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Dresdner Nachrichten : 07.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-07
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.09.1896
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Brivatlnle 8e!le «t-rni Stricks iinindikiik iur Nasen 20 Ltä. .. ie» ic.), p«,. deionderem Toris uiiräae nur,eaen abli nack ^ „ . -üöraürbiüaniuna »ickun^ijlnaL, nelime» mmmtliche namtqlk !>»nonce»burea»r an. Btlrablattn werden mit w Pta berechnet. Mir Nuckaabe eluaeiandirr Schrift, micke keine Verbindlichkeit. L»rnlpr»rtili»Ue Ur. 11. 41. Jahrgang. LLkne KL,»Io» pe»I,,.^ vdr. 8«rop.?.^L rtnnalns Iil<-ii»ikmi!^>it«»i> Vk«tIIn«r»te.28,> «lillej-v.IiMM^gtltl Aombimnesn . ütz 1)1888 Lnim.'n'p'i-Ndn I »ekmor-iloiv Lodn- ponnspenebsreUe »Io. 878. Lmt I I opvrationsn elo /Dresden, I89tt. 1. 5 34. MS Oro»868 von 5oudstt8ll eloesul esinirler vswkuküte. :j irojsvlmä88i>ko, psrüünlicko ftiuicilulo unci Llaäestnäisn in »srlin, I^arl» »n6 IVisn, KK^Mrs^rrM- K Inbabor: L url I^liiipre e lit h IueIikLnälM§, LeLsLkslstraLLs 6. N ««I.airer in v« kt v»k>tn>^k«ii u. «I«ul8vke» »nä II«8«N8l»tI«»N. Lrslsllston nock ft kraue«. Ls.r1 ?lLu1, ^ A Vrssavil. VsIIstrL»«» LS.» H 1'srrik,pr.-^mt 1, kil». iH7. ^ Iluiliilkiiiix« MI,nir,8< kiiivn » mit I ompliolllt ^ Z n. VrossmLiw, Mmrct>m»k!M s: 5 5. ! Nornspreolrsr -Vaii I, Kr. 1937. 1-vdvrtdran. Rr. 248. Spiegel: bs8ts ^splce von »ein!', ^epki'. lüipirtlsnis. Von llinliopn gm singonommon. j l98e>>v St» l'!., I Klarlc unst I A-lik IS l'I. »nci «u^xeno^en. — Lromnlsr Vorsirnät nack ausvark. Neueste Fernschreib- und Fernsprech-Berichte. Hosnachrichten. Dank des Kaisers an die Bürgerschaft. Julius Otto-Bund, Gauturn-! fest des Dresdner TurngaueS. Gerichtsverhandlungen. „DaS Heimchen am Herd". Itüni^I. U<»k»p«tl>eltp, Di tütlt li, <»«01 Montag, 7. Tepttu. Kernschreib- und Aerns-rech-Berichte vom 6. Septbr. Breslau. Der Kaiser und die Kaiserin besuchten beute Bor mittag das schlesische Museum der bildenden Künste — Wegen des heftigen Reaenwcltcrs ist der heutige Fcldaottesdienst abbestellt worden. — Mittags halb I Uhr fand Familtcnsriihstückslafel beim russischen Kaiserpaare im großen Festsaale des Landhauses statt, an der stimmtlichc Prinzen und Prinzessinnen des Königs. Hauses und die in Breslau anwe,enden fremden Fürstlichkeiten theilnahmen. „.» Nachmittags 2 Uhr empsing Kaiser ,z Uhr durch allgemeine Eisenstabü^ungen eingelcitet wurde, an der Sängcrfamilieu verschiedene Belustigungen, besonders einen glänzenden Lampionzug, geboten, mit einem großen Sommernachts- — Das als Nachfeier des Sedanfestcs gedachte Gauturn - fest des Dresdner Turngaurs nahm gestern im Großen Gehege aus einem geräumigen, buntbewimpelten Wiesenplane einen wohl- gelungenen Verlaus. Bon der Turnhalle der König!. Turnlehrer- Bildungsanstalt auf der EoruSsttaße aus bewegte sich Nachmittags 2 Uhr ein imposanter Zug der theilnehmenden Vereine in Stärke von gegen 1000 Mann nach dem Festplatze, wo die Festarbeit um Nikolaus den Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe in cinstündiger Audienz und sodann die hier weilenden Offiziere seines Husaren- RegimentS. Breslau. Der Kaiser von Rußland hat dem Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe den AndreaSordeu. dem Staatssekretär Freiherrn Marschall von Bieberstein den Alexander - Newskhorden in Brillanten, dem deutschen Botschafter in Petersburg, Fürsten Radolin, den Alerander-NewSkyordeu, dem Unterslaaissekrctär im Auswärtigen Amt, Freiherrn von Rotenhan und dem Gesandten Grasen v. Pourtaläs den Annenordeu erster Klasse verliehen. Der Gelreime Rath Schitchkiri erhielt von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm de» Rothen Adlerorden erster Klasse in Brillanten, der russische Botschafter am Berliner Hose. Gras v. d. Osten - Sacke», das Großkreuz des Rothen Adlerordens. Breslau. Dem Vernehmen nach konstatirten die hier zwischen den leitenden deutschen und russischen Staatsmännern siattgehable» Besprechungen von Neuem die völlige Ucbereinstim« inung derselben sowohl bezüglich der Gesammtlage als auch hin sichtlich aller gegenwärtig schwebenden Fragen. Kiel. Die Tochter des russischen Kaiserpaares. Großfürstin Olga, ist gestern Abend 8 Uhr mittels Sonderzuges von Breslau hier etngetrofsen. Bremen. Die Rettungsstation Scholpin telegraphftt: Am 6. September von einerlei» der Nähe des LenehtthurmeS Scholpin gestrandeten dänischen Schuner drei Personen gerettet durch das Rettungsboot der Stat'on Sebolvin. Madrid. Eine Truppenabthcilung, welche gegen die Auf ständischen »rarschirte. mußte angesichts der beträchtlichen Streitkräste der Anssländiichen den Angriff auf dieselben bis zur Ankunft von Verstärkungen verschieben. Einer anderen spanischen Kolonne gelang cS, die von Aufständische» eingeschlossenen Gar nisonbehörde» von San Jndro in der Provinz Nueva Encija zu befreien. Warschau. Das heute ausgegebene Bulletin über das Befinden des Grafen Schuwalow lautet: Der Schlaf war ruhig, die Temperatur normal; einige Besserungen in der BewegungS- sühiakeit sind eingetreten. Moskau. Die Leiche des Fürsten Lobanow Rostowski ist gestern hier eingetrosscn und wurde von de» Spitzen der Behörden und von den Verwandten des Verstorbenen auf dem Bahnhose in Empfang genommen. Nach der Trauerteierlichkeit winde der Sarg in der Kathedrale deS Klosters Novo Spassky ansgebahrt. Tie Beisetzung findet am Montag im Fannlienbegrädniß statt. denen sich 627 Turner belheiligten. Diesem folgte das Vereins wettturnen von 57 Riegen in vre: Ablheilunaen nrit 51l Turnern, deren jede 20 Minuten Zeit hatte und wobei zu jeder Riege zwei Kampfrichter abgeordnct wurde», woraus die Jugendobtheilungen und Gäste in 18 Riegen turnten. Als Gäste waren auch mehrere österreichische Vereine aus Aussig, Bodenbach, Rumburg, Rcichen- brrg und Teplitz zugegen. Die zahlreich erschienenen Zuschauer, welche den Platz umdräugtcu. unterhielten sich trefflich über das Fußballspiel des Dresdner Turnlehrervereins. Die lebhafteste Auf merksamkeit spendete man jedoch dem sich gegen 6 Uhr anschließen den Wettlaus, an dem 161 Mann sich belheiligten. Der einfache Wettlauf fand über 100 Meter, der Hindernißlaus mit 3 Hinder nissen über 200 Meter statt. Die Theilnchmcr des jetzigen Turn- lehrerkursns unter Direktor Bier's Leitung turnten mit Kngelstäben nach süddeutschem Muster. Die angcmcldcten Turnspiele mußten aussallcn wegen des zahlreichen Wettbewerbes um den Wettlauf. Vielen Beifall fand auch eine von einem alten Turner des Neu- und Antonstädter Turnvereins verfaßte humoristische Festzeitung, betitelt, der.Gehege-Indianer". Unter den anwesenden Ehren gästen bemerkte man die Herren Geh. Räthe Dr. Bornemann und Schwedler. Schnlrath Eichcnberg, Stadtverordneten Pros. LertltcheS nnv Sächsisches. Königlichen und gleichzeitig — Gestern Nachmittag fand bei Ihren Majestäten irr Schloß Pillnitz Familien- Marschall-Taicl statt. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August, der am Sonnabend aus dem Manöverterrain hier eintraf und im Taschen- bcrg-Palaig abstieg, rückte heute früh zu den Hauptmanövern aus. — Der bekannte russische Admiral Lichatschefs. Excellcnz, ist vorgestern Abend hier eingetrosscn und im Hotel Bellevue ab gestiegen. — Sc Majestät der deutsche Kaiser hat für den ihm von der Bürgerschaft Dresdens bereiteten festlichen Empfang seinen Dank in einem an den Rath gerichteten Handschreiben ausgespro chen. Der Dank lautet: „Ich habe bei den diesjährigen Herbstüb- ungen nur kurze Zeit in der Haupt- und Residenzstadt der schönen sächsischen Lande weilen können. Umio wohlthuender bin Ich durch den Mir auch letzt zu Thetl gewordenen festlichen Empfang berührt worden. Zu Meinem Bedauern muß Ich schon heute die Stadt verlassen, kann dies aber nicht tdun, ohne Ihnen Meinen herzlich ste» Dank ouszusprechen und Sie zu bitten, ihn auch Allen Denen zu übermitteln, welche Mich durch so zahlreiche Beweise ihrer Zu neigung erfreut haben. Ich scheide mit dem Gefühl lebhaftester Befriedigung und der Ueberreugung, daß Dresdens Bewohner alle zeit in Liebe und Treue wie zu ihrem Landesherrn, so auch zum Deutschen Reiche stehen werden. Dresden, den 4. September 1806. Wilhelm, I. L." — Im Lincke'schen Bade hielt gestern der Julius-Otto- Bund hier sein diesjähriges Sommerfest ab. Das Fest, be stehend aus Instrumental- und Vokal-Concert nebst verschiedenen Belustigungen und Ueberraschungen, galt zugleich der Erlnnerung an das 5. deutsche Sängerbundesfest zu Stuttgart, bei dem der „Julius-Otto-Bund", dem die hiesigen Männergesangvcreinc „Apollo", „Germania", derjenige der „Staatseisenbahnbeamtcn „Liedergruß". „Liederkreks-Harmonie", „Dresdner Männergcsang- verein", „Dresdner Orpheus", „Phönix", „Sängerkreis", „Tann häuser". „Sänger des Turnvereins für Neu- und Antonstadt" und der „Liederkrain-Pirm," als Glieder angehörcn. mitwirkend be thciligt war. Die gesanglichen Darbietungen des Eoncerts waren somit auch den Programmen des Stuttgarter Sängcrscstes ent nommen. Vorgetragen von sämmilichen Mitgliedern des Sänger bundes wurden das rhthmisch-schönc „Zwischen Frankreich und dem Böhmerwold", komponirt von I. Dürrncr, das schon durch seinen patriotischen Jdcengang belebend berührte: das melodiös getragene „Abcudlied", komponirt von F. Adam: das herzhaft belebte „Lebe wohl", komponirt von F. Silchcr. und das sehnsuchtsvoll auf- tvnende „Das Kirchlein", komponirt von V E-Becker Mit sämmt- lichen Darbietungen heimsten die Sänger reichen Beifall der Zu hörer ein. Gesungen speziell nur von den Theilnehmern am Stuttgarter Sä «geriest wurden die durchgebends zum ersten Male hier vorgetragenen „Im Feld, des Morgens früh" von Cd- Burk hardt, oberschwäbisches „Tanzliedchen" von F. Silcher, „Wie die wilde Ros' im Wald" von F. Maier und „Der Odenwälder" von H. Jüngst, auch diese ernteten schon durch den durchdcn Text ziehenden Liebcshauch und Humor, die in der Tonsetzung Mitwirkung finden, reichsten Beisull des Publikums. Nicht wenla zur Unterhaltung trug auch das Jnstrumcntalconcert, das Musikdirekwr Bande dirigirte. bei. Dirigent beim vokalen Theilr war Herr Kontor Bvrrmann. der seiner Ausgabe mit bekannter Verve Vorstand. Das Sommersest schloß allseitig befriedigend, nachdem es den Kindern Tr , , . , Naumann. Hartwig ll und Heimbold. Rektoren Stüremberg und Ocrtel, Pastor Sturm. Direktor Bier-Thallwitz für den Kreis- turnrath des 14. Tnrukreiscs, Kreisturnwart Jrohberg u. A. Nach gethaner Arbeit und dem heißen Ringen um die Ehren preise vereinigten sich die Gaumitglieder mit ihren Gästen und ihren Damen im großen Saale des Gewcrbebauses. Hier begrüß!? Gailvertreter Tr. Nownck die Erschienenen, nachdem dos Musischer des Königs Hujaren-Regimenks dir. 18 den Gottlöber- schen Marsch „Frisch, fromm, froh und frei" unter großem Beifall zwei Mal gespielt batte, und brachte ein dreifaches „Gut Heil" ans Kaiser, König uud Vaterland aus. woran sich der gemeinschaftliche Gesang des alten Vaterlandsliedes „O Deutschland hoch in Ehren" schloß. Der Vorsitzende des Turnvereins der Plrnaischen Vorstadt Sekretär Müller feierte in seinem Trinkipruch die deutsche Turncr- schast, welche zu allen Zeiten in dem Zeichen der nationalen Volks- aeftmvung uud eines echt nationalen Deutschthums gestanden habe. Der stellvertretende Vorsitzende des Neu- und Antonstädter Turn vereins Sekretär Lauck brachte ein Gut Heil auf die Ehrengäste, Buchhalter Neichard von demselben Verein in humoristischen Versen auf die Frauen und Jungfrauen, Lehrer Jickenwirth aus die Jugend aus. Der Kreisturnwart des 15. Turnkreises iNordböhmen) Voigt trank aus eine gute Nachbarschaft zwilchen beiden Turnkrciien Außer den mit selten stürmiscdem Beifall oufgenommenen Jnstru- mentalvorträge» der Husareiikapelle erfreute nian sich an Männer- chörcn eines Singechors, welcher aus den einzelnen Turngesang- vcreinen zusammcngestcllt und von deren Dirigenten abwechselnd geleitet wurde. Im dritten Theile erfolgte endlich die mil großer Spannung erwartete Verkündigung der Siegervereine durch Gau- turnwart Weise, nachdem er des unfallloscn Verlaufes, des ent wickelten Eifers und des günstigen Wetters rühmend gedacht hatte. Die meisten Punkte (20) erreichte der Turnverein der Leipziger Vorstadt, dann folgten der Turnlehrerverein mit 19'/-. der Männer- tilrnverein mit 18.1 und der Turnverein Jahn mil 17 Punkten. Eine sehr ehrenvolle Anerkennung wurde dem Turnverein für Neu- mid Äiiloiistadt, sowie dem der Pirnaische» Vorstadt zu Theiß Im Wcttlaus wurde» trotz der schlechte» Bodenbeichnsienheit die 200 Meter mit .Hindernissen in 85.4 Sekunden von Köhler und Merz (Beide Turnverein für Neu- und Antonstadt) zurückgelegt. Ihnen folgte zunächst Naumann vom Verein Vorwärts. Der beste Läufer lies nur 35 Sekunden, aber außer Wettbewerb, es war Becker, vom Kurius des Türnich»ervereins. Tie 100 Meter legten Damme (Leipziger Vorstadt), Müller lSeelöwen) und Böttcher (Männer- turnverein) in 13'/- Sekunden zurück. Die nächstbesten waren Meyer (Neu- und Anlonstadt) und Rudolph (Turnlehrerverein). Den Siegern wurden Eichenkränze aus's Haupt gedrückt. Jede Siegesverkündtgung wurde von Ovationen der Vereinsgenossen begleitet. — In der hiesigen russischen Gesandtschastskirche fand gestern Mittag 12 Uhr nach der Messe ein Trauergottesdienst sür den vertiorbenen Fürsten Lobanow statt. Zu der Trauer feier in Dresden balle sich in dem genannte» Gotteshause eine zabircichc Traiierversanimliing cingeftinde». Man bemerkte unter de» Theilnehmern Se. Excellenz den russischen Ministerresidcuten Geheimen Rath Baron von Menaben mit dem Kollegienrath Le ge tionssekretär Dr. von Stalewskn. den österreichisch-ungarischen Gesandten Grasen Lützoiv zu Drellützow und Seedorf mit dem Attachä Grasen von Weslphalen u»d Angehörige der Fremdcnkolonie. Zwischen der Gedächtnißredc des Herrn Geistlichen. Priester Anneilkosf. lagen erhebende Traiieraesnngc des russischen Kircbe»- chors. Kurz vor '/rl Uhr fand die Trauerfcier ihren Abschluß. — Die Abichiedsniiisionssluiidc des HaiiptmilsionSvcrciiiS. in welcher Herr Missionar Just über die Heidenvrcdigt im Tanuilcn- lande berichtet, wird heute Abend 7 Uhr in der Kreuzkirche abgehalten. — Tic „Dresdner Bauhütte" ii»ternimmt am 13. September eine» Ausflug nach Pillnitz-vosterwitz. — Der 20. Vcrbandstag des Bezirks-Feuerwehr- Verbandes für Dresden und Umgegend findet Sonntag den 27. September in Tharandt statt. — Vorgestern Abend in der 9. Stunde rückte eine Feue»vehr- abtheilung zu einem kleinen Deckenbrande nach dcnr Gmnd- stlick Reißiaerstraße 22 aus. Ter in einer Cbokoladenkocherci im Kellergeschoß des Hintergebäudes, durch die Hitze einer zu nahe der Decke gehangenen Petrolcumlampe entstandene Brand wurde nach dem Freilege» der Holztheile bald unterdrückt. Außer der Decke war auch ein Thcil des Einschubes in Brand geraihe». — Dieselbe Nackt in der 2. Stunde rückte wiederum eine Ablheilung mit der Landspritzc nach Piescdeu aus. In dem leerstehenden lind zum Abbruch bestimmten Jtndcvcu'schen Wohn- und Wirth- schaftsgebäudc — Lindcnplatz 1 — war Feuer entstanden und durch dasselbe das nur aus Erdgeschoß und Dachausbau bestehende Ge bäude vollständig eingräschert worden. Die OrtSfenerwehr und einige Wehren der benachbarten Gemeinde» löschten die Trümmer mit mehreren Schlauchleitungen ab. Tie Dresdner Feuerwehr rückte, da Hilft genügend vorhanden und auch sonst keine wcilere Gefahr vorlag. dato wieder ab. Als EnlstehungSiiriachc wird Brandstiftung vermuthet. — In der vergangenen "Nacht in der 12. Stunde wurde die Fcncrwehr zu einem Balkc^nbrand nach Oppellstraßc 29 alarniirt. In einer Küche im 3. Stockwerk, waln- scheinlich durch defekte Feneriingsanlage entstanden, wurden durch den Brand außer zwei Balken auch der Fußboden und Einschub beschädigt. Tie Unterdrückung des Brandes nahm seiner ungünstigen Lage wegen längere Zeit in Anspruch. - - Aus de» amtlichen Bekanntmachungen. Wegen Untersuchung des elektrischen Lichtkabelnetzes unterblieb gestern die Stromzuführung von Vorm, halb 10 bis halb 12 Uhr. — Unter den wenigen feinen hiesigen Restaurationslokalitätcn, wo nach echt bayrischer Gepflogenheit das Bier vom Faß ausgc- schänkt wird, nimmt das in der König Johannstraße gelegene Zacherlbräu einen hervorragenden Rang ein. Der durch will vortreffliches Bewirthungs-Taient von Helbig s her bekannte Herr Restaurateur Müller hat dieses elegante Restaurant neuerdings vortrefflich in Schwung gebracht. Die seinsle Gesellschaft verkehrt daselbst mit besonderer Vorliebe und fühlt sich in den säniiiitlichc» gut ventilirten und vorzüglich beleuchteten Lokalitäten. Parterre, und 1. Etage, äußerst behaglich, und durch vorzügliche Speisen und Getränke (auch ein feines Pilsener ist hierzu haben) erquickt. Das! Zacherlbier hat seine hohen und höchsten Gönner und trinkt sich! ebenso angenehm und in gleicher Güte wie in München. Einhei mische und Fremde verkehren im Zacherlbräu gern Vormittags. Mit tags und Abends mit immer gleich bleibender Vorliebe. — Der gestern gemeldete Fall Fehse wird am Mittwoch in der Monatsvcrsommlung des Vereins Leipziger Gastwirthe zur De batte gestellt werden. — Der Verantwortliche Redakteur des Anzeigers in Mark-! nenlirchen. Ernst Psort, wurde am 4. ds. M. vom Landgericht! Plauen wegen Beleidigung deS Dr. med. Strobel in Zehren bei Meißen (derselbe hafte vor längerer Zeit seinen in M. aufhält lichen Sohn. Kaufmann Strobel, in einer Irrenanstalt nnterbringcn lasten und Piort hatte der Entrüstung der Bewohnerschaft in seinem Blat.ft Ausdruck gegeben) zu 200 Mk. Geldstrafe vernrtheilt.! DaS Amtsgericht Mnrkneulirchen batte Psort seinerzeit frei-! gesprochen. — In El s! erberg wurde am Sonnabend Vormittag in der Nähe der HeckelNhcn Gerberei aus der Elster de» Leichnam des Rentenempfängers (früheren Schäfers) Schund! ans Feldwiese heraus- aezogen und polizeilich aufgehoben. Schmidt hat freiwillig den Tod gesucht. Te> Unglückliche war gegen 75 Jahre alt. — Vor einiger Zeit wurde niitgetheilt. daß es nicht möglich gewesen sei. über die Brandstiftung im Seminar zu Walden burg Näheres zu ermitleln. - In der Nacht zum 5. d. M. wurde abermals alarniirt, cs brannte in der neben den Schlaf sälen gelegenen Klsteukammer. Der Brand konnte erstickt werden, sodaß die Feuerwehr nicht nöthig hatte in Aktion zu treten. Aiw Sedantagc ist. wie verlautet, auch versucht worden. Feuer an-! zulegen. l — Der frühere sozialdemokratische Stadtverordnete Adö in Leipzig ist wegen Maieslätsbeleidigung unter Anklage gestellt worden. Er verbreitete sich in einer im Goienthaic abgehaltcnen Versammlung des sozialdemokratischen Vereins sür Alt-Leipzig über die Verabschiedung von Beamten und hat sich dabei einer Beleidig ung des deutschen Kaisers schuldig gemacht. Es wurde ihm hierbei vom überwachenden Beamten das Wort entzogen. — In Chemnitz siel vorgestern aus einem Fenster der 2. Etage ein 2 Jahre altes Mädchen, welches aus das Fensterbrett geklettert war, in den Hosraum. Die Kleine, die aus die Pfosten decke eines Einsallloches zu liegen gekommen war. schien mit dem Schreck davon gekommen zu sein. — Aintsgerich l. Während der Feier eines Hebeschmauses auf der Windmühlcnslraße begaben sich die beiden Zimmerer Jansen und Leibert am 27. Juli in die dem Neubau gegenüber befindliche Schnnkwirthschaft, kontrohirten daselbst eine Zeche und verübten durch Johlen, Singen :c. einen solchen Spektakel, daß die nachbarliche Ruhe in erheblichster Weise gestört wurde. Wegen Verübung groben Unftrgs und Hnussriedensbruchs muß Jansen eine 9tägige Gefängniß- und Nägrge Haitstrase antreten, während der Mitangeklagte zu 2 Wochen Gefängniß und 1 Tag Haft ver- urtheilt wurde. — Dem Bauunternehmer Friedrich Wilhelm Ernst Slapke ist zur Last gelegt, im Monat Mai von dem Handarbeiter Vogel, welcher seinerzeit im Schnmann'schen Eirkns als Wärter :c. beschäftigt war. eine Anzahl Horzeln, Bretter, Steine re. billig gekauft zu haben, von denen er den Umstünden nach Hütte an- nehmen können, daß sic der Verkäufer auf eine unredliche Weise erworben. Ter Thatbestcmd der Hehlerei konnte jedoch nicht er bracht werden, mithin erfolgte seine Freisprechung. Die gegen Vogel anberaumtc Verhnndlung wegen Diebstahls wurde vertagt, da weitere Zeugen zu vernehmen sind. — Der Schneidermeister Johann Sternberg, 1851 bei Gitschin geboren, inachte sich in Krischendorf, Pillnitz, Schönfelde n. a. Ortschaften des sogenannten „Zechbetrugs" schuldig, indem er in dortigen Gasthäusern Speisen, Getränke re, bestellte und verzehrte, ohne die nöthigen Baarmittel dafür z» besitzen. Der Angeklagte wurde wegen Betrugs zu Woche» Gefängniß verurtheilt. Durch die Untersuchungshaft ' gilt 1 Woche als verbüßt. — Am 26. August, dem Tage seiner Entlassung aus der Gesnngenenaiistalt wegen Bcttelns. betrat der „Gelegenbeitsdichter und fahrende Sänger", wie sich der 1891 zu Sprottau geborene Arthur Hugo Richard Earl Smetana selbst bezeichnet, die Restauration „zum Klostcrkellcr" und deklamirte da selbst. trotzdem der Wirth seine Zilstimmniig verweigerte, einige von ihm selbst verfaßte patriotische Gedichte, Mit dem Hute in der Hand erbat er sich sür die gebotenen Kunstgenüsse von den Gästen eine Gratifikation in klingender Münze. Ein Gendarm, welcher in der Restauration zufällig anwesend war. hielt den Deklamator wegen Bettclns fest. Der mehrfach vorbestrafte An geklagte verwirkte gestern wegen Bettclns 2 Woche» Hast. — Die Fabrikarbeiterin Rosalie Meta Döring klagte gegen ihre Beruss- aenossin Clara Marie Wolf wegen Beleidigung. Letztere ist be schuldigt, in Räcknitz anderen Personen gegenüber die unwahre Behauptung nufgcstcllt zu haben, die Klägerin habe ihr ein Zehn markstück gestohlen. Für diese Beleidigung wurde die Angeklagte zu einer Geldstrafe von 20 Mk. vernrtheilt. Tagksgeschichtk. Deutsches Neich. lieber die Kaiserlage in Breslau sind »och folgende Einzelheiten zu berichten: Als Kaiser Wilhelm vor der Ankunft des Czarenpaares gegen halb 9 Mir Morgens den Bahnsteig betrat, ln der Uniform seines russischen St. Peters-
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