Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-11-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187311026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18731102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18731102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-11
- Tag1873-11-02
- Monat1873-11
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
, 27.1«« nheikiij, en miljHn, -Brust-H», fünsjchip X«ueN« »ch >enbrusth«r, !i eiiu da» ar; nmhch gänzlich ^ wieder p, nicht- »ich sch Lolli ichen litt, ,usten, do d tvoUlk In, - Aul -rt Gun im raudeidch heimii» ugendlch lind iß uj asche »m Schult Mi Wa4 ch dn wäb.chill, teiiidlkua. , Slu»i>-B ;.) Lqn. er in Lu»; ter giisiun Tra»d„k leiden usn. in, so di«, me». Lz. zembn I«!t ermnK». er in Im,, ile», des ich »en-Lruß! liganimii» . sehr film. >ie üder^izi m an chn- den ans w Mit »riH- t srqmij. uptnieu im ErfcheUtt tiglich früh 6'/, Uhr. Lrö«r1io» nnd Lr»cdilii» JohanniSgafse 33. Srrantw. Nedaclcur Fr. HStlaer. Sprechstunde d. Rrdaniou Vormiti-,« von ll—>2 Udi -t^chmuia-t von <—l> Uhr. Inmchme der für die nLchst- leiyenve Nummer bestimmten gerate an Wochrnwßen bis Zlihr Nachmittags, an Lonu- «ch Festtagen früh bis V,ü Uhr. Filtntr für Insoratenannahmc: i Ltto klemm, UnivcrsitätSstr. 22, ÜouiS Lösche. Haiiipr. 21, pari. chMtr «nd Anzeiger K-mgl. Bezirksgerichts und des Raths der Eladt Leipzig. ArfUsge 2id»,aeme»»,»rrt» vierteljährlich l Tblr. Ib Nor iucl. Brinqerlohn t Thlr. 20 Ngr Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr Belegexemplar 1 Ngr Gebühren für Extrabeilagen »hn« Postbesvrderang lt Thlr mit Postdesürderung 14 Thlr. Zaserair 4gespalteneVourgoi»z«il« 1'/,Ngr Grvßere Schriften laut unserem PreiSverzrichniß. Leclamea an ter d. Ledaetisaesinch die Spaltzrile 2 Ngr. W 3«tz. Sonntag den 2. November. 1873. e 20. roceultge hottkm« >84G; 1871 «a ,.Oc»r. ' .Th»- i°ge°.i» »m — » Nack- mte hier Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten »sch «« S. Rovember ». o. Mke»d» »/,7 Vhr t« S«ale der I. B»irgersch»le. Tagesordnung: I. Bericht de- Finanzausschüsse» über ») die Tonten 7, 8, 30, 34, 38, 40, 41. 43, 45 und 46 des HauShaltplaneS für 1874; d) Conto 41 der Stadtcasseurechnung pro 1872; e) Unterstützung eine« Waldarbeiter- und eine- dienstunfähig gewordenen Nachtwächter«, ll. Gutachten de» Bau- und OekonomieavSschufse» über ») den Ankauf einer in der Burgau gelegenen Wiese; d) den Verkauf de» Areal» der ehemaligen Hauptwache am König-Platze rc; o) Arealverkauf an der neuen von der Blücherstraße an» an der Gasanstalt vorüberzuführenden Straße; 6) Straßenpflasterung am Blücherplatze; o) da» Abkommen mit dem Staat-fiScu» wegen Verbreiterung der kleinen Burggaste und Anlage einer Straße von der Promenade nach dem Floßplatze; t) die Tonten 10, 17 bi» mit 24 de» Budget» pro 1874 M. Bericht de» StistungSauSschuste« über Prüfung verschiedener Stiftung-rech nungen. IV. Gutachten de» SchulauSfchuffe» über ») Verminderung de» Nähunterricht» an den BczirkSschulen; d) Erhöhung de» Honorar» für Extraunterricht au den höheren Bürgerschulen; c) den Antrag, wegen Reservirung mehrerer Räume in der I. Bürger- Zwecke der Realschule. Bekanntmachung. Die am 27. ds». Mon. zur Vermietung versteigerte KNohn««S m dem S Stockwerk er Alte» Waage, Katharinen straße Nr. 29, ist für da» darauf gethane Höchstgebot ver- »iethet worden und entlasten wir daher die übrigen Bieter in Gemäßheit der Versteigerung»- «dinguugeu hiermit ihrer Gebote. Leipzig, den 30. October 1873. Der Math der Stadt Leipzig. vr. E. Stephaui. Eerutli. Bekanntmachung. Da» Königliche Finanzministerium hat mittel» Verordnung vom 27. October 1873 285. Tlo^gl. ^ Verkaufspreis für die auf dem hiesigen fiScalifcheu Holzhofe aufge- 23. Lz. ok R. llteu Hölzer vom 1. November diese» Jahre» an bi» auf Weitere» auf 3 Thlr. 8 Ngr. für 1 Kubikmeter weiche Scheite und 2 - 26 » » 1 « - Klöppel esetzt, wa» hoher Anordnung zufolge hiermit bekannt gemacht wird. Dam Holzhof-grschirr zur Abfuhre der Hölzer benutzt wird, beträgt da» Fuhr lohn gemäß hohen Verordnung vom 14. December 1871 Nr 306 Fl.-Rgl. 4 Ngr. 8 Pf. pro Kubikmeter Holz Leipzig, am SO. October 1873. Königliche Holzoerwalt-rei. Bekanntmachung, die für diese» Jahr vo« 3. bi» spStestea» de» 8. Novewber ei»,aretche»de» HauSbewohnerlistr» betreffe«d. Au» den wegen Revision der hiesigen Gewerbe- und Personalsteuer - Kataster alljährlich ein zureichenden HauSvewvhnerlisten ist jederzeit wahrzuvehmen gewesen, daß die in der jedem Hau» vesitzer resp. dessen Stellvertreter behändlgteu Bekanntmachung enthaltenen Vorschriften nur sehr unvollkommen beobachtet, t»sbeso«dere die brtreffe»de» Hausliste» «ebst der Beka»»t> «achuug de« Mtetht»habern zur eigene» Siniragung »ichl alle»th»lbeu vor gelegt werde«, und hierdurch unvollkommene wie unrichtige Angaben veranlaßt worden sind. Ferner habe« Sa»ste«1e, Gewerbtretbende ««d sa»stt«e Arbeitgeber die spectest« A»fzeich»«»g ihrer HaudluugS- «»d WewerbSgehülfen refp. Dte»stbote» «»terlaffe« und'erst in Folge besonderer «usforderung eingerecht, wodurch da» binnen einer bestimmten, sehr beengten Frist au-zuführende RcvisionSgeschäst ungemein verzögert wird. Die hiesige« Hausbesitzer und deren Stellvertreter, wie die Inhaber von Miethabtheilungen werden daher hierdurch aufgefordert, die in der vorgedachten, den HauSlisten beigegebenen Bekannt- machung enthaltenen Vorschriften gewissenhaft zu beobachten, da außerdem die 8, 9 und 10 an gedrohten Nachtheile für die Bctheiligten eintreten müssen. Fall» die behändtgten Formulare von HauSlisten und Bekanntmachung unzureichend find, werden auf Verlangen dergleichen bei der Stadt-Steuer-Einnahme — Ralhhau» 2. Etage, Zimmer Nr. 13 — verabreicht, und wird außerdem daraus aufmerksam gemacht, daß vom L. Rovr«ber d. I. ab dt« betreffende« Ha«<bewoh«erltste» in» Saale der fr. alte» Waage, Kathari»e»straste Skr. 2S, S. Stage, abzugebea si»d. Leipzig, den 27. October 1873. Der Rath der Stabt Leipzig. vr. E. Stephani. Taube. Bekanntmachung. Der Prei» der in hiesiger Gasanstalt producirten Coak», deren Verkauf Herrn Kohlenhändler Lo»t» Meister commission-weise übertragen ist, beträgt bi» auf Weitere» und soweit der Bor- rath reicht, vo« L Nove«ber d. I. a» für jeden Hektoliter loco Ta-anstalt 14 Ngr., und einschließlich de» Fährlohn» bi» an da» Hau» 15 Ngr. 2 Pfg. Leipzig, den 30. October 1873. De» Rath» Dep«tatto» zur Sa»a«stalt. Städtische gewerbliche Fortbildungsschule. Montag den 3 November d. Ä. beginnen einige neue Uhe»b»Unterricht» - S«rfe. Die Theilnehmer an denselben wollen sich an diesem Tage Abend» 7 Uhr im Saale der Zweite» I Beztrk»sch«le (Lessingstraße) einfinden. ckuliw» Dir. v?. Liukau's Vortrag. * Leipzig, 1. November. Wir dürfen e» al» m erfreuliche» Zeichen der Zeit begrüßen, daß öffentlichen Vorträge des hiesigen Zweig- teirluS der Gesellschaft für Verbrei tung »on Volksbildung im Publicum großen " >g finden. Am gestrigen Tage waren die Räume der Buchhändlerbörfe schon lange der festgesetzten Zeit dermaßen von Zuhörern, alle Schichten der Gesellschaft repräsentirten, Mit, daß sich der BeremSvorfiavd in die ! ihn selbst unangenehme Lage gezwungen sah, ! Eiugang-thüren schließen zu müssen, so daß Hunderte der später Kommenden keinen ch mehr finden konnten. Die Rede de» Herrn Diakonu» vr. Bin kau «tete sich in klarer, verständlicher und mäch- zum Gemüth dringender Weise über da» m allen Orten de» Vaterlandes auf der ^.^orduung befindliche Thema: „Kaiser und hopst ehedem und jetzt." Anknüpseud au den Oktober 1517, an welchem Tage unser großer uator Luther seine 95 Streitsätze au die rche in Wittenberg anschlug, entrollte Vortragende ein wahrhaft erschütternde» von den damaligen Zuständen der katho- Kirche, von dem unbeschreiblichen H sch ont welchem der Hohepriester in Rom ! weltlichen Fürsten und Völker knechtete. Wer illr uicht eine Regung dr» Zorne» und Ab- uS gefühlt bei der anSsührlicheu Schilderung Büßer gange» Heinrich» de» Vierten nach ffa! Aber der Redner wußte diese Empfin- wieder zu verdrängen, indem er auf heutige» verhältniß zu dem Papst, auf ohnmächtige» Ringen gegen die moderne »r und gegen die Gewissensfreiheit, auf den tslheu Kaiserbrief Überging, der gleich einem iu den Batican eingeschlagen hat. E» «>- zu weit führen, wenn wir den ganzen in seinem Wortlaut wiedergeben woll- wir können e» un» wenigsten» nicht die trefflichen Schlußworte zum Ab- z» bringen. Sie lauteten: iS ist keinem Zweifel unterworfen, der Papst de« Kaiser noch heute in derselben inner- l Stellung gegenüber, wie Gregor Vll. dem r Heinrich lV. Auch Pin» IX. würde »l. nur gar zu gern ein Canossa be- Da» aber freilich darf nimmer geschehen! « Pud« unsere ganze Tultur, alle sortschrttt- «d freiheitliche Entwickelung auf d<m k, vor Allem die im Kampfe der Refor» » rmmgeue Gewissensfreiheit. Gott sei ' dir Stellung de» Kaiser» zum Papste hat ^>ch«re Wantelung erfahren. Wie selbst- wd sicher und doch wie gerecht und friedvoll klmgt die Sprache de» kaiserl. Briefe». Da ist Nicht» von irgend einem Anspruch, in da» innerste Herligthum de- Gewissen» Anderer ein zugreisen; da ist die ruhige Sicherheit wohler worbener eigener Uebeizeuaung: da ist die volle Zuversicht auf den endlichen Sieg von Gesetz und Recht über Willkür und Anmaßung. Für den neuen protestantischen Kaiser ist der Papst nur da» geistliche Oberhaupt feiner katholischen Unterlhanen, und wie er selber, so steht auch der fremdländische Priester und alle seine deutschen Bischöfe und Priester unter dem Gesetz de» Staat». Mögen wir un» an dieser festen und sicheren Sprache erfreuen, verehrte Versammlung, die un» wie eine sichere Bürgschaft für den Sieg der Wahrheit klingt. Wir werden nicht zweifeln, Wim der Sieg zufallen wird. Wie im Anfang de- französischen Krieg» wir zwar manche Nieder lage fürchteten, aber am endlichen Siege nicht zweifelten, weil wir bereit waren, Alle- einzu setzen, so muß e» auch heute sein. Aber mögen wir auch nicht vergessen, daß dieser Meinungs austausch zwischen Kaiser und Papst nur ein Anzeichen ist de» erbitterten Kampfe», der von dem letzteren wider den ersteren bereitet wird. Unter de» Papste- Fahne sammeln sich Alle, die dem deutschen Reiche feind sind; und da» Papstthum gebietet noch immer über ansehn liche Machtmittel. ES findet, Gott sei e» ge klagt, manche Bundesgenossen auch in der evange lischen Kirche. Die Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche kann nicht ohne einen harten Kampf sich vollziehen; und dabei gilt e», daß ein Jeder seinen Platz auSsülle. In unfern Tagen kann kein Fürst und kein Staatsmann, und wäre er der mächtigste und klügste, einen solchen Kampf für sich allein auSfechten. Er muß sein Volk hinter sich haben. Und darum gilt e», daß ein Jeder seine Schuldigkeit thue. Nun können wir nicht Alle mit in diesen Kampf eintreten. aber wir können Alle die Waffe bereiten helfen. Die Mächte der Finsterniß können nur durch die Macht de» Lichte» überwunden werden. Sorgen wir, daß e» Licht werde im deutschen Volk und Licht bleibe. Wahren wir edle Frömmigkeit und reine Sitte. Suchen wir zuerst selber die Wahrheit zu erkennen, damit sie un» freimache, und bringen wir die Wahrheit dann den Anderen. Nehmen wir un» ein Beispiel an dem GlaubenSmuth« der Reformatoren und wir werden sprechen lernen wie sie: da» Reich muß un» doch bleiben. Dann erst, wenn wir so Alle mit vereinter Kraft mit eintreten in diesen Kamps und die Opfer nicht scheuen, die derselbe von un» fordert, dann erst haben wir ein Recht, auch an unser« Theile selbstbewußt und zuversichtlich zu sprechen: Rach Canossa gehen wir nicht." Rach dem Ende de» vortrage» brachen die sichtlich auf da» Wärmste erregten Zuhörer in stürmischen Beifall au» und Herr vr. Binkau mußte noch mehrere Mal an da» Resnerpult zurvckkehren, um die begeisterten Dankesbezeigungen in Em pfang zu nehmen. DcmZweiavcrein der Gesell schaft für Verbreitung von Volksbildung aber wird der gestrige Abend ein Sporn sein, aus dem betretenen Wege beharrlich weiter sortzu- fahren. Dir Lirchrveihe iu G-Hlis. * Leipzig, 1. November. Gestern Vormittag fand in Gohli» die feierliche Weihe der neuen Kirche statt. Hatte die Bewohnerschaft zwar von einer äußeren Kennzeichnung de» für die Gemeinde Gohli» so wichtigen Festtag» abzusehen gehabt, da die Feier, die sich in andern Zetten stet» zu einer freudigen gestaltet, hier durch die jüngsten Ereignisse einen ernsten Charakter angenommen, so war nichtsdestoweniger die Thetlnohme eine allgemeine. Schon kurz nach 8 Uhr früh sam- mclten sich die Theilnehmer am Zuge tu und vor dem alten Betfaal und um 9 Uhr ordnete sich der Zug, dem voran die Feuerwehr marschirte. E» folgten nun die Baugewerke nebst dem Vau- Meister Altendorsf, Letzterer den Kirchenschlüssel auf weißfeidenem Kiffen tragend, dann folgten da» Patronat und Vertreter der Kvnigl. KreiSdireclion und der übrigen Königl, städtischen und Kirchen behörden Leipzig», der Kirchenvorstand und die Gemeindevertreter von Gohli» und d,e Gemeinde- glieder beiderlei Geschlecht». Der Zug mochte wohl mehrere Hundert Personen zählen und be wegte sich unter dem wohltönenden harmonischen Geläute der Glocken der neuen Kirche nach der letzteren selbst. Hatte auch hier und da ein Hau» Flaggenschmuck zur Bedeutung de« Tage« ange legt, so war doch der Fahne ein Trauerflor bei- gefügt. An der Kirchenlhür angekommcn, überreichte Herr Baumeister Altendorsf mit der üblicken Ansprache dem Ort-geistlichen den Kirchenschlüssel, und nachdem Letzterer nach Erwiderung der An sprache de» Baumeister» die Pforten de» Gotte»- Hause» geöffnet, zogen die gesttheilnehmer in da letztere ein. Die Feierlichkeit- in der Kirche begann mit dem aemeinsgastlichen Gesänge de» Liede» „Steig' aus, du Lied im höher« Chor"; nochvem die ersten Klänae de» Liede» verhallt, war Jedermann der Thatsache gewiß, daß die Kirche auch einer vor züglichen Akustik sich erfreue. An den Gesang de» genannten Lirde» schloß sich die Weihrede de» Ephoru», de» Herr« Super intendenten vr. Wille an. E» fei, so hob Redner an, ei» köstlich Ding, zu einem wohlgelungenen Werke da» erste Wort der Weihe reden zu dürfen; er habe Dres empfunden, al» er rinigc Taae vorher die neue Schule de» Ort» gewerht; er habe vor zwei Jahren an der Stelle, wo er heule stehe, zur Grunvsteinlegung da» erste Wori gesprochen, und heute sei cr hochbeglückt, auch zur Vollendung de» Werke» zur Weihe der Kirche wiederum oa» erste Wort reden und Gott preisen zu können für alle Gnade, die Er an der Ge- meinde gethan, mit der Er da» Werk so herrlich auSgesührt Redner ging sodann mit der Bibelstelle „Kommet, e» ist Alle» bereit", auf den Hauptlheil seiner Weihrede über, und betrachtete zuerst die schönen neuen heiligen Räume und atSdann die neue Kirche, die ein so herrliche» Zeugniß vom stillen christlich kirchlichen Sinn ablege. Denke man an da» Aevßere, so vergesse man auch nicht, wa« innen ist. .Kommet, e» ist Alle» bereit!" so mögen die SonntagSglocken rufen zu dem Hause, in welchem dem Herrn die Ehre gegeben werde. „Kommet, e» ist Alle» bereit", so möge e» durch ganz Gohli» klingen, wenn in der Kirche da» erste Abendmahl gefeiert werde. Möge seine Stätte nicht leer stehen und sein Odem nicht vergeblich mahnen: „Kommet, e» ist Alle» bereit." E» fei hocherfreulich, wenn ein solcher kirchlicher Geist in dieser jetzt für göttliche Zwecke so gleich gültigen Zeit zu finden sei, wie er in der Ge meinde Govli» durch die Errichtung te» herrlichen Gotte-Hanse» sich bewiesen habe — Nachdem nun Redner noch im Weitern die doppelt hohe Be deutung de» Wclhetage» am ReformattovSfeste dargelegt, vollzog er die Werhe der Kirche im Namen Gotte», de» Baters, de» Sohne» und be helligen Geiste». Während de» Weihespruchs schlugen die Glocken der Kirche an. Nunm-Hr trug der Sckülerchor die Motette „Der Herr ist meine Stärke" (von Rick) Müller) recht ansprechend vor, und danach folgte die Intonation und Collecte, die Vorlesung eines biblischen Abschnitte» (ve» 84 Psalme») und der Gesang de» alten herrlichen L«edc» „Ein' feste Burg ist unser Gott" durch die Gemeinde. Hier- aus betrat Herr Pastor vr Scydel, der Orts pfarrer, die Kanzel. In der Einleitung zu seiner ' Predigt gab Derselbe den tiefen schmerzlichen Ge- fühlen Ausdruck, welche der Hingang unser» ge liebten König» im ganzen Sachsenlande hervor- erusen habe. Aber da» Hau» de» Herrn fei die Stätte, die un» emporbebe zu dem Frirdcn»- edanken Gotte», die unsere Trauer gleichsam eilige und verkläre, die un» ermahne, ihm die Ehre zu geben, nicht blo» da, wo er gtebr, son- dern auch da, wo er nimmt. Die Trauer sei auch da eine richtige, wo sie sich ergehe iu Dank gegen Gott für d,e Gnade und die Segnungen, die wir unter der Regierung de» verewigten Kö nig» erfahren, mit denen er unser Volk beglückt
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page