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Dresdner Nachrichten : 20.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-20
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1890
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s, nur D» N» ,,tz>idenir»PI,.,sür ^ NN» geiiipoe«« « nienn tzMli, iliumklüiidll üeil Zs,. Äniund«a»n,en ans d» .Privat- ieiie >>j«ile m Pfa (sine BüralMst 'ür d>« »achiila«ioe «ninainne d«r »,«««„«« >vi»d niLl Msben Au«- «an» voiiier »iir Ri wl>d n«Ll aeaeben. Air«- „Iund«au»u«austmae ara» decaiiluno durch Bueimam» oder Poiicmrablnna. Imcke'^ciuc Untünd>sun««n namdl nehme» ianlmlllch« «steilen an. blnunnk» ne»,ne» «nmw alle PermillelunnSliellen »iN>I»re»Itiü, Itr. »r. .15. Jahrgang. Ausl. 48,500 Stück. AM" UswssUiLLr-vöeksn "Mg best« geKÜ nässt« 8okIar«Iv«It«i» von 11—30 LUc. I'lLvolL-^tUtrviikkuk ». ZlelLlvr, ^Itmarkt S. Dresden, 1800. 0. le. ILwel. Attteii-jt. 7V. Laal« nnä dlUIMs v»- rumquollo nllsr HVGd仫. u nn-j StiMiape- Vrte«tL8«i», «UeNeretei» sie MorttL SartimA, ^ItwLrtt 13 »Hl! llLUvtstraLss. r»o»»n»«rl»re», »ein«»«» s»»n, NpttLv», ll»»n- »rl»«>1»- llllä alle vaa»«»»oUn«INvr»Hlrt1NoI, 26i.VVe11inei' 8^.26i. 1e<Ieim!u-«ii-8p«;ki»M! 8 kkotoxrapdis-Hbrnns. — vLwsQtLsvkoo. — M«k8v-Mrt>lLv>. —— Z LörvLLrä ^.üäiZsr ^»»araa«r«tr. r ß (nLokst ki»w r»«««s«ÄU4k«««8t«r IL IittSN^P ^veustusstrssss Nr. 4 "MV > »TM« MM » R » ^ » M «rÜ88tv ^U8^v»I»I von V»8ol»ei»-Hsvev88»irv8 «t«. tS»L»r elv va^nzr«). Rr I4tt. r^e»el: - «»EM».»«»» letzten Jahren eine viel bedeutendere gewesen, als die Steigerung der Lebensmittel. Auch wisse er, daß viele Unternehmer ihre Fa briken nur betrieben, um ihre Arbeiter tu beschäftigen, ohne selbst verdient zu haben. Er begrübt die Vorlage freudig. Mit dein Sozialistengesetz habe dieselbe nichts zu thun, vielleicht entwickelten sich aber nach dem 1. Oktober Zustände, die selbst Schräder nöthiaen würde», stir ein Sozialistengesetz zu stimmen. Die Vorlage sei die logische Entwickelung unserer sozialen Gesetzgebung. Die österrei chische Arbeiterschnkaeictzgebung stehe im Wesentlichen noch aus dem Papier. Tie Regelung der Sonntags- und Frauenarbeit sei zweckmäßig, wünschcnswerth aber wäre es, daß sie Betriebe, in denen die Kinder- und Frauenarbeit ausgeschlossen sein sollen, be stimmt bezeichnet würden. Es wäre am besten, wenn der Theil der Vorlage, welcher die Sonntags-, Frauen» und Kinderarbeit be trifft, baldmöglichst Gesetz würde. Der Nest wäre dann bis zum Herbst zu Verlagen. Andernsalls würden die Verhandlungen bis tief in den Sommer hinein dauern und schließlich doch nichts zu Stande gebracht werden, well man sich über die anderen wichtigen Punkte der Vorlage nicht zu einigen vermöge. Ter Maximal- arbeitstag könne nicht nach der Arbeitszeit allein, er müsse auch nach der ArbeilSart und der Arbeitslast bemessen werden. Die Strafbestimmungen der Vorlage seien gerechtfertigt, sie könnten nur auf solche Durckitechereien ausgedehnt werden, wie sie noch zwischen Arbeitern und Werksührem, sowie zwischen Bergleuten und Stei gern vorzukommcn pflegten, rmd die in Gewährung von Vortheilen durch die Arbeiter an jene bestehen. Zum Segen für die Bevöl kerung könne die Vorlage nur werden, wenn das persönliche Ver- baltniß zwilchen Arbeiter und Arbeitgeber nicht gelockert, sondern gefestigt werde. CeaielSky (Pole) spricht sich im Allgemeinen kür die Vorlage aus. lieber die Kontraktbruchssrage behält er sich seine Entscheidung vor. Der Maximalarbeitstag für erwachsene Arbeiter könne nicht einheitlich geregelt werden. In Polen werde die Vorlage nur dann von Erfolg sein, wenn die Regierung die Germanisirung der Volksschulen in den polnischen LandeStheilen unterlasse, wobei dort allerdings jene zuchtlose Jugend erzogen werde, von welcher der Reichskanzler neulich gesprochen habe. Winter« lEls.) steht der Vorlage spmpathisch gegenüber. Die Sonntagsnrbeit sei die wichtigste der zu regelnden Materie. Wa rum habe inan sich auf den Normalarbeitstag sür Frauen beschränkt > und denselben nicht auch auf die Männer ausgedehnt k Dem Ar beitsbuch sür jugendliche Arbeiter und der Lohnauszahlung an die Eltern stimme er zu. Die Kontraktbruchsstrafen seien zu hart. Haehnelc (Volkspartei) erkennt die Ziele der Vorlage an, will aber die Befugnisse der Polizei beschränkt wissen. — Weiterberathung morgen. Berlin. Die Budget-Kommission des Reichstags bewilligte Nachtragsetat geforderten 4V» Stimmen den ganzen vtt»«m»or«l>««r IttSaN«r »r Politische- o«. »«ii «l,re» »La«»». I» den Reichstag-Verhandlungen über die Militürvorlage wurde mehrfach edier Flugschrift gedacht, die, vor etlichen Wochen erschienen, ungewöhnliches Aussehen erregt hat. Sie führt den Titel Viäsaut 6onsu1os und ist unzweifelhaft daS Werk eines der vielen verabschiedeten Offiziere. Der Verfasser ist üb« viele mili tärische Dinge gut unterrichtet, er weiß auch manch' Absonder liches über die Ltärkenvrrhältnisse und Zustände der verschiedenen europäischen Heere; eS geht ihm aber diejenige Klarheit de-Denkens und die Besonnenheit ab. die geistig bedeutenden Offizieren zu eigen sein pflegt. Er ist rin kriegerischer Heißsporn und hält Lob reden aus den Krieg, die In ihren Uebertreibungen nur lächerlich wirken. Seine Schrift würde wenig Beachtung gefunden haben, wenn sie nicht in die Zeit gefallen wäre, wo sich die Deutschen über die Verdienste BISmarck's stritten. Sie gipfelte nämlich in dem ungeheuerlichen Vorwurf: die auswärtige Politik Bismarcks sei markloS gewesen, well sie den richtigen Zeitpunkt zu einem Kriege mit Frankreich versäumt habe; Deutschland hätte längst zum zweiten Male mit Frankreich abrcchnen und sich mit ihm vergleichen müssen, um alle lebendigen Kräfte des Volkes für die großen ger manischen Kulturausgabcn gegen Rußland in die Waagschale werfen zu können. Deutschland solle also Rußland bekriegen, ihm di, Ostieeprovinzen nehmen und damit die Ostsee zu einem deutschen Meere machen, als Grundlage unseres Welthandels Wie wenig damit dem wahren Vortheil Deutschland- gedient wäre, wenn Deutschland seine Ostseeküste erweiterte. Da» hat mit schlagenden Worten der neue Reichskanzler tn offen« ReichStagSsitzung borge- legt und damit alle Deutschland unterschobenen Pläne, die russischen Ostseeprovinzen zu erobern, gründlich beseitigt. Der geheimniß- volle Verfasser jenes Machwerks ist damit in die groß« Schaar der politischen Kannegießer gestoßen worden. Aber auch seine Schwärmerei für bmtale Eroberungskriege bat die verdiente Züchtigung erhalten. Bereits hat Bismarck, dem der Verfasser wegen seiner Pflege guter Beziehungen mit Frankreich .marklose Schwächlichkeit" vorwarf, sein Anempfehlen von Erober ungskriegen als »ruchlos" bezeichnet. Die letzten zwanzig Friedens jahre bilden unzweifelhaft eines der größten Verdienste BiSmarck'S. Der Verfasser empfiehlt also zwei Kriege: den nach seiner Ansicht versäumten gegen Frankreich, um über dasselbe hnzufallen und eS zu vernichten, solange seine Wehrkraft der unseligen nicht eben bürtig war — das ist einfach .ruchloS" —. sodann aber einen Eroberungskrieg gegen Rußland, um eS zu berauben. Auch DaS können wir nicht ander- nennen. Statt dessen schwebt unS als Ziel vor: wenn di« Germanrnwrlt einmal den Riesenkamps mit dem aus Eroberungen au-gehenden Slaventhum durchzufechten haben wird (früher oder später muß diese Stunde kommen), dann hoffen wir. werden die Franzosen unsere Verbündeten und nicht die de» Asiatenthum» lein. Die abendländische Kulturwelt, be stehend aus den germanischen und romanischen Völkern, wird zu- iommenstehen gegen das östliche Barbarenthum. Soviel über die politischen Gesichtspunkte jener Flugschrift. Ebenso windig steht eS mit seinen militärischen Urtheilen. Man möchte fast zweifeln, ob der Verfasser ein deutscher Offizier war. Er verherrlicht nämlich daS ruisische und besonder- da- französische He« und ihr« Offizinkorp» nach seiner technischen und geistigen Bedeutung in einer da- un selige geradezu beleidigenden Weile. Er wirft dem deutschen Ossi zierkorps Strebertbum und AehnltcheS vor, das sich unter dem Deck mantel der Disziplin ctnaeschlichen habe. Gearbeitet und gedrillt werde kolossal, aber vielfach auf falsche Weise. Er empfiehlt die Pflege der moralischen Ueberlegenheit dn Vorgesetzten — als ob das nicht eine der Hauptaufgaben der FriedenSerziehung des Heeres wäre. Seine abfälligen Uriheile über den Geist des Offizierskorps verstärkt er durch scharfen Tadel der Kriegsakademie, dte von der Höhe einer militärischen Hochschule aus de» einer Fach schule herabgejunken sei — im Ganzen sei die Armee auf ihren Lorbeeren von 1870/71 süß entschlummert: bingegen rühmt « den Geist und daS Streben der iranzösischrn Offiziere und die Manns zucht irneS Heeres. Wäre es wirklich an Dem, so würde man dem Verfasser sür sein derbes Austütteln auS dem Schlummer nur dankbar sein müssen. Aber (abgesehen davon, daß ,eder Kenner diese Schilderungen sofort als Zerrbilder erkennt) man muß doch fragen: wenn sich das deutsche He« in einem so trüben Zustande befände und ihm Russen und Franzosen in jedem Stücke so über legen wären, wie kann der Verfasser verlangen, daß wir mit einem so mangelhaften Heere über sie verfiele» ? DaS wäre doch der Helle Wahnsinn! Bismarck'S Politik wäre dann nicht markios. ionbem nur vorsichita gewesen. Die ganze Flugschrift verdient nicht das Aufsehen, das sie erregte: ab« da sie esgcthan, so war eS donkens- n«rth, daß der neue Kanzler jeden nur irgendwie offiziösen Ursprung aus daS Bestimmteste zuruckwies. Daß das deutsche Herr nickt aus seinem Kriegsluhm schlummern darf, daß Deutschland scharfe Wacht nach Ost und West halten, daß eS ununterbrochen an der Steige rung seiner Wehrkraft arbeiten muß, darüber giebt eS keine Zwei fel. Dte Aussichten, dte nach dieser Richtung der Kriegsmknister und der Reichskanzler eröffnest, sind wahrlich ernst genug. Dem Militärausschüsse sollen die Gnmdzüge des neuen HeeresvertaffungS- planes mitgetheUl werden. Der «ne davon ist. daß jeder waffen fähige Nlann auch militärisch ausgebildet werde. Jnwtefem dies möglich ist. ohne den VolkSwoblstand zu erschöpfen, da eine durch greifende Herabsetzung der Dienstzeit zurückgewiesen wird, daraus darf man gespannt sem. Einstweilen wissen wir nur, daß nicht die Entwaffnung, sondem die bestmöglichste Bewaffnung die sicherste Grundlage des Frieden- bildet. Auch unter dem neuen Kann« denkt Deutschland nicht an ruchlose Kriege, aber r» muß gerüstet sein, um den Entschctduiigskampf siegreich zu bestehen. Einsia tn der Hand der Franzosen liegt es. diesem Hinauffchranben derMili tärauSgaben ein Ende zu machen: Frankreich, erkenne ohne Hinter gedanken die Zuaehöriakeit von Etfutz-l und die deutsche Einheit an l Die Losten Isutz-Lothringen zu Deuffchland E. dies« Rüstungen sind zu trägem sobald sich der Wohlstand mehrt und hierzu wird der Arbeiters«-»- ein Wesent liches mithclfen. Was i» diesem Stücke frühere Reichstage ver gebens erstrebt, das verwirklicht sich jetzt. Am ersten VerhandlungS- taae über die Arbeiterschiitzgeletz-Vorlage äußerten sich sämmtliche Redner größtenihetls zustimmend, nur betreffs einiger Abschnitte brachten sie schwere Bedenken vor: sie betrafen die Bestimmungen über Kontraktbruch und die Anleitung dazu. Die Gegner dieses Abschnittes beabsichtigen den Vorschlag: wenn man sich über die Gesammtheit der Vorlage nicht einigen könne, so solle man die Abschnitte, über die man sich verständigt habe, als Gesetz ver- verössentlichen, hingegen den Rest zurückstellen. Ob dte Regierung und dte großen Parteien des Reichstages hieraus etngehen, steht sehr dahin. Die neuerlichen Erscheinungen bei den massenhaften Arbeitsemstellungen haben die Nolhwendiukeit dcirgelegt, die fried liebenden und arbeitswillige» Arbeiter besser, als reicher, vor dem Terrorismus gewerbsmäßiger oder übcrmüthiger Streikehetzer zu schützen. Es ist keine Verletzung der Coalitionsireiheü, wenn man die unter allerlei Drohungen und Verruiserklärnngen üblichen Auf hetzungen zum Kontraktbruch unter Strafe stellt. Der Kontraktbruch ist durch die Gewerbeordnung straflos gemacht worden, dabei muß eS verbleiben; aber die Siraflosigkeir macht den Kontraktbruch er bleibt nachwievor Wer eine solche . sich damit strafrechtlich verantwortlich. Auf dte Einzelheiten der Vorschläge ernzu- gehen, wird Im Laufe der Zeit genug Anlaß sein. Es ^ ' baffen, daß wenn die Bestimmungen über Gewerbeg«! ^ ' e- zu sieht richte älS ElniaungSäinter und über die Fabrikordnungen tn Krcist treten sind, dann dem Streiksicbcr Einhalt gcthan und gewerbliche Streitigkeiten friedlich geschlichtet werden. ES wird zwar immer einzelne Fälle geben, wo der Streik das einzige Mittel bleibt, be rechtigte Ansprüche der Arbeiter durchzuletzcn und dieses Mittel darf ihnen die Gesetzgebung nicht verkümmern, aber es entspricht dem Staaiswobl, Einrichtungen zu treffen, daß berechtigte Ver langen durch Entgegenkommen erfüllt werden, ohne dag eS zu Streiks zu kommen brauchte. Dann wird eS der Sirafbesttm- mungen gegen Verleitung zum Kontraktbruch gar nicht bedürfen. Die Sozialdemokratie begünstigt natürlich die Streikrrci und hat Bestimmungen voraeschlagcn, die förmliche Prämien darauf setzen. Sie ist am ersten BeratbunaStaae nicht zu Worte gekommen. Sie wird vennulhlich wegen der Vorschläge zur Bestrafung dn Verleit ung de-Kontraktbruches den ganzen Älbciterkchutzentwurs der Regie rung verwerfen und das. was er an Vorthcilen sür dte Arbeiter werthlvß, theiiS a!S lehr wenig werthvoll man gefaßt sein. Das soll aber den Neichs- ' "«freundlichem Sinne die Lebenslage so zu verbcssem, daß sie frei von Sor- bictet, theils als ganz werthlvS, theils a!S sehr wenig werthvoll ausgebcn. Daraus mu!. tag nicht abhalkcn, in arbeite der arbeitenden VolkSktaffcn . .. .. . gen und Bedrängnissen die Früchte ihres Schaffens genießen. etwas be- Kernschreib- and Kernsprech-Berichte vom 19. Mai. Berlin. Der Reichstag setzt die Berathung deS Arbciter- schntzgeictzeS lort. Grillenberger erklärt, daß die Vorlage manches Gute enthalte, tn anderen Punkten aber eine Verschlechterung der bestehenden Verhältnisse mit sich bringe. Es wäre wünschcnswerih, den sozialdemokratischen Entwurf mit der Regierungsvorlage zu- fammen zu dtscutiren; da dies nicht der Fall, würden feine Freunde ihren Entwurf in Einzclanträge zeilkgen und dieselben zur Vorlage stellen. In Bezug aus die Svzialcefonn habe sich ja ein Um- ickwung vollzogen. Mit der ArbeitewersickerungS-Gesevgebung " "«itlich ver- . im Wesent- .. . ses gelehnt. Die Anträge seiner Partei seien keine blose Demonfrration. Dte gemachten Vorschläge seien auch auf dem Boden der bestehende» «staats- und Gesellschaftsordnung durchführbar. Bei der Regie rungsvorlage mache sich eine Abschwäch kaiserlichen Botschaft geltend, von beiter sei darin keine Rede mehr, bleibe die Vorlage anderen, selbst wenig« entwickelten Staaten gegenüber zurück. Wenn es sich um Arbeiierschutz handele, müsse durchgcgriffen werden. Kein Arbeiter glaube heute mehr, daß die Industrie durch die Beiträge zu den Zwang-Versicherungen belastet werde, höchstens müßten die Unternehmer Ihren Luxus schränken. bings die nicht geübt , ziehen, daß die Preise für die Lebensmittel heute so bedeutend ge stiegen leien, daß dagegen die Lohnerhöhungen zurückgeblieben feien. Bei den Vorerörteriingcn über den Arbeiierschutz dürften die Arbeitgeber nicht mit zu Natbe gezogen werden, denn sie seien mit wenigen Ausnahmen Ausbeuter, deren Interesse dein der Ar beiter znivlderlnufe. Nicht die Begehrlichkeit der Arbeiter, wie Graf Mottle gesagt, sondern die Ausbentungswuth der Unternehmer führe die Krisis uervei. In England und Oesterreich seien die Acrzte über die Verminderung der Arbeitszeit gefragt worden, und sie hätten sich übereinstimmend für den lOstündigen Ardettstoa ausgesprochen. Die Vorschläge der Vorlage über die Frauen- und Kinder-Arbeit ielen brauchbar. Die «Sittlichkeit sei durch das Zusammenarbeiten der Geschlechter weniger gefährdet, als durch männliche Vorgesetzte bei weiblichen Arbeitern. Streitfragen, die heute durch Unternehmer gelöst würden, würden besser durch Ar- beiterkanimern und durch ein RcichsarbcilSamt, wie es der Ent wurf feiner Freunde Vorschläge, geschlichtet werden. Die Kosten dafür sielen im Vergleich zur Militärlcist nicht in'S Gewicht. Die Zahlung des Arbeitslohnes an die Ellern Minderjährig« und an die Geiiicindedehörden sei durchaus unaiinehnibar und mich undurch- fübrbar. Warum schlage man ähnliche Bestimmungen nicht für Studirende vor? Gegen den Frühschoppen der Studenten und ähnliche Dinge sage Niemand etwas, sobald aber Arbeiter im Spiele seien, spreche man von der zuchtlosen Jugend. Eine stren gere Bestrafung des Kontraktbruches laufe auf Vernichtung der Koalitionsfreiheit hinaus. Während man icinverc Gesängnißslrafcn gegen die Arbeiter wegen öffentlicher VernlsSerllärungen verhängen wolle, blieben die Arbeitgeber straflos, wenn sic ganz dasselbe thun. Die Arbeiter müßten öffentlich austreten, die Fabrikanten brauchten BS verbietet streikende als Millionen für Ostasrika und sodann gegen 4 Nachtragsetat. Spandau. Eine Anordnung der StaatSfabrtken den darin beschäftigten Arbeitern, Geldsammlungen für Arbeiter zu veranstalten. Berlin. Assessor v. Stierßhardt hat das Exequatur Berufskoniul für Baden erbalten. Bremen. Airs der Weser kenterte gestern Abend ein Ruder boot mit 4 jungen Männern, die sämmtllch ertranken. Bamberg. Der Erzbischof v. Schreiber empfing die Sterbe sakramente. Wien. Ein Berliner Bericht der »Polit. Korr." kommt aus dir Meldung der .Times", betr. die Annäherung Deutschlands an Rußland, zurück und äußert sich üb« die Anschauungen der maß gebendsten Kreise Berlins über diese Angelegenheit. Deutschland müsse an dem Dreibund iesthalten und könne nicht Bündnifse anders schließen, als in Gemeinschaft mit seinen Bundesgenossen. Ruß land könne allv nur unter Zutritt zur FricdenSltga einen Pakt mit Deutschland schließen. Prag. Ein Bericht deS LandeSauSschuffeS beantragt einen Beitrag von 2 Millionen auS LandeSmittcln zur Schiffbarmachung der Moldau. Bern. Der BundeSrath hat erklärt, daß er bereit sei, mit der deutschen Negierung in Verhandlungen über den Abschluß eines neuen dcntsch-schwelzerlschen Nicdcrlassungsvertrags einzutre- ten. Die Verhandlungen haben gestern hier begonnen. Der Bun desrath Droz ist mit Abschluß des Vertrags, oessen Ratification ausgenommen, betraut. St. Gallen. In Valgach sind gestem Nachmittag 28 Häuser imd 16 Ställe niedergebrannl. Petersburg. Das russische Minister-Comitee hat einen Gesetzentwurf über Beschränkung der Siechte der Juden bet Erwerb ländlichen Grundbesitzes dem Kaiser zur Bestätigung vorgelegt. Berlin. Der Prinzreaent von Bannn wird zu Begiim de« Monat« «»aus« zm kiudeilnoflocker Iaad kier erwartet. — Der «alter dein»! dte dies- ISHrtae» Palgonilvtele tn Ldcrammeraou. — Die «atlcrin Friedrich vefnchte henke die Srkaiiertn Suaenie in üvicadaden. — »in de« Vunde«ratbe juge- aanaener Antrag vertan«« dt» Urrtchiun« de» Untier Wilhelm-Denkmal» als «ellersiatne ans der «chlotzsrethett und «ie «„»lchreibuna eine« engeren Wett- dewerbe« über den aniwurs. — In »er Militdrkommilslon de« AeichStag« machte der krieasmtntfter die »ugeiagte» vertraulichen Mitlhetlunae». Auch »ach Annahme der Vorlage sei die sranzSiilche Friedensvrüse»« noch «rokrr als die denische. — Die Oflasrikanilche Gcielllchafl hat sich heute mit der Wilii-lSeleNIchail snlioniet. — Da« «baeordnelenhau« nah« tn »weiter Lesun, die arhShnng der «camtenbeloiSimgen an. Die Berliner Börse «öffnete in abwariendcr Haltung. Die Comic waren wenig verändert, Banken Anfangs wenig be achtet, später lebhaft. Von deutschen Bahnen Ostpreußen belebt und höher. Auch österreichische Bahnen ziemlich lebhaft. Für Bergwerke übcnvog Anfangs das Angebot. Später konnten die selben amiehen; überhaupt wurde in der zweiten Börsenhälfte die Tendenz fester. DaS Geschäft blieb aber im Allgemeinen ruhig. Fremde Renten gut gefragt. Im Knssavcrkehr »varen Banken ruhig, Bahnen fest, Bergwerke unentschieden. Jndustricpapiere ziemlich fest, von österrcrchlschen Prioritäten Silber-Prioritäten bevorzugt. Privatdiskont 3 Proz. Nachbörse fest. — Wetter: Vormittags starker Regen, Nachmittags etwas aufgeklärter. das nicht und entgingen damit der Bestrafung. Wo die Arbeiter „»««»..» «re»>. ssi/«. ««»» organtfirt seien, komme es zu keinen Excessen, wie man in Scble- ,10,22. «,n»,e» «,«>,-» «m«. u,». «olvr. ro,aa. »lie««, sie» gesehen habe. Wenn >unge Leute heute vielfach an der Spitze iS».»». r»«»n. »1. >«»,7». v«,r» ««lteuNrqe»Fr». t>« Bewegung stehe», so liege der Grund darin, daß diese Leute am welligsten zu verlicrcn^abcn, was bei der expomiten Pssltion ne? ' ^ ***" j'nmcrzu befürchten sei. Bei wichen Angriffe» auf d>c Koalitions- ,«aku»., «.A »» m«, Ld. s-p.->r.-D«br. frelheit der Arbeiter dürfe man sich nicht hinter den Schanzen ra,9», v»r Mot »er Septdr.-Dn-m»« Ä.«x>. ruh,,, ducken, sondern müsse erklären: dem Nnterncdmcr gehört Eins auf «übsl »er »tat «s.w. »er se»icmber.Deeem»er «?.«>». »ehm>»«ei. dm Kopf. Setze man den Hebel an diese Vorlage an, und es -_»«»«»»>». «»»>>""> <««>>»».!; d»»e» v», «,> «L »er«,»»'. werde für die Arbeiter und sür d,e Erhaltung des sozialen Friedens ^»''««» »->. v el Gutes aeleistet werden v. Stumm (Reschspar.ei): Nach den! „Le?^v!?7^ von ihzn genau geführten Tabellen sei die Lohnstctgcrung in den Mai», «Sers«, trS«e, «ohne», lkrbfca fester, - Wetter! «e«n> drohe«». «6 .«-»>
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