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Dresdner Nachrichten : 14.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 12-13 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-14
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.11.1896
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41. Jahrgang. Julias Leotisr, lireÄle,,. Vallstr. IS, «wzcketüt m urü»«tor Ln««cirül: v!I»«i«« v«t«o unä Ilr-oil,-. Uno»-, MtntI»»oI»»ri».Ql«^ätI»«. kvat«rr,,dl,elN! Ippsrite ia e»tek»t«r TuuM»di b«l HlooII,»Io. 20 « t M»tt, <t.r K Dresden, 18SK. ^a«f4dru«dsr UllaMLn- 40 ö5.«KLZ»L rl»v. v. Ill ini ick Varllivl k»t». uvä »o«i»M»»r«ol,»o>» I. «»« ULlssntiLUSStr. 80 r-n»»'«-»«' l. s«o kl»!»i Nlrliiittrdi'IIi - »simli Iktnlilli. «Ialiu8 8elli»llliek Los 16, xsrt. a. I. Lt. LeleiiklitiiiiM-lieKeiiztiiiille kür 0»«, oloktr. Üjadt, Kstrolomu, X«r««n viL8VLLrvll jväar »u, <j»o dvä«nt«ncistsa OlnskätOo äs« la- anä ^uslanäss, «mpteklsn Io rsiedkaltip-«r Rnsvadl ^Vllil. kilkll id 8ok»n, Xtzji. Oöfiitzfgt-snlW, N>«»a»n«^t II. ^«nn„z»n«ol»«l«ell« III». ft smpSvdlt io Aro8Mi-li8ülur ^usivrriU billigst <1. II. !>«!->««, 20 Il.tt lvkiKtnitKW 20, kltkv Vi»»'rrru'vt0i;n8l»'ti88v (3 itLt-vu). «r. 31S. r»it«tl: I iia Si HUiriii n Interpellation de- CentnrmS. Hotnachrichtrn, Hosprrdlgn Rüling, Stadtverordnetensitzung. „LiederkreiS-Harmonir". KreisauSschuß. Gertch Sverhandlungen. Kgl. Koniervatoriuin. wahricheinlich, daß die Lieber und Genossen einem zarten Winke aus höheren Sphären sollend sich wohlweislich begnüg! hoben, die Interpellation so zu gestalten, daß sie damit nicht !» Ungnade sollen Die .Kreuzzlg" schlicht sogar ans der vorliegenden Fass ung der Interpellation das; sie de» Wünschen des Reichskanzlers begegnet. Diese Annahme steht jedoch im Widerspruch zu der mit Politisilir«. Da» Eentnim hat mit seinem Versuche. den Baumeister des Deutschen Reiches durch eine Kundgebung der RetchStngsmehrhett zum Berrüiher an der Monarchie und am Vaterlandr erklären zu lassen, einen kläglichen Rückzug antreten müssen. Soeben noch verkündeten in brüderlicher UebereinsUmmung mit den Richter« schen und den Singer'ichen Demagogen die iiltramontwen Organe, das; der ..höchste Rath deutscher Ration", der Reichstag, über den Fürsten Bismarck zu Gericht sitzen werde, um dem Kaller Schuh zu gewähren und das .Vertrauen des Auslandes aus die vielgepriesene deutsche Treue" wieder zu Ehren zu bringen. Am letzten Sonntag hatte in Wiesbaden der Mußpreuße Lieber, das voraussichtliche Ergebnis der Centrumsinlerpellation zuiammen- sassend, mit triumphirender Miene erklärt: Das Bisinaick-Trama werde damit enden, daß sein Held, der u. A. demonstrativer Re volutionär genannt wird, als ei» vergessener, verachtet« Mann sterbe. Was der Führer der ultramontanen Demokratie mit den Er güssen seines brutalen Hasses und die Centrnmc-Jnlerpellatiou in ihrer uriprünglichen. direkt gegen den großen Kanzler gerichteten Fassung beabsichtigten, liegt aus der Hand: man war in dem Wahne besangen, daß inan der an allerhöchster Stelle und in den I legenhcit bewußt bleibt maßgebenden Regiernngskreijen hemct,enden Stimmung Rechnung ^ dcten Kresien gethau ztrmlicher Sicherheit anstretenden Meldung, daß die Regierung aus die Interpellation dir Erklärung abgeben werde, sie sei nicht in der Loge, aus die gestellten Fragen eine Antwort zu erthetlen. Tie Ultramontanen setzen so wenig Vertrauen aus den Verlaus ihrer Anträge, daß sie sür diesen Fall einen Antrag auf Besprechung nicht stellen werden. Fürst Bismarck darf somit schon heute mit Genugthuung aus die Wirkung blicken, welche die Kundgebung der „Hamb. Rachc." über den denljch-iussiichen Vertrag gehabt hat. Mit dem ruhigen Bewußtsein, seine Vaterlandsliebe von Neuem bethätigt zu haben, dar! er der Interpellation enigegensehen, gleichviel ob sie von der Regierung einer Antwoit gewürdigt und durch den Reichstag be- ,pwchen wird. Aus dem wilden Kampfe, den die Feinde innerhalb und außerhalb des Denische» Reiches gegen ihn entsacht hoben, wird er als Sieger hervorgehe». Wie sehr er sich seiner Ueber- bemeist die Acnßerung. die er in desreun- hat: „Ich muß doch dem Deutschen trage, und man wollte sich als treuester Schützer des Thrones und! Reiche und der Monarchie gute und wicftamc Dienste erwiesen a!s festeste Stütze der Regierung ansipieten. Inzwischen muß! haken, baß die Gegner noch heute, nachdem ich sechs Jahre nicht plötzlich ein vollständiger Situationswechsel eingctreten sein. Die übereifrigen Epigonen des Welsen Wtndtbvrst haben sich vrrmnth- lich von der Falstass'schen Wahrheit überzeugen lassen, daß Vorsicht das bessere Theil der Tapferkeit ist, und so wurde Venn schleunigst beschlossen, der Interpellation, über welcher die Fraktion am Dienstag von früh bis lies in die Nacht gebrütet haben soll, sorg sam jeden Giftzahn cmszubrechen und so zahm zu gestalten, daß selbst — Fürst Bismarck damit zufrieden ist. Am Mittwoch hat Tr. Lieber die Interpellation umgearbeitet: der Wortlaut soll ein vollständig anderer geworden fern. als derjenige war, ats er am Sonntag seine Rede in Wiesbaden hielt An demselben Tage hatte die „Köln Volksztg." deutlich zu verstehen gegeben, daß die Interpellation keinen anderen Zweck haben könne, als die Ge legenheit zu biete», den Fürsten Biömarck als LandeSverrälher zu brandmarke»; jetzt hat das Jesuitenbtatt die Stirn, zu versichern: „Für das Ecntrunr kann cs sich bei der Interpellation natürlich nicht mehr darum handeln, ans den Fürsten Bismarck wegen sei nes Verraths diplomatischer Geheimnisse besonders große Steine zu werfen." Sellen wohl haben Lüge und Heuchelei, die das Wesen der ultramontanen Taktik ausmachen, sich selbst in so widerwärtige, Schamlosigkeit enthüllt, als in der Vorgeschichte der ursp ünglich anti-biSmarck'schen Eentrumsinkcrpellation. Jndeß der jeiuiliiche Eharnkter des Eentrums ist ia zur Genüge bekannt: interessanter wäre es, feststellen zu können, aus welchen Gründen die ultra- montanen Helden ans einmal die Rettende angetreten haben. Sollte etwa die Erwägung bestimmend gewesen sei», daß die ganze Kanonade gegen den Schloßherrn von Fttedrichsruh, von der man nicht sagen kann, ob sie wahnwitzig dumm oder wahnwitzig gemein ist. schließlich doch mit einer erbärmlichen Blamage enden müsse? Die „Köln. Volksztg." meint in der Thal, nur dem Alt reichskanzler im Sachienwaid würde der größte Gefallen geschehen, wenn er selbst zum Mittelpunkt der Verhandlung würde und seinen Freunden die erwünschte Gelegenheit gegeben wäre, seine Politik Her« sch reib- und Herm-rech-Gerichte vom 13. Novbr. Berlin. Reichstag, noveile wird bei 8 78, wc Strafkammern Handel«, fortgesetzt. Die bisher den Schwurgerich ten zur Aburlherlung übertragenen Deiikie: InteUcktuelle Ur kundenfälschung. gewisse Verbreche» im Ami, gewinnsüchtige Bc- a»ttenucku»0en>älschni!g, sowie die mit einer Büch- :c. verbunde ne» Bcamienniitc'lichicigttiig, sowie den betrügerische» Bankervit. Hai die Vorlage de» Strafkammern überwiesen. Auch die Koni Mission hat dem zngesliminl. Ein Antrag Munckel will alle diele Delikie den Schwurgerichten belassen. — Abg. Lrnzmaiin (srev. Vviksp.), als Referent den Bkichlnsz der Kominüsivn emvsehlcnd. bemerkt, daß er persönlich allerdings mit dem Antrag Manchl sinnpaihisire. -- Geh. Rain Lukas bittet, es bei den Beschlüssen der Kommission zu lassen. Es handle sich gerade hier um sch, schwierige Frage», die besser von den Straskammern abgenrlhcill winde». Nachdem auch die Abgg. Stephaii-Beuthen lE«iir). sowie Pieichei lnal.-übo sür die Auirechterhaltung derKommissions bcicylusse eingeirete» sind, wird der Anttag Mcinckcl c>bqeiel>»t. Dafür stimmten nur Freisinnige, süddeutsche Volkspartei und So:aldcmokraten. — Zur Beralhnng steht sodann ein Antrag Beckh (srets, Volks».), den Schwurgerichten auch die Preßdelikte zu üdrrweticn. — Avg Beckh wein daraus hin, daß die AburihAlimg der Preßvergehen durch die Schwurgerichte in Bauern geschehe, ebenso in Württemberg und Baden. Mit weichem Jubel habe man dort seinerzeit diese Einrichtung begrüßt und wie Hobe sich dieselbe bewährt, sie sei rin Palladium der Freiheit. Gerade ge wissen Anichauungcn gegenüber in beNimmten Kressen auch Assessorenkcesten. daß die Presse gleich>ani ein Skandalprodukt, inan könne auch sagen Standalprvbnzent sei. müsse der Reichstag nm so mehr aus den Schutz der Presse bedacht iei». — Geh. Rath v. Leiitbc Tie Herren, welche sich wr das Zustandekommen dieicS Gesetzes inreressiren, hätten leine» Anlaß, diese Fragen, über die 1878 das bekannie Kompromiß beschlossen wurde, wieder von Nrnem auszunehmen. Damals icbon sprachen sich die Regierungen enlichiedc» dagegen aus, die Zuständigkeit der Schwurgerichte für Preßvergehen auch an, das ganze Reich auszudehnen. und dieier Standpunkl der Regiiungen hat sich seitdem nichl geändert. Etwa aus Kosten seiner Nachfolger zn loben. Darnach scheint man sich voraekommene Mißgriffe bei Abunhcilung solcher Vergehe» könnten in ultramontanen Kreisen wohl doch nicht ganz der Erkenntniß zu! doch Grund sein, die Sache von Grund ans zu ander», verschließe», daß es unmöglich ist. irgend Jemandem einreden zu wolle», daß die eminent friedliche Politik des fürste» Bismarck ! parteiisch beeinflußt können auch die Getchwvremn sein, wenn auch der doppelten Friedensgarantie des Dreibunds und des vielleicht nur »nvewußt. Ich bitte, im Interesse des Zustandc- mehr im Dienste empfinden." i Tonnagen». 1L. Novbr. nähme machen. Die ordentlichen Gerichte sind mit allen Garantien der llncibhängigkett uingeben, »nd wenn dir „Hamb Nachr." die Richter zum Kampf gegen die Umsturzpresse zu beeinflussen nicken, ia sie dazu aussordern, so solgt daraus doch noch nicht, daß dse'e Aussorderung von Eriolg ist. — Abg. Stadlhagen sSoz.): Wir veuveisen alle politischen Vergehen an die Schwurgerichte. Ein Urtheil. wie daS lni Gummlichlauch-Pcoreß gelallte, wurde kein Schwurgericht gefällt haben. — Abg. Günther l»at.-lib.): Der mehrerwcihnte Stnglsmiiiisteriaieriaß verbiete den Beamten nicht, ihre politische Meinung zu äußern, sondern nur gegen Maßnahmen der Negierung zu agttiren. Würde Herr Ttadthagen rS sich ge fallen lassen, wenn er Inhaber eines Ge,chätiS wäre, daß ein Untergebener gegen ihn agiltrtr?- Abg. Bebet (So;.>: Der Erlaß laste den Bemmen freilich das Denken, aber er unterdrückt bei ihm vollständig jede selbstständige Meinungsäußerung. Daß ein solcher Erlaß hier im Reichstag gebilligt werde, noch dazu von einem Mann, der dem Richlerltans angehörl. das beweiie. wohin wir in Drulichland treiben. Redner tritt dann noch speziell für dir Zu weisung der Preßvergehen an die Schwurgerichte ein. Bei diesen sei ein solcher Iatelprelations-Fanokismus, wie er sich bei den vidcntticken Richtern zeige, ausgeichloisen. Er erinnere an de» äcüu8 vvviituitlit, bei MaiestätSbeleidigungen u. s. w. — Der An trag Beckh wird abgeiehnt. Neben der entscheidendcn Linken stimmten für ihn auch Einzelne voni Eenlrum. Die Nestparn- graphen des Gerichlsversasiungsgesetzes werden bis au, den von der Zuständigkeit der Schvnengenchte handelnden Paragraphen 27 angenommen, woraus Vertagung Antritt. Berlin. Der Entwurf eines Handelsgesetzbuches nebst zu gehörigem Eitisührungsqeietz ist dem Bundeecath zugegangen. Deutscherseits ist der Direktor der handeispolittichen Abkheilung des Auswärtigen Amtes, Geh. Rath Äetchardt init der Führung der Verhandlungen über die deuttch-russische Zollsrage betraut wor den. Für die Bemlhung gewisser einzelner Fragen ist die Zuzieh ung von Delegirtcn der betheittgten Inneren RcstortS Vorbehalten. -- Major Wißmcmn ist in den Ausichuß der deutschen Kotonial- gesellichaft gewabst worden. -- Die Besoldungserhöhungen der Die d-r -> >, s, i - - Reichsbeamten und Otfutere sind tu dem neuen Haushalt-Etat 8>er ,7m,äg,,n7ndiakei- der enthalten: es wiro darüber eine besondere Vorlage Angehen, cher von Rr Fnstandigte,. der wird auch über vir Konvertirung der 4proze.,kigrn proostorische bin, einen so rachsüchtigen Haß gegen mich Ebenso wie die Geschworenen laben auch die ordentlichen Rickster ,^es aiS^ihre höchste Ehre a». unparteiisch zu urkhAle», und mit der doppelten Friedensgarantie des Dreibunds und des ^ Neutralttätsvrrtrags mit Rußland treulos geweien sei. Und ei» ungeheures Gelächter würde doch mir von Kronstadt bis Paris erschallen, wenn Dr. Lieber das salbungsvolle Loblied, dos er in Wiesbaden auf Caprivi dichtete, wiederholen und den Mann, der in allen Stücken gegen die bewährte Bismarck'iche Politik gehan delt Hot. als das Ideal eines bewundcuingswürdigen Staats manns Preisen wollte. Vielleicht ist Herrn Lieder die Einücht beigebracht worden, daß er im Reichstag nicht ein so dumm- gläubiges Publikum finden möchte wie in Wiesbaden, wo er es ungestraft wagen durste, auszurusrn: „Ging cs Bismarck nach, so hätten wir morgen schon die Auflösung des Dreibunds und morgen den europäischen Brandkcicg Meine Ueberzeugnng ist. daß es heute Pflicht eines Jeden ist. der sich deutsch nennt, sich an die Seite des Kaisers zu stellen!" Im Reichstag könnte doch wohl einer der Führer der nationalen Parteien den Much besitzen, die niederträchtige Heuchelei dieses ultramontanen Patriotis mus an den Pranger zu stellen und darzuthun, daß Niemand. - c, ander» in Deutschland fortgesetzt an dem Dreibund rüttelt, als das E,"„t,ng ^Becst/ "stimmen —""a Eentnim, indem es Jahr aus Jahr ein aus seinen Patteitagen die Die Berufung, so llrb sie uns ..... ---- Wiederherstellung der weltlichen Papstherrschast fordert, ein Ver- f wenn die Garantien sür ein gutes ätraweriahren verkürzt werben, langen, das im schroffsten Widerspruch zu der Voraussetzung des ^ DretbundS steht. Jni Nebligen läßt der Rüetzug ver Ultra- montanen daraus schließen, daß sie bet ihrer Absicht, die Inter pellation zu einer Lästerung des Fürsten Bismarck im großen Stile auSzubeuten, von vbenher mindestens keine Ermunterung er fahren haben; vielmehr ist cs angesichts der nahen Beziehungen, wrlche da» Eentrum als ehemalige Regierungspartei dcS Grasen Tovickvk anch Hinte noch m maßgebenden Kreisen besitzt, nicht »„> komnrens des Gesetzes, den Antrag V ckh abzulehncn. — Abg. Frohme <Soz >: Wir begnügen uns nrchi mit de» Preßvergehen. wir wollen sämmtlichc politische» Vergehen von den Schwur gerichten nbgenrihAlt wissen. Es ist das nm so notliwendiger. als in letz!« Zeit die Abhängigkeit brr Beamten eine immer größere geworden nt, dieselben sollen nur thim und lassen, was und wie es die Regierung will. Wie der neue Minlsterialerlaß. nach wel chem die Beamten nicht mehr an Bcsircbnngeir gegen Maßnahmen der Regierung theilnchmen diirieil, beweist, ist man dort schon dahin gekommen, Preßerzcngnisse, die man nicht anders fassen konnte, unter den Paragravhen des groben Unfugs zu bringen. Die Richterkollegien sind geradezu als Obereensnibehörden über oic Presse gesetzt worden Am allerwenigsten ist man meiner Partei gegenüber skrupulös gewesen. -- Abg Günther (nat.-!lb.) legt Ver Wahrung ein gegen die Art. wie der Vorredner die Unabhängigkeit der Richter cmgezwAselt habe. Die Richter urlhAlten nach Recht und Gerechtigkeit und kümmerten sich nicht um die össenlliche Meinung (Bravo.) — Aba. Eonrad (südd. Volksp.) rügt die Haar spaltereien tn ceichSgerichtlichen Erkenntnissen, vor denen der gc- sunoe Menschenverstand sich bekreuzigen müsse. liege die reak tionäre Absicht vor die Schwurgerichte als VoikSgerichtc in Verruf ' Freunde würden aus jede» Fall iür oen Abg. Träger (stets Volksp.): isß ist doch nur ein Phan'em, . . .. Strasnersahrc Die Scbwnrgerichlc sollen den starren Buchstaben mit den An forderungen des bütgeclüyen Lebens versöhnen aas gerade deshalb gehören auch dtc Preßveigehea vorzugsweise vor die Schwur gerichte. Tie Recbt'pcechnng miiß.niebi FiMlnug mit der öffent liche» Meinung »Annen, das bezeugen die UrlhAIstpriübe — auch höchster Geri > tshöie — über oen groben Uinns UrthAle, weiche dem nAmiben Menschenveistanü in s Gesicht schlagen. — Geh. Rath Lenthe: Die verbi'mdetcn Regierungen wollen mit ihrem Widerstand gegen den Antrag Munckel nur die allgemeinen Grund sätze ansrecht erhalte» lind nicht zu Gunsten der Presse eine Ans RAchsanleihe in 3ß»prozeiitige erfolgen. —- Der Bö.ienausichuß tritt am 19. d. M. im Reichsamt des Innern zu sammen »ad wild zunächst mit folgendst Berathnngsgegenständen sich zn befassen Hoven : l. EntwUlf von Bestimmungen vetr. die Zulassung von Werilwapieren im Böcsenhandel, 3. Eingabe des Bundes der Landwiclhe wegen Neuordnung der inneren Normen an den deuttchen Produktenbörsen, soweit die Eingabe an den Bundesrath gerichtet ist — Zu den Bebauptungen russischer und deutscher srAsinniger Blätter über Eoncessionen. die Deutschland in wUpolltischcr Hliistchl an Rußland in Aussicht gestellt habe, wird der „Kreuzztg." von genau insormirter Seite berichtet, daß es sich dabei nur um russische Wünsche handeln könne, deren Erfüllung aber keineswegs Antreten könnte, im Gegenlheil würde bei uns in maßgebenden Kreiien längst erwogen, das bestehende Eontingent der ScbwAneeinstihr allmählich Ansehen zn lassen, das könne aber erst Antreten, wenn der durch den Fortfall der ruisitchen Einfuhr ent stehende Ausfall an Schweinen durch Hinleitung der einheimischen Thiere nach den deutschen Grenzgebieten gedeckt sei. Es bürste sich ferner empsehlen, die im Grenzveckehr gestattete Einfuhr von 2 Kilo rohem Schweinefleisch dahin zu ändern, daß nur gekochtes Fleisch Angesührl werben darf. Die Berechtigung der Klage über die Einsuhl ruisischen Geflügels, besonders der Gän»e, werde voll anerkannt : die Geftügclpest bilde in der Tbat eine schon längst nicht mehr blos drohende Gefahr, llm Rußland reden Grund zu dem Vorwurf, daß Aue evennielle Sperrung der denüchen Grenzen sich AmAtig gegen dasselbe richte, zu nehmen, werde es sich wahr scheinlich empfehlet!, die Speric allgemein Antreten zu lassen. Belli n. Dem Komitee, das sich zum Zweck der Vorbereit ung der Feier des 10c). Geburtstages Kaiser Wilhelm s I. in Berlin gebildet hat. ist Fürst Bismarck als Ehrenmitglied bcigetreten. Ans allen Volkskreiie» und Berutsklassen sind dem Komitee bereit willigst Zusagen zur Mitwirkung bei den beabsichtigten festlichen Veranstaltungen zugegangen. — Sächsi che Orden erhielten: Gcneratmawr Frhr. v. Gayl. AbtheiliingschA im großen Genera! stab, das Koinihurkrenz l. Klasse des Älbrechtsordens: Oberst lentnant Frhr. von und zu Eglofs-Stein, pcriönichcr Adiutant des Prinzen Albrecht von Preußen. Maior v. Aintlädk. militärische' Begleiter der Prinzen Friedrich Heinrich und Johann Albrecht von Preußen, Generalarzt Dr. Hcnizrl und Generalarzt Di Stricker das OffstierSkreuz desselben Ordens: Prcmierieutnant Frhr. b. d. Goltz, kommandnt zum Prinzen Albrecht von Preußen, das Ritterkreuz 2. Klasse desselben Ordens. Berlin. In dem Prozeß Berliner Lithogrgphcnfmneii gegen 286 Lithographen. Steindruck« re. wegen Konkraltbruchs beim letzte» S reik lautet das Urtheil gemäß dem Kiageanspruch aui Vecurtheilnng der Beklagten zur Zihlimg d« teitgAetzten Geldbuße an die klagbar gewordenen Firmen. — Der Kohlen Händler Bohlen ans Allona suchte gestern ans der Reise von Ham burg narb Berlin auf der Plattform eines Wagens 1. Klasse einen seiner Mitreisenden, einen Zuschneider aus Ungarn, ohne icdcn Grand niedcrzuschicßen. Bohlen, der mit »einem Reisegefährten, nm Lust zn schöpfen, die Plattform des Wagens betreten hatte. mitcrdlAt sich zunächst damit, daß er ans Leute, die sich in der Nähe deö Bahnkörpers befanden, als Bahnwärter re mit ieinem fcharsaeiadcnen Revolver schoß. Plötzlich letzte er seinem Gefährten den Revolver in der Herzgegend ans die Brust und drückte mit den Worten ab: „Ich muß 'mal versuchen, wie man einen Mann mit dem Revolver todlschießt." Die Kugel durchbohrte dem Andere» den dicken Winterpaiekot »nd blieb a» dem Notizbuche, welches in der linken Brnstlci'che anshewahrk war. stecken. Nur diesem Umstande und der schlechten Beschaffenheit der Schießwaffe ist es zn verdanken daß der Betreffende nicht schwer verletzt oder getödket worden ist. Bohlen wurde unter sicherer Bewachung Berlin mitgenommen und ist htertoerhaftet worden. Er versuchte, sein Verhalten mit starker Trunkenheit zu entschuldigen und macht de» Eindruck eines geistig normalen Menschen. Bre in e n. Der norwegische D wüst« „Capella", von Bergen nach Hamburg unterwegs, ist bei Spiekeroog gestrandet. 1 l Per sonen wurden durch das Rettungsboot .Emden" und 7 Personen durch da? Rettungsboot „Franenlob" gerettet. - Nach anderwAkigen Nachrichten wären der Kapitän und A» Mokrost «irunlen, die übrige Mannschaft gerettet) Wien. Eine Petersburg« ZwÄrift der „Polit. KorrAv." führt ans. daS russische Kabine! Witwe zu ein« cniop,rischen Kon ferenz oder zn einem Kongreß znr Regelung der Angelegenheit im A » A. » .1 -L -r. er --- I -
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