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Dresdner Nachrichten : 13.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-13
- Monat1896-08
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.08.1896
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Air. 11. ucötx>»>.> iv^ügt^i /llllllllllttß ^LllllX/UiLO 41. Jahrgang. WWW — — godooirsu 8is Ikrsm liobou Llunn /um Osburtstax? »» »8 Llllvll woMsvll SoUstrovL! vom 8vI»I«lL ooIt-M«^vr, ffausnsln. 7. MIMM««««««» FL. k»»tvr-4ro«odLoäIiulL -»«- ?spler-rsdrt1-l^or --«-- SssLS v»>»»t»» L»K»r »Nsr 8nrUu> unä r»»!llp»pI^i-«>. ?on».to a»1 8«U»» io »lim» <Ir»«.,n , I>«»»t-, I»r»,-It- ui»I I m »eI»I»U- loitlirt, — — «vlit — unck »utt«r- D«r»»»»«»t. Met»»« >u>ä N»et»tU« «et^e»ip»pt«>7«. S»t»i»»l>»jt^x>»t»n. — viIIizZt» ?r»i»«. — rrampt»»t» UsUivimo«. L»re«,«>eii, 8vsstr. 5, SerUil. vraslill, LSI», Ssmtmrg, heiprlZ, Siottrrrl. LsrvorrLxöväs l^suIieitsQ äsr LLlsov Lstodrlv 4«N»dI »lldr Ispisssriv-LsterisUe». Rr. SS8. 6c j^vr. v. »8888 LLtmarkL. Dresden, 1896. Türkische Jinanznoth. Hofnachrichten, Ausstellung des sächs. Handwerks re., Amtl. Bekannt machungen, Gerichtsverhandlungen, Landesversicheruugsamt. Amerik. mnsikal. Erziehung. II. Aivili ilNUir's tt 8truv«8tl N88V v. 5 Xlloiuixor Vertreter von L Xnnniniin's ^ KtH" D "M» SvMichMdzfl M «eUügMkils» Vnrnlrlo Nruiltlil^uvn 1» »Uen jffrol^Iu^u. Donnerstag, 13. August. gliche Wsttecung: Politisches. Ein Symptom in der orientalischen Frage, das mehr besagt alS alles Andere zusammengenommen, ist das ablehnende Ver halten der hohen Finanz gegenüber der kaum noch einer Steiger ung fühigen Geldnoth, in der sich die hohe Pforte befindet. Wenn man von dem allgemeinen Schlendrian, der in der gesammten türkischen Staats- und Jinanzvenvaltung herrscht, absieht, so kommen als Ursachen der augenblicklichen beängstigenden Leere in den ottomanischen Staatskassen vornehmlich zwei Umstände in Betracht: einmal die Nachwehen des kleinasiatischen Aufstandes im Vorjahr und sodann die militärischen Mehrausgaben, die der Pforte infolge der ewigen Unruhen der letzten Zeit znr Last fallen. Die Wirkung der vorjährigen Ereignisse in Kleinasien in wirth- schaftlicher Beziehung ist weit ärger gewesen, als sich Anfangs erkennen lieh. Die Bilanz der Lage ist derartig schlecht, daß man sagen muh. Handel und Wandel sind in einem Theile des ver wüsteten Gebietes völlig, in einem anderen fast völlig lahm gelegt und die Steuerkraft des gesammten Landes hat ans Jahre hinaus eine schwere Schädigung erlitten. In dieser Beziehung braucht nur aus die Thatsache verwiesen zu werden, daß die Zolleinnahmen an manchen Orten um bO Prozent und mehr hinter teni Durch- schnitlsertrage der Vorjahre zurückgeblieben sind. Tic Höhe der Aufwendungen für militärische Zwecke aber erhellt daraus, daß seit den vorjährigen Verwickelungen gegen 200,000 Mann auf die Beine gebracht worden sind. Dazu hat es bei dieser Zahl nicht einmal sein Bewenden, sondern die neueste Gestaltung der Dinge erheischt von der Pforte immer weitere pekuniäre Opfer, damit auch nur die nothdürftigsten Truppen zur Niederwerfung der überall emporlodernden Aufstände mobilisirt werden können. Die Pforte aber weih sich zwecks Beschaffung der Mittel selbst für die am dringendsten nothwendtgen Ausgaben keinen Rath mehr und verfällt in ihrer Todesangst aus die sonderbarsten Ideen, um zu baarem Gelde zu kommen. So hat man sich in Konstantinopel plötzlich erinnert, daß durch den Berliner Vertrag eine inzwischen durch Nichtgeltendmachung vergessene und halb verjährte Tribut- Verpflichtung der drei Balkanstaaten Serbien, Bulgarien und Montenegro begründet worden ist. Flugs sollen nun die .Rück stände" eingetrieben werden und ein diplomatischer Jinanzagent hat sich auf die Reise begeben, um die Signatarmächte des Ber liner Vertrages zu bewege», der türkischen Forderung ihre Unter stützung zu leihen. Das ist natürlich nur eine icner verfehlten Ideen, wie sie Menschen und Staaten aushecken, wenn sie der Schuldschuh fast zu Tode drückt. Das von inneren Parteiungen zerfressene makedonische Ländchen läßt sich keinen Heller mehr aus pressen, auch wenn es noch so stark gedrückt wird. Serbien aber wartet für das abgelaufene Finanzjahr mit einem Defizit von 8 Millionen auf und Bulgarien, das allerdings vor 2 Monaten erst eine Anleihe von einigen 30 Milliönchen eingeheimst hat. wird nicht so naiv sein, die Hand von der vollen Tasche zu nehmen, damit der „Lehnsherr" in Aonstantinopel einen Griff Hineinthun kann. An dielen Verhältnissen würde auch eine diplomatische Intervention der Mächte nichts ändern und der türkische Agent hätte sich daher sein kostspieliges europäisches Rnndreisebillet er sparen können, da er überall nur ein höfliches „Xou possumus" zur Antwort bekommen wird. Wenn die Pforte nur so viel Geld hätte, um eine genügende Anzahl Truppen ordnungsmäßig ausrüsten und erhalten zu können für so lange, als die Operationen voraussichtlich dauem würden, so könnte die Ruhe höchst wahrscheinlich »och einmal In dem gesammten Bereiche der türkischen Herrschaft in Europa hergestellt werden. Dos Heer ist verhältnißmäßig noch das Beste, was die Türkei an staatlichen Machtmitteln anfznweisen hat und bei hin länglichen Mitteln würden sich wohl auch geeignete Führer finden. Haben doch die jüngsten Operationen gegen die Drusen bewiesen, daß strategisches Geschick und persönliche Tapferkeit in, türkischen Heere keineswegs zu dm auSgestorbenen Eigenschaften gehören. Die Geldfrage ist so dringend geworden, daß man dreist behaupten darf, ohne ihre vorgängige Erledigung sei alles Bemühen der Diplomatie nur eitel Stückwerk. Man sollte vom Stand punkt des beschränkten Laimverstandes aus eigentlich meinen, ein kleines Opfer. daS die hohe Finanz in diesem Falle brächte, wäre mit der Schaffung eines weiteren Beharrnngszustandes in der Türkei nicht zu theuer erkauft. Die hohe Finanz scheint aber zunächst wenigstens noch anderer Ansicht zu sein, wie ans der plötzlichen Stimmungsmache gegen türkische Werthe hervorgeht. Keine der großen Geldmächte zeigt bis jetzt auch nur die geringste Neigung, zur Rettung deS türkischen Staatskredits die Hand zu bieten. Nur eine Anleihe kann der Türkei noch helfen, aber freilich eine Anleihe, die von dem gewährenden Geldinstitute allein über nommen werben müßte: dmn im Publikum neue türkische Werthe unterzubringen, das dürfte wohl keinem Konsortium mehr gelingen. Ein solches Risiko ist aber offenbar der hohm Finanz zu groß und daraus erklärt sich wohl die eisige Zurückhaltung, die sich in dm großen Kontor- gegenüber der türkischen Finanznoth geltend macht. Man kann daraus nur dm Schluß ziehen, daß es in der That ganz schlecht um di« Türkei bestellt sein muß und daß die dortigen Zustände nach der Ansicht der leitenden finanziellen Kreise keinerlei begründete Hoffnung mehr auf eine wmn auch noch so beschränkte zeitliche Dauer bieten. Immerhin bleibt «S eine auffällige Erscheinung, daß der um ihre Existenz ringenden Türkei versagt wird, wa- die kleinen Balkanstaatcn anstandslos gewährt erhulten. Vielleicht ist dieser Widerspruch die Veranlassung, daß sich auch eine andere Auffassung geltend macht, die in dem plötzlich entfachten Kampf gegen die Türkenwerthe vielmehr ein den türkischen Anleihepläncn günstiges Zeichen erblicken will. Man meint auf dieser Seite, die türkische Regierung soll durch die Entwerthung ihrer Effekten lediglich in eine Lage versetzt werden, in der sie sich bei der Begebung der zu er wartenden neuen Anleihe willenlos müsse schröpfen lassen. Auch ein Standpunkt, der nur den einen Mangel hat. daß man nicht recht einsieht, an welcher Stelle dir Schröpfköpfe auf dem Leibe des kranken Mannes angesetzt werden sollen, ohne durch die weitere Blutentziehung direkt sein Leben zu gefährden. Wenn inr Uebrigen die hohe Finanz durchaus nichts mehr an die Türkei wenden will, so ist das am Ende ihre Sache. Geradezu schändlich und verbrecherisch aber muß es genannt werden, wenn ein europäischer Staat — das „humane, christliche" England — das bettlcrfreche Griechenland reichlich mit Geld unterstützt, damit cs seine fricdensstörerischen Pläne gegenüber der Türkei in Makedonien und auf Kreta zur Ausführung bringen kann. Durch englisches Geld sind u. A. die griechischen Sträflinge unter die Waffen ge bracht worden, um den „Aufstand" in Makedonien zu insceniren und an englischem Gelde klebt das Blut der kretischen Opfer. England verfolgt mit diesem schmählichen Treiben einen durchsich tigen Zweck. CS will unter allen Umständen Kreta den Griechen tn die Hände spielen und wenn das geschehen ist, greift man in London noch einmal in den Säckel und läßt sich ans Kreta ein! ge Hasenpiätze überweisen. Den geeignetsten darunter wird sich Eng land alsdann znr Anlage einer befestigten Station auserlesen, um so durch ein zweites Gibraltar das Mittelmccr zu blockiren. Das ist für England -nach der Auffassung seiner Diplomatie eine solche Lebensfrage, daß es darüber alle internationalen Rücksichten des Völkerrechtes, der Humanität und der Christenpflicht zum alten Elsen wirft und mit Blut und Brand eine Bewegung schürt, deren Geister es wohl zu rufen, aber nicht zu bannen im Stande ist. Diele schändlichen Machinationen Englands muffen auf jeden Fall im Interesse der Ruhe Europas von den Mächten durchkreuzt werden und das kann nur auf zweierlei Art geschehen: entweder man gewährt von Seiten der hohen Finanz der Türkei die Mittel, mit deren Hilfe sie die sämmtlichen Revolten innerhalb ihres Ge bietes energisch niederzuschlagen vermag oder aber es erfolgt eine Blockade Kretas auch ohne Betheiligung Englands, damit wenig stens der augenblickliche Hauptderd der Unruhen isolirt wird und vor fernerer englischer Beeinflussung bewahrt bleibt. Keruschreib- und Kernsprech-Berichte vom 12. August. Berlin. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht an der Spitze seines amtlichen Theils folgenden Erlaß des Kaisers an den Ober- präsidentcn der Rheinprovinz: „Zu meinem lebhaften Bedauern hat mich eine Unpäßlichkeit genöthigt, auf die schon seit Monaten geplante Reise nach Wesel, Ruhrorl und Essen zu verzichten. Es ist mir dies um so schmerzlicher gewesen, als es mir eine hohe Freude bereitet haben würde, aus Anlaß der Wiedereinweihung des hehren Gotteshauses der Wrllibordikirche in Wesel als angestammte Lande meiner Krone zu besuchen, und deren treue Bewohner zu begrüßen. Mit wahrer Besriedigung und großer Freude haben mich daher die Berichte über den jubelnden Willkomm und die warme Huldigung erfüllt, mit denen meine Gemahlin und mein Bruder an allen Orten, die sie berührt haben, empfangen worden sind. Die begeisterten Kundgebungen dir Anhänglichkeit an mich und mein HauS aus allen Kreisen der Bevölkerung und die herr lichen Veranstaltungen die verschiedenartigen Begrüßungsformen werden mir und meiner Gemahlin und meinem Bruder stets in freudiger Erinnerung bleiben. Indem ich daher Allen, welche zn einem so schönen Verlaufe der festlichen Tage beigetragen haben, meinen und meiner Gemahlin innigsten Dank ausspreche, will ich der Stadt Wesel für ihren Rathhaussaal, welcher bereits mit einer stattlichen Reihe von Gemälden meiner Ahnen geschmückt ist, mein eigenes Bildniß hiermit verleihen." — lieber die Zeit- eintheilung für das bevorstehende Kaisermanöver werden folgende authentische Mittheilnngen gemacht: Das 12. (König!, sächsische) Armeekorps rückt unmittelbar nach der am 3. September.« bei Zeithain stattfindenden Parade nach dem Manövergelände ab, das in drei Tagemärschen am 4., 6. und 7. September (der 6. Sep tember ist ein Sonntag) erreicht wird. Am 8. und 9. September finden Kriegsmärsche statt, denen sich am 10., II. und 12. das eh Manöver anichlicßt. Vom 8. September ab nimmt auch die dem 12. Armeekorps zngetheiltc 8. Division an den Kriegsmärschen und Manövern Theil. Das 6. Armeekorps wird nach dem am 5. Sep tember in Breslau stattfindenden Manöver am 7. und 8. September mit der Bahn nach dem Manövrrgeländc befördert. Bei ihm be ginnen daher die KrirgSmärsche erst am 9. September. Das 5. Armeekorps und die Kavallenebivision treten gleich nach der Parade in Görlitz (7. Sept.) den Kriegsmarsch an. der wie bei dem 12. Armeekorps die beiden Tage 8. nnd 9. September umfassen wird. Berlin. Nach der „Post" hätten zu den letzten Krisen gerüchten die Schwierigkeiten Anlaß gegeben, welche sich aus dem Verhältniß zwischen dem Kriegsmimsterium und dem Militär- kabinet ergeben: die Frage einer Reform der Mlitärstrafprozeß- ordnung werde dagegen wohl zu Unrecht mit diesen Dingen in Zusammenhang gebracht. Dieser Frage werde wohl niemals eine so große politische Bedeutung beigelegt werden, daß um ihret willen ein ganzes Kabinet zum Rücktritt veranlaßt werden könnte, das in weit wichtigeren Linnen daS volle Vertrauen deS Kaisers genießt, von dem man im Uebrigen wisse, daß er im Prinzip einer Reform der Militärstrafprozeßordnung keineswegs ablehnend gegen- überstehe. — Durch kaiserliche Verodnung finden die Gesetze über die Rechtsverhältnisse der Reichsbeomten, über die Fürsorge für ihre Wittwen und Waisen und über die Zurückbeförderung der Hinterbliebenen im AuSlande ««gestellter Reichsbeamter mit einigen Modifikationen auf die Rechtsverhältnisse der Beamten, welche ihr Diensteinkommen aus dem Fond eines Schutzgebietes beziehen, Anwendung. Die Manöver- und Landeshauptleute, sowie in Deutschostafrika der AbtheilungSchrf für die Finanzverwaltuna und der «^berrichter erhalten eine kaiserliche Bestallung, die übrigen Beamten werden NamenS deS Kaisers durch den Reichskanzler an- gestellt, der diese Befugniß, soweit «S sich um Mittel- und Unter beamte handelt, den Gouverneuren oder Landeshauptleuten über tragen kann. Tie in den Schutzgebieten zugebrachtc Dienstzeit wird bei der Pensioinruiig doppelt m Anrechnung gebracht, sosern sie mindestens 1 Jahr gebauert hat. Ein Beamter, welcher nicht mehr zum Tropendienst fähig ist. geht der in, Dienst des Schutz gebietes erworbenen Pensions und Reliktenansprüchc verlustig, sofern er die Uebeciiahmt eines Amtes im Reichs. Staats- oder Kommunaldienst abschlägt. wenn das Tiensteinkommcn das im Schutzgebiete zuständige pensionsbcrrchtigte Gehalt erreicht oder übersteigt. Das Gleiche gilt, sofern ec das Aner bieten, ihn unter Wahrung seines früheren Ranges und Tiens!- aiters in den Reichs-, Staats- oder Kommunaldicnst wieder ain- zunrhmen, ablehnt. Köln. Der „Köln. Ztg." wird aus Berlin tclcgraphirl: Tic Nachricht des „Temps", daß die spanische Regierung dm Mächten wegen der Haltung Amerikas in der kubanischen Angelegenheit ein Rundschreiben zu übermitteln beabsichtigt, wird nicht für richtig gehalten. Nach der letzten Erklärung des Präsidenten Clevcland ist nicht Wohl zu ersehen, wie eine solche Vermittelung in praktischer Weise ersolgen sollte. Clevcland hat sich ernstlich und nachdrücklich für die Aiifrechterhaltnng der Neutralität ausgesprochen nnd cs darf angenommen werden, daß ec seinen Vorschriften auch Ge horsam verschaffen wird, soweit es in der Macht der nmerikannchm Ceiitralregicrung liegt. Alles, um was die Mächte allenfalls in sreundjchaitlicher Weise Amerika bitten könnten, ist somit im Voraus bewilligt, und neuere strengere Vorstellungen in diesem! Sinne könnten mir für einen Beweis des Mißtiauens gegen Clevcland, für das kein ausreichender Grund vorlicgt, angeichen! werden. Es sei daher ganz erklärlich, daß die spanische Regierung! die Absendung ihres Rundschreibens vorerst verzögert habe. Kiel. Tic aus 54 Schiffen bestehende Herbstubnngsflotte wirbt am 13. und 14. ds. M., von der Nordsee kommend, den Kaiser! Wilhelm-Kanal pasfiren. Der Kanal wird an diesem Tage für« Handelsschiffe nicht gesperrt sein. Kiel. Amtlich wird mitgetheiit, daß die Schifffahrt durch den Kaiser Wilhelm-Kanal am 13. und 14. ds. M. wegen dcij Durchfahrt der Manövcrflotte erheblich beschränkt wird. Altona. In der Wohnung des Grasen Waldersee, welche, sich im Generalkommandantur-Gebäiide befindet, ist heute früh Feuer ausgebrochen. Der Dachstuhl ist größlenlheils zerstört. Wismar. Die Stadt WiSmar hat 1,875,000 Mk. für den! Bau des Elbe-Ostjeekanals bewilligt. München. Südlich von Salzburg bei Sulzau wurde heul« Nacht ein Gnterzug durch eine Erdlawine verschüttet. Tie Loko-! Motive und zwei Wagen entgleisten. Zwei Personen sind schwer, verletzt. Der Verkehr ist bis morgen unterbrochen. Der Markt flecken Werfen ist theilweise überschwemmt, es regnet unaufhörlich.! Tie Salzach steigt stark. Graz. Fortdauernde Regengüsse letzten vergangene Nacht einige Stadttheile unter Wasser. Bedenklich ist die Lage in der Vorstadt Neu-Holtau, wo die Bewohner delogirt werden mußten Paris. Nach einem hiesigen Blatte sind seit dem 1. Juli 48 italienische Soldaten, Bcrsagsieri und Jäger über die Grenze nach Frankreich delertirt. Gestern meldeten sich in Nizza 5 neue Deserteure, darunter ein Einjähriger-Belsaglicri-Korvoral. Alle erklärten, sich durch die Flucht der Entsendung nach Erythraa ent zogen zu haben Paris. Der PariserPreßverein hält heute eine anßerordcni- liche Versammlung ab, zwecks Berathnna über den Antrag, in der Großen Oper einen Elite-Ball zu veranstalten, welcher durch Ver steiaerung der Logen und Fes' ' I ' ictzung eines Eintrittsgeldes >/ — -. von 40 Francs einen Reinertrag von V» Million in Aussicht stellt. Mit diesem Gelde sollen die Pariser Armen während der Dauer der Anwesenheit des russischen KaiserpaareS beköstigt werden. Stockholm. Hier ist ein Telegramm eingetroffen, wonach die englische Regierung aus Columbia Nachricht erhalten Hot. daß Indianer Andree's Ballon in Nordamerika gesehen hätten. Tic Depesche ist aus Ottawa vom 11. August datirt. Die Nachricht wird hier nicht geglaubt, die Blätter bezeichnen sie als Erfindung. Stockholm. DaS „Astonbladet" veröffentlicht heute die nachfolgende von Andrer am 3. August in dem Hasen, wo die „Virgo ankert, abgescrtiate Depesche: Der Ballon steht seit weheren Tagen gefüllt, Alles liegt zur Abfahrt bereit. Alles ist bisher nach den Voraussetzungen verlausen, der Wind ist aber an dauernd nördlich. Im Uebrigen ist Alles wohl. Andrer. Stockholm. Das meteorologische Central - Institut meint. Andrer sei wahrscheinlich am 4. August aufgesticgcn. weil der Wind bei Vardoe ani 4. Anglist anhaltend südlich war, was wahrscheinlich änch auf Spitzbergen der Fall gewesen ist London. Unterhaus. Bei der Berathnng der vom Ober haus abgeänderten irischen Bodengesetznovelle erklärte der Schatz sekretär für Irland, Balfour, nach Bezeichnung derjenigen Ab änderungcn, welche für die Regierung annehmbar seien nnd welche nicht, daß die Regierung die Vorlage als eine Maßregel der Billigkeit eingebracht habe, während das Unterhaus sie zum Nach thelle der Pächter abgeändert habe. Er boffe jedoch, daß. wenn das Unterhaus letzt dieselbe nach ihrer ursprünglichen Fassung hin abermals «bändere, das Oberhaus diele Entscheidung annehmcn werde, denn sonst werde daraus eine Kalamität für Irland nnd nicht znm Mindesten für die Grundbesitzer selbst erwachsen. Tic Lage m Irland habe sich in den letzten Jahren mehr zum Besseren geändert: die tiefe Bitterkeit sei gegenwärtig im Verschwinden be griffen, es frage sich nun, soll die jetzige Gelegenheit, die bessere Gesinnungen befestige, benützt werde», oder sollen diejenigen Recht behalten, welche behaupten, daß für ein friedliches Irland nichts geschehen, einem unruhigen und zn Verbrechen schreitenden Irland aber keine Zugeständnisse verweigert würden. Das sei die zn ent scheidende Frage nnd er hoffe zuversichtlich, daß das Parlament eine weise Entscheidung treffen werde. (Beifall.) Petersburg. In Marinekreisen geht das Gerücht, der General-Admiral Großfürst Alexis beabsichtige seine Stellung niederjuleaen: sein Nachfolger werde Großfürst Alerander Nicola- jewitsch sein, Lettin je. Der Erbprinz Danilv ist zum Empfang deS Kronprinzen von Italien nach Antivari abgereist. N ewvorl. Der Präsidentschaftskandidat Brpan ist gestern Abend hier angekommen und wurde enthusiastisch empfangen. — Die Hitze scheint jetzt abnehmen zu wollen: die Wetterberichte deuten auf niedrigere Temperatur hin. . Teheran. Der Mörder des Schab, Nassr-ed-din wurde heute im Beisein einer großen Volksmenge durch den Strang hin» Achtet. Die Berliner Börse «öffnete auf große Kaufaufträge au- der Provinz und erheblich besseren Kursen aus London und Pfmid'S 'LS KinSerniNch. LLL. Sres-ntr Molkerei Gebr. Pfund, ranhverir. 7S.
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