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Dresdner Nachrichten : 29.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-29
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1896
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>s> 41. Jahrgang. I^utL- null Rl«<Iv-AI»^»Ll« ö. II. liamlmtr Ms 6 ^Itnillckt E HvNiokoraiit Oo^lünclot 1843 Alroli- und L IIxI»,i1t»»1»»1lL diotot ktot« nur «lu-i XviieRo I»»I 11o«tg XU billijrnton Uroiseil. Cui t ttoli^Iu» „«Ä. I0n>!,dl>»-X., Itl»Ir>,ti. 12 1?or>irii>rm'l»-^mt II. 2N^. HA< 4>»> aattb. U ^I.ol prilmürt, 80.000 in k'uuotion v«^«U»>Vl»I»8v ^LV55S//-t?E/' m. il'ip?. l-ustpnUovrukiff, ^6VLltK. 8o!lUviitioa K0tlL'Il08. UozelskDsllegriULl l° zcl,«rer ««»»kl dilligril friü^icii KaflpjLLk s zrorniidv S i?s>ikii. ' krtnlc: s,Let>'-/sIsU.i Dresden, 1896. Ms8iH-..-8isn> ÄvKISUvK Oeupolt" Lxeslsioi'- »US de8tem Qummi, bleifrei u. Lüuren ^vi6erstebenü, billie u. »ebr ballbar WeNlneretr. 2Ü Qummi-8»drik unä Kinge etc. ^ei-k-iion -», keintirrrckt Oeupolt, Dresden-^. ^WrMr1j^r^-rr5-er^r»-rrrr»rrrrrr«»^«rrrVt^^iViV^ri»t»'.^ L «el»^ttr»i E n. Den riin^nn^ »«»ittiutlt« I»«'» >«»ul»« i» Ion I-c^ta» 7 doutgelien »Nit eui-IRelwii !'nl>rj!cnff-ii tue den Uerb-^t und ff« ^ VVintvr üviMII VI'ttvI>bll8t »» ^ ^ l'öi-Zoliel L Zelineiüek-, Leiie^elZir. !9. ^ s Llii^tersenduiiM» trnneo. —-— ^»SxillttSnRQl, n oiilsillolilt. III ^Ud«HV»I»I billig ^«»!-». .-j»8 '1'iwl, 8elll088-8tl 11880 2:i, uodei, äoiil Xffnir;!. 8olil088. Rr.270. UM: sKativiralliberalcr Parteitag. Hofnachrichte», Sächi. Lehrerverein, AilsstellnngS-Schlnßeiscn, Pariser Wclt- >, Jugendspicl Ausstellung. Jngendiviele. Gerichtsverhandlungen. „Der Ocibelirngelrö Politisches. Wenn der nationallibcrale Parteitag, der Ende dieser Woche in Berlin Zusammentritt, auch nur einigermaßen jo verlaufen würde, wie die scharfen Auseinandersetzungen in der Parteivressc erwarten lassen, dann stände die nationallibcrale Partei vor einer schweren Krisis. Der linke Flügel, der die Partei von jedem ferneren Zujammengelieu mit der konjcrvalivcn Rechten abzudrängen in die Vertretung des nationalen Gedankens legt, nicht eine ge deihliche gemeinsame politische Arbeit verrichten mit denjenigen Parteigenossen, die das Heil der Zukunft in der Wirksamkeit einer großen liberalen Partei erblicken, weiche die Bennigsen. Nickcrt, Bamberger und Richter in friedlicher Einheit und Eintracht um schließen soll. Das sehen die rechtsstehenden nationalliveralen Blätter sehr wohl ein: so schreibt u. A. die »Nheinffch-Äests. Ztg.": „Wir haben jede Hoffnung für absehbare Zeit ausgegrben, in den grüßten, heiligsten Fragen, die unser Vaterland berühren, niit der äugersten Lorken Zusammengehen zu können. Dci allen sucht und demgcmaß den engeren Anschluß an dieLinkc erstrebt, fordert - Entscheidungen über Wehrmacht, über Heer und Flotte, über das Ansehen des Landes, über den Schuß der Deutschen im Auslande, über unsere Kolonie», über finanzielle Erstarkung des Reiches u. s. w. haben die „Brüder von der Linken" unsere Gefühle aus'S eine entschiedene Stellungnahme zu den wirthschastspolitischen Tagessragcn. in denen es bisher den einzelnen Mitgliedern über lassen blieb, sich nach den eigenen persönlichen lleberzeugungen zu entscheiden. Da die Partei die Vertreter der verschiedenartigsten wirthschasllichen Interessen vereinigt, so war nothgedrungen davon abgesehen worden, ein einigendes und die einzelnen Mitglieder verpflichtendes wirthschaslliches Programm anfzustcllcn. Nach der Ansicht der nach links neigenden, dem Manchcstecthum mehr oder weniger treu gebliebenen Elemente soll die Zugehörigkeit zur nationalliberalen Partei in Zukunst zugleich die Verpflichtung cruf- eilegen, zu bestimmten wirthschastspolitischen Forderungen unserer Tage Stellung zu nehmen. Publizistisch wird diele Richtung hauptsächlich durch die „National-Ztg." vertrete», die den Schmerz nicht hat überwinden können, daß vier Mitglieder der national- liberalen Reichstagsfraktion für den Antrag Kanitz cingctreten sind. Sie fürchtet, daß. wenn jetzt vier Fraklionsmitgliedern ge stattet sei, für diesen Antrag zu stimmen, dies demnächst eben so gut vierzehn oder vierzig Mitgliedern erlaubt sein müßte, »nd fordert daher, daß von Parteiwcgcn gegen alle agrarischen Forderungen, insbesondere gegen den Antrag Kanitz und gegen den Bimetnllis- mus, unzweideutig Stellung genommen werde. Mit dem Verlangen einer neuen wirthschnftlichcn Richtungslinie für die nationallibcrale Partei verknüpft sie naturgemäß den lebhaften Wunsch »ach der Annäherung der liberalen Gruppen untereinander. Sie meint, ein besseres Verhältniß der liberalen Fraktionen empfehle sich um deswillen, weil der gesammte Liberalismus durch die gegen wärtig wirthschaftspolitisch auftretcnde Reaktion gefährdet werde und weil manche Gegensätze zwischen den liberalen Richtungen durch die thatsächliche Entwickelung der Dinge an Bedeutung ver loren hätten. Daß die „Nat.-Ztg." mit ihren Bestrebungen inner halb ihrer Partei nicht so isolirt dnstcht, wie vielfach behauptet wird, lassen nicht blos die znstimmcirdcn Auslassungen mchrerec anderer nationalltberalcc Parteiorgane, sondern auch die Beschlüsse erkennen, die von mehreren Delcgirtentagen gefaßt worden sind. So erklärte u. A- eine Versammlung der nationallibecalen Vereine von Elberfeld und Barmen mit Einstimmigkeit, daß die national- liberale Partei, obschon ihrer Entstehung nach keine wirlhschaflS- politische, in Zukunft im Partciinteressc auch in dieser Beziehung sich zusammenschließeir müsse, insbesondere im Sinne energischer Abwehr aller »extrem agrarischen Forderungen". Sie werde, heißt es in der Resolution weiter, kulturelle Ausgaben nur im liberalen Sinne und möglichst in gemeinsamer Arbeit mit allen liberalen Parteien zu lösen suchen u. s. w. Würden derartige Beschlüsse die Billigung des allgemeinen Parteitages in Berlin finden, dann müßte dies nothwendig zum Ausschluß aller derjenigen Elemente führen, die sich in wirthschaftltchen Jcagcndie Freiheit der Entschließ ung erhalten und zugleich im Bewnßrsein ihrer nationalen Pflichten den Schwerpunkt derPartei nicht nach links verschoben haben wollen. Ter Sieg des linken Flügels, dessen Leitmotiv von ichec die ungestillte Sehnsucht nach der Rückkehr in den alleinseligmachenden Schooß des Rickert-Richter'schen Manchestcrthums geblieben ist. würde gleichbedeutend sein mit dem Untergang der national- liberalen Partei. Dieser Einsicht verschließen sich offenbar auch diejenigen Führer nicht, die zwar in den wirthlchastlichen Fragen nicht auf agrarischem Boden stehen, die eS aber für ver- hängnißvoll halten, auf diesem Gebiete den einseitig liberalen Standpunkt zum bindenden Parteistandpunkt zu erheben. Eine vermittelnde, wenn auch sehr verschwommene Haltung beobachtet zunächst das Organ des Herrn von Bennigsen, der »Hann. Cour", der dem rechten wie dem linken Flügel Konzessionen machen will. Einerseits soll der Parteitag die Pflichten schärfer präzisircn, welche die Zugehörigkeit zur nationnlliberalen Partei auch auf wirthschaftlichem Gebiete anserlegt. andererseits soll aber auch in Zukunft keinem Parteimitgliede verwehrt sein, in einer Einzelscage. mag sie auch noch so wichtig sein, eine von der Meinung der übrigen Parteigenossen abweichende Ansicht zu haben: nur soll er dabei nicht agitatorisch gegen die Mehrheit der Partei auftceten. Vermnthlich wird dieses selisame Kompromiß, das sich ganz in den Bahnen der Traditionen der »atioiralliberalen Partei hält, die Formel sei», unter der man auf dem Parteitage die auseinander- strebendcn Meinungsverschiedenheiten zum Ausgleich bringt und wenigstens äußerlich die Einheit der Partei wieder zusammen- klciflert. Dadurch wird freilich nicht die Gewähr geschaffen, daß die heterogenen Elemente, welche der heutige Naiionalliberalismus noch immer vereinigt, auf die Dauer in einem gedeihlichen Zusammenwirken bei einander bleiben werde». Der Standpunkt, den der rechte Flügel des Nationalliberatismus vertritt, hat nicht blos in wrrthichastlicher. sondern auch in politt'cher Hinsicht so wenig Berührungspunkte mit dem Bekenntnis; der „Rat.-Zkg." und gcsiuilungsverwandtcr Organe des linken Flügels, baß kein Boden vorhanden ist für eine Gemeinschaft, wie ihn die Zusammen gehörigkeit zu einer und derselbe» Partei verlangt. Selbst wenn auch fernerhin die wirthschaftlichen Fragen als neutrale« Gebiet, wo die Entscheidung dem pflichtgemäßen Ermessen des Einzelnen überlassen bleibt, angesehen und behandelt werden, so kann doch derjenige Tbkil des NationalliberaliSninS. der das Schwergewicht Giobste bericht." Nationale Politik kann man nicht wirksam auf linksliberaler Basis betreiben, in Gemeinschaft mit dem Rickert'schen Manchestcrthiim oder gar im Bunde mit dem Richter'schen Radi kalismus. Tie Linksschwenkung der nalionalliberalen Partei würde zu der vollständigen Verzichtlcislnng auf die großen nationalen Ausgaben rühren, die sie ehrlich zu erfüllen bestrebt gewesen ist in jenen glücklichen Jahren ihrer Vergangenheit, wo sie die Bundcsgenossin des Fürsten Bismarck gewesen ist. Fcnrsctnrtb- und Ae» usprech-Berichte vom 28. Septbr. Berlin. Die Kommission des deutschen Handelstages zur Begutachtung des Entwurfs eines Handelsgesetzbuches ist heute hier zusammengetreten. Die Verhandlungen werden voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen Äertreien sind u. A. die Handelskammer Chemnitz (Geh. Kommerzrenrath Vogel), Zittau lKommerzienrath Waentig) und Leipzig (Direktor Ludwig Wenzel). Vom Reichsjustizamt ist der Kaiser!. Geh. Regierungsrath Hoff- mann erschienen. Die Ergebnisse der Bcrathung der Kommission sollen schon sehr bald dem dcut'chen .Handelstage unterbreitet werden, der zum 15. Oktober zu einer außerordentlichen Versamm lung berufen worden ist. — Der preußische erste Staatsanwalt Dr. Förster in Stettin, der hanseatische OberlandesgerichtSrath Dr. Steuers in Hamburg und der Kaiser!. OberlandesgerichtSrath v. Baercnsels in Colmar sind zu Neichsgerichisräthen ernannt worbe». — ES war behauptet worden, die preußische Militärver waltung habe die Einführung eines achtstündigen Arbeitstages in den Artillericwerkitättcu in Spandau angeordnet, nachdem rn den andere» dortigen Staatsbetrieben die io verkürzte Arbeitszeit bereits länger eingesuhrt sei. Der /RcichSairzeigcr" erklärt das für unzu treffend. Es werde nach wie vor bei allen technischen Instituten der Militärverwaltung grundsätzlich die zehnstündige Arbeitszeit fcstgehaltcii. In diese Zeit >ci >e eine Viertelstunde Frühstücks- bez. Vesperpausc mit eingerechnet. Versuchsweise sei nur an den Sonnabenden und und den Tage» vor Festen eine Verkürzung der Arbeitszeit um 1 bis 2 Stunden eingesuhrt worden. Berlin. I» einem Konstantinopeler Berichte eines aus wärtigen Blattes war behauptet worden, daß bei den letzten Metzeleien die deutsche» Vertreter im Gegensatz zu de» Bottchcff- tern der übrigen Mächte ihre Thore vcrschlosten gehalten und nicht einen einzigen Armenier gerettet hätten, obgleich unmittelbar vor dem Thorgitter der denllchen Botschaft hilflose Flüchtlinge hingeschlachtet worben seien. Von offiziöser Seite wird dieser Angabe entgegen getreten. In der kaiserlichen Botschaft seien rn jener Zeit ungefähr M armenische Flüchtlinge, worunter ein Geist licher und sonst »reist Frauen, Kinder und junge Leute ausge nommen und beschützt worden Daß in der dcntschen Botschaft nicht mehr Armenier Schutz gesucht hätten, erkläre sich daraus, daß sic in einem ausschließlich türkischen .HSuserviertel liege, in das sich die bedrohten Armenier in lenen Tage» nicht htnwagten. In der weiteren Umgebung der Botschaft soll auch nicht ein einziger Armenier gctödtet worden sein. Berlin. Der Bnndesrath hält am Mittwoch seine erste Plenarsitzung nach den Sommerserien ab. — Auf die letzte Erklär ung Dr. Karl Peters erläßt Dr. Friedrich Lange eine neue Erklär ung, in der er u, A. tagt, er habe selbst den Konflikt, der zu seiner Entfernung ans der Oit-asiikanischcn Gesellschaft führte, veranlaßt, weil er seinen ehrlichen Namen und die Interessen der Anthril- scheiirinhaber von der wagehalsige» Finanzpolitik des Herrn Dr. PeterS bedroht gesehen habe. Dr. Lange tilgt noch bei, das; er die beleidigenden Stellen der Petcrs'schen Erklärung unter Anklage gestellt habe. — Ter Versuch der Berliner Sozialdemokraten, eine große Demonstration gegen die Handwrrkcrvorlage hcrbeizuführc», ist mißlungen. Die gelinge Verfamiiiliing. zu welcher Masseirdesuch erwartet wurde, war nur von 135 Therlnehmern besucht. Eine Resolution wurde in Folge des schwachen Besuches nicht gefaßt Leipzig. .Heule Mittag wurde hier die von der Stadt erbaute neue Lehrerbildungsanstalt für Knaben-Handarbcit feierlich eingcwciht. Dein Jestaktns wohnten die Behörden und zahlreiche Interessenten, zum Thcil auch auswärtige, bei. Nach einem Geiange des Lehrergeiangvereiirs sprach Pastor Schumann das Gebet. Oberbürgermeister Dr. Georg! übergab das Gebäude dem Äorsitzendcir des Deutschen Vereins v. Schciickeirdorff-Görlitz. der für diese Bekundung echt germansschcr Gesinnung der Stadt dankte und die Anstalt dem Direktor Dr. Götze als Leiter derselbe» über gab. Tr. Götze hielt die Festrede, welcher weitere Begrüßungen folgten. Hcimbürg. Die Arbeiter, welche Getreide auf Accord ver laden, etwa -1- bis 5X). haben heute die Arbeit nievergelegt und verlangen Lohnerhöhung. Bisher waren für die Tonne 15 Pfennige gezahlt worden: die Streikenden verlangen jetzt 5i> bis 55Pseiinige. Hamburg. Tic »Hamb. Nachr." veröffentlichen nuS einer gegen sie gerichteten Ktagscbrlst des Herrn Alfred Beitau einen Passus, in welchem vo» dem nur »einstweiligen" Scheitern der gegen Transvaal gerilbicten Pläne gesprochen wird. Die »Hamb. Nachr." halten cs für ihre Pflicht, dieses Eingeständnis; eines der Hanptnrhcber des Jamcson'schen Einfalles zur öffentlichen Kenntnis; zu bringen damit die bcthciligten Krcffe vor einer etwa bevor stehenden Wiederholung gewarnt sind. Köln. Nnler Hinweis aus eine frühere MittheiUrng, wonach die zollpolitischen Mißhclligkeitcn zwischen Deutschland und Ruß land auf die allgemeinpolitische» Beziehungen vcider Staaten, die in allen wesentliche» Punkten sich in vollem Einvernehmen befinden, keinen Einfluß mrszuübcn, reprodirzirt die »Köln. Ztg." als beachtenSwerth: Aeußernngen dicdiesbe;ügl>chen Auslassungen der »Nowoie Wremia". die kvnflalireii, daß die Maßregel der deutschen Negierung gegen den Lehrer Thumajan von ganz besonderer Be deutung und ganz besonders wichtig im Augenblicke sei. da ein Einvernehmen zwischen den Mächten des Festlandes über die An gelegenheiten im Orient besonders nothwendig ist. Mulhimrßtiche Witterung: Unsicher, naßkalt. Tienstast, 2?). sept. Stettin. Heute Vormittaa begann vor dem hiesigen Schwurgericht unter großem Aiwrange des Publikums die Ver handlung gegen den vormaligen Pauor Rn». Ra» aiebt zu. 43.1M Mark nnterschlageir zu haben er schiebt die Schuld vor Allem daraus, daß die mit der Psarre verbundene Ackern»rthichast Zuschüsse erfordert habe, statt riwas einziibringen. Tie Zeugen vernehmung ergab, daß die Revision sehr niaiigelhcist war. Eöthcn. (Anhalt.) Ter von dem ehemaligen Kommerzrcn- rath Herzberg um die Wiedererlangung seines Titels angestrengte Prozeß wurde heute in der Ncvisioiisinflan; der Designer Straf kammer verhandelt. Die Urlheilsverkündrgicng wurde aus nächsten Montag festgesetzt. Wien. Aus Salonichi wird gemeldet, daß der Kaufmann Zlateo, der Bruder des österreichisch-ungarischen Vicekoirinls in der incicedonischcir Stadt ScreS, Vvr einigen Woche» von türkischen Räubern entführt und getödtct wurde. Die Räuber verlangten 2r)0 > türkische Psnnd Löscäeld und die türkische Regierung enlschlvs; sich zu zahlen. Bei der Uebergnbe des Geldes eriolgle aber ein vorzeitiges Elirschreiten der türkischen Truppen, woraus die Räuber Zlateo tödteten und entkamen. Ter österrcichüch-unnaiisch" Konsul verlangt strenge Bestrafung der Personen, die Zlateo's Tod ver schuldet haben. Heckulesbad. Bei dem gestrigen Hoidiner brachte Kaffes Franz Ivief folgenden Tciirlsvr»ch ans: »Ich trinke ans dici, Gesundheit meiner erhabenen Gäste. Ihrer Maieitätcn des Königs von Rumänien und des Königs von Serbien. Indem ich Ihnen dafür danke daß Sie die Güte gehabt, das Fest, das wir heute! feiern, mit Ihrer Gegenwart zu beehren, wümcve ich Ihnen Glück und Ihren Ländern Wohergehen, und ich hoffe, daß die Bande aufrichtiger Freundschast. die mich an Sie knüpfen, immerdar ihren treuen Ausdruck finde» werden in d->» treunbnachbartichen Bezi Hungen unserer Staaten." Hieran sÜLoß sich der Tcrnl- spruch des Königs Von Rumänien. Der Toast des Königs von Serbien lautete: »Ich bin sehr gerührt von den liebenswür digen Worten, welche Ew-Kaiserl. und Königi. aponoiische Majesläp soeben ailsgewrochcn baden. Mit lebhafter Freude habe tch ders huldvollen Einlabung Ew. Majestät zur Eröffnung des Eisernen Thores Folge geleistet. Die Beziehungen zwischen uniercir Ländern waren stets fremrdichaftliche, es war stets mein Wunsch, diese! Bande dauernd zu beteiligen nnd ich hege die feste Ueverzeuguiig. daß iiiisere heutige Zusammenkunft hierzu beitragen wird. Die zahlreichen merkantilen und wirthschaftlichen Beziehungen, welche! zwilchen unseren Staaten bestehen, werden noch erleichtert werden durch die Eröffnung des Kanals am Eiserne» Thor. Ich bitte Ew. Maicstät, sowohl meinen tiefen Gefühlen der Frenndschaft und der Achtung, wie auch denjenigeii meiner Völker gltrnben z».wollen. ES lebe Se. Mniestät der Kaffer von Oesterreich, König von Ungarn Franz Joses und Ihre Majestät die Kaiserin »nd Königin." Her k n l es b a d. Der von König Earol von Rumänien bei dem gestrigen Festmahl ausgcbrachte Tlinlsprnch lautete: „Tief ge rührt durch die liebenswürdigen Worte Ew. Ma>estat, bitte ich, für diese Zeichen des Wohlwollens, meinen lebhaftesten Dank ein-! gegeiiirchmen zu wollen. Mit aufrichtiger Freude bi» ich der! gnädigen Einladung Ew. Maicstät »achgekommci!, der Inaugura tion der Arbeiten am Eisernen Thor beiznwohncii. vncch welche die letzten Hindernisse, die bisher der Schifffahrt aus der Donau im Wege stände», znm Nutzen aller Nierstaaten be»c!tigt werden konnten. Die Erinnerung an dieses schöne Fest wird mir nur so theurcr bleiben, als es mir das Glück verschafft hat, Ew. Majestät an der Grenze meines Landes den WilllonimenSgruß zu bieten. -Möge diese Begegnung dazu beitragen, die so glücklich hergestcllten Bande der Freundschast zwischen uniercii Staaten noch enger zu knüpfen und ihre wirthschasiliche Entwickelung und ihre Handels beziehungen aus einer festen dauernden Grnndlage zu sichern. In dieser Hoffnung schließe ich mich von ganzem Herzen den heißen Wünschen an, welche die treuen Unterthancn für Ew. Majestät nnd deren erhabenes Haus unansköriich hegen und ihrem Ruie. der heute von den Alpen bis an das Schwarze Meer wicdcrhallen loll : Es lebe der Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn, es lebe die Kaiserin und Königin!" Herkulesvad. Ministerpräsident Graf Vadeni erhielt das Großkcenz des Sterns von Rumänien »nd das Grojzkreuz des serbffchen weißen Adlerordens. Uiiterrichtsmiiiister v. Gautsch das Großkreuz vom rumänischen Kronenorden, der Minister der Landes- vcrkheidiguna und der Finanzmiilistcc das Grotzkreu; des Takovo- Orvens. Ministerpräsident Baron v. Bansin erhielt dieselben Orden wie Gras Baden!. Kaiser Franz Jcnes verlieh dem serbischen Fiiraiizniinisler Popowitsch und dem serbischen Minister für öffent liche 'Arbeiten das Großkreuz des Franz Joses-OrdcnS. Paris. Ter Minister der Acnßeren machte dem heutigen Ministcrralh Mitrhciliing von dem Stande der Verhandlungen mit der italienischen 'Regierung betreffs des Ablaufes des rtalienisch- tuncsischen Hairbeisverlrages. Ter Minister wird heute Nachmittag den italienischen Botichaslcr empsairgcir. Es heißt, der neue Vertrag werde noch heute nntcrzelchnct werden. Paris. Ter Maire von Grenoble stürzte gestern auf einer Spazierfahrt, die er in Gewllschast eines Freundes unternahm, in Folge Scheuens der Pferde samnrt Pferd nnd Wagen in einen 15 Meier liefen Abgrund und fand unter der Last der Thiere den Erstickungstod. Bern. Gegen das Bmidesgesetz über die Bundesbank sind bis jetzt 80,(100 Unterschriften gesammelt. Man hofft, bis zu Ende der Rcscrciidiimsbcwegnna 100,000 Unterschriften zusammen zu bringen. Balmora 1. Der Kaiser von Rußland und die hier anwesen - den englischen Prinzen begaben sich heute in Begleitung de-Z Hof ministers und deZ Fürsten Gatttzin aus die Jagd. Tie Königin »nd die Kaiserin Alexandra unkernahmcir eine Ausfahrt. Lord Roseberp, sowie der riijsiichc Botschafter von Staat sind für heute Abend bei der Königin zum Diner geladen. Petersburg. Wie verlautet, werden in allernächster Zukunst direkte Eisenbahnverbindungen zwilchen Petersburg und Kiew über WilcbSk fertig gestellt werde». * Bukarest. Kaiser Franz Josef und König Earol trafen halb 1 Uhr. von einer überaus zahlreich versammelten Menschen menge mit enthusiastischen Hiirrahrnseir begrüßt, hier ein. Znm Empfange aus dem Bnhnhose waren anwrffnd: die Königin, die Gemahlin des Thronfolgers, der Herzog von Kobnrg-Gvtha niit Getolae, Vertreter der Civil- und Militärbehörde», sowie aller öffeiitilchen Körperschaften. Tie Truppe» der 3. Division bildeten bis zum Palais Spalier. Das Wetter, welches Vormittags rcg- nerilch war. klärte sich später auf. sodnß bei dem Eintreffen der Maiestäten sckff'ReS Wetter herrirbte.
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