals über Kops vornehmen, sondern langsam und vorsichtig abwägend. unter Be rücksichtigung der Interessen auch der Arbeitgeber und der ge kämmten wirthschastllchen Lage. DaS aber ist gerade derjenige Punkt, auf den eS ankommt und den ausschließlich die Gegner der Methode ä!a Berlepsch im Auge haben. ES wäre wtlnschenSwerth ge wesen, wenn die Hervorhebung dieses wesentlichen Punktes in der in Rede stehenden offiziösen Kundgebung mit etwas größererKlarheit und stärkerem Nachdruck erfolgt wäre. Es scheint aber, als wenn ein offenes Wort in dieser Beziehung nach wie vor durch dir leidige Rücksicht anf die parteipolitischen Nerbälinisse verhindert würde. Wie der Wind weht, erhellt ans den Bcmerkungeen, mit denen das leitend« rheinische Blatt des EentrnmS die hier zur Erörterung gestellten sozialpolitischen Sätze des Berliner Organs begleitet. .Das ist wenigstens", heißt es. „eine Verbeugung vor den, Ge danken der Sozialreform und beweist, daß man diesen Gedanken nach wie vor für einen sehr mächtigen hält. Liberale Blätter lesen aus der Auslassung der „Nordd. Allg. Ztg." heraus, es werde wcnigslenS „ein langsameres und vor Allem vorsichtigeres Tempo der Sozialreform" cingcschlagcii ivcrden. Daun wird eS Aufgabe des Ecntrmns sein, bei Zeit und Gelegenheit auf Be schleunigung der Gangart zu dringen." Also das Eentrum wird, wenn seine agitatorischen Zwecke eS erfordern, der Negierung eine Aufmunterung zu Thcil werden lasse», damit die Schncllsabrikation sozialpolitischer Gesetze nicht unterbrochen wird. Diese Drohung mag sich bicllcicht n»s dem Papier gefährlicher ausnehmcn als in der Praxis. Immerhin ist sie aber doch bezeichnend für die Zweck- Politik nach berühmten Mustern, deren sich das Eentrum befleißigt. Selbst der Regierung, die so lange die Hilfe des Eentrums sich hat gefalle» lasse», wird cS allmählich in dieser Gesellschaft bange, wie eine offiziöse Verlautbarung in einem Münchener Blatte beweist, in der die Gefahren eftier auf das Eentrum gestützten inneren Politik ganz offen dargelegt werden und ein Appell an die Adresse der Konser vativen znm Begraben der Streitaxt gerichtet wird. lieber allen taktischen Erwägungen sollte der Regierung die Erkeiintniß stehen, daß die Sozialpolitik kein Parterpolitisches Spielzeug ist. mit dem man artigen Kindern eine Freude macht und mit dessen Vorenthaltung unartige Kinder gestraft werden. Die Rücksichten, die zur Zeit ein weises Maßhalten aus dem Ge biet des gewerbcpolrzcilichen Arbeiterschutzes erfordern, sind so gebieterisch, das; die Negierung geradezu den Ast, ans dem sie sitzt, absägen winde, wenn sie es ferner ablehnt. ihnen voll »nd ganz gerecht zu werden. Im Zusammenhang damit muß aber eine andere Seite der Sozialreform, die befremdlicher Weise in den Ausführungen der „Nordd. Allg. Ztg." ganz mir Stillschweigen übergangen wird, in lebhaftere Behandlung genommen werden. Die Mittelstandsreform ist es, die hier ebenfalls in Frage kommt, und zwar in erster Linie. Auch sie bildet einen wesentlichen Be- standtheii der sozialen Reform, dessen Erledigung durchaus keinen Aufschub mehr bnldes, wenn nicht die höchsten Interessen der be steheirden Ordnung schwer gefährdet werden sollen. Man muß sich wirklich erstaunt tragen, ivie es dem gonbernemeiikalen Blakte möglich gewesen ist, die Frage der Erhaltung des Mittelstandes, also eine soziale Frage schlechthin, bei der Erörterung über die Sozialreform ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Das läßt nicht darauf schließen, daß ans den maßgebenden Stellen die richtige Auffassung von der sozialen Bedeuliamkcit der Mitlcl- slandsirage bcrrscht. Um so mehr wird es Pflicht der nationalen Parteien sein, die Nothwendigleit einer ausgiebigen Hilie für den nothleidenden Mittelstand immer wieder zu betonen »nd nicht eher zu ruhen, als bis dem Arbciterichntz auch ein entsprechendes Maß von Mittclstandsschntz an die Seite gestellt worden ist. Die Thatsache. daß ein Blatt wie die „Nordd. Allg. Zlg." cs fertig bringe» kann, den Begriff der Sozialreform von den, noth- wendigen und wesentlichen Inhalt der Miltclstandsrcsorm los zn lösen und ihn ans die Fürsorge für die im engeren Sinne so genannte Arbefterklaffe zn beschränken, führt ans eine allgemeine Erscheinung des modernen sozialen Lebens, dir erheblich zn dem sozialpolitischen Uebeceiier unserer Tage initgewirkt und beigeiragm hat. Es weht nämlich durch die Ausführungen des Blattes unver kennbar ein Hauch jenes kathcdcrmäßigcn Geistes, der die deutsch- sozialen Tbcoretiler überhaupt anszeichnet. Diese Herren hatten für den Mittelstand kein Interesse. Er ist ihrem hochfliegenden Geiste gewissermaßen z» „spießbürgerlich". Mit der „arbeitenden Klasse" aber ist es etwas Anderes. Bei dieser gilt es „große Probleme" zn lösen, theoretische Nüsse zn knacken und sozial- bolitische Sporen zn verdienen. Deshalb werfen sich die sozialen Theoretiker, Professoren wie soffalisirende Geheimräthe mit aller Macht ausschließlich aus diese Seite der sozialen Frage. Damit soll freilich nicht gesagt sein, daß dem soziale» Streben der Herren der idealeZng fehlte, ganz >m Gegentheil. Die Neigung, den sozialen Weltverbesserer zu spiele», entstammt recht eigentlich jenem idealen Grundzuae. der die hervorstechendste nationale Charakter eigenschaft deS Deutschen bildet. Die Fähigkeit zu idealer Lebens auffassung ist noch immer — und des dürfen wir froh sein — die wesentlichste natürliche Eigcnfchast des germanischen Stammes. Dieser Fähigkeit entauillt die rivilisatorische Kraft unseres Volkes, aber es bergen sich in ihr auch große Gefahren für eine gesunde Entwickelung unseres staatlichen nnv fozialen Lebens. Ans staat lichem Gebiet bewirkt der übergroße Idealismus eine gewisse Schwäche deS berechtigten Nationalstolzcs gegenüber dein Ausland und in sozialer Beziehung bringt er alle die Uebelstände mit sich, die ein Kultus des 4. Standes nothwendig im Gefolge haben muh. Abhilfe ist hier nur inögllch, wenn die mahgebciiden Kreise niiscrcs Volkes etwas praktischer denken und handeln lernen. Dann wird der jetzt so gefährliche, sentimentale „Sozialismus der Gebildeten" bald seinen Stachel verlieren und die Männer, die im Schooße der Regierung sitzen, werden mit klarem Auge und sicherer Hand in der sozialpolitischen Jlnth allezeit den richtigen Kurs zu finden wissen. Aernschrcib- »ud Aerusprech-Berichte vom 8. Juli. Berlin. Tie preußische und die hessische Regierung haben, wie der „Reickisanzeigcr inittheilt, um die Verstaatlichung der hessischen Lndwigsbalm !m allieftiaen Einvernehmen znm Abfchlnß zn dringe», dem Beschluß der Aktionäre der Lndwlgsbahn-Gcsell- schast am 6. d. M. zngesttnimt. — Nachdem Jahre lang eine nach drückliche Vertretung der Ansprüche der Besitzer griechifcher Werthe dadurch erschwert war, daß die Komitees in ven verschiedenen Ländern auSeinandergingen. ist, wie die „Post" hört, neiic,- dinas eine vollständige Einigung unter den Letzteren erzielt worben. — Der Großkerzog Friedrich Franz von Mecklenburg- Schwerin ist aus Schwerin hier elngetroffen. Einige Stunden vorher war die Großherzogin Anastasia von Mecklenburg-Schwerin auS Dresden eingetroffen. Berlin. Herzog Johann Alfred von Mecklenburg, der auf der letzten Hauptversammlung zum Präsidenten der deutschen Land- wlrlhschasts-GeieUschaft fiir das Geschäftsjahr 1896. 97 gewählt war. hat die Wahl angenommen. — DaS Befinden des neulich verun glückten russischen Botschaftssekretärs Baron von Knorring ist andauernd befriedigend: derselbe hofft bereits am Sonnabend die Klinik wieder verlassen zu können. — Der bisherige preußische Dandelsmlnlster Freiherr v. Berlepsch ist interviewt worden. Auf eme bezügliche Frage crwiederte er: „Ich kann wohl soweit gehen, "hnen zu sagen, daß meiner Uebeueugung nach ein fundamentaler ivstemwrchsel nicht beabsichtigt ist; im Uebrigen muß ich mit Loimeistaiz, st. Juli. Bezug aus diese Frage ans die Erllärunfl des Herrn Reichskanzlers verweisen." Nähere Angaben über die unmittelbaren Ursachen seines Rücktrittes lehnte Herr b. Berlepsch mit dem Hinweis ab. es erscheine ihm in seiner gegenwärtigen Stellung unthnnlich. Mittheililngen über die Vera,ilaffnng feines Gehens in die Oessent- lichkcit dringen zu lassen, auch widerspreche dies den Traditionen und Gepflogenheiten der preußischen Beamtcnwclt. — Ter Bild hauer Professor Erdmann Ende, Schöpfer des Denkmals der Königin Louise im Thiergarten und des Jahn-Denkmals in der Hatcn- haide, ist vergangene Nacht in seiner Billa zn Neubabclsbcrg im Allee von 58 Jahre» einem langiährigen Lnngenleidcn erlegen. — Nach richten über die Errichtung »euer Tvrpcdohäsen auf Rügen, in Flens burg und in Travemünde werden von insormirtcc Stelle aus deinen- tirl. — Der ans Caracas hier cingetrossene außerordentliche venezuela nische Gesandte General Pietri soll der Träger einer wichtigen politischen Mission sein, bei de» cS sich in erster Reihe um die englifch-vciiczuelaniichcn Grenzstceitigleiten handelt. Der General hatte bereits wiederholte Besprechungen in. Auswärtigen 'Amte. Er begicbt sich von hier nach Paris und London. — Ter Kaffee hat der Wittwe des Oberhosprcdigees Dr. Kögel folgendes Tele gramm zngehen lassen: „Bei dem Tode Ihres um das Köiiigi. Haus so hoch verdienten Herrn Gemahls kann Ich nicht unterlasse», Ihnen Mein tief empfundenes Beileid persönlich zum Ausdruck zn bringen. Mit diesem Heimgänge scheidet wieder einer der Männer von »ns, die der großen Zeit des Kaisers Wilhelm hochseligcn An gedenkens angehvren." Köln. In das hiesige Handelsregister wurde die deutsche Sectelegraphen-Gefellschaft in Köln eingetragen. Dieselbe bezweckt die Legung und den Betrieb eines imtersceischen Kabels von Tenlschiand nach Spanien und eventuell die spätere Legung nach Amerika. Das vorläufige Aktienkapital beträgt 3,560.000 Mk. Kob » rg. Der Herzog ist von seiner Reife nach England wieder nach hier zurückgekehrt. W i e ». Aus Pest wird gemeldet, daß der Herzog Philipp von Orleans heute bei dem Erzherzog Joseph um die Hand feiner Tochter Dorothea ungehalten hat. " M adrid. Der König fiel im Palast die Treppe herab und verletzte sich leicht am Knie. * M adrid. Tie Kammer lehnte bei der Bcralhung der Antwort anf die Thronrede ei» von den Karliste» eingebrachles Amendement ab, welches den Beilrilt zum französisch-russische» Bündniß verlangt. Madrid. Der Senat hat das Handelsabkommen mit Deutschland angenommen. Amsterdam. Nach einer Depesche ans Batavia ist der! Geiieralgonverneur von Atchi», General de Monlin. auf einem militärifchcn Marsche an der Westküste von Atchin in Folge Hitz- schlages gestorben. B r ü fiel. In Folge der bedrohlichen sozialistischen Stimmen- znnahme, welche für IM die Erlangung der Kammcrmehrhcit durch die Sozialisten befürchte» läßt, wird die Regierung dem Parlamente eine Reihe von Vorlagen zur Bekämpfung der revolu tionären Propaganda nntcrbrctten. ferner einen Gesetzentwurf über propvrtionellc Vertiefung für die Kammerwahlen cinbringe». K o n st a n t i n o P cI. Das Konsularkorps auf Kreta hat die Epitropic durch Vertrauensmänner von den türlifchcn Zugeständ nissen und der Uebcrnahme der Intervention seitens des Konsular korps verständigt. Tie Epitropie berief umgehenv eine Versamm lung ein, ihre formelle Zustimmung steht jedoch noch ans. Eine Konftilarmcldnng bringt die Pcivatnnchricht. daß die Mehrzahl der Deputicten geneigt sei, die Zugeständnisse anzniiehmen. Nach einer anderen Meldung wurden sogar zwei Infiirgentensnhrcr der extremen Richtung, welche für die Fortsetzung des Kampfes waren, persönlich bedroht. Eine beträchtliche Anzahl der Teputirten agi»r für die Annahme der Zugeständnisse unter der Bedingung, daß die Mächte die Garantien übernehmen. Wie verlautet, wurden die Truppen an der Grenze gegen Griechenland »m 2 Bataillone verstärkt; weitere Verstärkungen von 4 Bataillonen werden vor bereitet. Es wurde Befehl ertheilt, den Dienst an der Grenze zu verschärfe». Athen. Die hiesige französische Gesandtschaft befahl gestern der französischen Konnlh-Kanal-Äefellschaft. einen kleinen Schnell dampfer, den dasKrctenicr Komitee gcnnclbet Halle, zurückznztebe». * Athen. Die unerwartete Wahrnehmung, daß sämmtliche Mächte ohne Ausnahme sich anschicken. für die Wiederherstellung der friedliche» Bcrhältinsse auf Kreta enecgiich nach beide» Seiten einziitrete», bat die dortige Partei des Kampfes »in jeden Preis, welche noch vor wenige» Tagen die Oberhand Halle, eirlmnthigl. Die durch diesen Stimmungswechsel Plötzlich erösfncien gniistigcn Aussichten würden allerdings chlort wieder in da-S Gegentheil Um schläge», falls clwa die Verwirklichung der durch die Botschafter Namens der Pirole gemachten Zusicherungen fraglich würde. Die griechische Regierung ihrerseits bemüht sich nach Kräfte», um bei der Bevölkerung Kretas das Zutrauen zu Europa zu befestigen Chicago. Der MandatprüfnngS-Ausschuß beschloß mit 27 gegen 16 klimme» die nmstrittenci! Sitze des Staates Michigan den Delegieren zuzniprecheil, welche Silber,mhänger sind. Dies deutet am eine voraussichtliche Aktion de? Ausschusses in Betreff anderer strittiger Sitze, wodurch die Silberanhänger ' ä Majorität erlangen würden. Tie Silberlcute beherrschen die Konvention vollständig. Kapstadt. Ans Salisbury wird gemeldet, daß kürzlich Weiße und 100 Znlns die Maschonalenkc bel Brisroesfarm zurück- ichlngcn. Die Anfständischen verloren 25 Man», Weitere Metzeleien werden gemeldet. In einigen Fällen trat die Polizei des Maschonaiaiides. nachdem sie ihre Offiziere gelobtet hatte, ans die Seite der Rebellen. Marendellas wurde von den Ailsständischeii niedergebrannt. Die heutige Berliner Börse begann mit derselben Halt ung, mit der der gestrige Verkehr geschlossen hatte. Befestigend wirkten namentlich die günstigen Wiener StimmungSberichte und bessere Nachrichten über die Situation auf Kreta. Die feste Tendenz der Wiener Börse wurde aus allerhand Gerüchte über neue dem- nächstige größere Finanzgeschäfte und ans günstiacrc Eriitebrrichtc zurückgeführt Auch die Meldung über neue riissi'chc Bahnbantcn, die einen engere» Anschluß des russischen Eisenbahnnetzes mit dem westeuropäischen bezwecken, fand Beachtung. Im weiteren Verlaufe der Börse trat auf Realisationen eine leichte Abschwächuiig ein Ter Kassamarkt behielt seine bisherige feste Tendenz, wenn auch der Verkehr heute nicht so lebhaft war wie an den Vortagen. Von Bankaktien waren Krcdltaktlen anf die Nachrichten über dcm- nächstigc größere finanzielle Geschälte höher. Heimische Wcrtlic behauptet und kaum verändert. Ter Eiienbahnaktleninarkt Ing fest, heimische, besonders östliche Bahnen fest. Bon fremden Bahne« PfiiilS's KinScrmilch. LLz 7rtsdl«rr Msilierri Gebr. Pfund. rautzncrSr. 7S>
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