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Dresdner Nachrichten : 25.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-25
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.05.1890
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ilnlünüiauuae» uchnle» iäinmtlt-« uaml'E Pcun»IeIu»aL»eUen a«. ijea»»n«üttcllt Sir. U. 35. Jahrgang. Aufl. 48.5VV StüL Dresden. 189V. krvlsliiton zxrstl» nnck kranpa. Vurl kluul, vrp»äsn, liVailstra^sv >2. kLi-e.S-»»»»., llokUsk. Ltübitrt »8»». » >»1«r L USS WUVIMIISLI IHll ist W>IvÄ«»n»i»>» »IRvrn«t«Ii,ÜN«»vIr G Ml» U»»«, üdor ls»ol>» tr<x!tx«»L, lltokt tllokoxä. SIt»t»«tt: U»e««>»te. fl), z«»tt»»»te. IS, jL»t«»»»»I'«te.40. H«u>t.:fl»l«l1ot,»tr.<8t»ät6SrUt»). V. k. 8eerer, ^Mrn«ii8trW« 13, ! kßeni»»pe««I»e^ LLN». j MMwWMMÄ MU-Krm-LÄN! <«««r2n«Ivt In» cknkr« 1822). ! Loww1ss!on8lU^or Lu OrinmulproiWn ia nll^n z^ÜKsoron Orion von Knodssn j nnä «Ion Unokvnr'provjo/on. ?roi8ll8t6n voroon lo fr«». Vresävn, Z«v8tr»88« 6, I. LrrnsvrellrsteUe L117. Lnvoueev-Lxpeättlon IHr »II« Lsitun^on. ttMot-Hrdnuk für <1io Drosünor lüoutor. . I')Niotoa-<''vntrol« nntor ttnrnntis. Oolloetlon 6or 88eN«. ^nnllo-luktorle. MtFUW»I-U F»I» NI-» V^ewdLväliuis mit?rod'L6r8i.udsü^ M II- »MlIl Io,I»II ckl.1,111» I», <->»,n8t«-n v«p>»vnck»- n et. ««rvi M HL» HW» ^MHL» »«» »»» M^»W»HL»»»» I vln« IKat«DV«tnv. vevSNr (I?vrN8tU06ll8t«Hv 321). M» Pfingsten. Militttrvorlage. Femsprechbertchte. Hofnochrichten. Consccen, der sächs. Ortskrankenkassen. Gerichtsverhandlungen. ! Annnfnu sslloi NI». L4S. ZfMl. Tagesgeschichte. Lulhersestspiel in Zittau. Lotterieliste. > «VNNUIg» MUI. «inumeorm»««edalte» Mr Polttlscht- vr. »«„«>,,ev i»v«,k«i. Im vollen Schmuck des Frühlings leuchtet uns heute das Pfingstfest. Vorgeschrittener als manche» frühere Jahr ist Heuer die Entwickelung der Natur, reicher entfalten sich dkeSjahr alle Neste de» LenzeS. Ein Matenmonat wie der von 1890, so srostirei, so wiirmestrahlend, von so üppigem Pflanzenwuchs ist wahrhaftig ein Wonnemond. Er ist wirklich DaS. als was ihn vor zwei Jahr hunderten der schlesische Dichter Logau gepriesen hat, .ein Kuh. den der Himmel glebt der Erde, daß sie jetzo eine Braut, künftig eine Mutier werde". Wohin der Menich blickt oder den Schritt lenkt, tritt ihm die Verjüngung der Natur entgegen, und so gewiß eS ist. datz daS jetzt Werdende und Sprossende später, nach unab Lnderllchen Gesetzen, abstirbt und vergeht, so fühlt sich doch der Menschengeist durch den Anblick des Keimenden und Wachsenden ganz ander» angeregt, als durch die Betrachtung de» Absterbenden. Solange der Wald sein grünes Gezelt aufschlügt, solange die Lerche jubilirend emporsteigt, solange die Maiensonne leuchtet, wird es FrühlingSgedichte geben. Spottet nicht über sie I So viele eS ihrer giebt, der Frühling ist noch lange nicht aukgesungen. Pfingsten, das Frühlingsfest, drückt seinem Wortsinne nach nicht entfernt die Gefühle aus. die es in uns Nordländern erregt. Wie schön ge mahnt daS Wort Weihnachten an den Inhalt jenes Festes: Pfingsten hingegen ist eine trockene Zahl : es ist nur die von dem einst so gewaltigen deutschen Sprachgeist in mnndläufigc Gestalt ge gossene griechische Zahl 50, d. h. der KO. Tag nach Ostern. Als in Palästina vor nahezu 2000 Jahren das erste Pfingsten begangen winde, war der Frühling bereits mit dem Osterfeste gekommen und als die Ausgießung deS heiligen Geistes erfolgte, hatten die da maligen Christen keinen äußerlichen Anlaß, an den Frühling zu denken: ihnen war die Zeitbestimmung: 50 Tage nach der Auf erstehung des MenschensohneS aus Grabesnacht ist die Stiftung seiner Kirche erfolgt, das Denkwürdigste. Wir Nordländer, in unserem rauhen Klima, verschmelzen Beide?: die Schwärmerei in der Natur und das Walten des heiligen Geistes, in ein untrennbares Ganze. ES ist ein doppeltes Wunder und doch nur eine einzige Offen barung : die jährliche Erneuerung der Natur und daS Walten des göttlichen Geistes. Er bekundet sich in seinen Werken, in seiner Schöpfung. Er erfüllt die geringste Pflanze mit dem Triebe der Entwickelung, und er füllt auch den Menschengeist niit dem Drange nach Bervollkommnung. Der göttliche Geist bat dem Menschen sowohl die Fähigkeit als den Trieb verliehen, nach dem Göttlichen zu streben. Ohne den felsenfesten Glauben an die Bervollkomm- uuugsfähigkeit deS menschlichen Geistes gäbe es kein menschen würdiges Dasein. Keine andere Religion als das Christenthnm hat diesen Idealismus. Sein Grundgedanke aber ist der Geist der Bruderliebe. Er ergoß sich an Sem ersten Pfingstfest über die versammelten Gläubigen und stärkte sie zu ihren weltübcrwin- denden Thaten. Es war eine kleine Schaar von Männern, über die sich der heilige Geist auSgoß und die. ausgerüstet mit der welt überwindenden Macht de» Glaubens, auSzog, die neue Heilsbot schaft der Bnidrrliebe allen Völkern zu verkünden. Die Apostel singen an zu predigen mit anderen Zungen, nachdem der Geist ihnen gab au-,»sprechen. Dieses Sprachenwunder verkündete ge- wissennaßen schon di« Wiedervereinigung der in allen LebenS- beziehungrn so tief getrennten Mcnschenfamilie. Ein Stück von diesem damals verkündeten brüderlichen Geiste tritt uns Jetztlebenden entgegen in den Botschaften, welche die Völker unserer Tage aus höchster irdischer Höhe vernommen haben. Dieser Geist kommt au« der Höhe, nicht auS der Tiefe. Auch er kündet de» Gedanken der Verbrüderung Hilfe den Bedrängten. Schutz den Schwachen! Ein einzelne» Volk kann nicht eine dauernde Besserung der Lebenslage seiner Bürger bewirken, die Völker müssen gemeinsam Hand anlegen. Zur Ver wirklichung der christlichen Lehre der allgemeinen Bruderliebe aber kommen wir nur an der Hand der ununterbrochenen, friedlichen Ent wickelung. Die Natur kennt keine Sprünge, keinen Radikalismus, sondern nur das stetige, ruhige Sich-Erneuern aus dem Gewordenen. Jene Lehren daher, welche den Namen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit mißbrauchen, in der Absicht, die Kulturentwtckelung der Menschheit durch die Aufrichtung einer unerhörten Despotie zu unterbrechen, tragen den Todeskeim in sich, sie sind gegen die ewigen Gesetze der Natur, welche den Zusammenhang des Werdens und Wandels predigen. Jener heilige Geist echter Bruderliebe jedoch, ivelcher auf dem Boden deS geschichtlich Gewordenen soziale Re formen verwirklicht, er wird die Menschheit auf der Bahn ununter brochener Entwickelung sicher auf eine höhere Stufe der Gesittung führen. Dos Pfingstfest predigt die stetige, die freudige Ent wickelung und die friedliche Verjüngung — in diesem Sinne laßt eS unS feiern! Für die politische Arbeit bedeutet Pfingsten eine Ruhepause. Namentlich in der parlamentarischen THStkgkeit. Unser Reichstag ist unter dem starken Eindruck austinandergegangen, den die Mitthellung des neuen militärischen OrganilationSplanS erzeugte. Dieser HerreS- plan wird auf Jahre hinan» außer dem Ardeiterschutz der alle» parla mentarische Leben beherrschende Mittelpunkt sein. Nicht bloS die finanziellen Lasten, welche seine Einführung auflegk und ivelch« die Frage nach der Bestreitung seiner Kosten hervorruft, sind von hoher Wichtigkeit, ebenso sind eS auch die wirthschastlichen Folgen, welche die Einstellung von 55,000 Mann über die jetzige Rekrutenziffer hinaus ans das wirthschafllich« Leben der Nation auSüben muß. Bisher war Deutschland «it seinen Rüstungen bestrebt, denen der «iS feindlichen Nachbarn nachzukommen; «S wurde stet» überholt «d »n immer neuen Nachschüben gezwungen. Die Militärver waltung will aber, wie sie eS ausdrllckte, von jetzt ab »der Sache dreist in's Angesicht scheu und sagen: Kommt der Zukunftskricg, so darf kein waffenfähiger Mann zu Hause bleiben; danim wollen wir ein« Organisation schaffen, daß alle zum Waffendienst ausge- hobenen Leute fähig sind, die Waffen auszunutze»." Was also irgendwie diensttauglich ist, muß dienen. Es ist dies die vollkom mene Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht. Nur Krüppel (geistige und körperliches, sowie Verbrecher bleiben vom Waffen dienste frei. Der Begriff dessen, was militärisch brauchbar ist, läßt sich Weiler oder enge.' fassen. Zunächst ist der neue Hceresplan lediglich der Vorschlag des preußischen Kriegsministers, die anderen Bundesstaaten haben sich noch nicht mit ihin befaßt, aber es ist klar, daß sie in diesem Stücke den Vorschlägen der führenden Macht einen grundsätzlichen Widerspruch nicht eiitgcgcnstellen werden. Wohl ober erwarten wir von ihnen, daß sie ernstlich auch die Opfer, welche die Durchführbarkeit dieses Heeresplnns fordert, prüfen »nd auf ihre Erleichterung sinnen. Nim verlangt man in allen Par teien des Reichstags rinmüihig das Entgegenkommen der Militär verwaltung auf anderen Gebieten. Sogar ein so vorsichtiger Poli tiker wie Herr v. Benniaien forderte als Gegenleistung die Herab setzung der Dienstzeit. Hiergegen und namentlich gegen die zwei jährige Dienstzeit haben die Militärs gewichtige Bedenken geäußert. Niemand wird deren Bedeutung verkennen. Aber wenn die Militärs anführten, daß die zweijährige Dienstzeit theurer ausiällt, als die jetzige Einrichtung, so ist dies doch erheblich weniger, als was 55,000 Mann mehr und Wmonatliche Dienstzeit kosten würden. Die 19 Mill. Mk. jährlich mehr, welche die Vermehrung der Leut nants und Unteroffiziere bewirkt, und die 5 Mill. Zinsen von einem Kapital von 120 Mill. für neue Kasernen und Schießplätze, also zusammen 24 Mill. Mk., fallen nicht in's Gewicht, wenn man die Verkürzung »m ein volles Dienstjahr entgegenhält. Sie sind sogar eine Ersparnis,. Ernstlicher zu nehmen sind die Einwände der Militärs, die ans die Schwierigkeit der Ausbildung in kürzerer Zeit Bezug nehmen. Das muß aber eben die Militärverwaltung fertig- bringcn, auch In kürzerer Zeit die Soldaten kmgSIüchtig auszn- biiden. Sic iäniche sich nicht: ohne Ersparnisse auf anderen Ge bieten der Militärverwaltung, die ansziifinden zunächst ihre Sache ist, wird sie den Reichstag nicht zur Bewilligung eines so wcitaiiS- greifrndcn Heercsplaues zu bringen im Stande sein. ' Fernschreib- und Aknisprcch-Bcrichte vom 24 Mai Bcrl,in. Der Kaiser nahm am Vormittag die Parade über die Potsdamer Garnison ab und kam Nachmitlags mit der Kaiserin nach Berlin, wo das Paradediner siatisand. Zu demlelben waren 360 Einladungen ergangen. Geladen waren n. A. auch der eng lische Botschafter mit dem gcsammten Votschastspersonal, und zwar anläßlich des Geburtstages der Königin von England, der heute auch am hiesigen Hose begangen wurde. — Am 2. Pfmgstsciertag findet das Stiftungsfest de Lchr-Jnfanterie-Bataillons in Pots dam. das sog. Schrippenscst, in herkömmlicher Weise statt. Der Kaiser und die Kaiserin wohnen demselben bet. — Die zur Parade des Gardekorps bier eingct,offenen höheren sächsische» Offiziere: Gcneralmawr Edler v. d. Planitz, die Obersten v. Minckwitz und v. Plato, sowie Oberstleutnant Werlhof sind in ihre Garnisonen zurückgckchtt. — Der bisherige VIccprüsideiit der Ncichsbank, Dr. Korb, ist aus Vorschlag des Bundcsrathcs vom Kaffer zum Präsi denten der Ncichsbank ernannt worden. — Stantsiekreiär Minister Dr. v. Stephan wild sich erst nach Beendigung seiner jetzigen Karlsbader Kur über sein Verbleiben im Amte enttcheiden. — Das Comitö für das dem Fürsten BiSmarck zu errichtende Natjonal- Tenkmal veröffentlichte die zweite Liste der Beiträge. Darnach sind bis jetzt ca. IBM) Mk. esnaekonzmen. An den meisten Stellen sind die Sammlungen erst letzt eröffnet worden, sodaß das Gesammt- Ergebniß tnlereffant zu werden verspricht. — Der sächsische Gesandte Graf Hohentbal bat mit kurzem Urlaub Berlin verlassen. Die Ge schäfte führt interimistisch Legationssekretär v. Salza n. LIchtcnan. Berlin. Nach der dem Reichstage zngcgangenen Zusammen stellung des Ergebnisses der diesjährigen Reichstagswahlen stellen sich die Ziffern für das Königreich Sachsen wie folgt: Von 701,280 Wahlberechtigten stimmten bei der Hauptwahl 572,974, doch waren 2548 Stimnizcttel auS verschiedenen Gründen ungiftig. Äon den 570,426 abgegebenen Stimmen entfielen 129,811 aus dentschkonser- vative, 31.006 ans freikonservative, 112H14 auf nattonalltberaie, 52,776 auf deutschfrrisinnige, 241,187 aus sozialdemokratische und 4788 auf antffemtllsche Kandidaten. Außerdem wurden noch 202 Stimmen auf einen Centrumsmann und 139 auf einen Demokraten abgegeben. Berlin. Wie verlautet, plant die Regierung die Errichtung eines ArbeitS-An-klmstsbureaiiS nach englischem Muster. — Der Kaiser,bat dem Grasen Moltke infolge besten letzter Relcdstagslcde tolaendes Telegramm aus Bröckelwitz, datirt vom 20. Mai. znge- senvet: »Ich kann eS mir nicht versagen, Ihnen meinen wärmsten Dank auszusprechen für die Art und Weise, in der Sie durch Ihre Rede ffnLtrichStag für meine Armee ringetrcten sind, allezeit bereit inr Dienste des Vaterlandes, weiches Ihnen soviel Dank schuldet, Ihre höchste Ehre z» finden. Ich beglückwünsche Sie zu der An erkennung, welche Ihnen auch außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches zu Theil geworden ist. Jur dankbarer König Wilhelm." Halle. Der Führer der hiesigen Arbeilerbewcauiig, Berg mann Raue in Dekan, wird »ach dem hiesigen „Voiksbl." wegen Geldunterichlagiingen vom sozialdemokratischen Comitö laltgestcllt. Paris. Die Kommission zur Regelung der Arbeit erklärt, daß im Interesse deS Handels und der Industrie die neuen Arbeiter grsetze nicht vor dem 1. März 1892 in Datum mit dem Erlöschen ver einstrmmt. , Die Berliner Börse verlief sehr still, dieCourse waren vorwiegend abgefchwächt. doch trat das Angebot nirgends stärker hervor. Banken schwächer, deutsche Bahnen gut behauptet. ch'icr- retchische unbeachtet, Bergwerke osserirt, fremde Renten still. Auch tm Kaffoverkehr >var das Geschäft unbedeutend. PrivntdiSkont 3V« Proz. Nachbörsc ruhig. — Wetter: Theilweise wolkig, kühler, N.-N.-O -Wind. «»»««. «e»»e M.w. >«m„ ,08.0». .V»I>«»rr «.SS. v , r > ». Vr»»,rir, «Schlup.> «kl,r» »kr M»i W.m. »rr SkP«dr..Dcctr. 23.S0, ruhig. Lvlrtlu» »cr Mai 36.2',. »er Tcplbr.-Deccmbcr 37,25, sltll. RUbi» »kr Illtai 7l,». »cr Zkviembcr-Drcrmbcr M.äo, scsi. Nmfter » a vr«»nltrn ISchluhi. Ivclzeu »er Mat —. her Novbr, AXI. Noaaea »rr Mai I3l>, »kr Oktober 123. Der Hamburger Poftbampscr „Nugufta Bictorta' Hamburger Poftbampscr „ 21. ». M. in Slrw-jksork eingr«,offen. »a»t«iin Lider», ist am kraft treten werden, »vclchcS Handelsverträge ungefähr übcr- Oertltchrs und Sächsisches. — Vorgestern Nachmittag traten Ihre Königs. Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max in Hosterwitz ein, um hier die PsiilLstferien zu verleben. — Se. Königl. .Hoheit Prinz Friedrich August. Major a Ia smto des 1. Grenadicrreg. und des 1. Hlffarcureg., wurde vom 1. Juni d. I. ab zur Tienstleistuug zum Garde Reiter-Regi ment befehligt. — Nach den aus Posen vorliegenden Meldungen soll Sr. König!. Hoheit dem Gcncralscldmarichall Prinzen Georg, welcher in seiner Eigenichnst als General-Inspekteur der 1. Armee-Inspektion am 27. VS. M. Nachmittags 5V> Uhr dorttclbst ciiitnsst, ein glän zender Emp-ana bereitet werden. Am Bahnhofe werden sich die Stützen der Militär- und Civilbehörden, die Provinzialstände und die Königl. Kammcrherren in voller Uniform cinfindcn. Eine Ehrcnkompognie wiro ani Bnhnbofe ausgestellt. Große Festessen zu Einen des Prinzen finden dann beim Ober-Präsidenten Gras Zedlitz und dem kommandirenden General v. Secckt statt. Die Truppknbesichtiaung soll erst am 30. dS. M. und nicht bereits am 29. beendet weide». — Das Königl. Finanzministerium macht bekannt, daß der Staatsichnldenbuchhalicr-Assistent Bernhard Anger beauftragt worden ist, der Gcgenteichnuna der tm Umtausche gegen die zur Umwandlung in 3'/rProzentige Papiere anfgeriifcnen Königs. Sachs. 4prozen.'igcn S ta a ts > ch u l de n ka s s cn s ch e i n e der Anleihe vom 2. Januar 1867 cniszugebonden 3"eprozenligcn Staatsichuldcn- kassenscheine der nämlichen Anleihe an Stelle des Staalsschulden- buchhalicrs, Rechnnnasralhes Dittrich, sich zu unterziehen, soweit dies zur größeren Beschleunigung des Umtauschgeichäfteü erforder lich ist. — Die Tage der Psingstc n sind gekommen. In allen christlichen Gemeinden tönen heute die Pfingstglocken weit hinaus in die festlich geschmückte Natnr. zu verkünden die Kraft Gottes,die Ausgießung deS heiligen Geistes und zur Andacht zu rufen olle Christen, welche da sagen: „Herr, ich habe lieb die Stätte Deines HanscS und den Ort, da Deine Ehre wohnet." Die Feier des Pfingstfestes gründet sich ans Apostelgeschichte 2, 2—4. Hier schil dert die Geschichte der Apostel den großen Augenblick, da sie zum ersten Mal mitten in Jerusalem sich laut und öffentlich als Beken ner des Auscrstandencn tnno thaten. Menschen ans allerlei Natio nen, die sich damals in Jerusalem befanden, Parlhcr und Meder. Pbrvizcr und Egnvlcr, Asiaten und Römer, fühlten sich von den mit Zciierziliigcii redenden Aposteln tief bewegt. Sic Alle glaubten in ihrer eigenen Muttersprache die Thaten Gottes zu vernehmen. Tie Apostel sprachen, getrieben voni heiligen Geist, von innerem Andrang, ohne Vorbereitung, ohne Kunst, mit siegender Gewalt, sich selber unerklärlich. DicS mußte die borchende Menge des Vol kes in Erstaunen setzen und erichütlern. Dergleichen war nie zuvor in Jerusalem erhört worden. Sie verlündiaten das Alles nicht nur ohne Schüchternheit, sondern mit einem unbegreiflichen Heldenmuth demselben Volke, welches vor sieben Wochen erst Jesum verdammt und zum Kreme geschleppt batte. Sie nannten sich Zeugen des Geschehenen. E§ waren nicht Einzelne, die das wagten, >andern bei Hundert und zwanzig Personen. Die Schilderung ist, wie die Begebenheit selbst, begeistcrungsvoll, keine ruhige Erzählung, sondern eine erhöhte, bilderreiche Sprache. So Pflegt man auch noch bentigen Tage« von einem kraftvollen und einem begeisternden Redner zu sagen; er spricht mit feuriger Zunge, er spricht Fiannnen- niortc. Das Ercigniß war in sich groß nnd wunderbar, doch hat die armselige Einbtldungskraft der Menschen cs aus ungeschickte Weise mit neuen Wundern ausschmücken wollen. Dies ist'vesonderS der Fehler unwissender oder erfindungsarmcr Maler gewesen, welche in Abbildungen der Begebenheiten des Pfingsttages den Aposteln statt einer Zunge einen Fcuerstrahl in den Mund legten, oder auf ihre Köpfe Feiierflocken niederreanen ließen von einem Über ihnen schwebenden Vogel, womit sie den heiligen Geist andeutcn woll ten. Durch diese Bilder sind viele unrichtige Vorstellungen in die christliche Kirche eingeiührt und viel abergläubige Meinungen im Volke erzeugt worden. Das Volk sieht nur daS Bilv, nnd was eS mit Augen sieht, erfüllt die Einbildungskraft, prägt sich seinem Ge dächtnis; bleibend ein. Der Einfluß der Malerei ans religiöse Vor stellungen ist überhaupt oft reckt nachthcilig gewesen. Ohne denselben hätten wir von jeher in der christlichen Kirche und im Volke weniger Spaltungen, weniger Sinnlichkeit, Schwärmerei und Abcrgkanben ge habt. — Aber nicht allein in der Kirche, nein auch in Gottes Werkstätte, in der Nnln r, thnt sich heute allüberall die Kraft des Höchsten kund. Die Natur ist das Buch, auf dessen Millionen Seiten zu Pfingsten init glühenden Farben »nd lebendigen Formen Gottes Größe und Allmacht leuchtend verzeichnet steht. Wem daS Ver- standniß dafür durch.Herz und Geist erschlossen wurde, wem die Weihe aufmcrkmmcn Achtens überkommen, wer von den Erscheinungen der Natur auf ein höheres Wesen schließen lernt, der wird voll Inbrunst in die Worte des Psalmistcn cinstimmcn: „Wie sind Deine Werke so groß und viel: Dn hast sic alle weislich geordnet und die Erde ist voll Deiner Güte!" Ja, Gottes Tempel ist heute nufgeschlosskn, die Sonne hat den Vorhang hinweggezogen von der Herrlichkeit der Schöpfung: da ist nichts Todtcs, Alles ist Lebe». Die ganze grüne, feierlich geschmückte Erde unter dem blauen Dome des Himmels bietet heute allen Denen, die sic mit offenem Herzen aufsuchen, einen gar erhebenden Genuß. Allen Denen aber, welche heute in „Berg »nd Thal, in Wald nnd Feld", in der weiten Welt, sich die Wunder der Statur weisen lassen, rufen wir zu: FroheS, geseg netes Pfingstfest! — Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Au- g n st soll an seinem bentigen Geburtstage seitens des Kommandos des 5. Jnsantcne-Regiments „Prinz Friedrich August" eine Regi- mentsgeichichtc überreicht werden. Die im Aufträge des Komman deurs Oberst v. Izscndorf von dem Hauvtmann Delling gefertigte lirbigcm Fleiße Alles, wa» an» taude Arbeit bringt init bewnndenmgSwürdigcm Fleiße Alles, die Geschicke de? Regiments seit seinem selbstständigen Bezug Hot, thrilS nach quellenmäßigen Uebermitteluimen, größten Theilc aber anS den eigenen Erfahrungen des Ber der seit dem KriegSjahrc von 1870 unter deiiFahuen des ND steht. Die lebendigen Schildcrunac» der Thaten deS Re in ernster Zeit dürften den lieben Inhaber mit Stolz und ^ erfüllen. Für alle ehemaligen Soldaten, die unter dem Feldzeichen dieses Regiments die glorreichen Timten mit vollbracht haben, wird das Werk gewiß eine willkommene Auffrischung thcc, Ennnc> ungcn sein; für die jebigcn nnd späteren aber ein anfeuernder ciZorn znm Nacheifern in der Ausübung aller soldatischen Tugen- zum >ers, ntö cnts ireudc tz p"u Lk .isp nv -,Z2NMSIT
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