Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-09-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186109121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-09
- Tag1861-09-12
- Monat1861-09
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1861
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ^ - f t» , »»BW»—V—' -77- ^ 255. Donnerstag den 12. September. 1861. Bekanntmachung. Die in der Alten Waage neu hergestellten beiden Gewölbe im Crdgefchoß rechts der Hausflur in der Katharinenftraße nebst dazu gehörigen Räumen in dem Halbgeschoß nach dem Hofe heraus, entweder einzeln oder Zusammen, und die zwei groHen, aus je 3 Piecen bestehenden Gefchäftslocale in der I. Gtage sollen von Weihnachten dieses Jahres ab, nach Befinden auch schon früher, auf L Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige werden aufgefordert, Donnerstag den L. Oktober dieses Jahres Vormittags IV Uhr an Rathsstelle zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung des RatheS, welchem die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen, so wie die nähere Beschreibung der zu vermiethenden Lokalitäten und der Grundriß können schon vor dem Termine auf dem Rathsbauamte, RathhauS 2. Etage, eingesehen werden. Leipzig den IV. September 1861. DeS Raths der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Bekanntmachung. DaS im Grdgefchofle des RathhaufeS am Raschmarkte neu eingerichtete, neben der HauSvaterstube be findliche Gewölbe soll von Michaelis d. I. ab auf A Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige werden veranlaßt Dienstag den LV. September d. I. Vormittags LR. Uhr an Rathsstelle zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung des RatheS, welchem die Auswahl unter den Lici tanten so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen so wie die Beschreibung des zu vermiethenden Locales liegen an NathSstelle zur Einsichtnahme aus. Leipzig den 3V. August 1861. DeS Rath- der Stadt Leipzig Finanzdeprrtation. Zur Tageschronik. Leipzig, den 11. September. Durch das heute früh gegen 3 Uhr signalisiere Schadenfeuer ist der Dachstuhl und die zweite Etage de- linken Seitengebäude- in dem Gasthofe zum weißen Schwan auf der Gerberstraße zerstört worden. Ueber die Ent stehung de- Feuer- hat sich noch nicht- Bestimmte- ermitteln lassen. Dasselbe ist auf den, zum Theil bewohnten, zum Theil mit Stroh, Heu u. dgl. angefüllten Bodenräumen herau-gekommen und e- hat, al- da- Feuer bemerkt worden, schon fast der ganze Boden in Flammen gestanden. Ein auf dem Bodm schlafender Tapeziererlehrling, welcher sich bei seinem Erwachen schon ganz von Flammen umgeben sah, sprang in der ersten Bestürzung drei Stock hoch in den Hof hinab. Er brach dabei da- eine Hand gelenk, verletzte sich auch sehr bedeutmd am Kopfe und wurde be sinnungslos in da- Jacob-Hospital gebracht. Die an seinem Körper ersichtlichen Brandwunden beweisen, in welcher Gefahr er geschwebt haben mag. Die außerdem bet de« Brande vorge kommenen Verletzungen zweier anderer Personen find unerheb licher Art. — Bei dem Polizeiamte kam vorgestern ein Dienstmädchen in Haft, welches seinem Dienstherrn, einem hiesigen Fleischermeister, au- dessen Eaffe in ziemlich kurzer Zeit nach und nach eine Summe von über 300 Thaler entwendet hat. Außer dem unter den Effecten der Diebin Vorgefundenen Gelde hatte dieselbe noch bei ihrer Verhaftung eine Summe von 241 Thaler in Cassen- scheinen in ihren Kleidern versteckt bei sich. --- Verschiedenes Gegenwärtig sind sehr viele Deutsche in Ostende, die theil- der Seebäder wegen, theil- der Anwesenheit de- König- von Preußen zu lieb gekommen sind. Ein merkwürdiger Vorfall hat dort große Heiterkeit erregt. ES giebt in Brüssel einen ehemaligen Schreiber beim Frirden-gericht, Namen- Mestrieau, der vom Justizminister Losch vor zwei Jahren wegm seine- unmoralischen Lebm-wandel- abgesetzt wurde. Dieser ehrenwerthe Herr hat settdem ein Dutzend Broschüren gegen Herrn Tesch lo-gelassen. Noch «ehr, er ver folg ihn ans Schritt und Tritt, «lt einem starken Rohrstock de- wamatt, dm er zwischen dm Fingern spielen läßt. Schon mehr als einmal hat man den Minister auf seinem Wege zur Kammer in dieser seltsamen Begleitung gesehen. Da Herr Tesch nun in Ostende baden wollte, war Mestrieau ihm dahin gefolgt und be reitete ihn tagtäglich mit seinem Rohrstock auf den Deich. Der Zürgermeister in Ostende wollte seinen Eifer Hei-sn und ließ einen GenSdarmen hinter Mestrieau hergehen, mit dem Befehl, ihn keine Minute zu verlassen. Während mehreren Tagen sah man so den ehemaligen Gericht-schreiber auf dem Deich umherspazieren, gefolgt von einem GenSdarmen, was viele Fremde beunruhigte, so daß der König von Preußen, dem davon zu Ohren kam, diese- Individuum wahrscheinlich für einen zweiten Becker hielt und dm Bürger meister rufen ließ. „Wenn Sie/ sagte er zu ihm, „diese Vor sichtsmaßregel meinetwegen getroffen haben, so bitte ich Sie, die selbe aufzugeben, denn sie ist vollkommen unnöthig." Der Bürger meister erzählte dem König die Geschichte, der sehr darüber gelacht und au-gerufen haben soll: „Der arme Herr Tesch!" Der Minister aber ärgerte sich zuletzt über diese beständige Begleitung und entschloß sich, Ostende zu verlassen und nach Spa zu gehen. Die erste Person, die ihm beim Au-steigen au- dem Auge dort begegnete, war — Mestrieau. Ueber verschiedene Art zu grüßen finden wir in einem Blatte folgende Notizen: Der Gruß de- Deutschen ist. „Wie befinden Sie sich?" Der Holländer sagt: Wie fahrt Ihr?" Der „ Eng länder: „Wie thut Ihr?" Der Spanier: „Wie stehen Sie?" Der Franzose: „Wie tragen Sie sich?" Der Böhme: „Wie habm Sie sich?" Der Chinese: „Habt Ihr euern Rei- gegessen?" Der Egyptier: „Wie schwitzen Sie?" (weil eine trockene Haut als da- sichere Kennzeichen eines tödtlichen Fieder- angesehm wird). Kürzlich vergnügten sich einige junge Leute an der französisch- belgischen Grenze damit, einm sehr umfangreichen Papierdrachen steigen zu lassen. Plötzlich riß die Schnur und der Drache flog weit nach Belgien hinein, wurde indessen noch glücklich eingeholt. Nach einiger Zelt kehrten die Burschen wieder über die Grenze nach Frankreich zurück und führten da- wieder hoch in dm Lüften schwebende Ungethüm mit sich. Die Zollbeamten sahen dem Spiel arglo- zu, ohne zu ahnen, daß dort oben in den Lüften eine nicht unbeträchtliche Anzahl Cigarren eingeschmuggelt wurde. Der vorläufige Bericht über dir gestrige Sitzung der Stadtvrr» ordneten brstndet fich a« Schluß de« Blatte«.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page