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Dresdner Nachrichten : 21.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-21
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1896
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4L. Jahrgang. leise-, 8M- ui ImMeii-ZMe io»«»»««« 4u»«»tii 4 ^ 4 I!niiNQN 8aklou-8tr. 21, omptc-klou I » a», Ilttullli v» , itUl^ixt.L.Lcdtu-d. M OozekLösäeswlLl ftteänek kaopiLel, pl»iit«2l-,t>». Dresden. 18»6. ßMMM« »«««»«« HVIII». «»!„»« Inimdar: fbark L»a»p«««Ut IueUumä1uL§, LeLsüslstrsLss 6. 1^»««« in ««dt v«»U»,vI,«i» u elsotrsedvo I>»Ivtat-, 4n»»k- unn IIo«vii>,toN«n. Orörstv» I-»8«rl Vorrützlici^te <)u»li»»tev ru k»brilcpre!»«v in »ckv^»r» v6er rotk Oummi» Guck in »>nl uaä tt»nt ^ummtrr unck 6u>/n«>' /ea-at/. SokISeirrkv Reinkarät I^eupolt, DyIiNiellS UNil ooxli8el>o l'unlio. Nul litiiunb.. tzitNINiscitNIO D uuä Obvviot« in nur «oliäo» uiui tuZ'boedtell tjnitUlätou ru K billigen?rsi»«>ll «mzikslüen K föfseksi L Zeknviliei-, Zokeikölsti-. l9. — Llu8tvrskm6un^n ki-nnno. — D «Errrrr^rd-^viNÄ!«^ A »le^iiei Verlliek6lull88-Ln8la11 von Vllo Vütlnvr, "'/,''.'.'!7.'^".'.,.'». Nr.200. tpiepl: Oesterreich-ungarische Ausgleichs-Verhandlungen. Holnachrichten, Jnnu», sSverband, Militärvereins-! 1-Kabinet. Mr !>ie Jade- lind Reisesaison. Dir geeinten Leser der „Dresdner Nachrichten" in Dresden, welche unser Blatt durch die hiesige Geschäftsstelle bezielien und dasselbe »ach den diar»»»«»'-^ut«i»ido>t»»oet«» nnchgesendel zu l,aben wünschen, wallen der Unterzeichneten Geschäftsstelle darüber Miliheiluna zugehen lassen behnss I»-t»«-^r,e»I^,i,,tr vez. Zustellung durch die kaiserliche Pass. Dem Ueberweisungsanlrage ist deutliche Naineno-, Orts- und Walniunasangabe bcizusügcn, auch ist die ersvrderliche Uebenveiinngs- gebiil» (im ersten Monat des Vierteljahres 00 Psg,, im zweiten Mannt -IN Psg, und im dritten Monat 20 Psg.) nebst etwa nach zu entrichtender Beziigsaebichr tz«r der Abreise an uns einzuschicken. Die wertheu auswärtige»» Bezieher (Post-Abonnenten) dagegen wollen sich in gleicher Angelcgent>eit nur an das Paftamt ihre» Wohnortes wenden, bei welchem ihr lausendes Abonnement crjolgt ist. llcbcrwcisungcn inner halb des deutschen Reichsgebietes werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Psg,, im Berkehr mit Oesterreich und fremden Ländern gegen eine solche Non l Mark ausgesührt. Für die auf Reisen befindlichen Leser unseres Blattes, welche ihren Aufenthalt und somit ihre Adresse häufig wechseln, bringen wir unser IT«1»»e-.H»<»nn«nivi>t in geneigte Erinnerung, durch welches ihnen nach jedem Aujenlhaltöort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle direct durch Kreuzband (bis 50 ge Gewicht — ca. 3 Bogen) bis in die Wohnung zugestellt wird. Der Bezugspreis eines Reise Abonne ments (einschl. der Bcrscndungsgebühr) beträgt mouatlich 2 Mark 40 Psg. für Sendungen im Deutschen Reich mit Einschlus, sämmtlichcr Bade- uud Kurorte Oesterreich»; !l Mk. nach den Ländern im Weltpostverein. Geschäftsstelle der »»Dresdner Nachrichten". Politische». Etwas verwickelt scheint der Faden zu sein, an dem sich die österreichisch-ungarischen Ausgleichsverhandlungen abspinnen. Seit ungefähr einem Jahre reisen nun bereits die ungarischen Minister herüber und hinüber und noch immer ist eine endgiltige Vereinbar ung nicht zu Stande gekommen. Kein Wunder also, dast bei der politische» «id wirthschaftlichen Bedeutung der Angelegenlielt die Gemvther der leitenden Wiener Staatsmänner mit Sorgen be schwert sind über die Gestaltung der Zukunft, Im Allgemeinen ist zwar nicht zu verkennen, das, der derzeitige österreichische Ministerpräsident Gras Baden! sich mit Geschick durch die Schwierigkeiten der Situation hlndnrchgeschläugelt und manche greifbaren Erfolge erzielt hat. Vor allen Dingen kommen die Heist umstrittene Reform des Wahlgesetzes und die seit Jahren hinge- schlepple endliche Erledigung der Reorganisation des Steucrwesens seinem staatsmännischen und parlamentarischen Konto zn Gute. Auch der Erlast der neuen Justizgesetze ist ein Fortschritt, der dem Grafen Baden! unvergessen bleiben wird, ganz abgesehen von mehreren wirthschaftlichen Vorlagen vornehmlich zum Zwecke des Schutzes der minder starken Erwerbsklassen, die sich dem Ganzen dcS unter dem Grasen Baden! auSgebreitetcn Gesetzgebungswerkes als Träger und Stützen einfügen. Run erübrigt aber noch die schwerste Leistung, nämlich die Fertigstellung des wirthschaftlichen Ausgleichs zwischen Lesterreich und Ungarn. Auf diesem Gebiet haben sich Schwierigkeiten aufgethürmt, deren Beseitigung einst weilen auch der Diplomatie des Grafen Baden! noch nicht ge lungen ist. Der wirthschaftliche Ausgleich beruht auf der Neuordnung drs gelammten Verhältnisse» zwischen den beiden Hälften der öster reichisch-ungarischen Monarchie, wie sie ini Jahre 1867 vorgenom men worden ist. Ungarn erhielt dadurch nach einem fast 20jährigen drakonischen Wiener Regime, da» ihm alle Strafen für die Revo lution von 1849 zu kosten gab, seine Selbstständigkeit zurück und trat auch aus wirthschaftlichem Gebiet zu Oesterreich in den Rahmen eines besonderen Zoll- und Handelsbündnisses, Dieses Bündnist wurde zunächst auf 10 Jahre geschlossen und ist seitdem zwei Mal erneuert worden, sodast nunmehr die Nothwendrgkeit der aber maligen Emeuening vor der Thür steht. Diese» Mal liegt der Stein des Anstoßes in Budapest, wo man anscheinend nicht gewillt ist. den Forderungen der ausgleichen den Gerechtigkeit bei der Bestimmung des prozentualen Antheils Ungarns an den gemeinsamen Lasten Rechnung zu trugen. Nach langer Mühe soll zwar, so wird berichtet, über die bisher ebenfalls streitigen Fragen, die sich auf die Leitung der gemeinsamen Bank und auf die Theilung der Einkünfte aus den Verzehrungssteuern beziehen, ein Uebcreinkommen erzielt worden sein. Unentschieden ist dagegen noch imnier die sogenannte Quotenfrage und darauf kommt gerade Alles an. Bisher steuerte Ungarn zu den gemein samen Ausgaben der beiden Reichshälften nur 30 Prozent bei. während der Rest zu Lasten Oesterreichs fiel, Dieses Quoten verhältnist steht aber beute zu der wirthschaftlichen Bedeutung und Leistungsfähigkeit Ungarn» in keiner Proportion mehr und deshalb ist von österreichischer Seite ganz energisch auf eine entsprechende Erhöhung der ungarischen Quote gerungen worden. In Budapest aber hat mau diese Forderung sehr krumm genommen und man will sich dort zu keiner ernstlichen Nachgiebigkeit in dem dezeich neten Punkte bequemen. Der hartnäckige Widerstand Ungarns gegen die durchaus berechtigte österreichische Forderung nach edier angemessenen Erhöhung der jenseitigen Quote muß nm so unbe greiflicher erscheinen, als di« Verwaltung des vorigen ungarischen KabinetSchef», Herrn Weterle ». die Finanzen Ungarn» in dem besten Lichte gezeigt hat. Dazu kommt, daß die gesammte ungarische Presse angesichts der MillenniumSanSstellung einmüthig gewesen ist in der Hervorhebung des wirthschaftlichen Aufschwunges, den Ungarn genommen habe. ES ist also keineswegs einzusehen, mit welche» Gründen die Budapest« Widersacher ihre ablehnende Halt ung etwa begründen könnten. - - „ bund, Dnttler's Vartsts. Gerichtsverhandlungen. Kupserstb Gesetzt aber auch, die Budapest« Machthaber hätten ein Ein sehen und zeigten der Wiener Regierung gegenüber alles wünschcns- werthe Entgegenkommen, so bliebe doch die andere wesentliche Frage offen, wie sich das ungarische Parlament zu der Sache stellen wird. Ueberhaupt liegt in der parlamentarischen Kon stellation eine schwere Sorge nicht nur für die ungarische, sondern auch für die österreichische Regierung. In Wien wie in Budapest steht nämlich das nationale Baronieter auf Sturm. Graf Baden! weist, dast er bei der augenblicklichen Stimmung des österreichischen Abgeordnetenhauses nicht mit einem Vorschläge kommen darf, der nicht den österreichischen Ansprüchen bezüglich der Quotensestsetzung voll und ganz gerecht wird. Andererseits befinden sich die ungarischen Volksvertreter infolge ihres durch die Millenniumsausstellung erheblich gesteigerten Selbstbewußtscins in einer Verfassung, in der ihnen jede auch noch so wohl begründete Nachgiebigkeit der Budapester Regierung gegenüber der Wiener Forderung als eine Demüthigung Ungarns erscheinen würde. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, dast man auf beiden Seiten der Regierung Bedenken trägt, den gegen wärtig tagenden Parlamenten einen Kompromistvorschlag in der Quotenfrage zu unterbreiten. Es bliebe also nur das Mittel der Kammerauflösung. aber auch darin dürste mun sowohl in Wien wie in Budapest ein Haar finden. In Oesterreich ist zu berücksichtigen, dast die nächsten Wahlen unter dem Zeichen des neuen Wahlgesetzes stattfinden, also eine einigermaßen sichere Vorausberechnung nicht zulassen. Soweit aber eine Wahrscheinlichkeit überhaupt geltend gemacht werden kann, läßt sich lediglich eine Verminderung der deutsch-liberalen Mandate und eine Verstärkung der klerikalen. antisemi tischen, slavischen und sozialistischen Reihen Vorhersagen. Ein solches Resultat würde eine scharfe Spitze gegen Ungarn bedeuten und damit die Aussichten für das Zustandekommen des Ausgleichs noch ungünstiger machen, als sie es jetzt bereits sind. In Ungarn ist es die neugegrnndetc katholische Volkspartei, die wegen ihres radikalen Auftretens und wachsenden Anhanges und Einflusses der Regierung ernste Sorgen bereitet. Diese Partei vereinigt so ziemlich Alles i» sich, was der gegenwärtigen Budapester Regier ung Rache geschworen hat aus irgend einem Grunde. Den Kern der neuen Fraktion aber bilden die katholischen Elemente, die keine Hilfe verschmähen, die ihnen zur Erreichung ihres Zweckes: Revanche für die kirchenpolitischc Gesetzgebung der letzten Zeit, dienlich zu sein verspricht. Des Weiteren hat die innere Lage in Oesterreich und Ungarn das Gemeinsame, daß beiderseits eine „kleine, aber mächtige Partei" gegen die Persönlichkeiten der gegen wärtig leitenden Staatsmänner m Wien und Budapest intnguirt, gegen den Grafen Baden!, weil man von ihm eine eventuelle rcalpolitische Ausnützung der antisemitischen Bewegung besorgen zu müssen meint, nnd gegen den Baron Banfs», weil dieser einer gewissen ultra-magvarischen Eligne die ungarischen Interessen in der Ansgleichsfrage nicht „energisch" genug vertritt. Tie Tinge liegen also keinesfalls so, dast man von günstigen Aspekten in der Ausgleichsfrage sprechen könnte. Trotzdem must die Hoffnung auf das endliche Zustandekommen des Ausgleichs in einer die Interessen beiders-Reichsbälften gebührend wahrenden Form festgehalten werden, weil die höchsten politischen Rücksichten, die auf der Fortdauer des jetzigen österreichisch-ungarischen Ver hältnisses bemhende Machtstellung der Monarchie, die Erneuerung des Ausgleichs gebieterisch fordern. Ganz klar liegt der äugen blickliche Stand der Sache " ' ^ völlige Einsicht gewährt werden gleich den gegenwärtig tagenden oder neu zu wählenden parlamen tauschen Häusern vorgclegt werden soll. Die Entscheidung kann nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, da mir Rücksicht aus die Dauer der Mandate beider Häuser spätestens im Februar nächsten Jahres das parlamentarische Schicksal deS Ausgleichs be siegelt sein müßte, wenn cs den gegenwärtigen Parlamenten noch vorgelegt würde. Graf Baden! aber wird sicherlich erst von dem Augenblick an wieder ruhig schlafen können, wo dem hartschaligcn Ei des Ausgleichs ein lebensfähiges Küchlein entschlüpft ist. In zwischen fahren die ungarischen Minister fort. zwischen Budapest und Wien hin und her zu reisen. Unbegreiflich erscheint es, das; man unter diesen Umständen die Lnzuszugc auf jener Strecke ein gestellt hat. Dienstag, SI.Jnli. Muthmustliche Witterung: Heiter, trocken. dampffchisssahrts-Gesrllschaft. als er 200 Personen an Bord hatte, in Brand, wodurch unter den Fahrgästen eine Panik entstand Auster einigen Verbrühungen durch heransströmcnden Dampf sind keine Verletzungen von Personen vorgekonimcn. Wilhelmshaven. Der Kaiser wird von seiner Nord- landsreiie am 6. August hier rintreffen * Bat, rent h. Erster Tag. „Walküre" unter Richter's Lei tung. Das Orchester leistete Großartiges, ebenso die Künstler Sucher lSieglindc), Gerbänser lSiegmund. Wächter lHnndingi Perron iWvtanj, Lilli Lehniann-Kalisch (Bn>nhilve> „nd dasW.il küren-Ensemble. Die Dekorationen, der Feucrznnber und die sonstige Beleuchtung unter Kranich und Bahr waren vorzüglich. Paris. Der Arrangeur der Fahrt der norwegischen Reise des Schiffes „Ehanct," erzählt: Die französischen Tonristen tlnien gleichzeitig mit Kaiser Wilhelm bei den Stalheimer Kaskaden rin. Der Kaiser stand am äußersten Rand des Vorsprunges, zur Rechte», links und rückwärts drängten die französischen Passagiere, die n>i- glückliche Bewegung eines Armes konnte eine Katastrophe herbci- suhren. Der Kaiser liest sich jedoch in der aufmerksamen Betracht ung der vor ihm ansgebreitcten Naturschönheiten nicht stören. — Li-Hung-Tschang sagte angeblich einem Mitarbeiter des „Temps". der ihn nach ieinem Eindruck von derTruppenrevue indenLongchampS befragte, „HhrHeer ist ausgezeichnet und steht hinter keinem zurück., Wenn ich in Berlin gesagt habe, das deutsche Heer sei das erste der Welt, so geschah es aus .Höflichkeit. Kaiser Wilhelm schien niir allerdings in der Kriegswissenschaft außerordentlich tüchtig, und er steht selbst an der Spitze seines Heeres, während Ihr Staatsoberhaupt, wie Ehina's Herrscher, dem Heere fremd ist." Rom. Visconti Venosta leistete heute deni König den Eid und wird noch heute das Ministerium des Auswärtigen übernehme». N o m. Heule trafen in Genua 600 Deutsche, meist Turner, auf ihrer Reise von Italien ein. Der Genuesische Turnverein „Colombo" bereitete ihnen einen festlichen Empfang. Am Nach mittag ist ein Festzug durch die Stadt projektirt, an dem sich die deutsche Kolonie und alle Turnvereine Genuas betheilinen. Rom. Der König ernannte heute Visconti Venosta zum Minister des Auswärtigen. Drontheim. Gestern Vormittag hielt der Kaiser den Gottesdienst an Bord der „Hohenzollern" ab. Heute Vormittag besuchte er den Dom und hörte dem Orgelspiel daielbst zu. Um 1l Uhr sollte die Fahrt nach dem Moldefjord angetreten werde», in dem am 23. d. M. Morgens 9 Uhr die Begegnung mit den, König Oskar statifindet. London. Ter gestern veröffentlichte Bericht der Spczial- kommffsion des Kap-Parlaments zur Untersuchung des Jamesvn- schen Einfalles giebt die Anschauungen der Mehrheit der KommisO sion wieder. Der Bericht ist auch von dem Genecalanwalt unter zeichnet worden, jedoch vorbehaltlich der Anschauungen, welche in einem von ihm gleichzeitig dargelegten Minoritätsbericht dargclcgt werden. In letzterem Berichte wird, wie aus Kapstadt gemeldet wird, erklärt, das Komitee sei außer Stande gewesen, irgend einen Beweis dafür zu erbringen, dast das Londoner Bureau der Chartcced-Compant, eine schuldhafte Kenntnist von dem Unter-, nehmen besessen habe: das Komitee habe keinerlei Beweise dafür erbringen können, dast Rhodes für den Einfall Jameson's verant wortlich sei, vielmehr habe das Komitee gesunden, dast Rhodes ohne Kenntnist der Absicht Jameson's war und alles Röthige ge- than habe, um dessen Unternehmen bei seiner Ausführung auf- znhalten. London. Der Prozeß gegen Jameson und dessen fünf Mit angeklagte begann heute vor dem High Court oi Justice nntcr Vorsitz des Lord-Oberrichtcrs von England. Ter Advokat Clarke führte die Vertheidigung: er beantragte, die Klage für nichtig z» erklären, da dieselbe undefinirt und unklar sei. Der Saal ist überfüllt. Nach einer Replik des Generalanwalts auf die Argu mente des Vertheidigers wurde die Weiterverhandlung auf morgen vertagt. Petersburg. Die Königin von Griechenland wird dem nächst hier erwartet. Die Königin wird von ihrer Tochter, der Prinzessin Marie, der Braut des Großfürsten Georg Micbailowitsch begleitet sein. Die Hochzeit der Verlobten soll im Laufe des Sommers stattsinden. Warschau. AusdnJwangorod-Dombrowoes-Bahn sind heute » L 2! UL " ^ L » ^ 2 ? ^2' ein Güterzug und ein Personenzug zuiammengestosten. l l Wagen wurden zertrümmert. 5 Passagiere find todt, 13 theilweffe schwer in ziemlich fester Haltung, im, weiteren Verlause nicht behaupten konnte. Das Fernschreib- Berlin. nnd Kcrnspxech-Berichte vom 20. Juli. De», Herzog Georg von Meiningen ist zur Heil ung seines verletzten Knies von den Aerzten ein Kuraufenthalt in Hastein angeordnet worden. — Bei der in Brandenburg statt findenden Rcichstagsersatzwahl wird nicht Dr. AronS, sondern Pens für die Sozialdemokratie kandidiren. Dr. Arons hat die ihm an getragene Kandidatur entschiede»! abgelehnt. Er hat. wie die -Post* meint, augenscheinlich erkannt, oder ist vielleicht auch wohl darüber verständigt worden, daß seine Kanvidatur auch bei der onst doch duldsamen philosophischen Fakultät der Berliner Univer ität dem Fast den Boden ansschlagen würde. Bon einem etwaigen Eingreifen des Kultusministers sei nicht zu reden. Für die Parole „Vorsicht ist der bessere Theil der Tapferkeit!" wich er bei der philosemttischen Presse verständnistinntge Zustimmung finden. — Seit einiger Leit gehen Gerüchte um von besonderen Kund gedungen anläßlich des bevorstehenden 70. Geburtstages des Groß, Herzogs von Baden. Es heißt, der Grostherzog werde an diesen! Tage zum Könige ausgerufen und Eliast-Lothringen solle durch Personal-Union mit dem neuen Königreiche Baden verbunden wer den. Nach den vom -Berliner Tageblatt" cingezogenen Informa tionen ist indes an hiesigen maßgebenden Stellen von alledem Nichts bekannt. — Frhr. v. Hammerstein wird in der Einzelhaft mit Fabrikarbeiten für die Schneiderwerkstatt der Strafanstalt be schäftigt. Die Zelle, die sich in keiner Weise von derjenigen ande rer Gefangener nnterscheidct. ist. bevor sie von dem neue» Be wohner bezogen wurde, renovirt worden. — Auf der Oberspree geriet!» vampler „Dorothea" dn Spree- und Havcl- verletzt. Die Berliner Börse begann in die sich icdoch im weiteren Verlause nicht Hauptthema des Marktes war selbstverständlich der Abschluss der neuen russischen Anleihe. Die gerüchtweise» Meldungen, die wir am Sonnabend mittheilten, sind im Ganzen bestätigt worden, doch wurde das Persektwerden des russischen Finanzgeschäftes namenl lich spät« ungünstig besprochen. Einmal erscheint der Börse der Zinsfuß der Anleihe zu niedrig, zum Anderen befürchlet man. dast die Ansprüche an den Geldmarkt durch die Anleihe ziemlich be trächtlich sein werden nnd eine Anspannung des Gcldslandcs bis Ultimo mit großer Wahrscheinlichkeit in Aussicht stehe. Am Bank aktienmarkte waren die Ilmsätze unbedeutend, die Kurse waren wenig verändert. HandelSantheile aus die Meldungen über die Lage der serbischen Finanzen lebhaft und beachtenSwcrth hoher. Am Eiienbahnmarkt konnten sich die Preise gut .behaupten: heimische Werthe still. Von fremden Bahnen österreichische Wertbc reger umaesetzt. nur Ruschtiehrader etwas nachgebend. Relativ lebhaft ging cs am Moiitanaktienmartte zu. namentlich gestal tete sich in Kohlenaktien der Verkehr günstig. Hültenwccthe still, spät« leicht nachgebend. Am Markte für fremde Renten waren Italiener aus gröbere Käufe belebt und höher, auch Russen und Türkenloose anziehend. Heimische Anleihen behauptet. Pribat- diskont 2'/i Prozent. — Die Getreidebörse begann trotz matter Meldungen von auswärtigen Plätzen, namentlich von Nord amerika und aus Oesterreich-Ungarn in behaupteter Tendenz, die aber bald auf Realisationen und großes russisches Angebot in matte Haltung umschlug. Weizen und Roggen ca. IV- Mk. niedriger. Hak« behauptet, Spiritus geschäftslos. — Wett«: West-Nord- westwind. tzr»» >,«,t «. W. «küiuß.i kredii MU.I2, Dticonto 2i0L0. Dresdner ^nk leo^bo.-Lwai^dolm -. Lombarden si«/,. Laura —Uns Goid lv«.«o. '«'bin » oaw.' Sierne ni be, Balten« 88.ro. Svauter s«'/,. >°riu°,e^i> -b. >. LuNenn^s. Zurienieol- icc.bo. LNomandank bSS.x. laaiiNwvn 775.W. Lombarden rso.l». Ruins. «,»«». y robnlieu >46 Inno »>««„ per Juli IS S«, rer November- tzel'ruar is.rs. lallend. EvirNu« rer Juli rs.rs. rer Januar,Nlml 3v.7r. deii. ikubvi ver Jul, kr.Lb. rer Januar Avril 52.2s. ruliia. «» si ,»»»,>. Lrodutte» 'kil'inli.i ItLki-e» rer November 137. ver Marc >3S. Roaae, ver Juli SS. rer Oliober »s. ver Mär, S2 ... (Probukleil Berntii.» Lämimliäie Vicireidcarten riilu«. aber lieiir. Sur schwimmende» emoviiliche» Mai» »iemitcher Berel». — Wetter: Lcik.
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