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Dresdner Nachrichten : 31.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-31
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1896
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nla,« v. vorm. i lNir »;KH» K>u»?!andt> « Vf», osrüiidsUle kur ydrr na» ftrl,la,«n so Ps«. Mir gamiiiennachrsqtrn icO. de,. «Via. »a» belonverem Ta ns >uswaüiae Aultrüae nur acarn Vorauabkjanliuig. LmmUtch« veleedlÜtter wert>eii' 18?«. L»rr,sr»r,ltiNeU- »lr. II. . .. Bora„«beMluna, »nfundiannarn nekimcn iLn namlsalte «»noncrnburra» Kelze-, 8po>1- »n,> louflsleil-Sekiilie 41. Jahrgang. in «NVXNI-N Luinalil I? ^ 1 II.H« 8eklosz-8tr. A, 6lIH-5o1l10ll H » LZ « URETI»I»LZ^R H uot-on<1.1^. Letrlos». cv. Dresden, 1896. VoUkommenstsr, ssldsd- tkLtixor xsräuschlossr Idürsekllesser. j ^tO,0tt« 8t.1Ov«dnuikp. L'rospsvts xrnNs u.knuieo. LSatkl. 8»vdi. lIoN>vk»r»Ll, XarNir«l»in>lr., l.clts NeiXilr. l?«n»pkSLkLMl. U, t!r. HISS.) ÄV <7oIo«fLS, 1» hochtoiuss, krÄltixox, oiftsno« Uastillat in ÜollwSllll'» ksteut Hucken wU Lvssrvelcoilr. ü l-'I. i älir. 8»loI-Knt«i>I>i,-»>in,I«n^x, ^, ü H'I. 1,50 LUi. IZNe».« II»ui «ii^x»-i vte. Aimli-Iiiillislis, Irsnis«, I>iIIn»r»rilr. 7<»k-Sr?E^»rrÄ«LÄi?rrrrrM^rrrr»rr^rKrr^ II. M;<loil1ülll''8 »»«iis»i»> -ii»iiv v 8ti u V08ti N88v s. ^»oini^er Vortn-ta, vc», >ii-t«I« I »< >»u>iiniin'!- DWO ^ nl«i n. Os8^rr^MrKrrr^KrrrrrrrKrrrrr»«rrtS ljmiliier Vvrmekelull§8-^N8lal1 von vtto Suttner, "'<»'.."2 liatül'lietie MwvrLlvL88vr s-arnutirt tliLLMrixsr t'iUIun^. K G V»«Ivv»lL« uuä H»«Iv ^ prompter >'vrsLnät nach rcusvärts. K Z^Kl. LU«1»pott»Slt«, o esäen h W^»LIt«ii8tr»88v IS jhvdiLuit«). Nr. S1V. S«,»-,-. Hosnachrichtcn. Kirchliche Nachrichten. Gewitter, Feuerwerk, Handwerksausstellung, Ninderschlachlhans, Vogelwiese. GcrichlSvcrhandlungen. lMuthmußlichc Wiitemnq:! > Vesscrung der Wetterlage. > Jür dic Klldc- mid Rcistsilissil. Die geehrten Leser der „Dresdner Nachrichten" in Dresden, welche imier Blatt durch die hiesige Geschäftsstelle beziehen und dasselbe »nc>> den!>»oiiiru«r-4lit«rill!Nlt^«it«-» nachgesendet zu haben iviinschcn. wellen der Unterzeichneten Geschäftsstelle darüber Millheilung zngehen lassen behuss bez. Zustellung durch die .Oaiseiliche Pest. Dem lleberweisiingSantragc ist deutliche Namens-, Oris- und Walmungsangabe beizusiigen, auch ist die ersvrderliche Ilebenveisungs- gebiihr (im ersten Monat des Picrlelsahrcs 60 Psg, im zlveiten Monat fto Psg. und ini dritten Monat 20 Psg.) nebst eltva noch zu entrichtender PeziigSgel'iihr vor der Abreise an uns cinzuschicken Tie werthen ausivärttgcil Bezieher (Post-Abonnenten) dagegen wollen sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihr lausendes Abonnement ersolgt ist. lleberwcisungen inner halb dcS deutschen Reichsgebietes werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Psg., im Perkehr mit Oesterreich und fremden Landern gegen eine solche von l Mark auSgcsührt. Für die aus Reisen befindlichen Leser unseres Blattes, welche ihren Ausenlhall und somit ihre Adresse häufig wechseln, bringen »vir unser Itclxr-dtroiittt-iix-iit in geneigte Erinnerung, durch welches ihnen nach jedem Aufenthaltsort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle direct durch Kreuzband (bis 50 ge Gewicht --- ca. ft Bogen) bis in die Wohnung zugcstellt wird. Der Bezugspreis eines Neise-Abonne- »icnis (einschl. der Versendungsgebühr) beträgt monatlich 2 Mark -10 Psg. sin Lendungen im Deutschen Reich mit Ginschlusi sänimtlichcr Pavc- iiiiö Kurorte Oesterreichs. ft Mk. nach den Landern im Weltpostverein. Geschäftsstelle der »Dresdner Nachrichten". Politisches. Zu den bedauerlichen Skandalaffairen. die mit den Namen der ehemaligen Kolonialbeamten Leist und Wehlan verknüpft sind, scheint mit dem »Fall Schröder" eine dritte hinzuzukomme», die sich allerdings von jenen schon insofern wesentlich unterscheiden wurde, als die schweren Vergehen, die der Bruder des bekannten stolonialpolitikers und Mitgliedes des Kolonialrathes Tr. Schröder- Pvggelow angeblich verschuldet hat, von einer Privatperson be gangen sein würden, also unsere Kolonialverwaltung nicht dafür verantwortlich gemacht werden könnte Friedrich Schröder, der wegen brutaler Mißhandlung von Eingeborenen und sittlicher Ver gehungen verhaftet und gefesselt nach der Küste tranSportict wor den ielii soll, war Leiter der deutsch-ostafrikanischen Plantagen gesellschaft. d. h. der Angestellte eines privaten wlrthschastlichen Unternehmens: es ist daher von vornherein mit Entschiedenheit der Versuch zurückweisen, die Ausschreitungen, die Schröder nach- gcsagt werden, aus das Konto unserer Kolonialverwaltung zu sehen, um dadurch die Behauptung zu erhärten, daß unser töloniales Beamtenthum außer Stande sei, seine civilijatorische» Ausgaben und Pflichten im dunklen Erdtheile zu erfüllen. Es handelt sich bei dem Fall Schröder nicht um ein Seitcnstnck zu den Fällen Leist und Wehlan. sondern um die Handlungsweise eines Privatmannes, die sich als Material gegen unsere Kolonial- poiitik nicht verwerthen läßt, sondern die nur beweisen würde, daß arge Mißstände und Hebelgriffe auch innerhalb des privaten wirth- schaftlich-kaufmännischen Betriebes einer Kolonie Vorkommen können. Im Interesse unserer kolonialen Unternehmungen bleibt eS be dauerlich, daß die Aufmerksamkeit des Inlandes wie deS Auslandes von Neuem durch einen Vorgang in Anspruch genommen wird, der, obwohl noch jede authentische Bestätigung fehlt, doch geeignet ist, unsere Kolonialpolitik in Mißkredit zu bringen. Mit boshaftem Behagen und ersichtlicher Schadenfreude suchen die Feinde unserer kolonialen Sache innerhalb und außerhalb des Reiches den Fall Schröder auSzubeuten. bevor noch das eigentliche gerichtliche Ver fahren seinen Anfang genommen hat und auch nur ein Schatten von Beweis dafür beigebracht ist. ob und inwieweit die zum Theil ganz ungeheuerlichen Missethaten, deren Schröder beschuldigt wird, begründet sind. Zur Stunde liegt noch nicht einmal eine amtliche Bestätigung der Verhaftung vor. Ein denischer hierüber von einem Berliner Telegraphenbureau interviewter Kolonialpolitikcr. der mit den Verhältnissen in Dentsch-Ostafrika genau vertraut ist und sich in amtlicher Stellung befindet, ist zwar der Ansicht, daß das gegen Schröder cingelritete Verfahren Momente zn Tage fördern werde, welche unzweifelhaft zu seiner Bestrafung führen würden, erklärt sich aber mit großer Schärfe gegen die Art und Weise, wie die VerhastunaSchröder'serfolgt ist. Sollte es sich als wahr Herausstellen, meint er, daß Schröder wirklich gefesselt nach der Küste transportirt worden ist, so sehe diese Handlung eine so unglaubliche Unkennt- niß der dortigen Verhältnisse, eine so enorme Unklngheit voraus, daß die betheiligten Persönlichkeiten ans ihre Hcldenthat nicht ge rade stolz zu sein brauchten. Schröder habe sich Jahre lang trotz seiner Brutalität in seiner czponlrten Stellung halten können, ein Beweis dafür, daß die Schwarzen sein Ansehen als Weißen achte ten. Wenn dieses Ansehen und die Achtung vor dem weißen Manne von unseren eigenen Beamten künstlich durch solche Miß griffe untergraben werde, dann würde es wohl bald mit dem Respekt der Neger und Araber vor dem weißen Kolonisten vorbei sein I Warum, so trägt der interpellirte Kolonialpolitiker, begeht man solche Fehler, die sich kaum wieder gut machen lassen? Warum ruft man den Schröder nicht einfach nach Deutschland zurück und macht ihm dann hier den Prozeß? Die Wirkung wäre doch dieselbe geblieben, ohne daß das deutsche Ansehen In Ostasrika geschädigt wäre. Von anderer Seite wird Schröder für unschuldig gehalten. So erklärt de, Afrikareisende Eugen Wolf, daß er ihn der ihm zur Last gelegten Grausamkeiten nicht für fähig halte, und auch in der,Täg!.R»ndsch," wird nachdrücklich darauf hingewiesen, daß man um so mehr verpflichtet sei, vor Abgabe eines Urthcils sichere Mittheilnngen abzuwartcn, als ein wesentlicher Theil der Beschnldignngen von bereits nach Hanse zurückackehrten Malavrn hcrrühre und ein Theil des weiter gegen Schröder herbeigeschlepp- Icn Klatsches, z. B- die Behauptung, daß er harmlos in's Fenster schauende Negcrkindcr mit Fiaschen geworfen habe, von Augen zeugen als eine kindische llebcrireibnng znrnckgewicscn wird. Nach demselben Blatte wird Schröder von Allen, die ihn kennen, als ein fleißiger und geschickter Pflanzer geschildert; seine Gegner machte» ihm sein übles Temperament zum Vorwurf, cs scheine indessen, als ob man ihn nicht sowohl dieses Temperamentes wegen in Tanga und vielleicht auch in der Wilhelmstraße so sehr gehaßt habe, als uni der Lssenheit willen, mit der er sich seit dem Jahre 1887 als unversöhnlicher Gegner bnreaukratischer Schablone erwiesen habe. Andererseits wird freilich von mehreren Seiten zu gegeben, daß Schröder schon seinen ersten Wirkungskreis auf Sumatra habe verlassen müssen, weil er vor der Rache der miß handelten Kulis nicht mehr sicher war; daß er später in Ostasrika während des Gouvernements des von ihm scharf gegeißelten Frhrn. v. Soden fortgesetzter brutaler Handlungen beschuldigt worden sei, die sich indessen nach der damaligen Lage der für Ostasrika gelten den Gesetzgebung der gerichtlichen Verfolgung entzogen, aber doch zur Folge gehabt hätten, daß von seiner Ausweisung ans Ostasrika die Rede war, nnd daß er dieser Maßregel nur entgangen sei. weil er rechtzeitig freiwillig Ostafrika verließ: endlich, daß nach feiner Rückkehr in das Schutzgebiet sein Ruf bald wieder der alte üble geworden sei. Nach alledem wird man gut thun, weitere zuverlässige Miltheil- ungen über den Fall Schröder abzuwarten und sich vor einer ab schließenden Beurtheilnng zu hüten, so lange nicht die gerichtliche Untersuchung und Entscheidung erfolgt ist. Wird auch nur ein Theil dessen, was Schröder verbrochen haben soll, nachgewiescn. so würden sicher alle wahren Freunde unserer Kolonialpolitik in der ichärssten Mißbilligung einig sein und erneut die Forderung er heben, daß von unseren Kolonien im Bereiche nicht blos der amt lichen. sondern auch der Privaten Verwüstung fortan sorgsam alle Elemente ferngehalten werden müssen, welche das deutsche Ansehen kompromittiren können. Hat sich Schröder in der That in dem Umfange vergangen, wie ihm nachgesagt wird, so mag sich das wohl vom rein afrikanischen Standpunkte ans erklären und verstehen lassen, aber entschuldigen und rechtfertigen läßt es sich nicht. Es ist gewiß richtig, daß der Maßslab, der bei uns für die Be- urtheilung gewisser Handlunge!! angelegt wird, nicht auch in Afrika unbedingt zur Anwendung kommen soll: die Verhältnisse in den Tropen sind von den nnstigen vielfach so grundverschieden, daß dort Manches begreiflich erscheinen mag, was vom Standpunkte unserer heimischen Moralbegrifse schlechthin und ohne jegliche Milderung ver- urtheilt und bestraft werden muß Aber andererseits fällt erschwe rend in's Gewicht, daß gerade dicienigen deutschen Männer, welche sich in den Dienst unserer kolonialen Arbeit stellen, berufen sein sollen, in den fernen Welttheilen unsere Kultur vorbildlich und wirksam zu vertreten und zu verbreiten und daß sie sich daher vor Allem davor zu hüten haben, auf das niedrige sittliche Niveau der Eingeborenen herabzusinken. Welchen Verlauf aber auch schließ lich der Fall Schröder nehmen mag, ungerecht und abgeschmackt wäre es, aus solchen vereinzelten Vorfällen gegen unsere gesammte Kolonialpolitik Kapital schlagen zu wollen. Der Fall Schröder, vorausgesetzt, daß ihm ThatsächlicheS zu Grunde liegt, ist keines wcgS eine nur unserer Kolonie eigenthümliche Erscheinung: viel mehr kommt dergleichen weit häufiger in anderen kolonisatorisch thätigen Ländern vor, ohne daß großer Lärm darüber erhoben und gleich die Kolonialpolitik in Bausch und Bogen vecnrtheilt wird Aernschreib- und Aerusprech-Berichte vom 30. Juli. * Kiel. Der Kaiser ist heute Abend ',r10 Uhr an Bord der „Hohenzollcrn" hier eingetrosse». Berlin. Der Herzog von Coburg, welcher ä la suito der deutschen Marine steht, sprach dem RcichSmarineamt seinen innig sten Antheil an dem durch den Untergang des „Iltis" erlittene» schweren Verlust aus. Berlin. Nach den bei den Marinetheilen eingeganaenen Listen sind mit dem Kanonenboot „Iltis" bei Shantung 68 Deck ossiziere und Mannschaften, darunter der Heizer Paul Dittrich, geboren am 23. August 1874 zu Hainsberg bei Dresden und der Matrose Karl Friedrich Weise, geboren am 12. August 1874 zn Reinsdorf bei Zwickau, untergegangen. Gerettet sind 11. Der Untergang bezw. die Rettung von 4 Personen ist in Folge Ent stellung der Namen in den eingegangenen Telegrammen zweifel haft. — Der 12. Verbandstag der landwirthschastlichen Genossen schaften findet vom 11. bis 13. August in Stettin statt. Die Ver sammlung wird sich u. A. mit vertrage der Kornhäuser, der Er richtung von SpirituS-LagerhauS-Genossenschaften und Genossen- schastsbackereien, sowie der Ausnahme von tzandwerkerdarlehens- kassen in die landwirthschastlichen Verbände beschäftigen. — Der deutsche Fleischewerband bereite! eine Eingabe an die Justij- minister der deutschen Bundesstaaten und die Senate der Freien Städte vor, worin um Schaffung einheitlicher Beurtheilungsgrund- sätze in Sachen der Jleischschau gebeten wird. Gleichzeitig wird auch die Herbeiführung einer gleichmäßigen Rechtsprechung bei Uebcrtretung der für daS Fleischereigewerbe geltenden Polizei vorschriften angeregt. Berlin. Bei den großen Flottenmanövern, die am 9. August in Wtihelmsbascn beginnen, wird der Kaiser Wilhelm-Kanal auch auf seine strategische Bedeutung für unsere Kriegsflotte durch eine abzuhaltende Hebung erprobt werden. Nach dem UebungSprogramm der Herbstflotte werden am 14. August die gelammten zusammen- Freitag, 31. Juli. gezogenen Geschwader-Flvtillen und Auskiärunastruppen den Kaiicr- Wilyelm-Kanal in der Richtung von Brunsbüttel nach Holtenau durchfahren. Berlin. Ter Verein deutscher Eisenbahnverwaliungen hielt heute seine letzte Sitzung ab, in welcher der russische Staatsrath von Tlcheremissow. Präsident des Verbandes russischer Eisenbahnen, dem Verein die Gnckwünsche der russischen Bahnen überluachie. Der Eisenbahndirektionspräsident Kranvld dankte für die freund llchen Wünsche nnd knüvste daran die Hoffnung, daß auch in nicht all;» serner Zeit die russischen Bahnen dem Vereine beitrctcn möchten. Als Ort der nächsten Vereinsversammlung wurde Mün chen gewählt. Berlin. Der Bezirkshauptmann von Langenburg am Ryassasee, von Eltz, ist an Malaria gestorben. Kiel. Der neue Kreuzer „Bayern" geht als Ersatz des Kanonenbootes „Iltis" nach den ostasiatischen Gewässern ab. München. Prinzregent Luitpold empfing heute Mittag den Fürsten Ferdinand von Bulgarien in Audienz. — Die Zahl der Anmeldungen zum dritten internationalen Kongreß für Physiologie ist bereits aus 300 gestiegen, darunter befinden sich ca. 40 sranzvsisch und ca. 30 englisch sprechende Theilnehmer, 20 Italiener, 14 Russen, sowie zahlreiche Gelehrte aus Skandinavien, den Niederlanden, Oesterreich und der Schweiz. Als Ehrengäste sind anacmeidel Prinz Ludwig Ferdinand und Prinzessin Therese von Bahern/ sowie Herzog Paul und Herzogin Marie von Mecklenburg-Schwerin. > Braun schweig. Die Feldschlößchenbrauerei hat bereits ihr Personal durch Zuzug fremder Brauer wieder ergänzt. Die von den Ausständigen nachträglich angebotenen Verhandlungen sind von der Brauerei abgelehnt worden. Hamburg. Die Hamburger Bark „Reinbek" ist gestern im Kanal gestrandet, wobei die Kohienladung durch Selbstentzündung! in Brand gerieth. Die Ladung ist total verloren. Die Besatzung konnte gerettet werden. Wien. Die „Neue Freie Presse" widmet der Zusammenkunft des rumänischen Ministerpräsidenten mit dem Grasen Goluchowski im Zusammenhänge mit dem bevorstehenden Besuche des Kaisers! Franz Joses bei dem König von Rumänien einen längeren Artikel, worin es heißt: Gras Goluchowski und Ministerpräsident Sturdza. weit entfernt provoclrende Staatsmänner zu sein, begegnen sich mit Erfolg auch in dem Bestreben, das Berhältniß beider Länder^ zu Rußland möglichst freundlich zu gestalten. Der Kaiser von Rußland wird bei seinem Besuche in Wien Gelegenheit haben zw hören, daß die Zusammenkunft des Kaisers von Oesterreich mit' dem König von Rumänien keinegswegs den Zweck habe. Rußland! irgendwie zu reizen, eher den, die Kaisrrbegegnung in Wien in dem Sinne des Friedens zu ergänzen. Wien. Durch die Explosion in Fünfkirchen wurde das Rathhaus dcmoiirt. in welchem sich das Verkaufslager von Pulver und Feucrwerkskörpern befand. Bisher wurden 4 Todte unter den. Trümmern hervorgezogen. Pest. In einem nahe dem Rathhaus gelegenen Kolonial-! waarengeschäft zu Jünfkirchen explodirten Feuerwerkskörper, wobei! mehr als 100 Personen verwundet wurden. Die Angestellten de^ ^ Geschäftes, die sich in dem Raume befanden, verbrannten bis zur Unkenntlichkeit: auch der Inhaber des Ladens befindet sich unter den Opfern. Der Bürgermeister der Stadt wurde schwer verletzt. Steine »nd Mobilien wurden aus eine Entfernung von 200 Metern auf die Straße geschleudert und dadurch viele Verletzungen herbei- gefübrt. P e st. Die erst erbaute und noch gar nicht »öffnete neue Central-Markthalle steht in Flammen. Der ganze leere innere Raum brennt, das Dach ist eingestürzt. Paris. Francois, der am 14. Juli auf den Präsidenten Jaure schoß, wurde von den Gerichtsärzten für unzurechnungsfähig erklärt. Er leidet an Verfolgnnaswahnsinn und krankhafter Eitel keit und wird deshalb nach Villejuif geschafft werden. - Nach richten aus Madagaskar melden fortdauernde Unruhen. Bier Kolonisten wurden dicht vor der Hauptstadt ermordet. Die Banden brannten mehrere Dörfer nieder und tödteten die Einwohner, darunter einen französischen Priester. Vigo. Die Arbeiter der Konservenfabriken veranstalteten Kundgebungen gegen den Gesetzentwurf betr. das Salzmonopol. Montreal. Eine Fcucrsbrunst zerstörte heule Morgen einen großen Theil der Gebäude, die zu der für 1897 geplanten inter nationalen Ausstellung gehörten. Ter Schaden wird aus 200,000 Dollar geschätzt. Lo » dv n. Nach Depeschen aus Shanghai war der „Iltis" mehrere Stunden vor dem Unglückl unlcnkbar: trotz hcldenmüthigcr Anstregung des Kapitäns und der Offiziere war cS unmöglich, das Boot aus dcni Strome herauszustenern. Zuletzt'wurde er, als er mit einer Schnelligkeit von 6 Knoten per Stunde dampstc. mit furchtbarer Gewalt an einen Felsen getrieben nnd zerschellte. Bon der Mannschaft wurden 11, welche sich an Trümmern sestklammcr- ten. an das Ufer geschwemmt. London. Jamclon nnd Genossen wurden nach dem Ge fängnis; Wormwood Scrubs in der Borstadt Hammcrsinith iiber- gesuhrt. wo sie als Strafgefangene 2. Klasse behandelt werden solle». Die Behandlung als Strafgefangene l. Klasse war ihnen nur für das Holloway-Gefängnis; zugestanden worden. London. Es wird bezwcncst, ob der Svzialistenkongrcß seine Tagesordnung wird erledigen können. Unter de» britischen Vertretern herrscht große Verstimmung. Kopenhagen. Das dänische Ilebungsgeschwader, das am 5. August von Kopenhagen abacht, wird am ll. August '.'Kanonen boote nach Stagen entsenden, um der Enthüllungsseler des Denkmals der mit dem deutschen Torpedoboote „841" Verunglückten beizuwohnen. Die heutige Berliner Börse verkehrte in fester, aber stiller Haltung. Es fehlte jede Unternehmungslust. Befestigend wirkten günstigere Nachrichten über die politische und finanzielle Gesammtlage. Die Kurse letzten zumeist höher ein. waren später ober leicht schwankend. Tie neue russische Anleihe erzielte einen großen Erfolg, in Frankreich und Belgien wurde sie 2?Mal über zeichnet. hier erfolgte ebenfalls Ueberzeichnung. Die Repartition findet erst wonnabend statt. Banken fest, besonders Kredit nnd Kvmmandit. Eisenbahnen behauptet, italienische und österreichische höher. Von Montanaktirn waren Hüttenwerthc steigend, Kohlen- aktien vernachlässigt. Renten waren behauptet, Italiener und Mexikaner steigend, Deutsche behauptet. Privatdiskont 2' - Pro,. — Die Getreidebörse war ans regnerisches Wetter erholt. Heute ist der erste neue inländische Weizen an den Markt ge kommen. Weizen »nd Roggen höher, Hafer fest. Spiritus umsatz los. Wetter: Regen, Westwind. L 2. H L -r-Z- > --- ft <»
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